fit und gesund halten kann – von jung bis alt. Die über 100 Übungen sind leicht verständlich und überall und Dr. Petra Gamper Jahrgang 1966, Meran/Südtirol, freiberuflich tätig als Trainerin für körperliche und mentale Fitness, sowie Kommunikation und Bewusstseinsbildung, mit Studium für Übersetzerin, liebt die Heraus­ forderung und die Klarheit. Als begeisterte Naturliebhaberin bewegt sie sich gerne in den Bergen, pflegt den großen Garten, begleitet ihre beiden Söhne beim Erwachsenwerden und spielt gerne mit der Sprache. In der »Schatzkiste Gehirn« hat sie viel Wissen zusammengetragen und humorvoll aufbereitet. Sie wünscht jedem, dass er mithilfe dieser Schatzkiste sein Leben schöpferisch gestalten möge. Ganz nach dem Motto: Wozu sich Ziele stecken, wenn man nicht jeden Tag Schritt für Schritt darauf zugeht?! ohne jegliche Hilfsmittel umsetzbar: • ob im Büro oder bei der Arbeit als erfrischende »Hirnkastl­pause«, • ob in der Freizeit als neuer Impuls, • ob im Alltag als willkommene Abwechslung, • ob alleine oder in der Gruppe. »Schatzkiste Gehirn« macht Lust aufs Ausprobieren, regt zum Nachdenken an und gibt konkrete Tipps, wie man sich selbst durch Herausforderungen fördern und sogar seinen inneren Schweinehund besiegen kann! So können sowohl Ratsuchende schnell einen konkre­ ten Hinweis finden, Bürohengste sich auf Trab halten und Menschen jeden Alters etwas für ihre geistige Gesundheit und für ihr Glück tun! Die Autorin erklärt zudem leicht verständlich die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaft. Die vielen lustigen Zeichnungen machen außerdem Mut, sein Leben aktiv zu gestalten! www.athesia.com Schatzkiste Gehirn in unser faszinierendes Gehirn, sondern versteht sich vor allem als Ratgeber, wie jeder Mensch sich mental Petra Gamper Das Buch »Schatzkiste Gehirn« bietet nicht nur Einblick Schatzkiste Gehirn Petra Gamper Mentale Fitness von jung bis alt In diesem Buch finden Sie Informationen und ­ konkrete Tipps und Übungen zur Schatzkiste Gehirn wie … Iss dich schlau! Weniger essen macht schlauer und Wasser trinken fördert die Konzentration. 200 Vermutlich gibt es so viele Ernährungsgewohnheiten wie es Menschen gibt. Dass die Ernährung Einfluss auf unsere Konzentrationsfähigkeit, auf unser Gedächtnis, auf unser gesamtes Wohlbefinden hat, merken wir nicht nur kurzfristig nach einem schweren Essen. Auch langfristig zeigen sich Ernährungssünden an unserer Gesundheit. Mittlerweile gibt es genügend Studien, die dies belegen. Um die unmittelbar emotionalen Reaktionen des limbischen Systems zu beeinflussen, also typische Reaktionsmuster zu ändern, sind zwei Dinge zu tun: Die Gehirnstruktur und deren Funktionalität verbessern, sozusagen die Hardware, und die Software zu optimieren, also wie ich diese Struktur nutze, wie ich mein Leben führe. Mit der Ernährung schließt sich der Kreis, wie wir mit konzentrierter Aufmerksamkeit unser Denken, Tun, Verhalten und schließlich unsere Haltung ändern können. Das ist die Faszination der Neuroplastizität, der Veränderbarkeit unseres Denkens. Lebenslänglich Neurogenese, die Bildung von Nervenzellen, findet ein Leben lang statt! Die Ernährung spielt beim Bau der Gehirnstruktur eine herausragende Rolle, ähnlich wie die Qualität der Baumaterialien einen entscheidenden Einfluss auf die Stabilität des Hauses und die Wohnatmosphäre ausübt. Das Gehirn reagiert äußerst sensibel auf Nahrung Kein anderes Organ reagiert dermaßen sensibel auf Ernährungsfehler wie das Gehirn. Es ist nämlich ständig auf Nachschub angewiesen, da es keine Nährstoffe speichern kann. Es verbraucht durchschnittlich 20 Prozent der Energiezufuhr, obwohl es nur etwa 2 Prozent des Körpergewichtes ausmacht. Grundsätzlich braucht das mensch- 201 liche Gehirn 100–150 g Glukose (Einfachzucker) täglich, um zu funktionieren. Doch um gut zu funktionieren, braucht es weit mehr! In diesem Kapitel bekommen Sie wesentliche Hinweise, wie man ernährungsmäßig seine mentale Fitness und Stärke unterstützen kann. Das betrifft: •DHA •BDNF •Antioxidantien •Glutathion •Fasten •Eiweißreiche Kost •Mineralstoffe und Spurenelemente •Vitamine •Glukose •Wasser DHA (Docosahexaensäure) DHA ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren zählt. Als Fettsäurekomponente von Phospholipiden ist sie struktureller Bestandteil von Membranen, die die einzelnen Nervenzellen umgeben. Fast zur Gänze besteht die Omega-3-Fettsäure des Gehirns und der Netzhaut aus DHA. Sie ist auch Bestandteil der Synapsen und somit an der Informationsübertragung zwischen den Neuronen beteiligt. Omega-3-Fettsäuren verringern im menschlichen Körper die Bildung von schädlichen entzündungsfördernden Stoffen, in dem die Aktivität des Enzyms Cox-2 gehemmt wird, DHA wirkt also entzündungshemmend im Unterschied zu Omega-6 (eine mehrfach ungesättigte Fettsäure). Viele Krankheiten im menschlichen Körper sind entzündungsbedingt; hierzu zählen auch Neurodermitis, Schuppenflechte, Darmgeschwüre, Rheuma, Arthritis, Alzheimer, Parkinson, multiple Sklerose u.v.a. DHA kann vorbeugend bei Herz-KreislaufErkrankungen eingesetzt werden, da die Omega-3-Fettsäuren die Blutfettwerte normalisieren und blutdrucksenkend wirken. Durch die verbesserte Durchblutung wird auch das Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt. In einer Doppelblindstudie wurde eine gesteigerte Lern- und Gedächtnisleistung bei Menschen mit einem Durchschnittsalter von siebzig Jahren festgestellt. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe konnte jene Gruppe von Menschen mit Aufnahme von DHA-Kapseln auf Algenbasis nach sechs Monaten ein deutlich besseres Ergebnis erzielen, in etwa vergleichbar 202 mit der Lern-und Gedächtnisleistung eines drei Jahre jüngeren Menschen. DHA ist in fettreichen Fischen, besonders in Lachs und Hering enthalten, ebenso in Algen und im Leinöl. Bestenfalls sollte der Fisch nicht aus Zuchtfarmen stammen; frei lebende Kaltwasserfische enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren. Aus der Alpha-Linolensäure kann der menschliche Körper zwar DHA synthetisieren; allerdings ist die Menge viel zu gering, sodass DHA mittlerweile bereits zu den essenziellen Fettsäuren gezählt wird. Dies bedeutet, dass wir dem Körper DHA über die Nahrung oder als Nahrungsergänzung zuführen sollten; empfehlenswert sind rund 200 mg täglich. Bei der Zubereitung des Fisches ist auf die ungünstige Kombination mit Omega6-Fettsäuren zu achten; der fettreiche Fisch sollte daher nicht in Maiskeim- oder Sonnenblumenöl gebraten werden. Stress, Hektik, Krankheit und die Präsenz von zu vielen Omega-6-Fettsäuren beeinträchtigen die Bildung von Omega-3-Fettsäuren. Noch zwei weitere wichtige Wirkungen sind nennenswert: Omega-3-Fettsäuren greifen ähnlich wie Antidepressiva in den Gehirnstoffwechsel ein; sie erhöhen den Serotoninspiegel, unser Glückshormon. Diverse Studien in Finnland und an der Harvard-Universität deuten auf eine stimmungsaufhellende Wirkung hin, die depressive Verstimmungen ausgleichen kann. Darüber hinaus ist DHA bei der Bildung von BDNF(Brain Derived Neurotrophic Factor) beteiligt. BDNF (Brain Derived Neurotrophic Factor) Dieses Neurotrophin ist eine chemische Substanz, die die Gehirnzellen zu positivem Wachstum anregt und deren Funktionalität verbessert. Das Protein spielt eine wesentliche Rolle bei der Bildung neuer Nervenzellen (Neurogenese) und ihrer Synapsen; es schützt vorhandene Neuronen und lässt sie länger überleben. Dies spielt für das Denken und das Lernen eine große Rolle. Alzheimer-Patienten weisen einen niedrigeren BDNF-Spiegel auf; auch andere degenerative Erkrankungen des Gehirns oder neurologische Störungen, wie Zwangsstörungen, Schizophrenie, Depressionen, Epilepsie hängen damit zusammen. BDNF hat nachweislich eine schützende Wirkung auf die Mitochondrien (Energiekraftwerke in der Zelle) der Gehirnzellen vor Giftstoffen, besonders Umweltgiften. Wie kann man die Produktion von BDNF anregen? •Körperliche Bewegung, wobei die Freiwilligkeit ausschlaggebend ist! 20 Minuten täglich reichen, um mittel- und langfristig die kognitiven Leistungen des Gehirns beachtlich zu steigern. 203 •Reduzierte Kalorienaufnahme um rund 25 Prozent (bezogen auf die durchschnittliche Kalorienzufuhr in den europäischen Ländern) – dies wirkt sich besonders auf das Erinnerungsvermögen merklich aus und ist die beste Prävention, um die geistige Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter zu erhalten. Eine Erhöhung der BDNF-Produktion wirkt appetitzügelnd, also ein sich selbst ankurbelnder Kreislauf. •Geistige Anregung – hiermit sind intellektuell anregende Aktivitäten gemeint, wie Fremdsprachenlernen, Problemfälle lösen, Rätsel knacken, unbekannte Gegenden erkunden, kurzum all das, was uns geistig stimuliert. •Curcumin – ist der wichtigste Wirkstoff im Kurkuma, gemeinhin als Curry oder als Lebensmittelzusatzstoff zur Färbung von Nahrungsmitteln, E 100, bekannt. Curcumin hat eine entzündungshemmende, schmerzlindernde, antioxidative Wirkung; der Nrf2-Signalweg wird aktiviert und so werden verschiedene Antioxidantien produziert, die die Zellwand und die Mitochondrien unserer kleinsten körperlichen Einheit, der Zelle, schützen. Die Bioverfügbarkeit erhöht sich als Curcumin-Phospholipidkomplex. •Meditation – verstanden als aktive geistige Übung der Spiritualität. Meditation hat nachweislich eine heilende Kraft. •DHA (siehe oben) „Meditieren macht nicht nur ruhig, sondern auch schlau!“ Antioxidantien – Freie Radikale und oxidativer Stress In den vielen tausend Kraftwerken unserer Zellen wird ständig Energie produziert. Bei diesem Verbrennungsprozess wird Sauerstoff benötigt, Kohlendioxid und Wasser 204