rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte! Wir können Ihnen vielleicht helfen. Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Schildern Sie uns kurz Ihre Krankengeschichte und Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten schicken Sie uns Kopien Ihrer Arztbefunde. gewesen und haben immer noch keine Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei. klare Diagnose? Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio kommen. im Studio zu unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten. Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an: [email protected] oder schicken Sie uns alles per Post an : Redaktion rbb PRAXIS Masurenallee 8-14 14057 Berlin rbb Feature am 26.10.2016 Der große Augenreport Klare Sicht – gesunde Augen Film von Erika Brettschneider Welche künstliche Linse ist optimal, wenn eine Operation am Grauen Star, am Katarakt ansteht? Gibt es neue Verfahren, um ein Glaukom, einen Grünen Star zu beheben? Die rbb Praxis Reporter Britta Elm und Justus Kliss haben vier Betroffene aus Berlin und Brandenburg mehrere Monate lang begleitet. Gemeinsam mit Augenexperten suchen sie die richtigen Therapien und zeigen, welche Strategien erfolgreich sind. Und sie beschreiben, worauf jeder achten sollte - für gesunde Augen und eine klare Sicht. Eine klare Sicht bis ins hohe Alter bringt Lebensqualität, die sich jeder wünscht. Doch Seheinschränkungen werden mit zunehmendem Lebensalter immer wahrscheinlicher, vor allem durch die Linsentrübung (Grauer Star) oder das Glaukom (Grüner Star). Wenn die Linse zunehmend eintrübt Alles liegt im Nebel, Umrisse verschwimmen, Licht blendet, Kontraste verblassen, die Umwelt wirkt zunehmend unscharf und grau, Farben verlieren ihre Leuchtkraft: Wenn die Augenlinse eintrübt, verändert das die Sicht auf die Welt. Der Graue Star oder Katarakt, wie die Linsentrübung fachsprachlich heißt, ist weit verbreitet. Sie ist erst einmal keine Krankheit, sondern eine natürliche Folge des Alterns. Einige Menschen haben schon mit 45 Jahren eine verschleierte Sicht, von den über 65-Jährigen blicken mehr als 90 Prozent wie durch Milchglas. Verantwortlich für den Katarakt ist eine veränderte Struktur der Augenlinse: Die Linse sitzt im Auge direkt hinter der Regenbogenhaut. Der durchsichtige Körper bündelt das durch die Pupille einfallende Licht, auf der Netzhaut 1 entsteht ein scharfes Bild – durch die hohe Elastizität der Linse in der Nähe und in der Ferne. Mit den Jahren verändert sich die Substanz der Augenlinse; sie wird dicker, trüber und starrer. Jahrelanger Verzicht auf eine Sonnenbrille, Rauchen, Diabetes oder Entzündungen der Netzhaut können die Krankheit genauso begünstigen wie die langfristige Einnahme von Kortison, anderer Medikamente oder auch ein heftiger Schlag aufs Auge. Die Standardtherapie ist daher eine Operation, bei der die eingetrübte Linse ausgetauscht wird. Mit rund 650.000 operierten Augen pro Jahr zählt diese Star-Operation zu den häufigsten Operationen in Deutschland. Vor dem Eingriff erfolgt eine genaue Diagnostik mit der sogenannten Stablampe. Je nach Befund wählt der Augenarzt gemeinsam mit dem Patienten eine passende künstliche Linse aus, die zukünftig die getrübte menschliche Linse ersetzt. Heutzutage können künstliche Linsen auch komplexe Sehfehler korrigieren und damit eine Brille überflüssig machen. Diese individuellen Lösungen sind jedoch keine Kassenleistung. Der Augenchirurg zerstört die trübe Linse mit Ultraschall Die Staroperation führt der Augenchirurg mithilfe eines Mikroskops durch – und hat so eine exakte Sicht ins Auge. Über einen feinen Schnitt am Rande der Hornhaut gelangt er zur Linse. Dann zerkleinert er mit Ultraschallenergie den Linsenkern und saugt die Stücke ab. Ist die trübe Linse aus dem Kapselsack entfernt, führt der Chirurg die neue Linse ein. Die Kunststofflinse ist dafür zunächst noch zusammengefaltet; erst durch Wärme entwickelt sie ihre eigentliche Form. Durch kleine, sich aufspannende Fortsätze an den Seiten wird die Linse nun stabil im Kapselsack verankert. Vor dem Austausch der Linse wird das Auge mit einem Gel oder einer Spritze leicht betäubt. Auf Wunsch können sich die Patienten auch in einen leichten Dämmerschlaf versetzen lassen. Der Eingriff dauert 10 bis 20 Minuten. Die Linsenoperation kann mit dem Skalpell oder dem Laser durchgeführt werden. Vermutlich entstehen durch Anwendung eines Lasers jedoch keine Vorteile. Inzwischen sind die Kunst-Linsen so weich und biegsam, dass man sie ganz klein zusammenrollen kann. Deshalb braucht man nur noch einen sehr kleinen Schnitt, um die Linse ins Auge einzupflanzen. Und dieser gelingt mit dem Skalpell sehr gut. Auch der Laser dient nur dazu, einen Schnitt zu machen; der Laser wird also wie ein „Lichtmesser“ verwendet. Somit ist es nicht unbedingt notwendig, die Lasermethode zu wählen und die zusätzlichen Kosten dafür zu tragen, da die herkömmliche Methode mit dem Messer eine gute Alternative ist. In jedem Fall ist es jedoch wichtig, einen Anbieter zu wählen, der diese Operation schon häufig ausgeführt hat. Denn auch beim Einsatz von Intraokularlinsen wächst das Können mit der Zahl der Eingriffe des Operateurs. Ein Augenarzt sollte als Richtwert mindestens 300 Operationen unter Aufsicht durchgeführt haben, bevor er eigenständig eine Linsentrübung des Auges operiert. 2 Keine Operation bringt die ursprüngliche Sehkraft zurück Staroperationen zählen nicht nur zu den häufigsten Operationen weltweit, sondern auch zu den sichersten. Komplikationen wie Infektionen im Auge treten sehr selten auf und können gut behandelt werden. Trotzdem müssen die Patienten im Vorfeld des Eingriffs darüber aufgeklärt werden, dass auch eine moderne Kunstlinse nicht die Fähigkeiten einer jugendlichen, menschlichen Linse hat. Nach dem Eingriff können die Sehleistung und die Brechkraft des Auges für vier bis sechs Wochen noch schwanken, bevor sie sich stetig verbessern. Eine eventuell notwendige Brille wird frühestens nach sechs Wochen angepasst. Standardlinse oder Hightech-Linse? Vor der Operation hat der Patient die Qual der Wahl und muss sich für eine Linse entscheiden. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichen Linsen: Standardlinsen, Multifokallinsen und torische Linsen. Alle modernen intraokularen Linsen haben einen integrierten UVSchutz, der schädliches UV-Licht zu 100 Prozent absorbiert. Monofokallinse Augenchirurgen setzen bei einer Katarakt-Operation standardmäßig sogenannte Monofokallinsen ein: Sie haben nur einen Brennpunkt; in jedem Bereich der Standardlinse wirkt dadurch die gleiche Brechkraft. Die Standardlinse sorgt für klare und scharfe Sicht in der Ferne. Für das Nahsehen, also zum Beispiel beim Lesen, wird zusätzlich eine Brille nötig. Die Kosten für die Monofokallinse übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Multifokale Linsen Eine Multifokallinse hat mehrere Brennpunkte und ermöglicht so das Sehen in unterschiedlichen Distanzen: Objekte in der Nähe (Zeitung), in der mittleren Distanz (Computer, Tacho) und der Ferne (Theater, Oper). Sie soll beispielsweise eine brillenfreie Sicht in der Nähe und der Ferne ermöglichen. Leider erfüllt sich diese Hoffnung bei vielen Patienten nicht. Sie brauchen beispielsweise für die Fernsicht wie beim Autofahren oder auch zum Lesen weiterhin eine (meist leichte) Brille. Und auch Nebenwirkungen wie Blendeffekte, Lichthöfe, reduzierte Kontrastschärfe oder Entzündungen können Experten nie ganz ausschließen. Typisch bei der Multifokallinse ist auch der sogenannte Haloeffekt. Dabei sehen Betroffene um helle Lichter ein Phänomen wie einen Heiligenschein. Die „Halos“ können kreisförmig oder als Strahlen auftreten. Das Gehirn kann die störenden Nebeneffekte jedoch im Laufe der Zeit lernen zu „unterdrücken“, so dass sie von den Betroffenen nicht mehr wahrgenommen werden. Die Kassen zahlen bei den Multifokallinsen den gleichen Grundbeitrag wie beim Einsatz einer Monofokallinse. Der Patient muss je nach Aufwand des Arztes bis zu 2.000 Euro je Auge zusätzlich auf den Tisch legen. 3 Nicht immer ist die Hightech-Linse geeignet Der Einsatz von Multifokallinsen ist jedoch bei bestimmten Augenerkrankungen ausgeschlossen. Dazu gehören eine fortgeschrittene Erkrankung der Netzhaut sowie Erkrankungen der Hornhaut und des Sehnervs. Torische Linsen Torische Linsen korrigieren neben Kurz- oder Weitsichtigkeit zusätzlich auch eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Die torischen Linsen gibt es als monofokale und als multifokale Linsen. Auch hier müssen Patienten Zuzahlungen leisten. Nicht empfehlenswert ist es, sich zwei unterschiedliche Linsen einsetzen zu lassen, also zum Beispiel eine Multifokallinse und eine Monofokallinse. Denn das Gehirn stellt aus beiden Augen ein Mischbild her und dieses Zusammenspiel aus beiden Linsen würde nicht gut funktionieren. Denn dabei gibt es Kontrast- und Blendungsunterschied, sowie störende Schattenbilder. Nicht selten müssen Patienten eine Zwischenlösung akzeptieren – wenn nämlich das eine Auge bereits operiert ist, das andere aber noch nicht. Dann hilft eine Kontaktlinse auf dem noch unbehandelten Auge. Ohne zusätzliche Sehhilfe muss das Gehirn die unterschiedlichen Dioptrien ausgleichen. Ist der Unterschied zwischen beiden Augen zu groß, werden unterschiedlich große Bilder auf die Netzhaut projiziert. Die Folge sind Schwindel, Kopfschmerzen oder Probleme beim Laufen. Experten raten daher, die beiden Augen möglichst kurz hintereinander operieren zu lassen. Die typische Nebenwirkung der Grauen-Star-Operation Doch auch nach der Operation sind nicht alle Gefahren gebannt. Der Nachstar ist die häufigste „Nebenwirkung“ der Grauen-Star-Operation. Je jünger der Patient ist, desto eher muss er mit dieser Nebenwirkung rechnen. Dabei handelt sich um erneute Eintrübungen an der noch im Auge belassenen Hinterkapsel der herausoperierten Linse (Kapselfibrose). Behandelt wird der Nachstar, wenn der Patient ihn als störend empfindet oder die Sehschärfe/Kontrastwahrnehmung deutlich reduziert ist. Wenn der Sehnerv zusammengedrückt wird Das Glaukom ist ein Sammelbegriff für verschiedene Augenerkrankungen, bei denen der Sehnerv unwiderbringlich zerstört wird. Der Sehnerv und seine hochsensiblen Nervenfasern leiten die Impulse der Sehzeptoren in das Gehirn (Sehrinde) weiter. Auf Dauer entstehen durch den Untergang von Nervenzellen so genannte Gesichtsfeldausfälle: Das Auge kann nicht mehr alle Bereiche des Blickfeldes gleich gut erkennen. Im Volksmund ist die Erkrankung auch als Grüner Star bekannt. Deutschlandweit sind Schätzungen zufolge 800.000 Menschen am Glaukom erkrankt. Rund fünf Millionen Menschen leben mit einem Glaukom-Risiko. 4 Das Glaukom ist die weltweit zweithäufigste Ursache für Erblindung. Jedes Jahr verlieren 2.000 Deutsche durch ein unbehandeltes Glaukom ihr Augenlicht. Die Augenerkrankung entsteht, wenn sich der Augeninnendruck erhöht. Dieser Prozess verläuft fast immer schleichend und schmerzfrei. Wie kommt es zu einem erhöhten Augeninnendruck? Der Augeninnendruck wird über das Kammerwasser reguliert und vom Blutdruck und dem allgemeinen Gefäßzustand beeinflusst. Damit das Auge seine pralle runde Form behält und klare Bilder auf der Netzhaut produziert werden, wird es im Inneren des Auges vom sogenannten Ziliarkörper ständig produziert. Normalerweise fließt das Kammerwasser durch die Pupille in die vordere Augenkammer. Es wird über spezielle Venen abgeleitet. Beim Glaukom gibt es ein Missverhältnis des Zu- und Abfluss des Kammerwassers. Dadurch erhöht sich der Augeninnendruck und drückt den empfindlichen Sehnerv so zusammen, dass dieser absterben kann. Das Gefährliche: Anfangs bemerken die Betroffenen die Gesichtsfeldeinbußen nicht, weil die Lücken vom Gehirn kompensiert werden und der Nervenfaserverlust völlig schmerzlos ist. Schleichend verschlechtert sich also das Sehvermögen. Irgendwann droht die Erblindung. In neun von zehn Fällen – vornehmlich im höheren Lebensalter – tritt ein sogenanntes Offenwinkelglaukom auf. Dabei kommt es durch eine Abflussbehinderung des Kammerwassers direkt im Abflussbereich des Augenwinkels zu der Druckerhöhung im Auge. Eine weitere, häufige Form des grünen Stars ist das sogenannte Engwinkelglaukom. Vor allem weitsichtige Menschen sind davon betroffen. Bei ihnen ist der Kammerwinkel aufgrund des kürzeren Auges (Weitsichtigkeit) zu eng, sodass das Kammerwasser nur ungenügend abfließt. Das Risiko für einen Grünen Star steigt ab 40 Statistisch gesehen steigt das Risiko für ein Glaukom ab dem 40. Lebensjahr. Oft kommt es durch den schleichenden, schmerzlosen Prozess für Patienten aber völlig überraschend, dass sie einen gefährlich erhöhten Augeninnendruck haben. In der Glaukomfrüherkennung kann der Augenarzt den Augendruck messen. Der Patient übernimmt dafür aber die Kosten. Wer erkrankte Verwandte hat, bei dem zahlt die Untersuchung die Kasse. Als Patient muss man jedoch meist auf diesen Umstand selbst hinweisen. Gibt es in der Familie einen Betroffenen mit einem Grünen Star, raten Ärzte deutlich vor dem 40. Lebensjahr zu der Vorsorgeuntersuchung. Wie der Arzt das Glaukom frühzeitig erkennt Die Früherkennung verhindert, dass das Augenlicht unwiderbringlich zerstört wird. Den ersten Hinweis auf ein Glaukom gibt die Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie). Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Normalerweise liegt ein normaler Augendruck im Bereich von zehn bis 22 mm Hg. Das Messen des Augeninnendrucks allein reicht aber 5 nicht aus, um eine sichere Diagnose zu stellen. Denn rund 20 Prozent aller Glaukom-Patienten haben einen völlig normalen Wert. Wichtig ist deshalb, dass der Augenarzt zusätzlich den Sehnerv beurteilt. Häufig sieht er am Nerv bereits krankhafte Veränderungen, bevor sich seine Funktion verschlechtert. Ist das der Fall, kann der Augenarzt weitere sinnvolle diagnostische Methoden in Angriff nehmen, wie zum Beispiel die Vermessung des Gesichtsfeldes und der Nervenfaserschicht. Wenn sich der Druck plötzlich erhöht Ein Sonderfall ist der sogenannte Glaukom-Anfall: Dabei steigt der Innendruck plötzlich. Der Glaukomanfall ist im Gegensatz zum chronischen Glaukom sehr schmerzhaft. Das Auge ist gerötet, dazu können Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen kommen. Da letztere oft bei den Beschwerden im Vordergrund stehen, denken Betroffene, aber auch Ärzte nicht selten eher an neurologische Erkrankungen wie einen Migräneanfall oder an einen Schlaganfall. Hinweise auf ein Glaukom können Sehstörungen in Form von farbigen Ringen sein. In jedem Fall sollte man bei Hinweisen auf einen Glaukomanfall sofort einen Augenarzt bzw. einen augenärztlichen Notdienst aufsuchen. Denn bei diesem medizinischen Notfall muss der Augenarzt sofort handeln, da sonst der Sehnerv irreparabel geschädigt wird und die Betroffenen erblinden. Häufig erleiden ältere Menschen einen Glaukomanfall. Bei ihnen ist durch die im Alter dicker werdende Linse weniger Platz im Auge. Bei diesen Patienten ist es sinnvoll, nach einem Glaukomanfall beide Linsen auszutauschen. Das Glaukom wird medikamentös oder operativ behandelt Zunächst versucht der Augenarzt, den Augeninnendruck eines Glaukoms mit Augentropfen abzusenken. Ihm stehen dafür verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, somit kann er die Therapie bei Unverträglichkeiten auch wechseln. Die Tropfenbehandlung erfolgt meist lebenslang. Zudem muss der Patient engmaschig mit Augendruck-, Gesichtsfeld- und Nervenfaserschichtmessungen kontrolliert werden. Eine Heilung des grünen Stars ist nicht möglich. Reichen die Medikamente nicht aus, stehen operative Behandlungsmethoden zur Wahl. Sie verbessern entweder den Abfluss oder verringern die Produktion des Kammerwassers. Der Eingriff erfolgt mittels Laser oder Skalpell. Minimalinvasive Methode mit weniger Risiko Eine neue Operationsmethode zur Behandlung des Glaukoms ist die sogenannte Kanaloplastik. Sie wird inzwischen auch von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Das einfache und minimal-invasive Verfahren verbessert den Abfluss des Kammerwassers oder stellt ihn überhaupt erst wieder her. Während des Eingriffs führt der Augenarzt einen Mikrokatheter am Hornhautrand in den Abflusskanal des Auges und erweitert ihn mittels eines Gels. Dann wird der Katheter aus dem Kanal zurückgezogen. Ein gespannter Faden hingegen verbleibt im Kanal und hält ihn offen. Das 6 Kammerwasser kann wieder ungehindert abfließen und der Augeninnerdruck normalisiert sich. Der Patient ist während des Eingriffs in Vollnarkose. Die Kanaloplastik kommt zum Einsatz, wenn der Schaden am Sehnerv noch nicht allzu groß ist. Der Vorteil der Kanaloplastik gegenüber herkömmlichen Operationsmethoden besteht darin, dass die natürlichen Abflusswege im Auge erhalten bleiben und für den Abfluss besser genutzt werden können. Bei den anderen herkömmlichen Methoden wird hingegen ein künstlicher Abfluss unter die Bindehaut geschaffen, was mit mehr Risiken und Schädigungen für die Patienten verbunden ist. Die Kanaloplastik bringt eine vergleichsweise schnellere Genesung nach dem Eingriff und somit kürzere Ausfallzeiten im Privat- und Berufsleben. Nach einer Glaukom-Operation müssen die Patienten zu einer wichtigen Kontrolluntersuchung für zwei Tage ins Krankenhaus. Während des Aufenthalts wird dann alle vier Stunden der Augendruck gemessen. Sind die Werte gut, braucht der Patient anschließend keine Tropfen mehr – der Grüne Star in Form einer Zerstörung des Sehnervs wurde gestoppt. Sowohl beim Grauen als auch beim Grünen Star ist es wichtig, so früh wie möglich einen Augenarzt aufzusuchen. Denn für die weit verbreiteten Krankheiten wie das Glaukom oder auch die Linsentrübung gibt es individuell angepasste Therapien. Je eher der Augenarzt mit der Therapie beginnt, umso größer ist hinterher auch der Behandlungserfolg. Experten im Beitrag: Dr. Christine Mielke Augenchirurgin Fasanenstr. 77 10623 Berlin Telefon: 030/887282770 www.augenchirurgie.de/ Hauke Schulze-Gunst Optiker Curtiusstraße 6 12205 Berlin Lichterfelde-West Telefon: 030/ 833 70 10 http://schulze-gunst.de/augenoptik-berlin/unternehmen.html Dr. Joachim Wachtlin Chefarzt Augenheilkunde St. Gertrauden 7 Sankt Gertrauden-Krankenhaus Paretzer Straße 12 10713 Berlin Telefon: 030/82722425 E-Mail: [email protected] Dr. Matthias Hartmann Augenärztliche Gemeinschaftspraxis Ferdinandstr. 34-35, 12209 Berlin-Lichterfelde Tel.: 030 – 7735 044 www.dochartmann.de Frau Sarah Schill Klinik für Augenheilkunde Klinikum Barnim GmbH, Werner Forßmann Krankenhaus Rudolf-Breitscheid-Str. 100, 16225 Eberswalde Tel.: 0 3334 - 690 http://www.klinikum-barnim.de Infos im www: Glaukom Infos des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) zum Grünen Star: http://www.dbsv.org/infothek/augenerkrankungen/gruener-star Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung e. V. Niederseeon 33, 85665 Moosach Fax: 08093 - 2770 E-Mail: [email protected] www.glaukom.de Bundesverband Glaukom-Selbsthilfe e. V. Wißstr. 9, 44137 Dortmund Tel.: 0231 - 9710 0034 E-Mail: [email protected] www.bundesverband-glaukom.de Glaukom-Sprechstunde der Charité Universitätsmedizin Berlin: http://glaukom.charite.de Informationsbroschüre des Berufsverbandes der Augenärzte zum Glaukom www.augeninfo.de/patinfo/glaukom.pdf Grauer Star 8 Informationen des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands zum Katarakt http://cms.augeninfo.de/hauptmenu/augenheilkunde/blick-durch-erkrankteaugen/katarakt-grauer-star.html Initiative Grauer Star: Initiative des Fachbereichs „Augenchirurgie“ (FBA) im Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) http://www.initiativegrauerstar.de Allgemeine Informationen: Berufsverband der Augenärzte: www.augeninfo.de Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) http://www.dog.org Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Werftstraße 23, 40549 Düsseldorf Tel.: 0211 – 592 244 E-Mail: [email protected] http://www.dgii.org Blaulichtfilter Brille: Mehr Kontrast und mehr Sicherheit: http://www.ratgeberzentrale.de/gesundheit/vorsorge/blaulichtfilterbrille.html rbb Fernsehen rbb Praxis Masurenallee 8 - 14 14057 Berlin www.rbb-praxis.de Redaktion: Redaktionsassistenz: Autor/in: Infotext: Stand der Information: Susanne Faß Bea Wilhelm Erika Brettschneider Beate Wagner 26.10.16 9