Gut zu wisse Nachhaltig leben und einkaufen Titel: © pressmaster - Fotolia.com Seite 6: © ericcote - Fotolia.com Seite 9: © MBW Marketinggesellschaft mbH Seite 10: Fotolia.com (© monticellllo, © full image, © Jag_cz, © JackF, © Bert Folsom, © Dmydro Sukhareskyy) Seite 14: © anyaberkut - Fotolia.com Seite 21: © redhorst - Fotolia.com Seite 23: Fotolia.com (© goodluz, © Kzenon) Seite 24: © contrastwerkstatt - Fotolia.com Seite 29: © arsdigital - Fotolia.com Seite 30: © Sergey Nivens - Fotolia.com Seite 33: Fotolia.com (© nito, © JackF) Piktogramme: Fotolia.com (© jan stopka, © Sam, © rashadashurov, © Happy Art) Ein Dank gilt den Expertinnen und Experten des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. konzeption und realisierung ÖkoMedia GmbH Teckstraße 56, 70190 Stuttgart www.oekomedia.com Nachhaltiger Konsum ist möglich Der einen Welt verpflichtet Das N!-Netzwerk Baden-Württemberg 4 5 5 EssenN! –Appetit auf Nachhaltigkeit Von hier und nicht weiter In den Topf statt in die Tonne Klimaschutz geht durch den Magen 6 8 10 12 KonsumiereN! – nachhaltiger Konsum für alle Der Preis billiger Textilien Mode – aber bewusst Wer schön sein will ... Große Geräte – großer Verbrauch? 14 16 18 20 22 WohneN! – Energiewende zuhause Den Energiefressern auf der Spur Schöner wohnen? 24 26 28 TeileN! – gemeinsam nutzen Teilen ist das neue Haben 30 32 Kleiner N!-Check für jeden Tag Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg 34 35 Klimaneutral gedruckt mit Ökostrom und Ökofarben auf 100 % Recycling-Papier. Das verwendete Papier ist mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert. TeileN! Bildnachweis Geschäftsstelle Nachhaltigkeitsstrategie Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart Telefon: 0711 126-2941 und -2660 E-Mail: [email protected] www.nachhaltigkeitsstrategie.de, © 2016 WohneN! Kontakt und Redaktion EsseN! INHALTSÜBERSICHT KonsumiereN! Impressum Nachhaltiger Konsum ist möglich Der einen Welt verpflichtet Nachhaltig konsumieren heißt Produkte zu kaufen, die nach sozialen, ökologischen und fairen Kriterien hergestellt werden und die einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck haben. Dabei steht nicht immer der Kauf im Vordergrund. Viele Waren und Dienstleistungen muss man nicht besitzen, sondern kann sie teilen oder tauschen. Auf dem UN Sustainable Development Summit 2015 in New York haben am 25. September 2015 193 Staats- und Regierungschefs aller UN-Staaten die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis zum Jahr 2030 verabschiedet. Diese 17 Sustainable Development Goals (SDGs) gelten für alle Länder. Das heißt, nicht mehr nur die sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern auch die Industrieländer sind in der Pflicht, zukünftig ihre Konsum- und Produktionsstile an den SDGs zu messen. Damit die SDGs keine leeren Versprechungen bleiben, sind wir alle gefragt, aktiv zu werden – unter anderem bei den Themen Ernährung, gesundes Leben, Artenvielfalt, Klimaschutz, Mobilität, Stadtentwicklung, Konsum und Produktion. Mit unserem täglichen Handeln können wir dazu beitragen, die SDGs mit Leben zu füllen. Die SDGs online unter: www.undp.org Nachhaltiger Konsum kann schon damit beginnen, dass wir unser bisheriges Konsumverhalten überdenken und Dinge anders betrachten. Wann, wie, was, wo und vor allem warum konsumieren wir? Wer das hinterfragt, kann den eigenen Konsum ganz neu entdecken. Auch weil plötzlich andere und neue Produkte ins Blickfeld rücken. Probieren Sie es aus! Das N!-Netzwerk Baden-Württemberg Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit zum zentralen Entscheidungskriterium der Landespolitik zu machen. Dazu wurde im Jahr 2007 die Nachhaltigkeitsstrategie BadenWürttemberg gestartet und im Jahr 2011 neu ausgerichtet. Die Nachhaltigkeitsstrategie bietet auch eine Plattform, um Fragen nachhaltiger Entwicklung in Kooperation mit den gesellschaftlichen Akteuren anzugehen. Mehr Informationen: www.nachhaltigkeitsstrategie.de Wie stark Nachhaltigkeit im Land bereits gelebt wird, zeigt das N!-Netzwerk Baden-Württemberg. Auf dieser Online-Plattform können Helden der nachhaltigen Tat ihr Nachhaltigkeitsengagement abbilden, sich mit nachhaltigkeitsaktiven Akteurinnen und Akteuren vernetzen und andere zu nachhaltigen Taten anstiften. Werden Sie ein Teil des Netzwerks unter: www.n-netzwerk.de 4 5 Appetit auf Nachhaltigkeit Rund 20 % aller Treibhausgasemissionen in Deutschland haben etwas mit unserer Ernährung zu tun. Beim Essen kann also jeder selbst seine persönliche Klimabilanz verbessern. Unser Speiseplan bestimmt aber auch wie gesund wir uns ernähren, wie Landwirtschaft betrieben wird und hat Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen in anderen Ländern. Essen ist also weit mehr als eine Frage des guten Geschmacks. EsseN! EsseN! Benötigte landwirtschaftliche Nutzfläche für die Erzeugung von Agrarprodukten für den Bedarf in Deutschland (in Mio. ha) 6 13,92 5,45 2,29 Futtermittel Pflanzl. Lebensmittel Sonstige Quelle: WWF-Studie: Das große Fressen, 2015 7 Von hier und nicht weiter Die Globalisierung macht es möglich: Unsere Lebensmittel werden mittlerweile in der gesamten Welt produziert und landen dann per Flugzeug, Schiff, Bahn und Lkw in unseren Läden. Das hat große Auswirkungen auf die Klimabilanz der Produkte. Wer regional kauft, schützt das Klima, spart Ressourcen und stärkt die heimische Wirtschaft. Aber Vorsicht: Der regionale Standortvorteil in Sachen Klimaschutz gilt oftmals nicht mehr, wenn regionale Produkte außerhalb der Saison im Glashaus wachsen. Regionale Produkte auch im Supermarkt? Ja klar! Sogenannte Regional-Labels helfen dabei, diese Produkte zu erkennen. Das Qualitätszeichen Baden-Württemberg steht beispielsweise für Produkte „made im Ländle“. Das Qualitätszeichen Baden-Württemberg gibt es auch in Verbindung mit dem Bio-Siegel, damit ist zusätzlich die ökologische Produktion der Lebensmittel garantiert. Mehr Informationen zu Bioprodukten aus dem Land: www.bio-aus-bw.de Die CO 2 e-Belastung von einem Kilo Tomaten im Vergleich 2,8 0,41 kg CO e 2 8 Noch regionaler und damit auch saisonaler kauft man Lebensmittel direkt auf dem Bauernhof. Immer mehr Landwirtschaftsbetriebe haben eigene Hofläden. Hier kommen die Lebensmittel ohne Zwischenhandel zum Kunden – frischer und näher geht es in der Regel nicht. Hofläden gibt es übrigens nicht nur auf dem Land, sondern auch in vielen Städten. Hofläden finden unter: www.hofladen-bauernladen.info kg CO2e 1 kg tomaten 1 kg tomaten im Freiland gewachsen im Gewächshaus gewachsen Quelle: Öko-Institut 2014 e. V., mehr Informationen zu CO2e auf Seite 13. Bei den oft irrsinnig langen Transportwegen bleibt das Klima auf der Strecke. Bezogen auf den Energiebedarf, den CO2- und den Schwefeldioxidausstoß können für 1 kg Gemüse aus Übersee 11 kg innerhalb Deutschlands transportiert werden. Kommt die Ware mit dem Flugzeug, sind es sogar 90 kg. (Quelle: Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen) EsseN! Gut zu wisseN! 9 In den Topf statt in die Tonne Landet bei Ihnen Essen in der Tonne? Die meisten von uns haben nicht das Gefühl, viele Lebensmittel wegzuwerfen. Doch dieser Eindruck täuscht. Denn pro Kopf wandern in Deutschland jährlich rund 82 Kilo Lebensmittel in den Müll. Das entspricht zwei vollgepackten Einkaufswagen im Wert von 235 Euro. Aufs ganze Land hochgerechnet ergibt sich ein Berg von 6,7 Millionen Tonnen. Und weltweit wird auf einem Drittel der Agrarfläche Nahrung erzeugt, die nicht gegessen wird (Quelle: BMEL). Lebensmittelverschwendung hat viele Gründe: Einer ist das Mindesthaltbarkeitsdatum, das viele als Stichtag zum Wegwerfen verstehen. Dabei sagt es nichts darüber aus, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist. Vertrauen Sie hier lieber auf Ihre Sinne: sehen, riechen, schmecken. EsseN! Gut zu wisseN! Beim Einkaufen gilt: Gute Planung ist alles! Jeder sinnvolle Einkauf beginnt deshalb schon zu Hause – mit einem Kontrollblick auf noch vorhandene Vorräte und mit dem Schreiben eines Einkaufszettels. So kaufen wir nur das, was wir wirklich brauchen. 82 Kilo Lebensmittel pro Person landen pro Jahr im Müll Getränke Obst und Gemüse 36 kg Fleisch und Fisch 5,5 kg 5 Essensreste kg 10 kg Brot und Backwaren 16,5 Was Oma noch wusste: aus Übriggebliebenem vom Vortag ein weiteres leckeres Gericht zaubern. Der schwäbische Klassiker: Ofenschlupfer, aus alten Wecken und Äpfeln. Mit kreativer Resteküche kann jeder etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln tun. Was zu Hause geht, funktioniert auch im Restaurant. Lassen Sie sich vom Service Übriggebliebenes einpacken – für den zweiten Hunger. Viele Nahrungsmittel bleiben als sogenannte „nichtmarktfähige Produkte“ auf den Äckern liegen, weil sie zu klein sind oder die Form nicht passt. Auch Obst von Streuobstwiesen bleibt oft ungenutzt an den Bäumen hängen. Auf www.mundraub.org finden Sie deutschlandweit Bäume und Sträucher, die man legal abernten darf. kg Süßigkeiten 2,5 kg 10 Quelle: Studie der Universität Stuttgart, gefördert durch das BMELV, 2012. Milchprodukte 6,5 kg Zu gut für die Tonne! Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat eine Kampagne gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gestartet. Unter www.zugutfuerdietonne.de gibt es Informationen, Tipps, Materialien und Rezepte zum Thema. Werden Sie Essensretter! Der Filmemacher Valentin Thurn zeigt in seinen beeindruckenden Dokumentarfilmen, wie das geht. Mehr Infos: www.thurnfilm.de 11 Was uns schmeckt, muss nicht automatisch dem Klima schmecken. Denn manche Lebensmittel sind klimaschädlicher als andere. Gemüse verursacht zum Beispiel weit weniger Emissionen als Fleisch. Dabei spielen vor allem Rinder eine bedeutende Rolle. Denn Kühe stoßen beim Wiederkäuen enorme Mengen des klimaschädlichen Gases Methan aus. Mit unserer Ernährungsweise können wir also einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Treibhausgasemissionen unserer Ernährung pro Person Kakao, Kaffee,Tee 116 kg CO2e Pflanzliche Öle 36 kg CO2e Obst 96 kg CO2e Gemüse Anteil pflanzlicher Produkte 28 % 76 kg CO2e Zucker Fleischerzeugnisse 723 kg CO2e 97 kg CO2e Kartoffeln 48 kg CO2e Reis 33 kg CO2e Anteil tierischer Produkte Getreide 143 kg CO2e Fisch 34 kg CO2e Eiererzeugnisse 40 kg CO2e 12 72 % Milcherzeugnisse 548 kg CO2e Quelle: WWF-Studie „Das große Fressen - Wie unsere Ernährungsgewohnheiten den Planeten gefährden“, März 2015 Gut zu wisseN! Neben Kohlendioxid (CO2) gibt es noch weitere Treibhausgase mit unterschiedlicher Wirkung auf das Klima. Zur besseren Vergleichbarkeit rechnet man ihre Klimawirkung in CO2-Äquivalente (CO2e) um, also in die Menge Kohlendioxid, die den gleichen Effekt hervorrufen würde. CO2 wurde als Bezugsgröße gewählt, weil es den größten Anteil an den vom Menschen erzeugten Treibhausgasen hat. Allein durchs Essen produziert in Deutschland jeder durchschnittlich zwei Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. EsseN! Klimaschutz geht durch den Magen GenussN! – so heißt das beliebte Kochbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg. Es verbindet Tipps und Informationen zur Ernährung mit leckeren Rezepten. Zu jedem Hauptgericht wurde die Klimabilanz berechnet und jeweils noch ein schmackhaftes Restegericht kreiert. Das GenussN!-Kochbüchle können Sie als PDF downloaden oder bestellen unter: www.nachhaltigkeitsstrategie.de. Klicken Sie im Menüpunkt „Service“ auf „Publikationen“. Weniger ist mehr. Das gilt auch beim Fleischkonsum. WWF-Expertinnen und -Experten stellen fest: Wenn unsere Erde auch noch im Jahr 2050 alle Menschen ernähren soll, wäre eine Reduktion des Fleischkonsums auf 350 g pro Woche geboten. Das wäre nicht nur gesünder, sondern würde die Treibhausgasemissionen um 30 % und den Flächenverbrauch um 15 % reduzieren. Mehr Informationen: www.wwf.de „Mach´ s Mahl – Gutes Essen für Baden-Württemberg“, so heißt die Ernährungsoffensive des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Unabhängig und ohne kommerzielle Interessen finden Sie hier Anregungen und Tipps für Ihren persönlichen Weg zu gutem Essen und nachhaltigem Genuss. Mehr Informationen: www.machs-mahl.de 13 Nachhaltiger Konsum für alle Im Jahr 2050 werden voraussichtlich über 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Wie kann deren Lebensbedarf bei den begrenzten Ressourcen unserer Erde gedeckt werden? Ein Lösungsweg: eingeschliffenes Konsumverhalten hinterfragen und neue, nachhaltige Arten des Konsums entdecken. Das spart Ressourcen, hilft dem Klima, ist fair, schafft neue Kontakte und kann jede Menge Spaß machen. Probieren Sie es aus! KonsumiereN! KonsumiereN! Konsumausgaben privater Haushalte in Deutschland 2013 Freizeit, Kultur Gesundheitspflege 4,2% Haushaltsgegenstände 5,0% Ernährung 10,7% 13,8% Kleidung 4,9% Wohnen Mobilität 14,0% Sonstiger Konsum 12,9% Wohnen 34,5% 14 Quelle: Statistisches Bundesamt 15 Gut zu wisseN! Fashion Victims, also Menschen, die jedem Modetrend hinterherlaufen, sind nicht die einzigen Opfer der Modebranche. Denn den Preis für unser Modebewusstsein zahlen nicht wir an der Kasse, sondern die Arbeiterinnen und Arbeiter des globalen Textilzirkus und die Umwelt. Es geht aber auch anders! Die Nachfrage nach nachhaltig produzierter Kleidung wächst. Doch wie erkennt man nachhaltige Kleidung? Die wichtigsten Textil-Labels geben Auskunft. Verkaufspreis eines T-Shirts Lohnkosten 1% 11% Fabrikkosten 13% Transport und Steuern Kosten Handel und Gewinn Markenwerbung 16 Quelle: WDR, Kleidung in Zahlen – Über Mengen, Löhne und Marktanteile 50% 25% Öko-Tex 100 Das Label sagt aus, dass im fertigen Kleidungsstück bestimmte Schadstoffgrenzwerte nicht überschritten werden. Öko-Tex 100 plus garantiert auch soziale Mindeststandards und Mindestlöhne in den Herstellerländern. KonsumiereN! Der Preis billiger Textilien GOTS (Global Organic Textile Standard) Textilien bestehen mindestens zu 70 Prozent aus biologisch erzeugten Naturfa- sern. Der Chemiefaseranteil muss recycelt sein oder (bei Celluloseregeneraten) aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Auch die Produktionskette (Umweltver- träglichkeit, Arbeitsbedingungen) in den Herstellerländern wird berücksichtigt. IVN Best – Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft Die Fasern müssen zu 100 Prozent biologisch erzeugt sein, der Einsatz von Chemie bei der Produktion ist streng geregelt. Die Löhne der Textilarbeiter müssen ihre Existenz sichern können. bluesign-Label Dieser technische Standard setzt strenge Maßstäbe in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit entlang der textilen Herstellungskette. Fairtrade-Siegel Fairtrade bescheinigt faire Löhne für Baumwollbauern, die gentechnik- und pestizidfrei arbeiten. Für die Weiterverarbeitung der Baumwolle gelten arbeitsrechtliche Mindestnormen. 17 Gut zu wisseN! T-Shirts, Anzüge und Bettbezüge wachsen nicht im heimischen Vorgarten. Textilien entstehen in mehreren Fertigungsprozessen. Die sogenannte textile Kette beginnt bei der Gewinnung der Fasern und endet im Idealfall beim Recycling der ausgedienten Textilien. Auf diese Weise können aus den gewonnenen Rohstoffen wieder neue Produkte entstehen. Dazwischen liegen unzählige Stationen. Bevor unser T-Shirt beim heimischen Händler in der Auslage liegt, hat es meist schon 30. 000 Kilometer hinter sich gebracht. Die Deutschen sind Weltmeister im Kleider kaufen, nur die Amerikaner shoppen mehr. Der deutsche Bekleidungsmarkt ist der wichtigste in Europa. Der Kuchen ist groß: Rund 70 Kleidungsstücke kauft jeder Deutsche im Jahr. Mittlerweile wird fast jedes fünfte Kleidungsstück online gekauft. (Quelle: www.absatzwirtschaft.de) Die textile Kette Privater Haushalt, Handel Textil- und Bekleidungsindustrie Verwertung und Entsorgung Agrarwirtschaft Chemische Industrie Fasererzeugung Privater Haushalt Gebrauch und Pflege Textilindustrie Textilerzeugung und -veredelung Bekleidungsindustrie Konfektion 18 Quelle: Themenheft „Mode und Textil“, Umweltministerium Baden-Württemberg Immer schneller, immer billiger: Gab es früher zwei Kollek­tionen im Jahr, sind es heute bis zu zwölf. Auf diese Weise wird den Kunden signalisiert, dass es sich lohnt, ständig die Garderobe zu erneuern, zumal ein T-Shirt nicht mehr viel mehr kostet als eine Tasse Kaffee. Mehr Infos zu Mode und Nachhaltigkeit unter: www.nachhaltigkeit.info KonsumiereN! Mode – aber bewusst Handel Verteilung Wussten Sie, dass sich in deutschen Kleiderschränken pro Person ca. 95 Kleidungsstücke (ohne Socken und Unterwäsche) stapeln und fast 40 % davon nie oder nur selten getragen werden? Auf Deutschland hochgerechnet, sind das immerhin rund 2 Milliarden Kleidungsstücke, die ungenutzt im Schrank liegen. Mehr Informationen zum Thema Mode bei: www.greenpeace.de China ist der größte Textilproduzent der Welt. Doch Länder wie Bangladesch, Vietnam oder Kambodscha holen auf. Der Grund: China wird langsam zu „teuer“. Der Mindestlohn in China beträgt etwa 122 Euro pro Monat. In Bangladesch arbeiten Näherinnen für 10 bis 20 Euro im Monat. Die Folge: Die Produktion wandert ab in Länder mit niedrigeren Löhnen und gefügigeren Arbeitskräften. (Quelle: www.bonsum.de) Erste Wahl aus zweiter Hand. Dass es auch anders geht, zeigen Internetplattformen für Secondhand-Kleidung wie www.kleiderkreisel.de. Hier kann man Kleidung kaufen, verkaufen, verschenken oder tauschen. 19 Gut zu wisseN! Einseifen, eincremen, wohlfühlen – das versprechen alle Kosmetikartikel. Doch hinter Schönheit und Pflege verbergen sich häufig kritische Rohstoffe oder Raubbau an der Natur. Beispiel: Palmöl, mittlerweile ein wichtiger Bestandteil von Kosmetika. Wegen der steigenden Nachfrage werden in tropischen Ländern (z. B. Indonesien) immer neue Plantagen angelegt. Mit fatalen Folgen: Regenwaldflächen werden gerodet, Ureinwohner vertrieben und der Lebensraum bedrohter Tierarten zerstört. Anbaufläche für Ölpalmen in Indonesien zwischen 1974 und 2015 in km 2 ca. 90 000 km 2 Nach WWF-Angaben landet der Großteil des Palmöls (68 %) zwar in der Lebensmittelindustrie. Doch 27 % fließen in kosmetische Produkte, Seifen und Cremes. Es lohnt sich also durchaus, nach Produkten zu suchen, die ohne Palmöl auskommen. Einen Überblick über palmölfreie Produkte gibt es bei: www.utopia.de KonsumiereN! Wer schön sein will ... Was ist eigentlich alles drin in unseren Kosmetikprodukten? Ein Blick auf die Verpackung sollte eigentlich ausreichen. Doch die Auflistung der chemischen Bezeichnungen ist nicht immer leicht zu verstehen. Service-Plattformen wie Codecheck (www.codecheck.info) oder ToxFox (www.bund.net/toxfox) schaffen Abhilfe. Online und als App zeigen sie an, was wirklich in den Produkten steckt und welche Inhaltsstoffe bedenklich sind. Echte Naturkosmetik? Siegel helfen diese Produkte zu erkennen. Die bekanntesten sind: Das Kontrollierte Naturkosmetik-Siegel (www.kontrollierte-naturkosmetik.de) und das NaTrueSiegel (www.natrue.org). ca. 43 000 km 2 Kontrollierte Naturkosmetik-Siegel ca. 1000 km 2 1974 ca. 4 000 km 1984 ca. 12 000 km NaTrue-Siegel 2 2 1994 2004 2015 Quelle: IndexMundi, Februar 2016 20 21 Kühlschrank, Waschmaschine, Geschirrspüler, Elektroherd oder Trockner – diese Haushaltsgeräte werden auch als „Weiße Ware“ bezeichnet. Bei ihnen wäre eine weiße Weste in Sachen Nachhaltigkeit besonders wichtig, denn auf Haushaltsgeräte entfallen bis zu 45 % des Stromverbrauchs im Haushalt (Quelle: Bundesregierung). Bei der Neuanschaffung solcher Geräte hilft das EU-Energielabel. Es ordnet Produkte in Energieeffizienzklassen ein und informiert mit Piktogrammen über die wichtigsten Eigenschaften. Energieverbrauchskennzeichnung am Beispiel Waschmaschinen 1 3 1 I: Hersteller – II: Modellbezeichung 2 Energieeffizienzklasse 3 Farbbalken zur Kennzeichung der 2 4 Energieeffizienzklasse 4 Jahresenergieverbrauch in kWh/a 5 Maximale Geräuschentwicklung in Dezibel 6 Effizienzklasse der Schleuderwirkung 7 Max. Wäscheaufnahme in kg im Waschprogramm 7 Der Anteil an Unterhaltungs- und Informationselektronik-Geräten wie Fernseher, DVD-Player oder Smartphones im Haushalt steigt stetig. Damit erhöht sich in der Summe auch der Stromverbrauch. Interessantes Phänomen: Die Nutzungsdauer der Geräte wird immer kürzer – nicht weil sie eine schlechte Qualität haben, sondern weil Nachfolgemodelle immer schneller auf den Markt kommen. Die Folge: Obwohl das alte Gerät noch einwandfrei funktioniert, wird es ersetzt. Fachleute bezeichnen dies als „psychologischen Verschleiß“. Achten Sie beim Kauf von neuen Produkten neben der Energieeffizienz auch auf deren Reparatur-Freundlichkeit. Ein verschraubtes Gehäuse, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen oder die Ausbaumöglichkeit von Akkus sind Kriterien für eine mögliche Reparatur. Wenn der Fachhandel eine Reparatur ablehnt und man selbst zwei linke Hände hat, hilft ein sogenanntes Repair-Café weiter. Hier kann unter fachlicher Anleitung und mit dem richtigen Werkzeug so manches kaputte Gerät wieder zum Leben erweckt werden. Eine Auflistung von Repair-Cafés weltweit gibt es unter: www.repaircafe.org/de Baumwolle 40°C/60°C 8 8 Gut zu wisseN! KonsumiereN! Große Geräte – großer Verbrauch? 6 Jährlicher Wasserverbrauch in Litern bei 220 Waschzyklen pro Jahr 5 9 Nummer der EU-Verordnung 9 22 Quelle: Umweltbundesamt 23 Energiewende zuhause Von 2010 bis 2050 möchte Baden-Württemberg den Energieverbrauch um 50 % senken. In den eigenen vier Wänden bieten sich hierfür jede Menge Möglichkeiten. Eine energetische Sanierung des Eigenheims bringt beispielsweise durchschnittlich 76 % Energieeinsparung (Quelle: www.dena.de). Aber auch in der Mietwohnung können Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit problemlos Einzug halten. WohneN! WohneN! Energetisch sanierte Gebäude stehen hoch im Kurs Ich möchte nie wieder in einem energetisch unsanierten Haus wohnen. Stimmen Sie dieser Aussage zu? 3% Stimme nicht zu 77% 20% Stimme voll und ganz zu Stimme teilweise zu Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg, Zahlen nach dena, befragt wurden 163 Hausbesitzer mit energetisch saniertem Haus in den Jahren 2012/13 24 25 Den Energiefressern auf der Spur Der Stromverbrauch in den privaten Haushalten in Deutschland lag im Jahr 2013 bei rund 138 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Das entsprach 26,9 % des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Das Umweltbundesamts hat ermittelt, dass allein in den Haushalten das wirtschaftliche Einsparpotenzial bei rund 40 Milliarden kWh liegt. Pro Haushalt sind das im Schnitt 1.500 kWh. Damit könnten jährlich 350 Euro Stromkosten und jede Menge CO2 eingespart werden (Quelle: UBA). Energiespartipps für zu Hause 100 220 450 kg CO2e Trotz EU-Energielabel und stromsparender Geräte ist der Stromverbrauch zwischen 1990 und 2013 um 18,1 % gestiegen (Quelle: UBA). Der Grund hierfür: Es hängen immer mehr Geräte am Netz. Oft sind es kleine Tipps, die den Strombedarf von Elektrogeräten und damit auch den CO2-Ausstoß erheblich senken können (siehe Grafik). Weitere Handlungsmöglichkeiten bietet die Stromsparinitiative des Bundesumweltministeriums: www.die-stromsparinitiative.de WohneN! Gut zu wisseN! Stromverbrauch ist das Eine, Stromerzeugung das Andere: Ökostrom ist dabei die klimafreundlichste Alternative. Inzwischen gibt es mehr als 800 Anbieter für grünen Strom. Doch nicht überall, wo Ökostrom draufsteht, ist auch wirklich Ökostrom drin. Bei manchem Anbieter kann es sein, dass die Erlöse in Kohle- und Atomkraftwerke statt in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen. Echte Ökostromanbieter finden und vergleichen unter: www.co2online.de kg CO2e kg CO2e kg CO2e 20 80 90 kg CO2e Kühlung In der Spül- Wasser- Mit Deckel Stand-by Raumtempe- auf 7°C statt maschine kocher statt kochen abschalten ratur um ein 5°C stellen statt von Herdplatte Hand spülen nutzen kg CO2e Grad senken Nicht nur unser Stromverbrauch macht dem Klima zu schaffen, entscheidend ist der Gesamtenergiebedarf im Haushalt. Am meisten Energie fällt dabei fürs Heizen und für Warmwasser an (zusammen: 84 %, Quelle: UBA, Energiebedarf im Haushalt, 2012). Dabei verstecken sich in der Heizung wahre Energiespar-Schätze: Denn mit einer modernen Heizungsanlage können die Heizkosten um bis zu 35 % gesenkt werden. Eine energieeffiziente Warmwasser-Pumpe verbraucht obendrein bis zu 80 % weniger Strom. 50 % weniger Energieverbrauch, 80 % erneuerbare Energien und 90 % weniger Treibhausgase – mit diesen Planzahlen möchte Baden-Württemberg die Energieversorgung im Land grundlegend verändern und einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten. Mehr Informationenen: www.energiewende.baden-wuerttemberg.de 26 Quelle: wwf, Klimaschutz leicht gemacht, 2015: Jahreswerte Vierpersonen-Haushalt 27 Schöner wohnen? Früher kaufte man „Möbel fürs Leben“ – Schränke, Betten oder Tische taten über viele Jahrzehnte ihren Dienst. Doch der Konsum von Möbeln wächst, alle zehn Jahre um 150 % – auch dank Schnäppchen-Angeboten der Möbel-Discounter (Quelle: www.utopia.de). Wer sich so nachhaltig wie möglich einrichten möchte, sollte beim Möbelkauf auf Qualität und Langlebigkeit setzen. So ist zum Beispiel ein gutes Vollholzmöbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein echter CO2-Speicher. Holz speichert CO 2 1m 3 Holz CO2 O2 bindet durchschnittlich eine Tonne 1t CO 28 Quelle: www.klima-holz-mensch.de/holz-reduziert-co2 C Informationen und Tipps zum nachhaltigen Möbelkauf gibt es bei der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V. Hier werden auch die wichtigsten Möbel-Siegel beschrieben. Zum Beispiel das Qualitätszeichen „Goldene M“, das DGM-Emissionslabel zu Schadstoffemissionen von Möbeln oder das neue Klima-Pakt-Label. Mehr Informationen: www.dgm-moebel.de Eine Alternative zu Neumöbeln sind Secondhand-Möbel. Selbst wenn ein Möbelstück restauriert werden muss, ist dies meist ökologischer als der Neukauf. Eine andere Möglichkeit sind Recycling- und Upycling-Möbel. Der Eigenbau solcher Möbel aus den unterschiedlichsten Materialien schafft kreative Einzelstücke und macht Spaß. Tipps, Anregungen und Anschauungsmaterial gibt es unter: https://reset.org FSC-Logo C C 2 Faustregel für den Möbelkauf: Auf Qualität setzen, das FSC-Logo beachten und Tropenholz vermeiden. Produkte mit FSC-Label sichern die Nutzung der Wälder gemäß den sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen. Tropenhölzer haben aufgrund der langen Lieferwege eine sehr schlechte CO2-Bilanz, daran ändert auch ein mögliches FSC-Logo nichts. Mehr Informationen zum FSC-Logo unter: www.fsc-deutschland.de WohneN! Gut zu wisseN! „Goldene M“ C 29 Gemeinsam nutzen Teilen und tauschen wird von vielen aktiv gelebt. Fast jeder zweite Deutsche hat im Jahr 2015 ein Sharing-Angebot genutzt. Tendenz steigend, auch dank des Internets. Das Prinzip dahinter ist einfach: Man nutzt das Produkt, ohne es anschaffen zu müssen und schont dabei Ressourcen. Das passende Wirtschaftsmodell gibt es auch schon dazu: Sharing Economy. TeileN! TeileN! Bevölkerungsbefragung zur Share Economy 64% 46% 46% 64% haben schon mal ein Share Economy- planen in den nächsten zwei Jahren ein Share Economy-Angebot Angebot genutzt zu nutzen gesamt 50% 35% 35% 50% haben schon mal ein Share Economy- planen in den nächsten zwei Jahren ein Share Economy-Produkt Produkt angeboten anzubieten gesamt Quelle: pwc, repräsentative Bevölkerungsbefragung 2015 30 31 Teilen ist das neue Haben Wir nutzen Carsharing, leihen uns Bücher oder Werkzeug und machen mittlerweile sogar Urlaub in „getauschten“ Privatwohnungen. Der „Sharing-Trend“ hat viele Anhängerinnen und Anhänger. Es sind aber vor allem die Jüngeren, die klassisches Besitztum hinterfragen und alternative Konsumkonzepte und Lebensstile suchen. Sharing Economy ist ein Boom-Markt, immer mehr Unternehmen entstehen, deren Geschäftsmodell auf teilen, vermieten und Zusammenarbeit basiert. Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Was vor zehn Jahren noch Lebensziel war, wird heute zunehmend hinterfragt. Kollektiver Konsum, getreu dem Motto „Sharing is Caring“, bietet nachhaltige Lösungsansätze. Die Warentauschtage der Abfallwirtschaftsämter und -betriebe haben den Anfang gemacht. Doch heute ist das Internet die Plattform für die verschiedensten Tauschund Teil-Börsen. Tausch-Webseiten und -Apps finden unter: www.utopia.de Nutzer von Share Economy-Produkten nach Alter 12% 50 bis 59 Jahre Jenseits vom klassischen Konsum und Besitz wird ein altbewährtes Konzept neu entdeckt, das auf Geben und Nehmen basiert: das Tauschen von Waren und Dienstleistungen. Wenn man bedenkt, dass jeder deutsche Haushalt ungenutzte Produkte im Wert von 1.000 Euro hortet (Quelle: www.izt.de), macht der Sharing-Trend richtig Sinn. TeileN! Gut zu wisseN! 19% über 60 Jahre 19% Bei der „Solidarischen Landwirtschaft“ kann man sich einen ganzen Bauernhof teilen. Denn mehrere Privat-Haushalte tragen die Kosten des landwirtschaftlichen Betriebs. Im Gegenzug wird der Ernteertrag aufgeteilt. So kommen auch eingefleischte Stadtmenschen zu mehr Landluft und -lust. Mehr Informationen unter: www.solidarische-landwirtschaft.org 40 bis 49 Jahre 30% 20% 18 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 32 Quelle: pwc, repräsentative Bevölkerungsbefragung 2015 33 Kleiner N!-Check für jeden Tag Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg Rund um die Uhr unzählige Möglichkeiten – nachhaltig handeln kann jeder. Wer zum Beispiel ... Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie ist es, nachhaltiges Handeln zum Markenzeichen für Baden-Württemberg zu machen. Die Nachhaltigkeitsstrategie konzentriert sich aktuell auf die Schwerpunktbereiche Klima und Energie Integration Umgang mit Ressourcen nachhaltige Mobilität Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) morgens ... mit einem Tee statt mit einer Tasse Kaffee in den Tag startet, spart ca. 140 Liter virtuelles Wasser, das für die Produktion einer Tasse Kaffee verbraucht worden wäre. ... während des Zähneputzens das Wasser nicht laufen lässt, reduziert im Handumdrehen den Energieverbrauch um 5 kWh und den CO2-Ausstoß um 3 kg pro Jahr. ... das Pausenbrot statt in Alufolie in der Butterbrotdose verstaut, spart 10 kWh Energie und 6 kg CO2 pro Jahr. mittags ... darauf achtet, dass in der Mittagspause alle Lampen abgeschaltet sind, die gerade nicht benötigt werden, kann bis zu 7 kWh Energie und 4 kg CO2 pro Jahr einsparen. ... mal mit dem Fahrrad oder zu Fuß die Besorgungen erledigt, tut nicht nur etwas für seine Ge- sundheit, sondern spart pro Kilometer ca. 330 kWh Energie und 81 kg CO2 pro Jahr. ... Waren kauft, die langlebig, regional oder fair hergestellt sind, spart Ressourcen. abends ... den passenden Deckel auf den Topf legt, kocht schneller und spart 200 kWh Energie und ver- meidet 119 kg CO2 pro Jahr. ... am TV-Gerät den Stand-by-Betrieb ausschaltet, spart mit dem kleinen Handgriff 6 kWh und 3 kg CO2 pro Jahr. ... im Winter die Raumtemperatur für die Nacht um 5° C herunterdreht, reduziert den Energie bedarf um 3.270 kWh Energie pro Jahr. 34 Beirat der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung Dem Beirat gehören Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft an. Aufgabe des Beirats ist es, die Landesregierung zu allen Fragen nachhaltiger Entwicklung zu beraten und dabei Impulse für die nachhaltige Entwicklung in Baden-Württemberg zu geben. Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit Mit der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) und dem Initiativkreis werden die Erfahrungen und das Wissen engagierter Unternehmen gebündelt. Mit der WIN-Charta bietet das Land ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagementsystem für Unternehmen an. Das WIN-Forum bietet zusätzlich Netzwerk und Ideenaustausch für nachhaltiges Wirtschaften. Jugendinitiative und Jugendbeirat Der Jugend gehört die Zukunft. In der Jugendinitiative können Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis 26 Jahren ihre Ideen und Sichtweisen in die Nachhaltigkeitsstrategie einbringen. Der Jugendbeirat hat einen Sitz im Beirat der Landesregierung und vermittelt thematische Inhalte durch praktisches Erleben bei eigenen Veranstaltungen. Kommunale Initiative Global denken, lokal handeln – in der Nachhaltigkeitsstrategie nehmen Städte und Gemeinden eine zentrale Rolle ein. Ziel der Kommunalen Initiative ist es, nachhaltiges Handeln in den Kommunen stärker zu verankern und lokales Handeln mit den Aktivitäten des Landes zu vernetzen. 35 36