Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Rehabilitationskonzept der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie vom 01.12.2014 Klinik Am Osterbach Werner Wicker GmbH & Co. KG Am Osterbach 2 32545 Bad Oeynhausen Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Autoren • Dr. med. Anke Stroop, Chefärztin • Dr. med. Jürgen Hinrichs, Oberarzt Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit wird in dem Konzept die männliche Schreibweise im geschlechtsübergreifenden Sinn verwendet. Seite 2 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Inhalt 1 2 ALLGEMEINE ANGABEN ZUR KLINIK 6 1.1 Daten der Klinik 6 1.2 Hauptindikation mit Bettenzahl 7 1.3 Geographische Lage 7 Klima 7 Besonderheiten 7 Lage innerhalb des Ortes 7 Erreichbarkeit mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln 8 Fahrdienst 8 1.4 Historie der Einrichtung 8 1.5 Verträge mit Leistungsträgern 8 Federführer 8 Verträge mit anderen Leistungsträgern 8 1.6 Barrierefreiheit 8 1.7 Teilnahme am AHB-Verfahren 9 1.8 Zusammenarbeit, Kooperationen 9 1.9 Verpflegung und Speisenversorgung 9 STRUKTUR DER EINRICHTUNG 10 2.1 Räumliches Angebot 10 Räume für Diagnostik und Therapie 10 Patientenzimmer, Aufenthalt- und Ruheräume 11 Medizinisch-technische Ausstattung 11 Liste der Diagnostikgeräte 11 Liste der therapeutischen Geräte 12 Personelle Besetzung 13 Konzeptorientierter Basis-Soll-Stellenplan 13 Qualifikationsnachweis der Mitarbeiter 15 Anwesenheits- und Therapiezeiten 19 2.2 2.3 2.4 3 MEDIZINISCH-KONZEPTIONELLE GRUNDLAGEN 20 3.1 Indikationen / Kontraindikationen 20 Indikationen 20 Die drei häufigsten Rehalilitationsdiagnosen 24 Kontraindikationen 24 Kriterien zur Modifikation der Rehabilitationsdauer 25 3.2 Rehabilitationsziele 25 3.3 Theoretische Grundlagen und Überblick über die Therapieausrichtung 26 Seite 3 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 4 REHABILITATIONSVERLAUF / ORGANISATION 27 4.1 Aufnahmeverfahren 27 Patientenaufnahme 27 Prüfung AHB-Verfahren 27 Ärztliche Aufnahmeuntersuchung 27 Einleitung erster diagnostischer Maßnahmen 27 Therapiebeginn 27 Rehabilitationsdiagnostik 28 Indikationsbezogene Routinediagnostik (Standards) 28 Funktionsdiagnostik, Screenings, Assessments 28 In Kooperation erbrachte Leistungen 28 Spezielle Diagnostik für Patienten mit besonderer beruflicher Problemlage 28 Kooperierende Konsiliarärzte 28 Das interdisziplinäre Reha-Team 29 Häufigkeit und Inhalte der Team-Sitzungen 29 Repräsentation der therapeutischen Berufsgruppen 29 Ärztliche und bezugstherapeutische Aufgaben 30 Verantwortung für den gesamten Rehaprozess, Umsetzung der Sozialmedizin 30 Teamleitung und -koordination 30 Aufnahme, Diagnostik, Visiten, Entlassung 30 Rehabilitationsziele und Therapieplan 30 Ärztlich therapeutische Interventionen 31 Arznei- und Verbandmittelversorgung 31 Koordination der Hilfsmittelversorgung 31 Kooperationen 31 Behandlungselemente 32 Therapeutische Bereiche mit Ihren Bausteinen und Spezialisierungen 32 Darstellung der berufsbezogenen Diagnostik und Therapieangebote 45 Gesundheitstraining und Patientenschulung 45 Entlassungsmanagement 46 Notfallmanagement 48 Notfallausrüstung 48 Notfallraum 48 Notfallmaßnahmen und -ablaufplan 49 Notfallfortbildungen und -übungen 49 Dokumentation der Notfälle 49 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 5 6 DOKUMENTATION 50 5.1 Patientenakte 50 5.2 Therapieplanung, Terminierung, Umsetzung KTL 50 QUALITÄTSSICHERUNG 52 6.1 52 Internes Qualitätsmanagement Seite 4 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 6.2 7 8 9 QM-Beauftragter 52 Qualitätszirkel 52 Beschwerdemanagement 52 Patientenzufriedenheit 52 Supervision 52 Fortbildung Mitarbeiter 53 Externe Qualitätssicherung 53 Teilnahme am QS-Verfahren 53 Zertifizierung 53 HYGIENE 54 7.1 Hygienekommission 54 7.2 Krankenhaushygieniker 54 7.3 Hygienefachkraft 54 7.4 Hygienebeauftragter Arzt 54 7.5 Hygienehandbuch 54 7.6 Mitarbeiterschulungen 54 DATENSCHUTZ 55 8.1 Datenschutzbeauftragter 55 8.2 Patientendaten 55 8.3 EDV 55 8.4 Mitarbeiterschulungen 56 MUSTERTHERAPIEPLÄNE ( ⇒ S. ANLAGE) 10 ANLAGEN 10.1 Mustertherapiepläne 57 57 57 Geschlossene Traumagruppe, tiefenpsychologisch fundiert 57 Geschlossene Traumagruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch 61 Halboffene Gruppe, tiefenpsychologisch fundiert 64 Halboffene Gruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch 67 Geschlossene Gruppe, MBOR kognitiv-verhaltenstherapeutisch 70 10.2 Spezifische indikationsbezogene Konzepte oder interdisziplinäre Programme 73 Traumatherapeutisches Konzept 73 Depressionskonzept 80 MBOR-Konzept 90 Psychogene Stimmstörung 91 10.3 Weitere Unterlagen 92 s. Anlagen 92 10.4 Literaturhinweise 93 Seite 5 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 1 Allgemeine Angaben zur Klinik 1.1 Daten der Klinik Anschrift Klinik Am Osterbach Wicker GmbH & Co. KG Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie Am Osterbach 2 32545 Bad Oeynhausen Telefon: 0 57 31 - 159 - 0 Telefax: 0 57 31 - 159 - 704 Internet: www.klinik-am-osterbach.de Email: [email protected] Ansprechpartner Für alle Fragen, per Post, telefonisch oder per E-Mail, stehen zur Verfügung: Chefärztin Dr. med. Anke Stroop Telefon: 0 57 31 - 159 - 622 Telefax: 0 57 31 - 159 - 626 Sekretariat Regina Wunderlich Telefon: 0 57 31 - 159 - 622 Telefax: 0 57 31 - 159 - 626 [email protected] Verwaltungsleitung Ulrich Hippe Telefon: 0 57 31 - 159 - 701 Telefax: 0 57 31 - 159 - 704 Patientenanmeldung Silja Brückner Telefon: 0 57 31 - 159 - 236 Telefax: 0 57 31 - 159 - 716 Sekretariat Marina Koschaný Hildegard Vennebusch Telefon: 0 57 31 - 159 - 703 Telefax: 0 57 31 - 159 - 704 Manuela Dahlmeier Telefon: 0 57 31 - 159 - 706 Telefax: 0 57 31 - 159 - 716 Gundula Meihöfer Telefon: 0 57 31 - 159-707 Telefax: 0 57 31 - 159-716 Seite 6 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 1.2 Hauptindikation mit Bettenzahl Die Klinik Am Osterbach hat drei Abteilungen mit zusammen 220 Betten, hiervon belegt die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie maximal 107 Betten. 1.3 Geographische Lage Klima Bad Oeynhausen wird durch das atlantische Seeklima beherrscht. Dadurch sind die Tempraturunterschiede zwischen den Jahreszeiten weniger groß als in einem Kontinentalklima. Besonderheiten Die Klinik Am Osterbach liegt im heilklimatischen Kurort Bad Oeynhausen, der im ostwestfälisch-lippischen Erholungsgebiet am Rande des Weser- und Wiehengebirges liegt. Lage innerhalb des Ortes Die Klinik ist zentral gelegen. Innerhalb weniger Minuten kann man zu Fuß den Kurpark und auch die Innenstadt erreichen. Seite 7 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Erreichbarkeit mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln Die Klinik ist gut erreichbar über die Autobahn A 2 und A 30, Abfahrt Bad Oeynhausen sowie mit der Deutschen Bahn. Öffentliche Parkhäuser sind wenige Fußminuten entfernt erreichbar. Fahrdienst Die Patienten der Deutschen Rentenversicherung bekommen Gutscheine zugeschickt, so dass sie mit diesen Gutscheinen kostenlos mit einem Taxi vom Bahnhof zur Klinik gebracht werden können. 1.4 Historie der Einrichtung Die Klinik wurde in den siebziger Jahren erbaut und Ende 1991 von der Wicker Unternehmensgruppe übernommen. Von 1992 – 1995 wurde dann die Klinik mit großem Aufwand umbzw. auch teilweise neu gebaut. 1.5 Verträge mit Leistungsträgern Federführer Die Klinik Am Osterbach hat zwei Federführer. Für die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie ist die Deutsche Rentenversicherung Bund federführend, für die Abteilungen Neurologie mit neurologischer Psychosomatik und Geriatrie sowie das Stimm- und Sprachheilzentrum mit Tinnitusfachabteilung die Deutsche Rentenversicherung Westfalen. Verträge mit anderen Leistungsträgern Für alle drei Abteilungen bestehen Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen sowie auch den privaten Krankenkassen nach § 111 SGB V. 1.6 Barrierefreiheit Für Patienten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin stehen 4 rollstuhlgerechte Zimmer sowie 5 Zimmer, die für gehbehinderte Menschen, die nicht auf den Rollstuhl angewiesen sind, geeignet sind, zur Verfügung. Die übrigen Räumlichkeiten sind durchweg rollstuhlgeeignet. Voraussetzung für eine Rehabilitation in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin ist die Fähigkeit der Patienten, an Gruppentherapiesitzungen teilnehmen zu können. Hierdurch Seite 8 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe ergibt sich eine Mindestanforderung an das Hörvermögen. Im Ausnahmefall ist eine psychosomatische Rehabilitation in Begleitung eines externen Gebärdendolmetschers möglich. Besondere Einrichtungen für hörgeminderte oder stark sehbehinderte Menschen werden in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin darüberhinaus nicht vorgehalten. 1.7 Teilnahme am AHB-Verfahren Entfällt für die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie, da die Indikation Psychosomatik nicht im AHB-Indikationskatalog enthalten ist. 1.8 Zusammenarbeit, Kooperationen Abteilung für Psychotherapeutische Medizin: Universität Osnabrück: Kooperationsvereinbarung über die Ausbildung von Praktikanten/innen im Bereich Psychologie Abteilung für Psychotherapeutische Medizin: Universität Bielefeld: Kooperation im Bereich der Ausbildung von Psychologiepraktikanten/innen 1.9 Verpflegung und Speisenversorgung Gesunde und schmackhafte Gerichte sind eine wichtige Voraussetzung für das Wohlbefinden unserer Patienten. Alle Speisen werden im Hause zubereitet. Neben einer vollwertigen Normalkost bieten wir auch nach ärztlicher Indikationsstellung entsprechend verordnete Diäten sowie vegetarisches Essen an. Zum Frühstück und Abendessen können sich die Patienten an unserem reichhaltigen Büffet selbst bedienen. Das Mittagessen als 3-Gang-Menü wird von unserem Servicepersonal serviert. Seite 9 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 2 Struktur der Einrichtung 2.1 Räumliches Angebot Räume für Diagnostik und Therapie Vortragsraum 180 m² Gruppentherapieräume: Lichtraum 51 m² Sternraum 61 m² Stiller Raum 65 m² Raum E 37 m² Raum D 30 m² Werkgruppenraum 47 m² Übungsküche 23 m² Kunst- und Gestaltungstherapie Gestaltungstherapieraum 1 33 m² Gestaltungstherapieraum 2 54 m² Sport- und Bewegungstherapie MTT-Raum 83 m² Ergometerraum 26 m² Mehrzweckraum A 165 m² Mehrzweckraum B 68 m² Mehrzweckraum C 54 m² Physikalische Therapie Inhalation 22 m² Lichttherapie 16 m² Dauerduschen 80 m² Bade- u. Massagebereich 208 m². Schwimmhalle 156 m² Sauna 10 m² Bastelraum 48 m² Einzeltherapieräume Einzelbüro für jeden Psychologen Einzelbüro mit Untersuchungsliege für jeden Arzt Musterarbeitsplatz Schreibtisch „Büro“ mit PC mit Internet, Drucker, höhenverstellbarem 3 Räume für Einzelkrankengymnastik Seite 10 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Raum für Wutarbeit Visitenraum Untersuchungszimmer Gesprächsraum Pflege Diagnostik EMG/Magnetstimulation 20,67 m² EEG 17,56 m² EKG 15,37 m² EEG-Archiv 5,87 m² Hördiagnostik 16,93 m² Labor- Arbeitsraum 10,49 m² Ultraschall/Schwindeldiagnostik 20,94 m² Patientenzimmer, Aufenthalt- und Ruheräume Patientenzimmer Die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie verfügt über bis zu 107 zweckmäßig eingerichtete Einzelzimmer, alle mit Du/WC, Telefon und Radio. Zwei Zimmer sind behindertengerecht eingerichtet. Aus konzeptuellen Gründen sind in den Zimmern der Abteilung keine Fernsehgeräte installiert. Aufenthalt- und Ruheräume Als Aufenthaltsraum steht eine große Lobby mit wohnlichem Mobiliar zur Verfügung. Im gesamten Lobbybereich kann kostenfrei ein WLAN genutzt werden. Ein Billardtisch befindet sich im hinteren Bereich der Lobby. Auf Wunsch können nach Therapieende ein Gestaltungsraum und ein Therapieraum für eigene Aktivitäten genutzt werden. In einem etwas abgeteilten Bereich der Lobby befindet sich eine Fernsehecke zur gemeinschaftlichen Nutzung. 2.2 Medizinisch-technische Ausstattung Liste der Diagnostikgeräte • PCs für die klinisch-psychologischeTestdiagnostik im Rahmen der Basisdokumentation (HEALTH49, AVEM, BSL, IIP-25, PDS) • Weitere Testverfahren (d2, SKID I, SKID II, CTQ) Neurologische apparative Diagnostik • EEG (papierlos, computergestützt) • EMG, NLG Seite 11 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • VEP, AEP, SEP • kortikale Magnetstimulation • Dopplersonographie extra- und transcraniell • Duplexsonographie • Audiometrie (BERA) (insbesondere für Tinnitus-Rehabilitanden) • Tympanometrie (TE OAE) (insbesondere für Tinnitus-Rehabilitanden) • Schwindeldiagnostik Internistische apparative Diagnostik • EKG, Ruhe-EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG • Lungenfunktionsprüfung • Echokardiographie • Abdomensonographie • Langzeitblutdruckmessung • Schlafscreening Neuropsychologische Abteilung • klinische Diagnostik: Erfassung neuropsychologischer Störungen in den Bereichen Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Denkprozesse und kulturell erworbene Leistungen (z. B. Rechnen, Lesen). • Leistungsdiagnostik: Erfassung des positiven Leistungsbildes in den oben genannten Bereichen zur Abschätzung der Leistungsfähigkeit • Testdiagnostik psychischer Störungen (BDI, SCL 90) Schluckdiagnostik • mittels transnasaler Endoskopie zur Beurteilung des Schluckaktes und zur Festlegung des Kostaufbaus bei Schluckstörungen. Außerdem sind bei Schluckstörungen so Verlaufskontrollen möglich. Da wir eine HNO-Abteilung im Haus haben, sind bei Bedarf HNO-ärztliche und phoniatrische Konsile inklusive der apparativen Diagnostik möglich (Lupenlaryngoskopie, Audiometrie) z. B. bei Tracheostomapatienten. Liste der therapeutischen Geräte • PCs: CogPack • Lichttherapie • MTT • PC für Skills-Training Seite 12 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Krankengymnastik Airex Pad, Bälle, Bobathrolle, Beinstemme, Flexibar, Fußtrainer, Gehbarren, Keulen, Kreisel, Laufband, Minitrampolin, MOTOmed, Nordic Walking Stöcke, Pedalo, Pezzibälle, Schaukelbrett groß, Schaukelbrett klein, Schlingentisch, Sisselkissen, Springseil, Sprossenwand, Stehtisch, Stehtrainer, Stepper, Vibrax. Ergotherapie Werkraum: Standbohrmaschine, Dekupiersäge, Tretlaubsäge, höhenverstellbare Werkbank, Handwerkzeuge. Übungsküche Küchengeräte mit Adaptionsmöglichkeiten. Physikalische Therapie Übungsbüro 1 höhenverstellbarer Arbeitstisch, 1 PC mit Drucker Gestaltungsraum Künstlerische Medien 2.3 Personelle Besetzung Konzeptorientierter Basis-Soll-Stellenplan Basissollstellenpian gültig seit 01.02.2012 Vollzeitstellen Soll 1 Chefärztin 1,0 2 Oberarzt/Oberärztin Oberarzt 2,0 4 Assistenzärztin Assistenzarzt 9,2 5 davon Fachärztin (insgesamt aus 1 bis 4 und 6) davon Facharzt (insgesamt aus 1 bis 4 und 6) Ist Bemerkungen Seite 13 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 6 weitere Ärztin weiterer Arzt 7 approbierte Psychologische Psychotherapeutin approbierter Psychologischer Psychotherapeut 8 Psychologische Psychotherapeutin in Ausbildung Psychologischer Psychotherapeut in Ausbildung 9 Dipl.-Psychologin (nicht 7 oder 8) Dipl.Psychologe (nicht 7 oder 8) 10 Hilfskraft für Psychologin Hilfskraft für Psychologen 13 weitere zuzuordnende Mitarbeiterin weiterer zuzuordnender Mitarbeiter 14 Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpfleger 16 Fachkrankenpflegerin Psychiatrie Fachkrankenpfleger Psychiatrie 18 Medizinische Fachangestellte im Stationsdienst Medizinischer Fachangestellter im Stationsdienst 21 weitere Mitarbeiterin Pflege weiterer Mitarbeiter Pflege 22 Physiotherapeutin Physiotherapeut 2,75 23 Masseurin/medizinische Bademeisterin Masseur/medizinischer Bademeister 1,66 24 Dipl.-Sportlehrerin Dipl.-Sportlehrer 1,0 25 Gymnastiklehrerin Gymnastiklehrer 26 Bewegungstherapeutin Bewegungstherapeut 27 weitere Mitarbeiterin Bewegungstherapie weiterer Mitarbeiter Bewegungstherapie 28 Ergotherapeutin Ergotherapeut 30 Kreativtherapeutin Kreativtherapeut 31 Musiktherapeutin Musiktherapeut 32 weitere Mitarbeiterin beschäftigungsbezogene Therapie weiterer Mitarbeiter beschäf- 3,0 1,0 9,5 1,38 incl. Nachtdienst 1,38 1,37 - Seite 14 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe tigungsbezogene Therapie 38 weitere Therapeutin weiterer Therapeut 39 Diatassistentin/Ökotrophologin Diätassistent/Ökotrophologe 1,0 40 Dipl.-Sozialarbeiterin Dipl-Sozialarbeiter 1,6 42 Medizinische Fachangestellte - Diagnostik Medizinischer Fachangestellter - Diagnostik 43 weitere Mitarbeiterin weiterer Mitarbeiter Qualifikationsnachweis der Mitarbeiter Ärzte Frau Dr. med. Anke Stroop Chefärztin Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie FÄ für Psychotherapeutische Medizin Balintgruppenleiterin (TP) Suchtmedizinische Grundversorgung WB-Ermächtigung für das Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (3 Jahre) Kurse Sozialmedizin absolviert Abschluss offen Laufende Ausbildung • Klinische Hypnose (MEG) Herr Dr. med. Jürgen Hinrichs Oberarzt • Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie • Zusatzbez. Rehabilitationswesen • Zusatzbez. Betriebsmedizin • Fachkunde Rettungsdienst • Fachkunde Strahlenschutz in der Röntgendiagnostik Laufende Weiterbildungen für Zusatzbez. • Sozialmedizin (Abschluss vor. 2015) Laufende Ausbildung • CBASP-Therapie (Abschluss offen) Frau Monika Kirsch WB-Assistentin • Frau Nicola Laser • Ärztin Fort- und Weiterbildungen • Gesundheitsmanagement • Strahlenschutz in der Röntgendiagnostik • • • • • Ärztin Seite 15 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Frau Ute Zander • • Fachärztin für Psychiatrie Laufende psychotherapeutische Ausbildung (TP) Frau Dr. med. Helgard Bauhardt Fachärztin für Radiologie Tiefenpsychologische Grundausbildung Weiterbildung im Gruppenpsychodrama Abgeschlossenes Curriculum Einzelpsychodrama Abgeschlossene Traumatherapieausbildung nach dem KREST-Modell, zertifiziert als Traumafachberaterin Weiterbildung in • Ego-state-Therapie • Psychoonkologie Herr Dr. med. Harald Brandts-Hagedorn WB-Assistent • • • • Facharzt für Allgemeinmedizin Psychotherapie Chirotherapie Naturheilverfahren Frau Dr. med. Bettina Exeler WB-Assistentin • • • Fachärztin für Anästhesiologie Zusatzbez. Spezielle Schmerztherapie Fachkunde Strahlenschutz in der Röntgendiagnostik • • • • • Psychologen Herr Andreas Weidenbach • • • • • Psychologischer Psychotherapeut VT Fortbildung Trauerbegleitung und Sterbebegleitung Psychoonkologische Ausbildung Gesprächspsychotherapie Gestaltherapeutische Fortbildung Frau Elfie Böckstiegel Dipl.-Psychologin Verhaltenstherapeutische und gesprächstherapeutische Grundausbildung Fortbildungen • Psychoonkologie • Psychologisch pädagogische Integration von Langzeitarbeitslosen Frau Friederike Weber • • • • • • • • • Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin VT Psychologische Psychotherapie mit Vertiefungsgebiet Verhaltenstherapie der DGVT Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie Ressourcenorientierte Beratung DPA Kursleiterin für Autogenes Training Kursleiterin für Progressive Muskelrelaxation Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT) Seite 16 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Frau Anna Knepper • • Dipl.-Psychologin Fortgeschrittene Ausbildung Verhaltenstherapie Kunsttherapeuten Herr Thorsten LinneRotermund • Dipl.-Kunsttherapeut (FH) Frau Janina Freiburg • Dipl.-Kunsttherapeutin (FH) • Coach der Wirtschaft (IHK) Fortbildungen • „Innere-Kind-Arbeit im kunstth. Setting“ • Kunstth. Fachbegleiter für Psychotraumatologie Frau Beate Fuhsy • Dipl.-Kunsttherapeutin (FH) Sozialarbeiterin Frau Kristina Kopka • • • • • • Dipl.-Sozialpädagogin und -Sozialarbeiterin MA mit Schwerpunkt Gemeindepsychiatrie Coach (DVNLP) Psychosoziale Beraterin NLP-Practitioner Verfahrenspflegerin (Jugendhilfe nach FamFG) Ergotherapie Frau Tatjana Siemens • Ergotherapeutin • BA für Medizinalfachberufe Fortbildung • MELBA Frau Gisela Groß • Ergotherapeutin Fortbildung • Ausdrucksmalen Bewegungsteam Frau Ilka Dehne • Physiotherapeutin Fortbildungen: • Rückenschulleiterin • Dorn Breuss Therapie • Stressbewältigung • Fußreflexzonenmassage • Medical Taping / Easy Taping • Nordic Walking • Moxybustionstherapie Seite 17 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • • • Pilates Mobile Massage Feldenkrais Frau Hendrike Viering • Physiotherapeutin Fortbildungen: • Fußreflexzonenmassage • Medical Taping /Easy Taping • E-Technik (Grundkurs) • PNF • manuell Lymphdrainage Frau Andrea Homburg • Dipl. Sportwissenschaftlerin / Physiotherapeutin Fortbildungen: • Rückenschulleiterin • Stressbewältigung • Medical Taping / Easy Taping • Nordic Walking • Bobath Grundkurs • E-Technik • Yoga • Pilates • Manuelle Therapie • Reha-Sport (Lizenz) • Mc Kenzie • Feldenkrais • NLP Körpersprache • Bogenschießen • Patientenschulung Frau Andrea Mense • Dipl. Sportwissenschaftlerin Fortbildungen: • Fußreflexzonenmassage • Yoga • Feldenkrais • Osteopathie • Tanztherapie • med. Trainingstherapie • Rückenschule • Reha-Sport (Lizenz) Seite 18 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 2.4 Anwesenheits- und Therapiezeiten Abteilung für Psychotherapeutische Medizin • Regelversorgung ärztlich und therapeutisch Mo. Bis Do. 8:00 bis 16:30, Fr. bis 15:00 • Notfallversorgung 24/7 • Pflege 24/7 • Bewegungstherapie teils bis 18:30 • Physikalische Therapie Mo. bis Sa. ab 7:00 Seite 19 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 3 Medizinisch-konzeptionelle Grundlagen 3.1 Indikationen / Kontraindikationen Indikationen F3 Affektive Störungen F 31 Bipolare affektive Störungen • F31.3 bipolare affektive Störung, ggw. mittelgradige oder leichte depressive Episode • F31.30 ohne somatisches Syndrom • F 31.31 mit somatischem Syndrom • F31.4 bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode, ohne psychotische Symptome • F31.7 bipolare affektive Störung, gegenwärtig remittiert F 32 Depressive Episode • F 32.0 leichte depressive Episode • F 32.1 mittelgradige depressive Episode • F 32.2 schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome • F 32.8 sonstige depressive Episoden ( z.B. larvierte Depression ) F 33 Rezidivierende depressive Störungen • F 33.0 Rezidivierende depressive Störung, ggw. leichte Episode • F 33.0 ohne somatisches Syndrom • F 33.01 mit somatischem Syndrom • F 33.1 Rezidivierende depressive Störung, ggw. mittelgradige Episode • F 33.10 ohne somatisches Syndrom • F 33.11 mit somatischem Syndrom • F 32.2 Rezidivierende depressive Störung, ggw. schwere Episode ohne psychotische Symptome • F 33.4 Rezidivierende depressive Störung, ggw. remittiert F 34 Anhaltende affektive Störungen • F 34.0 Zyklothymia (affektive Persönlichkeitsstörung, zykloide Persönlichkeitsstörung) • F 34.1 Dysthymia (depressive Neurose, depressive Persönlichkeitsstörung) • F 34.8 sonstige anhaltende affektive Störungen • F 38 Sonstige affektive Störungen (z. B. Dysthymie mit Bezug zu Menstruationszyklus) Seite 20 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe F4 Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen F 40 Phobische Störungen F 40.0 Agoraphobie • F 40.1 F 40.0.0 ohne Panikstörung F 40.0.1 mit Panikstörung soziale Phobien • F 40.2 spezifische (isolierte) Phobien • F 40.8 sonstige phobische Störungen • F 40.9 n. n. bez. phobische Störungen • F 41 sonstige Angststörungen • F 41.0 Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) • F 41.1 generalisierte Angststörung • F 41.2 Angst und depressive Störung, gemischt • F 41.3 sonstige gemischte Angststörung (z. B. Mischung mit Zwangs-, dissoziativen- oder Somatisierungsstörungen) F 42 Zwangsstörung • F 42.0 vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang • F 42.1 vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale) • F 42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt F 43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen • F 43.0 akute Belastungsreaktion • F 43.1 posttraumatische Belastungsstörung • F 43.2 Anpassungsstörung F 43.20 F 43.21 F 43.22 F 43.23 F 43.24 kurze depressive Reaktion verlängerte depressive Reaktion Angst und depressive Reaktion gemischt mit vorwiegender Störung anderer Gefühle mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens F 44 Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) • F 44.0 dissoziative Amnesie • F 44.1 dissoziative Fugue • F 44.2 dissoziatives Stupor • F 44.3 Trance- und Besessenheitszustände • F 44.4 dissoziative Bewegungsstörungen Seite 21 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • F 44.5 dissoziative Krampfanfälle • F 44.6 dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen • F 44.7 dissoziative Störungen, gemischt F 45 Somatoforme Störungen • F 45.0 Somatisierungsstörung • F 45.1 undifferenzierte Somatisierungsstörung • F 45.2 hypochondrische Störung • F 45.3 somatoforme autonome Funktionsstörung • F 45.4 30 Herz und kardiovaskuläres System 31 oberer Gastrointestinaltrakt 32 unterer Gastrointestinaltrakt 33 respiratorisches System 34 urogenitales System 38 sonstige Organe oder Organsysteme anhaltende somatoforme Schmerzstörung • F 45.8 sonstige somatoforme Störungen F 48 Sonstige neurotische Störungen • F 48.0 Neurasthenie • F 48.1 Depersonalisations-, Derealisationssyndrom F5 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren F 50 Essstörungen • F 50.0 Anorexia nervosa • F 50.1 Atypische Anorexia nervosa • F 50.2 Bulimia nervosa • F 50.3 Atypische Bulimia nervosa • F 50.4 Essattacken bei sonstigen psychischen Störungen • F 50.5 Erbrechen bei psychischen Störungen • F 50.8 sonstige Essstörungen F 51 Nicht organische Schlafstörungen • F 51.0 nicht organische Insomnie • F 51.1 nicht organische Hypersomnie • F 51.2 nicht organische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus • F 51.4 Pavor nocturnus • F 51.5 Alpträume Seite 22 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe F 52 Nicht organische sexuelle Funktionsstörungen • F 52.0 Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen • F 52.1 sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung • F 52.2 Versagen genitaler Reaktionen • F 52.3 Orgasmusstörung • F 52.4 Ejaculatio praecox • F 52.5 nicht organischer Vaginismus • F 52.6 nicht organische Dyspareunie • F 52.7 gesteigertes sexuelles Verlangen • F 52.8 sonstige nicht organische sexuelle Funktionsstörung F 54 Psychische Faktoren und Verhaltenseinflüsse bei andernorts • klassifizierten Krankheiten, z. B. • Asthma bronchiale (F 54 und J 45) • Dermatitis und Ekzem (F 54 und L 23 - L 25) • Magenulcus (F 54 und K 25) • Colitis mucosa (F 54 und K 58) • Colitis ulcerosa (F 54 und K 51) • Urtikaria (F 54 und L 50) F 55 Mißbrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen • F 55.0 Antidepressiva • F 55.1 Laxantien • F 55.2 Analgetika • F 55.3 Antazida • F 55.4 Vitamine • F 55.5 Steroide oder Hormone • F 55.6 n. n. bez. Naturheilmittel • F 55.8 sonstige, nicht abhängigkeitserzeugende Substanzen F6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen F 60 Persönlichkeitsstörungen • F 60.0 paranoide Persönlichkeitsstörung • F 60.1 schizoide Persönlichkeitsstörung • F 60.3 emotional instabile Persönlichkeitsstörung F 60.4 30 impulsiver Typus 31 Borderline-Typus histrionische Persönlichkeitsstörung • Seite 23 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • F 60.5 anankastische Persönlichkeitsstörung • F 60.6 ängstlich (vermeidende) Persönlichkeitsstörung • F 60.7 abhängige Persönlichkeitsstörung F61 Kombinierte Persönlichkeitsstörungen F 62 Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer Schädigung oder Krankheit des Gehirns • F 62.0 Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung • F 62.1 Andauernde Persönlichkeitsänderung nach psychischer Krankheit • F 62.8 sonstige andauernde Persönlichkeitsänderungen F 63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle • F 63.0 Pathologisches Glücksspiel • F 63.3 Trichotillomanie F 66 Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung • F 66.0 sexuelle Reifungskrise • F 66.1 ich-dystone Sexualorientierung • F 66.2 sexuelle Beziehungsstörung F 68 Sonstige Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung • F 68.0 neurose) Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen (Renten- Die drei häufigsten Rehalilitationsdiagnosen • F43.1 posttraumatische Belastungsstörung • F33.1 rez. depressive Störung, mittelgradige Episode • F43.2 Anpassungsstörung Kontraindikationen • Absolut o Akute Suizidalität o F2, F30/31 Nicht remittierte Psychosen o F1 manifeste Abhängigkeitserkrankungen o Delinquenz, insbesondere Sexualstraftaten Seite 24 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • o lebensbedrohliche Organschädigung, z.B. massives Untergewicht bei Essstörung o F0 Ausgeprägte hirnorganische kognitive Defizite o Pflegebedürftigkeit im Rahmen der Grundpflege Relativ o laufende / bevorstehende Gerichtsverfahren o persistierende Bedrohungssituationen o F70 Minderung der Intelligenz o Sprachliche Einschränkungen o Massiver Medikations- und Therapiebedarf aufgrund von Erkrankungen aus anderen Fachgebieten Kriterien zur Modifikation der Rehabilitationsdauer Verlängerung: wenn der/die motiviert mitarbeitende Patient/in durch eine Verlängerung der Rehabilitation Ziele in Bezug eine Verbesserung der Teilhabe am sozialen und Erwerbsleben erreichen kann, die ohne die Verlängerung nicht oder nicht ausreichend stabil erreicht werden können. Verkürzung: bei fehlender oder nicht ausreichender Rehafähigkeit oder bei vorzeitigem Erreichen der Ziele. In Ausnahmefällen, bei massivem Bruch des Settings oder therapieschädigendem Verhalten ist auch eine vorzeitige, ggf. disziplinarische, Entlassung möglich. 3.2 Rehabilitationsziele • Erarbeitung einer realistischen sozialmedizinischen und therapeutischen Perspektive unter besonderer Berücksichtigung der Teilhabe gemäß SGB IX am sozialen, gesellschaftlichen und beruflichen Leben sowie Indikationsstellung, Planung und Einleitung weiterer therapeutischer und medizinischer Maßnahmen. Wichtige Grundlagen sind dabei die Stärkung der Resilienz sowie die Aktivierung von Ressourcen. • Der therapeutische Fokus liegt zunächst auf der Identifikation bestehender Einschränkungen der Teilhabe unter Berücksichtigung des individuellen Leidensdrucks mit dem Ziel, die bestehenden Einschränkungen zu minimieren, zu bewältigen oder auszugleichen. • Die individuelle Zielformulierung erfolgt partizipativ im Dialog von Therapeut und Patient, um eine optimale Adherence zu erreichen. • Angesichts der Komplexität und Individualität der Funktionseinschränkungen in der Psychosomatik ist eine weitere Konkretisierung mit der Benennung konkreter Zielformulierungen nicht möglich. So stehen bei vielen Patienten Einschränkungen in den Fähigkeitsbereichen „Flexibilität und Umstellungsfähigkeit“, „Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit“, „Durchhaltefähigkeit“ und „Selbstbehauptungsfähigkeit“ im Fokus. Neben Seite 25 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe der allgemeinen, methodenspezifischen psychotherapeutischen Bearbeitung können zum Beispiel ergotherapeutische Methoden im Rahmen einer Projektgruppe in den genannten Bereichen Kompetenzen und Ressourcen wecken und aufbauen, ebenso aber auch körper- als auch ausdrucksorientierte Verfahren. • Die Zielerreichung wird im Rehabilitationsprozess kontinuierlich über ein dafür entwickeltes Formular verfolgt. Es erfolgt eine Selbsteinschätzung der Patienten sowie eine Fremdbeurteilung durch die Therapeuten mit Dokumentation zu festgelegten Zeitpunkten. • Im Abschlussgespräch wird die Zielerreichung dokumentiert und der weitere Therapiebedarf definiert. 3.3 Theoretische Grundlagen und Überblick über die Therapieausrichtung Patienten/innen mit überwiegend somatischem Krankheitskonzept werden in der Regel von ärztlichen Psychotherapeuten/innen betreut, die somit die Integration eines psychosomatisch-ganzheitlichen Krankheitsverständnisses bahnen können. Methodisch liegt der psychotherapeutische Schwerpunkt auf der stationären psychodynamischen bzw. verhaltenstherapeutischen integrativen Kurzzeitgruppentherapie unter Einbeziehung von systemischen und hypnotherapeutischen Elementen sowie Psychodrama. Um die Symbolisierungsfähigkeit zu fördern, ist Kunst- und Gestaltungstherapie für alle Patienten/innen fest vorgesehen. Soweit vorhanden, erfolgt die Indikationsstellung sowohl der therapeutischen als auch ggf. pharmakologischen Interventionen auf der Basis der Leitlinien der AWMF sowie von Reha-Therapiestandards. Für Details s. Konzepte im Anhang. Seite 26 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 4 Rehabilitationsverlauf / Organisation 4.1 Aufnahmeverfahren Patientenaufnahme Nach Akteneingang erfolgt je nach Störungsbild eine Zuordnung der Patienten in eine geeignete Therapiegruppe durch die Leitung. Bei unzureichenden Informationen erfolgt eine telefonische Rücksprache mit den Patient/innen durch das Aufnahmebüro, ggf. auch durch die Leitung sowie erforderlichenfalls eine Anforderung weiterer Befunde. In der Regel drei Wochen vor dem Aufnahmetermin, bei Eilfällen kurzfristiger, erfolgt die schriftliche Einladung der Patienten durch das Aufnahmebüro. Anreisetag ist jeweils dienstags. Am Aufnahmetag erfolgen eine Begrüßung und Kontaktaufnahme durch einen Arzt und die Pflege sowie ein pflegerisches Aufnahmegespräch. Am Tag nach der Aufnahme erfolgt die Begrüßung durch die Chefärztin im Rahmen eines Einführungsvortrages in die Rehabilitation und Psychosomatik. Prüfung AHB-Verfahren Entfällt Ärztliche Aufnahmeuntersuchung Der erste reguläre fachärztliche Kontakt erfolgt am Tag nach der Aufnahme im Rahmen einer fachärztlich geleiteten Gruppe. Die Aufnahme durch den Bezugstherapeutenen und ggf. die zuständige Ärztin im Falle eines psychologischen Bezugstherapeuten erfolgt in der Regel noch am Aufnahmetag, bei größeren Anreisegruppen bis spätestens Donnerstag mittag, also innerhalb von 2 Tagen. Einleitung erster diagnostischer Maßnahmen Die wesentliche diagnostische Methode in der Psychosomatik ist die Exploration, die somit bereits im Rahmen der therapeutischen Aufnahme stattfindet. Eine formalisierte klinischpsychologische Testdiagnostik findet in der Regel am 2. Tag nach der Aufnahme statt. Regelhaft werden in der ersten Woche eine allgemeine Laboruntersuchung sowie ein EKG durchgeführt. Therapiebeginn Bereits die Anreisebegrüßung durch Pflege und Arzt sowie die Klinikführung durch Mitpatienten am Aufnahmetag sind im Sinne der Etablierung einer therapeutischen Gemeinschaft als Bestandteil der Therapie zu sehen, dies gilt auch für die am Tag nach der Aufnahme stattfinSeite 27 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe denen einführenden Veranstaltungen wie Begrüßung durch die Chefärztin und Oberarztgruppe. Die Psychotherapie bzw. Kunsttherapie, also die Therapie in der Bezugsgruppe beginnt am Donnerstag mittag, also am zweiten Tag nach der Aufnahme. 4.2 Rehabilitationsdiagnostik Indikationsbezogene Routinediagnostik (Standards) • Klinisch-psychologische Testdiagnostik: HEALTH-49, PDS, BSL, AVEM, IIP-25 • EKG • Labor: Blutbild, Transaminasen, Retentionswerte, Elektrolyte, Lipide, TSH, Glucose • Psychiatrisch-psychosomatische Exploration Funktionsdiagnostik, Screenings, Assessments • MELBA • Neuropsychologische Testung (Kognitive Funktionen) • Diagnostische Testung (SKID I, SKID II, CTQ, CFT-20R, etc.) • Apparative Diagnostik abteilungsübergreifend (s.o.) In Kooperation erbrachte Leistungen • LZ-EKG: Gollwitzer-Meier-Klinik • Konventionelle Radiologie: Johanniter-Ordenshäuser • Labor: Laborgemeinschaft Krone • Notfalllabor: Deutsches Herzzentrum • CT, MRT: Kliniken des Mühlenkreises Spezielle Diagnostik für Patienten mit besonderer beruflicher Problemlage • Halbtägige Belastungserprobung mit kaufmännischem und handwerklichem Anteil • Erprobung am Musterarbeitsplatz „Büro“ • Verhaltensbeobachtung in ergotherap. Projektgruppe mit besonderem Fokus auf Rollenfindung in Teams und Konflikt- sowie Kommunikationsverhalten • MELBA Kooperierende Konsiliarärzte Niedergelassene Ärzte • Dr. Rashed, B.O. (Orthopädie) Seite 28 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • Dres. Bacha/Lange, B.O. (Dermatologie) • Dr. Müller, B.O. (Gynäkologie) • Dr. Engeland, B.O. (Zahnarzt) Im Hause • Dr. Jütte (Neurologie) • Dr. Prieshof (Innere Medizin) • Dr. Scheer (HNO, Phoniatrie) 4.3 Das interdisziplinäre Reha-Team Häufigkeit und Inhalte der Team-Sitzungen Es finden tägliche Teambesprechungen (à 25 min.) und für jede der Therapiegruppen alle 14 Tage eine Rehakonferenz unter Einbeziehung aller an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen (à 30 min.) statt. Jeweils im Monatsrhythmus finden eine externe Teamsupervision, eine Balintgruppe (anrechnungsfähig im Rahmen der Weiterbildungsermächtigung), eine zertifizierte Fortbildung sowie eine Gesamtteamkonferenz statt. Weiterhin existiert eine offene Besprechungszeit für die Bezugstherapeuten von 30 min pro Woche, die für Urlaubsplanung, Patientenübergaben, aber auch für Intervision, bzw. informellen Kontakt genutzt werden kann. Einmal im Jahr wird ein „Teamtag“ im Sinne einer extern stattfindenden Konzepttagung unter Beteiligung des gesamten Teams durchgeführt. Die beschriebenen Teamsitzungen, Visiten, Inter- und Supervisionen werden fachbezogen zur Klärung diagnostischer Fragestellungen, zur Überprüfung des therapeutischen Focus, der erhobenen Psychodynamik bzw. Verhaltensanalyse, der angewandten Therapieformen und Therapiefrequenz, zur Erarbeitung einer fundierten sozialmedizinischen Beurteilung sowie zur Einschätzung der erforderlichen weiterführenden therapeutisch und beruflichen Maßnahmen durchgeführt. Repräsentation der therapeutischen Berufsgruppen Gemäß dem ganzheitlichen Auftrag der Abteilung sind an den geschilderten Teamsitzungen Vertreter der primär beteiligten Berufsgruppen, also Leitung, ärztliche und psychologische Bezugstherapeuten, Kunsttherapeuten, Pflege, Bewegungsteam, Ergotherapie und Sozialarbeit, in Einzelfällen bei Bedarf auch Ernährungsberatung und physikalische Therapie beteiligt. Seite 29 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 4.4 Ärztliche und bezugstherapeutische Aufgaben Verantwortung für den gesamten Rehaprozess, Umsetzung der Sozialmedizin Die medizinisch-therapeutische Endverantwortung für den gesamten Rehapozess einschließlich der Umsetzung der Sozialmedizin trägt die Chefärztin, bzw. ihr Vertreter. Teamleitung und -koordination Die therapeutischen Prozesse werden begleitet und supervidiert durch regelmäßige Chefund Oberarztvisiten sowie durch Zweitsichten von Versicherten und Einzelfallsupervisionen durch Chefärztin und Oberarzt. Zusätzlich ist ein monatliches Weiterbildungsseminar implementiert, das allen Teammitgliedern offensteht, sich inhaltlich aber primär an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie richtet und das die bisherigen internen Weiterbildungsveranstaltungen ergänzt. Zur Teamentwicklung finden regelmäßige, strukturierte Mitarbeitergespräche und Personalentwicklungsgespräche statt. Individuelle Anliegen können kurzfristig bearbeitet werden. Die Teammitglieder werden durch Arbeitsgruppen und ihre Beiträge in Teamsitzungen an der Entwicklung der Abteilung beteiligt. Anregungen seitens der Teammitglieder und der Patienten können jederzeit an die Leitung herangetragen werden und finden Eingang in die Entscheidungsprozesse. Dies kann direkt im persönlichen Kontakt oder mit den Mitteln des im Rahmen des QM implemnetierten Verbesserungsvorschlagswesens. Im Übrigen dienen die oben beschriebenen Teamsitzungen selbstverständlich auch der Koordination der therapeutischen und organisatorischen Prozesse. Aufnahme, Diagnostik, Visiten, Entlassung Bezugstherapeutische Aufgaben sind Aufnahmeuntersuchung, Indikationsstellung für Diagnostik, klinische Diagnosestellung nach Kriterien der ICD10 bzw. Funktionsdiagnostik nach ICF, Erarbeitung von Psychodynamik unter Einbeziehung der OPD-2, bzw. Verhaltensanalyse, Teilnahme an Visiten und Rehakonferenzen, offene Sprechstunden, Abschlussuntersuchung, Dokumentation des Therapieverlaufes unter Berücksichtigung der Rückmeldungen der anderen Berufsgruppen, Erstellung des Entlassungsberichtes. Aufgabe der Ärzte sind darüber hinaus die Verordnung von Medikamenten, die somatisch-medizinische Befunderhebung und ggf. Veranlassung weiterführender Diagnostik und konsiliarischer Untersuchungen sowie die zusammenfassende Beurteilung der erhobenen medizinischen Befunde. Rehabilitationsziele und Therapieplan Ermittlung der Einschränkungen nach ICF, daraus folgend Zielformulierung in Absprache mit dem Patienten. Erarbeitung und laufende Überprüfung, auch im Rahmen von RehakonferenSeite 30 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe zen, einer realistischen sozialmedizinischen und therapeutischen Perspektive in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Berufsgruppen. Ärztlich therapeutische Interventionen Bezugstherapeuten (ärztlich/psychologisch): Durchführung von Gruppen- und Einzelpsychotherapie, Angehörigengespräche und Kriseninterventionen. Ärztlich-somatische Interventionen: indikationsspezifische Pharmakotherapie, allgemeinärztliche Versorgung der Patienten, Notfallversorgung, Durchführung von Konsilen für die anderen Fachabteilungen Arznei- und Verbandmittelversorgung Belieferung mit Arzneimitteln über die Apotheke des Herzzentrums. Verordnung durch Ärzte und Ausgabe durch die Pflege, in der Regel für den Zeitraum der Reha mit Ausnahme von Bedarfsmedikation, Sedativa und Analgetika. Frei verkäufliche Medikamente, wie zum Beispiel „Erkältungsmittel“ erhalten die Patienten über die Klinik lediglich als Notfallmedikament. Im Übrigen sind die Patienten gehalten, sich diese Substanzen in der Apotheke selbst zu beschaffen. Koordination der Hilfsmittelversorgung Für die Koordination der Hörgeräteversorgung findet in Kooperation mit dem Stimm- und Sprachheilzentrum monatlich ein Beratungstermin einer örtlichen Hörgeräteakustikerin statt. Andere Hilfsmittel werden in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin selten indiziert, so dass hier jeweils ein individuelles Procedere zum Tragen kommt. Kooperationen Lokale Kooperationen sind aufgrund der bundesweiten Patientenzuweisung der Abteilung nicht sinnvoll. Kooperationen erfolgen jeweils im Einzelfall mit den zuständigen Ansprechpartnern (Betriebsärzte, Integrationsämter, Beratungsstellen, Träger der überörtlichen Sozialhilfe etc.) Seite 31 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 4.5 Behandlungselemente Therapeutische Bereiche mit Ihren Bausteinen und Spezialisierungen Reha-Pflege Der Pflege kommt als zentraler Anlaufstelle für die Versicherten und kommunikativem Schnittpunkt für die Ereignisse und Prozesse der Abteilung eine wichtige Rolle für die Steuerung von strukturierten und lösungsorientierten Abläufen zu. Darüber hinaus bietet die Pflege auf der Beziehungsebene die Funktion eines halt- und sicherheitgebenden stützenden Objektes, eines emotionalen Containers, einer Beratungsstelle oder die eines niedrigschwelligen Angebotes für „alle möglichen Anliegen und Probleme“. Im Rahmen des Abteilungskonzeptes werden die Versicherten aktiv dazu aufgefordert und ermutigt, sich bei der Pflege Hilfe und Unterstützung zu holen, was ein Teil der Versicherten zu regelmäßigen cotherapeutischen Kontakten nutzt. Diese Kontakte werden bei Versicherten in Krisensituationen, aber auch therapiebegleitend gezielt eingesetzt, z.B. bei Versicherten mit schweren Traumatisierungen, dissoziativen Störungen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen oder nicht ausreichend stabilen affektiven Störungen. Die Cotherapie erfolgt bei Bedarf oder auf ärztlich/therapeutische Verordnung, wobei die Grundhaltung im Sinne einer zunehmenden Entwicklung von Autonomie gegenüber dem Hilfs-Ich nach einer Phase der „Nährung und Sättigung“ ein langsames Ausschleichen der Kontakte vorsieht. Spezielle cotherapeutische Angebote der Pflege bestehen in Hilfen bei Tagesstruktur, der Vermittlung von Imaginations- und Notfallkoffertechniken etc. Die medizinisch-pflegerische Versorgung im engeren Sinne, die schon auf Grund der somatischen Comorbidität in steigendem Maße regelmäßig erforderlich ist, muss sich gleichzeitig an der Qualität der Beziehungsgestaltung, Entängstigung, Aktivierung und Motivationsarbeit messen lassen, was an die pflegerischen Interventionen einen hohen Qualitätsanspruch stellt. Der Pflege obliegt weiterhin die Durchführung des Entspannungsverfahrens PMR. Als konzeptionelles Ziel ist eine weitere Integration der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Pflege in die Cotherapie bzw. Therapie unter Supervision bei ausgewählten Gruppentherapien vorgesehen. Derzeit wird von Mitarbeiterinnen der Pflege, die die Weiterbildung zur Traumaberaterin bzw. weitere qualifizierte Weiterbildungen im Bereich Psychosomatik absolviert haben, die Leitung der Selbstregulationsgruppe unter Supervision wahrgenommen. Seite 32 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Psychologie Eine Trennung von „Psychologie“ und „Psychotherapie“ ist in der Abteilung nicht sinnvoll, da sowohl die Psychotherapie als auch die notwendige psychologische Diagnostik vom jeweils zuständigen, ärztlichen bzw. psychologischen Bezugstherapeuten durchgeführt wird. Psychotherapie Das Therapiekonzept der Abteilung beinhaltet im Schwerpunkt die Durchführung tiefenpsychologisch fundierter oder verhaltenstherapeutischer Gruppen- und Einzelpsychotherapie als Fokaltherapie (in der Regel je Woche 240min Gruppe und 50min Einzel) bzw. zielorientierter Therapie im Kontext der Rahmenbedingungen und Ziele der Rehabilitation. Methodisch liegt der Schwerpunkt auf der stationären psychodynamischen bzw. verhaltenstherapeutischen integrativen Kurzzeittherapie unter Einbeziehung von imaginativen Elementen. Subspezialisierungen mit entsprechenden therapeutischen Schwerpunkten (s. Konzepte in der Anlage) bestehen in den Bereichen Traumatherapie und Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR). Indikative Gruppen finden zusätzlich zum Basistherapiekonzept statt: • Psychoedukative Gruppe „Körper & Seele“ Diese Gruppe soll den PatientInnen Wissen über die psychischen und neurobiologischen Zusammenhänge psychosomatischer Symptome und Beschwerdebilder im engeren Sinne vermitteln, aber auch eine ganzheitliche Betrachtungsweise auf scheinbar rein somatisch bedingte Symptomkomplexe ermöglichen. Die Gruppe wird themenoffen am Bedarf der PatientInnen ausgerichtet, wobei das Thema der psychosomatischen Zusammenhänge immer im Blick bleibt. Eher offene, psychodynamische Gruppenprozesse und therapeutische Übungen werden mit psychoedukativen Elementen wie „Impulsreferaten“ und konkreten neurophysiologischen Erläuterungen kombiniert. Zielgruppe: Vorgesehen ist diese indikative Gruppe für Patientinnen und Patienten, bei denen zunächst körperliche Symptome im Vordergrund stehen oder eine wesentliche Rolle bei der Therapie spielen. Gruppengröße: Max. ca. 12 TeilnehmerInnen Setting : Offene Gruppe Frequenz: 1mal/ Woche à 60 min Materialien: Gruppenraum, Flipchart, Tageslichtprojektor/Beamer, ggf. zusätzliches Material wie z.B. Decken, Manual (in der Erstellung). Seite 33 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • Selbstregulationsgruppe Die Gruppe bietet das Erlernen von Techniken, insbesondere im Bereich der imaginativen Verfahren, zur Affekt- und Selbstwertregulation an. Derzeit stehen zwei Gruppentermine, also 20 Behandlungsplätze, zur Verfügung. Zielgruppe: Die Gruppe richtet sich ausdrücklich nicht nur an PatientInnen mit einer PTBS im engeren Sinne, sondern an alle PatientInnen mit maßgeblichen Defiziten im Bereich der emotionalen Selbststeuerung und Selbstwahrnehmung. Gruppengröße: Max. ca. 10 TeilnehmerInnen Setting : Offene Gruppe Frequenz : 1mal/ Woche à 60 min Materialien : Gruppenraum, Flipchart, Textsammlung, zusätzliches Material wie z.B. Decken • Infogruppe Depression Psychoedukative Vermittlung von Informationen zur Entwicklung und Behandlung einer depressiven Symptomatik auf der Basis eines integrativen bio-psycho-sozialen Modells. Durch die Vermittlung eines Konzeptes der Symptomatik und ihrer möglichen Behandlung wird die Therapiemotivation der Versicherten und die Entwicklung von längerfristigen Handlungs- und Veränderungsperspektiven gestärkt. Zielgruppe: Versicherte mit Depression, Dysthymie oder Anpassungsstörung mit depressiver Reaktion (F31.3-5, F32, F33, F34.1, F43.20-1) Gruppengröße : Max. ca. 12 Teilnehmer Setting: Offene Gruppe, manualisiert über 4 Wochen Frequenz: 1mal / Woche à 75 min Materialien : Gruppenraum, Tageslichtprojektor, ggf. zusätzliches Material 1. Stunde: Was ist eine Depression? Begriffsbestimmung, Verlaufsformen. Die Versicherten schildern ihre Symptome; Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet. Überblick über Therapieoptionen unter Einbezug der Erfahrungen der Versicherten. 2. Stunde: Psychotherapie Einführung des „Diathese – Stress – Modells“ Was prädisponiert zu einer depressiven Reaktion? Grundlagen: Psychodynamische und lerntheoretische Grundlagen: Bindung, frühe Objektbeziehung, präoperatorisches Denken, ABC-Modell, gelernte Hilflosigkeit. Darstellung der verschiedenen PT-Verfahren. Seite 34 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 3. Stunde: Biologie der Depression Eher Vortragscharakter, Neuroanatomie, Monoaminhypothese, Cortisolhypothese, Biologische Modelle des psychosomatischen Zusammenhanges. 4. Stunde: Psychopharmakologie Die Versicherten stellen ihre eigene Medikation vor. Differenzierung von erwünschter / unerwünschter Wirkung, Nebenwirkung. Wirkungsweise der Antidepressiva, Antipsychotika, Benzodiazepine. Indikationen, Kontraindikationen, Hoffnungen, Befürchtungen werden diskutiert. Vorgehen bei „Therapieresistenz“. • Tinnitusbewältigungsgruppe im Stimm- und Sprachheilzentrum (SSHZ) Im Rahmen der Kooperation zwischen den Abteilungen nehmen die auf der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin behandelten Versicherten bei bestehender Indikation und freien Kapazitäten an der verhaltensmedizinischen, über 5 Sitzungen in 2½ Wochen laufenden, geschlossenen Tinnitusbewältigungsgruppe des SSHZ teil. • Logopädiegruppe im Stimm- und Sprachheilzentrum (SSHZ) Auf der Grundlage eines abteilungsübergreifenden Konzeptes besteht bei im Vorfeld phoniatrisch gesicherter Indikation oder nach Indikationsstellung im Rahmen eines HNO-Konsils im SSHZ und bei freien Kapazitäten auch für die Patienten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin die Möglichkeit, an der Logopädiegruppe der Nachbarabteilung teilzunehmen. Logopädie im Einzelsetting ist für Patienten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin grundsätzlich nicht vorgesehen. Neuropsychologie s.o. Physio- und Bewegungstherapie • Einzel Krankengymnastik / Einzel Körperwahrnehmung In den einzelnen Therapieeinheiten von 30–45 min. Dauer wird auf körperliche Beschwerden eingegangen. Indikationsspezifisch wird die Eigenaktivität und Eigenverantwortung der Patienten gefördert (u.a. durch Vermittlung von Übungen, die selbstständig durchgeführt werden), des Weiteren das Annehmen und Erlernen von Entspannung erarbeitet. Wichtig bei unserer Arbeit ist es, den Menschen als Ganzes zu sehen: mit Körper, Geist und Seele, den Körper in seiner Form und in seinen Gefühlen erleben und spüren lernen. Seite 35 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • Körperwahrnehmung in Gruppenarbeit (Frauengruppen und gemischte Gruppe) Hierbei geht es um das Bewusstmachen des Körpers, das Erleben und Erfahren von Haltungen und Bewegungsmustern im Zusammenhang mit den dazu korrespondierenden Gefühlen sowie das Erkennen von störenden Verhaltensmustern und das Experimentieren mit Veränderungen. • Tanztherapie in Gruppenarbeit (Frauengruppen und bei Bedarf Männergruppe) Durch angeleitete Improvisationen, gymnastisch-tänzerischer Übungen und kleine Tänze wird mittels einer spielerischen Aktivierung eine Förderung der Selbstwahrnehmung , des Selbstausdruckes, der Vitalität und Kreativität sowie Erweiterung des Bewegungsrepertoires angestrebt. • Body - Workout Inhalt: Ein zur Musik durchgeführtes Kraft-, Flexibilitäts- und Entspannungstraining, bestehend aus ausgewählten Elementen verschiedener ganzheitlicher Bewegungsmethoden (vor allem Tai Chi, Joga und Pilates). Ziel: • Stärkende, harmonisierende und ausgleichende Wirkung für Körper, Geist und Seele durch konzentrierte, achtsame Selbstwahrnehmung und Arbeit an koordinierten und energetisch flüssigen Bewegungsabläufen mit durchaus sportlichaktivierendem Charakter. Bewegungsmeditation und Yoga / Tai Chi: Inhalt: Erweiterung der Körperbewusstheit, Spannungs- und Entspannungszustände, Haltungs- und Bewegungsunterschiede einzelner Körperregionen, Verspannungen und Panzerungen, momentane emotionale Zustände bewusst erleben (Bewegung fällt mir heute leicht / schwer, macht mich aggressiv…). Schulung der Konzentrationsfähigkeit und Einlassen auf sich selbst. Wie ist meine Balance und welche Möglichkeiten habe ich in Bezug auf Flexibilität und Anpassung, das Spüren von Energieleere und – fülle, Harmonisierung von Bewegungsabläufen, Ruhe finden. Ziel: • Realisierung einer maximalen Ökonomie der „natürlichen Bewegung“, was die Bereitschaft zur Veränderung von festgefahrenen Strategien und Handlungsmustern fördern kann. Stretching: Inhalt: Stretching , Atemtherapie Ziel: • Verbesserung der Dehnfähigkeit der gesamten Muskulatur, positive Auswirkung auf Atmung, Abbau von Nervosität. Autogenes Training Seite 36 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Inhalt: Selbstentspannung durch Konzentration, Bewusstmachen eines eigenen Körperbildes, Empfindungen von Schwere, Temperatur und Spannungszuständen, verbale Information in das Körperbild transferieren. Ziel: • Beziehung zum eigenen Körper herstellen, Wahrnehmung innerer wie äußerer Faktoren auf den Körper, Anleitung zur selbstständigen Durchführung, Erreichen einer erholsamen Tiefenentspannung. Wirbelsäulengymnastik Inhalt: Mobilisation, Kräftigung, Dehnung und Bewegung rund um die WS, z.B. mit Gymnastikbällen, Pezzi-Bällen, usw. Ziel: • Spaß an Bewegung finden, Eigeninitiative, Stabilität und Motivation fördern, Linderung der Beschwerden. Schwimmen lernen / Einzeltherapie im Wasser Inhalt: Schwimmen lernen (bei gegebener Indikation kann in ausgesuchten Einzelfällen die Einzeltherapie im Wasser verordnet werden). Ziel: • Angstbewältigung, Stärkung des Selbstwertgefühls, Förderung der Körperwahrnehmung, Entwicklung von (Ur-) Vertrauen. „Wutarbeit“ Die Wutarbeit umfasst das Sandsackboxen, gegen einen Wutklotz treten, mit Knete werfen unter therapeutischer Anleitung und Begleitung. Ziel der Therapie ist es Grenzen zu setzen, Standfestigkeit und Stärke zu spüren. Wichtig dabei ist es, dass der Patient seine Wut wahrnimmt und diese kontrolliert und gezielt einsetzt. • Nordic Walking-Gruppe Zur Förderung der körperlichen Fittness und Ausdauer ebenso geeignet, wie dazu den eigenen Rhythmus im Kontakt mit der Natur zu finden und dem Erleben des Körpers und der Umwelt achtsam nachzuspüren. Durch die sportlich kraftvolle Qualität des Angebotes auch gut zum Abbau von Spannungszuständen geeignet. Zu Beginn jeder Gruppe wird eine Schulung zur richtigen Technik beim Walken vermittelt. • Terrainwandern (Gruppe) Inhalt: Walking – bewusste Atemführung im eigenen Gangrhythmus, Sensibilisierung der Sinne (was nehme ich wahr), Erleben von Licht, Luft und Natur. Ziel: Bewegungserfahrung im Hier und Jetzt, bewusste Wahrnehmung des Körpers, seiner Sinne und seiner Umwelt, was selbstregulierende Auswirkungen auf die jeweilig erlebte „Lebensbalance“ haben kann. Seite 37 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe • Sport und Spiel Inhalt: Es werden Ballspiele durchgeführt, hauptsächlich Badminton (auf Grund der räumlichen Trennung vom Spielpartner und des geringeren Körperkontaktes). Ziel: • Spaß und Interesse am Sport, die Patienten sollen in Interaktion mit den Mitpatienten treten, bewusste Wahrnehmung des Körpers, eigene Grenzen kennen lernen. Heiße Rolle Die Heiße Rolle bietet die Möglichkeit gezielter Wärmeapplikation und gleichzeitiger Massageeffekte. Die Heiße Rolle ist eine Rolle aus zwei oder mehr Handtüchern, welche trichterförmig aufgerollt und dann mit heißem bzw. kochendem Wasser durchtränkt werden. Der Therapeut beginnt mit kurzem und kräftigem Drücken, die Rolle an den Körper zu bringen, wobei es durch die Wärme und den Druck der Anwendung zu einer deutlichen Mehrdurchblutung an den behandelten Körperstellen kommt. Durch die gut wählbare Intensität der Anwendung ist eine sehr geringe Kreislaufbelastung und dennoch eine hohe Wirksamkeit erreichbar. Diese Behandlungsform ist auch als tonussenkende Vorbehandlung für eine nachfolgende Krankengymnastik und/oder Massage angezeigt. • Fußreflexzonentherapie Die Reflexzonentherapie am Fuß (RZF) ist eine Behandlungsform, die sich im Laufe von vielen Jahren aus altem Volkswissen zu einer exakt ausgearbeiteten Therapie entwickelt hat. Sie hat zwar ihren Ausgangspunkt am Fuß, bewirkt jedoch mehr als eine übliche Fußmassage. Durch die RZF wird gesamthaft eine Verbesserung gestörter Organ- und Gewebefunktionen der Patienten erreicht. Sie gehört in den Bereich der Komplementärmedizin, die die Selbstheilungskräfte des Menschen fördert und nicht einseitig seine Symptome und Krankheiten bekämpft. Sie kann als eigenständige Behandlung oder in Kombination mit anderen Methoden angewendet werden. • Medizinische Trainingstherapie Seit Januar 2014 ist die medizinische Trainingstherapie in das Konzept der Abteilung integriert worden. Hierfür sind Ende 2013 modernste, hochwertige Trainingsgeräte angeschafft worden. Sie dient vornehmlich der Aktivierung der Patienten durch selbstständiges Training. Nach einer individuellen Einzeleinführung sind die Patienten in der Lage, ihr persönliches Trainingsprogramm durchzuführen. Dieses wird den jeweiligen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Patienten angepasst. Anschließend können die Patienten 2x wöchentlich am freien Muskeltraining teilnehmen. Ziel des Trainings ist neben dem allgemeinen Muskelaufbau die Förderung von Balance, Koordination und Körperwahrnehmung. Seite 38 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Physikalische Therapie • Massage • Lymphdrainage • Packungen • Elektrotherapie • Kneippgüsse • Wassertreten • Wassergymnastik • Medizinisches Bad • Dauerduschen • Inhalation • Lichttherapie Die Kneipp’sche Hydrotherapie beruht auf den Erkenntnissen und Erfahrungen des Pf. S. Kneipp, der durch das Setzen von Temperaturreizen und Wasseranwendungen die heutige Kneipp-Kur entwickelte. Es ist ein sogenanntes Gefäßtraining, das den Organismus abhärten soll und sich so positiv auf den gesamten Organismus und das Immunsystem auswirken soll. Dazu zählt auch das Wassertreten im Tretbecken, welches die Patienten im Laufe ihres Tages selbst durchführen können. Die Wassergymnastik dient der Bewegung des gesamten Körpers im Wasser mit Aspekten der Entspannung, Ausdauer, Kräftigung, Spiel usw. Ziele sind, Spaß und Interesse am Element Wasser sowie Kraft, Beweglichkeit und Eigeninitiative zu fördern. Medizinische Bäder sind in ihrer Wirkung hauptsächlich entspannend und lockernd. Es können aber auch mehrere Effekte erzielt werden. Die Temperatur liegt zwischen 35-38°C. Hauptsächlich wird mit Melisse (kreislaufberuhigend) gearbeitet. Weitere Zusätze können z. B. Rosmarin, Moor, Öl, Thymian, Heublume sein. Inhalationen werden zu 90% mit Sole verabreicht. Die Wirkung ist eine Befeuchtung der Nasenschleimhäute und eine Verbesserung der Atmung. Bei der klassischen Massage werden Lockerung, Dehnung und Entkrampfung der Muskulatur sowie eine bessere Durchblutung gefördert. Die Lymphdrainage besteht in einer systematischen Anordnung und rhythmischen Folge von Dehngriffen, Schöpfgriffen, Pumpgriffen und Spezialgriffen. Sie dient dem Abtransport der Lymphflüssigkeit aus dem Körpergewebe. Die Elektrotherapie umfasst bei uns Iontophorese, Interferenz, Diadynamik, Stimulation und Ultraschall. Je nach Stromform soll eine Entspannung mit Schmerzlinderung im Gewebe, bzw. eine Stimulation der Nerven erzeugt werden. Seite 39 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Moorpackungen werden durch darunter liegende Wärmeträger erhitzt und erzeugen so eine Lockerung und vermehrte Durchblutung, Schmerzlinderung und Stoffwechselverbesserung im Gewebe. Bei der Dauerdusche liegt der Patient auf einer Liege und zieht manuell über sich eine Dusche von Fuß bis Kopf und wieder zurück. Dies bewirkt eine Entspannung, Muskellockerung und eine Verbesserung der Körperwahrnehmung durch Druck- und Temperaturunterschiede auf der Haut. Lichttherapie ist ein evidenzbasiertes Therapieverfahren bei der saisonalen Depression, es gibt aber auch bei den anderen Depressionsformen klinische Erfahrungen, die auf eine mögliche Wirksamkeit hindeuten. Die Lichttherapie findet nach einer Einführung 5x/Woche für tgl. 30min. statt. Sporttherapie s. „Physio- und Bewegungstherapie“ Ergotherapie Das Therapieangebot der Ergotherapie • Werkgruppe / Produktorientiertes Arbeiten (1 mal / Woche je 90 min. über 4 Wochen, max. 8 TN ) Indikation: Verminderte Konzentration, Verunsicherung in der Handlungsplanung, Einschränkung von Antrieb und Ausdauer, fehlendes Selbstvertrauen, negative Selbsteinschätzung, Kommunikationsprobleme, Probleme der Selbststrukturierung. Inhalt: Stellen einer Arbeitsaufgabe , Instruktion durch Ergotherapeuten, Einzelarbeit in der Gruppe mit handwerklicher Ausrichtung, Herstellen eines Werkstückes aus Peddigrohr, Speckstein, Sperrholz. Lernziele: Steigerung von Motivation und Antrieb, Verbesserung der Konzentration und Ausdauer, Selbststrukturierung, Handlungsplanung, Steigerung des Selbstwertgefühls, realistische Einschätzung eigener Leistungsfähigkeit, Verbesserung des handwerklichen Geschicks. • Konzentrationstraining (2 mal / Woche je 60 min. über 3 Wochen max. 10 TN) Seite 40 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Indikation: Verminderte Konzentration, reduzierte Merkfähigkeit, Verunsicherung bzgl. kognitiver Leistungsfähigkeit, fehlendes Selbstvertrauen in eigene Leistungsfähigkeit, Aktivierung und Motivationsförderung. Inhalte: Instruktion / Information durch Ergotherapeuten, Bearbeitung von Arbeitsblättern, Vertiefung durch Fragen der Teilnehmer, Austausch der Teilnehmer über Lösungswege, Rückmeldung über Leistungs- / Entwicklungsstand. Lernziele: Verbesserung bzgl. Bearbeitungsgeschwindigkeit, Merkfähigkeit (Kurzzeitgedächtnis), Einfallsreichtum und Kreativität, Konzentration, Verarbeitungskapazität, Förderung realistischer Selbsteinschätzung, Verbesserung des Selbstwertgefühl. • Konzentrationstraining/Cogpack (1 mal / Woche über 5 Wochen, max. 6 TN) Indikation: Einschränkung bzgl. Konzentration, Auffassung, Gedächtnis, Reaktionsvermögen, Einschränkung spezieller Fähigkeiten (z.B. berufsnahe, sprachliche, intellektuelle), Einschränkungen der Visuomotorik. Inhalte: Instruktion durch Ergotherapeuten, Bearbeitung ausgewählter Übungsprogramme, Rückmeldung über den Leistungsstand, Selbstkontrolle, kein diagnostischer Test sondern Übungsprogramm. Lernziele: Verbesserung bzgl. vorgenannter Einschränkungen, Stärkung von Motivation und Ausdauer, Förderung realistischer Selbsteinschätzung, Steigerung des Selbstwertgefühls. • Projektgruppen (1 mal/ Woche je 90 min. über 4 Wochen, max. 5 TN). Indikation: Negative Selbsteinschätzung, Antriebsarmut, Defizite bzgl. Planung, Strukturierung von Arbeitsabläufen, Probleme im kollegialen Umgang. Inhalte: Arbeitsauftrag, Instruktionen durch Ergotherapeuten, Gruppenarbeit mit gestalterischer oder handwerklicher Ausrichtung, Erstellen von Gruppencollage, Bildern, Skulpturen o.ä. Lernziele: Steigerung von Motivation und Antrieb, Verbesserung planerischer Fähigkeiten, Verbesserung der Strukturierung, Förderung der Teamfähigkeit, Steigerung des Selbstwertgefühls. • Interne Belastungserprobung (1 mal / Reha nach Absprache freitags 8.00 - 12.00 Uhr, max. 5 TN ). Indikation: Motivationale Probleme, unklare klinische Einschätzung des Konzentrationsvermögens, Unklarheit bezüglich dauerhafter Belastbarkeit, Abklärung Seite 41 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe von Flexibilität und Umstellungsvermögen, Abklärung von Selbstüberforderungstendenzen, Förderung realistischer Selbsteinschätzung des beruflichen Leistungsvermögens. Inhalte: Instruktion / Information durch Ergotherapeuten, Bearbeitung standardisierter Aufgaben am PC (Cogpack), handwerkliche Tätigkeiten mit unterschiedlichen Materialien, Verhaltensbeobachtung, kein diagnostisches Testverfahren. Lernziele: Förderung von Ausdauer, Konzentration, Motivation, Flexibilität, handwerklichem Geschick und allgemeiner Belastbarkeit, Verbesserung der Kritikfähigkeit, Standortbestimmung des Rehabilitanden bezüglich der beruflichen Leistungsfähigkeit. Ernährungsberatung Die Ernährungsberatung führt für alle Versicherten des Hauses 6 aufeinander abgestimmte, zum Teil bereits manualisierte gesundheitsbildende Vorträge zum Thema gesunde Ernährung und ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen durch. Bei Bedarf werden Einzelernährungsberatungen durchgeführt und spezifische Kostformen (z.B. bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Diabetes mellitus) zusammengestellt. Die Ernährung der Versicherten sowie die einzelnen Kostformen sind in einem eigenen Ernährungskonzept für die gesamte KaO dargestellt. Obenstehendes Angebot wird bei bestehender Indikation für die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin durch eine Lehrküche ergänzt, in der die Versicherten gemeinsam mit der Ernährungsberaterin ein komplettes Menü planen, zubereiten und zusammen essen. Sozialdienst / Reha-Beratung Der Sozialdienst führt für alle Versicherten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin als Basisprogramm 4 aufeinander abgestimmte psychoedukative Vorträge durch, in denen wichtige Themenbereiche aus der Sozialmedizin und dem Sozialrecht abgehandelt werden. Die Versicherten werden unter anderem über Themen wie Arbeitsunfähigkeit und die Folgen, sozialmedizinische Leistungseinschätzung, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, RehaNachsorge, Schwerbehinderung, Persönliches Budget, OEG, Schweigepflicht und andere informiert. Im Anschluss an die Vorträge besteht jeweils ein Zeitfenster, in dem die Inhalte nachbesprochen werden können. Darüber hinaus findet für die überwiegende Anzahl der Versicherten Sozialberatung im Einzelsetting statt, wobei tägliche Sprechstunden für kurze Anfragen oder Vorgespräche zur Verfügung stehen, des Weiteren können nach Terminvergabe, je nach Komplexität der Fragestellung, ein oder mehrere Beratungsgespräche durchgeführt werden, einschließlich der Durchführung von Berufsinteressenstests und Bewerbungstraining. Seite 42 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Die Sozialarbeiterin der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin ist über die indikative Gruppe „Arbeit und Beruf“ fest in das MBOR-Konzept eingebunden. Die Sozialberatung versteht sich wie das gesamte Konzept als ressourcenorientiert und aktivierend und bietet dem Versicherten individuell abgestimmte Hilfe zur Selbsthilfe. Stomatherapie entfällt Logopädie Logopädie ist für Patienten der Abteilung im Rahmen der Logopädiegruppe des Stimm- und Sprachheilzentrums möglich (s. Indikative Gruppen). Musiktherapie / Kunsttherapie / körperzentrierte Therapie Kunsttherapie ist eine Fachrichtung der so genannten „künstlerischen Therapien“ und zeichnet sich als nonverbales Therapieverfahren aus. Das Einbeziehen kunsttherapeutischer Methoden in die psychotherapeutische Behandlung aktiviert eine ursprüngliche Ressource, die allen Menschen in die Wiege gelegt ist Kunsttherapie knüpft an das elementare Bedürfnis an, mit sich und der Umwelt in Kontakt zu treten, sie unmittelbar wahrzunehmen und sich kreativ-schöpferisch auszudrücken. Kunsttherapeutische Vorgehensweisen schöpfen unter anderem aus tiefenpsychologischen, verhaltenstherapeutisch-lerntheoretischen, systemischen, anthroposophischen und ganzheitlich-humanistischen Ansätzen. Sie vereint eine intensive Wahrnehmung des inneren und äußeren Geschehens mit der Freude am kreativen Ausdruck und dem damit einhergehenden Prozess. Dabei geht es jedoch nicht darum, aus den Rehabilitanden Künstler zu machen. Sowohl die kunsttherapeutischen Prozesse selbst, als auch die entstandenen Werke und Gestaltungen dienen innerhalb des therapeutischen Geschehens als „Anschauungs- und Proberaum“, in welchem Handlungen, Verhalten, Glaubenssätze und Denkweisen betrachtet, weiterentwickelt und – wenn möglich – einer sinnvollen Wandlung unterzogen werden können. Innere, symbolische Prozesse können durch die angebotenen Materialien sichtbar gemacht und mit dem eigenen Erleben und persönlichen Lebensthemen verbunden werden. So können kreative Ressourcen neu entdeckt, Selbstheilungskräfte gestärkt sowie vielfältige Veränderungsprozesse angeregt werden. Eindrücke können verarbeitet und persönliches Erleben zum Ausdruck gebracht werden. Über das Gestalten ist es möglich, Spannungen zu regulieren, nach Konfliktlösungen zu suchen und in diesem Prozess zunehmend in einen schöpferischen Dialog zwischen Innen- und Außenwelt zu treten. Kunsttherapie im Rehaprozess Seite 43 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Die Rehabilitanden in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin erhalten Kunsttherapie im Gruppensetting als festen Bestandteil des Therapieprogramms, zweimal wöchentlich je 90 Minuten in ihrer Basisgruppe. Dabei sind die einzelnen Einheiten gegliedert in eine Gestaltungs- und Besprechungsphase, die individuell an die Gruppe angepasst werden. Das gemeinsame Gestalten in der Gruppe fördert den Kontakt der Patienten untereinander. Dieser Austausch ermöglicht die Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und die Gewissheit, mit den eigenen Schwierigkeiten nicht allein zu sein. Besonders wichtig ist, dass dies alles in einer wertungsfreien, akzeptierenden Atmosphäre geschieht, in der die Rehabilitanden sich frei ausdrücken können. Zudem können in der Gruppe die Beziehungsmöglichkeiten des Individuums verdeutlicht und bearbeitet werden; Lernen am Modell und korrektive emotionale Erfahrungen können stattfinden.Dabei kommen verschiedene Medien und Techniken mit je eigener Wirkung zum Einsatz. Die Rehabilitanden können unter anderem wählen zwischen Pastell- und Ölkreiden, Gouache- und Fingerfarben sowie Wasser-/Deckfarbe und Aquarellstiften. Als weitere Materialien bieten wir Ton und Speckstein an, außerdem Zeitschriften und farbiges Papier für das Erstellen von Collagen. Dabei ist wichtig, dass die Rehabilitanden sich nicht auf das Herstellen von schönen Dingen beschränken, sondern sich als Bestandteil des therapeutischen Prozesses mit ihren Gestaltungen auseinandersetzen. Je nach Gruppe und Gruppenbedürfnis wird themenzentriert, d.h. nach einem vorgegebenen Thema, oder nach eigenen Themen gestaltet. Die themenzentrierte Kunsttherapie bietet sich insbesondere bei Patienten an, die unter Überflutungszuständen leiden. Um das Überangebot an Erinnerungen und Assoziationsketten zu stoppen, kann ein Thema dem Patienten wichtige therapeutische Unterstützung und Halt geben. Die Kontrolle über innere Bilder kann so besser zurück gewonnen werden. Gerade bei komplex traumatisierten Patienten ist das innerhalb der Therapie spontane Auftauchen traumatischer Bilder beängstigend. Hier ermöglicht das themenzentrierte Malen, die Aufmerksamkeit zu fokussieren und den Kontakt zu Ressourcen zu halten. Fakultativ ist zudem die Verordnung von Einzelkunsttherapie möglich. Eine Indikation hierfür ist zum Beispiel gegeben, wenn die Bearbeitung bestimmter Themen eine intensivere und umfangreichere Betreuung erfordert, als dies der Rahmen der Gruppenangebote ermöglichen kann. Zudem ist sie gegeben bei Patienten, für die bildnerisches Gestalten ein besonders wichtiges Ausdrucksmittel ist. Arbeitstherapie s. Ergotherapie/MBOR Seite 44 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Pädagogische Leistungen Pädagogische Leistungen im engeren Sinne werden in der Abteilung nicht erbracht. Es erfolgt eine umfangreiche störungsspezifische Psychoedukation. Einzelne therapeutische Methoden können durchaus pädagogischen Charakter annehmen. Einbindung der Angehörigen Aufgrund der bundesweiten Zuweisung der Patienten ist eine regelhafte Einbindung der Angehörigen nicht möglich. Angehörigengespräche sind aber grundsätzlich erwünscht und finden nach individueller Absprache im Rahmen der Psychotherapie statt. Darstellung der berufsbezogenen Diagnostik und Therapieangebote Neben der Erhebung der Anamnese, die in der Psychosomatik das wesentliche diagnostische Instruement darstellt, wird bei allen Patienten der AVEM druchgeführt. Spezifische berufsbezogene diagnostische Fragestellungen können in der Ergotherapie (MELBA, Projektgruppen, interne Belastungserprobung, Konzentrationstraining, CogPack) bearbeitet werden. Gerade in der Ergotherapie ist eine trennscharfe Unterscheidung zwischen Diagnostik und Therapie nicht sinnvoll, da die therapeutischen Methoden der Diagnostik dienen und umgekehrt. Weitere spezifische berufsbezogene Therapieangebote bestehen in der Nutzung des Musterarbeitsplatzes „Büro“ und dem berufsbezogenen Coaching. Wenn die berufsbezogenen Fragestellungen im Vordergrund stehen, erfolgt eine Zuweisung der Patienten in die MBOR-Gruppe (MBOR Stufe B), s. hierzu das entsprechende Konzept im Anhang. Gesundheitstraining und Patientenschulung Die Ernährungsberatung führt für alle Versicherten des Hauses sechs aufeinander abgestimmte, zum Teil bereits manualisierte, gesundheitsbildende Vorträge zum Thema gesunde Ernährung, Achtsamkeit und ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen durch. Obenstehendes Angebot wird bei bestehender Indikation für die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin durch eine Lehrküche ergänzt, in der die Versicherten gemeinsam mit der Ernährungsberaterin ein komplettes Menü planen, zubereiten und zusammen essen. Der Sozialdienst führt für alle Versicherten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin als Basisprogramm 4 aufeinander abgestimmte psychoedukative Vorträge durch, in denen relevante Themenbereiche aus der Sozialmedizin und dem Sozialrecht abgehandelt werden. Die Versicherten werden unter anderem über Themen wie Arbeitsunfähigkeit und die Folgen, sozialmedizinische Leistungseinschätzung, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, RehaNachsorge, Schwerbehinderung, Persönliches Budget, OEG, Schweigepflicht und andere Seite 45 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe informiert. Im Anschluss an die Vorträge besteht jeweils ein Zeitfenster, in dem die Inhalte nachbesprochen werden können. Im Rahmen des MBOR-Konzeptes findet eine manualisierte Schulung der Patienten in Bezug auf den Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz statt: • Gruppengröße: Max. 11 Teilnehmer • Setting: Geschlossene Gruppe, manualisiert über 4 Wochen • Frequenz: 1 x/Woche 90 Minuten • Materialien: Gruppenraum, Flipchart, Handouts Modul I (Arbeit und Gesundheit): Motivation der Versicherten zur Auseinandersetzung mit berufsbezogenen Konflikten und Problembereichen, Verdeutlichung von Zusammenhängen zwischen gesundheitlichen Beschwerden und beruflicher Belastung, Vermittlung positiver Aspekte, Funktion und Bedeutung der Arbeit. Modul II (Psychische Erkrankung und Persönlichkeit): Erlangung eines verbesserten Selbstverständnisses, kognitive Umstrukturierung, Aktivierung persönlicher Ressourcen. Modul III (Stressreaktion und Entspannungsreaktion, Stressbewältigung am Arbeitsplatz): Verbesserung der Körperwahrnehmung, Erarbeitung von Veränderungsmöglichkeiten im Bezug auf den Körper, Erarbeitung individueller arbeitsrelevanter Stressoren und entsprechender Stressbewältigungsstrategien, Auseinandersetzung mit individuellen Stressgedanken. Modul IV (Soziale Kompetenz, Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz und Belastungsmanagement): Vermittlung theoretischer Grundlagen zu Prozessen bzw. Inhalten der Kommunikation, Reflektion schwieriger Kommunikationssituationen im Berufsalltag, Erarbeitung von Möglichkeiten der Verhaltensänderung, Erarbeitung von Konfliktbewältigungsstrategien am Arbeitsplatz anhand von Rollenspielen, Aktivierung persönlicher Ressourcen, Vermittlung einer akzeptierenderen Grundhaltung. Begleitend kommen in allen Modulen Übungen zur Förderung der Achtsamkeit (mindfulness) zum Einsatz. Die Patientenschulungen im Rahmen indikativer psychoedukativer Gruppen („Infogruppe Depression“, Tinnitusgruppe) oder Gruppen mit psychoedukativen Elementen (Gruppe „Körper & Seele“, Traumagruppe) sind unter Abschnitt 4.4.1 aufgeführt. Im Sinne einer Förderung des Selbstmanagements kann auch die Selbstregulationsgruppe als Schulung aufgefasst werden. Entlassungsmanagement Sozialmedizinische Leistungsbeurteilung Seite 46 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Die sozialmedizinische Leistungsbeurteilung fußt auf der interdisziplinären Einschätzung unter Beteiligung von Bezugstherapeut,ggf. zuständigem Arzt, Sozialdienst, Pflege, Kunstund Ergotherapie sowie des Bewegungsteams und wird spätestens in der Woche vor der Entlassung im Rahmen einer Rehakonferenz festgelegt und von der Leitung verantwortet. Selbstverständlich erfolgt die Erarbeitung der sozialmedizinische Einschätzung unter Einbeziehung des Patienten, auch, um die Motivation für ggf. erforderliche Maßnahmen zu stärken. Vorbereitung zur Entlassung, Zeitpunkt Entlassungsuntersuchung Die konzeptionellen und ressourcenbedingten Gegebenheiten, resultieren in der Regel in einer Dauer der Rehabilitation von 5 Wochen, in Einzelfällen auch länger oder kürzer, wobei Veränderungen der Dauer der Rehabilitation mit dem Patienten im Voraus abgesprochen werden. Der Entlassungstermin steht somit in der Regel bereits so frühzeitig fest, dass weiterführende Maßnahmen entsprechend eingeleitet werden können und in der Therapie der Übergang in das häusliche Umfeld vorbereitet werden kann. Das therapeutische Abschlussgespräch findet in der Regel am Tag vor der Abreise statt, die ärztliche Abschlussuntersuchung ebenfalls, sofern keine medizinischen Auffälligkeiten bestehen, auch in der Woche zuvor. Am Abreisetag findet eine Abschlussgruppe unter Leitung der Chefärztin und des Oberarztes und Beteiligung der Sozialarbeiterin statt, in der ggf. noch offene Fragen geklärt werden können, insbesondere aber für die Patienten die Möglichkeit besteht, ein offenes Feedback zu geben. Nachsorgeleistungen Zur Erarbeitung der sozialmedizinischen Lesitungsbeurteilung gehört eine differenzierte Planung weiterführender Maßnahmen, wie innerbetriebliche Umsetzung, stufenweise Wiedereingliederung oder Beantragung von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Entsprechende Gespräche mit Arbeitgebern sowie die Planung einer Wiedereingliederung erfolgen, sowit möglich, aus der Rehabilitation heraus. Bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen erfolgt eine individuelle Beratung sowie erforderlichenfalls eine Hilfestellung bei der Antragstellung. Für die Planung der weiteren Therapie erfolgt eine Beratung bezüglich der Richtung, Schwerpunktsetzung und des Umfanges der erforderlichen Therapie. Dementsprechend werden je nach Indikation Listen sowohl von ambulanten Therapeuten als auch von teil- und vollstationären Einrichtungen erarbeitet. Die Patienten haben zudem die Möglichkeit, einen kostenfreien Internetarbeitsplatz mit Druckmöglichkeit für die Therapeutensuche zu nutzen. Die Nachsorge (IRENA, Curriculum Hannover, PRN der DRV Westfalen) wird therapiebegleitend erarbeitet und ggf. durch laufend aktualisierte Listen unterstützt. Seite 47 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Aufgrund der überregionalen Ausrichtung können Kontakte zu Selbsthilfegruppen nur individuell vermittelt werden. Informationsmaterial regionaler und überregionaler Organisationen steht zur Verfügung. E-Bericht, Kurzarztbrief, Info-Material für Patienten Der Entlassungsbericht wird nach den Vorgaben der DRV Bund innerhalb von 14 Tagen nach der Entlassung fertiggestellt und versandt. Die konzeptionelle Haltung der Abteilung beinhaltet die Auffassung, dass der Patient nicht nur ein Recht auf seinen Bericht hat, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit dem Bericht im Sinne der Selbstwirksamkeit therapeutisch erwünscht ist. Eine Zusendung des Berichtes an den Patienten auf dessen Wunsch hin stellt in der Abteilung die Regel dar. Bei der Entlassung erhalten die Patienten einen Kurzarztbrief mit den wichtigsten Informationen (Diagnosen, Medikation, Therapieempfehlungen) für den weiterbehandelnden Arzt und/oder Therapeuten. Eine Grundausstattung an Informationsmaterial erhalten die Patienten zu Beginn der Rehabilitation, weiteres Material im Verlauf sowohl zu sozialmedizinischen als auch diagnosespezifischen Themen je nach Indikation. In der Klinik liegen darüberhinaus Informationsbroschüren von Beratungsstellen, Selbsthilfe- und Angehörigenorganisationen etc. zur Mitnahme aus. 4.6 Notfallmanagement Notfallausrüstung Auf jeder Etage der Klinik Am Osterbach wird folgende Notfallbasisausrüstung vorgehalten: Standardisierter Notfallkoffer (Ulmer-Koffer) mit integriertem Absauggeät und transportabler Sauerstoffflasche, zusätzlich steht auf der Pflegestation (Station 3) eine weitere Ausrüstung, bestehend aus einem automatischen Defibrillator (AED), einem transportablen Pulsoxymeter und 2 mobilen Überwachungsmonitoren. Darüber hinaus ist auf dieser Station ein gesonderter Notfallraum eingerichtet, der eine optimale Versorgung und ein lückenloses Monitoring der Patienten gewährleistet. Im Bereich der Diagnostik, wo auch Ergometrien durchgeführt werden, stehen zusätzlich ein zweiter Defibrillator und ein für insbesondere kardiale Notfälle bestückter Notfallkoffer bereit. Notfallraum Für somatische Notfälle existiert in der Abteilung für Neurologie ein Notfallraum, in dem ein Monitoring möglich ist (s. o.) In der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin spielen naturgemäß psychische Notfälle eine deutlich größere Rolle. Hierfür ist ein Notfallgesprächsraum mit einer sicheren, geschüt- Seite 48 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe zen Atmosphäre und einer Ruhemöglichkeit eingerichtet, der durch seine unmittelbare Nähe zum Dienstzimmer auch eine sichere Beobachtung für einen mittelfristigen Zeitraum ermöglicht. Notfallmaßnahmen und -ablaufplan Im Haus gibt es eine einheitliche klinikinterne Notrufnummer (777). Der Notruf wird an der Rezeption über ein gesondertes „Notfall-Telefon“ entgegengenommen, dies gewährleistet erste Priorität bei mehreren Anrufen. Über die Rezeption wird der Notalarm ausgelöst und erreicht primär den AvD und ein Sammelruf erfolgt auf Station 2 und 3. Sollte jemand von diesen Stationen nicht erreichbar sein, erfolgt binnen von 15 Sekunden eine automatische Rufumleitung zu Frau Dr. Prieshof und Herrn Dr. Jütte. Von den Stationen werden dann der Notfallkoffer und der Defibrillator zum Notfallgeschehen gebracht. Notfallfortbildungen und -übungen Zweimal im Jahr finden verbindliche Notfallschulungen für alle Mitarbeiter statt. Sie werden durchgeführt durch Frau Dr. Prieshof (Internistin) und Herrn Dr. Jütte (Neurologe). Die Schulungen beinhalten u. a. das Erkennen kritischer Situationen sowie praktische Übungen am Modell. In jeder Abteilung sind Aushänge vorhanden, die das Verhalten im Notfall regeln und den Ablauf der kardio-pulmonalen Reanimation beschreiben. Dokumentation der Notfälle Die Notfälle werden in unserem Komplikationsbogen erfasst. Bei Unstimmigkeiten oder Problemen erfolgt die direkte Kontaktaufnahme mit Frau Dr. Prieshof oder Herrn Dr. Jütte. Der Ablauf der Notfallkette und die Verantwortlichen sind verbindlich geregelt und in das QMSystem der Klinik eingebunden, die entsprechenden Abläufe und Verantwortlichen sind ebenfalls in einer Regelung erfasst. Die Regelungen werden regelmäßig aktualisiert. Seite 49 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 5 Dokumentation 5.1 Patientenakte In der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin wird an drei Stellen patientenbezogen dokumentiert • Die eigentliche Patientenakte wird mit den vom Kostenträger zur Verfügung gestellten Dokumenten vom Aufnahmebüro zusammengestellt und den zuständigen Therapeuten zugeleitet. Die im Vorfeld den Patienten zugesandten, ausgefüllten Anamnesebögen und ggf. mitgebrachte Fremdbefunde und die im Rahmen des Aufnahmegespräches sowie des weiteren Therapieverlaufes, auch von anderen Berufsgruppen, erhobenen Befunde und Aufzeichungen werden vom Bezugstherapeuten zur Akte genommen. • Gleichzeitig werden die wichtigsten Daten und Befunde sowie relevante Therapieinhalte (Foci, Ziele, etc.) parallel in der EDV dokumentiert, da so alle beteiligten Berufsgruppen Zugriff auf die wesentlichen Daten erhalten. • Bei der Pflege wird eine „Patientenkurve“ geführt, in der medizinische und therapeutische Anordnungen für die Pflege getätigt werden sowie notfallrelevante Daten, (Allergien, Unverträglichkeiten etc.) und wichtige Mitteilungen der Pflege an Ärzte und Therapeuten dokumentiert werden. Auch aktuelle medizinische Befunde und Konsilberichte sowie die Dokumentation der Pflege sowie der in Visiten und Rehakonferenzen festgelegten Ziele und sozialmedizinischen Perspektiven werden in der Patientenkurve gesammelt, da diese jederzeit allen beteiligten Berufsgruppen, auch den diensthabenden Ärzten, zur Verfügung steht. Die Rehaziele werden auf einem „Zielebogen“ von den Patienten dokumentiert. Diese Dokumentation wird in den therapeutischen Gesprächen, der Visite sowie im Abschlussgespräch mit dem Patienten besprochen und dokumentiert. Nach der Abreise wird der Zielebogen zur Akte genommen. 5.2 Therapieplanung, Terminierung, Umsetzung KTL Die Aufnahme in die vorgeplante Therapiegruppe impliziert ein Basistherapieprogramm, das nach der Aufnahme individuell ergänzt und erweitert wird. Die ggf. erforderliche Abstimmung zwischen psychologischem Bezugstherapeuten und zuständigem Arzt erfolgt über ein entsprechendes Formblatt. Die eigentliche Terminierung erfolgt EDV-gestützt mittels einer entsprechenden Therapieplanungssoftware. Nach manueller Überprüfung erhalten die Patienten jeweils Sonntags ihren Plan fürdie folgende Woche. Kurzfristig verordnete Therapien, so auch die der ersten Behandlungswoche, werden manuell nachgeplant und individuell mitegeteilt. Seite 50 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Die Software ermöglicht darüberhinaus über Datenbankabfragen das Monitoring der KTLVorgaben, auch bezüglich Reha-Therapiestandards (ggw. in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin relevant ist der Reha-Therapiestandard „Depression“). Dadurch, dass alle Therapien auf den Therapieplänen abgezeichnet werden und die Patienten die Pläne am Ende der Woche bei ihren Therapeuten abgeben, entsteht zum einen eine hohe Verbindlichkeit des Therapieplans, zum anderen ist sichergestellt, dass auch nur die wirklich wahrgenommenen Therapien in der KTL-Übersicht im Entlassungsbericht aufgeführt werden. Seite 51 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 6 Qualitätssicherung 6.1 Internes Qualitätsmanagement QM-Beauftragter In der Klinik Am Osterbach ist eine Qualitätsmanagementbeauftragte (1/2 Stelle) mit den erforderlichen fachlichen Qualifikationen benannt worden. Qualitätszirkel Regelmäßig abgehaltene Qualitätszirkel auf verschiedenen Ebenen sind in der Abteilung und in der Klinik ein etabliertes Werkzeug im Rahmen des Prozesses der kontinuierlichen Verbesserung. Beschwerdemanagement In der Klinik sind zwei Patientenbeauftragte benannt, die regelmäßige Sprechstunden anbieten, sich aber auch mit schriftlich eingereichten Beschwerden oder Verbesserungsvorschlägen von Patienten befassen. Die Patienten erhalten eine kurzfristige Rückmeldung über die Bearbeitung. Die Vorschläge und Beschwerden der Patienten werden gesammelt und in den jeweils zuständigen Gremien bearbeitet. Bei der Anreise werden die Patienten ausdrücklich auf diese Möglichkeiten hingewiesen und ermutigt, Verbesserungsvorschläge einzubringen. Beschwerden, die über die DRV eingereicht werden, werden im Rahmen eines gelenkten Prozesses kurzfristig bearbeitet. Patientenzufriedenheit Jeder Patient erhält gegen Ende der Reha in unserer Abteilung einen Fragebogen zur Patientenzufriedenheit. Die gesammelten Fragebögen werden kontinuierlich ausgewertet, so dass sich anbahnende systematische Mängel frühzeitig identifiziert und behoben werden können. Die Ergebnisse der Auswertung werden quartalsweise in der Abteilungsleiterkonferenz vorgestellt und im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung diskutiert. Supervision Die unmittelbare fachliche Supervision der therapeutischen Dienste erfolgt durch die Fachvorgesetzten. Zusätzlich findet in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin eine monatliche externe Teamsupervision statt. Seite 52 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Fortbildung Mitarbeiter Pflichtschulungen für Mitarbeiter werden jährlich geplant und kontinuierlich durchgeführt. Im Rahmen des Wicker-Seminarprogramms bieten wir unseren Mitarbeitern außerdem die kostenfreie Teilnahme an einem umfangreichen internen Fort- und Weiterbildungsprogramm. Darüber hinaus werden externe Schulungen/Fortbildungen von der Klinikleitung befürwortet und durch Sonderurlaub und finanzielle Zuwendungen unterstützt. In der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin werden regelmäßige Fortbildungsveranstaltungem, die jeweils von der Ärztekammer zertifiziert sind, angeboten. Des Weiteren ist primär für Ärzte in Weiterbildung, aber auch für die anderen Berufsgruppen, ein an dem Weiterbildungscurriculum der Ärztekammer Westfalen-Lippe ausgerichtetes internes Weiterbildungsseminar implementiert. 6.2 Externe Qualitätssicherung Teilnahme am QS-Verfahren Die Klinik Am Osterbach nimmt am externen Qualitätssicherungsverfahren der Deutschen Rentenversicherung Bund teil. Zertifizierung Die Klinik Am Osterbach verfügt seit dem Jahr 2000 über ein auf der DIN EN ISO 9001 und den Qualitätsgrundsätzen der Deutschen Gesellschaft für medizinische Rehabilitation (DEGEMED) basierendes Qualitätsmanagement-System. Dieses Qualitätsmanagement-System erfüllt die Anforderungen der im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) erarbeiteten Vereinbarung zum internen Qualitätsmanagement nach § 20 Abs. 2a SGB IX. Die Zertifizierung nach den o. g. Anforderungen erfolgte durch die Zertifizierungsgesellschaft DIOcert. Seite 53 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 7 Hygiene 7.1 Hygienekommission Den Vorsitz der Hygienekommission führen die jeweiligen Chefärzte oder ihre Vertreter, die Hygienekommission setzt sich zusammen aus der Chefärztin der HNO, Frau Dr. Scheer, Chefärztin der Psychosomatik, Frau Dr. Stroop, Chefarzt der Neurologie, Dr. Bachmann, Qualitätsbeauftragte Frau Balk, Verwaltungsleiter Herr Hippe, Pflegedienstleitung Herr Bader, Hauswirtschaftsleitung Frau Surmann, Hygienefachkraft (extern) Herr Pollmann, Technischer Leiter Herr Grotefeld, Hygienebeauftragte Ärztin Frau Dr. Prieshof. Die Hygienekommission tagt mindestens 1x halbjährlich, das Protokoll wird von der Hygienefachkraft geführt und an die jeweiligen Mitglieder nach Erstellung weitergeleitet. 7.2 Krankenhaushygieniker Prof. Dr. Franz-Josef Schmitz, Klinikum Minden 7.3 Hygienefachkraft Herr Ernst-Otto Pollmann, Hygienefachkraft (extern). 7.4 Hygienebeauftragter Arzt Frau Dr. med. A. Prieshof, Internistin und hygienebeauftragte Ärztin. 7.5 Hygienehandbuch Das Hygienehandbuch ist im Intranet einsehbar und in ausgedruckter Form auf den jeweiligen Stationen verfügbar. Das Hygienehandbuch wird jährlich aktualisiert von der hygienebeauftragten Ärztin und der Hygienefachkraft. 7.6 Mitarbeiterschulungen Die allgemein geforderten Mitarbeiterschulungen im Bereich der Küchenhygiene § 46 und der Händehygiene des medizinischen Personals werden regelmäßig jährlich durchgeführt. Zusätzlich bieten wir im Jahr ca. 5 weitere Mitarbeiterschulungen zu hygienerelevanten Themen an. Hier ist insbesondere die Teilnahme für direkt am Patienten arbeitende Mitarbeiter 3x im Jahr verpflichtend. Seite 54 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 8 Datenschutz 8.1 Datenschutzbeauftragter Die Klinik Am Osterbach hat einen Datenschutzbeauftragten bestellt. Dieses ist Herr Breuer aus dem Büro Wicker in Bad Wildungen. Der Datenschutzbeauftragte hat das öffentliche Verfahrensverzeichnis erstellt und stellt dieses auf Anforderung jedermann zur Verfügung. Die Mitarbeiter der Klinik sind auf den Datenschutz nach §5 DDSG verpflichtet sowie auf den §203 STGB Schweigepflicht belehrt. 8.2 Patientendaten Die im Haus benötigten Patientendaten werden von unserer EDV gespeichert. Zugriff auf diese Patientendaten haben die Mitarbeiter, die mit diesen Daten arbeiten müssen. Die Daten der Patienten sind jeweils durch User und Kennwort geschützt, so dass jeder Mitarbeiter nur mit seinem Passwort und seiner User ID auf die Daten zurückgreifen kann, die für seine Arbeit notwendig sind. 8.3 EDV Die Klinik Am Osterbach verlangt von allen Mitarbeitern einen sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgang beim Gebrauch der EDV und damit auch der Patientendaten. Verstöße oder auch vermutete Verstöße sind dem zuständigen IT-Beauftragten unverzüglich zu melden. Der IT-Beauftragte sorgt für eine fachgerechte Installation der Serverfarm sowie der IT Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Securitypatches werden zeitnah eingespielt. Damit niemand auf die Patientendaten zugreifen kann, sind alle Server und Rechner mit Sophos Antivirensoftware ausgestattet und werden permanent überwacht. Die Klinik am Osterbach wird durch eine unternehmensweite Firewall geschützt. Der Gebrauch von externen Festplatten oder Speichersticks ist grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmen werden im Einzelfall nach Prüfung durch den Administrator gestattet. Jeder Mitarbeiter erhält – sofern erforderlich – einen eigenen Useraccount mit einem individuellen Passwort. Nicht mehr verwendete Benutzerzugänge werden aus dem System entfernt. Die Passwörter müssen regelmäßig geändert werden. Ein User erhält nur Zugriff auf Verzeichnisse und Serverressourcen, die er für die tägliche Erledigung seiner Aufgaben in der Klinik benötigt. Die Weitergabe des persönlichen Kennwortes an Dritte ist untersagt. Möglichkeiten zum Erstellen von DVDs und CDs bestehen an den Mitarbeiterarbeitsplätzen nicht. Seite 55 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 8.4 Mitarbeiterschulungen Es finden mindestens zwei Datenschutzschulungen innerhalb eines Jahres statt. Diese Datenschutzschulungen werden von dem Datenschutzbeauftragten, Herrn Breuer, im Hause durchgeführt. Seite 56 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 9 Mustertherapiepläne ( ⇒ s. Anlage) 10 Anlagen 10.1 Mustertherapiepläne Die Erstellung des individuellen Therapieplans richtet sich nicht ausschließlich nach der ICDDiagnose, sondern berücksichtigt auch die Psychdynamik nach OPD (Strukturniveau, Konflikt, Krankheitserleben, Beziehung) sowie die psychosozialen Rahmenbedingungen. So kann zum Beispiel ein Patient mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung entweder in einer halboffenen Gruppe oder in einer geschlossenen Traumatherapiegruppe aufgenommen werden, mit jeweils angepassten Therapieplänen. Bei besonderer beruflicher Problemlage wird in der Regel die Aufnahme in die geschlossene MBOR-Gruppe favorisiert, sofern nicht das Krankheitsbild derart ausgeprägt ist, dass zunächst andere Themen im Vordergrund stehen. Geschlossene Traumagruppe, tiefenpsychologisch fundiert Anreisewoche Dienstag 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:15 Ernährungsber. 15min 14:15 - 15:15 Aufnahme psych. 15:15 - 15:45 Aufnahme körperlich 16:15 - 17:00 Anreisebegrüßung 18:45 - 19:30 Klinikführung Mittwoch 07:00 - 07:30 Messen/ Wiegen 07:30 - 08:00 Frühstück 08:00 - 08:30 Frühstücksschulung 08:45 - 09:45 Chefärztl. Begrüßung 10:50 - 10:55 Kontakt 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:30 - 14:30 Oberarztgruppe Seite 57 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Donnerstag 07:30 - 08:15 Frühstück 08:15 - 08:45 Einführung Kunstth. 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Einführung SoMe 17:30 - 17:40 Kontakt 10min Freitag 07:25 - 07:30 Kontakt 07:30 - 08:45 Frühstück 08:45 - 10:15 PT GELB I 10:30 - 12:00 Bado 12:00 - 13:00 Mittagessen Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer) Montag 06:30 - 06:35 Blutentnahme 07:30 - 08:00 Wassergymnastik 08:00 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 10:00 - 11:00 Sozialberatung 10:00 - 10:30 Massage 11:20 - 12:00 Krankengymnastik 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:10 Wassertreten 13:30 - 15:00 PT GELB I 16:00 - 16:45 Sozialrechtsvortrag Dienstag 07:30 - 07:40 Wassertreten 07:40 - 09:00 Frühstück 09:15 - 09:20 Kontakt 10:30 - 11:50 Kunsttherapie GELB 11:00 - 12:00 Terrainwandern 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Körperwahrnehmung 14:30 - 15:00 Wassergymnastik Seite 58 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Mittwoch 07:30 - 08:00 Massage 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 10:00 Ergo Werkgruppe 11:00 - 11:50 Einzelgespräch 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:10 Wassertreten 13:30 - 14:30 PT GELB II 18:10 - 18:15 Kontakt Donnerstag 07:05 - 07:10 Kontakt 07:30 - 08:45 Frühstück 08:45 - 10:15 Kunsttherapie GELB 11:00 - 12:00 Selbstregulationsgr. 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:15 - 13:20 Kontakt 14:10 - 14:30 Visite CA/OA 14:30 - 15:00 Wassergymnastik 18:10 - 18:15 Kontakt Freitag 07:30 - 08:45 Frühstück 08:45 - 10:15 PT GELB I 10:00 - 10:15 Kontakt 15min 10:45 - 11:30 EV Ernährungsmangel 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:40 Krankengymnastik 15:00 - 15:30 PMR Abreisewoche Montag, 11. August 2014 07:00 - 08:00 Abschlußwiegen 08:00 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 09:30 - 10:10 Krankengymnastik 09:45 - 09:50 Kontakt 10:30 - 11:00 sonst. Hilfen 12:00 - 13:00 Mittagessen Seite 59 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Dienstag, 12. August 2014 07:30 - 08:45 Frühstück 08:45 - 09:30 OA-Abschlussgruppe Seite 60 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Geschlossene Traumagruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch Anreisewoche: Dienstag 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:30 - 14:00 Aufnahme körperlich 15:00 - 16:00 VT Aufnahme psych. 16:15 - 17:00 Anreisebegrüßung 18:00 - 18:05 Kontakt 18:45 - 19:30 Klinikführung Mittwoch 07:00 - 07:30 Messen/ Wiegen 07:30 - 08:00 Frühstück 08:00 - 08:30 Frühstücksschulung 08:45 - 09:45 Chefärztl. Begrüßung 11:00 - 12:00 Oberarztgruppe 12:00 - 13:00 Mittagessen 17:25 - 17:35 Kontakt 10min Donnerstag 07:30 - 09:00 Frühstück 09:25 - 09:30 Kontakt 12:00 - 13:00 Mittagessen 18:00 - 18:05 Kontakt Freitag 06:55 - 07:00 Blutentnahme 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 10:00 PT LINDGRÜN II 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:25 - 13:30 Sprechstunde Seite 61 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer) Montag 07:30 - 08:00 Wassergymnastik 08:00 - 08:30 Frühstück 08:30 - 10:00 Ergo Werkgruppe 10:20 - 11:50 PT LINDGRÜN I 11:50 - 12:00 Wassertreten 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Dauerdusche 13:30 - 14:00 Packungen Moor PT 14:30 - 16:00 Bado 16:00 - 16:45 Sozialrechtsvortrag Dienstag 07:30 - 08:00 Paraffingruppe 08:00 - 09:00 Frühstück 09:00 - 09:50 VT-Einzel 50 09:50 - 10:00 Wassertreten 10:20 - 11:50 Kunstther. LINDGRÜN 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Dauerdusche 14:30 - 15:00 Wassergymnastik 15:00 - 16:00 Körperwahrnehmung Mittwoch 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 10:00 PT LINDGRÜN II 10:30 - 11:00 Ernährungsberatung 11:15 - 12:00 Autogenes Training 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Konzentrationstrain. 14:00 - 14:10 Wassertreten 14:20 - 15:00 Fußreflexzonenmass Donnerstag 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 Wirbelsäulengymn. 09:30 - 09:40 Wassertreten 10:15 - 10:30 Visite Seite 62 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 10:00 - 10:20 EKG 11:00 - 12:00 Selbstregulationsgr. 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Einführung SoMe 14:00 - 15:30 PT LINDGRÜN I Freitag 07:30 - 08:00 Paraffingruppe 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 10:00 Terrainwandern 10:00 - 11:00 SB Wirtsch. Sich. 10:10 - 10:20 Wassertreten 10:30 - 12:00 Kunstther. LINDGRÜN 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:40 Fußreflexzonenmassag 19:00 - 19:05 Kontakt Abreisewoche Montag 07:00 - 07:30 Abschlußwiegen 07:30 - 08:00 Wassergymnastik 08:00 - 09:00 Frühstück 09:00 - 10:00 Dauerdusche 10:20 - 11:50 PT LINDGRÜN I 11:50 - 12:00 Wassertreten 12:00 - 13:00 Mittagessen 14:00 - 14:20 Abschlussgespräch 14:30 - 15:00 Packung Moor PT Dienstag 07:30 - 08:00 Paraffingruppe 08:45 - 09:30 OA-Abschlussgruppe Seite 63 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Halboffene Gruppe, tiefenpsychologisch fundiert Anreisewoche Dienstag 12:00 - 13:00 Mittagessen 16:15 - 17:00 Anreisebegrüßung 17:00 - 17:05 Kontakt 18:45 - 19:30 Klinikführung Mittwoch 07:00 - 07:30 Messen/ Wiegen 07:30 - 08:00 Frühstück 08:00 - 08:30 Frühstücksschulung 08:45 - 09:45 Chefärztl. Begrüßung 11:00 - 12:00 Oberarztgruppe 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:30 - 14:00 Aufnahme körplich 14:00 - 15:00 Aufnahme psych. Donnerstag 06:55 - 07:00 Blutentnahme 07:30 - 08:15 Frühstück 08:15 - 08:45 Einführung Kunstth. 08:45 - 10:15 Bado 10:30 - 11:00 T´ai Chi 11:00 - 11:05 Kontakt 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:30 Nordic Walking 15:30 - 16:15 Body Workout Freitag 07:30 - 09:00 Frühstück 11:00 - 12:00 PT SONNENG. II 12:00 - 13:00 Mittagessen Seite 64 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer) Montag 07:30 - 08:45 Frühstück 08:45 - 10:15 Kunsttherapie SONNENGELB 11:00 - 12:00 Dauerdusche 12:00 - 13:00 Mittagessen 14:10 - 14:30 Visite 14:00 - 15:00 Selbstregulationsgr. 16:00 - 16:45 Sozialrechtsvortrag Dienstag 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 09:45 Logo-Gruppe 10:20 - 11:50 PT SONNENGELB I 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:15 - 14:00 Sozialberatung 15:00 - 16:00 Tanztherapie Frauen 17:00 - 17:45 Body Workout Mittwoch 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 09:00 - 09:45 Logo-Gruppe 11:00 - 12:00 ET - CogPack 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:30 - 15:00 Kunstther.SONNENGELB 16:00 - 16:30 Skills Training Donnerstag 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 10:00 Ergo Werkgruppe 10:20 - 11:50 PT SONNENGELB I 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:45 Logo-Gruppe 13:00 - 14:30 Nordic Walking 15:00 - 16:00 HNO-Vortrag 1 Seite 65 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Freitag 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 10:00 Dauerdusche 10:40 - 11:00 EKG 11:00 - 12:00 PT SONNENG. II 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:45 Logo-Gruppe 15:00 - 15:30 PMR Abreisewoche Montag 07:00 - 08:00 Abschlußwiegen 08:00 - 08:45 Frühstück 08:45 - 10:15 Kunstther.SONNENGELB 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Dauerdusche 16:00 - 16:15 Abschlußgespräch Dienstag 07:15 - 07:20 Kontakt 08:45 - 09:30 OA-Abschlussgruppe Seite 66 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Halboffene Gruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch Anreisewoche Dienstag 12:00 - 13:00 Mittagessen 16:15 - 17:00 Anreisebegrüßung 18:45 - 19:30 Klinikführung Mittwoch 07:00 - 07:30 Messen/ Wiegen 07:30 - 08:00 Frühstück 08:00 - 08:30 Frühstücksschulung 08:45 - 09:45 Chefärztl. Begrüßung 10:00 - 11:00 VT Aufnahmegespräch 11:00 - 12:00 Oberarztgruppe 12:00 - 13:00 Mittagessen Donnerstag 07:30 - 08:45 Frühstück 08:00 - 08:30 Aufnahme körplich 08:45 - 09:30 EV Fastfood 10:00 - 11:00 Sprechstunde SB 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Einführung SoMe 14:30 - 16:00 Bado 17:40 - 17:45 Kontakt Freitag 07:30 - 09:00 Frühstück 10:15 - 11:15 Terrainwandern 11:05 - 11:10 Kontakt 12:00 - 13:00 Mittagessen Seite 67 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer) Montag 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 09:00 - 09:30 Internistin Termin 09:40 - 10:00 EKG 10:20 - 10:25 Kontakt 10:20 - 11:50 PT LINDGRÜN I 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 ET – Cog Pack 16:00 - 16:45 Sozialrechtsvortrag Dienstag 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 10:00 Dauerdusche 10:20 - 11:50 Kunstther. LINDGRÜN 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:10 Wassertreten 13:00 - 14:00 Einzelkunsttherapie 14:30 - 15:00 Wassergymnastik 16:00 - 16:45 Sozialberatung Mittwoch 06:30 - 06:35 RR-Kontrolle 06:35 - 06:40 Blutentnahme 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 10:00 PT LINDGRÜN II 10:00 - 11:00 Dauerdusche 10:30 - 11:15 Yoga & Bewemed. 11:40 - 11:50 Wassertreten 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Konzentrationstrain. 15:00 - 16:00 Tanztherapie Frauen 15:00 - 16:00 VT-Einzel 60 Seite 68 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Donnerstag 07:30 - 07:40 Wassertreten 07:40 - 08:45 Frühstück 08:45 - 09:30 EV Ernährungsmangel 10:15 - 10:20 Kontakt 11:00 - 11:05 Kontakt 11:30 - 12:00 Ernährungsberatung 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Selbstregulationsgr. 14:00 - 15:30 PT LINDGRÜN I Freitag 07:30 - 07:40 Wassertreten 07:40 - 09:00 Frühstück 08:20 - 08:25 Kontakt 08:45 - 10:15 Seele&Körper 09:00 - 10:00 Terrainwandern 10:30 - 12:00 Kunstther. LINDGRÜN 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:07 Sprechstunde 13:30 - 14:00 PMR 14:05 - 14:10 Kontakt Abreisewoche Montag 07:00 - 08:00 Abschlußwiegen 08:00 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 09:00 - 10:00 Stretching 10:00 - 10:15 med. Abschlußgesp. 10:20 - 11:50 PT LINDGRÜN I 11:50 - 12:00 Wassertreten 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 ET - CogPack 15:20 - 15:50 Abschlussgespräch 15:55 - 16:00 Kontakt Dienstag 08:45 - 09:30 OA-Abschlussgruppe Seite 69 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Geschlossene Gruppe, MBOR kognitiv-verhaltenstherapeutisch Anreisewoche Dienstag 12:00 - 13:00 Mittagessen 16:15 - 17:00 Anreisebegrüßung 18:45 - 19:30 Klinikführung Mittwoch 07:00 - 07:30 Messen/ Wiegen 07:30 - 08:00 Frühstück 08:00 - 08:30 Frühstücksschulung 08:45 - 09:45 Chefärztl. Begrüßung 10:30 - 11:00 Aufnahme körplich 10:45 - 10:50 Kontakt 11:00 - 12:00 Oberarztgruppe 12:00 - 13:00 Mittagessen 14:30 - 15:45 VT Aufnahme Donnerstag 07:15 - 07:20 Blutentnahme 07:30 - 08:15 Frühstück 08:15 - 08:45 Einführung Kunstth. 08:45 - 09:30 EV Vollwert 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Einführung SoMe 14:00 - 15:30 Bado Freitag 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:30 Tanztherapie Frauen 10:30 - 12:00 Arbeit & Gesundheit 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:30 Kunsttherapie PINK Seite 70 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer) Montag 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 09:00 - 10:00 Dauerdusche 10:30 - 12:00 VT Gruppent. PINK I 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:30 Packungen warm 14:00 - 15:00 Selbstregulationsgr. 16:00 - 16:45 Sozialrechtsvortrag Dienstag 07:30 - 08:00 Wirbelsäulengymn. 08:00 - 08:50 Frühstück 08:50 - 10:20 Kunsttherapie PINK 10:30 - 12:00 Ergo Projektgr. MBOR 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 13:45 Autogenes Training 14:00 - 14:50 VT-Einzel 50 14:30 - 15:00 Wirbelsäulengym. Mittwoch 07:30 - 09:00 Frühstück 09:00 - 09:30 Packung warm 09:00 - 10:00 Körperwahrnehmung 11:00 - 12:00 VT Gruppe PINK II 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:00 Dauerdusche Donnerstag 07:30 - 08:45 Frühstück 11:00 - 12:00 Arbeit & Beruf 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:15 - 14:00 Autogenes Training Seite 71 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Freitag 07:30 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 09:00 - 09:15 Abschlussgespräch In der letzten Woche: 09:30 - 10:00 Wirbelsäulengym. Interne 10:30 - 12:00 Arbeit & Gesundheit probung 8:00 bis 12:00 12:00 - 13:00 Mittagessen 13:00 - 14:30 Kunsttherapie PINK 15:00 - 15:30 PMR Belastungser- Abreisewoche Montag 07:00 - 08:00 Abschlußwiegen 08:00 - 08:30 Frühstück 08:30 - 09:00 T´ai Chi 09:30 - 10:00 Packung warm 10:30 - 12:00 VT Gruppent. PINK I 12:00 - 13:00 Mittagessen 14:00 - 15:00 Selbstregulationsgr. Dienstag 07:30 - 08:45 Frühstück 08:45 - 09:30 OA-Abschlussgruppe Seite 72 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 10.2 Spezifische indikationsbezogene Konzepte oder interdisziplinäre Programme Traumatherapeutisches Konzept Das traumatherapeutische Konzept der Abteilung bietet verschiedene mögliche therapeutische Settings, die den unterschiedlichen symptomatischen Folgen der Traumatisierung und den dadurch entstehenden Anforderungen an die Therapie und die individuellen Bedürfnisse der Patient/innen entsprechen. Das Setting der Abteilung für sexuell traumatisierte Frauen sieht die Behandlung in einer geschlossenen Traumagruppe mit maximal 9 Patientinnen vor, die von einer traumatherapeutisch erfahrenen und speziell qualifizierten Therapeutin geleitet wird. Hierfür stehen je nach Bedarf bis zu 3 Gruppen zur Verfügung, in denen ausschließlich Patientinnen mit dem Störungsbild einer Posttraumatischen Belastungsstörung behandelt werden, überwiegend Patientinnen mit komplexer PTBS nach sexueller Traumatisierung. Die Co-Morbidität bzw. das Strukturniveau können variieren, wobei komplex traumatisierte Patient/innen auf Borderline-Niveau, insbesondere wenn ein hohes Aggressionspotential, Selbstverletzungen oder ein gering integriertes Strukturniveau vorliegt, nur einen Teil der Gruppe ausmachen dürfen, um deren Halte- und Arbeitsfähigkeit nicht zu überfordern. Für Patientinnen, die in besonderem Maße von haltgebenden Strukturen und einem klaren Setting profitieren, steht eine spezielle, überwiegend verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Traumagruppe zur Verfügung, deren Schwerpunkt auf der Erlangung von Fähigkeiten der Emotions- und Selbstwertregulation („Skills“ im Sinne der DBT) liegt. Je nach Behandlungsfortschritt ist eine Traumakonfrontation im Einzelsetting möglich. Im Einzelfall, insbesondere bei Monotraumatisierung oder nicht sexueller Traumatisierung kann die Aufnahme in eine halboffene Gruppe unter Leitung einer/s traumatherapeutisch erfahrenen Therapeuten/in erfolgen. Da die/der Gruppenleiter/in gleichzeitig die/der Bezugstherapeut/in der einzelnen Patient/innen ist, kommt es zu einer hohen therapeutischen Verdichtung, die durch die Möglichkeit, die dyadische Beziehung auch in einer starken Hilfs-Ich Funktion zu nutzen, auch bei Patient/innen mit starken Fragmentierungsängsten, Neigung zu Dissoziationen, Angstattacken etc. eine intensive therapeutische Arbeit möglich macht. Hierbei bildet die Basis der therapeutischen Arbeit die Gestaltung eines sicheren therapeutischen Raumes, der den Patientinnen vermittelt, in der therapeutischen Beziehung, in der Gruppe, aber auch im gesamten Haus geschützt, gehalten und aufgefangen zu sein, ohne hierbei die Verantwortung für den eigenen Therapieprozess abzugeben. Bei entsprechendem Bedarf besteht die konzeptionelle Möglichkeit, ebenso eine geschlossene Traumagruppe für Männer mit einem entsprechend erfahrenen und qualifizierten männlichen Therapeuten anzubieten. Die klinische Erfahrung zeigt, dass traumatisierte Männer aufgrund der häufig weniger an das Geschlecht gebundenen Täter-Opfer-Beziehung auch im Seite 73 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe halboffenen Setting in einer gemischten Therapiegruppe unter Leitung eines/einer traumatherapeutisch qualifizierten Therapeuten/in gut profitieren. Die bisherigen therapeutischen Erfahrungen sind bei sorgfältiger Zusammenstellung der Gruppe (nur ein Teil der Gruppe komplex-traumatisiert auf Borderline-Strukturniveau, Aggressionen können im interaktionellen Prozess mit therapeutischer Unterstützung noch ausreichend gehalten und gesteuert werden) sehr positiv. Dieses Basissetting muss angepasst und an die klinische Symptomatik durch eine klare Struktur und Grenzsetzungen ergänzt werden. Dies kann, insbesondere bei selbstschädigendem und therapiegefährdendem Verhalten, verhaltenstherapeutische Interventionen z.B. mit Therapieverträgen oder Kontaktsperre erforderlich machen. Grundsätzlich geht jeder Arbeit am Trauma eine in Bezug auf Dauer und Inhalte individuell ausgestaltete Stabilisierungsphase voran. Gegebenenfalls nimmt die Stabilisierungsphase den gesamten Zeitraum der Rehabilitation ein, dann ist in begründeten Einzelfällen nach weiterer ambulanter Therapie relativ zeitnah eine erneute stationäre Traumatherapie indiziert. Die Patient/innen erlernen unter Einbeziehung von Imaginationsverfahren und Notfallkoffertechniken Stabilisierungs- und Entspannungstechniken, arbeiten therapeutisch zunächst daran, ein Selbstmanagement zu erzielen, um dann zunehmend eine ressourcenorientierte Selbstwahrnehmung und Stärkung der Differenzierungs-, Integrations- und Handlungskompetenz in überschneidenden, für jede/n Patienten/in aber auch individuell zu erarbeitenden und zu fokussierenden Bereichen, zu erreichen. Die Arbeit am Trauma an sich kann dabei einen individuell unterschiedlich großen Raum einnehmen. Therapieplan der geschlossenen Traumagruppen Die Patient/innen nehmen derzeit pro Woche an drei im Schwerpunkt psychodynamisch bzw. verhaltenstherapeutisch orientierten, integrativen Gruppentherapien von zweimal 90min und einmal 60min Dauer, an zwei Sitzungen Kunsttherapiegruppe als nonverbales Therapieverfahren von 90min Dauer teil. Dazu wird eine Einzelsitzung von 50 min pro Woche durchgeführt. Zusätzlich haben die Patient/innen die Möglichkeit, dreimal in der Woche, in Notfällen jederzeit, die ärztliche und therapeutische Sprechstunde aufzusuchen. Insbesondere in Phasen der Traumabearbeitung und -Integration ist der Bedarf nach Gesprächen und haltgebender Beziehung höher, so dass dann die Möglichkeit intensiver Kontakte im Sinne einer Co-Therapie durch die Pflege unter Einbezug von Imaginationsübungen und „Skills“-Anwendung besteht. Seite 74 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Gerade für Patient/innen, die einen starken Halt im Gegenüber und die therapeutische Dyade benötigen, um sich auf sich und das Thema fokussieren zu können, ist in ausgewählten Einzelfällen auch Kunsttherapie als zusätzliche Einzelsitzung möglich. Auf der körper- und bewegungstherapeutischen Ebene wird besonderer Wert darauf gelegt, die Patient/innen behutsam und unter Achtung von Ängsten und Defiziten wieder in den Kontakt mit ihrem Körper zu bringen, um das traumatisierte Körperselbst in den Heilungsprozess zu integrieren und hier Kräfte und Ressourcen zu aktivieren. Aus diesem Grunde erfolgt eine Behandlung mit Fokussierung auf achtsame und integrierende Methoden der Körper- und Bewegungstherapie, die aber je nach Co-Morbidität auch durch sportliche Therapien ergänzt werden können. Primär erhalten die Patient/innen Körperwahrnehmung, speziell für Frauen oder in einer gemischten Gruppe, ebenfalls regelmäßig indiziert und gut geeignet sind Yoga und Bewegungsmeditation, Tanztherapie, Stretching und Tai Chi, die bei bestehender Indikation durch Wirbelsäulengymnastik, Wassergymnastik, „Body-Workout“, Terrainwandern, Medizinische Trainingstherapie und „Sport und Spiel“ ergänzt werden können. Aufgrund der in den Bewegungstherapien häufig erforderlichen Körpernähe werden diese ausschließlich durch weibliche Bewegungstherapeutinnen durchgeführt. Als Entspannungsverfahren wird für diese Patienten/innen PMR angewandt. Beim autogenen Training kam es bei einem Teil der Patient/innen im Rahmen der Ich- Regression im Prozess der therapeutischen Selbsthypnose zu Angstattacken oder dissoziativen Zuständen. Autogenes Training wird nur nach genauer Rücksprache auf besonderen Wunsch der Patient/innen verordnet, wenn z.B. bereits positive Vorerfahrungen und Kompetenzen mit diesem Verfahren bestehen. Zur Förderung einer positiven Körperwahrnehmung und zum Abbau von Schmerz- und Spannungszuständen genießen die physikalischen Maßnahmen im Rahmen des traumatherapeutischen Ansatzes ebenfalls einen hohen Stellenwert. Hier erfolgt eine individuelle Indikationsstellung wobei darauf geachtet wird, dass diese Therapien (z.B. Massagen, Packungen, Elektrotherapie etc.) bei Frauen nur von Therapeutinnen durchgeführt werden, Ausnahmen sind nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die Patientinnen möglich. Bei traumatisierten Männern wird dies selbstverständlich ebenfalls thematisiert, wobei hier erfahrungsgemäß je nach Traumatisierung und Übertragungsbeziehung eher individuelle Probleme im Kontakt zum Behandler / zur Behandlerin entstehen können. Einen herausragenden Stellenwert hat für diese Patient/innengruppe die Sozialberatung, da oft ein erheblicher Hilfebedarf vorliegt, der neben den Sozialmedizin- und Sozialrechtsvorträgen eine individuelle Einzelberatung bei so gut wie allen Patient/innen über mehrere Termine parallel zum und vernetzt mit dem therapeutischen Prozess erforderlich macht. Die Ernährungsberatung und die Lehrküche wird von den Patient/innen bei bestehender Indikation regelmäßig genutzt Seite 75 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Die klinische Erfahrung zeigt, dass in dieser Patient/innengruppe erwartungsgemäß ein hoher Anteil an Essstörungen vorliegt. Neben der Zuweisung zur Traumatherapie gelangen viele traumatisierte Patienten und Patientinnen unter einem anderen diagnostischen und symptomatischen Schwerpunkt zur stationären psychosomatischen Reha. Hierbei handelt es sich oft um Menschen mit komplexen psychosomatischen Störungsbildern, insbesondere auch Schmerzstörungen, Menschen mit schweren affektiven Störungen oder Angst- und Panikstörungen. Die Traumatisierung gelangt dann im Verlauf der Therapie in das Bewusstsein und den Therapiefokus, häufig begleitet von starker emotionaler Erschütterung und Destabilisierung, sowie dem Anliegen der Patienten und Patientinnen, mit den Introjekten durch nachhaltig wirksame therapeutische Maßnahmen und Techniken besser umgehen und sich selbst stabilisieren zu können. Um diesen Patient/innen, aber natürlich auch den Patient/innen in den eigentlichen Traumagruppen, neben traumatherapeutischen Einzelinterventionen auch eine gezielte Möglichkeit zur Stabilisierung anbieten zu können, wurde die nachstehende Gruppe neu konzeptionalisiert: Selbstregulationsgruppe (psychoedukative Gruppe für Menschen mit traumatischen Erfahrungen) Diese indikative Gruppe wird primär bei bestehender Indikation vom Bezugstherapeuten zusätzlich zu einer nicht traumatherapeutisch orientierten Basisgruppe verordnet. Sie ist auch verordnungsfähig in Ergänzung zu einer Traumagruppe, wenn besonderer Bedarf an imaginativen Techniken zur Affekt- und Selbstwertregulation besteht. Für die Abteilung stehen derzeit zwei Selbstregulationsgruppen zur Verfügung. Frequenz 1mal / Woche à 60 min. Maximale Teilnehmerzahl : 11 Patient/innen Indikation: Patientinnen mit hoher emotionaler Instabilität und geringem Selbststeuerungsvermögen der eigenen Emotionen. Patientinnen die nah an der psychischen Dekompensation sind oder durch die stationäre Therapie dekompensieren können. Insbesondere indiziert für Patientinnen mit traumabedingten gravierenden Angststörungen – insbesondere Panikattacken und Patientinnen, bei denen sich im Verlauf eine Posttraumatische Belastungsstörung klinisch manifestiert. Ziele: Förderung der Erfahrung von Selbstwirksamkeit: Den Patient/innen werden übend ressourcenorientierte Möglichkeiten vermittelt, das eigene psychische Befinden selbst zu steuern. Ziel ist die unmittelbare Erfahrung, dass „ich meine Gefühle beeinflussen kann, dass ich Grenzen setzen kann“. Seite 76 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Förderung von Resilienz: Ziel ist die Aktivierung eigener Kräfte um sich wohler zu fühlen, damit Belastendes bewusst sein kann, ohne alles zu dominieren. So können die Teilnehmer/innen die Erfahrung machen, eigene Emotionen zu steuern, um sich selbst wieder in ein stabileres psychisches Gleichgewicht zu bringen. Gewinnen von Stabilität: Die Patient/innen lernen Stabilisierungs- und Distanzierungstechniken zur emotionalen Regulierung kennen. Es geht immer wieder darum, im Hier und Jetzt zu sein, damit die traumatische Vergangenheit immer weniger Einfluss auf die Gegenwart nimmt. Inhalte: Vor Beginn erhalten die Patient/innen ein Informationsblatt. Wenn Patient/innen erstmalig teilnehmen erfolgt in der Sitzung eine Einführung. Durchgeführt werden bis zu 5 Sitzungen mit verschiedenen, überwiegend imaginativen Übungen, aber auch stabilisierenden Narrativen. Zu Beginn der Sitzung wird eine Achtsamkeitsübung durchgeführt. Im Anschluss erfolgt eine kurze Reflexion der Übung: Sollte eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Erfahrungen nötig erscheinen, wird darauf hingewiesen, dies beim Bezugstherapeuten anzusprechen. Imaginationaübungen • Innerer Sicherer Ort • Innerer Garten • Klärendes Bad • Schutzmantel • Gepäck ablegen • Baumübung • und andere Arbeit mit Texten Die einzelnen Übungen sind in einer Übungsmappe, die bei Bedarf allen Therapeuten offen steht, in der Form einer umfangreichen therapeutischen Materialsammlung beschrieben. Ein übergeordnetes konzeptionelles Ziel ist es, sowohl die traumatherapeutische Kompetenz des Teams als auch die Kompetenz in der Arbeit mit persönlichkeitsstrukturell gestörten Patienten und Patientinnen kontinuierlich zu stärken und auszubauen. Dies erfolgt im Rahmen der Teambesprechungen, der Rehakonferenzen, der Chef- und Oberarztvisiten, der Fallsupervisionen, der abteilungsinternen Fortbildung, einer regelmäßigen Balintgruppe, der externen Supervision sowie im Rahmen von externen Fortbildungen. Die Förderung von externen Fortbildungen hat angesichts der zunehmend komplexer werdenden Störungsbilder im Bereich der psychosomatischen Reha, kombiniert mit in weiten Bereichen ausgeprägteren sozialen und wirtschaftlichen Problemen eine hohe Priorität für Seite 77 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe die Teamentwicklung. Der individuelle Fortbildungsbedarf wird durch regelmäßige Gespräche aller Teammitglieder mit der Chefärztin und dem Oberarzt ermittelt und im Rahmen der Möglichkeiten konsequent und zielorientiert umgesetzt. Individuelle Wünsche und Prioritäten der Teammitglieder genießen hier einen hohen Stellenwert und werden gefördert, soweit sich dies konzeptionell integrieren lässt. Bei komplex traumatisierten und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestörten Patienten und Patientinnen sind in höherem Ausmaß Zweitsichten sowie in besonderen Einzelfällen auch therapiebegleitende Mitbehandlungen durch Chefärztin/Oberarzt erforderlich. Diese werden insbesondere dann durchgeführt, wenn die Bezugstherapeuten in ihrer therapeutischen Haltefähigkeit an ihre Grenzen geraten und Rückhalt und Struktur benötigen, um dem Patienten/der Patientin diese noch ausreichend anbieten zu können. Von den Versicherten wird diese Art der therapeutischen Betreuung zwanglos im Sinne einer besonderen Wertschätzung und Achtsamkeit bzw. eines besonders gut geschützten therapeutischen Raumes oder „sicheren Containers“ angenommen. Die Erarbeitung einer fundierten sozialmedizinischen Stellungnahme parallel zur Entwicklung und Vorbereitung weiterführender Maßnahmen hat eine besondere Wichtigkeit und Priorität, da bei den Patientinnen und Patienten zumeist ein besonderer Hilfebedarf im sozialen und beruflichen Bereich mit besonderen Anforderungen an die therapeutische Weiterversorgung vernetzt werden muss. Die möglichst konkrete Planung und Vorbereitung von weiterführenden Maßnahmen und Therapien ist bei den traumatisierten Patient/innen eine Behandlungsvoraussetzung und ein vordringliches Qualitätsziel. Behandlungsindikationen Das Behandlungskonzept ist ausgerichtet für die Behandlung sowohl von monotraumatisierten als auch komplex traumatisierten Patienten und Patientinnen. Die Mischung von Frauen und Männern auf der Station sowohl bei den Versicherten als auch bei den Therapeuten und Therapeutinnen ist konzeptuell ausdrücklich erwünscht, um ein Stück Realität im geschützten therapeutischen Raum im Kontakt mit Anderen zu ermöglichen. Für Patientinnen und Patienten, die traumatische Erfahrungen erlitten haben, bei denen aber keine PTBS vorliegt, sondern eine andere Form der psychosomatischen Verarbeitung stattgefunden hat und dementsprechend zumindest primär andere Problemlagen und Symptome vorherrschen (Angststörung, Schmerzstörung, Psychosomatischer Symptomenkomplex), wird das Behandlungssetting modifiziert mit Behandlung in einer gemischten halboffenen Gruppe, erweitert durch die Selbstregulationsgruppe. Die damit gemachten Erfahrungen sind bei sorgfältiger Beachtung der Kontraindikationen und Beachtung der Gruppenzusammenstellung sowie der Passung Patient / Patientin, Therapeut / Therapeutin sehr gut. Seite 78 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Eine der wichtigsten Kontraindikationen besteht darin, dass eine Behandlung von Tätern in diesem Setting nicht möglich ist, da diese den sicheren therapeutischen Raum gefährden und die erwünschten Kontakte zwischen den Patienten und Patientinnen vorhersehbar im Sinne der Täter-Opfer-Dynamik aufladen würden. Die entsprechende Dynamik ist ein Thema in der Therapie und wird dort reflektiert und bearbeitet, soll aber nach Möglichkeit nicht in einer Wiederholung der traumatischen Beziehungskonstellation ausagiert werden. Komplex traumatisierte Patientinnen und Patienten auf Borderline-Niveau sind nur dann im psychosomatischen Setting der Abteilung behandelbar, wenn bezüglich des Niveaus der Selbstschädigung und des Aggressionsausdruckes eine gewisse Steuerungsfähigkeit und Vertragsfähigkeit vorliegt. Eine zu ausgeprägte aggressive Dynamik würde wiederum die Gefahr der Retraumatisierung für die Mitpatienten und Mitpatientinnen in sich tragen. Ein Therapeuten- und damit Gruppenwechsel ist schon auf Grund des hohen therapeutischen Wertes der Gruppenkohäsion als Grundlage eines stabilen Arbeitsbündnisses nur in besonders indizierten und individuell zu erarbeitenden Ausnahmen möglich. Um ein therapeutisches Arbeitsbündnis zu stützen bzw. zu triangulieren, sind konzeptionell primär zunächst zusätzliche Sitzungen bei der Chefärztin/dem Oberarzt vorgesehen. Wird ein Gruppenwechsel dennoch im Sinne eines nicht (oder nur längerfristig) zu bearbeitenden therapeutischen Widerstandes erforderlich, sollte dieser rasch und konsequent erfolgen, um es dem Patienten/der Patientin zu ermöglichen, so lange als möglich von einem tragfähigen therapeutischen Arbeitsbündnis zu profitieren. Grundlegend ist für das Behandlungssetting der Abteilung eine Vertrags- und Absprachefähigkeit des Patienten/der Patientin erforderlich. Für die Wirksamkeit des Therapieprozesses ist eine Bereitschaft des Patienten/der Patientin, sich auf die Ebene der Selbsterfahrung und Selbstentwicklung einzulassen und sich mit dem eigenen „So-sein“ authentisch, aber auch verantwortlich einzubringen, als essentiell anzusehen. Bei den traumatisierten Patient/innen wird im besonderen Maße deutlich, dass die Rehabilitationsbehandlung einen wichtigen Baustein im therapeutischen Prozess darstellt, dieser aber überwiegend noch einer fundierten Weiterführung über einen längeren Zeitraum bedarf. Seite 79 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Depressionskonzept Einleitung Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Unter den im Jahr 2013 in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin behandelten Patientinnen und Patienten wurde bei 40%, bezogen auf die Indikation „Psychosomatik“, also ohne Psychotraumatologie, sogar 49%, eine der Kategorien F32, F33 oder F34.1 diagnostiziert. Nach verschiedenen epidemiologischen Befunden liegt die Lebenszeitprävalenz einer depressiven Episode in Deutschland bei ca. 10-20%. Diesem Umstand haben die Fachgesellschaften sowie die Deutsche Rentenversicherung durch die Entwicklung einer Nationalen Versorgungsleitline bzw. eines Reha-Therapiestandards Rechnung getragen. Das Konzept zur Depressionsbehandlung der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin basiert auf den Reha-Therapiestandards „Depressive Störungen“, Leitlinien für die medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung, in der Version aus April 2011, sowie auf der S3Leitline „Unipolare Depression“ der AWMF vom 31. August 2011. Begriffsbestimmungen Das vorliegende Behandlungskonzept findet seine Anwendung auf alle Versicherten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin, bei denen als Hauptdiagnose eine unipolare depressive Störung oder eine Dysthymie diagnostiziert worden ist. Grundlage der Diagnosestellung ist die Klassifikation nach der ICD-10 GM, hier die Kategorien F32, F33 und F34.1. Versicherte mit einer schweren depressiven Episode mit psychotischen Symptomen (F32.3/F33.3) sind in aller Regel nicht rehafähig, bei Versicherten mit einer schweren depressiven Störung ohne psychotische Symptome (F32.2/F33.2) ist die Rehafähigkeit kritisch zu überprüfen. Da sich aus der Diagnosestellung unmittelbar therapeutische Konsequenzen ergeben, ist eine formale Einordnung der Symptomatik in das Klassifikationsschema der ICD 10 im Sinne einer Aufnahmediagnose unmittelbar nach der ärztlich-therapeutischen Aufnahme notwendig. Wenn also im Folgenden von einer „Depression“ die Rede ist, dann ist damit eine Dysthymie (F34.1) oder eine depressive Episode (F32, F33) als Hauptdiagnose gemeint. Da die chronischen Verlaufsformen der Depression in der ICD 10 nur unzureichend berücksichtigt werden, werden hierfür die Kriterien des DSM V („persistent depressive disorder“) angewandt. Als chronische Depression im Sinne dieses Konzeptes sind also die Dysthymie, eine Major Depression Episode (MDE, entsprechend ICD10 F32.1-3 bzw. F33.1-3) mit einer Dauer von mehr als zwei Jahren oder die „Double Depression“, also eine MDE bei bestehender Dysthymie anzusehen. Mit ETM wird auf die Evidenzbasierten Therapiemodule der Reha-Therapiestandards Depression der DRV Bezug genommen. Seite 80 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Differentialdiagnostik Abzugrenzen sind neben den depressiven Episoden im Rahmen bipolarer Störungen auch depressive Syndrome, die bei nahezu allen anderen psychischen Störungen (PTBS, Anpassungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Abhängigkeitserkrankungen, Angst- und Zwangserkrankungen) auftreten können, aber auch depressive Störungen als echte Komorbidität bei im Vordergrund stehenden anderen psychischen Erkrankungen. Hier finden dann die jeweiligen spezifischen Behandlungskonzepte Anwendung. Therapiemodule Psychotherapie (ETM 01) Die Psychotherapie spielt in der modernen Depressionsbehandlung eine unverzichtbare Rolle. Dies spiegelt sich auch in der Nationalen Versorgungsleitline wider, die lediglich für den Bereich der leichten und nicht chronischen mittelgradigen depressiven Störungen eine alleinige Pharmakotherapie als Möglichkeit vorsieht. Auf der anderen Seite zeigen Daten zur Wirksamkeit von Antidepressiva im Bereich der leichten depressiven Störungen keinen signifikanten Unterschied zur Placebobehandlung, so dass aus unserer Sicht gerade auch für die leichten depressiven Störungen die (alleinige) Psychotherapie die Behandlung der Wahl darstellt. Auch bei der akuten mittelgradigen Depression ist eine Psychotherapie, entweder alleine oder in Kombination mit einer Pharmakotherapie nach klinischem Konsens die Therapie der Wahl. Die psychotherapeutische Behandlung der depressiven Störungen in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin erfolgt im Wesentlichen im halboffenen Gruppensetting in nicht indikationsspezifischen Gruppen in einer Größe von 8-11 GruppenteilnehmerInnen. Die Gruppensitzungen finden 3x/Woche statt, wobei 2 Sitzungen je 90min dauern, eine Sitzung 60min. Das halboffene Setting bietet die Chance des Lernens am Modell im Sinne der „therapeutischen Gemeinschaft“, da Versicherte, die am Beginn ihrer Behandlung stehen, in einer Gruppe mit Versicherten, deren Entlassung bevorsteht, zusammenarbeiten. Weiterhin bietet sich im halboffenen Setting ein größeres Spektrum an Übertragungsbeziehungen und Konfliktkonstellationen, die auf der einen Seite die Übertragungs- und Konfliktbearbeitung im tiefenpsychologischen Sinne, andererseits aber auch das Üben von Beziehungsgestaltung und Konfliktlösung im eher kognitiv-behavioralen Sinne eines Kompetenztrainings ermöglicht. Die Bezugstherapeuten der jeweiligen Gruppe übernehmen weiterhin die Einzelpsychotherapie in einer Frequenz von einer Sitzung à 50min pro Woche, wobei die Einzelsitzungen im Wesentlichen der Vor- und Nachbereitung der Gruppenarbeit, sowie der Vertiefung spezifischer Inhalte dienen sollen. Die eigentliche Psychotherapie erfolgt nach einem integrativen Ansatz, der tiefenpsychologische, kognitiv-behaviorale, gesprächspsychotherapeutische, imaginative und weitere Verfahren beinhaltet. Die Schwerpunktsetzung in den einzelnen Gruppen ergibt sich durch die je- Seite 81 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe weilige spezifische Ausbildung der Bezugstherapeuten. Die Zuordnung der Versicherten zu den Gruppen erfolgt im Rahmen der Aufnahmeplanung im Vorfeld der Einbestellung und orientiert sich an den jeweiligen Gruppenschwerpunkten und dem spezifischen Störungsbild der Versicherten, wobei auch, soweit dies aus den eingehenden Akten ersichtlich ist, die Komorbidität sowie die Persönlichkeitsachse mitberücksichtigt werden. Psychotherapie der chronischen Depression (ETM 01) Zur Behandlung der chronischen Verlaufsformen der Depression ist in den letzten Jahren zunehmend das CBASP-Verfahren nach McCullough (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy) in den Fokus gerückt, die entsprechenden Studien erscheinen vielversprechend. Eine der Kernmethoden des Verfahrens ist die Situationsanalyse, hierzu soll, wenn die personellen Voraussetzungen gegeben sind, eine indikative Gruppe eingerichtet werden. Elemente der CBASP-Therapie kommen bereits sowohl in den psychotherapeutischen Einzel- als auch Gruppentherapien zum Einsatz. Psychoedukation (ETM 07) Alle Versicherten mit der Hauptdiagnose einer Depression im Sinne dieses Konzeptes sollen an der „Infogruppe Depression“ teilnehmen. Hierbei handelt es sich um eine manualisierte, auf 4-5 Sitzungen à 75min angelegte, einmal wöchentlich stattfindende, psychoedukative Gruppe mit bis zu 12 TeilnehmerInnen. Ziel dieser Gruppe ist es, die Versicherten in die Lage zu versetzen, im Sinne eines „informed consent“ mehr Selbstwirksamkeitserleben für sich und ihre Behandlung zu entwickeln und in diesem Zuge stimmigere und kompetentere Entscheidungen für sich treffen zu können. Ein Unterziel ist es, die Motivation der Versicherten für notwendige Behandlungsmaßnahmen (z. B. Psychopharmakotherapie), die mit Vorurteilen behaftet sind, zu steigern und den Versicherten ein Grundverständnis der Wechselwirkungen bezüglich psychisch-seelischer und körperlicher Prozesse im Menschen nahezubringen. Gestaltungstherapie (ETM 08) Neben der Psychotherapie im engeren Sinne bildet die Kunst- und Gestaltungstherapie in der Bezugsgruppe als ausdruckszentriertes Verfahren in einer Frequenz von 2x90min/Woche die zweite wesentliche Säule des Behandlungskonzepts. Zusätzlich kann Kunst- und Gestaltungstherapie bei spezieller Indikation auch im Einzelsetting verordnet werden. Die Gestaltungstherapie bildet im Gesamtkonzept der Abteilung einen wichtigen Schwerpunkt, da die menschliche Kreativität im Genesungsprozess eine wichtige Ressource darstellt und es mittels der Kunsttherapie gelingen kann, emotionale Prozesse auch auf einer frühen, noch präverbalen, Ebene sichtbar zu machen, über das Gestalten eine Symbolisierung zu erzielen und mittels der Besprechung und Bearbeitung des Gestalteten eine Verbalisierung zu erreichen. Dies fördert beim Versicherten ein Erleben von Stimmigkeit mit dem Seite 82 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe eigenen „Geworden Sein“, aber auch den Mut, mittels der spielerischen Kraft der Kreativität „Neues zu gestalten“. Dieses Neue wird dann selbstverständlich im psychotherapeutischen Prozess beim Versicherten auch kognitiv verankert und in den Bezug zu seiner sozialen und beruflichen Realität gesetzt, um den Versicherten bei der Definition und Umsetzung der individuellen Ziele zu unterstützen. Die Gestaltungstherapie harmoniert im besonderen Maße mit der auf der Abteilung Abteilung für Psychotherapeutische Medizin regelmäßig angewendeten Therapieform der „Inneren Kind – Arbeit“ und schlägt so den Bogen zu den persönlichen Ressourcen der Versicherten, die durch die depressive Erkrankung verschüttet wurden („Der Klient soll zu dem werden, der er eigentlich ist“). Somit wohnt der Gestaltungstherapie durch die Herausforderung, an authentische frühe Anteile und Triebimpulse im eigenen Selbst anzuknüpfen und gleichzeitig real etwas in Handlung umzusetzen, was zunächst oft angstbesetzt ist, ein sowohl primär analytischer als auch aktivierender, übender Charakter inne, wodurch eine stimmige Synthese mit den verbalen Basistherapiegruppen entsteht. Bewegungsverfahren (ETM 05) In verschiedenen Untersuchungen wurde der Nutzen von körperlicher Aktivität in der Behandlung depressiver Störungen belegt. Einerseits scheint die körperliche Aktivität direkt einen Einfluss auf die Stimmung und den Antrieb zu haben, auf der anderen Seite ist natürlich bei vielfältigen somatischen Symptomen einer Depression, hier seien exemplarisch insbesondere Schmerzsyndrome genannt, ein körperorientiertes Verfahren mit dem Ziel einer achtsameren Körperwahrnehmung indiziert. Die Arbeit am Körperselbst als sozusagen fundamentalstem Teil des Mensch-Seins stellt einen wichtigen Teil jeglicher psychosomatischer Therapie dar. In der Therapie mit Depressiven geht es aber im Besonderen darum, den Körper als individuellen eigenen Körper zu beleben und aus dem Zustand der nur funktionierenden, reduzierten, verdrängten oder eben schmerzbehafteten Körperlichkeit in einen Zustand natürlicher, harmonischer, oder sogar lustvoller Körperlichkeit zu gelangen oder zurückzugelangen. Bestimmte sportlich orientierte Aktivitäten können auch im Sinne eines interaktionellen psychotherapeutisch orientierten Ansatzes, in dem Fähigkeiten wie Beziehungsaufbau, Kommunikation, Themenarbeit, aber auch der Umgang mit Frustrationen trainiert werden, oder aber auch im Sinne des gezielten Aufbaus positiver Aktivitäten genutzt werden. Im Einzelnen stehen den Versicherten in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin hier die sportlich orientierten Angebote wie „Body-Workout“ und „Sport & Spiel“ offen sowie nach einer Einführung und Anleitung die Geräte der medizinischen Trainingstherapie: je nach Indikation und Absprache mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten werden die Patienten unter der Anleitung erfahrener Physio- und Sporttherapeuten in ein individuelles Trainingsprogramm eingeführt, welches sie in Eigenregie zu festen Zeiten in freien Trainingseinheiten weiterführen können. Seite 83 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Für die Versicherten, die mit den sportlichen Anforderungen dieser Angebote überfordert sind, besteht die Möglichkeit einer Teilnahme an der wöchentlich geführten, auch sportlich orientierten Wandergruppe oder der Teilnahme am Nordic Walking. Im Bereich der Körperwahrnehmung sowie der aufmerksamkeitsfokussierten Körpertherapie gibt es neben der eigentlichen Körperwahrnehmung auch Tanztherapie, eine Gruppe Stretching sowie ein Angebot an Yoga und Bewegungsmeditation sowie Tai Chi. Weiterhin stehen selbstverständlich krankengymnastische Verfahren wie Wirbelsäulengymnastik, Wassergymnastik, Bewegungsbäder sowie klassische Krankengymnastik bei spezieller Indikation zur Verfügung. Die Versicherten erhalten, unter Berücksichtigung auch der somatischen Kontraindikationen, ein auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittenes Portfolio an Bewegungsverfahren. Exemplarisch sei hier das Beispiel einer Verordnung genannt, die Zeitangaben beziehen sich jeweils auf eine Woche: Sport & Spiel (90 min), Körperwahrnehmung (60 min), Wirbelsäulengymnastik (zweimal 30 min), Yoga und Bewegungsmeditation (45 min), in der Summe also 255 min in der Woche. Aktivitätenaufbau (ETM 03) Im Rahmen einer depressiven Erkrankung kommt es aus vielfältigen Gründen zum Verlust von Aktivitäten, auf der anderen Seite kann verminderte Aktivität auch die Erhaltung von depressiven Reaktionen fördern. Der Aufbau von Aktivitäten einschließlich der Förderung der Selbsthilfe stellt daher einen wichtigen lebenspraktischen Aspekt dar, dem durch eine Reihe von, je nach möglicher Eigeninitiative, mehr oder weniger therapeutisch angeleiteten Freizeitaktivitäten Rechnung getragen wird. Einen weiteren Aspekt der depressiven Störungen deckt das Kochen im Rahmen eines Kochkurses ab – zum Einen im Sinne eines lebenspraktischen Trainings und Aktivitätenaufbaus, zum Anderen aber auch mit dem Nebeneffekt eines Genusstrainings mit Aspekten der Förderung von Selbstfürsorge, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Berufsbezogene Gruppen (ETM 02) Häufig führen berufsbedingte Belastungen zu depressiven Erkrankungen. Im Rahmen der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR) stellen ausgeprägte Problemlagen am Arbeitsplatz einen besonderen Schwerpunkt dar. Neben der 2 x wöchentlichen Teilnahme an einer psychotherapeutischen Basisgruppe von insgesamt 150min, einer 2 x wöchentlichen Teilnahme über 90min an der Gestaltungstherapie, einer 1 x wöchentlich über 50min stattfindenden Einzeltherapiesitzung, einer 1 x wöchentlich von dem Sozialdienst geleiteten indikativen Gruppe über 60min und einer 1 x wöchentlichen Teilnahme an einer ergotherapeutisch geleiteten arbeitstherapeutischen Projektgruppe über 90min nehmen alle der MBOR zugeordneten Rehabilitanden an einer 1 x wöchentlich über 90min stattfindenden indikativen Gruppe „Arbeit und Gesundheit“ teil. Seite 84 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Bei der indikativen Gruppe „Arbeit und Gesundheit“ handelt es sich um eine problem- und störungsorientierte Therapiegruppe mit arbeitsweltbezogener Problematik. Wesentliche Ziele dieser Gruppe sind, den Patienten Zusammenhänge zwischen den gesundheitlichen Beschwerden und den beruflichen Belastungen sowie der Lebensgestaltung aufzuzeigen. Außerdem geht es darum, die positiven Aspekte, Funktionen und Bedeutungen der Arbeit zu vermitteln und die berufliche Tätigkeit als wichtige Ressource der allgemeinen Lebenszufriedenheit begreiflich zu machen. Zudem geht es darum, bei den Rehabilitanden ein verbessertes Selbstverständnis zu erzielen und individuelle Stressbewältigungskompetenzen sowie die soziale Kompetenz zu verbessern. Durch regelmäßiges Durchführen von Achtsamkeitsübungen soll die Achtsamkeit der Teilnehmer gefördert werden, wodurch eine Veränderung des Erlebens ermöglicht wird und persönliche Ressourcen mobilisiert werden können. Ergotherapie (ETM 09) Die Ergotherapie erfüllt im Rahmen der Depressionsbehandlung verschiedene Aufgaben. In der Werkgruppe geht es neben den rein motorischen Fähigkeiten insbesondere darum, sich eine Aufgabe unter Beachtung persönlicher Ressourcen und Grenzen auszuwählen, konzentriert an dieser zu arbeiten und sie in einem vorgegebenen Zeitrahmen auch fertigzustellen. Hintergrund ist dabei, dass viele depressive Patienten dazu neigen, sich unrealistische und unerfüllbare Ziele zu setzen und sich somit um Erfolgserlebnisse bringen. Die Projektgruppen bieten die Möglichkeit, dass die Versicherten das Arbeiten im Team, die Abstimmung untereinander, das Lösen von Konflikten, sowie die Koordination von Tätigkeiten trainieren können. Für Versicherte, die besonders unter Störungen der Konzentration und der Aufmerksamkeit leiden, wird ein gezieltes Konzentrationstraining in zwei verschiedenen Settings vorgehalten. Patienten mit deutlichen Einschränkungen des Leistungsvermögens nehmen an einer internen Belastungserprobung teil. Bei spezifischen Fragestellungen z. B. in Bezug auf die Leistungsfähigkeit von Patienten, die zuletzt eine Bürotätigkeit ausgeübt haben, kann eine interne Belastungserprobung an dem Modellarbeitsplatz Büro durchgeführt werden. Diesen Angeboten ist gemeinsam, dass die depressiven Versicherten die Möglichkeiten haben, sich dem Thema Leistung und dem Bereich der Arbeit und Zusammenarbeit, der im Rahmen der Depression zumeist mit vielfältigen Kränkungen und Frustrationen besetzt ist und oft im Rahmen von depressiven Kognitionen in ein „Alles oder Nichts“ Denken einmündet, niedrigschwellig und mit therapeutischer Unterstützung und Anleitung wieder annähern zu können. So sind durch Erfolgserlebnisse Neubewertungen der eigenen Leistungsfähigkeit möglich, Defizite können gezielt trainiert und bearbeitet werden. Manifest werdende nicht oder erst längerfristig therapierbare Funktionseinschränkungen liefern wichtige Informationen für die sozialmedizinische Beurteilung und den nach Abschluss der Rehabilitation noch bestehenden Hilfebedarf bezüglich medizinisch/beruflicher Rehabilitationsleistungen. Allgemeine Gesundheitsbildung (ETM 06) Seite 85 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Allgemeine Gesundheitsbildung findet in Form eines umfangreichen Vortragsangebotes mit Schwerpunkt auf den Themen Ernährung und Rehabilitation im Allgemeinen statt. Die Versicherten erhalten mindestens einmal wöchentlich ein Angebot. Die Gesundheitsbildung dient ebenso wie die spezielle Psychoedukation der Verbesserung von Selbstwirksamkeit und Motivation durch Information und Fokussierung auf die erforderliche Selbstfürsorge und Achtsamkeit zur Förderung oder Wiedererlangung der eigenen Gesundheit. Sozialberatung und Unterstützung der beruflichen Reintegration (ETM 10, ETM 11) Sozialberatung findet in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin zum einen im Rahmen der für alle Versicherten verbindlichen Sozialrechts - und Sozialmedizinvorträge statt. Zum anderen steht für alle Versicherten eine individuelle Sozialberatung zur Verfügung. Hier wird in Einzelgesprächen die Situation der Versicherten genauestens untersucht, um maßgeschneiderte Empfehlungen geben und gegebenenfalls Maßnahmen einleiten zu können. Wie oben unter berufsbezogenen Gruppen beschrieben, wird von Seiten des Sozialdienstes auch einmal wöchentlich über 60min eine indikative Gruppe im Rahmen der Medizinischberuflich orientierten Rehabilitation (MBOR) durchgeführt. In dieser Gruppe, an der Rehabilitanden mit berufsbezogenen Erkrankungen, also auch Patienten, bei denen berufsbezogene Belastungen zu der Entwicklung depressiver Erkrankungen geführt haben, teilnehmen, werden sozialrechtliche Begriffe geklärt und Informationen zu den gesetzlichen Grundlagen aus Rentenrecht, Arbeitsrecht und Schwerbehindertenrecht vermittelt. Ein Schwerpunkt dieser Gruppe ist die Motivationsförderung in Bezug auf mögliche berufliche Perspektiven. Hierzu gehören auch die Themenschwerpunkte berufliche Rehabilitation, Umgang mit Arbeitslosigkeit und Bewerbungstraining. Nachsorgeplanung (ETM 12) Die Planung der Nachsorge wird vom ersten Tag der Rehabilitation an mit einbezogen. Für die meisten Versicherten ist eine weiterführende ambulante psychotherapeutische Behandlung angezeigt. Sofern diese nicht ohnehin schon vorhanden ist, werden mit den Versicherten die weiteren therapeutischen Möglichkeiten besprochen und auch konkrete Kontakte vermittelt. Sofern heimatnah Möglichkeiten bestehen, eine Intensivierte RehabilitationsNachsorge (IRENA) incl. „Curriculum Hannover“ (bzw. „PRN“) durchzuführen und diese für die Versicherten indiziert ist, wird sie entsprechend eingeleitet. Im Rahmen der Rehabilitationsnachsorge können die während der Reha-Maßnahme erreichten Reha-Ziele stabilisiert werden, Selbstwirksamkeitseffekte können verstärkt werden. Außerdem ist dadurch ein nachhaltiger und überprüfbarer Transfer des Gelernten in den Alltag gewährleistet. Entspannungsverfahren (ETM 04) An Entspannungsverfahren können Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder Autogenes Training nach Schultz verordnet werden. Die Differentialindikation hängt von den Prä- Seite 86 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe ferenzen der Versicherten sowie der Symptomatik (z. B. relative Kontrainidikation für Autogenes Training bei ausgeprägter dissoziativer Symptomatik oder bei PTBS) ab. Komorbidität (ETM 02) Komorbide Störungen sollen primär im Rahmen der Bezugsgruppe mitbehandelt werden. Die Komorbidität hat daher, wie bereits im Abschnitt „Psychotherapie“ beschrieben, einen wesentlichen Einfluss auf die Zuweisung in eine bestimmte Behandlungsgruppe. So werden z. B. Versicherte mit komorbider Angst- oder Zwangsstörung primär in einer Bezugsgruppe mit eher kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtetem Schwerpunkt aufgenommen, Versicherte mit ausgeprägten somatischen Symptomen eher in einer Gruppe mit einem auch ganzheitlich-medizinischen Ansatz. Die folgenden indikativen Gruppen werden bereits durchgeführt: Eine Selbstregulationsgruppe für Versicherte mit Schwierigkeiten in der Emotions- und Affektregulation, eine Gruppe „Körper & Seele“, die sich mit psychosomatischen und somatopsychischen Zusammenhängen befasst und die oben unter „berufsbezogene Gruppen und Sozialberatung“ näher erläuterten Gruppen im Rahmen der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation. Die Implementation weiterer indikativer Gruppen (Psychoedukation Trauma, Angstbewältigungsgruppe, Schmerzbewältigungsgruppe) ist im Zuge der weiteren Entwicklung und Erweiterung der Abteilung geplant, sofern die personellen Ressourcen verfügbar sind. Psychopharmakologie Eine leitliniengerechte und moderne Psychopharmakotherapie ist integraler Bestandteil der Depressionsbehandlung in der Abteilung. Hierbei werden für die Differentialindikation die individuellen Wünsche, Bedürfnisse und Befürchtungen, sowie die jeweiligen aktuellen Erkenntnisse herangezogen. Es findet eine regelmäßige Schulung und Fortbildung der indizierenden Ärzte im Rahmen der ärztlichen Weiterbildung und der internen Fortbildungsreihe statt. Die Versicherten werden im Rahmen der Psychoedukation über die Möglichkeiten, Grenzen und möglichen Nebenwirkungen einer medikamentösen Depressionsbehandlung informiert und selbstverständlich im konkreten Einzelfall individuell beraten und aufgeklärt. Integration der Einzelverfahren Um den Vorgaben der Reha-Therapiestandards Depression entsprechen zu können, ist es notwendig, dass eine fundierte Diagnosestellung nach ICD unmittelbar nach der ärztlichpsychotherapeutischen Aufnahme erfolgt. Die entsprechenden Diagnosealgorithmen sind im Anhang 1 und 2 festgelegt. Neben der formalen Diagnose nach ICD 10 werden durch verschiedene AssessmentInstrumente die jeweiligen im Einzelfall bestehenden Einschränkungen und Ziele jedes Versicherten erfragt und in diesem Rahmen die Rehabilitationsziele festgelegt. Nach der Aufnahme wird durch den jeweiligen Bezugstherapeuten das individuelle Therapieprogramm festgelegt, wobei für alle Versicherten mit der Diagnose einer Depression die psychotheraSeite 87 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe peutische Basisgruppe, die Kunst- und Gestaltungstherapie und die psychoedukative „Infogruppe Depression“ verordnet werden sollen. Die Indikation der übrigen Verfahren wird unter Berücksichtigung der Therapiestandards Depression individuell mit den Versicherten festgelegt. Hierbei sind natürlich insbesondere im Bereich der Bewegungsverfahren gegebenenfalls bestehende medizinische Kontraindikationen zu beachten. Eine Evaluation der Therapie findet einerseits im Rahmen einer subjektiven Erfolgskontrolle durch die Versicherten statt, die ihre eigene subjektive Einschätzung der aktuellen Symptomatik und daraus resultierende Einschränkungen sowie den Stand der Zielerreichung auf einem dafür vorgesehenen Formblatt fortlaufend dokumentieren können, andererseits findet im Rahmen von Visiten, Teambesprechungen und Supervisionen eine fortlaufende Erhebung des aktuellen Therapiestandards der Versicherten statt. Sollten sich Versicherte durch einzelne Therapieverfahren über- oder unterfordert fühlen oder sich die Notwendigkeit einer Modifikation der Therapie ergeben, so kann dies zeitnah in einen veränderten Therapieplan einfließen. Eine standardisierte testpsychologische Diagnostik findet regelhaft bei allen Versicherten im Rahmen der EDV-gestützten Basisdokumentation zu Beginn und Ende der Rehabilitation statt. Die Erhebung der depressiven Symptomatik erfolgt hierbei primär über den HEALTH49, in den Items der ADS-K eingearbeitet sind. Perspektivisch ist die technische Möglichkeit gegeben, eine katamnestische Erhebung 6 Monate nach Ende der Rehabilitation durchzuführen. Seite 88 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Diagnostik der depressiven Störung nach ICD 10 Alle 3 Allgemeinen Kriterien G1-G3 müssen erfüllt sein: G1. Dauer der Symptomatik mindestens 2 Wochen G2. Keine manische oder hypomanische Episode in der Anamnese G3. Symptomatik ist nicht auf eine organische psychische Störung oder psychotrope Substanzen zurückzuführen B1. Depressive Stimmung, in einem für den Betroffenen ungewöhnlichen Ausmaß, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, im Wesentlichen von Umständen unbeeinflusst B2. Interessen- oder Freudeverlust an normalerweise angenehmen Aktivitäten B3. Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit C1. Verlust des Selbstvertrauens oder Selbstwertes C2. Unbegründete Selbstvorwürfe, unangemessene Schuldgefühle C3. Suizidalität, wiederkehrende Gedanken an den Tod C4. Subj. oder obj. Konzentrationsstörungen, Unentschlossenheit C5. Subj. oder obj. psychomot. Agitiertheit oder Hemmung C6. Schlafstörungen jeder Art C7. Verminderter oder gesteigerter Appetit mit Gewichtsveränderung B=Anzahl der Symptome B1-B3 C=Anzahl der Symptome C1-C7 Nein B=3? Ja B≥2? Nein Ja Nein Nein C≥5? B+C ≥ 6 ? B+C ≥ 4 ? Ja Ja Ja Schwere Mittelgradige Leichte Nein In der Anamnese mind. eine depr. Episode über mind. 2 Wochen, weitgehend symptomfreies Intervall über mind. 2 Monate? Ja Nein Depr. Episode bei rezidivierender depressiver Störung Depressive Episode Keine Depression. Differentialdiagnostik Seite 89 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Diagnostik der Dysthymia nach ICD 10 Kriterium A Konstante oder konstant wiederkehrende Depression über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren. Dazwischenliegende Perioden normaler Stimmung dauern selten länger als einige Wochen, hypomanische Episoden kommen nicht vor. Kriterium A erfüllt? Nein Ja Kriterium B Keine oder nur sehr wenige der einzelnen depressiven Episoden während eines solchen Zwei-Jahres-Zeitraums erfüllen die Kriterien einer (leichten) depressiven Episode (F33.0) Kriterium B erfüllt? Ja Kriterium C Nein Wenigstens während einiger depressiver Episoden mindestens drei der folgenden Symptome: C1. Verminderter Antrieb oder Aktivität C2. Ausgeprägte Schlafstörungen C3. Verlust des Selbstvertrauens oder Gefühl von Unzulänglichkeit C4. Konzentrationsschwierigkeiten C5. Sozialer Rückzug C6. Verlust des Interesses oder der Freude an Sexualität oder anderen angenehmen Aktivitäten C7. Verminderte Gesprächigkeit C8. Pessimismus im Hinblick auf die Zukunft oder Grübeln über die Vergangenheit C9. Erkennbares Unvermögen, mit den Routineanforderungen des tägliches Lebens fertig zu werden C10. Neigung zum Weinen C11. Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung Kriterium C erfüllt? Nein Ja Dysthymia Differentialdiagnostik Seite 90 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe MBOR-Konzept Zur MBOR existiert ein eigenständiges ausführliches Konzept, auf das an dieser Stelle verwiesen sei (s. Anlage). Psychogene Stimmstörung Einleitung In Berufen bzw. an Arbeitsplätzen, bei denen die Stimme wichtiges Arbeitsmittel ist, ist in den Industrienationen rund ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung tätig. Dabei wurde bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts in einer Publikation die „hohe Bedeutung kommunikativer Fähigkeiten und Anforderungen” für über 60% aller Berufe mit steigender Tendenz beschrieben. Deutlich wird dies, wenn man die Zahlen des statistischen Bundesamts zugrunde legt, wonach ca. 70% aller Beschäftigten im Dienstleistungsbereich beschäftigt sind. Ein nicht unerheblicher Teil arbeitet dabei in Callcentern oder Vertriebsbereichen und Büros – der andere Part wird von sozialen, künstlerischen und lehrenden Bereichen angeführt. Dabei ist die Belastung bzw. die Häufigkeit, mit der Stimmstörungen diagnostiziert werden, nicht spezifisch zu beurteilen – entsprechende aussagekräftige statistische Erhebungen gibt es derzeit (noch) nicht. Allerdings existieren wiederum europäische Zahlen zur Prävalenz für Stimmfunktionsstörungen bis hin zum Stimmversagen, die in der Literatur mit einem Wert um 9,8 % in den Industrienationen angegeben werden. Bedenkt man, dass immer mehr geredet, also kommunikative Arbeit geleistet wird und weniger materiell produziert wird, gewinnt die Stimme noch mehr berufliche, soziale und damit existenzielle Bedeutung. Das ständige oder häufige Reden belastet – je mehr also die Arbeit auf die Kommunikation verlagert wird, umso mehr steigt die Belastung der Stimmorgane. Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Stimmbeschwerden und Stimmstörungen und der beruflichen Belastung konnte bereits mehrfach wissenschaftlich belegt werden. Seitens der Kostenträger der medizinischen Rehabilitation besteht daher ein großes Interesse an Einrichtungen, die für die betroffenen Versicherten adäquate Rehabilitationskonzepte anbieten. In der Klinik am Osterbach ist mit der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin und dem Stimm- und Sprachheilzentrum die Kompetenz vorhanden, im Rahmen einer angepassten interdisziplinären Kooperation ein maßgeschneidertes Konzept anzubieten. Der Schwerpunkt für die Versicherten, die vom Kostenträger eine Rehabilitation in der Indikation „Psychosomatik“ bewilligt bekommen haben, liegt naturgemäß im Bereich der psychogenen Stimmstörungen. Psychogene Stimmstörungen sind Krankheitsbilder, die mit einer Beeinträchtigung des Stimmklanges oder der stimmlichen Leistungsfähigkeit einhergehen, ohne dass ein die Symptomatik hinreichend erklärender organischer Befund nachweisbar wäre. Diese treten als Konversionssymptomatik häufig bei Patienten auf, die in Sprechberufen tätig sind. In mehr als 50% der Fälle geht der Stimmstörung ein Infekt der oberen Atemwege voraus, der in der Folge für die Betroffenen das intrapsychische Modell der Stimmstörung darstellt. Seite 91 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe Differentialdiagnostisch sind neben den organischen Stimmstörungen Störungen des Sprechens im Rahmen anderer psychischer Erkrankungen zu berücksichtigen, wie zum Beispiel ein Mutismus bei einer Schizophrenie oder eine leise Stimme bei einer Depression. Zielgruppe Das vorliegende Konzept richtet sich an Versicherte mit einer psychogenen Stimmstörung, deren therapeutischer Schwerpunkt in der Psychotherapie liegt. Die Aufnahme erfolgt nach vorheriger Aktensichtung gezielt in eine gemeinsame Psychotherapiegruppe im halboffenen Setting, die von einem ärztlichen Psychotherapeuten geleitet wird. Voraussetzung ist das Vorliegen einer ambulant im Vorfeld durchgeführten phoniatrischen Differentialdiagnostik, bei der eine überwiegend organische Genese der Stimmstörung ausgeschlossen worden ist. Therapie Die Therapie psychogener Stimmstörungen in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin erfolgt in einem interdisziplinären Rahmen. Nach der ärztlich-psychotherapeutischen Aufnahme zu Beginn der Rehabilitation erfolgt innerhalb einer Woche eine phoniatrische Vorstellung im Stimm- und Sprachheilzentrum. Die Versicherten nehmen während der gesamten Dauer der Rehabilitation am psychosomatischpsychotherapeutischen Konzept der Abteilung teil, das im Kern aus wöchentlich drei Gruppensitzungen Psychotherapie von insgesamt 4,5h Dauer im halboffenen Setting, einem wöchentlichen psychotherapeutischen Einzelgespräch von 50min Dauer sowie wöchentlich zwei Gruppensitzungen Kunsttherapie von je 90min Dauer besteht. Zusätzlich nehmen die Versicherten der Indikation „psychogene Stimmstörungen“ an insgesamt 8 Terminen der Logopädiegruppe im Stimm- und Sprachheilzentrum (4x/Woche à 45min über 14 Tage) und an der indikativen Gruppe „Körper & Seele“ teil, die sich wöchentlich über 90min mit psychosomatischen und somatopsychischen Zusammenhängen, teils eher psychoedukativ, teils themenoffen psychodynamisch ausgerichtet, befasst. Die Teilnahme der Versicherten entweder an der Tanztherapie oder der Körperwahrnehmungsgruppe (jeweils 1x/Woche 60min) ist aufgrund der erfahrungsgemäß guten Wirksamkeit bei somatoformen oder dissoziativen Symptomkomplexen obligat. Die Verordnung der weiteren Therapiebausteine (Ergotherapie, Entspannung, physikalische Therapie, weitere Bewegungstherapien, Sozialberatung etc.) wird individuell auf der Grundlage des Abteilungskonzeptes indiziert. 10.3 Weitere Unterlagen s. Anlagen Seite 92 Klinik Am Osterbach Bad Oeynhausen Eine Klinik der Wicker-Gruppe 10.4 Literaturhinweise I. 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McCullough, J: Psychotherapie der chronischen Depression. Urban&Fischer, 1. Auflage (2006) XII. Mentzos, S: Angstneurose. Fischer, 12. Auflage (2001 XIII. Mentzos, S: Hysterie. Fischer, 1. Auflage (1986) XIV. Mentzos, S: Interpersonale und institutionalisierte Abwehr. Suhrkamp, 1. Auflage (1988) XV. Mentzos, S: Lehrbuch der Psychodynamik. Vandenhoeck&Ruprecht, 1. Auflage (2009) XVI. Mentzos, S: Neurotische Konfliktverarbeitung. Fischer, 1. Auflage (1996) XVII. Mentzos, S: Psychose und Konflikt. Vandenhoeck&Ruprecht, 2. Auflage (1995) XVIII. Peichl, J: Innere Kinder, Täter, Helfer & Co. Klett-Cotta, 3. Auflage (2010) XIX. Potreck-Rose, F: Von der Freude, den Selbstwert zu stärken. Klett-Cotta, 5. Auflage (2009) XX. Reddemann, L: Imagination als heilsame Kraft. Klett-Cotta, 13. Auflage (2007) XXI. Reddemann, L; Hofmann, A; Gast, U (Hrsg.): Psychotherapie der dissoziativen Störungen. Thieme, 2. Auflage (2006) XXII. Rohde-Dachser, C: Das Borderline-Syndrom. Hans Huber, 4. Auflage (1989) XXIII. Rudolf, G: Strukturbezogene Psychotherapie. Schattauer, 2. Auflage (2006) XXIV. Sack, M: Schonende Traumatherapie. Schattauer, 1. Nachdruck (2011) XXV. Schmitz, B et al.: Kognitive Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen und unflexiblen Persönlichkeitsstilen. Pabst, 4. Auflage (2009) XXVI. Watkins, H; Watkins, J: Ego-States – Theorie und Therapie. Carl-Auer, 2. Auflage (2008) XXVII. Wilken, B: Methoden der kognitiven Umstrukturierung. Kohlhammer & Urban, 4. Auflage (2008) XXVIII. Wöller, W: Trauma und Persönlichkeitsstörungen. Schattauer ,1. Auflage (2006) XXIX. Yalom, D: Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie. Klett-Cotta, 5. Auflage (1999 Seite 93