Schweizer Paraplegiker Forschung Haut- und Nagelpilze Veronika Geng [email protected] Hygieneforum Zentralschweiz 26.10.2005 Pilze allgemein ca. 300.000 Arten medizinisch bedeutsame Pilze Fadenpilze oder Dermatophyten Hefe oder Sprosspilze Schimmelpilze Vorkommen ubiquitär Faktoren zum Überleben feuchte Umgebung angemessene Temperatur ökologische Beziehungen zu anderen Lebewesen (Symbiose/Parasiten) 1 Pilze Positive Wirkungen Nahrungsmittelherstellung Arzneimittelherstellung (Penicillin) Recycling/Enzyme Schädliche Wirkungen Zerstörung von pflanzlichen und tierischen Produkten Erreger von Pflanzenkrankheiten Lebensmittelverderber Erreger von Krankheiten (z.B. Befall von Lunge, Hirnhaut) Wie gelangen Pilze in den Körper ? indem sie: Eindringen und sich an Organen festkrallen Organzellwände auflösen Abwehrkräfte der Haut oder Schleimhaut blockieren Diagnostik von Pilzen mikroskopisch / Nährböden Keine Abstriche – sondern Hautschüppchen oder Nagel einsenden für Diagnostik man unterscheidet: oberflächlichen Mykosen (Haut, Haare, Nägel) tiefe oder generalisierte Mykosen (Lungen, Organe) 2 Pilzinfektionen Infektionsschutz: durch die äussere Hautschicht und den Säureschutzmantel beeinflusst durch: übertriebene Körperpflege aufquellen der oberen Hornschichten mangelnde Körperpflege Bei jedem 3-5. Patient juckts !!! Fusspilz häufig in den Sommermonaten Symptome: Rötung Schuppen Juckreiz oft auch tiefe Einrisse in der Haut in den Zehenzwischenräumen 3 Fusspilz Nagelpilzinfektionen - Onchymykosen Onycho = Nagel und Mykose = durch Pilz hervorgerufene Krankheit häufig bei länger bestehenden Grunderkrankungen z.B. Durchblutungsstörungen, Stoffwechselkrankheiten Symptome: Nagelverfärbung (grün, gelb, braun, schwarz) Nagel wird dicker und spröder Nagelplatte bröckelt ab Druckschmerzen 4 Onchymykosen unbehandelte Nagelpilzinfektion 5 Schuhpilz http://static.atsites.de/static/img/josefeeapotheke/schuhefusspilz.jpg Situationen, die Pilzwachstum begünstigen Berufsgruppen (Bäcker, Bademeister) Sportler (Athlete`s Foot) mangelnde Körperhygiene Schmutz zu viel Körperhygiene => Säureschutzmantel zerstört Aufweichung der Haut / Zehenzwischenräume schlehct durchlüftete Schuhe Medikamente – die die Immunabwehr reduzieren kalte Füsse – schlechte Durchblutung – Dermatophyten 28-30° ideales Milieu Grunderkrankungen wie Diabetes, HIV Männer häufiger betroffen 6 Prophylaxe Füße täglich waschen, Gutes Abtrocknen, besonders in den Zehenzwischenräumen. Hornhaut regelmässig entfernen Einmalnagelfeilen benutzen Nagelscheren, Sets, Hornhautfeilen personenbezogen benutzen Bei Pediküre/Podologie nachfragen, wie die Aufbereitung der Instrumente stattfindet Prophylaxe Die Wäsche, insbesondere die Stümpfe, sollten trocken, luftdurchlässig, bequem und möglichst aus Baumwollfasern sein. Strümpfe täglich wechseln In Bädern, Saunen, öffentlichen Wasch- und Umkleidekabinen Hotelzimmern Badeschuhe oder Hausschuhe tragen Schuhe, auch selten getragene Ski- oder Wanderschuhe, sollten mindestens einmal im Jahr durch antimykotische Sprays desinfiziert werden. Schuhe aus möglichst atmungsaktiven Materialien wie Leinen oder Leder nicht barfuss laufen, wenn ein Familienmitglied oder ein Mitbewohner von Fußpilz betroffen ist. 7 Therapie nach Wirkungsweise in fungizide (abtötende) oder fungistatische (vermehrungshemmende) Substanzen nach Anwendungsart lokal (auf der Haut oder Schleimhaut) Nagellack / Salben / Spray etc. systemisch (über den Blutkreislauf im gesamten Organimus verteilt) verabreichbare Substanzen nach Wirkspektrum in Breitband- und Schmalspur-Antimykotika Oft langwierige Behandlung notwendig Die Wahl eines geeigneten Antimykotikums hängt ab von der Sensibilität des Erregers der Art und Schwere der Infektion (opportunistisch, generalisiert, systemisch, lokal, kutan, subkutan), an Hand derer die Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen werden muss. 8 Differentialdiagnose: Krätze (Skabies) Durch Milben verursacht Soor – Candida Albicans Infektion Mundsoor: weiße bis gelbe Flecken in der Mundhöhle. Die Flecken heben sich leicht vom Untergrund ab. Normalerweise schmerzt das Gebiet um diese Flecken nicht. Entfernt man diese Flecken, hinterlassen sie oft kleine, leicht blutende Wunden. Hautsoor: hellrote, entzündliche Pusteln, die am Rand schuppig auslaufen. Diese roten Herde können leicht einreißen und gelegentlich bluten. Genital-Soor: bei Frauen weißliche, ablösbare Beläge. Juckreiz und Brennen. Beim Mann Rötung, später weißer, schuppiger Belag der Eichel Nagel-Kandidose: rötlich verfärbte und geschwollene Umgebung des Nagels. Das Nagelhäutchen ist meist angegriffen oder fehlt ganz. Sie ist typischerweise bei Berufsgruppen anzutreffen, deren Hände arbeitsbedingt häufig feucht sind, z. B. Reinigungspersonal, Friseure, Küchenhilfen. 9 Vermehrt gefährdet Zuckerkrankheit (Diabetes) Schwangerschaft Antibiotika-Behandlungen, Chemotherapien Drogenmissbrauch Mangelernährung / Ernährung über Sonden / Schlechte Mundhygiene Immunschwäche im Alter oder bei AIDS-Patienten Nach Organtransplantation Therapie Antimykotika Tipps weiche Zahnbürste benutzen Spülen mit Salbeitee Mund häufiger mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung (3%) ausspülen 10