4 GESCHICHTE Geschichte des Wohngebiets „Arendseer Straße“ Das größte Wohngebiet der Hansestadt Salzwedel, die „Arendseer Straße“, ist geprägt durch 24 Wohnblöcke. Das war nicht immer so. Bis 1983 wuchsen Rasen und Getreide auf der Fläche. Dann wurde der erste Block in der Lindenallee gebaut. In den folgenden sechs Jahren folgten insgesamt 32 Blöcke. Mit der Erschließung der Erdgasvorkommen ab 1968 entwickelte sich Salzwedel rasant. Die Einwohnerzahl stieg, denn es wurden Arbeitskräfte benötigt. Um die notwendigen Arbeitskräfte anzuwerben, wollte die Staatsführung der DDR moderne und ansprechende Wohnungen bereitstellen. So entstand ab 1969 ein Wohngebiet nach dem anderen. Dafür mussten Gärten und Ackerflächen weichen. Um schnell und günstig viele Wohnungen vorhalten zu können, baute man zunächst in Blockbauweise, später ging man mit Fertigteilen zum Plattenbau über. Das erste Plattenbaugebiet in Salzwedel entstand 1979 bis 1980 im Friedensring. Anschließend wurden von 1983 bis 1989 die Wohnblöcke in der „Arendseer Straße“ errichtet: 1983 in der Lindenallee, 1984 Am Perver Berg, Hansestraße und die gerade Seite in der Hopfenstraße. Danach folgten 1987 und 1988 die Häuser in der Buchenallee und 1989 die ungerade Seite der Hopfenstraße und die Sonnenstraße. Die Wohnblöcke wurden durch das Wohnungsbaukombinat Stendal errichtet und anschließend an den VEB (Volkseigenen Betrieb) Gebäudewirtschaft und die AWG „Frieden“ zur Bewirtschaftung übergeben. Die Finanzierung erfolgte über staatliche Mittel. Lindenallee im Jahr 1983 (damals „Straße der DSF“) Der Wohnraum in den Blöcken war zu DDR-Zeiten sehr begehrt. Da Wohnraum knapp war, wurde er staatlich verwaltet und verteilt. Um eine Wohnung zu erhalten, musste sich der Interessent an den Rat der Stadt Abt. Wohnungspolitik wenden. Wirtschaftlich wichtige Betriebe, allen voran Erdgasförderung, Pumpenfabrik, Chemiewerk und die bewaffneten Organe (Armee) erhielten jeweils Wohnungen, die für die Mitarbeiter reserviert waren. INFORMATION 13 Fleisch auf dem Brot (Wurst), oder auf dem Teller (alles in Pfanne, Grill oder Ofen zubereitetes Fleisch). Besonders fettarm ist Geflügelfleisch. Achten Sie auch bei den Milchprodukten (z.B. Quark, Käse, Milch) auf fettarme Varianten. 6. Tipp : Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel Fett ist besonders energiereich, daher kann zu viel Nahrungsfett Übergewicht fördern. Gesättigte Fettsäuren im Übermaß erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen mit der Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle (z.B. Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Achten Sie auf unsichtbares Fett, das in Fleischerzeugnissen, Milchprodukten, Gebäck und Süßwaren sowie in Fertigprodukten meist enthalten ist. Am Tag reichen insgesamt 60 – 80 gr. Fett aus. 7. Tipp: Zucker und Salz in Maßen Essen Sie Zucker und Lebensmittel, bzw. Getränke, die mit viel Zucker hergestellt wurden, nur gelegentlich. Viele Getränke, Kuchen und Süßigkeiten enthalten sehr viel Zucker. Je mehr Zucker, desto weniger sollten Sie davon essen. Würzen Sie Speisen mit wenig Salz. Verwenden Sie Salz mit Jod und Fluorid. 8. Tipp: Schmackhafte und schonende Essenzubereitung Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett – das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen. 9. Tipp: Genießen Sie Ihr Essen Nehmen Sie sich Zeit bei den Mahlzeiten. Bewusstes Essen hilft, richtig zu essen. Lesen Sie nicht nebenbei die Zeitung oder schauen Fernsehen. Dekorieren Sie die Speise auf dem Teller – das Auge isst mit. So macht das Essen Spaß, regt an vielseitig zuzugreifen und fördert das Sättigungsempfinden. 10. Tipp: Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung Ausgewogene und vollwertige Ernährung, viel körperliche Bewegung und Sport (30 – 60 Min. pro Tag) gehören zusammen. Mit dem richtigen Körpergewicht fühlen Sie sich wohl und fördern Ihre Gesundheit. 12 INFORMATION 10 Tipps zur gesunden Ernährung Im vergangenen Dezember fand in den Räumen der Diakonie in der Hopfenstraße 11 eine von der AOK geförderte Infoveranstaltung zur gesunden Ernährung statt. Frau Andrea Schulze, selbstständige Ernährungsberaterin aus Salzwedel gab den Anwesenden viele Impulse mit auf den Weg. Die 10 wichtigsten Tipps möchten wir Ihnen weitergeben. 1. Tipp: Reichlich Flüssigkeit trinken Unser Körper braucht Wasser, um zu funktionieren – es ist lebensnotwendig. Ungefähr 1 ½ Liter Flüssigkeit sollten Sie am Tag trinken, alkoholische Getränke nur gelegentlich und dann in kleinen Mengen. Trinken Sie, auch wenn Sie keinen Durst haben. 2. Tipp : Essen Sie vielfältig Wir bekommen in Deutschland eine große Vielfalt von Lebensmittel zu kaufen. Genießen Sie diese Vielfalt – aber in Maßen. Es gibt keine „gesunden“ oder ungesunde“ Lebensmittel. Auf die Menge, Auswahl und Kombination, sowie auf die Zubereitung kommt es an. 3. Tipp: Viel Obst- und Gemüse Wichtige Vitamine, Mineralstoffe sowie Pflanzenstoffe nimmt Ihr Körper mit müse auf. Ideal ist frisch, kurz gegart, Saft. Eine Regel: 5 Hände Obst und Tag – damit sind Sie gut versorgt. Ballast- und Obst und Geoder auch als Gemüse am 4. Tipp: Getreide- und Reisprodukte sind wichtig Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber reichlich Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie Ballaststoffe. Mit 5 Scheiben Brot am Tag hat Ihr Körper genügend Energie (Denken Sie daran: das Brot soll satt machen, nicht der Belag). Kaufen Sie Vollkornprodukte. 5. Tipp: Täglich Milchprodukte, einmal pro Woche Fisch, Fleisch und Eier in Maßen. Mit diesen Produkten nehmen wir wertvolle Nährstoffe auf – aber wir neigen dazu, zuviel davon zu essen. 2 – 3 Eier, sowie 300 – 600 gr. Fleisch in der Woche sind ausreichen. Empfehlung: entweder das GESCHICHTE 5 Das letzte Wort für die Wohnungsvergabe hatte aber die Vergabekommission beim Rat der Stadt. Dieser Kommission gehörten auch Vertreter wichtiger Betriebe an. Hatte sich die Vergabekommission für einen Bewerber entschieden, so wurde eine Wohnraumzuweisung ausgestellt. Mit Vorlage dieser Zuweisung durften die Wohnungsunternehmendann einen Mietvertrag ausstellen. Im Gegensatz zu heute waren die Mieten zu DDR-Zeiten äußerst gering. So Betrug z.B. die Miete incl. Heizung und Betriebskosten für eine 3-Raum Wohnung 75,- Mark der DDR. Abriss der Sonnenstr. 13-19 im Jahr 2012 Große Veränderungen, nicht nur bei der Miete, gab es nach der Wende 1990. Im Einigungsvertrag wurde geregelt, dass der volkseigene Wohnungsbestand in das Eigentum der jeweiligen Kommune übergeht. So übernahm die Stadt Salzwedel einen Großteil der Wohnblöcke im Wohnbaugebiet. Die VEB Gebäudewirtschaft wurde am 01.07.1990 in die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Salzwedel mbH umgewandelt. Als alle Eigentumsfragen geklärt waren, wurden ab 1993 die Wohnungsbestände nach und nach saniert und modernisiert. Vorrang hatten dabei die ältesten Gebäude im Friedensring. Herrschte zu Zeiten der DDR Wohnraummangel, so gab es durch den Wegfall von Arbeitsplätzen nach der Wende ein Überangebot von Wohnungen – viele Wohnungen standen nun leer. Man entschied sich, die „Arendseer Straße“ teilweise zurück zu bauen und durch Modernisierung aufzuwerten. Da das Interesse an den Wohnungen im 5. und 6. Stock ohne Aufzug sehr gering war, wurden einige Blöcke in der Hansestraße, der Hopfenstraße und der Sonnenstraße um zwei, bzw. drei Stockwerke reduziert (die oberen Stockwerke wurden abgetragen). Andere Blöcke verschwanden ganz. Insgesamt wurden 8 Plattenbauten im Wohngebiet „Arendseer Straße“ komplett abgerissen. Heute spiegeln sich Gegensätze im Wohngebiet wieder: schöne modernisierte Blöcke stehen neben grauen Bauten. Es ist viel im Wandel und es wird weiter daran gearbeitet, dass der Wohnkomfort steigt und die Mieter in einem schönen Wohnumfeld leben können. 16 TERMINE Weg des Glaubens (Informationen über den christlichen Glauben) 16. Jan. 30. Jan. Jeweils von 19.00 – 21.00 Uhr im Ev. Gemeindezentrum St. Georg (St. Georg-Str. 104) 13. Febr. 27. Febr. 23. Febr. Babykleiderbörse für Sommersachen Gr. 56 – 104 8.30 – 12.00 Uhr Familienhof Salzwedel, Schmiedestr. 02. März Kinderkleiderbörse für Sommersachen Gr. 110 – 176 8.30 – 12.00 Uhr Familienhof Salzwedel, Schmiedestr. 10. März Kinderkantate „Lichtblick“ mit dem Ökumenischen Kinderchor Salzwedel 9.30 Uhr Ev. Freik. Gemeinde, Schäferstegel 43 c (Nähe Kaufland) 19. März Sprachkurs Deutsch für Anfänger Volkshochschule Salzwedel , 28 Unterrichtstunden jeweils dienstags von 17.00 – 18.30 Uhr Kursgebühr: 57,- € Bis 14. März Anmelden unter 03901/422031 Weitere Deutschkurse werden angeboten. 23. März Baby, Kinder- und Jugendflohmarkt ab 9.00 Uhr im Reitstadion (Gerstedter Weg) Nr. 1/2013 Zeitschrift für Migranten & Einheimische in der Hansestadt Salzwedel IMPRESSUM Herausgeber: Diakonisches Werk Altmark West e.V. Redaktionskreis: Ida Dering, Valentina Falman, Ida Gunner, Lidia Katychin, Lidia Koshlakov, Elena Peters, Nadeshda Bazhutin, Jutta Kolba, Claudia Meier, Jörg Bieber (Redaktionsleiter) Fotos: Jörg Bieber; Geschichte Wohngebiet: Archiv Hansestadt Salzwedel und WOBAU Dank an die Geschäftsführerin der WOBAU, Frau Bubke, für die Unterstützung bei dem Artikel über die Geschichte des Wohngebiets. Auflagenhöhe: 1.000 Exemplare, 2. Jahrg. 2013 ; Druckhaus Harms, Gr. Oesingen Kontakt: Hopfenstr. 11, 29410 Salzwedel 03901/304830 [email protected] Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Winter in der Hansestraße 2 GRUSSWORT ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, Ihnen allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2013 zu wünschen. Gleichzeitig möchte ich mich bei all denen bedanken, die mitgeholfen haben, das „Integration“ mit Leben erfüllt wird. Jeden Freitag erschallt Gesang durch die Wohnblöcke in der Hopfenstraße. Dann ist es wieder soweit: der Aussiedlerchor der Diakonie probt. Geistliche Lieder und Volkslieder werden einstudiert. Jörg Bieber begleitet die zwölf Frauen auf der Gitarre. Seit mehr als fünf Jahren gibt es den Chor bereits. In ersten Linie soll das Singen die Gemeinschaft stärken und Freude vermitteln. Darum lässt Bieber das Argument „Ich kann nicht Singen“ nicht gelten. „Der Chor ist eine Möglichkeit, einmal von den Problemen des Alltags abzuschalten und sich einzulassen auf Text und Musik. Dabei ist jeder willkommen, egal ob Einheimischer oder Zugezogener, ob Engelsstimme oder Anfänger“, so Bieber. erst mit wie den seit Die neuen Mitbürger waren und sind eine Bereicherung für den Altmarkkreis Salzwedel. Dennoch muss es uns noch mehr gelingen, müssen wir stärker deutlich machen, dass wir die Glaubenskraft, die Vielfalt, Talente und Ideen aller Menschen brauchen, um auch in Zukunft zur Stärkung unseres Landkreises beizutragen. Gerade der Austausch über Werte und Weltanschauungen fördert das gedeihliche Zusammenleben der Zugewanderten und Einheimischen im täglichen Gemeindealltag. Wo unterschiedliche Sprachen und Kulturen aufeinander treffen, sind Konflikte nicht immer zu vermeiden. Jedoch nur durch aktive Teilnahme und Einmischung, aber auch durch Toleranz und den friedlichen Ausgleich der Interessen aller Beteiligten wird es uns gelingen, ein Fundament für ein friedliches Miteinander zu schaffen und den Prozess der Integration qualitativ weiter zu entwickeln. Dabei wünsche ich uns allen viel Erfolg ! Ihre Integrationskoordinatorin Jutta Kolba 15 Der Aussiedlerchor der Diakonie Liebe Leser, Seit Juni 2010 bin ich als Integrationskoordinatorin tätig. In dieser Zeit habe ich bei zahlreichen Begegnungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund getroffen, die sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft, die Stärkung der Demokratie und den Mut zum Wandel einsetzen. Integration ist jedoch für uns im Altmarkkreis Salzwedel nicht seit 2010 ein Thema. Integration von Menschen Migrationshintergrund hat schon so lange eine Bedeutung, Spätaussiedler, Asylsuchende und Kontingentflüchtlinge in Altmarkkreis Salzwedel aufgenommen wurden. Bereits 1991/1992 stellen wir uns dieser anspruchsvollen Aufgabe. VORGESTELLT Gesungen wird in deutsch. Moderne christliche Lieder, Choräle und Volkslieder, wie z.B. „Die Gedanken sind frei“, „ Das wandern ist des Müllers Lust“ und „Das Lieben bringt groß Freud“ gehören zum Repertoire. Der Chor tritt hauptsächlich in Gottesdiensten, zu besonderen Feiern oder im Altenheim auf. Haben Sie Lust bekommen, mitzumachen ? Die Sängerinnen freuen sich auf jede neue Stimme (auch männliche). Kontakt unter 03901/304830 Oleg Zukenow Salzwedel, den 28.04.2011 Lindenallee 27 29410 Salzwedel Magdeburger Verlags- und Druckhaus GmbH Chor beim Eröffnungsgottesdienst der Interkulturellen Woche am 22.09.2012. 14 INFORMATION PORTRÄT 3 Wußten Sie schon, . . . Eine Leidenschaft für das Singen dass Musik, das war für Ehab Al Kabbany (geb. 1978) bis 2003 in seinem Heimatland Ägypten Berufung. Mit seiner vollen kräftigen Stimme spielte er in Bands vor vielen Zuhörern. Dann kamen Flucht, Krankheit und die Ungewissheit, bleiben zu dürfen oder abgeschoben zu werden. 2010, auf einem persönlichen Tiefpunkt, besann er sich auf seine alte Leidenschaft und fing wieder an zu Singen. Es ist ein Mittel, um herauszukommen aus Resignation und Trübsal. der berühmte Salzwedeler Baumkuchen von vier Salzwedeler Unternehmen hergestellt wird ? Der Baumkuchen ist weit über die Hansestadt Salzwedel hinaus bekannt und wird u.a. an Feinschmecker in Amerika und China verschickt. dass der Islamische Kalender nach Mondmonaten rechnet und die Zählung im Jahr 622 beginnt ? Nach dem Islamischen Kalender schreiben wir das Jahr 1435. dass sich Kerzenwachs sehr gut mit einem Löschpapier und Bügeleisen aus Teppich und Kleidung entfernen lässt ? Löschpapier auf den Fleck legen und bügeln – das Wachs wird vom Papier aufgesaugt. Mehrmals wiederholen. dass die Jahresgebühr für die Stadt- und Kreisbibliothek Salzwedel 15 ,- € beträgt, für Schüler/ Studenten und Arbeitslosengeld II-Empfänger 8,- €, und Kinder bis 15 Jahre die Bibliothek kostenlos nutzen können ? dass die Schüler in Sachsen-Anhalt vom 01. – 08. Febr. 2013 Winterferien haben, und vom 25. – 30. März 2013 Osterferien ? Es gibt Dinge, die man bereut, ehe man sie tut. Und man tut sie doch . Christian Friedrich Hebbel Rätsellösung von Seite 11 : Es laufen 3 Enten auf dem Hof von Bauer Hein herum. Ehab Al Kabbany Und es ist ihm gelungen. Seit August letzten Jahres nimmt er an der Kreismusikschule in Salzwedel Gesangsunterricht, macht Stimm- und Atemübungen. Auch dem Instrumentenspiel hat er sich zugewandt. Seit August diesen Jahres sind Gitarren- und Notenunterricht dazu gekommen. „Vorher hatte ich kein Ziel, jetzt habe ich wieder ein Ziel vor Augen“, sagt Al Kabbany von sich. „Es ist gut, dass es so eine Einrichtung wie die Musikschule gibt. Es macht unheimlich viel Spaß.“ Dass die Gitarre in seinem Zimmer auf dem Sofa liegt und der Notenständer mit den Liederheften mitten im Zimmer steht zeigt, welchen Stellenwert die Musik in Al Kabbanys Leben hat. „Ich bin fleißig am Üben, weil ich wieder Auftreten und Singen möchte. Das ist mein großes Ziel“, so Al Kabbany. Vielleicht ist es bald soweit, und wir haben einen interessanten Musiker mehr in der musikalischen Landschaft der Hansestadt Salzwedel. 6 ADRESSEN Wichtige Adressen – schnell zur Hand (Ausschneiden und Sammeln) Wohnungsbaugesellschaft Salzwedel Holzmarktstr. 32 a 29410 Salzwedel 03901/8543-0 Fax: 03901/270 87 Notfall: 017136616673 Öffnungszeiten: Di: 9.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 18.00 Uhr Do: 9.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 15.00 Uhr AOK Sachsen-Anhalt Niederlassung Salzwedel Goethestr. 22, 29410 Salzwedel 0800 2265726 Öffnungszeiten: Montag und Dienstag: 8.00 – 18.00 Uhr Mittwoch: 8.00 – 13.00 Uhr Donnerstag: 8.00 – 18.00 Uhr Freitag: 8.30 – 13.00 Uhr Rätsel & Kochen 11 Wer findet die Lösung ? Landwirt Hein verliert manchmal den Überblick, wenn seine Enten spazieren gehen. Dann watschelt eine vor zweien, eine zwischen zweien und eine hinter zweien. Haben Sie den Überblick behalten ? Wie viel Enten laufen bei Landwirt Hein auf dem Hof herum? VIEL SPASS beim Nachdenken ! (Die Lösung finden Sie auf Seite 14) Aus Küche und Kochtopf Ausländerbehörde , Altmarkkreis Salzwedel Karl-Marx-Str. 32 , 29410 Salzwedel 03901/840-226 Fax: 03901/25079 Öffnungszeiten: Mo.: 8.30 – 11.30 Uhr Di: 8.30 – 11.30 Uhr und 13.00 – 18.00 Uhr Do: 8.30 – 11.30 Uhr und 13.00 – 15.30 Uhr Fr: 8.30 – 11.30 Uhr Ev. Kirchengemeinde St. Georg Diakon Joachim Thurn St.-Georg-Str. 104 , 29410 Salzwedel 03901/423538 Fax: 03901/30596 86 Termine und Sprechzeit nach telefonischer Vereinbarung Für den Teig: 500 g. Mehl 1 TL Salz 250 ml warmes Wasser 40 gr. Hefe Ein leckeres Gericht aus 3 EL Zucker Osteuropa 7 EL Öl Alles gut verkneten , 15 Min. warm stellen. Danach nochmals verkneten, ausrollen, Kreise ausstechen und füllen. Die Füllung kann verschieden sein, je nach Geschmack: Marmelade, Kraut, Quark, Kartoffelbrei usw. Die Taschen gut verschließen und in heißem Öl in der Pfanne ausbacken. Guten Appetit ! 10 LEBENSLAUF Alexander kämpfte um meine Liebe und eroberte schließlich mein Herz. Wir heiratete und 1961 wurde unser erstes Kind Anna geboren. Insgesamt haben wir drei Kinder. Im Jahre 1963 zogen wir alle zur Verwandtschaft nach Südkasachstan. Ich fand gleich Arbeit als Stuckateurin und Malerin auf einer Baustelle (Ksil –Orda Gebiet). Hier sollte ich dreißig Jahre lang tätig sein. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht. Leider hielt die Ehe mit Alexander nicht. In Kasachstan wollte er nicht leben, und so ist er wieder zurück nach Russland gegangen. Mit meinem zweiten Mann Nikolai bekam ich drei weitere Kinder. Seit mein zweiter Mann 1987 mit 45 Jahren verstorben ist, lebe ich mit den Kindern alleine. Mit 50 Jahren kaufte ich mir einen kleinen Hof und bewirtschaftete ihn. Drei Kühe, drei Kälber, Hühner, Enten und Gänse belebten den Hof und sicherten unser Auskommen. Außerdem bestellte ich ein Feld mit Kartoffeln, Rüben und anderen Früchten. VORSTELLUNG 7 Beratung und Hilfe für Migranten Die „Gesonderte Beratung und Betreuung“ wurde 1998 eingerichtet. Träger dieser Einrichtung ist seit 2012 die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Sozialdienst Altmark GmbH. Die Zielgruppe der gesonderten Beratung und Betreuung richtet sich nach dem Aufnahmegesetz des Landes Sachsen-Anhalt (§ 1 Abs. 1). Dazu gehören unter anderem SpätaussiedlerInnen, aber auch Asylberechtigte und AsylbewerberInnen. Dieser besondere Personenkreis bedarf einer entsprechenden Unterstützung bei der Eingliederung ins berufliche, kulturelle aber auch soziale Leben. Denn sie müssen sich in einem für sie fremden Lebensund Kulturbereich erst einmal zurechtfinden, damit sie ihr Leben selbstständig gestalten und sich somit auch in die Gesellschaft integrieren können. Aber auch die Gesellschaft muss in dieser Hinsicht noch einige Hürden überwinden, um Integration zu ermöglichen. Nach einem lagen Weg ist Salzwedel für mich zu einer neuen Heimat geworden. Hier fühle ich mich wohl. Mittlerweile habe ich 11 Enkelkinder und 6 Urenkel. Ansprechpartner der gesonderten Beratung und Betreuung ist Frau Bühnemann. Sie ist ausgebildete Psychologin und kann somit auch auf die speziellen und teils schwierigen Erfahrungen und Bedürfnisse der Menschen mit Migrationshintergrund eingehen. Daneben ist sie aber auch als „Vermittlerin“ zwischen Einrichtungen (z.B. Behörden/Ärzten) und Menschen mit Migrationshintergrund tätig. Die derzeitige Situation gestaltet sich schwierig, da ein erhöhter Bedarf an Wohnungen zu verzeichnen ist, aber auch Sprachbarrieren spielen eine enorme Rolle bei diesem Personenkreis, insbesondere auch in Bezug auf Behördenangelegenheiten. Aber immer wieder kommen auch Fragen zur Berufsausbildung/-ausübung, sowie Abschlussanerkennung auf, damit diese Menschen ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren, bzw. auch um ihren Lebensalltag sinnvoll gestalten zu können. Ein unverhofftes Wiedersehen mit meinem ältesten Bruder gab es 2008. Seit dem 2. Weltkrieg galt er als vermisst. Durch glückliche Umstände und Nachforschungen fanden wir ihn in Hamburg wieder. Nach 65 Jahren konnte ich ihn endlich wieder in die Arme schließen.“ Die gesonderte Beratung und Betreuung befindet sich am Hafen 11 in Salzwedel. Die Öffnungszeiten sind Mo. von 9.30 –13.00 Uhr, Di. von 9.30 – 12.00 Uhr und 13.00 – 15.00 Uhr, Do. von 11.00 –12.00 Uhr und 13.00 – 16.00 Uhr, sowie nach Vereinbarung. Tel.: 03901/2896994 Im November 2001 siedelte ich nach Deutschland. Hier lebten schon Ida Kastner mit ihren drei mehrere meiner Geschwister. Ich kann Kindern 1970 mich noch genau an die ersten Tage in Friedland erinnern – bei den ersten Schritten in Deutschland habe ich viel Hilfe erfahren, dafür bin ich sehr dankbar. Ines Bühnemann 8 LEBENSLAUF Wer Menschen kennen lernt, kann sie besser verstehen. Deshalb möchten wir Lebensläufe aufzeigen, die unser Verständnis für Migranten fördern und uns zunächst Befremdliches näher bringt. In dieser Ausgabe berichtet Frau Ida Kastner: „Geboren bin ich 1940 in Neu Katarinenstall, einem größeren Dorf in der Ukraine. Dort lebten nur deutsche Familien, Nachfahren von Deutschen, die dem Ruf Katharina II. 1763 in das russische Reich gefolgt waren, um dort neu zu beginnen. Meine Eltern hatten zehn Kinder. Ich war das neunte Kind. Im Juni 1944 räumten russische Soldaten unser Dorf. In Güterzüge wurden wir verladen: meine Eltern und fünf Kinder. Unterwegs bomberdierten uns Flugzeuge, meine Cousine wurde durch Splitter am Arm verletzt. Wie durch ein Wunder konnten wir uns retten. Unsere Zugfahrt endete in Polen. Nach der Quarantäne (unsere Kleider wurden verbrannt) fand unsere Familie einen Zufluchtsort bei einer polnischen Familie. Diese Familie ist freundlich mit uns umgegangen. Im November 1945 wurden wir wieder nach Osten verschleppt. Das Ziel war ein Dorf im Gebiet Akmolinsk (Nordkasachstan). LEBENSLAUF der erste und dritte Jahrgang zusammen unterrichtet. Als ich 12 Jahre alt war, kam ich auf eine andere Schule und musste jeden Morgen 5 km zu Fuß durch einen Wald gehen. Im Winter kämpfte ich mich durch meterhohen Schnee. Als Jugendliche habe ich gerne Bücher gelesen. Von den einheimischen Kindern wurden wir oft gehänselt und es kam zu Raufereien. Im Januar 1950 verstarb mein Vater und meine Mutter musste sich nun ganz allein um uns fünf Kinder kümmern. Im Jahre 1954 wurden wir erneut nach Kasachstan umgesiedelt. Mit 15 Jahren habe ich die Schule verlassen, weil meine Mutter nicht mehr arbeiten konnte. Ich musste nun Geld verdienen. So fing ich als Melkerin auf einer Kuhfarm an. Für 20 Kühe war ich verantwortlich. Aufgestanden wurde um 4 Uhr morgens um die Tiere zu melken und zu versorgen. Unser Arbeitsteam bestand aus lautern jungen Mädchen. Im Sommer befanden wir uns mit den Kühen draußen in der Steppe. Oftmals war es unerträglich heiß. Die Arbeit war körperlich sehr schwer, aber wir waren jung und wollten das Leben genießen. Weil ich besonders fleißig war, bekam ich manchmal eine Auszeichnung und wurde gefördert. Die erste Zeit teilte sich unsere Familie mit einer anderen deutschen Familie ein Wärterhäuschen. Es gab nichts zum Essen, nichts zum Anziehen und wir mussten auf dem strohbedecktem Boden schlafen. Im Jahre 1948 meldete sich aus Jöschkar-Ola/Russland (600 km östlich von Moskau) mein Bruder, der dort als Waldarbeiter in einem Arbeitslager arbeiten musste . Dorthin siedelt unsere Familie um und ich kam zur Schule in die erste Klasse. Wir lebten wie Gefangene, da wir das Gebiet nicht verlassen durften. Ernährt haben wir uns hauptsächlich von selbstgepflanzten Kartoffeln. Auch in der Nachkriegszeit herrschte große Not: es fehlte an Kleidung, Schuhen, Möbel und Schulsachen. Damit ich lernen konnte, kaufte mir meine Mutter ein paar Bastschuhe und eine hölzerne Mappe für die Lernbücher. In meiner Klasse wurden 9 Ida Kastner (li.) mit zwei Arbeitskolleginnen in der kasachischen Steppe 1957 Gerne blicke ich zurück auf unsere Jugendtreffen. Einmal in der Woche holte uns ein Lastkraftwagen zu einem Dorfklub ab, um Kino zu schauen oder zum Tanzen. Das war für uns immer ein besonderes Ereignis. In dieser Zeit weckte ein junger Mann meine Aufmerksamkeit. Ich hatte mich eigentlich schon in einen anderen Jungen verguckt, doch Alexander ließ nicht locker. Er war Hirte bei uns im Kollektiv.