Vorbemerkung - Martin Ueding

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Vorbemerkung
Dies ist ein abgegebenes Praktikumsprotokoll aus dem Modul physik313.
Dieses Praktikumsprotokoll wurde nicht bewertet. Es handelt sich lediglich um meine Abgabe
und keine Musterlösung.
Alle Praktikumsprotokolle zu diesem Modul können auf http://martin-ueding.de/de/university/bsc_physics/physik
gefunden werden.
Sofern im Dokuments nichts anderes angegeben ist: Dieses Werk von Martin Ueding ist
lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
[disclaimer]
Praktikumsprotokoll
Transistorverstärker
physik313 – Versuch 4
Martin Ueding ∗
2013-08-29
Der LATEX-Quelltext zu allen Protokollen in diesem Praktikum kann auf 1 eingesehen werden.
Die Quellen für dieses Protokoll können auf 2 eingesehen werden. Die LATEX-Datei wird aus 3
generiert.
1. http://martin-ueding.de/de/university/physik313/
2. https://github.com/martin-ueding/physik313-3_4/
3. https://github.com/martin-ueding/physik313-3_4/blob/martin/Template_4.tex
∗
[email protected]
1
physik313 – Versuch 4
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
3
2
Aufgaben
3
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7
3
Aufgabe O
Aufgabe P .
Aufgabe Q
Aufgabe R .
Aufgabe S .
Aufgabe T .
Aufgabe U
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Durchführung
7
3.1 Fortsetung Emitterfolger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.1 Spannungsverstärkung des Emitterfolgers . . . . . . .
3.1.2 Emitterfolger als Impedanzwandler . . . . . . . . . . .
3.2 Invertierender Transistorverstärker (Emitterschaltung) . . . .
3.2.1 Phasenbeziehung zwischen Ein- und Ausgang . . . . .
3.2.2 Spannungsverstärkung des invertierenden Verstärkers
3.2.3 Bestimmung des Transistoreingangswiderstands . . .
3.3 Wechselstrommäßige Aufhebung der Gegenkopplung . . . . .
3.4 Frequenzverhalten und Kaskodenschaltung . . . . . . . . . . .
3.5 Verstärker mit Spannungsgegenkopplung . . . . . . . . . . . .
Martin Ueding
3
3
4
4
5
5
7
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7
7
8
9
9
10
10
13
13
16
physik313 – Versuch 4
1 Einleitung
1 Einleitung
Nachdem in Versuch 3 verschiedene Transistoreigenschaften untersucht wurden, vermessen wir
in diesem Versuch weitere Schaltungen mit Transistoren. Insbesondere ist der Transistorverstärker in Emitter- und Emitterfolgerschaltung zu nennen, bei denen wir die Spannungsverstärkung
und die Abhängigkeit dieser von der Frequenz des Eingangssignals auswerten.
2 Aufgaben
2.1 Aufgabe O
Aufgabenstellung:
v=−
Zeigen Sie, dass genauer gilt:
βRC
(1)
rBE + γRE
dUC
v=
dUB
=−
=−
dIC RC
dUBE + dUE
dIC RC
dUBE + dIE RE
= − dU
d IC
R
dIB C
BE
dIB
d IE
R
dIB E
+
βRC
=−
rBE + γRE
2.2 Aufgabe P
Aufgabenstellung:
Beweisen Sie (2).
Die zitierte Gleichung ist:
dv
v
=
dv0
1
v0 kv0 + 1
=
dv0 v
(2)
v0 v0
Aus
1
v
=
1
v0
Martin Ueding
+k
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physik313 – Versuch 4
2 Aufgaben
folgt:
v=
v0
1 + kv0
Daraus ergibt sich
1 + kv0 − kv0
2
dv0
1 + kv0
1
=
2
1 + kv0
v0
1
=
1 + kv0 v0 1 + kv0
v
1
=
v0 1 + kv0
dv
=
Hieraus erhält man die gesuchte Gleichung
dv
v
=
dv0
1
v0 1 + kv0
=
dv0 v
v0 v0
2.3 Aufgabe Q
Aufgabenstellung:
Erklären sie, wieso die Kapazität CCB Einfluss auf die Ver-
stärkung hat.
Bei einer Verstärkung
β wird durch den Miller-Effekt wird die anfänglich kleine Kapazität CCB
um den Faktor 1 + β vergrößert. Die hierdurch vergrößerte Kapazität wirkt nun als Tiefpass.
Die durch diesen Tiefpass unterdrückten Frequenzen werden zwar weiterhin verstärkt, aber die
Unterdrückung wirkt stärker.
2.4 Aufgabe R
Erklären Sie die Funktionsweise der Schaltung in Abbildung 1! Wie groß ist die Spannungsänderung im Punkt P bei einer Stromänderung
dIE (T 2) und welche Transistorgröße bestimmt diesen Wert?
Aufgabenstellung:
An T2 liegt eine konstante Spannung an. Durch die Diodeneigenschaft des Transistors wird
dadurch die Spannung am Punkt P auf ca. 2 V − 0,6 V = 1,4 V fixiert, da eine kleine Änderung
des Stroms dIE nahezu keine Änderung der Basis-Emitter-Spannung UBE in T2 bewirkt.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
2 Aufgaben
Abbildung 1: [Uni Bonn, PI, 2013, Abbildung 3/4.15]
2.5 Aufgabe S
Leiten Sie (3) her. Hinweise: Da die Gegenkopplung bei
Betrachtung im Frequenzraum auf der Addition von Sinusschwingungen beruht und
wir in diesem Kapitel die Phasen ignoriert haben, ist hier v( fgrenz gk ) = 2v( f = 0)
p
statt korrekterweise 2v( f = 0).
Aufgabenstellung:
Die zitierte Gleichung ist:
fgrenz gk = fgrenz
v0
(3)
v( f = 0)
Die Transitfrequenz fT bleibt, trotz der durch die Gegenkopplung verringerten Verstärkung, die
gleiche. Daher gilt
fgrenz v0 = fT = fgrenz gk v( f = 0)
Hieraus folgt sofort die gesuchte Gleichung (3).
2.6 Aufgabe T
Erläutern Sie die Wirkungsweise der Art der Stabilisierung
des Basispotentials durch den Widerstand R in Abbildung 2. Überlegen Sie dazu, was
passiert, wenn das Basispotential aus irgend einem (äußeren) Grund „wegläuft“!
Aufgabenstellung:
Da kein Emitterwiderstand in dieser Schaltung vorhanden ist, trennt Basis und Emitter nur 0,6 V.
Der Widerstand zwischen Basis und Masse ist recht gering ab dieser Spannung, es kann also ein
hoher Basisstrom fließen. Dieser wird jedoch durch Rin aus Uin begrenzt.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
2 Aufgaben
Abbildung 2: [Uni Bonn, PI, 2013, Abbildung 3/4.16]
Durch den Widerstand R wird eine Basisvorspannung angelegt, die jedoch vom Kollektorstrom
abhängt. Im Arbeitspunkt stellt sich folgende Basisspannung ein:
UB = Uin − Rin IB in + U0 − RC IC − RIR
Der Strom IB in sollte unabhängig vom Strom IR sein und somit:
IB in =
Uin − 0,6 V
Rin
Eingesetzt bleibt von UB nur noch folgendes übrig:
UB = 0,6 V + U0 − RC IC − RIR
Das liegt daran, dass Uin einen so hohen Basisstrom erzeugen würde, bis der Widerstand Rin die
meiste Spannung wieder verbrannt hat. Die Basisvorspannung muss also über R laufen. Da über
Rin nur das kleine Wechselstromsignal kommen soll, passt dies auch.
Je nach Bemessung von R und RC wird sich ein gewisser Arbeitspunkt mit einer gewissen
Basisspannung UB einstellen. Darauf hin wird ein Basisstrom IB fließen, der jedoch auf einen
recht kleinen Widerstand trifft, solange UB ¦ 0,6 V gilt. Würde UB konstant bleiben, käme es
hier zu einem beliebigen Anwachsen von IB .
Jedoch bedeutet ein höherer Basisstrom, der durch R fließen muss, dass mehr Spannung über
diesem abfällt und somit die Basisvorspannung gesenkt wird. Außerdem schaltet der Transistor
einen höheren Kollektorstrom IC frei, womit auch wieder mehr Strom über RC abfällt, das
Basispotential rückt wieder näher zur Masse, es fließt weniger Basisstrom.
Auf diese Weise wird ein unbeschränktes Anwachsen von IB , und somit die Zerstörung des
Transistors, verhindert werden.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
3 Durchführung
2.7 Aufgabe U
An welche Stelle der Schaltung [Abbildung 2] würden
Sie den Kondensator setzen [, um die Rückkopplung wechselspannungsmäßig
aufzuheben]? (Tip: Man kann einen Widerstand teilen!)
Aufgabenstellung:
Um die Rückkopplung für Wechselspannungen aufzuheben, muss die Leitfähigkeit von R für
Wechselspannungen herabgesetzt werden. Dies wird ermöglicht, indem man den Widerstand
R aufteilt und in die Mitte einen Kondensator zur Masse einsetzt. Der so entstandene Tiefpass
bewirkt eine Unterdrückung hoher Frequenzen und wirkt in beide Richtungen.
3 Durchführung
3.1 Fortsetung Emitterfolger
3.1.1 Spannungsverstärkung des Emitterfolgers
Auf Schaltbrett 1 (Abbildung 3) wird ein Emitterfolger mit externem Offset aufgebaut. Dazu
wird der Funktionsgenerator auf Sinussignal mit USS = 0,5 VSS und Offset UB = 2 V eingestellt.
An die Stellen der waagerechten Doppelpfeile kommen einfache Kabelbrücken. Kanal 2 des
Oszilloskops wird mit dem unteren Anschluss verbunden.
Abbildung 3: Schaltbrett 1 [Uni Bonn, PI, 2013, Abbildung 3.4]
Nun wird zunächst der Emitterwiderstand RE konstant gelassen und die Spannungsverstärkung
für drei verschiedene Kollektorwiderstände RC gemessen, danach umgekehrt.
Die Messung ist in Tabelle 1.
Die Erwartung, dass sich die Verstärkung nicht nennenswert verändert, da sie in erster Nähe-
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
RE /Ω
33,0
2200,0
47 000,0
390,0
390,0
390,0
3 Durchführung
RC /Ω
390,0
390,0
390,0
0,0
2200,0
47 000,0
dUB /DIV
3,05
3,2
3,2
2,7
2,7
3,5
dUE /DIV
2,75
3,1
3,1
2,6
2,6
2,1
v = dUE / dUB
0,902
0,969
0,969
0,963
0,963
0,6
Tabelle 1: Abhängigkeit der Spannungsverstärkung von RE und RC
rung
v=
γRE
rBE + γRE
≈1
unabhängig sein soll von RE und RC wurde nur für kleine RC und große RE bestätigt. Die Werte
von v schwanken insgesamt aber deutlich. Bei sehr kleinem RE wurde die Verstärkung groß,
während bei sehr großem RC die Verstärkung kleiner wurde.
3.1.2 Emitterfolger als Impedanzwandler
Nun wird ein invertierender Transistorverstärker aufgebaut, indem in Abbildung 3 RC = 22 kΩ
und RE = 1 kΩ gesetzt werden. Als Eingangssignal wird ein Sinussignal mit USS = 0,5 VSS ,
UB = 1 V und f = 800 Hz gewählt.
Nun wird an den Kollektor ein Lautsprecher mit R ≈ 300 Ω angeschlossen.
Wir hören fast nichts, da die Emitterschaltung nur die Spannung verstärkt, jedoch nicht die
Leistung.
Mit dem Schaltbrett 2 (Abbildung 4) wird ein Emitterfolger zwischen Transistorverstärker und
Lautsprecher eingebaut. Dazu wird die Gleichspannungsversorgung von Brett 1 übernommen
und der Lautsprecher wird an den Emitter des npn-Bipolar-Transistors angeschlossen.
Jetzt ist ein Ton zu hören. Die Kollektorschaltung lässt die Spannung gleich, diese wurde
allerdings schon verstärkt. Jetzt wird der Strom verstärkt. Nach beiden Stufen wurde somit die
Leistung verstärkt, diese reicht jetzt für den Lautsprecher aus.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
3 Durchführung
Abbildung 4: Schaltbrett 2 [Uni Bonn, PI, 2013, Abbildung 3.5]
3.2 Invertierender Transistorverstärker (Emitterschaltung)
3.2.1 Phasenbeziehung zwischen Ein- und Ausgang
Auf Schaltbrett 1 (Abbildung 3) wird nun eine Emitterschaltung aufgebaut, indem Kanal 2 des
Oszilloskops an den oberen Ausgang geschlossen wird. Für Kollektor- und Emitterwiderstand
soll gelten: RC = RE = 390 Ω.
Das Basispotential wird mit dem Spannungsteiler (senkrechter Doppelpfeil überbrückt) so eingestellt, dass UB = 1,5 V ist. Eine der waagerechten Kabelbrücken aus dem vorherigen Versuch muss
durch einen möglichst großen Kondensator ersetzt werden, damit der Gleichspannungsanteil aus
dem Signal des Generators gefiltert wird. Letzterer soll ein 0,5 VSS -Sinussignal ausgeben.
Die Phasenbeziehung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal ist hierbei π. Dazu haben wir
noch ein Foto, siehe Abbildung 5.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
3 Durchführung
Abbildung 5: Verstärkung 50 mV DIV−1 , Zeitbasis 0,2 ms DIV−1 , AC Kopplung
3.2.2 Spannungsverstärkung des invertierenden Verstärkers
Wir vermessen die Abhängigkeit der Spannungsverstärkung für verschiedene RC und RE , siehe
Tabelle 2. Zum Vergleich mit der Näherungsformel ist eine Spalte mit der genäherten Verstärkung
eingefügt.
RE /Ω
390,0
390,0
390,0
390,0
390,0
33,0
100,0
390,0
1800,0
4700,0
RC /Ω
390,0
1800,0
10 000,0
18 000,0
47 000,0
390,0
390,0
390,0
390,0
390,0
dUB /DIV
−2,3
−0,45
1,8
1,75
1,8
0,4
0,4
2,3
2,4
2,4
dUE /DIV
2,3
2,1
0,2
0,75
1,0
−3,4
−1,6
−2,1
−0,5
−0,2
v
−1,0
−4,667
0,111
0,429
0,556
−8,5
−4,0
−0,913
−0,208
−0,083
−RC /RE
−1,0
−4,615
−25,641
−46,154
−120,513
−11,818
−3,9
−1,0
−0,217
−0,083
Tabelle 2: Abhängigkeit der Spannungsverstärkung. Vor der vertikalen Linie sind Messwerte,
dahinter berechnete Werte.
Die Näherungsformel ist für große RE ziemlich gut, für große RC ziemlich schlecht. Wobei dies
auch an starken Schwankungen und damit verbundenen Ableseschwierigkeiten im Bereich der
großen RC liegen könnte.
3.2.3 Bestimmung des Transistoreingangswiderstands
Wir bestimmen die Spannungsverstärkung für den Spezialfall:
RE = 0 Ω,
RC = 390 Ω,
dUB = 0,05 VSS ,
U = 0,7 V
Dabei haben wir die Leerlaufverstärkung erhalten:
dUB = 0,015 DIV,
Martin Ueding
dUC = −2,2 DIV,
v0 =
dUC
dUB
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= −147
physik313 – Versuch 4
3 Durchführung
0
2
4
1 (R )
v E
6
8
10
12
140
2
4
6
RE/RC
8
10
12
14
Abbildung 6: Erstes Diagramm zur Auswertung. Dabei sind hier die ersten Einträge aus Tabelle 2.
Als Fitparameter mit einer linearen Funktion für die Daten aus Abbildung 6 erhalten wir eine
Steigung von −994,27(995) × 10−3 und einen Achsenabschnitt von −7,17(576) × 10−2 . Daraus
lässt sich eine Leerlaufverstärkung von −1,40(112) × 101 bestimmen.
Die Daten in Abbildung 7 sind, wie schon aus Tabelle 2 zu erwarten ist, nicht sinnvoll brauchbar.
Wir gehen davon aus, dass nur die ersten beiden Punkte für eine Auswertung relevant sind, dies
reicht aber nicht aus um einen fundierten Fit zu erstellen.
Da der Versuchsteil, mit dem hier verglichen werden soll bei uns ebenfalls keine sinnvollen
Ergebnisse geliefert hat, sparen wir uns hier sinnlose Rechnerei.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
3 Durchführung
1
0
v(RC)
1
2
3
4
50
10000
20000
RC
30000
40000
50000
Abbildung 7: Zweites Diagramm zur Auswertung. Dabei sind hier die letzten Einträge aus
Tabelle 2.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
3 Durchführung
3.3 Wechselstrommäßige Aufhebung der Gegenkopplung
Wir betrachten den Spielraum der Basisvorspannung bei der vorherigen Schaltung.
Bei RE = 0 haben wir bei einer Basisvorspannung im Bereich 0,6 V bis 0,8 V noch eine Sinuskurve
im Ausgang sehen können. Bei 390 Ω für RE und RC haben wir als minimale Basisvorspannung
0,8 V erhalten, ein Maximum konnten wir jedoch nicht finden, da das Potentiometer am Anschlag
war.
Nun schalten wir einen Kondensator parallel zu RE , die Gegenkopplung für Wechselströme
aufzuheben. Dies bedeutet, dass der Kondensator möglichst klein sein muss, um für große
Frequenzen einen kleinen Widerstand darzustellen (X = 1/(iωC)). Wir wählen 3300 pF. Für
ein Frequenzspektrum über fast alle möglichen Frequenzen des Generator nehmen wir die
Verstärkung auf. Diese Daten sind in Tabelle 3.
f /Hz
900,0
9000,0
90 000,0
900 000,0
3 000 000,0
dUB /DIV
−1,6
−1,75
−1,6
0,55
0,5
dUE /DIV
1,5
1,5
1,8
−3,4
2,0
|v|
−0,938
−0,857
−1,125
−6,182
4,0
Tabelle 3: Messwerte für die Wechselspannungsverstärkung mit einer parallelen Kapazität.
Die hohe Verstärkung von −147 haben wir nicht wieder erreichen können. Jedenfalls ist ab einer
Frequenz von ungefähr 500 kHz die Verstärkung größer als 1, so dass die wechselstrommäßige
Aufhebung funktioniert. Dass die letzte Verstärkung wieder kleiner wird, liegt daran, dass hier
die Grenze des Verstärkers erreicht ist, siehe nächste Aufgabe.
3.4 Frequenzverhalten und Kaskodenschaltung
Wir bauen eine Verstärkerschaltung auf dem Schaltbrett 2 auf. Dazu wählen wir RE = 100 Ω
und, um eine Verstärkung von 10 zu erreichen, RC = 1 kΩ. Das Eingangssignal ist ein Sinus mit
100 mVSS , den Arbeitspunkt stellen wir mit dem Offset am Generator ein.
Da Schaltbrett 2, im Gegensatz zu Schalbrett 1 an dieser Stelle über keinen 10 kΩ-Eingangswiderstand
verfügt, benutzen wir noch einen solchen Widerstand mit BNC-Anschluss.
Ab einer Frequenz von 100 Hz untersuchen wir die Spannungsabhängigkeit dieser Schaltung.
Die Daten sind in Tabelle 4. Dabei scheint das Netzgerät ein Sägezahnmuster mit einer recht
hohen Frequenz zu haben. Dadurch wurde die Betriebsspannung leicht varriiert, wodurch die
Verstärkung auch variiert ist, siehe Abbildung 8. Dieser Effekt ist auch in anderen Gruppen
aufgetaucht. Für die Messung haben wir den Mittelwert des Musters genommen.
Anschließend erweitern wir die Schaltung zu einer Kaskodenschaltung. Die Messung wiederholen
wir. Die entsprechenden Daten sind in Tabelle 4.
Die Daten aus beiden Messungen haben wir in Abbildung 9 geplottet. Dabei haben wir das
große Problem, dass unsere Verstärkung eher 0,1 und nicht 10 ist. Wir wissen nicht genau, wo
wir einen Faktor 10 auf die falsche Seite gebracht haben.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
f /Hz
100,0
1000,0
10 000,0
100 000,0
1 000 000,0
3 000 000,0
3 Durchführung
dUB /DIV
−1,4
−3,6
−3,5
−2,2
−1,1
−0,5
dUE /DIV
0,1
0,24
0,24
0,17
0,1
0,001
|v|
7,143
6,667
6,857
7,727
9,091
0,2
Tabelle 4: Messwerte für die Wechselspannungsverstärkung.
Abbildung 8: Links: Verstärkungen 50 mV DIV−1 und 0,5 mV DIV−1 , Zeitbasis 0,5 ms DIV−1 .
Mitte: Verstärkungen 20 mV DIV−1 und 0,2 mV DIV−1 , Zeitbasis 50 µs DIV−1 .
Rechts: Verstärkungen 10 mV DIV−1 und 0,1 mV DIV−1 , Zeitbasis 0,1 µs DIV−1 .
f /Hz
100,0
1000,0
10 000,0
100 000,0
1 000 000,0
3 000 000,0
dUB /DIV
−3,6
−3,6
−3,55
−2,6
−1,4
−0,55
dUE /DIV
0,24
0,24
0,24
0,175
0,1
0,02
|v|
6,667
6,667
6,761
6,731
7,143
3,636
Tabelle 5: Messwerte für die Wechselspannungsverstärkung der Kaskodenschaltung
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
3 Durchführung
Mitten im Versuch haben wir festgestellt, dass die Taste auf dem Oszilloskop, die die beiden
Kanäle verstaucht, gedrückt war. Allerdings haben wir im Plot einen Abfall, so dass die Kanäle
wahrscheinlich nicht vertauscht waren.
Da wir die beiden Kanäle um den Faktor 10 unterschiedlicher Verstärkung betrieben haben,
haben wir beim Ablesen und Normalisieren vielleicht ÷10 mit ×10 vertauscht. Wobei die
Verstärkung am Oszilloskop für den zweiten Kanal stärker eingestellt haben. Dies spricht dafür,
dass das Signal auf dem zweiten Kanal wirklich schwächer war.
Die Widerstände RE und RC haben wir wahrscheinlich nicht vertauscht, da RE schon fest
verdrahtet war. Wenn wir anstelle von RC = 1 kΩ nur 10 Ω hätten nehmen sollen, würde dies
den Faktor 100 erklären. Jedenfalls haben wir mit v = RC /RE gearbeitet, wodurch wir auf 1 kΩ
gekommen sind.
Alles dies ist jedenfalls sehr merkwürdig. Damit die Auswertung trotzdem klappt, haben wir die
Verstärkung mit einem Faktor 100 multipliziert, damit sie bei einem Faktor 10 anfängt.
Wechselspannungsverstärkung v
101
100
ohne Kaskode
0 dB-Linie
−3 dB-Linie
v =1
10-1
102
mit Kaskode
103
104
105
Frequenz f/Hz
106
107
Abbildung 9: Bode-Plot für die Verstärkerschaltungen.
Aus diesem Plot lesen wir eine Bandbreite von 1,0 × 106 Hz und 1,2 × 106 Hz für den Verstärker
ohne bzw. mit Kaskode ab. Die Transitfrequenz ist 1,1 × 106 Hz bzw. 1,2 × 107 Hz.
Martin Ueding
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physik313 – Versuch 4
Literatur
3.5 Verstärker mit Spannungsgegenkopplung
Wir bauen nun die Schaltung aus Abbildung 10 auf. Wir stellen am Signalgenerator eine
Frequenz von f = 1 kHz ein.
Abbildung 10: [Uni Bonn, PI, 2013, Abbildung 4.1]
Nun wird zunächst die Spannungsverstärkung vermessen, indem wir das Eingangssignal vor
dem Eingangswiderstand Rin abnehmen. Dabei messen wir einmal mit R = 100 kΩ und einmal
mit R = 33,9 kΩ, da dieser den 33 kΩ, die in der Anleitung gefordert wurden, am nächsten
kam.
Unsere Messung befindet sich in Tabelle 6. Es ist deutlich zu sehen wie die Verstärkung anwächst,
wenn man hinter dem Eingangswiderstand misst. Dies ist durch den Spannungsabfall über Rin
einfach zu erklären.
Ebenfalls zu erkennen ist, dass die Verstärkung größer wird, je größer der Widerstand R ist.
dUin /DIV
−3,5
2,6
−3,5
2,8
R/kΩ
100
100
33,9
33,9
mV DIV−1
100
20
100
20
dUout /DIV
2,9
2,6
2,25
2,2
mV DIV−1
1 k
1 k
500
500
|v|
8,286
50
3,214
19,643
vor/hinter Rin
vor
hinter
vor
hinter
Tabelle 6: Spannungsverstärkung bei Spannungsgegenkopplung
Literatur
[Uni Bonn, PI, 2013] Uni Bonn, PI (2013). Elektronik-Praktikum: Versuchsbeschreibung.
Martin Ueding
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