Milchindex 2015

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TETRA PAK® MILCHINDEX
JÄHRLICHE NEWS UND INFORMATIONEN
FÜR DIE MILCHINDUSTRIE
AUSGABE 8 – JUNI 2015
NEUBELEBUNG DES MILCHMARKTES
DAS NEUE
GUTE DER
MILCH
02_Vorwort des Geschäftsführers
er verschafft jedoch vielen Industriemärkten eine
erstklassige Gelegenheit für eine Fülle von
On-the-go-Einsatzmöglichkeiten dieses vielseitigen flüssigen Lebensmittels.
In einer Welt, in der Verbraucher
zunehmend auf Gesundheit und
Wohlbefinden achten, kommt
der Milch wie eh und je eine
tragende Rolle zu. Eine neue, von
Tetra Pak in Auftrag gegebene
internationale Studie zeigt, dass
Verbraucher sowohl in Industrieals auch Entwicklungsländern,
trotz gelegentlicher negativer
Meldungen zum Thema Milch,
nach wie vor ein überwiegend
positives Bild von der Milch
haben (Seite 4).
Obgleich die Studie auch zeigt, dass viele Verbraucher die Debatten über Milch kennen,
äußern sie keinen Zweifel an ihren Vorzügen, an
dem „Guten” in ihr – ein Wort, das nach wie vor
sehr stark widerspiegelt, was man vielleicht als
das „Markenversprechen” von Milchprodukten
bezeichnen könnte. Trotz neuer Modeerscheinungen bei der Ernährung, die zunehmend
darauf ausgerichtet sind, Bestandteile wegzulassen – wodurch wir uns eher darüber zu
definieren scheinen, was wir nicht essen anstatt
durch das, was wir essen – hat der Glaube an das
Gute in der Milch nach wie vor Bestand.
Dies dürfte nicht allzu überraschend sein – denn
jahrzehntelange Forschungen zeigen, dass Milch
Energie und Nährwerte liefert, die kaum zu
ersetzen sind. Jedes Jahr erhalten wir durch
wissenschaftliche Studien neue Erkenntnisse
über die gesundheitlichen Vorzüge dieses
erstaunlich vielseitigen Lebensmittels.
Daher bieten sich für Milch im modernen Leben
noch viel mehr Verwendungsmöglichkeiten.
Verbraucher von heute sind beschäftigter denn
je und führen ein komplexeres Leben. Dieser
Umstand mag zwar bedeuten, dass viele von
ihnen zunehmend auf das Frühstück verzichten,
Unterdessen zeigen sich auch Entwicklungsmärkte
Milchprodukten gegenüber äußerst aufgeschlossen und verhelfen damit der globalen Nachfrage
zu Rekordwerten. Markeninhaber sind hier dank
Innovationen erfolgreich, sie entwickeln auf die
Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnittene
Produkte in Märkten, in denen es vielleicht gar
keine Molkereitradition gibt, mit Produktgruppen,
die fast von Grund auf und innerhalb nur weniger
Generationen geschaffen werden.
Diese Innovationen wirken inspirierend. Sie
bieten entwickelten Märkten, in denen Molkereiprodukte möglicherweise durch ihren bloßen
Bekanntheitsgrad an Glanz verloren haben und
in denen die Industrie vielleicht wieder an das
Produkt Milch glauben muss, einen ausgezeichneten Orientierungspunkt. Diese Märkte, in
denen der Verzehr von Milch aktuell auf einem
absoluten Tiefstand angelangt ist, sehen sich
eindeutig großen Herausforderungen gegenüber. Aber auch hier erkennen Unternehmen,
wie wichtig es ist, neue Ideen zu entwickeln:
sprich, sich neue Aromen, neue Kombinationen
von Zutaten, ein neues Erscheinungsbild, neue
Namen und neue Konzepte für ihre Produkte
einfallen zu lassen.
Sie begreifen, dass der Rückgang beim Verbrauch
nichts damit zu tun hat, dass Verbraucher nicht
die Vorzüge von Milch erkennen, sondern vielmehr darin begründet liegt, dass die erhältlichen
Produkte nicht ausreichend weiterentwickelt
wurden, um dem modernen Lebensstil der Verbraucher Rechnung zu tragen. Diese Produzenten
begreifen auch, dass sich großartige Gelegenheiten bieten, die von denen, die in der Lage
sind, diese Lücke erfolgreich zu schließen, nur
ergriffen werden müssen. In unserem Abschnitt
zu Produkten (auf Seiten 10-16) zeigen wir zahlreiche Praxisbeispiele für innovatives Denken
sowohl in Industrie- als auch Entwicklungsmärkten.
In unserem Bericht wird auch auf die bedeutende
Rolle verwiesen, die Marketing und Kommunikation
bei der Unterstützung dieses neuen Ansatzes
spielen müssen. Über Milch lässt sich eine tolle
Geschichte erzählen – eine Geschichte, die
positiv, sorgfältig recherchiert und wissenschaftlich
fundiert ist. Sie muss sowohl von Meinungsmachern
als auch Verbrauchern gehört werden. Dabei muss
sie über den Verstand hinaus auch das Herz ansprechen. Wie wir ab Seite 17 aufzeigen, gelingt
es über immer mehr Kampagnen, eine Verbindung
zu Verbrauchern aufzubauen, und zwar auf eine
Art und Weise, bei der starke emotionale Bindungen geschaffen werden. Auch dies leistet
einen Beitrag dazu.
Kurz gesagt, die Ergebnisse dieses Berichts
legen nahe, dass der Schlüssel zur Belebung
der Nachfrage nach Milchprodukten in allen
Märkten darin liegt, Konsumenten für Milchprodukte zu begeistern , ihnen zu zeigen,
dass sie nicht nur praktisch, sondern auch ein
Genuss oder gar ein Hochgenuss und Alle
von sind. Die Quintessenz im Hinblick auf
das „neue Gute” an der Milch liegt darin zu
zeigen, dass es sich bei ihr um ein einmalig
vielseitiges, praktisches, individuell anpassbares Lebensmittel handelt, mit dem Jung
und Alt, aber auch jeder dazwischen, angesprochen werden kann, und das laufend an
die sich kontinuierlich wandelnden Bedürfnisse angepasst wird.
DENNIS JÖNSSON
PRESIDENT & CEO, TETRA PAK
03_Zusammenfassung
In einer sich schnell verändernden modernen Welt ist Milch …
Konsumenten glauben,
dass Milch eine gute
Kalzium-Quelle ist;
nahrhaft und gesund
ist und außerdem gut
schmeckt.
Unsere neue Studie
zeigt, dass die weltweiten Verbraucher
eine überwiegend
positive Einstellung
zu Milch haben.
„Gut“ hat zwar immer noch eine starke
Anziehung, aber es ist nicht genug.
Moderne Konsumenten wünschen sich
neue aufregende Getränke, die sich ihren
sich verändernden Wünschen anpassen,
die ihrem Körper maximale Vorteile
bringen, in ihren Lebensrhythmus
passen und mehr. Trends beinhalten…
-
Jahrzehntelange
Forschungen zeigen,
dass Milch Energie und
Nährwerte liefert, die nur
schwer zu ersetzen sind.
Und Jahr für Jahr
liefern neue Studien
neue Erkenntnisse
über die Vorteile für
die Gesundheit.
Von großer Bedeutung
ist es, neue Wege der
Kommunikation zu finden.
Erlaubter Genuss
Innovative gesunde Getränke
Personalisierte Produkte
Pure und natürliche Milch
Kampagnen auf
der ganzen Welt
verbinden die Fakten
der gesundheitlichen
Vorteile der Milch mit
einer emotionalen
Ansprache.
Auch Social Media wird
genutzt, um die vielen
Vorteile der Milch zu
verbreiten.
Der Schlüssel zur Belebung
der Nachfrage nach Milchprodukten liegt darin,
Konsumenten zu begeistern.
Jung und Alt anzusprechen
und zu zeigen, dass Milchprodukte sich laufend
an ihre sich wandelnden
Bedürfnissen anpassen
können.
04_Umfrage
NEUBELEBUNG DES MILCHMARKTES
BEWEGGRÜNDE
DER
VERBRAUCHER
05_Umfrage
Trotz der Besorgnis seitens der Molkereibranche über
negative Meldungen zum Thema Milch zeigt eine neue,
von Tetra Pak 2015 in Auftrag gegebene internationale
Studie zum „Image der Milch”, dass Verbraucher sowohl
in Industrie- als auch Entwicklungsmärkten nach wie vor
ein überwiegend positives Bild von der Milch haben.
„Gesund”, „nahrhaft”, „erfrischend” und
“lecker” sind nur einige der beliebtesten
Attribute, die Verbraucher weltweit mit dem
Wort „Milch” in Verbindung bringen. Von 43 %
der Befragten weltweit bis hin zu gar 70 % der
Befragten in China, wo Milch als besonders
nahrhaft angesehen wird, werden spontan die
gesundheitlichen Vorzüge genannt.
Als Hauptgrund für den Verzehr von Milch wird
weltweit angegeben, dass Milch eine gute
Quelle für Kalzium (90 % Zustimmung) und
nahrhaft (90 %), gesund (90 %) und wohlschmeckend (89 %) sei. Zwar schwanken die einzelnen Bewertungen von Land zu Land leicht,
doch stellen diese „Milchwahrheiten” eine
weltweit verbreitete Überzeugung dar.
Die Befragten trinken durchschnittlich an fünf
Tagen in der Woche Milch, am liebsten zum
Frühstück. Milch wird am häufigsten zuhause
getrunken und wird in der Regel im Supermarkt oder in Hypermärkten eingekauft.
Bei der Frage, ob ihnen im Zusammenhang mit
Milch irgendwelche Nachteile oder Bedenken
einfielen, gab die Mehrheit (insgesamt 61 %)
der Befragten an, dass sich überhaupt keine
vorstellen könnten. Die restlichen Befragten
äußerten die Laktoseintoleranz als Hauptsorge
– die zwar für einige ein Problem darstellt (wurde von insgesamt 8 % angegeben), das jedoch
leicht überwunden werden kann (siehe Seite
08). Dies ungeachtet der Tatsache, dass 63 %
die Debatten über die Bedeutung von Milch
für die menschliche Gesundheit kennen.
Die Attribute, die die
Befragten mit dem Wort
Milch in Verbindung
brachten, waren überaus
positiv.
06_Umfrage
Überzeugungen und Mythen
Gleichermaßen vertraut waren den Befragten
die gängigen Mythen: beispielsweise, dass
Erwachsene keine Milch verzehren sollten, da
dies nicht zu ihren Ernährungsbedürfnissen
passt, oder dass Milch Schwangerschaftshormone von Kühen enthielte. Nicht überraschen
dürfte, dass Befragte äußerten, sie hätten von
diesen Debatten hauptsächlich über das Internet oder durch Mundpropaganda erfahren,
wobei der Prozentsatz diesbezüglich in Entwicklungsmärkten wie China (79 %) und Thailand (65 %) besonders hoch lag.
Doch auch unter Berücksichtigung dieser
Thematik äußerten 82 % nach wie vor keine
Bedenken hinsichtlich der positiven Eigenschaften von Milch und 84 % gaben an, sie
planten, Milch auch weiterhin wie gewohnt
zu verzehren. Insgesamt schenken 31 % der
Befragten den negativen Berichten gar keinen
Glauben und weitere 52 % glauben, dass einige
negative Berichte wahrscheinlich einem übermäßigen Verzehr zuzuschreiben sind.
Milchverzicht und neu entdeckter Milchgenuss bei Nicht-Milchtrinkern
Selbst von jenen, die sagten, sie tränken keine
Milch mehr, sahen zwei Drittel wegen der
Debatten keinen Anlass zur Besorgnis – sie
reduzierten ihren Konsum an Milch aus anderen Gründen. Das Durchschnittsalter, in
dem sie aufgehört hatten, Milch zu trinken,
lag bei 28 Jahren. Als Hauptgründe wurden genannt, dass die Befragten ihre Gewohnheiten
ohne besonderen Anlass geändert hätten (27 %)
oder sie den Geschmack nicht mehr mochten
(26 %).
BEWEGGRÜNDE
FÜR VERBRAUCHER:
Was bringt Menschen dazu,
wieder Milch zu trinken?
• Mehr Kalzium
• Mehr Eiweiß
• Reine Naturbelassenheit
• Wirklich leichte Verdaulichkeit
• Neue Aromen
• Anderer Geruch
61%
DER BEFRAGTEN KONNTEN
KEINE NEGATIVEN
EIGENSCHAFTEN MIT MILCH
IN ZUSAMMENHANG
BRINGEN
Der Faktor, der Befragte am ehesten dazu
veranlasste, mehr Milch zu konsumieren (und
Nicht-Milchtrinker anzuregen, wieder Milch zu
trinken) war der Gehalt an zusätzlichem Kalzium, was erneut beweist, wie sehr die Milch
für ihre Nährstoffe geschätzt wird.
Globale Unterschiede
Natürlich gibt es bei der Wahrnehmung von
Milch regionale Unterschiede. In Entwicklungsländern wird Milch eher als Lebensmittel angesehen, das vor allem wegen seines Nährwerts geschätzt wird, wohingegen sie in weiter
entwickelten Märkten oftmals zunächst mit
Geschmack und Erfrischung in Verbindung gebracht wird. Wenn es um die beliebteste Form
der Milch geht, so hängt diese von kulturellen
und ökologischen Faktoren ab und ist von
Land zu Land verschieden, wobei die einfache
82%
84%
HATTEN KEINERLEI ZWEIFEL,
DASS MILCH GUT UND
GESUND IST
GABEN AN, SIE WÜRDEN MILCH
WEITERHIN WIE GEWOHNT
KONSUMIEREN
weiße Vollmilch nach wie vor insgesamt die
beliebteste ist. In China und Südostasien gilt
Milch als gesunder Zusatz zur regionalen Ernährung, wohingegen sie in weiter entwickelten
Märkten allgemein als traditionelles Getränk
gesehen wird, oftmals in enger Verbindung mit
Kindheit und Elternhaus.
Milch wird aufgrund ihres hohen Nährwerts,
insbesondere für Kinder, allerorts geschätzt,
in besonderem Maße jedoch in den Entwicklungsländern. Allgemein lässt sich sagen, dass
Milch in den Industrieländern von Menschen
aller Altersstufen verzehrt wird, der Verzehr in
der Kindheit oftmals am höchsten ist und in
späteren Lebensphasen erneut zunimmt.
07_Gesundheit und Wohlbefinden
NEUBELEBUNG DES MILCHMARKTES
DIE
NACHWEISLICH
POSITIVEN
EIGENSCHAFTEN
DER MILCH
08_Gesundheit und Wohlbefinden
Der anhaltend starke Glaube moderner Verbraucher an das Gute
in der Milch dürfte wenig überraschen. Denn er gründet sich auf
jahrzehntelanger bewährter Forschung, die zeigt, dass Milch
Energie und Nährwerte liefert, die kaum zu ersetzen sind. Und
jedes Jahr erhalten wir durch neue Studien weitere Erkenntnisse
über ihre gesundheitlichen Vorteile.
DIE WAHRHEITEN ÜBER MILCH
• Milch ist ein nährstoffreiches Lebensmittel,
das eine Reihe Nährstoffe enthält, die zu sammen in natürlicher Form nur in Milch produkten vorkommen.
• Milch ist reich an Kalzium und anderen Nährstoffen (einschließlich Phosphor und Kalium), die für den Aufbau starker Knochen und gesunder Zähne erforderlich sind.
• Milch enthält hochwertiges Eiweiß, das für
den Aufbau und Erhalt von Muskeln benötigt wird.
• Milch enthält Nährstoffe und Spurenelemente, die für die Gesundheit von wesentlicher Bedeutung sind und bei der Funktion von Nerven und Muskeln, beim Freisetzen von Energie, beim Sehen, bei der Blutgerinnung und Bildung von roten Blutkörperchen, bei der Verdauung, beim Blutdruck, bei der Gesundheit der Haut, beim Immunsystem, bei psychologischen Funktionen und beim Wachstum eine Rolle spielen.
DER MILCHMATRIX-EFFEKT
Es ist zwar möglich, seinen Bedarf an allen
in Milch enthaltenen Nährstoffen auch über
andere Nahrungsmittel zu decken, doch
dies ist nicht immer ganz so einfach. Das
Bündel an Nährstoffen in der Milch scheint
etwas Besonderes an sich zu haben. Milch
ist ein komplexes Lebensmittel und die aktiv
gesundheitsfördernden Vorteile der einzelnen,
darin enthaltenen Nährstoffe scheinen in der
Kombination miteinander größer zu sein,
als wenn sie aus einer Vielzahl von Quellen
stammen. In diesem Zusammenhang spricht
man auch vom sog. „Milchmatrix-Effekt”. So
ist beispielsweise die Wirkung von Milch auf
die Knochengesundheit teilweise eher auf
das positive Zusammenwirken von Kalzium,
Eiweiß und Phosphor in Verbindung mit
Laktose und bioaktiven Peptiden während
des Verdauungsprozesses zurückzuführen, als
wie bisher angenommen einfach nur auf den
„Kalziumeffekt“.
„Milch und Milchprodukte stellen ausgezeichnete Lebensmittelquellen für die
Zufuhr von Kalzium dar, einem Mineral, das in Zusammenhang mit dem Schutz
und der Behandlung von Bluthochdruck, Übergewicht und Osteoporose gebracht
wird. Milchprodukte leisten auch ihren Beitrag beim Schutz vor Zahnkaries,
metabolischem Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus vom
Typ 2, Nierensteinen und bestimmten Arten von Krebs (Darm- und Brustkrebs).
Der Verzehr von Milch hat sich als nachweislich vorteilhaft für die Ausübung
sportlicher Aktivitäten erwiesen”.
RAFAEL CORNES, FEPALE
(PANAMERIKANISCHER MILCHWIRTSCHAFTSVERBAND)
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ZUR MILCH UND ERNÄHRUNG
Brauchen erwachsene Milch
für ihre Ernährung?
In den meisten Ernährungsrichtlinien werden Milch und
Milchprodukte als Bestandteil
einer gesunden Ernährung
empfohlen. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen (FAO) „sind Milch
und Milchprodukte nährstoffreich und enthalten hochwertiges Eiweiß und wertvolle
Nährstoffe in einer leicht aufzunehmenden Form, wovon
bei einem Verzehr in angemessenen Mengen sowohl fehlernährte als auch gesunde
Menschen profitieren können“.
Was ist Laktoseintoleranz?
Für einige Menschen ist
Milch schwer verdaulich.
Dies liegt daran, dass ihr
Körper das Enzym Laktase
in nicht ausreichendem
Maße produziert, das
benötigt wird, um die
in der Milch enthaltene
Laktose zu verdauen. Eine
solche Laktoseintoleranz
kann sich bei Kindern nach
dem Abstillen entwickeln
oder bisweilen Menschen
in späteren Lebensphasen
betreffen, da ihr Körper
weniger Laktase produziert.
Eine Laktoseintoleranz ist
bei Babys äußerst selten.
Die Anzahl derer, die von
einer Laktoseintoleranz
betroffen sind, schwankt
zwischen den verschiedenen
ethnischen Gruppen und
Gebieten erheblich. Da
nun jedoch laktosefreie
Produkte weithin zur
Verfügung stehen, stellt
eine Laktoseintoleranz nicht
länger ein Hindernis dar, um
von den gesundheitlichen
Vorzügen der Milch zu
profitieren.
Welche Menge an Milch wird
für den täglichen Verzehr
empfohlen?
Es gibt keine allgemeinen
Empfehlungen für den
Verzehr von Milch und
Milchprodukten, doch die
meisten Länder verfügen
über nationale Richtlinien.
Diese basieren auf einer
Vielzahl von Faktoren wie
beispielsweise den regionalen
Verzehrgewohnheiten und
können stark variieren. In der
Mehrzahl der Länder liegt
die Empfehlung bei ein bis
drei Portionen pro Tag.
Kann ich meinen Körper
mit denselben Nährstoffen
auch aus anderen Quellen
und milchfreien Alternativen
versorgen?
Ja, Sie können die in Milch
enthaltenen Nährstoffe
zwar aus zahlreichen
anderen Quellen beziehen,
doch weist die FAO
auf Folgendes hin: „die
biologische Verfügbarkeit
einiger Nährstoffe in der
Milch, wie beispielsweise
die des Kalziums, ist im
Vergleich zu anderen
Lebensmitteln in der
Ernährung vergleichsweise
hoch”, was bedeutet, dass
sie eine höhere Menge an
Kalzium aus anderen Quellen
zu sich nehmen müssen,
um von derselben Wirkung
zu profitieren. Milchfreie
(Pflanzeneiweiß enthaltende)
Getränke sind häufig
weniger nährstoffreich als
Milch, daher müssen Sie
davon eine viel größere
Menge zu sich nehmen (oder
sich mit den wichtigsten
Nährstoffe aus anderen
Quellen versorgen), wenn
Sie beabsichtigen, die Milch
in Ihrem Ernährungsplan
durch diese zu ersetzen.
09_Gesundheit und Wohlbefinden
DER GESUNDHEITLICHE NUTZEN
VON MILCH
• Milch und Gewichtskontrolle.
Wissenschaftliche Erkenntnisse weisen
zunehmend darauf hin, dass Milch und
Milchprodukte bei Menschen aller
Altersstufen eine Rolle im Hinblick auf
die Gewichtskontrolle spielen und dass
diejenigen, die abnehmen möchten, nicht
ihre Milchaufnahme verringern sollten,
sondern stattdessen vielmehr ihren Konsum
an Milch bei gleichzeitig reduzierter
Kalorienaufnahme aus anderen Quellen
erhöhen sollten. Darüber hinaus machen
die bekannten Vorzüge von Kalzium und
Eiweiß im Hinblick auf den Erhalt der
Knochen- und Muskelmasse die Milch
während eines Diätprogramms zu einem
besonders wertvollen Bestandteil der
Ernährung.
• Milch und Schutz vor Herz-KreislaufErkrankungen. Trotz einiger Mythen
gibt es keinerlei Beweise bezüglich eines
Zusammenhangs zwischen Milchkonsum
und Herzerkrankungen – tatsächlich trägt
der Verzehr von Milch, unabhängig von
ihrem Fettgehalt, in einigen Fällen gar dazu
bei, das Risiko für eine Herzerkrankung zu
verringern.
• Milch und Blutdruck. Fettarme Milchprodukte (etwa drei Portionen pro Tag) sind
Bestandteil des DASH Ernährungsprogramms
(Ernährungskonzepte zur Senkung von
Bluthochdruck), das in den USA in breitem
Umfang zur Vorbeugung und Behandlung
von Bluthochdruck gefördert wird Studien
zeigen einen Zusammenhang zwischen den
bei der Verdauung von Milch entstehenden bioaktiven Peptiden und blutdrucksenkenden Effekten sowie bezüglich des
Vitamin B (Riboflavin) und der Mineralien,
die in der Milch enthalten sind. In der
Tat scheint es so, dass diese Effekte das
Ergebnis des Zusammenwirkens zwischen
den Nährstoffen im Milchmatrix-Effekt sind.
• Milch und Schutz vor Typ-2-Diabetes.
Verschiedene Studien haben gezeigt,
dass Milch und Milchprodukte das Risiko
verringern können, an Diabetes vom Typ 2
zu erkranken. Noch ist jedoch nicht klar,
welche Nährstoffe dafür verantwortlich sind,
doch Kalzium, Magnesium, Molkeprotein,
bioaktive Peptide, Fettsäuren und Vitamin K
könnten alle genauso eine Rolle spielen wie
die Wechselwirkung zwischen ihnen.
weltweiten Ausarbeitung und Umsetzung von
Schulmilchprogrammen. Durch den täglichen
oder regelmäßigen Erhalt von Milch wiesen
Kinder, die eine angemessene Ernährung
benötigen, beachtliche Verbesserungen
hinsichtlich des Gesundheitszustandes auf.
GESUNDES WACHSTUM FÖRDERN
Die gesundheitlichen Vorzüge des Verzehrs
von Milch sind für Schulverpflegungsprogramme von grundlegender Bedeutung.
Seit über 50 Jahren unterstützt Tetra Pak
Regierungen und Molkereibetriebe bei der
Ein weiteres Beispiel jüngeren Datums für
eine verbesserte Gesundheit dank Schulmilch
kommt aus Myanmar, wo erste Hinweise darauf
schließen lassen, dass ein Schulmilchprogramm
der Grund dafür war, dass 7-jährige Mädchen
nach dem Verzehr von Milch an 5 Tagen in der
Woche in acht Monaten um 5,9 cm wuchsen,
wohingegen die nicht teilnehmenden Mädchen
im Vergleich lediglich um 1,7 cm wuchsen.
Eine 2012 im Sudan durchgeführte Gesundheitsstudie zeigte, dass der Anteil an Wachstumsstörungen nach sechs Monaten Milch-Konsum
von 11 % auf 5 % sank. Die Studie belegte
zudem eine Verbesserung schulischer
Leistungen. Der durchschnittliche IQ-Wert
stieg von 92,4 auf 111,5.
DIE ROLLE DES MILCHEIWEISS
Der Begriff Eiweiß, ein natürlicher Bestandteil der Milchmatrix, ist in den letzten Jahren
zu einem häufig zitierten Modewort im
Ernährungsbereich geworden.
Wissenschaftlich begründete Aussagen zur
Rolle von Eiweiß bei der Gewichtsabnahme
(es verlängert das Sättigungsgefühl) und
körperlichen Fitness (es fördert die Regeneration nach dem Sport) gelten inzwischen
als weithin anerkannt – jedenfalls so weit,
dass 20 % der Käufer von Milchprodukten
bei der Auswahl von Lebensmitteln und
Getränken Produkte mit der Angabe
„hoher Eiweißgehalt“ vorziehen.
Milch enthält ein besonders hochwertiges
Eiweiß (80 % Kasein und 20 % Molke),
das dem Organismus alle wesentlichen
Aminosäuren für die Synthese und
Reparatur von Muskeln zuführt. Dies,
zusammen mit dem in der Milch enthaltenen Gehalt an Flüssigkeit und Elektrolyten,
macht sie zu einem perfekten Getränk
nach dem Sport. Milcheiweiß kann bei
älteren Menschen auch eine Rolle beim
Erhalt von Muskelmasse spielen und
einige Anhaltspunkte sprechen dafür,
dass ältere Menschen mit einem höheren
Milch-Konsum ihre Muskelstärke und
Beweglichkeit verbessern können.
„Milch ist reich an Kalzium und ihr
regelmäßige Verzehr ist zweifellos
gut für die Knochen-Gesundheit. Ein
Schulmilchprogramm in China führte
bei 10-jährigen Mädchen zu messbaren
Verbesserungen bei der Körpergröße und
Knochendichte, daher lässt sich sagen,
dass sich durch eine Zunahme des Verzehrs
von Milch im Jugendalter die Knochengesundheit verbessern lässt, insbesondere
wenn die Kalziumaufnahme und die
Versorgung mit Vitamin D gering sind.”
PROFESSOR GUANSHENG MA, PHD, SCHOOL OF
PUBLIC HEALTH, PEKING UNIVERSITY
10_Produkte
NEUBELEBUNG DES MILCHMARKTES
MODERNEN
BEDÜRFNISSEN
RECHNUNG TRAGEN
11_Produkte
Der feste Glaube an das Gute in der Milch bietet eine wirkungsvolle Plattform. Doch herkömmliche Produkte reichen vielen
Verbrauchern von heute nicht mehr: Sie wünschen sich Getränke,
die ihnen einen größtmöglichen gesundheitlichen Nutzen bieten
und zu ihrem Lebensrhythmus passen. Weltweit vertretene Marken
beweisen bereits, dass sich damit großartige Möglichkeiten für
innovative neue Produkte bieten, die diesen veränderten Bedürfnissen Rechnung tragen.
DER WUNSCH NACH GESUNDHEIT UND
WOHLBEFINDEN
Die größte weltweite Entwicklung geht in Richtung
Lebensmitteln und Getränken, die einen Nutzen
für Gesundheit und Wohlbefinden bieten. Dies
beeinflusst nahezu alles, was in dieser Branche
geschieht, und führt zu einer Reihe neuer Produkte,
die sich durch gesundheitliche Vorzüge unterscheiden und auf die Bedürfnisse bestimmter
Gruppen zugeschnitten sind.
In einigen entwickelten Märkten hat der Pro-KopfVerbrauch bei Milchprodukten zwar einen absoluten Tiefstand erreicht, doch der weltweite Gesamtmarkt expandiert nach wie vor weiter, vor allem
aufgrund des starken Wachstums in denEntwicklungsländern. Zu verstehen, was Konumenten
wünschen, exakt dieses dann anzubieten und dabei
zu wissen, wie man sie am besten erreicht, kann
der Molkereibranche helfen, ihre Leistung in allen
Märkten zu maximieren.
Laut einer jüngsten Marktforschungsstudie von
Tetra Pak lesen immer mehr Verbraucher beim
Kauf von Lebensmittel und Getränken die Etikettangaben. 63 % von ihnen geben an, sie suchten
die Angaben zu den Inhaltsstoffen und 55 % von
ihnen wollen wissen, ob die Produkte „Nährstoffe
enthielten, die zum Erhalt der Gesundheit beitragen”.
Laut einer Analyse der Marktforschungsabteilung
Tetra Pak Consumer Intelligence beeinflussen die
beiden folgenden Entwicklungstendenzen zum
überwiegenden Teil die Kaufentscheidung von
Verbrauchern bei Lebensmitteln und Getränken:
• der Wunsch nach bestmöglicher Gesundheit
und vollkommenem Wohlbefinden
• ein zunehmend hektischer und komplexer
werdender Alltag.
Dies ist nicht neu: Es sind langfristige Entwicklungen, die zu großen Veränderungen führen, die
sich weiter verstärken und weiterentwickeln und in
der Folge aufgrund steigender Erwartungen von
Verbrauchern neue Marktchancen eröffnen.
EIGENSCHAFTEN
% AN VERBRAUCHERN, DIE „GERNE
BEREIT” SIND, MEHR ZU BEZAHLEN
• Reine Naturbelassenheit
39%
• Hoher Gehalt an Ballaststoffen
36%
• Gentechnikfrei
33%
• Hoher Gehalt an Eiweiß
28%
• Anreicherung mit Vitaminen oder Mineralien
27.5%
• Geringer gehalt an Zucker/zuckerfrei
26%
• Fettarm/fettfrei
26%
Wie der nachstehenden Liste zu entnehmen ist,
sind Verbraucher „gerne bereit”, für Lebensmittel
mit gesundheitlichem Nutzen mehr zu bezahlen:
fast 40 % mehr für Lebensmittel, die „rein natürlich“
sind, über 30 % mehr für Lebensmittel, die einen
„hohen Ballaststoffgehalt“ aufweisen und
„gentechnikfrei” sind, und über 25 % mehr für
Lebensmittel, die eine der folgenden Eigenschaften
aufweisen wie beispielsweise einen „hohen Gehalt
an Eiweiß“, eine „Anreicherung mit Vitaminen
oder Mineralien“, einen „geringen Gehalt an
Zucker oder die zuckerfrei”, „fettarm oder fettfrei”
sind.
Jüngere Verbraucher sowie Verbraucher in Entwicklungsländern sind zwar am ehesten bereit,
einen höheren Preis für Produkte mit gesundheitlichem Nutzen zu bezahlen, doch stellen diese
überall ein wichtiges Marktsegment dar.
EIN HEKTISCHER, KOMPLEXER ALLTAG
Eine weitere maßgebliche Entwicklung ist, dass
der Alltag der Verbraucher aufgrund der ständigen
Online-Erreichbarkeit immer schnelllebiger und
zunehmend komplexer wird und längere, fließend
ineinander übergehende Arbeitszeiten, längere
Pendelwege, mehr Freizeitaktivitäten, eine Beschäftigung beider Elternteile und vieles mehr mit sich
bringt. Folglich geraten herkömmliche Mahlzeiten
und gewohnte Verbrauchsmuster unter Druck.
Weltweit nehmen bereits 73 % Zwischenmahlzeiten außerhalb der Mahlzeiten zu sich, ersetzen
Hauptmahlzeiten bisweilen durch diese und
schaffen damit Möglichkeiten für neue Produkte,
die sowohl praktisch als auch ernährungsphysiologisch ausgewogen sind.
Der Frühstücksersatz stellt eine gute Gelegenheit
dar, da es die Mahlzeit ist, die am häufigsten
ausgelassen wird. Bei einer von der NPD Group
durchgeführten Umfrage wurde festgestellt,
dass 31 Mio. Amerikaner, also etwa 10 % der
amerikanischen Bevölkerung, nicht frühstücken.
Dennoch wird das Frühstück sowohl von Ernährungswissenschaftlern als auch Verbrauchern weithin als die wichtigste Mahlzeit des Tages aufgefasst.
MILCH ALS LÖSUNG
Milch stellt quasi die Schaltstelle zwischen einer
gesunden Ernährung und praktischen Getränken
und Zwischenmahlzeiten dar. Verbraucher sind
bereits der Auffassung, dass Milch der Gesundheit
gut tut. Nun sind sie auch bereit für Produkte, die
in einer einfachen und praktischen Form einen
Nutzen sowohl für die Gesundheit als auch für den
Alltag bieten.
Eiweiß ist beispielsweise ein wichtiger Nährstoff,
durch den eine Zwischenmahlzeit oder ein Getränk
den Nährwert einer Mahlzeit erhält. Der Ruf der
Milch als ein „vollwertiges Lebensmittel” plus die
Tatsache, dass sie reich an natürlichem Eiweiß ist,
sorgen dafür, dass sie bestens aufgestellt ist, wenn
es darum geht, praktische, aber dennoch gesunde
Lösungen für Verbraucher in Zeitnot zu entwickeln.
12_Produkte
Die besten Produktneuheiten greifen auf innovative Art und Weise die VerbraucherNachfrage nach praktischen Produkten mit gesundheitlichem Nutzen auf. Wir haben
vier wichtige Produkttrends festgestellt, wie auf den folgenden Seiten erörtert wird.
1
GENUSS
ERLAUBTE GAUMENFREUDEN
Was für ein gesundes Leben gilt, darf auch für
eine gesunde Ernährung gelten: sie sollte genussvoll sein. Verbraucher arbeiten härter denn je
und versuchen, einen gesunden Lebensstil zu
pflegen. Sie wollen jedoch auch – und sind der
Meinung, dass sie sich dies verdient haben – sich
selbst (und ihre Kinder) regelmäßig verwöhnen
und sich etwas gönnen. Der Genuss von Lebensmitteln und Getränken spielt dabei eine große
Rolle.
Milch kann eine große Geschmacksvielfalt
bieten und zeichnet sich durch einen natürlichen
sahnigen Geschmack sowie eine cremige
Konsistenz aus und wird dennoch nach wie
vor mit natürlichen positiven Eigenschaften in
Verbindung gebracht, womit sie zur perfekten
Grundlage für einen Moment erlaubter, aber
dennoch herrlicher Gaumenfreude wird.
2 MILCH 2.0
PERSONALISIERTE PRODUKTE
Es wurde von jeher versucht, Milch für Verbraucher
zu optimieren, doch jüngste Innovationen bewirken
einen echten Wandel.
Eine Neuerung in puncto Milch, an die wir uns
gewöhnt haben, besteht im „Weglassen”. Für
einige Verbraucher bedeutet „weniger ist mehr”
und so haben Hersteller fettfreie Milchprodukte
oder Milchprodukte mit reduzierten Fettgehalt im
Angebot. Auch ist es möglich, den Gehalt an
Laktose zu reduzieren oder sie zu entfernen, damit
dieses Lebensmittel auch für Menschen, die Laktose zuvor nicht verdauen konnten, infrage kommt.
Milch kann nun auf unterschiedliche Weise gezielt
auf bestimmte Verbraucher zugeschnitten werden.
In den erfolgreichsten Fällen steht „Milch 2.0” für
ein eindeutig abgrenzbares Produkt, das einen
Spitzenpreis erzielt, eine Marktnische bedient und
womöglich noch den Gesamtmarkt wachsen lässt.
Es teilt sich häufig Merkmale mit der nachstehenden Kategorie an „Designer-Milchprodukten”.
Aufgrund des erforderlichen Grads an Segmentierung und Spezialisierung funktionieren diese
Produkte häufig gut in einer Produktgruppe oder
in einem Produktportfolio, wo eine starke Marke
zahlreiche Milchvarianten mit einem Zusatznutzen
bietet, um den Bedürfnissen von Verbrauchern in
verschiedenen Lebensphasen und mit unterschiedlichen Gesundheits- und Ernährungsbedürfnissen
Rechnung zu tragen.
3 DESIGNER-MILCHPRODUKTE
FÜR DAS MODERNE LEBEN GEMACHT
Das Frühstück ist nicht mehr das, was es mal
war. Dasselbe gilt auch für das Mittag- oder
Abendessen. Viel beschäftigte, unter Zeitmangel
leidende Verbraucher nehmen Mahlzeiten
zunehmend alleine, unterwegs und als
Zwischenmahlzeit, häufig abseits von Zuhause,
ein. Damit bietet sich die Gelegenheit, nahrhafte,
eiweißangereicherte Mahlzeitersatzprodukte
zu vertreiben, die die Lücke, die herkömmliche
Zwischenmahlzeiten nicht ganz schließen
können, füllen können.
Dies ist im Allgemeinen ein Markt für
erstklassige Nischenprodukte, die auf
bestimmte Verbrauchersegmente zugeschnitten sind und an diese vertrieben
werden.
4
REINE MILCH
DIE NATÜRLICHE WAHL
Dies steht in engem Zusammenhang mit der
„Sehnsucht nach Schlichtheit”, einer
Stimmungslage, die häufig in entwickelten
Märkten, jedoch auch zunehmend in Entwicklungsländern anzutreffen ist und möglicherweise eine nostalgische Sichtweise in puncto
Milch mit Erwägungen des Umweltschutzes
und der Gesundheitsvorsorge vereint. Als
naheliegendes Produkt sei hier die weiße
Milch mit dem Werbeversprechen „Bio” oder
„gentechnikfrei” genannt. Aber auch andere
Milchprodukte, insbesondere in jüngeren
Märkten, verweisen auf diesen Trend, wenn
sie starke Assoziationen zu ökologischen oder
natürlichen Werten wecken und/oder darauf
basierend vermarktet werden.
13_Produkte
Für Milchprodukte, die den sich
entwickelnden Bedürfnissen des
Verbrauchers von heute Rechnung
tragen, bieten sich großartige Möglichkeiten. Die folgenden Beispiele
aus aller Welt konzentrieren sich
jeweils auf ein genau definiertes
Marktsegment, das durchaus in die
Schnittmenge mehrerer Trends fallen
kann. In einigen Fällen sind diese
Produkte mehr als nur Lückenfüller
einer Nische: Sie vermitteln das
Gefühl, auf die jeweiligen Kundenwünsche angepasst und eigens auf
ihre Verbraucher zugeschnitten zu
sein.
YILI – SHUHUA, LAKTOSEFREIES
MILCHSORTIMENT
CHINA
Das Unternehmen Yili war Vorreiter
bei der Unterstützung der weltweit
größten Bevölkerung mit Laktoseunverträglichkeit, als es 2007 ShuHua,
Chinas erste laktosefreie Milch, auf
dem Markt einführte. Mittels des
patentierten LHT-Prozesses (LactozymHydrolyse-Technologie) war Yili in der
Lage, den Laktosegehalt um 95 % zu
reduzieren and einen milden, süßen
Geschmack zu erzeugen, der für den
chinesischen Markt unerlässlich ist.
Das Sortiment umfasste später ausschließlich laktosefreie Produkte.
Das Unternehmen hat sehr viel dafür
getan, die Marke bekannt zu machen,
Vertrauen in die Marke ShuHua aufzubauen und ihre Markstellung zu
behaupten. Zunächst wurde in einem
wissenschaftlich/ernährungsphysiologisch basierten Bericht der Nutzen
der LHT-Technologie erläutert und
verbreitet. Für die chinesische Bevölkerung bedeutet ein verringerter
Laktosegehalt, dass die Nährstoffe
aus der Milch besser aufgenommen
werden können. Die Marke konnte
sich in diesem Bereich dank der
Empfehlungen von fünf anerkannten
Ernährungsgesellschaften etablieren
und hat sich seitdem zu einem preisgekrönten laktosefreien Milchsortiment entwickelt.
Yili schaffte rund um seine Produktplattformen ein Gefühl des Vertrauens,
dass seine Produkte „leicht aufzunehmende Nahrung” seien und nutzte
unterstützende Aussagen von olympischen Athleten zur Untermauerung
des Nutzenversprechens. Mittels
Werbung und Produktplatzierungen
und Werbeaussagen lokaler Prominenz
festigte das Unternehmen die Marke
weiter.
Da der Markt für laktosefreie Produkte
in China gewachsen ist, hat Yili das
ShuHua-Sortiment aufgeteilt, um
neben seinem ursprünglichen Markt
für junge, urbane und kaufkräftige
Verbraucher auch für andere attraktiv
zu sein und strebt nun Senioren als
Zielgruppe mit Milchprodukten an, die
mit Kalzium angereichert sind und
einen schützenden Effekt auf das Herz
haben.
ZUSAMMENGEFASST:
Ein wegweisendes Produkt im Markt,
das sich nun als erstklassiges/funktionales laktosefreies Angebot etabliert
hat und entsprechend der Bedürfnisse
hinsichtlich Alter/Gesundheit und
Wohlbefinden in Segmente aufgeteilt
wurde.
AUFGEGRIFFENER TREND
MILCH 2.0
NESTLÉ – AROMATISIERTE
MILCH CHUCKIE CHOCOLATE
PHILIPPINEN
Der Chuckie Chocolate Drink von
Nestlé positioniert sich auf den Philippinen als hochwertiges aromatisiertes Milchgetränk für Kinder – als
nahrhafter und leckerer „Begleiter
aus Schokolade”. Die Marke genießt
in der Region Vertrauen und Mütter
schätzen an dem Getränk den Wirkstoff „Calci-N”. Verbraucher auf den
Philippinen halten aromatisierte Milch
im Allgemeinen für genauso nährstoffreich wie Vollmilch.
Allerdings ist der Markt trinkfertiger
Schokoladenmilch für Kinder dynamisch und von Wettbewerb geprägt
und angesichts in 2014 neu am Markt
auftauchender Wettbewerber wollte
sich Nestlé abheben. Die Kampagne
„Joys of Childhood” (Freuden der
Kindheit) richtete sich an Mütter und
stellte deren Wunsch heraus, ihren
Beitrag dazu leisten zu wollen, ihre
Kinder glücklich zu machen, indem sie
ihnen das genussvollste Trinkerlebnis
bescherten. Die Kampagne lief sowohl
in den Massen- als auch digitalen
Medien und umfasste auch Werbeaktionen in Geschäften sowie Sonderangebote bei kleinen Portionspackungen, um den Verzehr anzukurbeln.
Um die Liebe von Kindern zu Neuem
anzusprechen, beinhaltete die Kampagne eine aufblasbare Spielwiese,
die durch das Land zog und in geringerem Umfang auch unterhaltsame
Verpackungen, die zu Spielzeug
umfunktioniert werden können. Nestlé
führte darüber hinaus in limitierter
Auflage Milchgetränke mit den
Aromen „Weiße Schokolade” und
„Schoko-Erdbeere” ein.
Der Marktanteil des Produkts Nestlé
Chuckie nimmt weiterhin zu und
es bleibt unter den aromatisierten
Milchgetränken marktführend.
ZUSAMMENGEFASST:
Eine starke Marke entwickelt ihre
Identität weiter, nutzt eine innovative
Vermarktung, um auch weiterhin für
eine hohe Sichtbarkeit am Markt
zu sorgen, und baut ihre Vertriebsaktivitäten und Attraktivität für neue
Zielgruppen in einem sich entwickelnden Markt aus.
AUFGEGRIFFENER TREND
GENUSS
MILCH 2.0
DESIGNER-MILCHPRODUKTE
14_Produkte
GLANBIA – EIWEISSMILCH
VON AVONMORE
IRLAND
Avonmore ist eine der größten
Lebensmittelmarken Irlands.
Eiweißmilch ist ein Beispiel für
eine Reihe stark segmentierter
Produkte mit Zusatznutzen.
Sie enthält 50 % zusätzliches
Milcheiweiß (eine Kombination
aus Kasein und Molke). Abnehmer sind in erster Linie gesundheitsbewusste und aktive Verbraucher: „Damit sind Sie sowohl
auf dem Platz als auch daneben
für alle Herausforderungen gerüstet”. Es ist eher als LifestyleGetränk konzipiert, das zusammen
mit einer Hauptmahlzeit oder
als Zwischenmahlzeit getrunken
wird, und nicht speziell als Getränk
für nach dem Sport gedacht ist,
was die Bandbreite an Möglichkeiten zum Verzehr erweitert.
Zu ihren Neuheiten gehören:
• ein besonders hoher Anteil an
Eiweiß (25 g in einem 500-mlGlas Milch) mit zugesetztem
Vitamin D,
• ein direktes, im Blickpunkt des
Interesses stehendes
Sponsoring mit der Gaelic
Athletic Association Sports
(Irlands größtem Sportverband) und mit mehreren
Sportmarkenbotschaftern,
• das Ausspielen der Vorteile
einer „natürlichen“ Zusammensetzung von Milch und
Milcheiweiß in einem Land mit
einer strengen emotionalen
Verbundenheit zu Milch und
Milchprodukten.
Avonmore hat zudem in ein
System investiert, über das
Kunden ihre Milchprodukte
online bestellen und sich durch
den Milchmann liefern lassen
können. Damit können Familien
bequem eine Reihe von Milchprodukten bestellen, die den
Bedürfnissen der einzelnen
Familienmitglieder entsprechen,
wo sie ansonsten einfach eine
Vollmilch für alle bestellt und
alternative Nahrungsergänzungsmittel verwendet hätten.
ZUSAMMENGEFASST:
Eine mit Eiweiß angereicherte, gekühlte Milch, die sehr
gezielt auf Sportbegeisterte
ausgerichtet ist, die bereit sind,
für einen funktionalen Nutzen
mehr zu bezahlen. Eiweißmilch
gehört zu einer Reihe von
Milchsorten aus dem PremiumSegment der Avonmore„Familie”, die alle online bestellt
werden können.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
DESIGNER-MILCHPRODUKTE
JUHAYNA – FETTFREIE MILCH
ÄGYPTEN
Juhayna ist eine fettfreie H-Milch,
deren direkte Zielgruppe Frauen
sind, die sich fit halten und abnehmen wollen. Die im Juni 2013,
eingeführte Milch unter dem
Namen Juhayna bedient die
wachsende Nachfrage nach Produkten, die absolut fettfrei, jedoch reich an Nährstoffen sind.
Mit ihrer Kampagne „don’t
skim, stay fit” (nicht Magermilch
trinken, sondern fit bleiben)
hebt sich die Juhayna-Milch klar
von ihren Konkurrenzprodukten
ab. Zwar gibt es in Ägypten
weitere Varianten von Magermilch (0,4 % Fett), doch ist die
Juhayna-Milch die einzige dort
erhältliche „fettfreie Milch”
(0,04 % Fett). Sie zeichnet sich
durch ein einmaliges Produktangebot aus und positioniert
sich selbst als die perfekte
Wahl für all diejenigen, die sich
einen gesunden, aktiven Körper
bewahren möchten.
Auch wenn die Marke selbst
ägyptischen Ursprungs ist, so
spiegelt sie doch das weltweite
Bewusstsein für Gesundheit und
Schönheit wider und transportiert bei ihren digitalen und TVWerbekampagnen, bei denen
stets die Fitness der Frau im
Vordergrund steht, ein internationales Gefühl. Die Marke
besitzt mit 170.000 Likes auf
ihren Facebook-Seiten, auf denen
auch Tipps für die Fitness und
Rezepte zu finden sind, eine
starke Präsenz in den sozialen
Medien.
ZUSAMMENGEFASST:
Eine fettfreie H-Milch, die als
erstrebenswertes LifestyleProdukt für Frauen aufgestellt
ist, die nach einem fitten und
gesunden Körper und Lifestyle
streben.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
MILCH 2.0
LALA – SEGMENTIERTES
MILCHSORTIMENT
MEXIKO
Ziel der Marke Lala war es, den
Markt jenseits der gekühlten
Milch zu erschließen. Dies
geschah in drei Schritten,
indem:
• ein Standardsortiment an
H-Milch eingeführt wurde,
um auf dem H-Milch-Markt
Fuß zu fassen,
• ein Sortiment an
höherwertiger H-Milch mit
einer Vielzahl von angereicherten Milchsorten für
alle Altersgruppen eingeführt
wurde,
• ein Produktsortiment für
Mexikos größer werdenden
Anteil an laktoseintoleranter
Bevölkerung entwickelt wurde.
Lalas H-Milchprodukte machen
einen bedeutenden Marktanteil
aus und mit ihnen soll der Kundenstamm in Mexiko ausgebaut
werden. Als das Unternehmen
beschloss, das Angebot zu diversifizieren, unternahm es gezielte
Forschungsanstrengungen zur
Entwicklung neuer Produkte,
die im Bereich Gesundheit und
Wellness positioniert werden
und einen funktionalen Nutzen
aufweisen sollten. Mit Erfolg: Es
schuf ein breites Angebot und
war in jeder Nische vertreten.
Seine höherwertigen Produkte
liegen preislich im Durchschnitt
5 % über der normalen Lala-HMilch.
Neben den normalen Milchsorten Vollmilch, teilentrahmte
H-Milch und H-Magermilch
bietet Lala nun drei laktosefreie
Varianten mit Zusatznutzen
(„Fiber”, „Siluette” und „ExtraCalcium”), die keine Wünsche
in der Familie offenlassen und
im Lala-Sortiment einen Anteil
von 2 % am Umsatz ausmachen.
Lalas jüngste Strategie ist stark
auf laktosefreie, angereicherte
Varianten ausgerichtet, da Untersuchungen zeigen, dass Käufer
von laktosefreien Produkten
im Allgemeinen eher für Milch
zu gewinnen sind, die einen
Zusatznutzen bietet.
Zusammen mit dem erweiterten
Sortiment erfolgte eine Überarbeitung des Verpackungsdesigns, um das Produktangebot
attraktiver zu gestalten und um
den Zielmarkt und die Vorzüge
des jeweiligen Produktes klarer
herauszustellen.
ZUSAMMENGEFASST:
Lala ist ein gutes Beispiel für
eine Marke, die sowohl ein
Milchangebot für die gesamte
Familie bereithält als auch ihre
Markstellung mit einem wachsenden Sortiment an Mehrwertprodukten weiter ausbaut,
die auf die unterschiedlichen
Gesundheitsbedürfnisse ausgerichtet sind und auch
laktosefreie Varianten umfassen.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
MILCH 2.0
15_Produkte
PIRACANJUBA – AROMATISIERTE MILCH CEREALIEN
UND GETREIDE
BRASILIEN
Bei Piracanjuba handelt es sich
um eine Traditionsmarke, die in
Brasilien für ihre Milchprodukte
bekannt ist, und um einen der
wichtigsten Akteure in der Kategorie der aromatisierten Milch
für Kinder. Im Mai 2011 wurde ihr
Sortiment erweitert, um auch
junge Erwachsene als Konsumenten für aromatisierte Milch
zu gewinnen. Der erste Schritt
bestand im Zusetzen kleiner eiweißreicher Körner für eine verbesserte Textur. Ergebnis war ein
Sortiment an Milchprodukten mit
Leinsamen, Amaranth und Chia,
bei denen die gesunden Körner
mit genüsslichen Aromen wie
Zartbitterschokolade und verschiedenen Früchten kombiniert
wurden. Dies wurde als nahrhaftes Produkt für junge Erwachsene
vermarktet, die Wert auf Gesundheit und gesundes Aussehen legen. In der wiederverschließbaren 200-ml-Packung
eignet sich das Produkt für eine
Vielzahl von Verzehrsmöglichkeiten.
Der nächste Schritt bestand
darin, über die gesundheitsfördernden, texturierten Getränke hinweg mit einem Sortiment an ballaststoffreichen
Quinoa- und Leinsamenprodukten,
die für eine sättigendere
Zwischenmahlzeit größere
Körner enthalten und ebenfalls
eiweißreich sind, hin zum Markt
für Mahlzeitenersatz zu gehen.
Die die Gesundheit und das
Wohlbefinden steigernden Vorzüge des erweiterten Angebots
für Erwachsene werden sowohl
auf der Verpackung als auch in
den Werbematerialien hervorgehoben. Das Sortiment besitzt
eine starke Online-Präsenz.
ZUSAMMENGEFASST:
Die aromatisierte Milch erhält
eine neue Rezeptur und wird
als gesundheitsförderndes,
genussreiches Getränk und
Mahlzeitenersatz für die Zielgruppe der gewinnbringenden
jungen Erwachsenen neu
positioniert.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
GENUSS
MILCH 2.0
DESIGNER-MILCHPRODUKTE
MAEIL DAIRIES – SANGHA
FARM-BIOMILCH UND AROMATISIERTE MILCH
SÜDKOREA
Das Sangha Farm-Sortiment des
Molkereiunternehmens Maeil
Dairies ist mit seinen beiden
neuesten Produkteinführungen,
deren Abnehmer gesundheits-bewusste Mütter sind,
dabei, den südkoreanischen
Markt für Portionspackungen
mit Farm-Biomilch abzustecken.
Nicht nur, dass seine aromatisierte Milch die erste am Markt
erhältliche aromatisierte Biomilch
ist, sie kommt auch noch in einer
neuen Packungsgröße und in
einem neuen Verpackungsformat daher (Tetra Prisma Aseptic
125 ml). Das im Dezember 2013
mit Bananen- und Erdbeeraroma
als gesunder, schmackhafter und
praktischer Genuss für Kinder
eingeführte Milchprodukt wurde
von Müttern wegen seiner gesundheitlichen Vorzüge und von
Kindern wegen seiner praktischen Größe gut angenommen.
In 2014 wurde das Sortiment erweitert und umfasst seither eine
einfache weiße Bio-Milch und
eine Bio-Schokomilch in der gleichen Portionspackung. Auch hier
war es wieder die erste am Markt
erhältliche 125-ml-Biomilch, und
ihre empfundene Reinheit und
natürlichen Inhaltsstoffe werden
von Eltern von Kleinkindern
besonders geschätzt.
ZUSAMMENGEFASST:
Eine auch als aromatisierte
Variante erhältliche Biomilch
für Kinder, die sich in ihrer
praktischen Verpackung für
den Verzehr zuhause und unterwegs eignet – die erste und
als Premiumprodukt am Markt
positionierte Biomilch.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
GENUSS
REINE MILCH
AL AIN DAIRY – GEKÜHLTE
WEIßE MILCH VON AL AIN
VAE
Das Molkereiunternehmen Al
Ain Dairy führte im Februar 2014
in den Vereinigten Arabischen
Emiraten (VAE) ein neues Sortiment an gekühlter weißer Milch
ein. Das Produktangebot war
einfach gehalten: Es bestand
aus fettarmer Milch, entrahmter
Milch, Vollmilch und Fett zugesetzter Milch in 1-Liter- bzw.
0,5-Liter-Kartons. Trotz dieses
überschaubaren Angebots
konnte Al Ain sich von seinen
Wettbewerbern abheben,
und zwar durch die (bis dato
auf diesem Markt) einmalige
Verpackungslösung Tetra Top,
die einen Drehverschluss besitzt
und dafür sorgt, dass Milch
nach dem Öffnen ihren frischen
Geschmack behält und kein
fremdes Aroma annimmt. Auch
wenn es sich nicht um Biomilch
handelt, wird bei der Attraktivität des Produkts stark auf
die Vorstellung einer erhöhten
Frische und Reinheit gesetzt
ZUSAMMENGEFASST:
Ein Sortiment an gekühlter weißer
Milch in einer für den Markt
einmaligen Verpackung, mit der
sich das Produkt vollständig vom
Wettbewerb abheben soll.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
MILCH 2.0
REINE MILCH
16_Produkte
SNEAKZ ORGANIC –
PFLANZLICH ANGEREICHERTER MILKSHAKE
USA
Bei Sneakz handelt es sich
um eine aromatisierte und in
Portionspackungen abgepackte
Milch für Kinder. Das Alleinstellungsmerkmal des Produkts
besteht in der darin enthaltenen
Portion „köstlichem” Gemüse,
das „in jeder Packung versteckt
ist”. Die Unternehmer Charlie
Philp und Allison Fowler sahen
aufgrund der Tatsache, dass
75 % der amerikanischen Kinder
nicht die täglich empfohlenen
Portionen Gemüse essen, eine
Chance für dieses innovative
Produkt. Der Milchshake enthält
Bio-Magermilch mit Karotten,
Blumenkohl, Süßkartoffeln, Rote
Bete und Spinat. Sein Zuckergehalt liegt unter dem anderer führender Schokoladengetränke.
Dies macht den Milchshake
zu einem attraktiven Produkt
für Eltern, die einen Beitrag zu
einer verbesserten Ernährung
ihrer Kinder leisten wollen, und
wegen des Aromas und der
farbenfrohen Verpackung auch
zu einem beliebten Produkt
bei Kindern. Das ursprüngliche
Schokoladenaroma wurde 2013
eingeführt, später folgte eine
Vanillevariante. Sneakz wird
in den Geschäften inzwischen
amerikaweit geführt und hat sich
seinen Absatz bei beispielsweise
Whole Foods, Target und Toys
“R” Us gesichert.
ZUSAMMENGEFASST:
Ein aromatisiertes Milchprodukt mit zugesetztem
Gemüse, dessen Zielgruppe Eltern sind, die sich um
das gesundheitliche Wohl
ihrer Kinder sorgen. Erstes
Mainstream-Produkt in dem
Bereich, mit einem gewaltigen Marktpotenzial.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
DESIGNER-MILCHPRODUKTE
JIMMY’S – ICED COFFEE
UK
Der Markt für trinkfertigen
Eiskaffee ist in weiten Teilen
Europas noch unterentwickelt,
doch dies ändert sich gerade.
Eistee hat sich als Produkt in
den letzten Jahren zunehmend
etabliert und Eiskaffee wird
dieser Entwicklung folgen,
wobei sich das Wachstum
Prognosen zufolge weiter
fortsetzen wird.
Das Produkt Jimmy’s, das im
Vereinigten Königreich erstmals
in 2011 und 2013 in 330-mlTetra Prisma Aseptic-Kartons
eingeführt wurde, nutzt seine
starke Markenpersönlichkeit
(schrullig, kommunikativ,
angesagt) und Online-Präsenz,
um ein Spaß- und Gemein-
schaftsgefühl rund um ein
genussvolles Produkt zu
schaffen, das auf die Zielgruppe
der jungen Erwachsenen
ausgerichtet ist. Sowohl der
Karton mit DreamCapTM-Verschluss als auch die augenfällige Aufmachung unterstreichen,
dass es sich dabei um ein
Premium-Produkt handelt.
ZUSAMMENGEFASST:
Eine „tolle und coole” Marke
erobert ein noch unerschlossenes Marktsegment im Vereinigten Königreich. Jimmy’s
findet bei jüngeren Verbrauchern Anklang und besitzt
eine starke Präsenz in sozialen
Netzwerken.
AUFGEGRIFFENE TRENDS:
GENUSS
17_Marketing & Kommunikation
PREMIUM
PREMIUM
QUALITY
QUALITY
NEUBELEBUNG DES MILCHMARKTES
NEUE WEGE
GEHEN
PREMIUM
QUALITY
18_Kommunikation / Europa
Innovative neue Produkte sind nur ein Aspekt. Genauso wichtig
ist es, neue einschlägigere Wege für die Kommunikation mit
Verbrauchern zu finden. Werbekampagnen bauen weltweit auf
die positiven Eigenschaften der Milch, verknüpfen die Fakten
hinsichtlich der ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen
Vorzüge von Milch mit einer emotionaleren Ansprache. Soziale
Medien werden auch genutzt, um die vielen positiven Botschaften
zur Milch zu verbreiten.
Die Kampagne des
europäischen Milchforum
(EMF) beinhalteteine
broschüre mit der
Zusammenfassung
der wissenschaftlichen
Erkenntnisse über den
gesundheitlichen und
Nutzen der Milch.
Nr.1 EUROPA:
EUROPEAN MILK FORUM
Das European Milk Forum (EMF) wurde 2011
von sieben nationalen Molkereiverbänden –
aus Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich,
Irland, den Niederlanden und Nordirland (UK)
– gegründet, um Informationen und Werbekampagnen zum Thema Milch und Milchprodukten
auszuarbeiten. Später kam noch Norwegen
hinzu. Es lancierte zwei paneuropäische Werbekampagnen, die über drei Jahre liefen und
auch heute noch fortgesetzt werden.
Die Fernsehwerbung
wirkte sich positiv
auf die Einstellungzu
Milch aus.
1. MILCH, VON NATUR AUS NAHRHAFT
Ein Informationsprojekt zum Nährstoffgehalt
von Milch, das auf wichtige Meinungsbildner
wie führende Wissenschaftler, Entscheidungsträger, Gesundheitsexperten und Journalisten
abzielt. Es veranstaltete europaweit verschiedene Symposien und legte in Zusammenarbeit
mit Ernährungswissenschaftlern aus allen acht
Mitgliedsländern eine Broschüre auf, die einen
Überblick über verfügbare wissenschaftliche
Erkenntnisse liefert.
http://www.milknutritiousbynature.eu/en
2. MILCH, EINE KRAFT DER NATUR
Eine gezielt auf Verbraucher ausgerichtete
Werbekampagne – die Erste zum Thema Milch,
die von der Europäischen Kommission mitfinanziert wird. Kern der Kampagne bildet
ein stylischer, in alle acht Mitgliedsländer des
EMF ausgestrahlter TV-Spot mit effektvollen
Animationen „die Milchritter, die die Energie,
Kraft und positive Wirkung spendenden
Nährstoffe der Milch zusammentragen.”
19_Kommunikation / Europa
KAMPAGNIEN – EFFIZIENZ
Nachanalysen von Kampagnen belegten, dass
sich diese in allen Märkten positiv sowohl auf das
Image der Milch als auch auf die Einstellung zu ihr
auswirkten. Als die Befragten, die sich die Werbekampagne in Erinnerung rufen sollten, gebeten
wurden, die Aussagen auszuwählen, bei denen sie
der Meinung waren, dass diese am ehesten zuträfen, lauteten die beiden länderweit am häufigsten
gewählten Sätze: „Milch kann in jedem Alter
getrunken werden” (wählten 65 % nach einem
Jahr, 64 % nach zwei Jahren, vorher: 62 %) und „Es
ist wichtig, täglich Milch zu trinken” (49 % nach
einem Jahr, 44 % nach zwei Jahren, vorher: 36 %).
als auch nach der Werbekampagne äußerst selten
gewählt, was zeigt, dass die Verbesserung des
Images von Milch bei diesem Bevölkerungsanteil
noch eine Herausforderung darstellen dürfte.
Darüber hinaus stimmte etwa ein Drittel der Befragten nachdrücklich zu, dass die Werbung einen
sehr positiven Einfluss auf ihre Wahrnehmung
von Milch gehabt hat, wobei sie nachdrücklich zustimmten, dass sie dadurch dazu animiert wurden,
Milch zu trinken. Interessanterweise wurde die
Aussage „Milch ist für Jugendliche” sowohl vor
BELGIEN/NIEDERLANDE
www.melkeenkrachtvandenatuur.be
DÄNEMARK
www.milkaforceofnature.dk
FRANKREICH
www.laitforcedelanature.fr
NORDIRLAND/REPUBLIK IRLAND
www.milkaforceofnature.ie
GEWONNENE ERKENNTNISSE
1. KOLLEKTIVE MAßNAHMEN
TRAGEN ZUM ERFOLG BEI
2. … DOCH DIE KONSENSBILDUNG KANN SCHWIERIG SEIN
3. SKALENEFFEKTE VERSTÄRKEN
DIE WIRKUNG
Im Großen und Ganzen ist die Zahl aktueller Werbekampagnen für Sparten
gesunken, da der Wettbewerb Marken dazu bewogen hat, ausschließlich
in ihre eigenen Aktivitäten zu investieren. Doch die Werbekampagne
des EMF belegt zahlreiche Vorteile
kollektiver Bemühungen. Sie haben
dazu beigetragen, einen Konsens
zwischen Ernährungswissenschaftlern und anderen Meinungsbildnern
zu bilden, sodass eine gemeinsame
Botschaft an Gesundheitsbehörden
und Verbraucher vermittelt werden
kann. Sie haben auch ihren Beitrag dazu geleistet, eine vereinte
politische Stimme zu schaffen, was
wiederum für die Lobbyarbeit auf
EU-Regierungsebene von Bedeutung
ist, wo zunehmend Gesetze und Verordnungen beschlossen werden.
Trotz einer allgemeinen Einigkeit in
Bezug auf die für die menschliche
Gesundheit positiven Eigenschaften
der Milch, können die Ansichten und
Herangehensweisen von Ernährungswissenschaftlern, Gesundheitsbehörden und anderen Einrichtungen
von Land zu Land sehr unterschiedlich
ausfallen. Bis eine für alle Interessenvertreter der sieben beteiligten
Mitgliedsländer des EMF akzeptable
Version fertig war gingen zwei Jahre
ins Land. Doch der Wissensaustausch
bietet im Allgemeinen eindeutige
Vorteile: „Wir alle schätzen die
Zusammenarbeit in einer europäischen Dimension, da wir so viel voneinander lernen”, so Dominique Poisson,
Leiter der Mediendienste beim CNIEL
und aktiv Mitwirkender beim EMF.
Nur eine Werbekampagne zu betreiben, ist viel kostengünstiger als viele
zu betreiben, was bedeutet, dass nun
dank der EMF-Initiative auch Länder
Werbung im Fernsehen machen können, die sich dies ansonsten niemals
hätten leisten können. Die Einsparungen betreffen sowohl die Produktionskosten als auch die Kosten für
Werbeflächen. Auch gemeinsame
Seminare können kostengünstiger
sein: Veranstaltungen können größer
sein und mehr Redner und Besucher
anziehen sowie größere Netzwerke
fördern.
4. BEIM MARKETING MÜSSEN
LOKALE GEGEBENHEITEN
BERÜCKSICHTIGT WERDEN
Milch mag allerorts wie ein- und
dasselbe Produkt aussehen, doch
dies ist nicht der Fall. „Die kulturellen
Unterschiede waren sehr viel bedeutender als angenommen”, so Laurent
Damiens. Ursprünglich sollte ein- und
dieselbe Werbekampagne für alle
acht Länder gelten – doch sehr schnell
wurde klar, dass eine länderspezifische
Anpassung erfolgen musste. Dies
wurde durch eine länderspezifische
Bildsprache erreicht, die in Bezug zu
lokalen Persönlichkeiten des Sports
stand (siehe obige URLs), was das
Resultat verbesserte.
20_Kommunikation / USA
Nr.2 USA: IM WANDEL DER ZEIT
Die Zeiten ändern sich – dies gilt auch im Hinblick
auf die Vermarktung von Milch in den USA. Nach
zwei Jahrzehnten wurde die Werbekampagne
„Got milk?” (Hast Du Milch?) – eine der berühmtesten und mit 90 % bekanntesten Kampagnen
der modernen Werbewelt – letztes Jahr von einer
neuen nationalen Kampagne abgelöst in dem
Bestreben, eine engere Verbindung zwischen
Verbrauchern und Milch zu schaffen. Der 1993 für
das California Milk Processor Board (kalifornischer
Milchwirtschaftsverband) entworfene Slogan wurde
1995 für das National Milk Processor Education
Program (MilkPEP) (nationales Bildungsprogramm
der Milchverarbeiter) lizenziert und von diesem
für seine Printanzeigen übernommen, in denen
über Jahre hunderte Berühmtheiten, angefangen
bei David Beckham bis hin zu den Simpsons, ein
„Milchbärtchen” trugen.
Die neue nationale, unter dem Slogan „Milk life”
laufende Werbekampagne unterstreicht die
ernährungsphysiologischen Vorzüge von Milch,
insbesondere deren Eiweißgehalt, und hebt
hervor, dass jedes Glas Milch (237 ml) 8 Gramm
Eiweiß enthält. Sie geht weg von dem auf Prominente gestützten „Got milk?”-Konzept und hebt
stattdessen den Verbraucher in den Mittelpunkt,
„Zu viele andere Lebensmittel geraten
in den Vordergrund, wenn es um das
Thema Eiweiß geht, und es wird Zeit,
dass Milchprodukte, die über einen
hohen Anteil an Eiweiß verfügen,
einiges von diesem Wachstum für
sich verbuchen. Milchprodukte
stehen für hochwertiges Eiweiß und
bieten zahlreiche Vorteile für die
Verbraucher, die einen potenziellen
Wettbewerbsvorsprung gegenüber
alternativen Eiweißquellen bedeuten”.
GREGORY MILLER, PHD, CHIEF SCIENCE
OFFICER AM NATIONAL DAIRY COUNCIL
UND EXECUTIVE VICE PRESIDENT BEI DER
DMI.OFFICER AT NATIONAL DAIRY COUNCIL
AND EXECUTIVE VICE PRESIDENT AT DMI
um aufzuzeigen, welch ein toller Energiespender
Milch bei alltäglichen Aktivitäten ist. Insbesondere
hebt sie die Bedeutung der Milch für das Frühstück
mit dem Slogan hervor: „Start your day with the
power of protein” (Beginne Deinen Tag mit der
Energie des Eiweißes).
„Während sich die vorherigen Werbekampagnen
des MilkPEP hauptsächlich darum drehten, das
Image der Milch zu ändern und sie als modernes
Produkt zu präsentieren, um dazu zu animieren,
mehr Milch zu trinken, zeigt die neue „Milk life”Kampagne, was Milch tatsächlich für dich tut”, so
Victor Zaborsky, Vice President Marketing bei MilkPEP bei der Einführung der Werbekampagne.
Eiweiß ist „das Thema in den Nachrichten und
Köpfen der Verbraucher”, fügt Julia Kadison,
CEO des MilkPEP, hinzu. „Doch viele Menschen
wissen nicht, dass Milch Eiweiß enthält, daher war
es sehr wichtig, diesen Zusammenhang herzustellen. Unsere überzeugende Botschaft lautet: Mit
Milch zum Frühstück steigert Du Deine Leistungsfähigkeit. Und wir vermitteln, dass Milch eine
natürlich Quelle für hochwertiges Eiweiß ist.
Parallel zu Milk Life führte MilkPEP das Programm
Great American Milk Drive ein, das durch Werbung
im Fernsehen, in den Print- und digitalen Medien
sowie in den sozialen Medien unterstützt wird
und mit dem es „Amerikanern einfacher gemacht
werden soll, Milch für die Tafeln vor Ort zu kaufen”,
so Kadison. „Es wird sie dazu animieren, noch eine
weitere Tüte Milch in den Einkaufswagen zu legen,
und zwar nicht für sie selbst, sondern um damit
andere Familien zu unterstützen, die es sich selbst
nicht leisten können. Wir sind der Auffassung,
dass diese Programme einen Beitrag dazu leisten
können, der Milch wieder den Stellenwert eines
unverzichtbaren Gutes zu verschaffen.
21_Kommunikation / USA
Das Konzept des MilkPEP hat sich seitdem, beflügelt durch negative Botschaften zum Thema
Milch, insbesondere durch eine letztes Jahr im
British Medical Journal veröffentlichte negative
Studie weiterentwickelt. Ergebnis war die „Get
Real”-Kampagne, bei der Wissenschaftler und
Ernährungsexperten rekrutiert wurden, um in
sozialen Medien die positiven Aspekte der Milch
zu verbreiten und um Kritiker zu übertönen. Die
schwerpunktmäßig auf einen Tag ausgerichtete
Sättigungskampagne wurde am 27. Januar gestartet – bis zum 29. Januar hatten über 6.500
Beiträge in sozialen Medien etwa 21 Mio. Menschen erreicht. Über die Beiträge wurden diese
für weitergehende Informationen zu bestimmten
Websites (www.milktruth.com) geleitet.
„Soziale Medien sind kein Rundfunkkanal, sie
verlangen eine Interaktion, so KC Brown, General
Manager, Global Insights, Cision. Die auf einen
Tag ausgerichtete Duchdringungskampagne
„Get Real” zeigt uns, dass sich dort eine dialogbereite Gemeinschaft von Unterstützern der
ernährungsbezogenen Beiträge zur Milch befindet. Diese Gemeinschaft aufzubauen und sie mit
positiven, teilbaren Inhalten zu unterstützen, wird
die Beteiligung fördern.”
„Die Kampagne „Get Real” ist erst der
Beginn eines offensiveren Konzeptes
und nur ein Teil unserer langfristigen
Strategie zur Wahrung der Reputation
von Milch angesichts negativer
Botschaften. Mit einem hohen Maß an
Engagement von Milchbauern bis hin
zu Molkereiunternehmen können wir
das Vertrauen des Verbrauchers in die
grundsätzlich positiven Eigenschaften
der Milch maßgeblich beeinflussen.”
JULIA KADISON, CEO, MILKPEP
5 KAMPAGNE „GET REAL”
WAHRHEITEN UND TATSACHEN ÜBER
DIE MILCH
• Milch ist ein nährstoffreiches Kraftpaket.
• Milch liefert wertvolle Nährstoffe ohne
übermäßig viel Fett oder Kalorien.
• Milch bietet zahlreiche gesundheitliche
Vorteile, die durch jahrzehntelange
Forschungen bestätigt wurden.
• Milch lässt sich nicht einfach ersetzen.
• Milch ist ein reales, vollwertiges und von
landesweiten Familienbetrieben erzeugtes
lokales Produkt.
EMOTIONALE ANSPRACHE
Die Kampagne „Got milk?” wird in
Kalifornien fortgesetzt, wo sie auch ihren
Anfang nahm. Der kürzlich ausgestrahle
TV-Spot mit dem Titel „Brave” (heldenhaft),
bei dem sich ein Feuerwehrmann an ein
Gespräch mit seiner Mutter in der Kindheit
erinnert, während er sich ein Glas Milch
einschenkt, ist ein beeindruckendes
Beispiel für emotionale Ansprache. „Diese
Kampagne greift den persönlichen Wunsch
aller Eltern auf, ihre Kinder für eine
erfolgreiche und gesunde Zukunft optimal
zu rüsten”, so Jeff Goodby, Vorsitzender von
Goodby, Silverstein & Partners.
https://www.youtube.com/user/gotmilk
22_Kommunikation / Digitale Medien
DIE DIGITALE HERAUSFORDERUNG
Negative, gegen die Milch gerichtete Botschaften
sind nicht neu– sie begannen bereits in den 1940er
und 50er Jahren und nahmen ihren Fortgang in den
1960er und 70er Jahren. Zwei Faktoren sind jedoch
hinzugekommen: zunächst einmal das Auftauchen
einer so genannten Angstkultur, in der Phobien um
sich greifen und damit negativen Botschaften einen
fruchtbaren Boden bereiten, zum anderen die
schnelle Entwicklung des Internets und der sozialen
Medien, die eine Verbreitung solcher Botschaften
ermöglichen. Diese beiden Faktoren zusammen
stellen eine anspruchsvolle Kombination dar.
„Das Internet unterstützt die Verbreitung von negativen Botschaften zum Thema Milch, da jeder, der
meint, dass Milch für ihn schlecht sei, online geht
und andere finden wird, die diese Botschaft ebenfalls verbreiten oder glauben”, so Laurent Damiens
vom EMF und CNIEL. „Hinzu kommt, dass es viel
mehr negative Botschaften als positive geben wird,
da Leute, die Milch mögen und der Auffassung sind,
sie sei gut für sie, keine Beiträge darüber posten”.
Verfasser von negativen Beiträge dagegen können
in hohem Maße aktiv sein. „Wenn wir etwas online
stellen, kann es passieren, dass wir umgehend
mehrere negative Kommentare dazu erhalten”, so
Dominique Poisson vom EMF und CNIEL. „Hier
stellt sich die Frage: Sollen wir darauf antworten
oder nicht? Unsere Strategie ist es, nicht darauf zu
antworten. Es kann so viel Zeit kosten, auch nur mit
einem User zu sprechen – das hört dann niemals
auf. Statt auf jeden Punkt einzeln zu antworten,
posten wir weiterhin positive Botschaften und auch
Videos auf YouTube, um die Verbraucher der Generation C zu überzeugen.”
Die Gefahr ist, dass eine solche digitale Verbreitung dafür sorgen kann, dass Randmeinungen den
Anschein erwecken, die Meinung der Masse der
Gesellschaft eher widerzuspiegeln, als sie dies wirklich tun. „Als Branche sahen wir uns zwar jahrelang
mit Angriffen durch Aktivistengruppen konfrontiert,
doch die neue soziale Dynamik hat dafür gesorgt,
dass die Angriffe noch zugenommen haben, so
Julia Kadison. „Leider reichen heutzutage bereits
ein Smartphone und eine Meinung aus, sich selbst
zum „Experten” für Ernährung zu erklären. Doch
viele der Ratschläge und Meinungen, die diese
ungeschulten Meinungsmacher online teilen,
sind nicht durch Forschungen belegt und leisten
ausschließlich unfundierten Meinungen oder politischen Programmen Vorschub”.
Sowohl das EMF als auch das MilkPEP verfolgen einen ähnlichen Ansatz beim Umgang mit negativen
Botschaften zum Thema Milch, der darin besteht,
eher positive und wissenschaftlich belastbare
Botschaften zum Thema Milch in den Mittelpunkt
zu stellen, anstatt sich auf Debatten einzulassen und
dabei Gefahr zu laufen, den negativen Botschaften
„weiteren Nährboden zu bereiten”. Darüber hinaus
sind Debatten mit Einzelnen eher erfolglos, erörtert
Laurent Damiens, da sie häufig eher auf einer emotionalen Ebene anstatt auf einer rationalen geführt
werden. „Sie können alle wissenschaftlichen
Argumente anführen und sie werden Ihnen trotzdem nicht glauben. Das ist ein Grund, warum wir
bei EMF zwei parallele Kampagnen haben: eine,
die sich auf Meinungsbildner auf rationaler Ebene
konzentriert, und eine, die auf einer emotionaleren
Ebene direkt auf Verbraucher ausgerichtet ist”, ”
„Die Teilnahme an Gesprächen in sozialen
Medien ist ein fester Bestandteil der
Kommunikation. Wie in den herkömmlichen Medien auch, fördert eine weltweit einheitliche und einfache Botschaft,
die leicht in lokale Aktivitäten einfließen
kann, den Zusammenhalt. Die Nutzung
einer Social Media-Community zur Mitteilung dieser Botschaft fördert das
Verständnis und die Bindung”.
KC BROWN, GENERAL MANAGER,
GLOBAL INSIGHTS, CISION
STANDPUNKT DER DMI
Verbraucher von heute zu erreichen,
ist ein ständiger Lernprozess. Die
Wahrnehmung und das Verhalten
des Verbrauchers über die Zeit zu
prägen und zu verändern, erfordert
unterschiedliche Formen der Kommunikation. Verbraucher werden mit
Informationen aus neuartigen Quellen
und von neuen vertrauenswürdigen
„Experten” überflutet. Früher reichte
es, „ihnen die Informationen einfach
mitzuteilen”. Heutzutage müssen ihnen
Informationen veranschaulicht werden,
müssen sie in die Geschichte eingebunden, emotional verbunden und überall
dort angesprochen werden, wo sie sich
gerade on- und offline befinden. Dies
verlangt transparent, offen, ehrlich, aufrichtig und zuweilen ausgefallener zu
sein, als es unsere konservative Branche
jemals war.
Heute wird die Wahl von Verbrauchern
durch eine Reihe zusätzlicher Faktoren
beeinflusst. Werden die Produkte verantwortungsbewusst, auf eine umweltschonende Weise hergestellt? Werden
die Kühe artgerecht gehalten? Erhalten
Sie unnötige Medikamente und gelangen diese dann in meine Milch? Diese
neuen Erwartungen bei Lebensmitteln
steigen, während sich die Generationen
immer weiter von der Landwirtschaft
entfernen. Sie verlangen mehr, wissen
aber weniger. Schlimmer noch, sie
„kennen” die Unwirklichkeiten, die
ihnen von Tierschutzaktivisten über
die Haltung von Tieren, Antibiotika,
Hormone, Verunreinigungen, über die
Qualität der Milch und zu vielem mehr
aufgetischt werden. Die Extremisten
übernehmen die Gesprächsführung
und halten Menschen unter falschen
Vorwänden davon ab, Milch zu konsumieren. Diese Lücke zu schließen und
die Wahrheit über die Milch zu verbreiten, ist für die Zukunft der Milchwirtschaft von entscheidender Bedeutung.
23_Kommunikation / Südafrika
Nr.3 SÜDAFRIKA: PROGRAMM ZUR
VERBRAUCHER-AUFKLÄRUNG
Seit 2008 betreibt Milk South Africa ein ambitioniertes Projekt zur Verbraucher-Aufklärung,
das im Wesentlichen aus einer Multi-Channel
gesundheits- und ernährungsbezogenen
Kampagne besteht, mit der die allgemeinen positiven Eigenschaften von Milch und
Milchprodukten vermittelt werden sollen. Die
Kampagne stützt sich bei den Inhalten ihrer
Kommunikationsmittel im Wesentlichen auf
die Ernährungsleitlinien des südafrikanischen
Gesundheitsministeriums.
DIE AUSSAGEN GEGENÜBER
VERBRAUCHERN
BESCHÄFTIGEN SICH MIT
SECHS ZENTRALEN THEMEN:
WACHSTUM –
Milchprodukte fördern durch ihren
Gehalt an Eiweiß und Kalzium das
Wachstum
MUSKELENTWICKLUNG –
Milchprodukte tragen mit ihrem
Gehalt an Eiweiß und Aminosäuren
zum Muskelaufbau bei
KNOCHENGESUNDHEIT –
das in Milchprodukten enthaltene
Kalzium stärkt die Knochen
GEWICHTSABNAHME –
Milchprodukte sind Bestandteil einer
fettarmen Ernährung
NÄHRSTOFFGEHALT –
Milchprodukte sind reich an
Nährstoffen, da sie Eiweiße, Vitamine
und Mineralien enthalten
FETTGEHALT –
Milchprodukte besitzen weniger Fett
als gemeinhin angenommen
Die ersten Ernährungsleitlinien Südafrikas wurden
im Jahre 2003 aufgestellt und umfassten keine
Verzehrsempfehlungen zu bestimmten Mengen
für Milch und Milchprodukte, die stattdessen unter
dem Oberbegriff „tierisches Eiweiß” zusammengefasst wurden. Übereinstimmende Berichte über
geringe Aufnahmen von Kalzium und Kalium in
der Bevölkerung, einhergehend mit einem hohen
Anteil an Bluthochdruck und damit verbundenen
Krankheiten, veranlassten das Gesundheitsministerium jedoch zum Umdenken, und es wurden daraufhin 2012 neue nationale Leitlinien veröffentlicht,
in deren Rahmen die Bevölkerung aufgefordert
wurde, „jeden Tag Milch, Maas [ein fermentiertes
Milchgetränk] oder Joghurt zu sich zu nehmen”.
Das Projekt von Milk South Africa Verbraucher-Aufklärung wurde als Reaktion auf eine umfassende Untersuchung in 2007 eingerichtet, bei der
festgestellt wurde, dass Verbraucher mangelnde
Kenntnisse und falschen Annahmen in Bezug
auf den Nutzen von Milch und Milchprodukten
besaßen. Christine Leighton, Projektkoordinatorin,
erklärte dazu: „Das Programm zur Verbraucher-Aufklärung musste sowohl einem Informationsdefizit
als auch einigen Missverständnissen bezüglich des
Nährwerts von Milch und sonstigen Milchprodukten entgegenwirken.
„Um einen informationsbedingten Wandel bei den
Konsumgewohnheiten der Menschen herbeizuführen, haben wir zwei Hauptzielgruppen im Visier. Es
werden über eine fachbezogene Kommunikation
Gesundheitsexperten (hauptsächlich Diätassistenten, Ernährungsexperten sowie Ärzte und
Krankenschwestern) angesprochen. Die allgemeine
Kommunikation ist auf Verbraucher bzw. hauptsächlich auf Angehörige der LSM-Gruppe 6–8
[Living Standard Measure/eine Konsumentenklassifizierung, bei der die Bevölkerung aufgrund ihres
Lebensstandards in zehn LSM-Gruppen eingeteilt
wird] ausgerichtet, der im modernen Südafrika am
schnellsten wachsenden Gruppe. Bei beiden Gruppen konzentriert sich das Projekt darauf, Informationen zum gesundheitlich und ernährungsphysiologisch wissenschaftlich nachgewiesenen Nutzen von
Milch und Milchprodukten zu vermitteln.”
„Bei den Anzeigen – und eigentlich bei der gesamten
Verbraucherkampagne – geht es darum, Milch und
andere Milchprodukte nicht nur als gesundes Element
auf dem täglichen Speiseplan zu betrachten, sondern
sie zum festen Bestandteil im Alltag der Menschen in
einer warmherzigen, farbenfrohen Welt zu machen.
Die Aussagen des Aufklärungsprogramms für Verbraucher basieren zwar auf wissenschaftlichen Informationen, sie werden jedoch auf eine Art und Weise
vermittelt, die das Herz und den Verstand der Verbraucher anspricht, da Emotionen eine bedeutende
Rolle in ihrem Verhalten spielen.”
ALWYN KRAAMWINKEL, CEO VON SAMPRO
(ORGANISATION DER SÜDAFRIKANISCHEN
MILCHVERARBEITER) UND VORSITZENDER
DES MANAGEMENT DES COMMITTEES FÜR
VERBRAUCHERAUFKLÄRUNG
24_Kommunikation / Südafrika
Der Kommunikationsbereich für Gesundheitsexperten befasst sich mit der Rolle von Milchprodukten als Teil eines gesunden Lebensstils und ihrer Rolle bei der Vorbeugung von
Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise
Bluthochdruck und Diabetes. Alle Aussagen
werden von Fachexperten überprüft und untermauert. Mit der Ausrichtung des Aufklärungsprogramms auf Gesundheitsexperten wird
sichergestellt, dass die Aussagen glaubhaft
an die breite Bevölkerung vermittelt werden –
auch über die Dauer der Kampagne hinaus.
Die Kommunikationskanäle werden entsprechend
ihres jeweiligen Zielmarktes gewählt und durch
die Medienarbeit unterstützt. Zu den Kanälen und
Instrumenten für die Wissensvermittlung zählen
beispielsweise ein USB-Stick mit Ernährungsinformationen für Studenten der Ernährungswissenschaft, die Website Rediscover Dairy für den
normalen Verbraucher, Microsites für Jugendliche
und Sportler, Wellnessprogramme in staatlichen
Kliniken, Schulplakate sowie Anleitungen für Lehrer und eine äußerst erfolgreiche Programmfolge
von TV-/digitalen Werbespots, die ursprünglich für
Jugendliche entwickelt wurde.
Das Programm zielt dank seines Einsatzes in staatlichen Kliniken und Lehrkrankenhäusern und der
schulischen Wissensvermittlung zu den Vorzügen
von Milch über lehrplanorientierte Lernmaterialien
sowie der Wissensvermittlung an Sportler mittels
gezielter Aufklärungsmaterialien auch auf Gruppen
mit niedrigerem Einkommen ab. Insbesondere
Jugendliche (auch hier Angehörige der LSM-Gruppen 6–8) standen hier bei den jüngsten Aktionen
im Mittelpunkt, nicht zuletzt weil sie die nächste
Generation junger Eltern sein werden.
Die Glaubwürdigkeit der für Ernährungsexperten
erstellten Materialien hat weite Anerkennung gefunden. Auf Universitätsebene erhalten alle Studenten der Ernährungswissenschaften im letzten
Studienjahr die im Rahmen des Aufklärungsprogramms ausgearbeitete Schulungsbroschüre
„Dairy-based-nutrition” (Ernährung auf Basis
von Milchprodukten), die sie in ihrem späteren
Berufsleben verwenden können. Das Aufklärungs-
Doppelter Ansatz
Die Kampagne
beinhaltet eine
besonders
einnehmende
Reihe von TVSpots, die für
Jugendliche
konzipiert
wurden.
programm für Verbraucher trägt auch zu den
Maßnahmen von Ernährungsexperten zur „Weiterbildung bei der Ernährungserziehung” bei,
wobei sie sog. Professional Development Points
(Weiterbildungspunkte) erhalten können, die vom
HPCSA (Health Professional Council of South Africa/ Südafrikanische Gesundheitsaufsichtsbehörde)
vergeben werden.
Das auf Verbraucher ausgerichtete Material stieß
auf eine äußerst positive Resonanz, wie lokal und
international vergebene Auszeichnungen belegen,
und umfasst eine besonders einnehmende Reihe
von TV-Spots, die für Jugendliche konzipiert wurde
und unter dem Motto „Dairy gives you go” (Milchprodukte holen das Beste aus Dir heraus) läuft.
Diese werden noch um digitale Materialien und
mit dem Thema verbundene Microsites erweitert
und sind bei allen Altersgruppen aufgrund ihrer
von Protagonisten gestützten Geschichten beliebt,
die Wunderkinder im Teenageralter im Bereich
Sport, Musik und Mode zeigen, deren Energie aus
der Milch stammt.
Digitale
Materialien und
Microsites bieten
interakltive
Inhalte für alle
Altersgruppen an.
Alle Botschaften werden unter den Oberbegriffen
„Rediscover dairy” (Milchprodukte neu entdecken),
„3-A-DAY” (3x täglich) und/oder „Dairy gives
you go” (Milchprodukte holen das Beste aus Dir
heraus) vermittelt. Alle drei Formulierungen sind
gesetzlich geschützt.
Sie können auf den 45-sekündigen (TV)Spot oder auf die erweiterte digitale
Version von „Dairy gives you go”
verlinken, und zwar unter: https://www.
youtube.com/user/DairyGivesYouGo.
Weitere Informationen über die
Kampagne und den Link zu Materialien
für Verbraucher und Experten erhalten
Sie auf der „Rediscover Dairy”-Website
unter: http://www.rediscoverdairy.co.za/.
25_Kommunikation / Indien
Nr.4 INDIEN: MARKTPOTENZIAL
MITHILFE VON MÜTTERN FREISETZEN
– „BOTSCHAFTERINNEN FÜR SICHERE
LEBENSMITTEL”
Indien stellt einen ungewöhnlichen Fall dar. Das
zweitgrößte Schwellenland erzeugt 16 % der
weltweiten Milch, doch die Nachfrage scheint
die Produktion überflügeln zu wollen. Es gibt
einen großen ungeregelten Markt ländlicher
Erzeuger und der größte Teil der Milch wird unverpackt und unverarbeitet von unabhängigen
Anbietern und über Zwischenhändler gekauft.
Der indische Markt besitzt ein großes Marktpotenzial, doch ist dieses schwer freizusetzen.
Hierzu kann die Lebensmittelsicherheit durchaus der Schlüssel sein. Tetra Paks Kampagne
„Right to Keep Food Safe” (Recht auf sichere
Lebensmittel), deren erste Phase von Oktober 2014 bis März 2015 lief, ist eine groß
angelegte, auf die Öffentlichkeit ausgerichtete
Aufklärungskampagne, bei der die Macht der
sozialen Medien genutzt wird und Mütter als
„Botschafter für sichere Lebensmittel” rekrutiert
werden, um in ihren Gemeinden online, aber
auch in den Printmedien und bei Live-Veranstaltungen in 10 Städten für die Vorzüge von
H-Milch und Säften in Kartons in Bezug auf die
Sicherheit und Ernährung zu werben.
Vor dem Start der Kampagne gab Tetra Pak
eine Umfrage zur Sicherheit von Lebensmitteln
in Auftrag. Diese lief unter der Bezeichnung
„Conversations with Mothers” (Gespräche mit
Müttern). Eine der Ergebnisse der Umfrage
lautete, dass eine von drei befragten Müttern
Zweifel an der Sicherheit und Qualität der
Lebensmittel hat, mit denen sie die Familie
versorgt.
Mehr als 2000 Mütter besucheten die
Seminare und Workshops über Ernährung und Lebensmittelsicherheit und
wurden dazu animiert, das Gelernte
zu bloggen.
Die in Zusammenarbeit mit dem Medienpartner
The Times of India und unter Nutzung einer
starken Online-Präsenz gestaltete Kampagne
beruhte auf der Suche nach einflussreichen
Müttern und wurde letztlich auf einen Kreis von
15 Müttern als „Botschafterinnen für sichere
Lebensmittel” eingegrenzt. Insgesamt waren es
über 2.000 Mütter, die Seminare und Workshops über Ernährung und Lebensmittelsicherheit besuchten und dazu animiert wurden, über
Gelerntes zu bloggen und so die Botschaft in
einer Art Schneeballeffekt in immer größeren
Gruppen von Meinungsmachern zu verbreiten.
Die Kernbotschaften wurden durch Kampagnen
in Printmedien, insbesondere in Lifestyle-Publikationen, die stets durch Aussagen einen namhaften Ernährungswissenschaftlers untermauert
wurden, verstärkt.
NQ ist der erste
Online-Kurs zum
Thema Lebensmittelsicherheit, Ernährung
und Verpackung
Neben der zentralen Kampagne beteiligte sich
Tetra Pak in Zusammenarbeit mit der Indian Dietetic Association und dem All Indian Institute of
Medical Sciences – Department of Community
Medicine in 2013 an der Errichtung des sog.
Nutrition Quotient-Schulungsprogramms für
Ernährung (NQ). NQ ist der erste Online-Kurs
seiner Art zum Thema Lebensmittelsicherheit,
Ernährung und Verpackung. Ursprünglich
war dieser Kurs nur für Gesundheitsfachleute,
Ernährungswissenschaftler und Diätassistenten
gedacht, doch in 2014 wurde ein neuer OnlineKurs für Mütter eingeführt, damit diese ein
stärkeres Bewusstsein für Lebensmittelsicherheit entwickelten und befähigt werden, für ihre
Familien sicherere und gesündere Lebensmittel
zu wählen. Über 3.000 Gesundheitsfachleute
und 4.000 Mütter haben den NQ-Kurs bisher
absolviert.
Ende Mai 2015 wurde zum Abschluss der ersten Phase dieser 7-monatigen Kampagne eine
zweiteilige Serie zum Thema „Das Recht auf
sichere Lebensmittel“ im führenden englischsprachigen Nachrichtenkanal Indiens – Times
Now – ausgestrahlt, in der die Themen Lebensmittelsicherheit und Lösungen behandelt wurden und die 15 „Botschafterinnen für sichere
Lebensmittel” die Hauptrolle spielten.
26_Kommunikation / Lateinamerika
NR. 5 LATEINAMERIKA: „¡SI A LA
LECHE!”-KAMPAGNE VON FEPALE
Der Start der Kampagne von FEPALE, dem
panamerikanischen Milchwirtschaftsverband,
Ende Mai 2015 unter dem Motto „¡Sí a la
Leche!” („Ja zur Milch!”) fällt zusammen
mit dem Weltmilchtag am 1. Juni. Zwar läuft
die Kampagne seit 2008 jährlich, doch geht
sie dieses Jahr in eine neue Phase, denn sie
weitet dank eines aufgefrischten optischen
Erscheinungsbildes und einer starken und
durchgängigen Präsenz in den sozialen
Medien über eine Website (www.sialaleche.
org) sowie über Facebook und LinkedIn ihre
Reichweite aus.
Die Kampagne bewirbt bei Verbrauchern
den Nährstoffgehalt von Milch und arbeitet
mit Gesundheits- und Ernährungsfachleuten,
Ärzten und renommierten Wissenschaftlern
aus ganz Lateinamerika zusammen, um
Informationen über den gesundheitlichen
Nutzen von Milch, auch unter dem Aspekt
EIN WELTWEITES
FEST
Hier finden Sie
einige Beispiele,
was zur Feier des
Weltmilchtages im
Juni passieren ist.
der Vorbeugung von Krankheiten, zusammenzutragen und zu überprüfen.
Koordinator der Veranstaltungen ist jedes Jahr
der panamerikanische Milchwirtschaftsverband
FEPALE, der damit nicht nur die Gemeinschaft
an Fachleuten erreichen möchte, sondern auch
um die direkte Beteiligung von Kindern und
jungen Menschen, Eltern und Lehrern wirbt.
Die Kampagne konzentriert sich auch auf die
Förderung von Schulmilchprogrammen in der
gesamten Region.
Rafael Cornes ist unter anderem Professor
an der Nutrition University (Universität für
Ernährungswissenschaften) von Uruguay
und Ernährungsberater des Club Nacional
de Football (der Fußballnationalmannschaft
von Uruguay). Das Programm beruht auf
wissenschaftlichen Erkenntnissen von weltweit renommierten Forschern, die den unbestrittenen Nutzen von Milchprodukten für
die menschliche Gesundheit belegen, und
auf dem Austausch der Ergebnisse ihrer
Untersuchungen mit der Gemeinschaft.
Die Kampagne „¡Sí a la Leche!” wird von über
100 Organisationen sowohl aus dem privaten
als auch öffentlichen Sektor, zu dem auch akademische und staatliche Einrichtungen sowie
etwa 50 Molkereiunternehmen aus ganz Lateinamerika zählen, unterstützt.
Sie ist Bestandteil des von Rafael Cornes
koordinierten Programms „More Milk = More
Health” („Mehr Milch = gesünderes Leben”).
THAILAND
Bei der zum Weltmilchtag
stattgeundenden
Veranstal-tungsfeier in
Bangkok errichtete Tetra
Pak einen didaktischen
Ausstellungsstand zur
Unterstützung seiner Kunden.
INDONESIEN
Die Aktionen von Tetra
Pak zum Weltmilchtag
konzentrierten sich
hauptsächlich auf den
Nährwert von H-Milch und
umfassten redaktionelle
Anzeigen in Publikationen für
Eltern, einen Werksbesuch
beim Unternehmen
Ultrajaya (Indonesiens
führendem Hersteller
von Milchprodukten) und
Gespräche mit Vertretern
des Unternehmens sowie ein
Online-Event beim Forum der
Mommy Bloggers.
PHILIPPINIEN
Jährliche Veranstaltung
zum Weltmilchtag mit der
Alaska Milk Corporation
– der letztjährige
Familienspendenlauf mit
über 3.000 Teilnehmern
verzeichnete eine Rekordzahl
an Milchpackungen für den
ausgewählten guten Zweck
und die Teilnehmer feierten,
indem sie landesweit
synchron Milch tranken!
MALAYSIA
Die Marke Dutch Lady
setzte ihre Reihe an
Veranstaltungen anlässlich
des Weltmilchtags in Malaysia
fort. Diese Veranstaltungen
haben der Marke in der
Vergangenheit einen Eintrag
im Buch der Rekorde für die
Verteilung von kostenlosen
Milchpäckchen (250. 000 Stk.
in 2010) beschert. Zudem
wurde der Weltrekord beim
Anfeuern malaysischer
Athleten anlässlich einer
Veranstaltung bei den
Olympischen Spiele in 2012
gebrochen.
„FEPALE möchte einen institutionellen
Rahmen zur Koordinierung von Maßnahmen auf regionaler Ebene schaffen,
um das Bewusstsein zu steigern und
Organisationen, Regierungen und Verbraucher einzubinden, indem Fachleuten und Lehrern, Schulen und
sozialen Förderprogrammen sachbezogene Informationen zur Verfügung
gestellt werden, in denen der Verzehr
dieses für die menschliche Gesundheit
so bedeutenden Lebensmittels – der
Milch – beworben wird.”
RAFAEL CORNES, FEPALE
27_Referenzen & Danksagungen
REFERENZEN
Unless otherwise stated the statistics in this
section come from ALES Market Research
for Tetra Pak, “Milk Image: Germany, Spain,
Thailand, USA, China, Brazil”, April 2015.
2
Respondents in China mentioned a concern
about unsanitary milk. This may be linked to
contamination scandals that have affected
local milk from 2008. Since then, consumption
of premium and imported milk has been
increasing in China.
3
U&A: Usage & Attitude Studies 2006-2011.
U&As aim at understanding how consumers
shop, consume and relate to a specific category,
which means what/who/where/when why they
buy and consume.
4
ALES Market Research for Tetra Pak, “Milk
Image: Germany, Spain, Thailand, USA, China,
Brazil”, April 2015.
5
U&A: Usage & Attitude Studies 2006-2011.
6
U&A: Usage & Attitude Studies 2006-2011.
7
European Milk Forum (EMF) “Milk, nutritious
by nature: The science behind the health and
nutritional benefits of milk and dairy foods”,
July 2014.
8
Food and Agriculture Organisation of the
United Nations (FAO), “Milk and dairy products
in human nutrition – questions and answers”.
9
Food and Agriculture Organisation of the
United Nations (FAO), “Milk and dairy products
in human nutrition”, 2013
10
For the dietary guidelines of various countries
see www.fao.org/nutrition/nutrition-education/
food-dietary-guidelines/en/
11
Khalifa Elmusharaf, Sani Njobdi et al.; 2012.
“Health Assessment of the Impact of School
Milk Programme on School Children in three
primary schools in Khartoum State”. Khartoum,
Sudan. Reproductive & Child Health Research
Unit, University of Medical Sciences &
Technology.
1
Stunting refers to restricted physical
development. According to the World
Health Organisation: “High levels of stunting
are associated with poor socioeconomic
conditions and increased risk of frequent and
early exposure to adverse conditions such as
illness and/or inappropriate feeding practices.”
13
Statistics collected by local authorities, and
results compiled by Tetra Laval Food for
Development Office, Stockholm, 2014.
14
Datamonitor Consumer Survey, 2013.
15
EMF, “Milk, nutritious by nature: The science
behind the health and nutritional benefits of
milk and dairy foods”, July 2014.
16
See Dairy Index 2014: “Dairy supply and
demand: A global balancing act”.
17
Nielsen, “We are what we eat: Healthy eating
trends around the world”, January 2015.
18
Nielsen, “We are what we eat: Healthy eating
trends around the world”, January 2015.
19
Datamonitor Consumer Survey, 2014.
20
The NPD Morning MealScape 2011 study
surveyed 27,179 Americans from January 10
through March 7, 2011. The results indicated
that males ages 18-34 are most likely to skip
breakfast (28%) and females ages 55 and older
were the most likely to eat a morning meal;
only 10% reported skipping breakfast. Among
children, skipping breakfast correlates with age
– teenagers are more likely to not eat breakfast
than younger children.
21
Quoted by DairyReporter.com.
22
Speaking at the International Dairy Foods
Association Dairy Forum, Palm Springs,
California, January 2014.
23
A food bank is a non-profit, charitable
organisation that distributes food to those
who have difficulty purchasing enough food to
avoid hunger.
12
Speaking at the International Dairy Foods
Association Dairy Forum, Palm Springs,
California, January 2014.
25
Milk intake and risk of mortality and fractures
in women and men: cohort studies, British
Medical Journal, October 2014.
26
Speaking at the International Dairy Foods
Association Dairy Forum in Boca Raton,
Florida, January 2015.
27
Quoted in AdWeek.
28
Speaking at the International Dairy Foods
Association Dairy Forum in Boca Raton,
Florida, January 2015.
29
Dairy Management Inc.™ (DMI) is funded by
America’s nearly 47,000 dairy farmers, as well as
dairy importers. DMI manages National Dairy
Council and the American Dairy Association,
and founded the US Dairy Export Council and
the Innovation Center for US Dairy.
24
ACKNOWLEDGEMENTS
With thanks to the following for their help
in compiling the information in this report:
Consumer Education Project of Milk, South
Africa; CNIEL (Centre National Interprofessionnel
de l’Economie Laitière); DMI (Dairy Management,
Inc.); EMF (European Milk Forum); FEPALE
(Pan-American Dairy Federation); Global Dairy
Platform; LRF (Federation of Swedish Farmers);
MilkPEP; National Dairy Council USA;
Al Ain Dairy, Glanbia, Jimmy’s Iced Coffee,
Juhayna, Lala, Maeil Dairies, Nestlé, Piracanjuba,
Sneakz, Yili; Professor Guansheng Ma, School
of Public Health, Peking University; Cision
© 2015, Tetra Pak International SA,
Lausanne, Switzerland
Tetra Pak, Tetra Prisma, Tetra Top and
are
trademarks belonging to the Tetra Pak Group
KOMMUNIZIEREN SIE
UND FINDEN SIE ANKLANG
Innovative neue Produkte sind nur ein Aspekt. Marketing und
Kommunikation müssen sich ebenfalls entwickeln, um die
Aufmerksamkeit von modernen Verbrauchern zu erregen und
um diese zu begeistern.
Der anhaltende Glaube an das Gute in der Milch zeigt, dass sie
– trotz negativer Meldungen – bestens aufgestellt ist, um sich
den ersten dieser Trends zunutze zu machen.
Damit dies von Erfolg gekrönt wird, muss ein Gleichgewicht
zwischen Fakten und Emotionen geschaffen werden: Es müssen
also auf der einen Seite der Fluss an positiven Meldungen
aufrechterhalten und wissenschaftliche Erkenntnisse lebendig
gehalten, auf der anderen Seite aber dabei die Gefühle von
Verbrauchern angesprochen werden.
Doch herkömmliche Produkte reichen heute nicht mehr.
Moderne Verbraucher wünschen sich Getränke, die ihnen einen
größtmöglichen gesundheitlichen Nutzen bieten und zu ihrem
Lebensrhythmus passen.
Großartige Gelegenheiten bieten sich den innovativen Produzenten, die in der Lage sind, diese Lücke erfolgreich zu schließen.
Beziehungen zu einflussreichen Meinungsbildnern sind hierzu
der Schlüssel. Deshalb ist auch die Wahl der Medien und des
Tons von Bedeutung, insbesondere wenn es um die Ansprache
der jüngeren Generation geht.
Eine Ausrichtung und kollektive Kommunikation
sind heutzutage wichtiger denn je.
TETRA PAK
UND TETRA PRISMA ASEPTIC SIND MARKENZEICHEN DER TETRA PAK GRUPPE WWW.TETRAPAK.DE
© 2015, TETRA PAK INTERNATIONAL SA, LAUSANNE, SWITZERLAND, EN, 2014-10
BEWEISEN SIE INNOVATIONSKRAFT
UND MACHEN SIE IHR PRODUKT UNVERZICHTBAR
Zwei wesentliche Faktoren beeinflussen heutzutage die Wahl
des Verbrauchers: der Wunsch nach bestmöglicher Gesundheit
und optimalem Wohlbefinden sowie ein zunehmend hektisch
werdender Alltag.
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