Blickwinkel, Nr. 2 (pdf 6,44 MB)

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4
GESCHICHTE
Geschichte des Wohngebiets
„Arendseer Straße“
Das größte Wohngebiet der Hansestadt Salzwedel, die „Arendseer
Straße“, ist geprägt durch 24 Wohnblöcke. Das war nicht immer so. Bis
1983 wuchsen Rasen und Getreide auf der Fläche. Dann wurde der
erste Block in der Lindenallee gebaut. In den folgenden sechs Jahren
folgten insgesamt 32 Blöcke.
Mit der Erschließung der Erdgasvorkommen ab 1968 entwickelte sich
Salzwedel rasant. Die Einwohnerzahl stieg, denn es wurden
Arbeitskräfte benötigt. Um die notwendigen Arbeitskräfte anzuwerben,
wollte die Staatsführung der DDR moderne und ansprechende
Wohnungen bereitstellen. So entstand ab 1969 ein Wohngebiet nach
dem anderen. Dafür mussten Gärten und Ackerflächen weichen.
Um schnell und günstig viele Wohnungen vorhalten zu können, baute
man zunächst in Blockbauweise, später ging man mit Fertigteilen zum
Plattenbau über.
Das erste Plattenbaugebiet in Salzwedel entstand 1979 bis 1980 im
Friedensring. Anschließend wurden von 1983 bis 1989 die Wohnblöcke
in der „Arendseer Straße“ errichtet: 1983 in der Lindenallee, 1984 Am
Perver Berg, Hansestraße und die gerade Seite in der Hopfenstraße.
Danach folgten 1987 und 1988 die Häuser in der Buchenallee und 1989
die ungerade Seite der Hopfenstraße und die Sonnenstraße.
Die
Wohnblöcke
wurden
durch
das
Wohnungsbaukombinat Stendal errichtet und
anschließend an den VEB (Volkseigenen Betrieb)
Gebäudewirtschaft und die AWG „Frieden“ zur
Bewirtschaftung übergeben. Die Finanzierung
erfolgte über staatliche Mittel.
Lindenallee im Jahr 1983
(damals „Straße der DSF“)
Der Wohnraum in den Blöcken war zu DDR-Zeiten sehr begehrt. Da
Wohnraum knapp war, wurde er staatlich verwaltet und verteilt. Um
eine Wohnung zu erhalten, musste sich der Interessent an den Rat der
Stadt Abt. Wohnungspolitik wenden. Wirtschaftlich wichtige Betriebe,
allen voran Erdgasförderung, Pumpenfabrik, Chemiewerk und die
bewaffneten Organe (Armee) erhielten jeweils Wohnungen, die für die
Mitarbeiter reserviert waren.
INFORMATION
13
Fleisch auf dem Brot (Wurst), oder auf dem Teller (alles in Pfanne, Grill
oder Ofen zubereitetes Fleisch). Besonders fettarm ist Geflügelfleisch.
Achten Sie auch bei den Milchprodukten (z.B. Quark, Käse, Milch) auf
fettarme Varianten.
6. Tipp : Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Fett ist besonders energiereich, daher kann zu
viel Nahrungsfett Übergewicht fördern. Gesättigte Fettsäuren im
Übermaß erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen mit der Folge
von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle (z.B.
Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Achten Sie auf
unsichtbares Fett, das in Fleischerzeugnissen, Milchprodukten, Gebäck
und Süßwaren sowie in Fertigprodukten meist enthalten ist. Am Tag
reichen insgesamt 60 – 80 gr. Fett aus.
7. Tipp: Zucker und Salz in Maßen
Essen Sie Zucker und Lebensmittel, bzw. Getränke, die mit viel Zucker
hergestellt wurden, nur gelegentlich. Viele Getränke, Kuchen und
Süßigkeiten enthalten sehr viel Zucker. Je mehr Zucker, desto weniger
sollten Sie davon essen.
Würzen Sie Speisen mit wenig Salz. Verwenden Sie Salz mit Jod und
Fluorid.
8. Tipp: Schmackhafte und schonende Essenzubereitung
Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen,
soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett – das erhält den
natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung
schädlicher Verbindungen.
9. Tipp: Genießen Sie Ihr Essen
Nehmen Sie sich Zeit bei den Mahlzeiten. Bewusstes Essen hilft, richtig
zu essen. Lesen Sie nicht nebenbei die Zeitung oder schauen Fernsehen.
Dekorieren Sie die Speise auf dem Teller – das Auge isst mit. So macht
das Essen Spaß, regt an vielseitig zuzugreifen und fördert das
Sättigungsempfinden.
10. Tipp: Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in
Bewegung
Ausgewogene und vollwertige Ernährung, viel körperliche Bewegung und
Sport (30 – 60 Min. pro Tag) gehören zusammen. Mit dem richtigen
Körpergewicht fühlen Sie sich wohl und fördern Ihre Gesundheit.
12
INFORMATION
10 Tipps zur gesunden Ernährung
Im vergangenen Dezember fand in den Räumen der Diakonie in
der
Hopfenstraße
11
eine
von
der
AOK
geförderte
Infoveranstaltung zur gesunden Ernährung statt. Frau Andrea
Schulze, selbstständige Ernährungsberaterin aus Salzwedel gab
den Anwesenden viele Impulse mit auf den Weg. Die 10
wichtigsten Tipps möchten wir Ihnen weitergeben.
1. Tipp: Reichlich Flüssigkeit trinken
Unser Körper braucht Wasser, um zu funktionieren – es ist
lebensnotwendig. Ungefähr 1 ½ Liter Flüssigkeit sollten Sie am Tag
trinken, alkoholische Getränke nur gelegentlich und dann in kleinen
Mengen. Trinken Sie, auch wenn Sie keinen Durst haben.
2. Tipp : Essen Sie vielfältig
Wir bekommen in Deutschland eine große Vielfalt von Lebensmittel zu
kaufen. Genießen Sie diese Vielfalt – aber in Maßen. Es gibt keine
„gesunden“ oder ungesunde“ Lebensmittel. Auf die Menge, Auswahl
und Kombination, sowie auf die Zubereitung kommt es an.
3. Tipp: Viel Obst- und Gemüse
Wichtige Vitamine, Mineralstoffe sowie
Pflanzenstoffe nimmt Ihr Körper mit
müse auf. Ideal ist frisch, kurz gegart,
Saft. Eine Regel: 5 Hände Obst und
Tag – damit sind Sie gut versorgt.
Ballast- und
Obst und Geoder auch als
Gemüse am
4. Tipp: Getreide- und Reisprodukte sind wichtig
Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am besten aus Vollkorn, sowie
Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber reichlich Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente sowie Ballaststoffe. Mit 5 Scheiben Brot am Tag hat
Ihr Körper genügend Energie (Denken Sie daran: das Brot soll satt
machen, nicht der Belag). Kaufen Sie Vollkornprodukte.
5. Tipp: Täglich Milchprodukte, einmal pro Woche Fisch,
Fleisch und Eier in Maßen.
Mit diesen Produkten nehmen wir wertvolle Nährstoffe auf – aber wir
neigen dazu, zuviel davon zu essen. 2 – 3 Eier, sowie 300 – 600 gr.
Fleisch in der Woche sind ausreichen. Empfehlung: entweder das
GESCHICHTE
5
Das letzte Wort für die Wohnungsvergabe hatte aber die
Vergabekommission beim Rat der Stadt. Dieser Kommission gehörten
auch Vertreter wichtiger Betriebe an.
Hatte sich die Vergabekommission für einen Bewerber entschieden, so
wurde eine Wohnraumzuweisung ausgestellt.
Mit Vorlage dieser Zuweisung durften die
Wohnungsunternehmendann
einen
Mietvertrag ausstellen.
Im Gegensatz zu heute waren die Mieten zu
DDR-Zeiten äußerst gering. So Betrug z.B. die
Miete incl. Heizung und Betriebskosten für eine
3-Raum Wohnung 75,- Mark der DDR.
Abriss der Sonnenstr. 13-19 im Jahr 2012
Große Veränderungen, nicht nur bei der
Miete, gab es nach der Wende 1990. Im Einigungsvertrag wurde
geregelt, dass der volkseigene Wohnungsbestand in das Eigentum der
jeweiligen Kommune übergeht. So übernahm die Stadt Salzwedel einen
Großteil der Wohnblöcke im Wohnbaugebiet. Die VEB Gebäudewirtschaft
wurde am 01.07.1990 in die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt
Salzwedel mbH umgewandelt.
Als alle Eigentumsfragen geklärt waren, wurden ab 1993 die
Wohnungsbestände nach und nach saniert und modernisiert. Vorrang
hatten dabei die ältesten Gebäude im Friedensring.
Herrschte zu Zeiten der DDR Wohnraummangel, so gab es durch den
Wegfall von Arbeitsplätzen nach der Wende ein Überangebot von
Wohnungen – viele Wohnungen standen nun leer.
Man entschied sich, die „Arendseer Straße“ teilweise zurück zu bauen
und durch Modernisierung aufzuwerten.
Da das Interesse an den
Wohnungen im 5. und 6. Stock ohne Aufzug sehr gering war, wurden
einige Blöcke in der Hansestraße, der Hopfenstraße und der
Sonnenstraße um zwei, bzw. drei Stockwerke reduziert (die oberen
Stockwerke wurden abgetragen).
Andere Blöcke verschwanden ganz. Insgesamt wurden 8 Plattenbauten
im Wohngebiet „Arendseer Straße“ komplett abgerissen.
Heute spiegeln sich Gegensätze im Wohngebiet wieder: schöne
modernisierte Blöcke stehen neben grauen Bauten. Es ist viel im Wandel
und es wird weiter daran gearbeitet, dass der Wohnkomfort steigt und
die Mieter in einem schönen Wohnumfeld leben können.
16
TERMINE
Weg des Glaubens (Informationen über den christlichen Glauben)
16. Jan.
30. Jan.
Jeweils von 19.00 – 21.00 Uhr im Ev. Gemeindezentrum St. Georg (St. Georg-Str. 104)
13. Febr.
27. Febr.
23. Febr.
Babykleiderbörse für Sommersachen Gr. 56 – 104
8.30 – 12.00 Uhr Familienhof Salzwedel, Schmiedestr.
02. März
Kinderkleiderbörse für Sommersachen Gr. 110 – 176
8.30 – 12.00 Uhr Familienhof Salzwedel, Schmiedestr.
10. März
Kinderkantate „Lichtblick“
mit dem Ökumenischen Kinderchor Salzwedel
9.30 Uhr Ev. Freik. Gemeinde, Schäferstegel 43 c
(Nähe Kaufland)
19. März
Sprachkurs Deutsch für Anfänger
Volkshochschule Salzwedel , 28 Unterrichtstunden
jeweils dienstags von 17.00 – 18.30 Uhr
Kursgebühr: 57,- €
Bis 14. März Anmelden unter 03901/422031
Weitere Deutschkurse werden angeboten.
23. März
Baby, Kinder- und Jugendflohmarkt
ab 9.00 Uhr im Reitstadion (Gerstedter Weg)
Nr. 1/2013
Zeitschrift für Migranten &
Einheimische in der Hansestadt Salzwedel
IMPRESSUM
Herausgeber: Diakonisches Werk Altmark West e.V.
Redaktionskreis: Ida Dering, Valentina Falman, Ida Gunner, Lidia Katychin, Lidia
Koshlakov, Elena Peters, Nadeshda Bazhutin, Jutta Kolba, Claudia Meier, Jörg Bieber
(Redaktionsleiter)
Fotos: Jörg Bieber; Geschichte Wohngebiet: Archiv Hansestadt Salzwedel und WOBAU
Dank an die Geschäftsführerin der WOBAU, Frau Bubke, für die Unterstützung bei
dem Artikel über die Geschichte des Wohngebiets.
Auflagenhöhe: 1.000 Exemplare, 2. Jahrg. 2013 ; Druckhaus Harms, Gr. Oesingen
Kontakt: Hopfenstr. 11, 29410 Salzwedel  03901/304830 [email protected]
Gefördert durch das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Winter in der Hansestraße
2
GRUSSWORT
ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, Ihnen allen ein frohes
und gesundes neues Jahr 2013 zu wünschen. Gleichzeitig möchte
ich mich bei all denen bedanken, die mitgeholfen haben, das
„Integration“ mit Leben erfüllt wird.
Jeden Freitag erschallt Gesang durch die Wohnblöcke in der
Hopfenstraße. Dann ist es wieder soweit: der Aussiedlerchor der
Diakonie probt. Geistliche Lieder und Volkslieder werden einstudiert. Jörg
Bieber begleitet die zwölf Frauen auf der Gitarre.
Seit mehr als fünf Jahren gibt es den Chor bereits. In ersten Linie soll
das Singen die Gemeinschaft stärken und Freude vermitteln. Darum
lässt Bieber das Argument „Ich kann nicht Singen“ nicht gelten. „Der
Chor ist eine Möglichkeit, einmal von den Problemen des Alltags
abzuschalten und sich einzulassen auf Text und Musik. Dabei ist jeder
willkommen, egal ob Einheimischer oder Zugezogener, ob Engelsstimme
oder Anfänger“, so Bieber.
erst
mit
wie
den
seit
Die neuen Mitbürger waren und sind eine Bereicherung für den
Altmarkkreis Salzwedel. Dennoch muss es uns noch mehr gelingen,
müssen wir stärker deutlich machen, dass wir die Glaubenskraft,
die Vielfalt, Talente und Ideen aller Menschen brauchen, um auch in
Zukunft zur Stärkung unseres Landkreises beizutragen.
Gerade der Austausch über Werte und Weltanschauungen fördert
das gedeihliche Zusammenleben der Zugewanderten und
Einheimischen im täglichen Gemeindealltag.
Wo unterschiedliche Sprachen und Kulturen aufeinander treffen,
sind Konflikte nicht immer zu vermeiden. Jedoch nur durch aktive
Teilnahme und Einmischung, aber auch durch Toleranz und den
friedlichen Ausgleich der Interessen aller Beteiligten wird es uns
gelingen, ein Fundament für ein friedliches Miteinander zu schaffen
und den Prozess der Integration qualitativ weiter zu entwickeln.
Dabei wünsche ich uns allen viel Erfolg !
Ihre Integrationskoordinatorin
Jutta Kolba
15
Der Aussiedlerchor der Diakonie
Liebe Leser,
Seit Juni 2010 bin ich als Integrationskoordinatorin tätig. In dieser
Zeit habe ich bei zahlreichen
Begegnungen Menschen mit und
ohne
Migrationshintergrund
getroffen, die sich für den Zusammenhalt der Gesellschaft, die
Stärkung der Demokratie und den
Mut zum Wandel einsetzen.
Integration ist jedoch für uns im Altmarkkreis Salzwedel nicht
seit
2010
ein
Thema.
Integration
von
Menschen
Migrationshintergrund hat schon so lange eine Bedeutung,
Spätaussiedler, Asylsuchende und Kontingentflüchtlinge in
Altmarkkreis Salzwedel aufgenommen wurden. Bereits
1991/1992 stellen wir uns dieser anspruchsvollen Aufgabe.
VORGESTELLT
Gesungen wird in deutsch. Moderne christliche Lieder, Choräle und
Volkslieder, wie z.B. „Die Gedanken sind frei“, „ Das wandern ist des
Müllers Lust“ und „Das Lieben bringt groß Freud“ gehören zum
Repertoire.
Der Chor tritt hauptsächlich in Gottesdiensten, zu besonderen Feiern
oder im Altenheim auf.
Haben Sie Lust bekommen, mitzumachen ? Die Sängerinnen freuen sich
auf jede neue Stimme (auch männliche).
Kontakt unter 03901/304830
Oleg Zukenow
Salzwedel, den 28.04.2011
Lindenallee 27
29410 Salzwedel
Magdeburger Verlags- und Druckhaus
GmbH
Chor beim
Eröffnungsgottesdienst der
Interkulturellen
Woche am
22.09.2012.
14
INFORMATION
PORTRÄT
3
Wußten Sie schon, . . .
Eine Leidenschaft für das Singen
 dass
Musik, das war für Ehab Al Kabbany (geb. 1978) bis 2003 in seinem
Heimatland Ägypten Berufung. Mit seiner vollen kräftigen Stimme
spielte er in Bands vor vielen Zuhörern.
Dann kamen Flucht, Krankheit und die Ungewissheit, bleiben zu
dürfen oder abgeschoben zu werden. 2010, auf einem persönlichen
Tiefpunkt, besann er sich auf seine alte Leidenschaft und fing wieder
an zu Singen. Es ist ein Mittel, um herauszukommen aus Resignation
und Trübsal.
der berühmte Salzwedeler Baumkuchen von vier
Salzwedeler Unternehmen hergestellt wird ? Der Baumkuchen
ist weit über die Hansestadt Salzwedel hinaus bekannt und
wird u.a. an Feinschmecker in Amerika und China verschickt.
 dass
der Islamische Kalender nach Mondmonaten rechnet
und die Zählung im Jahr 622 beginnt ? Nach dem Islamischen
Kalender schreiben wir das Jahr 1435.
 dass
sich Kerzenwachs sehr gut mit einem Löschpapier und
Bügeleisen aus Teppich und Kleidung entfernen lässt ?
Löschpapier auf den Fleck legen und bügeln – das Wachs wird
vom Papier aufgesaugt. Mehrmals wiederholen.
 dass die Jahresgebühr für die Stadt- und Kreisbibliothek
Salzwedel 15 ,- € beträgt, für Schüler/ Studenten und
Arbeitslosengeld II-Empfänger 8,- €, und Kinder bis 15 Jahre
die Bibliothek kostenlos nutzen können ?
 dass die Schüler in Sachsen-Anhalt vom 01. – 08. Febr.
2013 Winterferien haben, und vom 25. – 30. März 2013
Osterferien ?
Es gibt Dinge, die man bereut, ehe man sie tut.
Und man tut sie doch .
Christian Friedrich Hebbel
Rätsellösung von Seite 11 :
Es laufen 3 Enten auf dem Hof von Bauer Hein herum.
Ehab Al Kabbany
Und es ist ihm gelungen. Seit August letzten Jahres nimmt er an der
Kreismusikschule in Salzwedel Gesangsunterricht, macht Stimm- und
Atemübungen. Auch dem Instrumentenspiel hat er sich zugewandt.
Seit August diesen Jahres sind Gitarren- und Notenunterricht dazu
gekommen.
„Vorher hatte ich kein Ziel, jetzt habe ich wieder ein Ziel vor Augen“,
sagt Al Kabbany von sich.
„Es ist gut, dass es so eine Einrichtung wie die Musikschule gibt. Es
macht unheimlich viel Spaß.“
Dass die Gitarre in seinem
Zimmer auf dem Sofa liegt und
der
Notenständer
mit
den
Liederheften mitten im Zimmer
steht zeigt, welchen Stellenwert
die Musik in Al Kabbanys Leben
hat. „Ich bin fleißig am Üben,
weil ich wieder Auftreten und
Singen möchte. Das ist mein
großes Ziel“, so Al Kabbany.
Vielleicht ist es bald soweit, und
wir haben einen interessanten
Musiker
mehr
in
der
musikalischen Landschaft der
Hansestadt Salzwedel.
6
ADRESSEN
Wichtige Adressen – schnell zur Hand

(Ausschneiden und Sammeln)
Wohnungsbaugesellschaft Salzwedel
Holzmarktstr. 32 a
29410 Salzwedel
 03901/8543-0
Fax: 03901/270 87
Notfall: 017136616673
Öffnungszeiten:
Di: 9.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 18.00 Uhr
Do: 9.00 – 12.00 Uhr u. 13.00 – 15.00 Uhr
AOK Sachsen-Anhalt Niederlassung Salzwedel
Goethestr. 22, 29410 Salzwedel  0800 2265726
Öffnungszeiten:
Montag und Dienstag: 8.00 – 18.00 Uhr
Mittwoch: 8.00 – 13.00 Uhr
Donnerstag: 8.00 – 18.00 Uhr
Freitag: 8.30 – 13.00 Uhr
Rätsel & Kochen
11
Wer findet die Lösung ?
Landwirt Hein verliert manchmal
den Überblick, wenn seine Enten
spazieren gehen. Dann watschelt
eine vor zweien, eine zwischen
zweien und eine hinter
zweien.
Haben Sie den Überblick behalten ?
Wie viel Enten laufen bei Landwirt
Hein auf dem Hof herum?
VIEL SPASS beim Nachdenken !
(Die Lösung finden Sie auf Seite 14)
Aus Küche und Kochtopf
Ausländerbehörde , Altmarkkreis Salzwedel
Karl-Marx-Str. 32 , 29410 Salzwedel
 03901/840-226
Fax: 03901/25079
Öffnungszeiten:
Mo.: 8.30 – 11.30 Uhr
Di: 8.30 – 11.30 Uhr und 13.00 – 18.00 Uhr
Do: 8.30 – 11.30 Uhr und 13.00 – 15.30 Uhr
Fr: 8.30 – 11.30 Uhr
Ev. Kirchengemeinde St. Georg
Diakon Joachim Thurn
St.-Georg-Str. 104 , 29410 Salzwedel
 03901/423538
Fax: 03901/30596 86
Termine und Sprechzeit nach telefonischer Vereinbarung
Für den Teig:
500 g. Mehl
1 TL Salz
250 ml warmes Wasser
40 gr. Hefe
Ein leckeres Gericht aus
3 EL Zucker
Osteuropa
7 EL Öl
Alles gut verkneten , 15 Min. warm stellen. Danach nochmals
verkneten, ausrollen, Kreise ausstechen und füllen.
Die Füllung
kann verschieden sein, je nach Geschmack: Marmelade, Kraut,
Quark, Kartoffelbrei usw.
Die Taschen gut verschließen und in heißem Öl in der Pfanne
ausbacken.
Guten Appetit !
10
LEBENSLAUF
Alexander kämpfte um meine Liebe und eroberte schließlich mein
Herz. Wir heiratete und 1961 wurde unser erstes Kind Anna geboren.
Insgesamt haben wir drei Kinder.
Im Jahre 1963 zogen wir alle zur Verwandtschaft nach Südkasachstan.
Ich fand gleich Arbeit als Stuckateurin und Malerin auf einer Baustelle
(Ksil –Orda Gebiet). Hier sollte ich dreißig Jahre lang tätig sein. Die
Arbeit hat mir viel Spaß gemacht.
Leider hielt die Ehe mit Alexander nicht. In Kasachstan wollte er nicht
leben, und so ist er wieder zurück nach Russland gegangen.
Mit meinem zweiten Mann Nikolai bekam ich drei weitere Kinder. Seit
mein zweiter Mann 1987 mit 45 Jahren verstorben ist, lebe ich mit den
Kindern alleine.
Mit 50 Jahren kaufte ich mir einen
kleinen Hof und bewirtschaftete
ihn. Drei Kühe, drei Kälber,
Hühner, Enten und Gänse belebten
den Hof und sicherten unser
Auskommen. Außerdem bestellte
ich ein Feld mit Kartoffeln, Rüben
und anderen Früchten.
VORSTELLUNG
7
Beratung und Hilfe für Migranten
Die „Gesonderte Beratung und Betreuung“ wurde 1998 eingerichtet.
Träger dieser Einrichtung ist seit 2012 die Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Sozialdienst Altmark GmbH.
Die Zielgruppe der gesonderten Beratung und Betreuung richtet sich
nach dem Aufnahmegesetz des Landes Sachsen-Anhalt (§ 1 Abs. 1).
Dazu gehören unter anderem SpätaussiedlerInnen, aber auch
Asylberechtigte und AsylbewerberInnen.
Dieser
besondere
Personenkreis
bedarf
einer
entsprechenden
Unterstützung bei der Eingliederung ins berufliche, kulturelle aber auch
soziale Leben. Denn sie müssen sich in einem für sie fremden Lebensund Kulturbereich erst einmal zurechtfinden, damit sie ihr Leben
selbstständig gestalten und sich somit auch in die Gesellschaft
integrieren können. Aber auch die Gesellschaft muss in dieser Hinsicht
noch einige Hürden überwinden, um Integration zu ermöglichen.
Nach einem lagen Weg ist Salzwedel für mich zu einer neuen Heimat
geworden. Hier fühle ich mich wohl. Mittlerweile habe ich 11
Enkelkinder und 6 Urenkel.
Ansprechpartner der gesonderten Beratung und
Betreuung
ist
Frau
Bühnemann.
Sie
ist
ausgebildete Psychologin und kann somit auch
auf die
speziellen und teils schwierigen
Erfahrungen und Bedürfnisse der Menschen mit
Migrationshintergrund eingehen. Daneben ist sie
aber
auch
als
„Vermittlerin“
zwischen
Einrichtungen (z.B. Behörden/Ärzten)
und Menschen mit Migrationshintergrund tätig.
Die derzeitige Situation gestaltet sich schwierig, da ein erhöhter Bedarf
an Wohnungen zu verzeichnen ist, aber auch Sprachbarrieren spielen
eine enorme Rolle bei diesem Personenkreis, insbesondere auch in Bezug
auf Behördenangelegenheiten. Aber immer wieder kommen auch Fragen
zur Berufsausbildung/-ausübung, sowie Abschlussanerkennung auf,
damit diese Menschen ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren, bzw.
auch um ihren Lebensalltag sinnvoll gestalten zu können.
Ein unverhofftes Wiedersehen mit meinem ältesten Bruder gab es
2008. Seit dem 2. Weltkrieg galt er als vermisst. Durch glückliche
Umstände und Nachforschungen fanden wir ihn in Hamburg wieder.
Nach 65 Jahren konnte ich ihn endlich wieder in die Arme schließen.“
Die gesonderte Beratung und Betreuung befindet sich am Hafen 11 in
Salzwedel. Die Öffnungszeiten sind Mo. von 9.30 –13.00 Uhr, Di. von
9.30 – 12.00 Uhr und 13.00 – 15.00 Uhr, Do. von 11.00 –12.00 Uhr und
13.00 – 16.00 Uhr, sowie nach Vereinbarung. Tel.: 03901/2896994
Im November 2001 siedelte ich
nach Deutschland. Hier lebten schon
Ida Kastner mit ihren drei
mehrere meiner Geschwister. Ich kann
Kindern 1970
mich noch genau an die ersten
Tage in Friedland erinnern – bei den ersten Schritten in Deutschland
habe ich viel Hilfe erfahren, dafür bin ich sehr dankbar.
Ines Bühnemann
8
LEBENSLAUF
Wer Menschen kennen lernt, kann sie besser verstehen. Deshalb
möchten wir Lebensläufe aufzeigen, die unser Verständnis für
Migranten fördern und uns zunächst Befremdliches näher
bringt. In dieser Ausgabe berichtet Frau Ida Kastner:
„Geboren bin ich 1940 in Neu Katarinenstall,
einem größeren Dorf in der Ukraine. Dort lebten
nur deutsche Familien, Nachfahren von Deutschen,
die dem Ruf Katharina II. 1763 in das russische
Reich gefolgt waren, um dort neu zu beginnen.
Meine Eltern hatten zehn Kinder. Ich war das
neunte Kind.
Im Juni 1944 räumten russische Soldaten unser
Dorf. In Güterzüge wurden wir verladen: meine Eltern und fünf Kinder.
Unterwegs bomberdierten uns Flugzeuge, meine Cousine wurde durch
Splitter am Arm verletzt. Wie durch ein Wunder konnten wir uns retten.
Unsere Zugfahrt endete in Polen.
Nach der Quarantäne (unsere Kleider wurden verbrannt) fand unsere
Familie einen Zufluchtsort bei einer polnischen Familie. Diese Familie
ist freundlich mit uns umgegangen.
Im November 1945 wurden wir wieder nach Osten verschleppt. Das
Ziel war ein Dorf im Gebiet Akmolinsk (Nordkasachstan).
LEBENSLAUF
der erste und dritte Jahrgang zusammen unterrichtet. Als ich 12 Jahre
alt war, kam ich auf eine andere Schule und musste jeden Morgen 5 km
zu Fuß durch einen Wald gehen. Im Winter kämpfte ich mich durch
meterhohen Schnee.
Als Jugendliche habe ich gerne Bücher gelesen. Von den einheimischen
Kindern wurden wir oft gehänselt und es kam zu Raufereien.
Im Januar 1950 verstarb mein Vater und meine Mutter musste sich nun
ganz allein um uns fünf Kinder kümmern.
Im Jahre 1954 wurden wir erneut nach Kasachstan umgesiedelt.
Mit 15 Jahren habe ich die Schule verlassen, weil meine Mutter nicht
mehr arbeiten konnte. Ich musste nun Geld verdienen. So fing ich als
Melkerin auf einer Kuhfarm an. Für 20 Kühe war ich verantwortlich.
Aufgestanden wurde um 4 Uhr morgens um die Tiere zu melken und zu
versorgen. Unser Arbeitsteam bestand aus lautern jungen Mädchen. Im
Sommer befanden wir uns mit den Kühen draußen in der Steppe.
Oftmals war es unerträglich heiß.
Die Arbeit war körperlich sehr schwer, aber wir waren jung und wollten
das Leben genießen. Weil ich besonders fleißig war, bekam ich
manchmal eine Auszeichnung und wurde gefördert.
Die erste Zeit teilte sich unsere Familie mit einer anderen deutschen
Familie ein Wärterhäuschen. Es gab nichts zum Essen, nichts zum
Anziehen
und
wir mussten auf
dem strohbedecktem
Boden
schlafen.
Im Jahre 1948 meldete sich aus Jöschkar-Ola/Russland (600 km
östlich von Moskau) mein Bruder, der dort als Waldarbeiter in einem
Arbeitslager arbeiten musste .
Dorthin siedelt unsere Familie um und ich kam zur Schule in die erste
Klasse. Wir lebten wie Gefangene, da wir das Gebiet nicht verlassen
durften. Ernährt haben wir uns hauptsächlich von selbstgepflanzten
Kartoffeln. Auch in der Nachkriegszeit herrschte große Not: es fehlte an
Kleidung, Schuhen, Möbel und Schulsachen.
Damit ich lernen konnte, kaufte mir meine Mutter ein paar Bastschuhe
und eine hölzerne Mappe für die Lernbücher. In meiner Klasse wurden
9
Ida Kastner (li.) mit zwei Arbeitskolleginnen in der kasachischen Steppe 1957
Gerne blicke ich zurück auf
unsere
Jugendtreffen.
Einmal in der Woche holte
uns ein Lastkraftwagen zu
einem Dorfklub ab, um
Kino zu schauen oder zum
Tanzen. Das war für uns
immer
ein
besonderes
Ereignis. In dieser Zeit
weckte ein junger Mann
meine
Aufmerksamkeit.
Ich hatte mich eigentlich
schon in einen anderen
Jungen
verguckt,
doch
Alexander ließ nicht locker.
Er war Hirte bei uns im
Kollektiv.
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