1 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Name / Vorname: ___________________________________________________ Matrikelnummer: ___________________________________________________ Hilfsmittel: nicht programmierbarer Taschenrechner, Lineal/Geodreieck, Stifte | Bearbeitungszeit: 120 Minuten Sofern nicht anders angegeben, runden Sie Ihre Ergebnisse auf die zweite Nachkommastelle. Punktetabelle (wird vom Prüfer ausgefüllt) AUFGABE AUFGABE 1 AUFGABE 2 AUFGABE 3 AUFGABE 4 AUFGABE 5 AUFGABE 6 AUFGABE 7 AUFGABE 8 AUFGABE 9 AUFGABE 10 AUFGABE 11 BONUSPUNKTE ERREICHTE PUNKTZAHL 2 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 1 (4 Punkte) Erläutern Sie kurz, was unter dem Minimal- und Maximalprinzip zu verstehen ist und geben Sie für beide Prinzipien jeweils ein Beispiel. Aufgabe 2 (8 Punkte) Erläutern Sie, warum auf einem Markt mit vollkommenem Wettbewerb das Optimierungskalkül für einen Produzenten durch die Regel Preis = Grenzkosten zusammengefasst werden kann! Warum kann durch dieses Kalkül der Gewinn maximiert werden? 3 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 3 (20 Punkte) Die Nachfrage nach Schokoladensüßwaren, gemessen in Kilogramm, wird durch die folgende Nachfragefunktion angegeben: XNE = 45 – 9P. Das Angebot wird wie folgt angegeben: XAT = 12P – 24. a. Ermitteln Sie Gleichgewichtspreis (P*), Gleichgewichtsmenge (X*), Konsumentenrente (KR) und Produzentenrente (PR). (6 Punkte) 4 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Der Konsum von Süßwaren wird als zu hoch eingestuft. Eine Steuer soll helfen, die gehandelte Menge an Süßwaren zu reduzieren. Hierzu wird eine Steuer (t) in Höhe von 1,20 € je kg eingeführt. b. Ermitteln Sie den Preis, den die Anbieter nach Einführung der Steuer erhalten (PS), den Preis, den die Nachfrager nach Einführung der Steuer bezahlen (P B) und die nach Einführung der Steuer gehandelte Menge (XSteuer) sowie die neue Höhe von Produzentenrente (PR Steuer) und Konsumentenrente (KRSteuer), Steueraufkommen (T) und den durch die Steuer entstandenen Nettowohlfahrtsverlust (NWV). (10 Punkte) 5 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck c. Was können Sie anhand der von Ihnen ermittelten Preise PB und PS über die Elastizität von Angebot und Nachfrage aussagen? (Es ist keine Berechnung notwendig.) (2 Punkte) 6 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Das Ziel des Gesundheitsministers war es, die gehandelte Menge an Schokoladensüßwaren durch die Steuereinführung auf 5 kg zu reduzieren. d. Wäre ein Erreichen dieses Ziels durch Erhöhung oder Senkung der Steuer möglich? (Ziehen Sie zum Vergleich Ihre Antwort aus Aufgabenteil b. heran. Es ist keine Berechnung notwendig.) (1 Punkt) e. Mit welchem anderen Instrument könnte eine gehandelte Menge von 5 kg erreicht werden? (1 Punkt) 7 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 4 (25 Punkte) Hans besitzt eine kleine Pommesbude in der Innenstadt einer Großstadt. Wir gehen davon aus, dass der Markt für frittierte Kartoffelsticks als vollkommen wettbewerblich betrachtet werden kann. In der folgenden Tabelle sind Hans variable Kosten und seine Gesamtkosten für unterschiedliche Produktionsmengen angegeben. Der Marktpreis für ein Kilogramm Pommes liegt bei 10,50 €. (Runden Sie auf zwei Nachkommastellen!) a. Ergänzen Sie die fehlenden Werte in der Tabelle (durchschnittliche Fixkosten (DFK), durchschnittliche variable Kosten (DVK), durchschnittliche Gesamtkosten (DGK), Grenzkosten je Kilogramm Pommes (GRK), Gesamterlös (GE), und Gewinn). (10 Punkte) Produktionsmenge (kg Pommes) b. GK (€) VK (€) 0 110 0 5 150 40 10 170 60 15 180 70 20 200 90 25 230 120 30 270 160 35 320 210 40 380 270 45 450 340 50 530 420 DGK (€) DVK (€) DFK (€) GRK (€) GE (€) Gewinn (€) Welches wäre die gewinnmaximale Menge, die Hans produzieren würde? Erläutern Sie Ihre Entscheidung. Wie hoch wäre der Gewinn? (5 Punkte) 8 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck c. Würde der Marktpreis langfristig bei 10,50 € bleiben? Wo läge der langfristige Marktpreis? Erläutern Sie! (4 Punkte) d. Was würden Sie Hans raten, wenn der Preis für ein Kilogramm Pommes auf 8,50 € sinken würde? Ermitteln Sie anhand Ihrer Kostentabellen die gewinnoptimale Menge und berechnen Sie den mit dieser Menge einhergehenden Gewinn oder Verlust. Sollte er weiterproduzieren oder seinen Betrieb schnellstmöglich stilllegen? (6 Punkte) 9 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 5 (4 Punkte) Zeichnen Sie in der folgenden Abbildung den Gewinn des Unternehmens ein. (3 Punkte) Markieren Sie des Weiteren den Break-Even-Preis. (1 Punkt) 10 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 6 (11 Punkte) Klaus und Anna arbeiten gemeinsam in einer Kneipe. Die dortige Arbeit teilt sich auf die beiden Aktivitäten Bier zapfen und Gäste bedienen auf. Klaus kann in einer Stunde 40 Bier zapfen oder 35 Gäste bedienen. Anna ist derzeit durch eine Verstauchung am Knöchel gehandicapt und kann 50 Bier in einer Stunde zapfen, aber lediglich 10 Gäste in einer Stunde bedienen. Zeichnen Sie die Produktionsmöglichkeitenkurven in ein Koordinatenkreuz. (Zeichnen Sie Werte für „gezapftes Bier“ auf die Y-Achse und „bediente Gäste“ auf die X-Achse. Beschriften Sie die PMK je nach Person.) (2 Punkte) Haben Klaus und/oder Anna in einer oder beiden Tätigkeiten absolute Vorteile? Wenn ja, in welcher? (2 Punkte) 11 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Annas Knöchelverletzung ist mittlerweile verheilt. Nun schafft sie es, 40 Gäste in der Stunde zu bedienen. Ihr Können am Zapfhahn ist gleich geblieben, ebenso gilt dies für Klaus, der weiterhin in einer Stunde entweder 40 Bier zapfen oder 35 Gäste bedienen kann. Zeichnen Sie die neue Produktionsmöglichkeitenkurve für Franziska in das folgende Koordinatenkreuz ein. (1 Punkt) 12 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Geben Sie an, welche Person in welchem Tätigkeitsbereich komparative Vorteile hat und wie daher die Arbeit aufgeteilt werden sollte. Ergänzen Sie dazu korrekt die folgenden Aussagen. (6 Punkte) Die Opportunitätskosten eines gezapften Bieres betragen für Anna ________ bediente Gäste. Die Opportunitätskosten eines gezapften Bieres betragen für Klaus _________ bediente Gäste. Die Opportunitätskosten eines bedienten Gastes betragen für Anna _________ gezapfte Biere. Die Opportunitätskosten eines bedienten Gastes betragen für Klaus _________ gezapfte Biere. Anna sollte sich auf folgende Aktivität spezialisieren: _____________________________ Klaus sollte sich auf folgende Aktivität spezialisieren: _____________________________ 13 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 7 (12 Punkte) Gegeben sind die folgenden Kostenangaben für Ihr Unternehmen. Variable Kosten (€) Bestellungen im Monat Anzahl an Fixkosten Maschinen (€) 5000 5 10000 10 15000 15 250 8000 6000 4000 500 24000 18000 10000 Gesamtkosten (€) Bestellungen im Monat 250 500 Durchschnittliche Gesamtkosten (€) Bestellungen im Monat 250 500 a. Berechnen Sie die Gesamtkosten für jeweils beide unterschiedlichen monatlichen Bestellmengen sowie die durchschnittlichen Gesamtkosten und tragen Sie die Werte in die Tabelle ein. (4 Punkte) b. Welches Fixkostenniveau sollten Sie wählen, wenn Sie langfristig mit 500 Bestellungen pro Monat rechnen? (2 Punkte) 14 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck c. Ihre Bestellerwartungen haben sich leider als verkehrt herausgestellt. Lediglich 250 Bestellungen pro Monat gehen ein. Wie hoch werden kurzfristig Ihre durchschnittlichen Gesamtkosten ausfallen? Begründen Sie kurz. (3 Punkte) Die Bestellmenge scheint auch in Zukunft bei 250 Bestellungen pro Monat zu bleiben. Wie hoch werden langfristig Ihre durchschnittlichen Gesamtkosten ausfallen? Begründen Sie kurz. (3 Punkte) 15 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 8 (6 Punkte) Argumentieren Sie anhand von Elastizitäten: a. Die Einkommenselastizität für Jugendherbergsübernachtungen beträgt -1,2. i. Interpretieren Sie die Elastizität. ii. Wie lässt sich das Gut „Jugendherbergsübernachtungen“ klassifizieren? b. Die Einkommenselastizität für Kaffeebohnen beträgt 0,95. i. Interpretieren Sie die Elastizität. ii. Wie lässt sich das Gut „Kaffeebohnen“ klassifizieren? 16 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck c. Steigt der Preis für Automobile, werden weniger Autoreifen nachgefragt. i. Mit Hilfe welcher Elastizitätsart ließe sich eine solche Aussage überprüfen und präzisieren? ii. Welches Vorzeichen hätte die Elastizität und um was für eine Güterbeziehung würde es sich entsprechend handeln? 17 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 9 (12 Punkte) Folgende Tabelle gibt Ihnen Informationen über Preise und nachgefragte Mengen von Margarine und Mohnkuchen. Außerdem können zwei Einkommensniveaus unterschieden werden. Einkommen: 30.000 € Preis Becher Margarine Mohnkuchen Nachgefragte Menge Einkommen: 35.000 € Preis Nachgefragte Menge 1,75 € 18 1,75 € 16 1,95 € 2,40 € 2,90 € 14 10 8 1,95 € 2,40 € 2,90 € 12 15 14 Berechnen Sie anhand der Mittelwertmethode folgende Elastizitäten (jeweils 3 Punkte): a.) Die Preiselastizität der Nachfrage für Margarine bei einem Einkommen von 30.000 € und einer Preiserhöhung von 1,75 € auf 1,95 €. b.) Die Preiselastizität der Nachfrage für Mohnkuchen bei einem Einkommen von 30.000 € und einer Preiserhöhung von 2,40 € auf 2,90 €. 18 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck c.) Die Einkommenselastizität der Nachfrage für Margarine bei einer Veränderung des Einkommens von 30.000 € auf 35.000 € und einem Preis von 1,95 €. d.) Die Einkommenselastizität der Nachfrage für Mohnkuchen bei einer Veränderung des Einkommens von 30.000 € auf 35.000 € und einem Preis von 2,90 €. 19 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 10 (12 Punkte) Folgende Abbildung zeigt das Marktgleichgewicht von Güterproduktion und Güternachfrage. Bei der Güterproduktion werden Schadstoffe freigesetzt, die Dritten (der Gesellschaft) als Kosten auferlegt werden. Die durch die Produktion zusätzlich mit zu kalkulierenden gesellschaftlichen Grenzkosten sind konstant. Vervollständigen Sie die Abbildung, indem Sie Folgendes einzeichnen und beschriften: a. b. c. d. e. Die derzeit gehandelte Menge und den zugehörigen Preis, das Angebot, basierend auf den Sozialen Grenzkosten, den Wohlfahrtsverlust, optimale Menge und optimalen Preis und die Höhe einer Pigou-Steuer, durch welche die negative Externalität internalisiert werden könnte. Preis Angebot Private Grenzkosten Nachfrage Menge 20 Sommersemester 2015 – Klausur „Mikroökonomik“ - Strotebeck Aufgabe 11 (6 Punkte) Im vergangenen Jahr beobachteten Sie für das Gut „Kaffee“ einen gesunkenen Preis. Sie bemerkten außerdem, dass weniger Kaffee als im vorherigen Jahr verkauft wurde. Welche Schlüsse können Sie daraus über das Verhalten von Angebot und Nachfrage am Markt für Kaffee ziehen? Argumentieren Sie mit Hilfe eines Marktdiagramms.