Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Fluarix Injektionssuspension in einer Fertigspritze Influenza-Spaltimpfstoff (inaktiviert) 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 Impfdosis (0,5 ml) enthält: inaktivierte Influenza-Virus Spaltantigene* der folgenden Stämme: A/California/7/2009 (H1N1)pdm09-ähnlicher Stamm (A/Christchurch/16/2010, NIB-74xp) 15 Mikrogramm HA** A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2) - ähnlicher Stamm (A/Hong Kong/4801/2014, NYMC X-263B) 15 Mikrogramm HA** B/Brisbane/60/2008 - ähnlicher Stamm (B/Brisbane/60/2008, Wildtyp) 15 Mikrogramm HA** *vermehrt in befruchteten Hühnereiern von gesunden Hühnervölkern ** Hämagglutinin Die Zusammensetzung von Fluarix entspricht den Empfehlungen der World Health Organisation (WHO) (für die nördliche Hemisphäre) und den Europäischen GemeinschaftEmpfehlungen für die Saison 2016/2017. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Dieses Arzneimittel enthält ca. 3,75 mg Natriumchlorid und ca. 1,3 mg Natriummonohydrogenphosphat x 12H2O pro Dosis (siehe Abschnitt 4.4). Dieses Arzneimittel enthält ca. 0,2 mg Kaliumdihydrogenphosphat und ca. 0,1 mg Kaliumchlorid pro Dosis (siehe Abschnitt 4.4). Fluarix kann Spuren von Eiern, wie zum Beispiel Ovalbumin, Hühnerprotein, Formaldehyd, Gentamicinsulfat sowie Natriumdesoxycholat, welche während der Produktion eingesetzt werden, beinhalten. (siehe Abschnitt 4.3) Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionssuspension in einer Fertigspritze Die Suspension ist farblos bis leicht opaleszierend. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Die Impfung dient der Vorbeugung der echten Virusgrippe (Influenza), besonders bei Personen mit erhöhtem Risiko für influenzabedingte Komplikationen. Fluarix ist indiziert für Erwachsene und Kinder ab dem 6 Monat. Die Anwendung von Fluarix sollte auf Grundlage der offiziellen Impfempfehlungen erfolgen. 1 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung Erwachsene: 0,5 ml Kinder und Jugendliche: Kinder ab 36 Monate und älter: 0,5 ml Kinder von 6 bis 35 Monate: Es liegen nur begrenzte klinische Daten vor. Dosierungen von 0,25 ml bis zu 0.5 ml können verabreicht werden. Genauere Hinweise für die Handhabung einer 0,25 ml bis oder 0.5 ml Dosis, siehe Abschnitt 6.6. Die angewandte Dosis sollte auf den offiziellen Impfempfehlungen basieren. Kinder bis zum vollendeten 9. Lebensjahr, die noch nie gegen Grippe geimpft wurden, sollten nach einem Zeitraum von mindestens 4 Wochen eine zweite Dosis bekommen. Kinder unter 6 Monate: Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fluarix bei Kindern unter 6 Monaten wurde nicht untersucht. Es liegen keine Daten vor. Art der Anwendung Fluarix wird intramuskulär oder tief subkutan verabreicht. Vorsichtsmaßnahmen müssen vor der Handhabung oder der Verabreichung des Arzneimittels getroffen werden. Hinweise zur Handhabung des Impfstoffs vor Verabreichung, siehe Abschnitt 6.6. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Impfstoffs oder einen der in Spuren vorkommenden Inhaltsstoffe wie z.B. Eier (Ovalbumin, Hühnerprotein), Formaldehyd, Gentamicinsulfat und Natriumdesoxycholat. Bei fieberhaften Erkrankungen und akuten Infektionen soll die Impfung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollten für den seltenen Fall einer anaphylaktischen Reaktion nach der Gabe des Impfstoffes entsprechende Möglichkeiten der medizinischen Behandlung und Überwachung stets sofort verfügbar sein. Fluarix darf auf keinen Fall intravasal verabreicht werden. Die Immunantwort kann bei Patienten mit endogener oder iatrogener Immunsuppression möglicherweise eingeschränkt sein. Es kann besonders bei Jugendlichen als psychogene Reaktion auf die Nadelinjektion nach oder sogar vor einer Impfung zu einer Synkope (Ohnmacht) kommen. Diese kann während der Erholungsphase von verschiedenen neurologischen Symptomen wie vorübergehende Sehstörung, Parästhesie und tonisch-klonische Bewegungen der Gliedmaßen begleitet sein. Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Verletzungen durch die Ohnmacht zu verhindern. 2 Interferenzen mit serologischen Tests Siehe Abschnitt 4.5 Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Kalium (39 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “kaliumfrei”. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Fluarix kann gleichzeitig mit anderen Impfstoffen verabreicht werden. Für die Verabreichungen sollten verschiedene Injektionsstellen (kontralateral) gewählt werden. Es ist zu bemerken, dass bei simultaner Gabe Nebenwirkungen verstärkt werden können. Die Immunantwort bei Patienten mit Immunsuppression kann unzureichend sein. Nach der Grippeschutzimpfung wurden falsch positive Ergebnisse bei serologischen Tests beobachtet, die mittels ELISA-Methode Antikörper gegen HIV1, Hepatitis C und insbesondere HTLV1 nachweisen. Die Western Blot-Technik widerlegt die falsch positiven ELISA Testergebnisse. Die vorübergehend falsch positiven Ergebnisse könnten auf die IgMImmunantwort aufgrund der Impfung zurückzuführen sein. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Inaktivierte Influenza-Impfstoffe können in jedem Stadium der Schwangerschaft angewendet werden. Verglichen mit dem ersten Trimester liegen für das zweite und dritte Trimester der Schwangerschaft ausführlichere Datensammlungen über die Sicherheit vor; Daten aus der weltweiten Anwendung von inaktivierten Influenza-Impfstoffen zeigen jedoch keine Hinweise auf fötale oder mütterliche Nebenwirkungen, die auf den Impfstoffen zurückzuführen wären. Stillzeit Fluarix kann während der Stillzeit verabreicht werden. Fertilität Es liegen keine Daten zu Fertilität vor. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Fluarix hat keinen oder einen geringfügigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. 4.8 Nebenwirkungen Zusammenfassung des Sicherheitsprofils Folgende Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien mit folgender Häufigkeit beobachtet: Sehr häufig (≥1/10) häufig (≥1/100 bis <1/10) gelegentlich: (≥1/1.000 bis<1/100) 3 Tabellarische Liste der Nebenwirkungen: Systemorganklasse Sehr häufig ≥1/10 Häufig ≥1/100 bis <1/10 Erkrankungen des Nervensystems Kopfschmerzen * Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Schwitzen * Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen * Gelegentlich: ≥1/1.000 bis <1/100 Fieber, Erschöpfung, Schüttelfrost, Unwohlsein. lokale Reaktionen an der Injektionsstelle: Schmerz, Rötung, Verhärtung Schwellung, Hautblutung* *Diese Reaktionen klingen gewöhnlich nach 1-2 Tagen ohne Behandlung ab. Kinder und Jugendliche In klinischen Studien wurde Fluarix an gesunden Kindern zwischen 6 Monaten und 17 Jahren (mehr als 3500 Kinder) verabreicht. In allen Altersgruppen war Schmerz an der Injektionsstelle mit einer Häufigkeit von 31,1% bis 52,7% unabhängig von der Dosis die am häufigsten berichtete lokale Nebenwirkung nach der Impfung. Bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr war Reizbarkeit mit einer Häufigkeit von 8,1% bis 23,2% unabhängig von der Dosis die häufigste allgemeine Nebenwirkung. In der Altersgruppe von 6 Jahren und älter waren Muskelschmerzen mit einer Häufigkeit von 10,7% bis 24,6% unabhängig von der Dosis die häufigste allgemeine Nebenwirkung. Folgende Nebenwirkungen wurden in dieser Altersklasse berichtet: Systemorganklasse Sehr häufig ≥1/10 Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Psychiatrische Erkrankungen Erkrankungen des Nervensystems Appetitverlust2 Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Allgemeine Häufig ≥1/100 bis <1/10 Gelegentlich: ≥1/1.000 bis <1/100 Reizbarkeit2 Benommenheit2, Kopfschmerzen3 gastrointestinale Symptome3 Muskelschmerzen3, Schmerzen in den Gelenken3 Fieber2, Müdigkeit3. Fieber3 , 4 Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Lokale Reaktionen: Schüttelfrost 3 Rötung1, Schmerzen1, Schwellung1, 1 berichtet bei Kindern zwischen 6 Monaten und 17 Jahren 2 berichtet bei Kindern ab 6 Monaten und bis unter 6 Jahren 3 berichtet bei Kindern zwischen 6 und 17 Jahren Postmarketing-Überwachung: Unerwünschte Ereignisse, die nach breiter Anwendung berichtet wurden, sind neben den Reaktionen, die auch in Klinischen Prüfungen beobachtet wurden, folgende: Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Vorübergehende Thrombozytopenie, vorübergehende Lymphadenopathie Erkrankungen des Immunsystems: Allergische Reaktionen (einschließlich Symptome wie Konjunktivitis), die in seltenen Fällen zum Schock führen, Angioödem Erkrankungen des Nervensystems: Neuralgie, Parästhesie, Fieberkrämpfe, neurologische Störungen wie z.B. Enzephalomyelitis, Neuritis und Guillain Barré Syndrom Gefässerkrankungen: Vaskulitis, in sehr seltenen Fällen verbunden mit vorübergehender Beeinträchtigung der Niere Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Generalisierte Hautreaktionen, einschließlich Pruritus, Urtikaria oder unspezifischer Hautausschlag Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen: Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5 AT-1200 WIEN Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/ 4.9 Überdosierung Eine unerwünschte Wirkung durch Überdosierung ist unwahrscheinlich. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Influenza-Impfstoff, ATC-Code: J07BB02 Die schützende Antikörperkonzentration wird gewöhnlich nach etwa 2-3 Wochen erreicht. Die Dauer des Impfschutzes gegen die im Impfstoff enthaltenen Stämme oder diesen Stämmen ähnliche Varianten ist unterschiedlich, beträgt aber gewöhnlich 6 – 12 Monate. 5 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Nicht zutreffend 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Nicht-klinische Daten lassen - basierend auf konventionellen Untersuchungen hinsichtlich akuter Toxizität, lokaler Verträglichkeit, Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität sowie pharmakologischer Sicherheit - auf keinerlei spezielle Gesundheitsrisiken für Menschen schliessen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Natriumchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat, Kaliumdihydrogenphosphat, Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid-Hexahydrat, RRR - - Tocopherolhydrogensuccinat, Polysorbat 80, Octoxinol 10 sowie Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Inkompatibilitäten Da keine Daten aus Kompatibilitätsstudien vorliegen, darf der Impfstoff nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 1 Jahr 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C). Nicht einfrieren. Spritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 0,5 ml Injektionssuspension in einer Fertigspritze (Glasart Typ I) mit Kolbendichtungsstopfen aus Gummi (Butyl), mit fixer oder separater Nadel oder ohne Nadeln in folgenden Packungsgrößen: - mit fixer Nadel: Packungsgrößen zu 1, 10 oder 20 Stück - mit einer separaten Nadel: Packungsgrößen zu 1, 10 oder 20 Stück - mit 2 separaten Nadeln: Packungsgröße zu 1 Stück - ohne Nadel: Packungsgrößen zu 1, 10 oder 20 Stück Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung Der Impfstoff sollte bei der Verabreichung Zimmertemperatur haben. Vor Gebrauch schütteln. Eine visuelle Kontrolle vor der Verabreichung ist durchzuführen. 6 Wenn eine Dosis von 0,5 ml appliziert werden soll ist der gesamte Inhalt der Spritze zu injizieren. Anleitung für die Verabreichung von 0,25 ml des Impfstoffes an Kinder von 6 bis 35 Monate: Wenn eine Dosis von 0,25 ml appliziert werden soll, ist die Spritze in aufrechter Position zu halten und die Hälfte des Volumens abzuspritzen. Dazu wird der Stopfen bis zur Markierung auf der Spritze gedrückt. Es verbleiben 0,25 ml Impfstoff in der Spritze, die injiziert werden sollen. Anleitung für die Verabreichung des Impfstoffes in einer Fertigspritze ohne mitgelieferter Nadel Um die Nadel auf die Spritze zu fixieren, siehe Abbildung 1. Abbildung 1 Nadel Nadelschutz protector Fertigspritze Spritzenkolben Spritzenzylinder Spritzenkappe 1. Halten Sie den Spritzenzylinder in einer Hand (vermeiden Sie, die Spritze am Kolben zu halten), drehen Sie die Spritzenkappe entgegen dem Uhrzeigersinn ab. 2. Um die Nadel an der Spritze anzubringen, drehen Sie die Nadel im Uhrzeigersinn in die Spritze bis sie fest sitzt (siehe Abbildung 1). 3. Entfernen Sie den Nadelschutz, der gelegentlich ein wenig fest sitzen kann. 4. Verabreichen Sie den Impfstoff. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 7. INHABER DER ZULASSUNG GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wien. 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) 2-00382 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Jänner 2011 7 10. STAND DER INFORMATION Juni 2016 VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Verfügbare Packungsgröße in Österreich: 1 Fertigspritze ohne Nadel. 8