Wissenswertes und Grundlagen zum Gehörschutz

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Arbeitssicherheit in der Fleischwirtschaft
LEKTION 20 LÄRM
Inhaltsverzeichnis (Abbildungen)
20.0 Einleitung, physikalische Grundlagen
20.1 Lärm-Grenzwerte
20.2 Aufbau und Funktion des Ohres
20.3 Wirkung des Lärms auf den Menschen
20.4 Hörbereich und Hörverlust
20.5 Hörschäden
20.6 Hörtest
20.7 Lärmminderung (TOP-Schema)
20.8 Maßnahmen durch Betreiber und Mitarbeiter
20.9 Lärmschutz-PSA
20.10 Lärmmessungen und Auswertungen
Hörbeispiele:
„Gehörschutz“
„Hörtest“
„Schwerhörigkeit“
Filmbeispiel
„Lärmschwerhörigkeit“
Tabelle (selbstberechnend)
„Lärmminderung/Kutter“
SEMINAR-Übersicht (Lektionen 1 bis 20):
– Lektionen-Verzeichnis
– Gesamt-Inhaltsverzeichnis
„Hörgerät“
„Lärm-Tagesdosis“
Lektion 20
Einleitung, physikalische Grundlagen
Lärmquellen und Lärmwirkungen
Schallausbreitung
startendes Düsenflugzeug
Schallempfänger
140
Rockkonzert
130
120
Disco
Kutter
Verkehrslärm
Eintreten nicht
heilbarer
Gehörschäden
110
100
90
Schmerzschwelle
Schallausbreitung
80
Büro
70
Unterhaltung
60
Als Schall werden
mechanische Schwingungen
bezeichnet, die von einer
Schallquelle ausgehen
Gefährdung des
Gehörs
50
Ticken eines
Weckers
Schlafzimmer
(gelegentlich lauter)
40
30
20
Waldgeräusche
Schallquelle
Lern-, Konzentrationsstörungen
Lärm in der Freizeit
und Lärm am Arbeitsplatz
können zu körperlichen und
psychischen Krankheitsbildern führen
Hörgrenze bei
ca. 3 dB(A)
10
0
80
Verdachtsmeldungen
Lärmschwerhörigkeit in %
74
70
50
60
58
60
50
49
45
47
35
40
30
Verdachtsmeldungen
der Berufskrankheit
Lärmschwerhörigkeit
20
10
0
1999
2000
2001
2002
2003
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
2004
2005
2006
Folie 20.0
Lektion 20
Lärm-Grenzwerte
Lärm-Einflussfaktoren
Lautstärke
Expositionszeitraum
= Zeit der Lärmeinwirkung
Tägliche Lärmexposition in 8 Stunden
max. 80 dB(A)
ab 85 dB(A)
Darf es mehr
sein?
Gehörschutz
sollte benutzt
werden
Gehörschutz
zwingend
vorgeschrieben!
unterer Auslösewert
oberer Auslösewert
Verstehen, dass Lärm aus
organischen Gründen zu
bleibenden Hörschäden führt
– so wie Hitzeeinwirkung zu
Verbrennungen führt!
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
NEIN !
Unter Einrechnung der
Gehörschutzwirkung
dürfen tägliche Lärmexpositionen nicht höher
als 85 dB(A) sein, da sie
sonst zu unheilbaren
Schädigungen der Hörsinneszellen führen!
Folie 20.1
Lektion 20
Aufbau und Funktion des Ohres
Hammer Amboss
Drehsinnesorgan
Steigbügel
Lagesinnesorgan
2
Trommelfell
Gleichgewichtsorgane
Hörnerv
3
Hörschnecke
1
Schallwelle
ovales
Fenster
Ohrmuschel
rundes
Fenster
äußerer
Gehörgang
Gehörknöchelchen
im Mittelohr
Nasenrachenraum
Mittelohr
Außenohr
1
Ohrtrompete
2
Innenohr
Gleichgewichtsorgan
im Innenohr
Lagesinnesorgan
Gleichgewichtsnerv
Drehsinnesorgan
Amboss
Steigbügel
Schallübertragung
Steigbügel
ovales Fenster
Hammer
Hammergriff
Schneckengang mit
Hörsinneszellen
und Membranen
rundes Fenster
Bei Hörstörungen kann es
durch die enge räumliche
Zuordnung im Innenohr und
die offene Verbindung zum
Gleichgewichtsorgan, auch
zu Gleichgewichtsstörungen kommen!
Hörnerv
Paukengang
Vorhofgang
3
Hörschnecke
im Innenohr
Hörnerv
Schneckengang
(aufgerollt)
„Wanderwelle”
Hammergriff
Trommelfell
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Basilar-Membran
Folie 20.2
Lektion 20
Wirkung des Lärms auf den Menschen
Körperliche
Symptome
z. B.:
– Zunahme der
Herzfrequenz
– Blutdrucksteigerungen
– Anstieg des
Adrenalinspiegels
– Orientierungsverlust
– Lärmschwerhörigkeit mit
– Verlust
selektiven
Hörens
– Mangelnde
Wahrnehmungsfähigkeit von
Geräuschen und
Warnsignalen
– Ohrgeräusche
Psychische
Symptome
z. B.:
– Abnahme der
Konzentrationsfähigkeit
– Schlaflosigkeit
– Stimmungsschwankungen
– Depressionen
– Vereinsamung
durch
Kommunikationsprobleme
Hörbeispiele:
„Schwerhörigkeit”
„Hörgerät”
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Folie 20.3
Lektion 20
Hörbereich und Hörverluste
Schallpegel (Lautstärke) in dB(A)
140
120
Schmerzschwelle
Grenzbereich für Hörschäden
100
Musikbereich
80
Sprach-
60
bereich
40
Infraschallbereich
Ultraschallbereich
Hörfeld
20
Hörschwelle
0
10
20
50
100
200
500
Schallpegel in dB(A)
1000
2 000
1
2
5 000
3
4 5
10 000 20 000 Hz (Hertz)
10
20 kHz (Kilohertz)
Frequenz (Tonhöhe)
100
80
60
60
schwerer
Hörschaden
40
40
20
20
leichte
Schädigung
0
0
50
100
200
500
1000
2 000
5 000 Hz
Grundtöne
stimmhafte Konsonanten
wichtige Vokale
stimmlose Konsonanten
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Hörverlust in dB(A)
80
Um einen Ton
von ... Hz
hören zu
können
muss er
mindestens
... dB(A)
laut sein
Aus organischen
Gründen führt zu
hohe Lärmeinwirkung zu bleibenden Hörschäden
Folie 20.4
Lektion 20
Hörschäden
Krankheitsbedingte
Gehörschäden
Altersbedingte
Gehörschäden
dB(A)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Alter
Hörminderung
30 J
40 J
50 J
60 J
0,25
1
2
3
4
6
8 kHz
Lärmbedingte
Gehörschäden
Audiogramm einer
Lärmschwerhörigkeit
dB(A)
0
10
Hörverlust
0,5
Einbruch im mittelfrequenten Bereich um 4 000 Hz.
Bei weiter andauernder
Lärmbelastung kann sich
der Bereich vertiefen oder
verbreitern
20
30
40
50
60
Luftleitung
Knochenleitung
mögliche weitere Schädigung
70
80
Im Laufe des Lebens lässt
das Hörvermögen deutlich
nach, wobei in den meisten
Fällen der mittel- bis hochfrequente Bereich deutlich
stärker betroffen ist
90
Hörbeispiel
100
0,125
0,25
0,5
1
2
3 4
6 8 kHz
„Lärmschwerhörigkeit: 20 %”
Durch die gleichmäßige Ausbreitung
des Schalls am Arbeitsplatz werden
in der Regel beide Ohren
gleich belastet
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Folie 20.5
Lektion 20
Hörtest
Untersuchung
der persönlichen
Hörfähigkeit:
– Schalldichte
Kabine
– Kopfhörer
– Aufzeichnungsgerät
Schmerzlos
Ergebnis des
Gehörtests:
Persönliche
Gehörkurve
Für „Hörtest”
anklicken
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Folie 20.6
Lektion 20
Lärmminderung (TOP-Schema)
1. Technische Maßnahmen:
– Beschaffung lärmarmer
Maschinen
– Kapselung lauter Maschinen
– raumakustische
Maßnahmen
– Auswahl lärmarmer Materialien z. B. bei Behältern
– Minderung von
Transportlärm etc.
Filmbeispiel
„Lärmminderung/Kutter“
2. Organisatorische Maßnahmen:
–
–
–
–
–
–
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
Verkürzung der Expositionszeiten
Lärmpausen
Job-Rotation
Kennzeichnung von Lärmbereichen
Betriebsanweisungen
3. Personenbezogene
Maßnahmen:
– Unterweisungen
– Persönliche
Schutzausrüstungen
(Gehörschutz)
– Tätigkeitsverbote
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Gehörschutz
z. B. mit individuell
angepasster
„Otoplastik”
Folie 20.7
Lektion 20
Maßnahmen durch Betrieb und Mitarbeiter
Aufgaben des Betriebes:
– Gestaltung der Arbeitsbedingungen
(Lärmminderungstechnik),
– Mitarbeiter arbeitsmedizinischen
Vorsorge-Untersuchungen zuführen,
– Führung einer arbeitsmedizinischen
Vorsorgekartei,
– LärmbereichKennzeichnung.
– Mitarbeitern erhalten
den erforderlichen
Gehörschutz,
– Im Lärmbereichen gilt
der Benutzungszwang
für Gehörschutz.
Die Mitarbeiter
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den
– nehmen an den arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen teil,
– benutzen die vom Betrieb
gestellten Gehörschützer,
– unterrichten den
Vorgesetzten/Betriebsleiter:
– sobald sie Auffälligkeiten
am Gehör vermuten,
– bei Defekten am
Gehörschutz,
– wenn Maschinen plötzlich lauter werden,
– achten auch in der Freizeit darauf ihr Gehör
nicht zu beschädigen oder ggf. zu schützen.
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Folie 20.8
Lektion 20
Lärmschutz-PSA
Persönliche Schutzausrüstungen (PSA)
kommen erst dann zum Einsatz, wenn technische
Maßnahmen nicht mehr umsetzbar sind.
In Lebensmittel verarbeitenden
Betrieben ist es zweckmäßig
Gehörschutzstöpsel und
Otoplastiken gegen Verlust
zu sichern, z. B. durch Schnüre
Bei der Verwendung von Gehörschutz ist es
wichtig, dem Nutzer eine Eingewöhnungszeit
zu geben, zum einen, um sich mit der neuen
Situation vertraut zu machen, zum anderen,
um damit die Bereitschaft zur Nutzung zu
erhöhen.
Hörbeispiel „Gehörschutz”
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Folie 20.9
Lektion 20
Lärmmessung und Auswertung
Die Lärmmessung erfolgt heute
überwiegend mit integrierend
messenden Geräten. Diese
Geräte rechnen die Lärmschwankungen so um, als
sei die Lautstärke während
der gesamten Messdauer
gleich gewesen
durchschnittlicher Messwert
Messbereich
aktueller
Messwert
lautester
Messwert
Messdauer
... und so kann ein Messergebnis aussehen:
damit wird gemessen ...
Die Auswertung
der Lärmmessung
sollte nur durch
Fachleute vorgenommen werden
Durchschnittswert der Lärmbelastung:
89,6 dB(A)
Die fachmännische Beurteilung von Lärm ist nicht
ganz einfach, so dass man keine Fehler macht,
wenn man diese Arbeit von Fachleuten
erledigen lässt, z. B. den
www.fleischerei-bg.de
Betriebsberatern der FBG
Fleischerei- Berufsgenossenschaft, Mainz
Folie 20.10
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