Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie der Helicobacter

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Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie der
Helicobacter pylori-Infektion
PD Dr.med. Andres Hackelsberger
Hotel zum grünen Kranz Zell
09.11. 2005
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Infektionsweg ist nicht sicher geklärt –es scheint sich jedoch nicht um eine
Schmierinfektion (fäkal-oral) zu handeln
wahrscheinlich ist i.d.R. die Mutter Überträgerin (oral-oral)
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als Erwachsener keine Reinfektion – warum primär nur Kinder infiziert werden, ist
noch ungeklärt
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H.P.-assoziierte Erkrankungen
gesichert:
− chron. Gastritis
− Ulcus Duodeni
− Ulcus vetriculi
− dist. Magen-Ca
fraglich:
− funktionelle Dyspepsie
− NSAR-Gastropathie
− thrombozytopenische Purpura
invers assoziiert?
− Refluxkrankheit
− Barret-Ösophagus
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ITP (Idiopoathische thrombozytopenische Purpura): bei einigen Patienten steigen
nach Eradikation die Thrombos an
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eine bestimmte Zahl von Patienten mit nicht-ulceröser Dyspepsie profitiert von
einer Eradikation – dabei NNT (Number needed to treat): 18
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Vorgehen: Test and Treat vs. Endoskopie: nach Auschluß von Warnsymptomen
(die auf ein Ca hinweisen) keine Nachteile aber weniger Endoskopien
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Der Stuhl-Antigentest auf Helicobacter HpSA (Premium Platinum HpSA EIA;
Meridian, USA) stellt eine brauchbare Alternative zum 13C-Harnstoff-Atemtest dar
und ist wesentlich preisgünstiger. Die Sensitivität liegt bei 93,3 Prozent und die
Spezifität bei 93,9 Prozent. Zur Überprüfung des Therapieerfolgs einer
Helicobacter-pylori-Eradikationsbehandlung liefert der Stuhltest auf H.-p.-Antigen
in etwa die gleichen Ergebnisse liefert wie der wesentlich teurere 13C-HarnstoffAtemtest.
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keine HP-Testung unter PPI → erst 2 Wochen Pause
Überprüfung des Eradikationserfolges erst nach 4 Wochen
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aktualisierte Maastricht-Konsensus-Leitlinien März 2005 („Maastricht III“)
ƒ Wie bisher wird geraten, bei peptischem Ulkus, niedriggradigem MALT-Lymphom,
atrophischer Gastritis und nach Resektion von Magenkarzinomen gegen
Helicobacter pylori zu behandeln.
ƒ Neue Indikationen für eine H.-pylori-Eradikation sind die idiopathische
Thrombozytopenie und die unklare Eisenmangelanämie (bei Kindern).
ƒ Betont werden jetzt auch präventive Aspekte, denn H. pylori gilt als wichtigster
Risikofaktor für ein Nicht-Kardia-Magenkarzinom. Die Eradikation des
Magenkeims stoppt die Ausbreitung einer atrophischen Gastritis und kann zur
Rückbildung der präneoplastischen Veränderungen führen. Der Effekt auf
bestehende intestinale Metaplasien sei fraglich, doch verhindere die Eradikation
weitere präkanzeröse Neubildungen der Magenschleimhaut.
ƒ Bei Patienten ein, die NSAR anwenden erhöht der Erreger das Risiko für blutende
Geschwüre im Magen und Zwölffingerdarm. Bei Patienten, die langfristig NSAR
anwenden, wird deshalb zur Eradikation geraten, aber mit dem Hinweis, daß
allein damit NSAR-begleitende Ulkus-Erkrankungen nicht verhindert werden.
Risikopatienten brauchen zusätzlich einen PPI.
ƒ Demnach führt die Eradikation des Magenkeims nicht zur Neuentwicklung oder
Verstärkung einer bestehenden GERD. Sie kann aber bei GERD-Patienten unter
PPI-Langzeittherapie eine atrophische Gastritis bessern.
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weitere Eradikations-Indikation:Z.n. B-II-Resektion
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unkompliziertes Ulkus Duodeni:kann alleine durch eine Eradikation behandelt
werden
Ulkus Ventrikuli: auch PI 4-8 Wochen +endoskop. Kontrolle
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HP-induzierte Carcinogenese
− die HP-Infektion scheint eine notwendige Bedingung für die Entwicklung eines
dist. Magen-Ca zu sein
− es gibt in dem Ablaufder Carcinogenese irgenwann einen „point of no return“
− v a. bei HP-Besiedelung ohne chron.Schleimhautschädigung scheint eine
Carcinom-Prophylaxe durch Eradikation möglich zu sein
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Mundgeruch hat keinen Zusammmenhang mit HP; evtl.kann Metronidazol zu
einer sonst nicht behandelbaren Infektion der Zahnfleischtaschen eingesetzt
werden
Eradikationsschemata
ƒ Resistenzrate gegen Metronidazol in Deutschland 15-30%, gegen Clarithromycin
nur 3%; gegen Amoxcillin besteht keine Resistenz
ƒ es sollte primär das „French-Triple-Schema“ (2x1 PPI in StandardDosierung+2x500 mg Clarithromycin+2x1g Amoxicillin) eingesetzt werden, weil
bei Versagen des „Italian-Triple-Schemas“ eine Doppelresistenzrate von 50%
(gegen Metronidazol/Clarithromycin) droht, die weitere Eradikationsversuche sehr
erschweren würde
ƒ Vorgehen nach Eradikartionsfehlschlag:
− keine Wiederholung des bisherigen Schemas, es sei denn, eine Resistenz ist
nicht nachzuweisen
− nach 2 gescheiterten Eradikationsversuchen Resitenzprüfung mit dem Kit
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Portagerm Pylori (von BioMerieux), das in einer darin erfahrenen Mikrobiologie
(z. B. in Freiburg) ausgewertet werden sollte
„Neue Therapieschemata für Erfahrene“
− PPI 2x1 + Tavanic 2x250 mg + Amoxicillin 2x1 g
− PPI 2x1 + Amoxicillin 2x1 g + Rifabutin 2x150 mg
CAVE: „out of label use“ – d. h.diese Therapischemata sind für eine
Eradikationsbehandlung noch nicht zugelassen !
M. Ulrich 09.11. 2005
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