Fachhochschule München University of Applied Sciences Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Stromspiegel und Differenzverstärker Ellmann Jan, E3A, 2a Fachhochschule München University of Applied Sciences Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Gliederung: 1. 1.1 1.2 1.3 2. 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 3. 4. Stromspiegel Statisches Verhalten – Stromverhältnisse, Kennlinien und Innenwiderstand I/U – Kennlinie Dynamischer Betrieb – Umkehrverstärker Differenzverstärker Grundformen des Differenzverstärkers Arbeitspunkte Differenzverstärker Gleichtaktverstärkung und Gleichtaktunterdrückung Verhalten bei einseitiger Ansteuerung Differenzverstärker mit Transistorstromquelle und Stromspiegel Arbeitspunkt Kleinsignalverhalten – Differenzverstärkung bei externer Last von 100 kΩ? Großsignalaussteuerung und Slew Rate Schlußwort Literaturangaben Ellmann Jan, E3A, 2a 1 1 2 3 4 4 5 6 7 8 10 11 12 13 14 14 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 1. Stromspiegel Stromspiegel ist eine hochohmige Stromquellen, die aus zwei oder mehrere Transistoren zusammengestellt werden. Der steuernde Transistor ist I/U– gegengekoppelt. Er verbindet seine Basis mit der Basis der weiteren Transistoren. Die Spiegelung des Stromes geschied durch den eingeprägten Referenzstrom Iref des steuernden Transistors. Diese Schaltung ist sehr flexibel einsetzbar. Man kann durch einen einstellbaren Kollektorwiderstand den Strom der Quellen einstellen. Der Stromspiegel ist besonders durch einen Aufbau auf einem Chip als belastbare Stromquelle geeignet. 1.1 Statisches Verhalten – Stromverhältnisse, Kennlinien und Innenwiderstand Bemerkung: Bei allen Berechnungen gilt UBE=0,7 V und B I 1. In diesem Messaufbau wird ein Stromspiegel, aus einem Baustein, verwendet. Bei dieser Messung ist darauf zu achten, daß die nicht verwendeten Kollektorund Emitteranschlüsse offen bleiben müssen, andernfalls werden die Meßwerte verfälscht. Hier werden nun die Ströme Iref ,I1 ,I2 und I1 + I2. Vorher werden noch die Ströme ausgerechnet. U S − U BE 15V − 0, 7V = = 953,3µA 15k Ω RK I1 + I 2 = 2,86mA I1 = 2 ⋅ I ref = 1,906mA I RE = U S = U BE + I ref ⋅ RK I1 = 1 ⋅ I ref = 953,3mV Die Ergebnisse der Rechnungen untenstehende Tabelle eingetragen. Rechnung Messung Strom-Verhältnisse: Ellmann Jan, E3A, Iref 0,953 mA 0,965 mA 1: 2a I1 0,953 mA 1,027 mA 1 und der Messung I2 1,906 mA 2,062 mA 2 [1] werden in I1+I2 2,86 mA 3,089 mA 3 1 die Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 1.2 I/U-Kennlinie In der jetzigen Messung wird der Einfluß des Emitterwiderstandes untersucht. Beim Stromspiegel im steuernden Transistor, im Arbeitsbereich, ein sehr konstanter Strom Iref fließt. Die gesteuerten Transistoren reproduzieren den Strom des steuernden Transistors nur im aktiven Bereich. In Fall A wird der RE Null gesetzt. Deshalb ist der Innenwiderstand rQ gleich der Außenwiderstand rCE des Transistors. rCE = UY 140V = = 146,86k Ω D I C 953,3µA [1] In Fall B wird der Emitterwiderstand RE zu 100 Ohm gesetzt. Dadurch entsteht eine Gegenkopplung, die die I/U-Kennlinie verändert. Der Innenwiderstand rQ der Stromsenke wird dadurch größer und wie folgt berechnet: ( ) mA rQ = rCE ⋅ (1 + g m ⋅ RE ) = rCE ⋅ 1 + UI TC ⋅ RE = 146,86k Ω ⋅ (1 + 0,9533 26 mV ⋅ 100Ω ) = 685,33k Ω [1] R D Bei der Messung werden vier verschiedene Spannungswerte an den gesteuerten Transistor angelegt. Nun wird der Strom durch den Transistor gemessen. Durch den Durchschnittswert der Ströme kann man dann den Innenwiderstand errechnen. Die gefundenen Werte der beiden Widerstände und die Meßwerte werden in die untenstehende Tabelle eingetragen. RE = 0 Ω RE = 100 Ω U1 I1 I2 12 V 1,041 mA 0,958 mA 9V 1,018 mA 0,953 mA 6V 0,996 mA 0,948 mA 3V 0,969 mA 0,942 mA Messung: rQ 125 kΩ 562,5 kΩ Rechnung: rQ 146,86 kΩ 685,33 kΩ Die Werte der Rechnung decken sich annähernd mit den errechneten Werten. Dieses Ergebnis ist zufriedenstellend. Ellmann Jan, E3A, 2a 2 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 1.3 Dynamischer Betrieb – Umkehrverstärker In diesem Messaufbau wird dem statischen Betrieb eine Wechselstromaussteuerung überlagert. Dadurch überlagert sich den Strömen Iref und I1 ein Kleinsignalstrom und der Basis-Emitterspannung UBE am steuernden Transistor eine Kleinsignalspannung. Dies ergibt: uBE = u1 ⋅ R2r+mrm ≈ u1 ⋅ Rrm2 [1] , da R2 I rm und β I 1 Auch am gesteuerten Transistor liegt die Spannung an. Der Eingangswiderstand dieses Transistors berechnet sich aus βrm und kann gegenüber dem sehr viel kleineren rm vernachlässigt werden. Gleiches gilt für rCE, der auch vernachlässigt wird. Somit ergibt sich der Zusammenhang: u 2 = −u BE ⋅ g m ⋅ ( R3 & rCE ) ≈ −u BE ⋅ g m ⋅ R3 , da R3 4 rCE2 Aus den beiden Gleichungen ergibt sich: R u2 ≈− 3 u1 R2 [1] Die beiden Ausgangsspannungen der Transistoren ist vom Betrag her gleich, doch sie sind gegenphasig. Daher nennt man diese Schaltung Umkehrverstärker oder Phasenumkehrstufe. Für die folgende Meßschaltung werden noch die Potentiale der Schaltung, sowie uBE und die Ausgangsspannung u2 benötigt. ϕ1 = U S − ( I ref ⋅ R1 ) = 15V − ( 0,9533mA ⋅ 8, 2k Ω ) = 7,18V ϕ2 = uBE = 0, 7V ϕ3 = U S − ( I1 ⋅ R3 ) = 15V − ( 0,9533mA ⋅ 6,8k Ω ) = 8,51V [1] kΩ u2 = −u1 ⋅ RR32 = −1V ⋅ 6,8 6,8 k Ω = −1V uBE = u1 ⋅ U T 1V ⋅ 26mV = = 4mV D I C ⋅ R3 0,9533mA ⋅ 6,8k Ω Die berechneten und die gemessenen Werte werden ich die folgende Tabelle eingetragen. Rechnung Messung ϕ1 7,18 V 7,227 V ϕ2 0,7 V 0,73 V ϕ3 8,517 V 8,306 V u1 1000 mV 1030 mV uBE 4 mV 4,84 mV u2 -1000 mV -1096 mV Die Berechneten und gemessenen Werte stimmen fast überein. Deshalb ist die Messung erfolgreich verlaufen. Ellmann Jan, E3A, 2a 3 Fachhochschule München University of Applied Sciences Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 2. Differenzverstärker 2.1 Grundformen des Differenzverstärkers Durch seinen symmetrischen Aufbau besitzt der Differenzverstärker im Gegensatz zu anderen Verstärkerstufen oft vorteilhafte Eigenschaften. Es wird nur die Spannungsdifferenz der beiden Eingänge verstärkt. Die Ausgangsspannung ist proportional zu seiner Differenz. Gleichtaktspannungen, die an den beiden Eingängen mit gleicher Amplitude und Phase wirken, werden dadurch nicht verstärkt. Dies ist der Grund, warum der Differenzverstärker hauptsächlich zur Unterdrückung von Gleichtaktstörsignalen verwendet wird. Bild 1 zeigt die einfachste Form des Differenzverstärkers. Bild 1: Grundform des Differenzverstärkers Ellmann Jan, E3A, 2a 4 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 2.1.1 Arbeitspunkte Zu Beginn wird die Grundform des Differenzverstärkers untersucht. Die Arbeitspunkteinstellung erfolgt durch Erdung der beiden Eingänge u1a und u1b. Aufgebaut wird die Meßschaltung mit dem Transistorarray CA3096 (siehe Anleitung). Auf dem Board befinden sich drei npn- und zwei pnp-Transistoren, deren Kenndaten gegeben sind. Es ist somit möglich, die Spannungen und Ströme im Arbeitspunkt zu ermitteln. Durch den symmetrischen Aufbau der Schaltung und bei Vernachlässigung des Basisstromes IB kommt man zu dem Entschluß, daß der Emitterstrom IE doppelt so groß sein muß, wie einer der zwei Kollektorströme IC (Beide Kollektorströme sind dementsprechend gleich groß). Es folgt: I I RE = 1,1mA I C = RE1 = I C1 = I C 2 = 0,55mA 2 ϕ1 = U S+ − ( I RE 2 ⋅ RC ) = 5V − (1,1mA 2 ⋅ 2, 7k Ω ) = 3,515V [1] ϕ2 = U S − ( I RE 2 ⋅ RC ) = 5V − ( 1,1mA 2 ⋅ 2, 7k Ω ) = 3,515V ϕ3 = U S + ( I RE ⋅ RE ) = −5V + (1,1mA ⋅ 3,9k Ω ) = 0, 71V − 1 extra für Form B: ϕ 4 = ϕ5 + U BE = −4, 483V + 0, 7V = −3, 783V ϕ5 = U S + ( I RE ⋅ RE ) = −5V + (1,1mA ⋅ 470Ω ) = −4, 483V − [1] 2 Der Strom IRE1 kann mit Hilfe des Ohmschen Gesetzes am Widerstand RE1 berechnet werden (siehe Vorbereitung, Blatt V1). Die Messungen wurden mit dem Digitalmultimeter (DMM) durchgeführt und mit den berechneten Werten in der nachfolgenden Tabelle verglichen (siehe Blatt M1). ϕ1 3,515 V 3,530 V Form A Rechnung Messung Form B Rechnung Messung ϕ1 3,515 V 3,58 V ϕ2 3,515 V 3,57 V ϕ2 3,515 V 3,521 V ϕ3 -0,7 V -0,69 V ϕ3 -0,71 V -0,695 V ϕ4 -3,783 V -3,893 V IC1 0,55 mA 0,567 mA ϕ5 -4,483 V -4,663 V IC2 0,55 mA 0,57 mA IC1 0,55 mA 0,548 mA IRE1 1,1 mA 1,138 mA IC2 0,55 mA 0,55 mA IRE1 1,1 mA 1,1 mA Der Vergleich der berechneten mit den gemessenen Werten zeigt, daß die Werte recht gut übereinstimmen. Ellmann Jan, E3A, 2a 5 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 2.1.2 Differenzverstärkung In diesem Kapitel wird die Differenzverstärkung AD, auch Nutzverstärkung genannt, genauer untersucht. Dabei muß die Schaltung mit einer Kleinsignalspannung angesteuert werden. Die Eingangsspannungen u1a und u1b sind um 180° phasenverschoben. Wir haben es also hier mit einer reinen Gegentaktaussteuerung zu tun (u1a = -u1b). Auf dem Board im Praktikumlabor befinden sich zwei Vorverstärker, welche die gegenphasigen Spannungen +0,1∗u1 und -0,1∗u1 erzeugen. Die Formel für die Differenzverstärkung symmetrischer Auskopplung lautet: AD = u2 a − u2 b = − g m ⋅ ra (1 + ps ⋅ pr ) ≈ − g m ⋅ ra u1a − u1b ( ⋅( u2 a = u1a ⋅ − g m ⋅ ( rCE & RC ) = u1a ⋅ − UI TC ⋅ UY u2 a = u1b ⋅ − g m ⋅ ( rCE & RC ) = u1b ⋅ − UI TC UY D D I DC I DC mit ) ) = −10mV ⋅ − mA 80V & RC = 10mV ⋅ − 0,55 26 mV ⋅ ( 0,55 mA & 2, 7 k Ω ) = −560, 75mV & RC u1D = u1a − u1b = 10mV − ( −10mV ) = 20mV 0,55 mA 26 mV 80V ⋅ ( 0,55 mA & 2, 7 k Ω ) = 560, 75mV [1] Diese kann deswegen angenähert werden, da die relative Abweichung (ps, p) vom Mittelwert der Steilheit gm und die des Ausgangswiderstandes ra vernachlässigt werden können. Im obigen Fall bezieht sich das Signal nicht auf Masse. Da aber dies meistens benötigt wird, muß die Ausgangsspannung (gewählt wird u2b) noch zusätzlich ausgekoppelt werden. Die Formel für die Differenzverstärkung unsymmetrischer Auskopplung lautet: u2 a −560, 7mV = = −28, 04 20mV u1D AD = 2 ⋅ ADa = 2 ⋅ −28, 04 = −56, 07 ADa = ADa = u2 a A = D 2 ⋅ u1a 2 [1] Während der Messung wurde an den Eingängen eine Sinusspannung (f=1kHz) mit einem Effektivwert von U1a/1b = 10 V (eingestellt mit dem DMM) eingespeist. Die Spannungen u1a und u1b waren dabei um 180° phasenverschoben. Die Phasenlage der beiden Ausgangsspannungen wurde mit Hilfe eines Oszilloskops überprüft. Man stellte fest, daß auch u2a und u2b gegenphasig verlaufen. Ellmann Jan, E3A, 2a 6 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences Die Kleinsignalspannung am Knoten 3 (ϕ3) geht gegen 0, da dort, wegen der 180° Phasenverschiebung der beiden Eingangsspannungen, der Knoten 3 quasi Masse ist, das heißt, auf konstantem Potential liegt. Die Messungen werden mit den berechneten Werten in der nachfolgenden Tabelle verglichen (siehe Blatt M1). Rechnung Messung Form A Messung Form B U1a 10 mV 10 mV u1b -10 mV -10 mV uMitte 0 1,29 mV u2a U2b -560,75 mV 560,75 mV -527,8 mV 528 mV AD -56,07 -52,79 ADa -28,04 -26,39 10 mV -10 mV 1,24 mV -512,9 mV -51,3 -25,66 513,4 mV 2.1.3 Gleichtaktverstärkung und Gleichtaktunterdrückung Nun wird die Fehlverstärkung dieser Verstärkungsstufe überprüft, indem man die Schaltung mit einem reinen Gleichtaktsignal u1a = u1b = uGl aussteuert. Die Gleichtaktverstärkung AGla müßte bei unsymmetrischer Auskopplung im Idealfall Null sein. Die Berechnung aber zeigt deutlich, daß das nicht ganz der Fall ist. u2 a u1G = − 2R⋅RCE = −346,15m Form A: AGa = Form B: rSQ = rCE ⋅ 1 + g m3 ⋅ RE2 ≈ 1, 5M Ω AGa = u2 a u1G ( ) [1] kΩ = − 2R⋅rCQ = − 2⋅2,7 1,5 M Ω = −900 µ Es wurde berechnet: AGla = -0,346. Aus diesem Wert kann nun die sogenannte Gleichtaktunterdrückung aCMR(a) und CMMR(a) ermittelt werden. Form A: aCMR ( a ) = ADa −28, 04 = = 81, 0 AGla −0,3461 [1] CMMR( a ) = 20 ⋅ log aCMR ( a ) = 20 ⋅ log 81, 0 = 38,17 dB Form B: aCMR ( a ) = ADa −28, 04 = = 31,15k AGla −900µ [1] CMMR( a ) = 20 ⋅ log aCMR ( a ) = 20 ⋅ log 31,15k = 89,87 dB Diese Kenngrößen sind ein wichtiges Merkmal, da sie die Qualität eines Differenzverstärkers zeigen. Um so höher der Wert der Gleichtaktunterdrückung ist, desto besser sind auch seine Verstärkereigenschaften. Ellmann Jan, E3A, 2a 7 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences Form A: u2 a = AGa ⋅ u1G = −346,1m ⋅ 500mV = −173mV u2b = AGa ⋅ u1G = −346,1m ⋅ 500mV = −173mV [1] Form B: u2 a = AGa ⋅ u1G = −900µ ⋅ 500mV = −450µV u2b = AGa ⋅ u1G = −900µ ⋅ 500mV = −450µV [1] Bei der Messung wurde wie folgt vorgegangen. Die beiden Eingänge wurden verbunden und an eine Sinusspannung (f = 1kHz) angelegt. Die Effektivspannung bei unserer Messung betrug UGl = 500,8 mV (siehe M1), die mit Hilfe des Digital-Multimeter eingestellt wurde. Das Oszilloskop zeigte keine Phasenverschiebung an. Die Spannung UMitte beträgt nun 0,5 V. Im Gegensatz zur Gegentaktaussteuerung, haben wir nun hier bei der Gleichstaktaussteuerung sehr wohl eine Mittenspannung, da sich die beiden gleichphasigen Sinusschwingungen nicht mehr aufheben. Es kann so ein Spannungsabfall an RE1 entstehen. Folgende Tabelle stellt die gemessenen mit den berechneten Werten gegenüber. Rechnung Form B Messung Form A Rechnung Form B Messung Form B u1a = u1b = u1G 500 mV uMitte u2a U2b AGla aCMR(a) CMMR(a) 0,5 V -173 mV -173 mV -0,346 81,0 38,17 dB 501,5 mV 498,4 mV -174,07mV -175,48 mV -384,3 m 75,6 37,57 dB 500 mV 500mV -0,45mV -0,45mV 900µ 31,15k 89,87 dB 501,5 mV 0,501 V 0,53 mV 0,49 mV -1,02 m 25,23 k 88 dB Der Vergleich zeigt, daß aufgrund der nicht 100 %igen Symmetrie der Meßschaltung (geringe Abweichung der Bauteile) es zu leichten Differenzen, hauptsächlich bei den Ausgangsspannungen u2a und u2b kommt. Ellmann Jan, E3A, 2a 8 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 2.1.4 Ansteuerung bei einseitiger Aussteuerung Bei einseitiger Aussteuerung wird nur ein Eingang mit einem Signal angesteuert und der andere auf Masse gelegt. In unserem Fall wird u1a mit 10 V beschaltet und u1b geerdet. Bei der Berechnung wird folgende Überlegung angewandt. Man ersetze die einseitige Aussteuerung durch eine Gegentaktspannung und eine Gleichtaktspannung. Es gilt hierbei u1a = -u1b = 5 mV bei Gegentakt und u1a = u1b = 5 mV bei Gleichtakt. Durch Anwendung des Überlagerungssatzes entsteht nun am Eingang a eine Spannung von 10 mV und am Eingang b eine von 0 V. Dadurch erhält man: uMitte = u1a 2 = 10 mV = 5mV 2 u2 a = ADa ⋅ u1a + AGa ⋅ u1G = −28, 04 ⋅10mV + 0,3461⋅10mV = −276,94mV u2b = ADa ⋅ u1b − AGa ⋅ u1G = −28, 04 ⋅10mV − 0,3461⋅10mV = −283,86mV [1] Bei der Messung war zu beachten, daß die Schaltung mittels des Vorverstärkers ausgesteuert wurde. Die Überprüfung der Phasenlage der beiden Ausgangsspannungen ergab eine Differenz von 180°. Auch hier werden wieder die Rechen- und Meßwerte verglichen (siehe Blatt M1). Rechnung Messung Ellmann Jan, U1a 10 mV 10,02 mV E3A, 2a U1b 0 0,18 mV uMitte -5 mV -4,93 mV u2a -276,94 mV -275,51 mV u2b -283,86 mV 271,60 mV 9 Fachhochschule München University of Applied Sciences Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 2.2 Differenzverstärker mit Transistorstromquelle und Stromspiegel Zusätzlich zu der Transistorstromquelle wird nun noch anstelle der beiden RCWiderstände ein Stromspiegel zugeschaltet. Der Stromspiegel besteht aus den beiden pnp-Transistoren T4 und T5. Diese Anordnung überträgt die Stromänderungen des linken auf den rechten Zweig. Bild 5 zeigt die neue Schaltungsvariante des Differenzverstärkers. Bild 4: Differenzverstärker mit Transistorstromquelle und Stromspiegel Was bewirkt nun diese Neuerung? Hauptsächlich zeigt sich, daß die Differenzspannung am Eingang in ein Ausgangsstrom mit entsprechender Verstärkung (Transadmittanz-Verstärker) umgesetzt wird. Dies ist, im Gegensatz zu den vorigen Schaltungsvarianten, eine grundlegende Änderung, da der Ausgang ab sofort keine Spannungsquelle mehr, sondern eine Stromquelle hervorruft. Ellmann Jan, E3A, 2a 10 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 2.2.1 Arbeitspunkt Auch hier wird der Differenzverstärker wieder mit dem Ruhestrom IC3 = 1,1 mA betrieben. Transistor T4 ist quasi eine Diodenschaltung. Deshalb ergibt sich für das Potential ϕ1 = 5 V – 0,7 V eine Spannung von 4,3 V. Das Potential ϕ2 kann nicht berechnet werden, da die Schaltung an diesem Punkt sehr hochohmig ist. Also: ϕ1 = U S − uBE = 5V − 0, 7V = 4,3V ϕ3 = −U BE = −0, 7V ϕ 4 = ϕ5 + U BE = −4, 483V + 0, 7V = −3, 783V + ϕ5 = U S + ( I RE ⋅ RE2 ) = −5V + (1,1mA ⋅ 470Ω ) = −4, 483V [1] − Das Digital-Multimeter half auch hier wieder bei der Messung. Der Vergleich der gemessenen mit den berechneten Werten wird in der nun folgenden Tabelle dargestellt. Rechnung Messung Rechnung Messung ϕ1 4,3 V 4,41 V IC1 0,55 mA 0,56 mA ϕ2 xxx 3,31 V IC2 0,55 mA 0,547 mA ϕ3 -0,7 V -0,689 V IC3 1,1 mA 1,1 mA ϕ4 -3,783 V -3,89 V ϕ5 -4,483 V -4,6 V Berechnete und gemessene Werte stimmen wieder, bis auf die bekannten Ursachen, recht gut überein. Ellmann Jan, E3A, 2a 11 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 2.2.2 Kleinsignalverhalten – Differenzverstärkung bei ext. Last von 100 kΩ? Anstatt CL wird nun eine externe Last RL von 100kΩ zugeschaltet. Diese besteht im einzelnen aus einem Spannungsteiler RL1 = 90 kΩ, RL2 = 10 kΩ und einem Koppelkondensator Ck = 330 nF. Das Verhalten des Differenzverstärkers wird bei einer Frequenz von 1 kHz untersucht. Wegen der recht hohen Frequenz kann der Koppelkondensator als Kurzschluß betrachtet werden. Wir untersuchen nun die KleinsignalDifferenzverstärkung AD. Die Formel für AD lautet: UY2 = 80 V (npn-Transistor); UY5 = 60 V (pnp-Trans.) 80V UY 2 = = 145, 45k Ω, ° I C 0,55mA RL1 = 90 K Ω, RL2 = 10 K Ω rCE 2 = rCE 5 = UY 5 60V = = 109,1kΩ ° I C 0,55mA [1] r´a = ( RL1 + RL2 ) & rCE 2 & rCE 5 = 100k Ω & 109,1k Ω & 145, 45k Ω = 38, 4k Ω gm = I °C 0,55mA = = 21,15mS UT 26mA [1] u2 AD = = − g m ⋅ r´a = −21,15mS ⋅ 38, 4k Ω = −812,3 u1a − u1b Man erhält den Wert AD = -812,3 = 58,19 dB (siehe Blatt V5) Die meßtechnische Ermittlung forderte folgende Vorgehensweise. Die Ausgangsspannung u2 musste durch das Spannungsteilerverhältnis 10:1 ermittelt werden. Dies musste auf diese Art und Weise durchgeführt werden, da, durch die hohe Impedanz im Knoten 2, die Spannung u2 nicht direkt gemessen werden konnte. Also Spannung u3 am Widerstand RL2 messen und für u2 den Wert der Spannung u3 mal 10 nehmen. Zum letzten Male werden die gemessenen Werte mit den berechneten gegenübergestellt. Rechnung Messung 38,4 kΩ r´a = u1a = 0,75 mV u1b = 0,75 mV u2 = 920 mV AD = AD = -812,3 1,23 k aD = aD = 58,19 dB 61,79 dB Durch die recht gute Übereinstimmung der Werte AD erkennt man, daß die von uns gewählte Eingangsspannung kaum Verzerrungen aufwies. Ellmann Jan, E3A, 2a 12 Fachhochschule München Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik University of Applied Sciences 2.2.3 Großsignalaussteuerung und Slew Rate Bei der Betrachtungsweise der Großsignalaussteuerung und der Slew Rate wird der Ausgang mit einem Kondensator CL = 1nF belastet. Der maximale Ausgangsstrom bei einseitiger Übersteuerung beträgt 1,1 mA. Die Berechnung der Slew Rate befindet sich in der Vorbereitung V5. Bei einer kapazitiven Belastung und einer genügend großen Rechteckspannung als Aussteuerung, lädt sich der Kondensator während der Pulsdauer mit dem maximalen konstanten Ausgangsstrom i2 auf. Einen gewissen Zeitraum braucht der Kondensator also, bis die maximale Ausgangsspannung anliegt. Die sogenannte Slew Rate ist demnach die Anstiegszeit der Ausgangspannung u2, die durch die Kapazität hervorgerufen wird. Diese Steilheit wird in V/µs angegeben. Während des Meßvorgangs wurde am Eingang u1a eine Rechteckspannung, f = 50 kHz, mit einer Amplitude von 200 mV angelegt und der andere Eingang u1b auf Masse gelegt. Zu beachten war noch, daß parallel zur Last die Kapazität des Oszilloskopeingangs ( Cin = 25 pF) und die des Tastkopfes (CTastkopf = 40 pf) vorhanden war. Diese mussten aufaddiert werden, so daß die eigentliche Last um 65 pF größer ausfiel. Die Slew Rate wurde daher etwas kleiner. Nun wird die Slew Rate aus den Werten i2max und CL berechnet: SR = iC 2max CL = 1,1⋅10−3 V = 1,1 −9 1, 0 ⋅10 µs [1] Berechnet man die Slew Rate nochmals mit der Summe der Kapazitäten der Last und des Oszilloskops, so erhält man einen verbesserten Wert. Ctot = 1, 0nF + 65 pF = 1, 065nF SR = iC 2max Ctot = 1,1⋅10−3 V = 1, 033 −9 1, 065 ⋅10 µs [1] In der nun folgenden Tabelle werden die gemessenen und berechneten Werte miteinander verglichen. Rechnung Verbesserte Rechnung Messung Ellmann Jan, E3A, 2a i2max = 1,1 mA XXXXXX XXXXXX CL = Ctot = 1 nF 1,065 nF XXXXXXX SR = 1,1 V/µs SR = 1,033 V/µs SR = 0,99 V/µs (steigend) SR = 0,967 V/µs (fallend) 13 Fachhochschule München University of Applied Sciences Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik 3. Schlußwort Der Stromspiegel ist in der Schaltungstechnik so gut wie überall zu finden. Da der so erzeugten Stromquellen leicht herzustellen sind und eine gut regelbare Stromquelle darstellt, wird er auch so oft verwendet z.B. als Ausgangsstromquelle bei Verstärkerstufen (Differenzverstärker). Der Differenzverstärker hat in der Verstärkertechnik eine große Bedeutung erlangt. Nicht zuletzt durch seine, in diesem Bericht häufig untersuchte, gute Eigenschaft als Koppel- und Verstärkerstufe. Darüber hinaus läßt er sich auch als Modulator und Begrenzer einsetzen. Er bildet durch seine positiven Eigenschaften eine der wichtigsten Schaltungen für die Elektrotechnik: Den OPERATIONSVERSTÄRKER. 4. Literaturangaben [1] Ellmann Jan, Skript der Elektronischen Schaltungen, Prof. Dr.-Ing. Hans L. Zapf, FH München, 3. Auflage 2001 E3A, 2a 14