Themenheft Gesundes gut verpackt Impressum Projektleitung | BernetBildung Redaktion | BernetBildung, Prof. Hans Anderegg Redaktionelle Überarbeitung | the PR Factory Idee | BernetBildung Konzeption | BernetBildung Gestaltung | the PR Factory Herausgeber | Tetra Pak Schweiz AG Kopierrecht | Kopien für die eigene Klasse erlaubt. Weitere Vervielfältigungen nur mit Genehmigung des Herausgebers. © Tetra Pak Schweiz 2007 Auflage | 1. Auflage 2007 Inhalt Übersicht 4 Nachhaltig produzieren 6 Von der Kuh in die Molkerei Nachhaltig produzieren Produktionsformen in der Schweiz Woher kommen die Nahrungsmittel? Nahrungsmittelproduktion im Inland Nahrungsmittelproduktion im Ausland 6 6 7 8 8 9 Haltbar machen 10 Milch – das weisse Gold der Schweiz So kommt die Milch in die Getränkekartons Verpackungsarten Die Herstellung von Kartonverpackungen Aufgaben der Lebensmittelverpackung 10 10 11 12 13 Intelligent einkaufen 14 Sorgfältige Planung Angaben auf der Lebensmittelverpackung Was gehört auf den Einkaufszettel? 14 14 15 Schonend zubereiten 16 Spass beim Kochen Verschiedene Zubereitungsarten Wie werden Lebensmittel zubereitet? 16 16 17 Genussvoll essen 18 Eine ausgewogene Ernährung Merkpunkte für ein gesundes Essen Zu viel Zucker und Fett Lebensmittelpyramide 18 19 19 20 Richtig entsorgen 22 Eine umweltfreundliche Verpackung Entsorgung von Lebensmittelverpackungen 22 23 Übersicht Richtig entsorgen Seite 22 Wenn die Milch ausgetrunken ist, wird die Verpackung entsorgt. Richtig entsorgen bedeutet, Verpackungen gemäss den offiziellen Vorschriften zu entsorgen. Milch gehört auf den täglichen Speiseplan – sei es zum Frühstück oder später am Tag in Form von Käse, Joghurt oder anderen Speisen. Seite 18 Genussvoll essen Genussvoll essen und trinken heisst, sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren. Schonend zubereiten setzt voraus, dass für jedes Nahrungsmittel die optimale Zubereitungsart gewählt wird. 4 Seite 16 Die Milch wird für die Zubereitung eines Müeslis, einer Creme oder eines Kuchens verwendet. Schonend zubereiten Gesundes gut verpackt | Übersicht Nachhaltig produzieren Seite 6 Am Morgen steht der Bauer früh auf und melkt die Kuh. Tagsüber ist die Kuh im Freien und weidet auf der Wiese. Abends wird sie erneut gemolken. Nachhaltig produzieren heisst, darauf zu achten, dass die Umwelt im Gleichgewicht bleibt. Seite 14 Haltbar machen Seite 10 Der Bauer liefert die Milch in der Molkerei ab. Dort wird sie kontrolliert, pasteurisiert oder uperisiert und verpackt. Anschliessend kommt sie in den Laden zum Verkauf. Haltbar machen heisst, die Lebensdauer der Produkte zu erhöhen und diese so zu verpacken, dass sie optimal geschützt und einfach zu transportieren sind. Intelligent einkaufen Im Supermarkt werden Milch und andere Nahrungsmittel angeboten. Auf der Verpackung sind Inhaltsstoffe und weitere Angaben genau deklariert. Intelligent einkaufen bedeutet, Produkte bewusst auszuwählen. 5 Nachhaltig produzieren Nahrung bedeutet Leben. Jeder Mensch braucht Nahrungsmittel, die ihn mit lebensnotwendigen Energie- und Nährstoffen versorgen. Deshalb werden überall auf der Welt, wo es die Bodenbeschaffenheit und das Klima zulassen, Nahrungsmittel produziert. Die hierzulande angebotenen Lebensmittel stammen sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Obst, Milch, Fleisch und viele Gemüse- und Getreidesorten kommen mehrheitlich aus der Schweiz. Exotische Früchte hingegen, aber auch verschiedene Gemüse- und Getreidesorten werden im Ausland angepflanzt und in die Schweiz importiert. Dies ermöglicht uns eine breite Auswahl und ein abwechslungsreiches Angebot an verschiedenen Nahrungsmitteln. Von der Kuh in die Molkerei Es ist fünf Uhr morgens. Draussen ist es noch dunkel. Der Wecker von Bauer Aepli läutet. Er steht auf, zieht seine Überhosen an und geht in den Stall. Dieser ist modern ausgestattet, sodass die Kühe fressen und trinken können, wann sie wollen. Auch haben die Tiere genügend Auslauf ins Freie, denn Bauer Aepli pflegt eine artgerechte Tierhaltung. Als Bauer Aepli den Stall betritt, stehen einzelne Kühe auf und gehen zur Melkstation. Die voll automatisierte Melkanlage ermöglicht einen raschen und hygienisch einwandfreien Ablauf. Der Bauer muss lediglich die Euter reinigen und die Melkbecher anschliessen. Die Kühe haben am Vortag im Durchschnitt rund 50 Kilogramm Gras gefressen und 80 Liter Wasser getrunken, sodass sie heute zur Freude des Bauern je etwa 25 Liter Milch geben. Die frische Milch wird im gekühlten Milchtank neben dem Stall gesammelt und gelangt später per Tankwagen in die Molkerei oder zu einem Milchverarbeitungsbetrieb. Für die Nahrungsmittelproduktion werden Gemüse, Getreide, aber auch Obst kultiviert und angebaut. Durch den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft können die Produktion und der Ertrag zwar wesentlich gesteigert werden, längerfristig führt dies jedoch zu einer einseitigen Auslaugung der Böden und fördert den Befall durch schädliche Pilze und Insekten. Je grösser der Unterschied zwischen natürlicher Pflanzenwelt und angebauten Kulturpflanzen ist, desto stärker ist auch der Eingriff in die Natur. Deshalb ist eine nachhaltige Produktion zu bevorzugen. In der Schweiz hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung abgezeichnet. Immer mehr Nahrungsmittel werden nachhaltig produziert. % 100 90 80 70 60 50 40 30 Nachhaltig produzieren Wer nachhaltig produziert, deckt die Bedürfnisse der heute lebenden Menschen so gut wie möglich ab, ohne dass nachfolgende Generationen in ihrer Lebensweise eingeschränkt werden. 6 20 10 0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Konventionelle Produktion Integrierte Produktion Biologische Produktion Gesundes gut verpackt | Nachhaltig produzieren Produktionsformen in der Schweiz In der Schweiz existieren die folgenden drei Produktionsformen. Konventionelle Produktion Biologische Produktion In der konventionellen Landwirtschaftsproduktion wird der Boden durch Intensivkulturen genutzt. Diese einseitige Nutzung führt zur Auslaugung der Nährstoffe im Boden. Um die Nährstoffe zu ersetzen, ist künstlicher Dünger nötig. Der biologische Landbau (ca. 6000 Betriebe in der Schweiz) befolgt noch strengere Richtlinien als die Integrierte Produktion. Im Vordergrund steht die nachhaltige und ganzheitliche Pflege des ökologischen Lebensraums durch eine gesamtbetriebliche Bioproduktion (geschlossener Kreislauf). Ein Bauer, der biologischen Landbau betreibt, achtet auf eine natürliche Vielfalt und verzichtet auf den Einsatz von Gentechnik oder auf chemischsynthetischen Dünger und Hilfsmittel. Selbst Unkraut gehört zum Biobetrieb. Es dient als Lebensraum für Nützlinge und schützt die wertvolle Humusschicht. So bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten. Biobetriebe achten ausserdem auf eine besonders artgerechte Tierhaltung, bei der die Tiere im Sommer und im Winter viel Zeit in der Natur und unter freiem Himmel verbringen und mehrheitlich betriebseigenes Biofutter fressen. Sämtliche Biobetriebe werden regelmässig von unabhängigen Fachleuten kontrolliert. So bleibt garantiert, dass dort, wo Bio draufsteht, tatsächlich auch Bio drin ist. Integrierte Produktion 85 Prozent der Bauernbetriebe in der Schweiz bewirtschaften nach den Vorgaben der Integrierten Produktion. Diese Bauern streben danach, gesunde und hochwertige Nahrungsmittel zu produzieren. Dabei wird die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens erhalten und verbessert. Es wird auch sehr zurückhaltend gedüngt. Bevor Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, versucht der Bauer, Schädlinge durch Nützlinge zu bekämpfen. Erst wenn eine bestimmte Schadschwelle erreicht ist, dürfen ausgewählte chemische Mittel eingesetzt werden. Die Integrierte Produktion wird im Ackerbau, im Futtermittelanbau, im Gemüse-, Obst- und Weinbau und bei der artgerechten Tierhaltung angewendet. Sie stellt einen Weg zur naturnahen landwirtschaftlichen Produktion in der Schweiz dar. 7 Woher kommen die verschiedenen Nahrungsmittel? nach verschiedenen Salaten kann durch die inländische Produktion nur zur Hälfte abgedeckt werden. Rund 60 Prozent der hierzulande konsumierten Nahrungsmittel stammen aus der Schweiz. Dies bedeutet, dass Importe aus dem Ausland notwendig sind, um den Bedarf an alltäglichen Nahrungsmitteln zu decken. Kartoffeln und Getreide In der Schweiz werden verschiedene Getreidesorten angebaut und geerntet: Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer und Mais. Je nach Klimaverlauf schwankt der Gesamtertrag pro Jahr von 250 000 bis 330 000 Tonnen. Ein kleiner Teil davon wird ins Ausland verkauft. Der jährliche Inlandverbrauch beträgt rund 550 000 Tonnen, sodass etwa gleich viel Getreide importiert wie produziert wird. Auch die inländische Kartoffelernte reicht nicht ganz aus, um die Nachfrage von rund 300 000 bis 330 000 Tonnen zu decken. Rund ein Sechstel dieser Menge wird deshalb vom Ausland bezogen. Nahrungsmittelproduktion im Inland In der Schweiz werden vor allem Früchte, Gemüse, Kartoffeln und Getreide angepflanzt und verkauft. Auch die Fleischproduktion ist in erster Linie für das Inland bestimmt. Einzig bei den Milchprodukten – und dort auch nur beim Käse – wird mehr exportiert als importiert. Früchte Pro Jahr werden in der Schweiz rund 120 000 Tonnen Äpfel geerntet. Damit ist die Selbstversorgung mit Äpfeln weitestgehend garantiert. Kleinere Mengen ausgewählter Apfelsorten gehen in den Export. Im Gegenzug dazu werden beliebte ausländische Sorten im gleichen Umfang importiert. Auch Birnen, Kirschen, Aprikosen, Zwetschgen, Pflaumen, Trauben und Beeren werden in der Schweiz angepflanzt. Die grosse Nachfrage nach diesen Früchten kann jedoch nur durch entsprechende Importe sichergestellt werden. Insbesondere bei den Beeren und Trauben ist der Importanteil sehr hoch. Gemüse Spitzenreiter beim inländischen Gemüse sind die Karotten. Im Jahr 2000 konnten insgesamt 53 796 Tonnen Rüebli geerntet werden. Damit ist die Nachfrage weitestgehend gedeckt. An zweiter Stelle folgt die Tomatenproduktion mit 30 050 Tonnen im Jahr 2000. Dies deckt die inländische Nachfrage jedoch nicht einmal zur Hälfte ab, sodass ein Grossteil der Tomaten importiert werden muss. Unverzichtbar für die Zubereitung vieler Gerichte sind Zwiebeln. Trotz des relativ grossen Ertrags müssen je nach Ernte 10 bis 25 Prozent aus dem Ausland eingeführt werden. Auch die grosse Nachfrage 8 Fleisch Herr und Frau Schweizer essen pro Jahr fast 400 000 Tonnen Fleisch. Besonders beliebt ist dabei das Schweinefleisch, gefolgt vom Rindfleisch. Aber auch Kalb-, Schaf-, Ziegen-, Pferde- oder Kaninchenfleisch sowie Wild und Geflügel werden hierzulande gerne serviert. Um den grossen Bedarf zu decken, muss fast ein Viertel des bei uns konsumierten Fleisches importiert werden. Am häufigsten wird dabei Geflügel aus dem Ausland bezogen. Nahrungsmittelverbrauch pro Person Der durchschnittliche Nahrungsmittelverbrauch pro Kopf und Jahr beträgt 650 bis 700 kg: Milch und Milcherzeugnisse (ohne Butter) 140 kg Getränke 100 kg Gemüse 85 kg Getreide 75 kg Obst 75 kg Zucker, Sirup, Honig 55 kg Fleisch 50 kg Kartoffeln und Stärke40 kg Öle und Fette 20 kg Eier und Eikonserven10 kg Hülsenfrüchte, Nüsse, Kastanien, Kakao 9 kg Fische und Schalentiere 7 kg Gesundes gut verpackt | Nachhaltig produzieren Milcherzeugnisse Der Verbrauch von Milch, Rahm und Käse in verschiedenen Aufbereitungen beläuft sich auf über 1 Mio. Tonnen. Am meisten konsumiert wird Milch. Der beliebte Schweizer Käse ist das wichtigste Exportgut der Schweizer Landwirtschaft. Nahrungsmittelproduktion im Ausland Rund 40 Prozent des Schweizer Nahrungsmittelbedarfs wird mit Produkten aus dem Ausland gedeckt. Allein die jährlichen Gemüseeinfuhren aus Frankreich entsprechen 1900 voll beladenen Lastwagen und die Früchteimporte aus Italien füllen sogar einen über 100 km langen Güterzug. Besonders beliebte Importgüter sind Früchte und Wein sowie Gemüse, Fleisch und Fisch. Importe von Früchten Produkte Menge in Tonnen %-Anteil Total 457 682 Orangen/Mandarinen 101 385 Bananen 74 062 Melonen 40 642 Wein- und Tafeltrauben 37 311 Pfirsiche 30 858 Ananas 17 329 Zitronen/Limetten 17 009 Erdbeeren 15 174 Tafeläpfel 10 497 Haselnüsse 10 473 übrige 102 942 22 % 16 % 9% 8% 7% 4% 4% 3% 2% 2% 23 % Wichtigste Ursprungsländer für Bananen und Orangen Bananen Orangen Costa Rica Ecuador Kolumbien Panama Peru Dominikanische Rep. ... Spanien Italien Frankreich Griechenland Südafrika Israel ... Nachhaltig produzieren heisst: • in der Region anbauen • darauf achten, dass die Umwelt im Gleichge wicht bleibt 9 Haltbar machen Frische Lebensmittel verderben bereits nach kurzer Zeit. Sie sollten daher innert weniger Tage gegessen oder zubereitet und haltbar gemacht werden. Die heutige Lebens- und Arbeitsweise verlangt vermehrt nach Nahrungsmitteln, die über mehrere Tage bis Monate haltbar sind und gut transportiert werden können. Deshalb kommt der schonenden Verarbeitung und Verpackung von Esswaren und Getränken eine immer grössere Bedeutung zu. Milch – das weisse Gold der Schweiz Auch die Milch von Bauer Aepli wird in der Molkerei oder im Milchverarbeitungsbetrieb haltbar gemacht und verpackt. Insgesamt sind es über 3 Mio. Tonnen Milch, die so jährlich in der Schweiz verarbeitet werden. Diese stammen von rund 560 000 Kühen und über 26 000 Bauernhöfen. Der Rohstoff Milch hat hierzulande seit jeher eine grosse Bedeutung. Man bezeichnet ihn auch als «weisses Gold». Denn aus der Milch können viele verschiedene Milch-, Käse- und Rahmsorten, Joghurts, Butter und andere Lebensmittel hergestellt werden. So kommt die Milch in die Getränkekartons In der Molkerei wird die Milch geprüft. Anschliessend kommt sie in einen Separator – eine spezielle Zentrifuge, die die Milch reinigt und sie in Magermilch und Rahm trennt. Je nach gewünschtem Fettgehalt werden der Magermilch Teile des Rahms später wieder zugesetzt. Danach erfolgt die Homogenisierung. Diese verhindert, dass sich an der Oberfläche eine Rahmschicht bildet. Zum Abschluss wird die Milch erhitzt und schliesslich verpackt. Das Erhitzen verlängert die Haltbarkeit und tötet krankheitserregende Keime ab. In der Schweiz kennt man bei der Milchverarbeitung vor allem folgende zwei Wärmebehandlungen: 10 Past-Milch Durch Pasteurisieren erhält man Frischmilch, die kühl gelagert werden muss. Dazu wird die Milch während 15 Sekunden auf 72 Grad Celsius erhitzt. Die Nährstoffe und der frische Geschmack bleiben so erhalten. UHT-Milch Bei der Ultrahocherhitzung (UHT) wird die Milch für einige Sekunden auf 140 Grad Celsius erhitzt. Danach ist sie in geeigneter Verpackung während über 4 Monaten ungekühlt haltbar. Für den Transport und Verkauf muss die Milch abgepackt werden. Dafür sind spezielle Abfüllanlagen notwendig. Auch das Verpackungsmaterial spielt eine wichtige Rolle. Weitaus am häufigsten wird Milch in der Schweiz in den umweltfreundlichen Getränkekartons verpackt. Gesundes gut verpackt | Haltbar machen Verpackungsarten Glas Esswaren und Getränke werden in verschiedenen Materialien verpackt. Die beliebtesten Verpackungsarten sind Karton, Kunststoffe, Glas, Weissblech und Aluminium. Glas besteht aus den Rohstoffen Quarzsand, Soda und Kalk und wird bei Temperaturen von minus 1000 bis plus 1550 Grad Celsius produziert. Glas ist zerbrechlich und beansprucht viel Platz beim Transport. Kartonverpackungen Konservendosen Die bekannteste Kartonverpackung für Lebensmittel ist der Tetra Pak Getränkekarton. Dieser ist besonders umweltfreundlich. Er wird bis zu 80 Prozent aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt. Ausserdem schützt diese Verpackungsart optimal vor äusseren Einflüssen wie Licht oder Luft und sorgt dafür, dass Vitamine, Nährstoffe und Geschmack lange erhalten bleiben. Die meisten Konservendosen bestehen aus Weissblech. Eine feine Schicht Zinn sorgt dafür, dass das Blech nicht rostet. Die Dosen werden durch Hitze sterilisiert, sodass alle Mikroorganismen abgetötet werden. Aluminium Kunststoffverpackungen PET-Flaschen und die weissen PE-Flaschen werden aus Erdöl, einer nicht erneuerbaren Ressource, hergestellt. Sie können in die unterschiedlichsten Formen gebracht werden und verfügen über hohe Festigkeitseigenschaften. Dieses weiche, silbrig-weisse Leichtmetall wird aus Bauxit, einem Gestein aus der Erdkruste, hergestellt. Dazu ist die sehr energieaufwendige Schmelzflusselektrolyse notwendig. Aluminium schützt den Packungsinhalt sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Temperaturen und widersteht Backhitze genauso wie Gefrierkälte. 11 Die Herstellung von Kartonverpackungen – am Beispiel von Tetra Pak Getränkekartons Getränkekartons von Tetra Pak bestehen bis zu 80 Prozent aus Zellstoff, der aus Holz gewonnen wird. Der übrige Anteil besteht aus Kunststoff und teilweise Aluminium. Natürlicher Rohstoff Holz Das Holz, das für die Kartonproduktion verwendet wird, stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Nutzwäldern in Skandinavien. Dies bedeutet, dass mehr Bäume nachwachsen als gerodet werden. Es gibt keine grossflächigen Kahlschläge und es wird regelmässig wieder aufgeforstet. Bauminseln und Baumstreifen bleiben erhalten. So bleibt das Ökosystem Wald im Gleichgewicht. Der Rohkarton der Tetra Pak Getränkeverpackungen wird in skandinavischen Papierfabriken hergestellt, die weltweit führend in der Reduzierung von Schadstoffen sind. Dabei bleibt der Karton bewusst naturbelassen und ungebleicht. Um die Verpackung mit den Produktinformationen für die Konsumenten bedrucken zu können, wird lediglich die Aussenschicht aufgehellt – jedoch ohne dass umweltschädliches Elementar-Chlor zur Anwendung kommt. Umweltfreundlich in Verarbeitung und Transport 91 Prozent des Materials kommt aus Skandinavien in die Tetra Pak Papierwerke. Dort wird der Karton in einer speziellen Druckmaschine mit wasserlöslicher Farbe bedruckt. Gleichzeitig werden die Falzlinien in den Karton geprägt. Danach kommt bei gewissen Verpackungen (aseptische Verpackungen) eine hauchdünne Aluminiumund Kunststoffschicht auf den Karton. Diese schützt den Inhalt vor Licht- und Sauerstoffeinfluss. Die fertig bedruckten Kartons werden auf Rollen à je 8000 1-Liter-Verpackungen an die verschiedenen Getränkehersteller in der Schweiz ausgeliefert. Das Verpackungsmaterial pro 1-Liter-Kartonverpackung wiegt 28 Gramm. Dies bedeutet, dass man für die Lieferung von 700 000 leeren 1-Liter Tetra Pak Getränkekartons nur gerade einen Lastwagen benötigt. Würde man dieselbe Menge 12 an PE-Flaschen transportieren, so wären 28 Lastwagen notwendig. Erst bei den Getränkeherstellern gelangen Milch, Fruchtsaft oder Ice Tea in die Kartonverpackungen. Dazu wird das Verpackungsmaterial in die Abfüllanlagen eingespannt und zu einem Schlauch verschweisst. Dieser wird mit der Flüssigkeit gefüllt und in regelmässigen Abständen zusammengedrückt, verschweisst und geschnitten. Schliesslich faltet die Maschine jede einzelne Packung in ihre Endform. Die platzsparenden Tetra Pak Verpackungen werden auf Paletten gestapelt und per Bahn oder Lastwagen in die Läden transportiert. Aseptische Verpackung von Tetra Pak Schicht Eigenschaften 1 Polyethylen* • Feuchtigkeitsschutz • Abdichtung der Verpackungsecken 2 Karton • Festigkeit • Bedruckbarkeit 3 Polyethylen* • Haftung der Aluminiumfolie 4 Aluminiumfolie • Sauerstoffbarriere • Lichtbarriere • Versiegelung der Verpackung • Geruchschutz • Festigkeit (30 %) 5 Polyethylen* • Haftung der inneren Kunststoffschicht 6 Polyethylen* • innere Abdichtung • Produkteschutz *Kunststoff (LDPE) Gesundes gut verpackt | Haltbar machen Was steht auf den Lebensmittelverpackungen? Preis Verkaufsdatum Verbrauchs-/Mindesthaltbarkeitsdatum Mengenangabe Markenbezeichnung Produktbezeichnung Verarbeitungsmethode Nährwerttabelle Angaben zur Lagerung Produzent Strichcode Entsorgungshinweis Verpackungshersteller Aufgaben der Lebensmittelverpackung Verpackungen schützen die Lebensmittel, machen sie halt- und leicht transportierbar. Heutzutage erscheint es fast selbstverständlich, dass auf jeder Lebensmittelverpackung die wichtigsten Informationen zum Inhalt angegeben sind. Was im Detail deklariert werden muss, wurde im Lauf der letzten Jahrzehnte genau definiert und ist gesetzlich geregelt. Es gibt aber auch Angaben, die von Gesetzes wegen nicht auf die Verpackung dürfen. So ist es beispielsweise in der Schweiz verboten zu sagen, dass mit einem Nahrungsmittel einer Krankheit vorgebeugt werden kann. Damit die Verpackung im Laden besser auffällt, wird sie meistens mit farbiger Schrift, auffallenden Bildern und Signeten bedruckt. Haltbar machen heisst: • Produkte vor dem Verderben schützen • Produkte geeignet verpacken • Vitamine und Mineralstoffe erhalten 13 Intelligent einkaufen Das breite Angebot und die grosse Auswahl an Lebensmitteln sind eine Herausforderung für die Konsumentinnen und Konsumenten. Welches Produkt ist das beste oder das günstigste? Bis wann ist es haltbar? Fragen wie diese tauchen bei jedem Einkauf auf. Je besser man informiert ist, umso leichter fällt einem die richtige Wahl. Gut geplant ist halb so teuer und doppelt so gesund Bewusstes Einkaufen von Lebensmitteln beginnt mit einer sorgfältigen Planung: Ein Einkaufszettel hilft, an alles zu denken und bewahrt vor unnötigen Spontaneinkäufen. Wenn immer möglich empfiehlt es sich, einheimische Produkte und saisonales Obst und Gemüse aus der Region einzukaufen. onderangebote sollten bereits im Vorfeld geprüft S werden – zum Beispiel im Internet oder in den Zeitungen. uch Preisvergleiche zwischen den verschiedenen A Produkten im Laden lohnen sich. ebensmittel aus dem Kühl- und Gefrierregal sollten L erst am Schluss in den Einkaufswagen gelegt werden. Für den Transport nach Hause werden sie in geeigneten Taschen kühl gehalten. nd nicht vergessen: Die Angaben auf den VerpaU ckungen liefern wichtige Hinweise zur Haltbarkeit sowie zu den Inhaltsstoffen, Lagerbedingungen und Nährwerten. Welche Angaben auf der Lebensmittelverpackung sollten beim Einkauf beachtet werden? Verkaufsdatum Das Verkaufsdatum gibt an, bis wann ein Produkt im Laden verkauft werden darf. Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatum Das Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatum informiert darüber, wie lange ein Lebensmittel bei sach14 gerechter Lagerung auf jeden Fall, ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbussen sowie ohne gesundheitliches Risiko gegessen oder getrunken werden kann. Da es sich um ein Mindesthaltbarkeitsdatum handelt, ist das Lebensmittel in der Regel jedoch auch nach Ablauf dieses Datums noch eine Zeit lang bedenkenlos verzehrbar. Angaben zur Lagerung Die Angaben zur Lagerung sind wichtige Hinweise dafür, wie ein Produkt zu Hause aufbewahrt werden soll. So steht beispielsweise auf der Milch-Drink-Verpackung (teilentrahmte Milch, Seite 13): «Nach dem Öffnen bei höchstens 6° C und vor Licht geschützt aufbewahren und rasch konsumieren.» Nährwerttabelle Die Nährwertkennzeichnung ist nicht bei allen Lebensmitteln vorgeschrieben. Sie liefert den Konsumentinnen und Konsumenten hilfreiche Informationen bezüglich Kalorien, Eiweissgehalt, Kohlenhydrate, Fettgehalt usw.. Zutatenliste Die Zutatenliste zählt die Inhaltsstoffe des jeweiligen Lebensmittels auf. Zuerst kommen diejenigen Zutaten, von denen am meisten im Produkt enthalten sind. Bei sehr geringen Mengen müssen die Inhaltsstoffe nicht mehr aufgeführt werden. Dies gilt allerdings nicht für Stoffe, die eine Allergie auslösen können. Wird eine Zutat bereits bei der Produktebezeichnung besonders hervorgehoben (z.B. «mit Fruchtfleisch»), so muss in der Zutatenliste zusätzlich der genaue Anteil in Prozent an der Gesamtmasse angegeben werden. Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Konservierungsmittel oder Emulgatoren kön- Gesundes gut verpackt | Intelligent einkaufen nen auch durch Kürzel (E-Nummern) aufgelistet werden. bleiben gut haltbar, wenn sie in der untersten Schublade des Kühlschranks verstaut werden. Verpackungsangaben und Entsorgungshinweis Konsumentinnen und Konsumenten, die auf umweltfreundliche Verpackungen achten und mehr über deren Entsorgung erfahren möchten, finden die Angaben dazu direkt auf den Verpackungen. Auf der MilchDrink-Verpackung (teilentrahmte Milch, Seite 13) wird beispielsweise darauf verwiesen, dass Kartonverpackungen platzsparend gefalzt und direkt im Abfall entsorgt werden können. Getreideprodukte und Kartoffeln Vollkornprodukte sind reich an Nahrungsfasern und unterstützen die Verdauung. Sie sollten daher anderen Getreideprodukten vorgezogen werden. Brot bewahrt man am besten bei Zimmertemperatur auf. Bei längerer Aufbewahrungszeit muss es vor dem Austrocknen geschützt werden – am besten durch eine luftdichte Lagerung. Kartoffeln werden kühl gelagert – jedoch nicht im Kühlschrank. Milch und Milchprodukte Zum täglichen Bedarf gehören auch Milch und Milchprodukte. Hier empfiehlt es sich, die Nährwerttabelle der verschiedenen Produkte zu vergleichen – insbesondere den Fettanteil. Ungeöffnete UHT-Milch in Tetra Pak Getränkekartons ist mehrere Monate ungekühlt haltbar. Geöffnete oder pasteurisierte Milch sowie andere Milchprodukte müssen im Kühlschrank aufbewahrt werden, damit sie nicht verderben. Was gehört auf den Einkaufszettel? Getränke Ungezuckerte Getränke, Tees und Fruchtsäfte gehören auf jeden Einkaufszettel. Einmal geöffnet müssen Fruchtsäfte gekühlt aufbewahrt werden. Obst und Gemüse Auch Obst und Gemüse sollten täglich gegessen werden. Deshalb empfiehlt es sich, bereits beim Einkauf darauf zu achten, dass die Früchte und das Gemüse sich frisch präsentieren und zu Hause noch einige Tage gelagert werden können. Obst und Gemüse Fleisch, Fisch und Eier Fleisch, Fisch und Eier sollten massvoll konsumiert werden. Sie werden gut verpackt im Kühlschrank gelagert. Fette und Öle Es ist ratsam, Fette und Öle nur in kleinen Mengen zu essen. Butter und harte Fette werden im Kühlschrank aufbewahrt. Öl sollte kühl und dunkel gelagert werden. Süssigkeiten Auch bei Süssigkeiten ist Zurückhaltung angesagt! Je nach Produkt werden sie kühl oder ungekühlt gelagert. Intelligent einkaufen heisst: • gezielt im Laden Nahrungsmittel auswählen • auf Verpackungsangaben achten • saisonales, einheimisches Obst und Gemüse bevorzugen 15 Schonend zubereiten Eine sorgfältige und produktgerechte Zubereitung der Lebensmittel dient dazu, die wertvollen Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten. Spass beim Kochen Sabine und Reto bereiten das Abendessen für die Familie vor. Sabine schlägt vor, Älplermakkaronen zu kochen. Kopfsalat, Rüebli, Schinken, Milch, Rahm und Reibkäse finden sie im Kühlschrank. Im Vorratsschrank hat es noch ein Paket mit den typischen röhrchenförmigen Teigwaren und im Keller holen sie die Kartoffeln. Reto beginnt damit, die Kartoffeln zu schälen und zu schneiden. Die Teigwaren und die Kartoffeln werden in reichlich Wasser mit etwas Salz gar gekocht. Den Schinken schneidet Sabine in Würfel und gibt ihn in eine Auflaufform. Auch die gekochten Makkaronen und die Kartoffeln kommen in die Schüssel. Nun fehlen nur noch Milch und Rahm. Diese sind in Kartonverpackungen abgepackt. Sabine und Reto messen die richtige Menge ab und würzen die Flüssigkeit. Dann giessen sie die Sauce in die Auflaufform über die Teigwaren, die Kartoffeln und den Schinken. Zum Schluss streuen sie noch Reibkäse darüber und schieben die Älplermakkaronen in den Ofen. Jetzt bleibt genügend Zeit, um den Salat und die Rüebli zu rüsten und die Sauce zuzubereiten. Auch der Tisch muss noch gedeckt werden. Verschiedene Zubereitungsarten Rohkost Rohe Früchte und rohes Gemüse sind besonders gesund. Beim Erhitzen würden viele wichtige Nährstoffe verloren gehen. Da sich bei den meisten Obst- und Gemüsesorten die Vitamine direkt unter der Schale befinden, sollten sie nicht oder nur sparsam geschält werden. Beim Anrichten mit Sauce (z.B. Salatsauce) empfiehlt es sich, zerkleinerte Früchte oder geraffeltes Gemüse direkt in die Sauce zu geben und sofort zu mischen, damit die Nährstoffe gut erhalten bleiben. 16 Generell gilt zudem: Früchte und Gemüse müssen immer gut gewaschen werden – wenn möglich unter fliessendem Wasser. So können Schadstoffe von der Oberfläche gut entfernt werden. Dämpfen Beim Dämpfen werden die Nahrungsmittel im Dampf und nicht im Wasser gar gekocht. So bleiben die wasserlöslichen Vitamine, Mineral-, Nähr- und Aromastoffe sowie die Farbe weitestgehend erhalten. Auch das Eigenaroma kommt bei dieser Zubereitungsart besonders gut zur Geltung. Dämpfen im Dampfkochtopf ist zudem äusserst zeit- und energiesparend. Sieden Durch das Kochen im siedenden Wasser werden viele Speisen bekömmlicher. Der Nachteil dieser Zubereitungsart liegt darin, dass Farb-, Geschmacksund Nährstoffe ausgekocht werden und somit teilweise verloren gehen. Dünsten Beim Dünsten werden vor allem Getreideprodukte und Gemüse in wenig Fett und etwas Flüssigkeit (Wein, Bouillon, Fonds oder Wasser) gar gekocht. Dabei entwickeln sich die Geruchs- und Geschmacksstoffe der Lebensmittel besonders gut. Rösten Beim Rösten werden die Nahrungsmittel in heissem Öl oder Fett bei 180 bis 200 Grad Celsius unter ständigem Rühren angebraten und gebräunt. Diese Zubereitungsart eignet sich vor allem für trockene und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel (z.B. Mehl für Mehlsuppe). Braten Fisch und Fleisch werden in der Bratpfanne, im Brattopf, auf dem Grill oder im Ofen gebraten. Das Fleisch Gesundes gut verpackt | Schonend zubereiten sollte zuerst auf grosser Stufe beidseitig kurz angebraten werden. Dadurch schliessen sich die Poren und das Fleisch bleibt saftig. Danach kann es auf niedriger Stufe fertig gebraten werden. Beim sogenannten Braten à la minute (Kurzbraten bei kleinen Fleischstücken) empfiehlt es sich, erst am Schluss zu würzen, damit das Fleisch nicht allzu trocken wird und sich eine schöne Kruste bilden kann. Backen Brot, Zopf, Kuchen oder Guetzli werden im Ofen gebacken. Bei diesen Speisen spielt die Zubereitungsart eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist, dass nicht zu viel Zucker oder Butter verwendet wird. Schwimmend backen und frittieren Beim Frittieren im Öl werden die Lebensmittel schwimmend ausgebacken und von allen Seiten gleichmässig gebräunt. Das Frittiergut sollte wenn möglich auf einem Küchenpapier abgetropft werden. Frittierte Speisen wie Pommes frites, Apfelküchlein, Kroketten oder Fisch sollten massvoll und nur selten gegessen werden, da sie sehr fettreich sind. Wie werden Lebensmittel zubereitet? Getränke, Wasser Viele Getränke sind bereits fertig gemischt und verpackt erhältlich. Besonders empfehlenswert sind ungesüsste Tees und Wasser oder die Zubereitung von verdünnten Fruchtsäften. Früchte und Gemüse Da beim Kochen immer Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen, sollten Obst und Gemüse möglichst oft roh gegessen werden. Fette und Öle Pflanzliche Fette und Öle sind den tierischen vorzuziehen. Sie weisen einen grösseren Anteil an ungesättigten Fettsäuren auf und enthalten kein Cholesterin. Für die Zubereitung empfiehlt sich: Kalte KücheOlivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Leinöl Warme KücheOlivenöl, Rapsöl, Erdnussöl, Bratbutter Frittieren, Erdnussöl, Spezialfrittieröle längeres Bratenund -fette Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte Fleisch und Fisch können gebraten oder gedämpft werden. Auch Eier lassen sich auf verschiedene Arten zubereiten. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen werden in Wasser gekocht. Getreideprodukte und Kartoffeln Getreideprodukte sollten gekocht oder gebacken werden. Für die Zubereitung von Brot, Suppen, Saucen, Cremen oder Teigwaren verwendet man Getreidemehl. Kartoffeln werden im Dampf oder im Wasser gekocht sowie im Ofen gebacken, da sie roh schwer verdaulich sind. Milch und Milchprodukte Milchprodukte werden für die Zubereitung vieler verschiedener Speisen verwendet – sei es in Form von Milch, Rahm, Joghurt, Käse, Quark oder Butter. Sie können roh gegessen werden oder kommen beim Kochen, Braten oder Backen zur Anwendung. Schonend zubereiten heisst: • Nahrungsmittel in der geeigneten Form aufbereiten und so wichtige Inhaltsstoffe erhalten 17 Genussvoll essen Noch vor wenigen Jahrzehnten machte man sich kaum Gedanken über eine ausgewogene Ernährung. Man ass, um zu überleben. Ums Überleben geht es heute beim Essen nur noch am Rande. Essen soll in erster Linie Freude bereiten und möglichst gesund sein. Doch genau dies ist nicht immer der Fall. Gesunder Tagesablauf Blutzuckerspiegel Ungesunder Tagesablauf 7.00 10.00 12.00 14.00 16.00 18.00 21.00 Schüler Ungesund frühstückt selten. Heute reicht es gerade noch für ein Gipfeli mit Konfitüre. Da es schon spät ist und er zur Schule gehen muss, verdrückt er das Frühstück im Stehen. Die Konfitüre enthält viel Zucker. Dieser liefert kurzfristige Energie. Schüler Ungesund fühlt sich fit für die Schule. Seine Energiereserven sind jedoch schon bald wieder leer, weil sein Frühstück nur «schnelle» Energie geliefert hat. Sein Blutzucker und somit die Leistungsfähigkeit fallen rapide ab. Den Znüni hat er leider vergessen. Um 12.00 Uhr hat Schüler Ungesund einen Riesenhunger. Zum Glück gibt es heute Hamburger mit Pommes frites. Das mag er besonders gerne. Innert kürzester Zeit verschlingt er den Burger und die Pommes. Jetzt ist er so richtig satt. Doch sein Mittagessen hat viel Fett enthalten. Der Körper von Schüler Ungesund ist nun damit beschäftigt, diese fetthaltige Speise zu verdauen. Schon kurze Zeit nach dem Essen fühlt er sich deshalb müde. Zum Abendessen gibt es zu Hause Pizza und Coca Cola. Das bringt ihn nochmals kurz zu Kräften. Pizza enthält sehr viel Fett und das Coca Cola ist stark gesüsst. Nach kurzer Zeit ist Schüler Ungesund deshalb wieder müde und erschöpft. Soll er jetzt schon schlafen gehen? 18 Zeit 7.00 10.00 12.00 14.00 16.00 18.00 21.00 Schülerin Gesund bereitet sich zum Frühstück ein feines Müesli aus Früchten und Joghurt zu. Besonders die frischen Früchte schmecken ihr. Heute hat es Bananen und Erdbeeren im Müesli. Für die Pause nimmt sie einen Apfel mit. Der gibt ihr neue Energie, damit sie sich in der Schule gut konzentrieren kann und der Magen nicht knurrt. Zum Mittagessen gibt es Gschwellti mit Hüttenkäse und verschiedenen Salaten. Schülerin Gesund liebt dieses unkomplizierte Essen, bei dem man die Kartoffeln von Hand aus dem Korb nehmen kann. Das Menü ist zudem ausgewogen und liefert wertvolle Energie. Da es wenig Fett und Zucker enthält, ist Schülerin Gesund auch am Nachmittag fit für die Schule. Nach dem Unterricht geniesst sie einen kleinen Zvieri mit frischem Obst, bevor sie ins Schwimmtraining geht. Zum Abendessen kocht die Mutter Gemüse und Reis. Jetzt nur noch die Hausaufgaben machen und dann bleibt noch genügend Zeit zum Musikhören und Lesen. Gesundes gut verpackt | Genussvoll essen Merkpunkte für ein gesundes Essen Kinder und Jugendliche brauchen viel Energie zum Wachsen. Die Energiespeicher können jedoch nur wenig Energie auf einmal aufnehmen, sodass es rasch zu einem Leistungsabfall und zu Konzentrationsproblemen kommen kann. Fettige und stark gezuckerte Speisen unterstützen dies noch zusätzlich. Deshalb ist es wichtig, dass pro Tag mehrere kleinere Mahlzeiten eingenommen werden, die wenig Fett und Zucker enthalten. So bleibt der Blutzucker im Gleichgewicht und die Leistungsfähigkeit ist höher. Goldene Essensregeln 1 Frühstücken wie ein Kaiser Zu Beginn des Tages muss der Körper seinen Blutzuckerspiegel erst wieder aufbauen. Daher ist ein ausgiebiges und ausgewogenes Frühstück besonders wichtig. 2 Znüni In der Morgenpause isst man am besten etwas Obst. Das belastet den Magen nicht zu sehr und macht munter. 3 Mittagessen wie ein König Das Mittagessen besteht idealerweise aus einer warmen Mahlzeit mit etwas Fisch oder Fleisch, viel Gemüse oder Salat und Kohlenhydraten (Teigwaren, Kartoffeln, Reis usw.). 4 Und ausserdem gilt: usreichend trinken: Über den Tag verteilt, zwischen A den Mahlzeiten, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit trinken – in Form von Wasser, Tee und verdünnten Fruchtsäften. Langsam essen: Alle Mahlzeiten ohne Zeitdruck und in angenehmer Essatmosphäre einnehmen. Ausserdem: gut kauen und langsam essen. Es dauert so oder so 15 bis 20 Minuten, bis sich das erste Sättigungsgefühl einstellt – egal wie viel man gegessen hat. Abwechslungsreich kochen: Je vielfältiger die Speisen sind, desto mehr Freude bereitet das Essen. Zu viel Zucker und Fett Rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung ist übergewichtig. Dies ist eine erschreckende Zahl, denn Dicksein kann zu vielen Folgekrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzproblemen oder Gelenkabnutzungen führen. Immer häufiger sind auch Kinder und Jugendliche davon betroffen, die später ihr Leben lang unter den Folgen dieser Krankheiten leiden werden. Hauptursache für Übergewicht ist eine ungesunde Ernährung – insbesondere zu viel Zucker und Fett! Deshalb sollte man sich bei jedem Essen anhand der Lebensmittelpyramide (Seite 20 und 21) überlegen, von welchen Speisen man wie viel zu sich nehmen darf. Zvieri Ein kleiner Snack am Nachmittag gibt neue Energie und verhindert Heisshunger. Auch hier sind Früchte oder ein Glas Milch ideal. 5 Abendessen wie ein Bettler Das Abendessen sollte nicht zu spät eingenommen werden und möglichst leicht sein – es kann sonst den Schlaf stören. 19 Massvoll mit Genuss Süssigkeiten, salzige Knabbereien, zucker- und alkoholhaltige Getränke Süsses und Salziges sowie Alkohol und zuckerhaltige Getränke liefern dem Körper «leere» Kalorien aus Zucker, Fett oder Alkohol. Täglich mit Mass Öle, Fette und Nüsse Hochwertige Öle, Fette und Nüsse enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren, wichtiges Vitamin E und teilweise auch sekundäre Pflanzenstoffe. Sie gehören täglich auf den Speiseplan. Frittierte und panierte Gerichte hingegen sollten vermieden werden. Täglich genügend Fleisch, Fisch, Eier, Käse und pflanzliche Eiweissquellen Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Tofu oder Quorn sind reich an Eiweissen, die dem Körper als Baustoff dienen. Fleisch, Fisch und Eier liefern zudem hochwertiges Eisen, das für den Sauerstofftransport wichtig ist. Milch und Milchprodukte Milch und Milchprodukte sind reich an Eiweiss und Kalzium – zwei wichtige Baustoffe für den Körper. Zu jeder Hauptmahlzeit Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, andere Getreideprodukte und Kartoffeln Getreide, Hülsenfrüchte und Kartoffeln enthalten reichlich Stärke, die dem Körper leicht verfügbare Energie liefert. Voll- kornprodukte sind zudem reich an wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Nahrungsfasern. 5-mal am Tag in verschiedenen Farben Gemüse und Früchte Obst und Gemüse liefern viele Vitamine, Mineralstoffe, Nahrungsfasern und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Nährstoffreich sind sowohl frische als auch tiefgefrorene Produkte oder Obst und Gemüse aus Konservendosen. Je farbenfroher die tägliche Gemüse- und Früchtepalette zusammengestellt wird, desto besser für die Gesundheit. Reichlich über den Tag verteilt Getränke Der menschliche Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser. Wasser ist unverzichtbar für die Aufrechterhaltung sämtlicher Lebensvorgänge. Idealerweise sollten 20 täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit getrunken werden – bevorzugt in Form von ungezuckerten Getränken. Gesundes gut verpackt | Genussvoll essen Die Lebensmittelpyramide veranschaulicht, wie sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung zusammensetzen sollte. Sie ist so aufgebaut, dass der Nährstoffbedarf optimal gedeckt ist. Produkte, die unten in der Pyramide abgebildet sind, sollten häufiger konsumiert werden als solche, die sich weiter oben befinden. Genussvoll essen heisst: • sich nach den Grundsätzen der Lebensmittelpyramide ernähren • 5 Portionen Früchte und Gemüse pro Tag konsumieren • mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken 21 Richtig entsorgen Erst wenn man den gesamten Lebenszyklus einer Verpackung betrachtet – von der Herstellung bis zur Entsorgung –, kann man beurteilen, wie umweltfreundlich sie tatsächlich ist. Zu diesem Zweck werden sogenannte Ökobilanzen erstellt. Wer Lebensmittelverpackungen achtlos wegwirft oder liegen lässt, belastet die Umwelt. Wichtig ist deshalb, dass die Verpackungen so entsorgt werden, wie es vom Gesetzgeber empfohlen wird. Was ist eine umweltfreundliche Verpackung? Ob eine Lebensmittelverpackung umweltfreundlich ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Aus welchem Rohstoff wird sie hergestellt? Braucht sie viel Platz beim Transport? Wie viel CO2 wird für ihre Herstellung und Entsorgung verbraucht? Diese und andere Fragen müssen im Detail angeschaut werden. Zu diesem Zweck wird eine sogenannte Ökobilanz erstellt. Was ist eine Ökobilanz Mithilfe einer Ökobilanz kann beurteilt werden, wie umweltfreundlich ein Produkt ist. Dabei werden sämtliche Umweltauswirkungen dieses Produkts – von der Herstellung bis zur Entsorgung – berücksichtigt. Vergleichende Ökobilanz – Resultate: Treibhauseffekt Vergleich Tetra Brik Aseptic Slim (1Liter Fruchtsaft) mit PET (1 Liter Fruchtsaft) TBA PET kg CO2-Äquivalent 0.16 0.14 0.12 0.1 0.08 0.06 0.04 0.02 0 22 TBA PET Gesundes gut verpackt | Richtig entsorgen Wie werden Lebensmittelverpackungen richtig entsorgt? Die Abfallpiktogramme geben an, wie eine Lebensmittelverpackung möglichst umweltschonend entsorgt wird. Wer die Piktogramme kennt und die Verpackungen entsprechend entsorgt, leistet somit einen Beitrag zum Umweltschutz. Ein Grossteil der Lebensmittelverpackungen muss nicht separat getrennt werden, sondern kann im normalen Abfall entsorgt werden. Dieser wird dann in den Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt. Heutzutage verfügen die Kehrichtverbrennungsanlagen über modernste Filter, die den Schadstoffausstoss auf ein Minimum reduzieren und eine Energierückgewinnung durch Fernwärmeheizung erlauben. Zu beachten gilt: Der Abfallsack sollte möglichst platzsparend gefüllt werden. Gewisse Lebensmittelhersteller weisen deshalb schon auf der Verpackung darauf hin, wie die Produkte möglichst klein für den Abfall gefaltet werden können. Für die Entsorgung von Glas gibt es in allen Gemeinden Sammelcontainer. Das Glas muss nach Farben getrennt abgegeben werden. Verschlusskappen sollten entfernt und separat entsorgt werden. Der Rücklauf von Glas beträgt 90 Prozent. Zwei Drittel davon dienen als Rohstoff für neue Glasverpackungen. Dafür bezahlen die Konsumenten eine vorgezogene Recycling-Gebühr. Tiernahrungsschalen, Tuben, Folien und andere Aluminiumteile gehören in die Separatsammlung für Aluminium. Für Aluminium-Getränkedosen bieten die Läden eigene Sammelstellen an. Die Recyclingquote bei den Aludosen beträgt 90 Prozent, bei den Tiernahrungsschalen 80 Prozent und bei den Lebensmitteltuben 50 Prozent. Nicht in die Alusammlung, sondern in den Kehricht gehören sogenannte Verbundverpackungen, bei denen nur ein Teil der Verpackung aus Aluminium besteht. Sie werden im Abfall entsorgt. Spraydosen sind als Sonderabfall zu entsorgen. Stahl- und Weissblechdosen (Konservendosen) sowie Deckel von Konfitüren- und anderen Lebensmittelgläsern gehören in die dafür bestimmte Separatsammlung der Gemeinden. Durch Recycling kann Zinn zurückgewonnen werden und wieder für die Herstellung von Weissblechdosen oder als Lötmittel eingesetzt werden. Aus Stahlblech entstehen Nägel, Drähte, Gefässe, Rohre oder neue Stahlblechverpackungen. PET-Flaschen und die weissen PE-Milchprodukteflaschen aus Polyethylen (PE) können in eigenen Sammelstellen in den Läden entsorgt werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die beiden Kunststoffflaschen nicht vermischt werden. Denn obwohl beide Verpackungen aus Erdöl hergestellt werden, kann eine Vermischung bei der Entsorgung das Recycling negativ beeinflussen. Für die Entsorgung von PET-Flaschen bezahlen die Konsumentinnen und Konsumenten bereits beim Kauf eine vorgezogene Recycling-Gebühr, die schon im Preis enthalten ist. Frittier- und Speiseöle müssen bei den Altöl-Sammelstellen entsorgt werden, da sie die Gewässer stark verschmutzen. Richtig entsorgen heisst: • Verpackungen gemäss den Abfall-Piktogrammen entsorgen 23 Quellen Quellen Textnachweis | Bildnachweis | www.abfall.ch Tetra Pak www.abfall.zh.ch Bildagentur Waldhäusl Agristat-News, SBV Bio Suisse | www.bio-suisse.ch www.coop.ch | http://ernaehrung.coop.ch Ecosens AG, Wallisellen Ferrorecycling | www.ferro.ch IP-Suisse | www.ip-suisse.ch www.landwirtschaft.ch Landwirtschaftlicher Informationsdienst, LID | www.lid.ch www.migros.ch PET-Recycling | www.petrecycling.ch | www.prs.ch Tetra Pak Schweiz AG | www.tetrapak.ch Tiptopf, ilz, Staatlicher Lehrmittelverlag Bern, 2003 Schweizerischer Bauernverband (SBV) | www.sbv-usp.ch Schweizerische Gesellschaft für Ernährung | www.sge-ssn.ch Schweizerische Herzstiftung | www.swissheart.ch Schweizer Milchproduzenten | www.swissmilk.ch Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch | www.umweltschutz.ch Vetrorecycling | www.vetrorecycling.ch