Klinik Am Osterbach - Die Wicker

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Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Rehabilitationskonzept der Abteilung für
Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie
vom 01.12.2014
Klinik Am Osterbach
Werner Wicker GmbH & Co. KG
Am Osterbach 2
32545 Bad Oeynhausen
Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Autoren
•
Dr. med. Anke Stroop, Chefärztin
•
Dr. med. Jürgen Hinrichs, Oberarzt
Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Lesbarkeit wird in dem Konzept die männliche Schreibweise im geschlechtsübergreifenden Sinn verwendet.
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Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Inhalt
1
2
ALLGEMEINE ANGABEN ZUR KLINIK
6
1.1
Daten der Klinik
6
1.2
Hauptindikation mit Bettenzahl
7
1.3
Geographische Lage
7
Klima
7
Besonderheiten
7
Lage innerhalb des Ortes
7
Erreichbarkeit mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln
8
Fahrdienst
8
1.4
Historie der Einrichtung
8
1.5
Verträge mit Leistungsträgern
8
Federführer
8
Verträge mit anderen Leistungsträgern
8
1.6
Barrierefreiheit
8
1.7
Teilnahme am AHB-Verfahren
9
1.8
Zusammenarbeit, Kooperationen
9
1.9
Verpflegung und Speisenversorgung
9
STRUKTUR DER EINRICHTUNG
10
2.1
Räumliches Angebot
10
Räume für Diagnostik und Therapie
10
Patientenzimmer, Aufenthalt- und Ruheräume
11
Medizinisch-technische Ausstattung
11
Liste der Diagnostikgeräte
11
Liste der therapeutischen Geräte
12
Personelle Besetzung
13
Konzeptorientierter Basis-Soll-Stellenplan
13
Qualifikationsnachweis der Mitarbeiter
15
Anwesenheits- und Therapiezeiten
19
2.2
2.3
2.4
3
MEDIZINISCH-KONZEPTIONELLE GRUNDLAGEN
20
3.1
Indikationen / Kontraindikationen
20
Indikationen
20
Die drei häufigsten Rehalilitationsdiagnosen
24
Kontraindikationen
24
Kriterien zur Modifikation der Rehabilitationsdauer
25
3.2
Rehabilitationsziele
25
3.3
Theoretische Grundlagen und Überblick über die Therapieausrichtung
26
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
4
REHABILITATIONSVERLAUF / ORGANISATION
27
4.1
Aufnahmeverfahren
27
Patientenaufnahme
27
Prüfung AHB-Verfahren
27
Ärztliche Aufnahmeuntersuchung
27
Einleitung erster diagnostischer Maßnahmen
27
Therapiebeginn
27
Rehabilitationsdiagnostik
28
Indikationsbezogene Routinediagnostik (Standards)
28
Funktionsdiagnostik, Screenings, Assessments
28
In Kooperation erbrachte Leistungen
28
Spezielle Diagnostik für Patienten mit besonderer beruflicher Problemlage
28
Kooperierende Konsiliarärzte
28
Das interdisziplinäre Reha-Team
29
Häufigkeit und Inhalte der Team-Sitzungen
29
Repräsentation der therapeutischen Berufsgruppen
29
Ärztliche und bezugstherapeutische Aufgaben
30
Verantwortung für den gesamten Rehaprozess, Umsetzung der Sozialmedizin
30
Teamleitung und -koordination
30
Aufnahme, Diagnostik, Visiten, Entlassung
30
Rehabilitationsziele und Therapieplan
30
Ärztlich therapeutische Interventionen
31
Arznei- und Verbandmittelversorgung
31
Koordination der Hilfsmittelversorgung
31
Kooperationen
31
Behandlungselemente
32
Therapeutische Bereiche mit Ihren Bausteinen und Spezialisierungen
32
Darstellung der berufsbezogenen Diagnostik und Therapieangebote
45
Gesundheitstraining und Patientenschulung
45
Entlassungsmanagement
46
Notfallmanagement
48
Notfallausrüstung
48
Notfallraum
48
Notfallmaßnahmen und -ablaufplan
49
Notfallfortbildungen und -übungen
49
Dokumentation der Notfälle
49
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
5
6
DOKUMENTATION
50
5.1
Patientenakte
50
5.2
Therapieplanung, Terminierung, Umsetzung KTL
50
QUALITÄTSSICHERUNG
52
6.1
52
Internes Qualitätsmanagement
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6.2
7
8
9
QM-Beauftragter
52
Qualitätszirkel
52
Beschwerdemanagement
52
Patientenzufriedenheit
52
Supervision
52
Fortbildung Mitarbeiter
53
Externe Qualitätssicherung
53
Teilnahme am QS-Verfahren
53
Zertifizierung
53
HYGIENE
54
7.1
Hygienekommission
54
7.2
Krankenhaushygieniker
54
7.3
Hygienefachkraft
54
7.4
Hygienebeauftragter Arzt
54
7.5
Hygienehandbuch
54
7.6
Mitarbeiterschulungen
54
DATENSCHUTZ
55
8.1
Datenschutzbeauftragter
55
8.2
Patientendaten
55
8.3
EDV
55
8.4
Mitarbeiterschulungen
56
MUSTERTHERAPIEPLÄNE ( ⇒ S. ANLAGE)
10 ANLAGEN
10.1 Mustertherapiepläne
57
57
57
Geschlossene Traumagruppe, tiefenpsychologisch fundiert
57
Geschlossene Traumagruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch
61
Halboffene Gruppe, tiefenpsychologisch fundiert
64
Halboffene Gruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch
67
Geschlossene Gruppe, MBOR kognitiv-verhaltenstherapeutisch
70
10.2 Spezifische indikationsbezogene Konzepte oder interdisziplinäre Programme
73
Traumatherapeutisches Konzept
73
Depressionskonzept
80
MBOR-Konzept
90
Psychogene Stimmstörung
91
10.3 Weitere Unterlagen
92
s. Anlagen
92
10.4 Literaturhinweise
93
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Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
1
Allgemeine Angaben zur Klinik
1.1
Daten der Klinik
Anschrift
Klinik Am Osterbach
Wicker GmbH & Co. KG
Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit
Psychotraumatologie
Am Osterbach 2
32545 Bad Oeynhausen
Telefon: 0 57 31 - 159 - 0
Telefax: 0 57 31 - 159 - 704
Internet: www.klinik-am-osterbach.de
Email: [email protected]
Ansprechpartner
Für alle Fragen, per Post, telefonisch oder per E-Mail, stehen zur Verfügung:
Chefärztin
Dr. med. Anke Stroop
Telefon: 0 57 31 - 159 - 622
Telefax: 0 57 31 - 159 - 626
Sekretariat
Regina Wunderlich
Telefon: 0 57 31 - 159 - 622
Telefax: 0 57 31 - 159 - 626
[email protected]
Verwaltungsleitung
Ulrich Hippe
Telefon: 0 57 31 - 159 - 701
Telefax: 0 57 31 - 159 - 704
Patientenanmeldung
Silja Brückner
Telefon: 0 57 31 - 159 - 236
Telefax: 0 57 31 - 159 - 716
Sekretariat
Marina Koschaný
Hildegard Vennebusch
Telefon: 0 57 31 - 159 - 703
Telefax: 0 57 31 - 159 - 704
Manuela Dahlmeier
Telefon: 0 57 31 - 159 - 706
Telefax: 0 57 31 - 159 - 716
Gundula Meihöfer
Telefon: 0 57 31 - 159-707
Telefax: 0 57 31 - 159-716
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Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
1.2
Hauptindikation mit Bettenzahl
Die Klinik Am Osterbach hat drei Abteilungen mit zusammen 220 Betten, hiervon belegt die
Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie maximal 107 Betten.
1.3
Geographische Lage
Klima
Bad Oeynhausen wird durch das atlantische Seeklima beherrscht. Dadurch sind die Tempraturunterschiede zwischen den Jahreszeiten weniger groß als in einem Kontinentalklima.
Besonderheiten
Die Klinik Am Osterbach liegt im heilklimatischen Kurort Bad Oeynhausen, der im ostwestfälisch-lippischen Erholungsgebiet am Rande des Weser- und Wiehengebirges liegt.
Lage innerhalb des Ortes
Die Klinik ist zentral gelegen. Innerhalb weniger Minuten kann man zu Fuß den Kurpark und
auch die Innenstadt erreichen.
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Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Erreichbarkeit mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln
Die Klinik ist gut erreichbar über die Autobahn A 2 und A 30, Abfahrt Bad Oeynhausen sowie
mit der Deutschen Bahn.
Öffentliche Parkhäuser sind wenige Fußminuten entfernt erreichbar.
Fahrdienst
Die Patienten der Deutschen Rentenversicherung bekommen Gutscheine zugeschickt, so
dass sie mit diesen Gutscheinen kostenlos mit einem Taxi vom Bahnhof zur Klinik gebracht
werden können.
1.4
Historie der Einrichtung
Die Klinik wurde in den siebziger Jahren erbaut und Ende 1991 von der Wicker Unternehmensgruppe übernommen. Von 1992 – 1995 wurde dann die Klinik mit großem Aufwand umbzw. auch teilweise neu gebaut.
1.5
Verträge mit Leistungsträgern
Federführer
Die Klinik Am Osterbach hat zwei Federführer. Für die Abteilung für Psychotherapeutische
Medizin mit Psychotraumatologie ist die Deutsche Rentenversicherung Bund federführend,
für die Abteilungen Neurologie mit neurologischer Psychosomatik und Geriatrie sowie das
Stimm- und Sprachheilzentrum mit Tinnitusfachabteilung die Deutsche Rentenversicherung
Westfalen.
Verträge mit anderen Leistungsträgern
Für alle drei Abteilungen bestehen Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen sowie auch
den privaten Krankenkassen nach § 111 SGB V.
1.6
Barrierefreiheit
Für Patienten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin stehen 4 rollstuhlgerechte
Zimmer sowie 5 Zimmer, die für gehbehinderte Menschen, die nicht auf den Rollstuhl angewiesen sind, geeignet sind, zur Verfügung.
Die übrigen Räumlichkeiten sind durchweg rollstuhlgeeignet.
Voraussetzung für eine Rehabilitation in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin ist
die Fähigkeit der Patienten, an Gruppentherapiesitzungen teilnehmen zu können. Hierdurch
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
ergibt sich eine Mindestanforderung an das Hörvermögen. Im Ausnahmefall ist eine psychosomatische Rehabilitation in Begleitung eines externen Gebärdendolmetschers möglich.
Besondere Einrichtungen für hörgeminderte oder stark sehbehinderte Menschen werden in
der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin darüberhinaus nicht vorgehalten.
1.7
Teilnahme am AHB-Verfahren
Entfällt für die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie, da die
Indikation Psychosomatik nicht im AHB-Indikationskatalog enthalten ist.
1.8
Zusammenarbeit, Kooperationen
Abteilung für Psychotherapeutische Medizin: Universität Osnabrück: Kooperationsvereinbarung über die Ausbildung von Praktikanten/innen im Bereich Psychologie
Abteilung für Psychotherapeutische Medizin: Universität Bielefeld: Kooperation im Bereich
der Ausbildung von Psychologiepraktikanten/innen
1.9
Verpflegung und Speisenversorgung
Gesunde und schmackhafte Gerichte sind eine wichtige Voraussetzung für das Wohlbefinden unserer Patienten. Alle Speisen werden im Hause zubereitet. Neben einer vollwertigen
Normalkost bieten wir auch nach ärztlicher Indikationsstellung entsprechend verordnete Diäten sowie vegetarisches Essen an. Zum Frühstück und Abendessen können sich die Patienten an unserem reichhaltigen Büffet selbst bedienen. Das Mittagessen als 3-Gang-Menü wird
von unserem Servicepersonal serviert.
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Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
2
Struktur der Einrichtung
2.1
Räumliches Angebot
Räume für Diagnostik und Therapie
Vortragsraum
180 m²
Gruppentherapieräume:
Lichtraum
51 m²
Sternraum
61 m²
Stiller Raum
65 m²
Raum E
37 m²
Raum D
30 m²
Werkgruppenraum
47 m²
Übungsküche
23 m²
Kunst- und Gestaltungstherapie
Gestaltungstherapieraum 1 33 m²
Gestaltungstherapieraum 2 54 m²
Sport- und Bewegungstherapie
MTT-Raum
83 m²
Ergometerraum
26 m²
Mehrzweckraum A
165 m²
Mehrzweckraum B
68 m²
Mehrzweckraum C
54 m²
Physikalische Therapie
Inhalation
22 m²
Lichttherapie
16 m²
Dauerduschen
80 m²
Bade- u. Massagebereich
208 m².
Schwimmhalle
156 m²
Sauna
10 m²
Bastelraum
48 m²
Einzeltherapieräume
Einzelbüro für jeden Psychologen
Einzelbüro mit Untersuchungsliege für jeden Arzt
Musterarbeitsplatz
Schreibtisch
„Büro“
mit
PC
mit
Internet,
Drucker,
höhenverstellbarem
3 Räume für Einzelkrankengymnastik
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Raum für Wutarbeit
Visitenraum
Untersuchungszimmer
Gesprächsraum Pflege
Diagnostik
EMG/Magnetstimulation
20,67 m²
EEG
17,56 m²
EKG
15,37 m²
EEG-Archiv
5,87 m²
Hördiagnostik
16,93 m²
Labor- Arbeitsraum
10,49 m²
Ultraschall/Schwindeldiagnostik
20,94 m²
Patientenzimmer, Aufenthalt- und Ruheräume
Patientenzimmer
Die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin mit Psychotraumatologie verfügt über bis zu
107 zweckmäßig eingerichtete Einzelzimmer, alle mit Du/WC, Telefon und Radio. Zwei Zimmer sind behindertengerecht eingerichtet. Aus konzeptuellen Gründen sind in den Zimmern
der Abteilung keine Fernsehgeräte installiert.
Aufenthalt- und Ruheräume
Als Aufenthaltsraum steht eine große Lobby mit wohnlichem Mobiliar zur Verfügung. Im gesamten Lobbybereich kann kostenfrei ein WLAN genutzt werden. Ein Billardtisch befindet
sich im hinteren Bereich der Lobby. Auf Wunsch können nach Therapieende ein Gestaltungsraum und ein Therapieraum für eigene Aktivitäten genutzt werden.
In einem etwas abgeteilten Bereich der Lobby befindet sich eine Fernsehecke zur gemeinschaftlichen Nutzung.
2.2
Medizinisch-technische Ausstattung
Liste der Diagnostikgeräte
•
PCs für die klinisch-psychologischeTestdiagnostik im Rahmen der Basisdokumentation
(HEALTH49, AVEM, BSL, IIP-25, PDS)
•
Weitere Testverfahren (d2, SKID I, SKID II, CTQ)
Neurologische apparative Diagnostik
•
EEG (papierlos, computergestützt)
•
EMG, NLG
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•
VEP, AEP, SEP
•
kortikale Magnetstimulation
•
Dopplersonographie extra- und transcraniell
•
Duplexsonographie
•
Audiometrie (BERA) (insbesondere für Tinnitus-Rehabilitanden)
•
Tympanometrie (TE OAE) (insbesondere für Tinnitus-Rehabilitanden)
•
Schwindeldiagnostik
Internistische apparative Diagnostik
•
EKG, Ruhe-EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-EKG
•
Lungenfunktionsprüfung
•
Echokardiographie
•
Abdomensonographie
•
Langzeitblutdruckmessung
•
Schlafscreening
Neuropsychologische Abteilung
•
klinische Diagnostik: Erfassung neuropsychologischer Störungen in den Bereichen
Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Denkprozesse und kulturell erworbene
Leistungen (z. B. Rechnen, Lesen).
•
Leistungsdiagnostik: Erfassung des positiven Leistungsbildes in den oben genannten
Bereichen zur Abschätzung der Leistungsfähigkeit
•
Testdiagnostik psychischer Störungen (BDI, SCL 90)
Schluckdiagnostik
•
mittels transnasaler Endoskopie zur Beurteilung des Schluckaktes und zur Festlegung
des Kostaufbaus bei Schluckstörungen. Außerdem sind bei Schluckstörungen so Verlaufskontrollen möglich.
Da wir eine HNO-Abteilung im Haus haben, sind bei Bedarf HNO-ärztliche und phoniatrische
Konsile inklusive der apparativen Diagnostik möglich (Lupenlaryngoskopie, Audiometrie) z.
B. bei Tracheostomapatienten.
Liste der therapeutischen Geräte
•
PCs: CogPack
•
Lichttherapie
•
MTT
•
PC für Skills-Training
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Krankengymnastik
Airex Pad, Bälle, Bobathrolle, Beinstemme, Flexibar, Fußtrainer, Gehbarren, Keulen, Kreisel, Laufband, Minitrampolin, MOTOmed, Nordic Walking Stöcke, Pedalo, Pezzibälle,
Schaukelbrett groß, Schaukelbrett klein, Schlingentisch, Sisselkissen, Springseil, Sprossenwand, Stehtisch, Stehtrainer, Stepper, Vibrax.
Ergotherapie
Werkraum: Standbohrmaschine, Dekupiersäge, Tretlaubsäge, höhenverstellbare Werkbank,
Handwerkzeuge.
Übungsküche
Küchengeräte mit Adaptionsmöglichkeiten.
Physikalische Therapie
Übungsbüro
1 höhenverstellbarer Arbeitstisch, 1 PC mit Drucker
Gestaltungsraum
Künstlerische Medien
2.3
Personelle Besetzung
Konzeptorientierter Basis-Soll-Stellenplan
Basissollstellenpian gültig seit 01.02.2012
Vollzeitstellen
Soll
1
Chefärztin
1,0
2
Oberarzt/Oberärztin
Oberarzt
2,0
4
Assistenzärztin
Assistenzarzt
9,2
5
davon Fachärztin (insgesamt aus 1 bis 4
und 6) davon Facharzt (insgesamt aus 1
bis 4 und 6)
Ist
Bemerkungen
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
6
weitere Ärztin
weiterer Arzt
7
approbierte Psychologische Psychotherapeutin approbierter Psychologischer Psychotherapeut
8
Psychologische Psychotherapeutin in Ausbildung Psychologischer Psychotherapeut
in Ausbildung
9
Dipl.-Psychologin (nicht 7 oder 8) Dipl.Psychologe (nicht 7 oder 8)
10
Hilfskraft für Psychologin
Hilfskraft für Psychologen
13
weitere zuzuordnende Mitarbeiterin weiterer zuzuordnender Mitarbeiter
14
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Gesundheits- und Krankenpfleger
16
Fachkrankenpflegerin Psychiatrie
Fachkrankenpfleger Psychiatrie
18
Medizinische Fachangestellte im Stationsdienst Medizinischer Fachangestellter im
Stationsdienst
21
weitere Mitarbeiterin Pflege
weiterer Mitarbeiter Pflege
22
Physiotherapeutin
Physiotherapeut
2,75
23
Masseurin/medizinische Bademeisterin
Masseur/medizinischer Bademeister
1,66
24
Dipl.-Sportlehrerin
Dipl.-Sportlehrer
1,0
25
Gymnastiklehrerin
Gymnastiklehrer
26
Bewegungstherapeutin
Bewegungstherapeut
27
weitere Mitarbeiterin Bewegungstherapie
weiterer Mitarbeiter Bewegungstherapie
28
Ergotherapeutin
Ergotherapeut
30
Kreativtherapeutin
Kreativtherapeut
31
Musiktherapeutin
Musiktherapeut
32
weitere Mitarbeiterin beschäftigungsbezogene Therapie weiterer Mitarbeiter beschäf-
3,0
1,0
9,5
1,38
incl. Nachtdienst
1,38
1,37
-
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tigungsbezogene Therapie
38
weitere Therapeutin
weiterer Therapeut
39
Diatassistentin/Ökotrophologin
Diätassistent/Ökotrophologe
1,0
40
Dipl.-Sozialarbeiterin
Dipl-Sozialarbeiter
1,6
42
Medizinische Fachangestellte - Diagnostik
Medizinischer Fachangestellter - Diagnostik
43
weitere Mitarbeiterin
weiterer Mitarbeiter
Qualifikationsnachweis der Mitarbeiter
Ärzte
Frau
Dr. med. Anke Stroop
Chefärztin
Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie
FÄ für Psychotherapeutische Medizin
Balintgruppenleiterin (TP)
Suchtmedizinische Grundversorgung
WB-Ermächtigung für das Gebiet Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (3 Jahre)
Kurse Sozialmedizin absolviert Abschluss offen
Laufende Ausbildung
• Klinische Hypnose (MEG)
Herr
Dr. med. Jürgen
Hinrichs
Oberarzt
• Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
• Zusatzbez. Rehabilitationswesen
• Zusatzbez. Betriebsmedizin
• Fachkunde Rettungsdienst
• Fachkunde Strahlenschutz in der Röntgendiagnostik
Laufende Weiterbildungen für Zusatzbez.
• Sozialmedizin (Abschluss vor. 2015)
Laufende Ausbildung
• CBASP-Therapie (Abschluss offen)
Frau
Monika Kirsch
WB-Assistentin
•
Frau
Nicola Laser
• Ärztin
Fort- und Weiterbildungen
• Gesundheitsmanagement
• Strahlenschutz in der Röntgendiagnostik
•
•
•
•
•
Ärztin
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Frau
Ute Zander
•
•
Fachärztin für Psychiatrie
Laufende psychotherapeutische Ausbildung (TP)
Frau
Dr. med. Helgard Bauhardt
Fachärztin für Radiologie
Tiefenpsychologische Grundausbildung
Weiterbildung im Gruppenpsychodrama
Abgeschlossenes Curriculum Einzelpsychodrama
Abgeschlossene Traumatherapieausbildung nach dem
KREST-Modell, zertifiziert als Traumafachberaterin
Weiterbildung in
• Ego-state-Therapie
• Psychoonkologie
Herr
Dr. med. Harald
Brandts-Hagedorn
WB-Assistent
•
•
•
•
Facharzt für Allgemeinmedizin
Psychotherapie
Chirotherapie
Naturheilverfahren
Frau
Dr. med. Bettina Exeler
WB-Assistentin
•
•
•
Fachärztin für Anästhesiologie
Zusatzbez. Spezielle Schmerztherapie
Fachkunde Strahlenschutz in der Röntgendiagnostik
•
•
•
•
•
Psychologen
Herr
Andreas Weidenbach
•
•
•
•
•
Psychologischer Psychotherapeut VT
Fortbildung Trauerbegleitung und Sterbebegleitung
Psychoonkologische Ausbildung
Gesprächspsychotherapie
Gestaltherapeutische Fortbildung
Frau
Elfie Böckstiegel
Dipl.-Psychologin
Verhaltenstherapeutische und gesprächstherapeutische
Grundausbildung
Fortbildungen
• Psychoonkologie
• Psychologisch pädagogische Integration von Langzeitarbeitslosen
Frau
Friederike Weber
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin
VT
Psychologische Psychotherapie mit Vertiefungsgebiet
Verhaltenstherapie der DGVT
Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie
Ressourcenorientierte Beratung DPA
Kursleiterin für Autogenes Training
Kursleiterin für Progressive Muskelrelaxation
Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Frau
Anna Knepper
•
•
Dipl.-Psychologin
Fortgeschrittene Ausbildung Verhaltenstherapie
Kunsttherapeuten
Herr
Thorsten LinneRotermund
•
Dipl.-Kunsttherapeut (FH)
Frau
Janina Freiburg
• Dipl.-Kunsttherapeutin (FH)
• Coach der Wirtschaft (IHK)
Fortbildungen
• „Innere-Kind-Arbeit im kunstth. Setting“
• Kunstth. Fachbegleiter für Psychotraumatologie
Frau
Beate Fuhsy
•
Dipl.-Kunsttherapeutin (FH)
Sozialarbeiterin
Frau
Kristina Kopka
•
•
•
•
•
•
Dipl.-Sozialpädagogin und -Sozialarbeiterin
MA mit Schwerpunkt Gemeindepsychiatrie
Coach (DVNLP)
Psychosoziale Beraterin
NLP-Practitioner
Verfahrenspflegerin (Jugendhilfe nach FamFG)
Ergotherapie
Frau
Tatjana Siemens
• Ergotherapeutin
• BA für Medizinalfachberufe
Fortbildung
• MELBA
Frau
Gisela Groß
• Ergotherapeutin
Fortbildung
• Ausdrucksmalen
Bewegungsteam
Frau
Ilka Dehne
• Physiotherapeutin
Fortbildungen:
• Rückenschulleiterin
• Dorn Breuss Therapie
• Stressbewältigung
• Fußreflexzonenmassage
• Medical Taping / Easy Taping
• Nordic Walking
• Moxybustionstherapie
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•
•
•
Pilates
Mobile Massage
Feldenkrais
Frau
Hendrike Viering
• Physiotherapeutin
Fortbildungen:
• Fußreflexzonenmassage
• Medical Taping /Easy Taping
• E-Technik (Grundkurs)
• PNF
• manuell Lymphdrainage
Frau
Andrea Homburg
• Dipl. Sportwissenschaftlerin / Physiotherapeutin
Fortbildungen:
• Rückenschulleiterin
• Stressbewältigung
• Medical Taping / Easy Taping
• Nordic Walking
• Bobath Grundkurs
• E-Technik
• Yoga
• Pilates
• Manuelle Therapie
• Reha-Sport (Lizenz)
• Mc Kenzie
• Feldenkrais
• NLP Körpersprache
• Bogenschießen
• Patientenschulung
Frau
Andrea Mense
• Dipl. Sportwissenschaftlerin
Fortbildungen:
• Fußreflexzonenmassage
• Yoga
• Feldenkrais
• Osteopathie
• Tanztherapie
• med. Trainingstherapie
• Rückenschule
• Reha-Sport (Lizenz)
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2.4
Anwesenheits- und Therapiezeiten
Abteilung für Psychotherapeutische Medizin
•
Regelversorgung ärztlich und therapeutisch Mo. Bis Do. 8:00 bis 16:30, Fr. bis 15:00
•
Notfallversorgung 24/7
•
Pflege 24/7
•
Bewegungstherapie teils bis 18:30
•
Physikalische Therapie Mo. bis Sa. ab 7:00
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3
Medizinisch-konzeptionelle Grundlagen
3.1
Indikationen / Kontraindikationen
Indikationen
F3
Affektive Störungen
F 31 Bipolare affektive Störungen
•
F31.3 bipolare affektive Störung, ggw. mittelgradige oder leichte depressive Episode
•
F31.30 ohne somatisches Syndrom
•
F 31.31 mit somatischem Syndrom
•
F31.4 bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode, ohne psychotische Symptome
•
F31.7 bipolare affektive Störung, gegenwärtig remittiert
F 32 Depressive Episode
•
F 32.0 leichte depressive Episode
•
F 32.1 mittelgradige depressive Episode
•
F 32.2 schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
•
F 32.8 sonstige depressive Episoden ( z.B. larvierte Depression )
F 33 Rezidivierende depressive Störungen
•
F 33.0 Rezidivierende depressive Störung, ggw. leichte Episode
•
F 33.0 ohne somatisches Syndrom
•
F 33.01 mit somatischem Syndrom
•
F 33.1 Rezidivierende depressive Störung, ggw. mittelgradige Episode
•
F 33.10 ohne somatisches Syndrom
•
F 33.11 mit somatischem Syndrom
•
F 32.2 Rezidivierende depressive Störung, ggw. schwere Episode ohne psychotische
Symptome
•
F 33.4 Rezidivierende depressive Störung, ggw. remittiert
F 34 Anhaltende affektive Störungen
•
F 34.0 Zyklothymia (affektive Persönlichkeitsstörung, zykloide
Persönlichkeitsstörung)
•
F 34.1 Dysthymia (depressive Neurose, depressive Persönlichkeitsstörung)
•
F 34.8 sonstige anhaltende affektive Störungen
•
F 38 Sonstige affektive Störungen (z. B. Dysthymie mit Bezug zu Menstruationszyklus)
Seite 20
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F4
Neurotische-, Belastungs- und somatoforme Störungen
F 40 Phobische Störungen
F 40.0
Agoraphobie
•
F 40.1
F 40.0.0 ohne Panikstörung
F 40.0.1 mit Panikstörung
soziale Phobien
•
F 40.2
spezifische (isolierte) Phobien
•
F 40.8
sonstige phobische Störungen
•
F 40.9
n. n. bez. phobische Störungen
•
F 41 sonstige Angststörungen
•
F 41.0
Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst)
•
F 41.1
generalisierte Angststörung
•
F 41.2
Angst und depressive Störung, gemischt
•
F 41.3
sonstige gemischte Angststörung (z. B. Mischung mit Zwangs-, dissoziativen- oder Somatisierungsstörungen)
F 42 Zwangsstörung
•
F 42.0
vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang
•
F 42.1
vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale)
•
F 42.2
Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt
F 43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen
•
F 43.0
akute Belastungsreaktion
•
F 43.1
posttraumatische Belastungsstörung
•
F 43.2
Anpassungsstörung
F 43.20
F 43.21
F 43.22
F 43.23
F 43.24
kurze depressive Reaktion
verlängerte depressive Reaktion
Angst und depressive Reaktion gemischt
mit vorwiegender Störung anderer Gefühle
mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens
F 44 Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)
•
F 44.0
dissoziative Amnesie
•
F 44.1
dissoziative Fugue
•
F 44.2
dissoziatives Stupor
•
F 44.3
Trance- und Besessenheitszustände
•
F 44.4
dissoziative Bewegungsstörungen
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•
F 44.5
dissoziative Krampfanfälle
•
F 44.6
dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen
•
F 44.7
dissoziative Störungen, gemischt
F 45 Somatoforme Störungen
•
F 45.0
Somatisierungsstörung
•
F 45.1
undifferenzierte Somatisierungsstörung
•
F 45.2
hypochondrische Störung
•
F 45.3
somatoforme autonome Funktionsstörung
•
F 45.4
30 Herz und kardiovaskuläres System
31 oberer Gastrointestinaltrakt
32 unterer Gastrointestinaltrakt
33 respiratorisches System
34 urogenitales System
38 sonstige Organe oder Organsysteme
anhaltende somatoforme Schmerzstörung
•
F 45.8
sonstige somatoforme Störungen
F 48 Sonstige neurotische Störungen
•
F 48.0
Neurasthenie
•
F 48.1
Depersonalisations-, Derealisationssyndrom
F5
Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
F 50 Essstörungen
•
F 50.0
Anorexia nervosa
•
F 50.1
Atypische Anorexia nervosa
•
F 50.2
Bulimia nervosa
•
F 50.3
Atypische Bulimia nervosa
•
F 50.4
Essattacken bei sonstigen psychischen Störungen
•
F 50.5
Erbrechen bei psychischen Störungen
•
F 50.8
sonstige Essstörungen
F 51 Nicht organische Schlafstörungen
•
F 51.0
nicht organische Insomnie
•
F 51.1
nicht organische Hypersomnie
•
F 51.2
nicht organische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
•
F 51.4
Pavor nocturnus
•
F 51.5
Alpträume
Seite 22
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F 52 Nicht organische sexuelle Funktionsstörungen
•
F 52.0
Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen
•
F 52.1
sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung
•
F 52.2
Versagen genitaler Reaktionen
•
F 52.3
Orgasmusstörung
•
F 52.4
Ejaculatio praecox
•
F 52.5
nicht organischer Vaginismus
•
F 52.6
nicht organische Dyspareunie
•
F 52.7
gesteigertes sexuelles Verlangen
•
F 52.8
sonstige nicht organische sexuelle Funktionsstörung
F 54 Psychische Faktoren und Verhaltenseinflüsse bei andernorts
•
klassifizierten Krankheiten, z. B.
•
Asthma bronchiale (F 54 und J 45)
•
Dermatitis und Ekzem (F 54 und L 23 - L 25)
•
Magenulcus (F 54 und K 25)
•
Colitis mucosa (F 54 und K 58)
•
Colitis ulcerosa (F 54 und K 51)
•
Urtikaria (F 54 und L 50)
F 55 Mißbrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen
•
F 55.0
Antidepressiva
•
F 55.1
Laxantien
•
F 55.2
Analgetika
•
F 55.3
Antazida
•
F 55.4
Vitamine
•
F 55.5
Steroide oder Hormone
•
F 55.6
n. n. bez. Naturheilmittel
•
F 55.8
sonstige, nicht abhängigkeitserzeugende Substanzen
F6
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F 60 Persönlichkeitsstörungen
•
F 60.0
paranoide Persönlichkeitsstörung
•
F 60.1
schizoide Persönlichkeitsstörung
•
F 60.3
emotional instabile Persönlichkeitsstörung
F 60.4
30 impulsiver Typus
31 Borderline-Typus
histrionische Persönlichkeitsstörung
•
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•
F 60.5
anankastische Persönlichkeitsstörung
•
F 60.6
ängstlich (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
•
F 60.7
abhängige Persönlichkeitsstörung
F61
Kombinierte Persönlichkeitsstörungen
F 62 Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer Schädigung oder
Krankheit des Gehirns
•
F 62.0
Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
•
F 62.1
Andauernde Persönlichkeitsänderung nach psychischer Krankheit
•
F 62.8
sonstige andauernde Persönlichkeitsänderungen
F 63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle
•
F 63.0
Pathologisches Glücksspiel
•
F 63.3
Trichotillomanie
F 66 Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung
•
F 66.0
sexuelle Reifungskrise
•
F 66.1
ich-dystone Sexualorientierung
•
F 66.2 sexuelle Beziehungsstörung
F 68 Sonstige Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung
•
F 68.0
neurose)
Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen (Renten-
Die drei häufigsten Rehalilitationsdiagnosen
•
F43.1 posttraumatische Belastungsstörung
•
F33.1 rez. depressive Störung, mittelgradige Episode
•
F43.2 Anpassungsstörung
Kontraindikationen
•
Absolut
o
Akute Suizidalität
o
F2, F30/31 Nicht remittierte Psychosen
o
F1 manifeste Abhängigkeitserkrankungen
o
Delinquenz, insbesondere Sexualstraftaten
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•
o
lebensbedrohliche Organschädigung, z.B. massives Untergewicht bei Essstörung
o
F0 Ausgeprägte hirnorganische kognitive Defizite
o
Pflegebedürftigkeit im Rahmen der Grundpflege
Relativ
o
laufende / bevorstehende Gerichtsverfahren
o
persistierende Bedrohungssituationen
o
F70 Minderung der Intelligenz
o
Sprachliche Einschränkungen
o
Massiver Medikations- und Therapiebedarf aufgrund von Erkrankungen aus anderen Fachgebieten
Kriterien zur Modifikation der Rehabilitationsdauer
Verlängerung: wenn der/die motiviert mitarbeitende Patient/in durch eine Verlängerung der
Rehabilitation Ziele in Bezug eine Verbesserung der Teilhabe am sozialen und Erwerbsleben
erreichen kann, die ohne die Verlängerung nicht oder nicht ausreichend stabil erreicht werden können.
Verkürzung: bei fehlender oder nicht ausreichender Rehafähigkeit oder bei vorzeitigem Erreichen der Ziele. In Ausnahmefällen, bei massivem Bruch des Settings oder therapieschädigendem Verhalten ist auch eine vorzeitige, ggf. disziplinarische, Entlassung möglich.
3.2
Rehabilitationsziele
•
Erarbeitung einer realistischen sozialmedizinischen und therapeutischen Perspektive
unter besonderer Berücksichtigung der Teilhabe gemäß SGB IX am sozialen, gesellschaftlichen und beruflichen Leben sowie Indikationsstellung, Planung und Einleitung
weiterer therapeutischer und medizinischer Maßnahmen. Wichtige Grundlagen sind
dabei die Stärkung der Resilienz sowie die Aktivierung von Ressourcen.
•
Der therapeutische Fokus liegt zunächst auf der Identifikation bestehender Einschränkungen der Teilhabe unter Berücksichtigung des individuellen Leidensdrucks mit dem
Ziel, die bestehenden Einschränkungen zu minimieren, zu bewältigen oder auszugleichen.
•
Die individuelle Zielformulierung erfolgt partizipativ im Dialog von Therapeut und Patient, um eine optimale Adherence zu erreichen.
•
Angesichts der Komplexität und Individualität der Funktionseinschränkungen in der
Psychosomatik ist eine weitere Konkretisierung mit der Benennung konkreter Zielformulierungen nicht möglich. So stehen bei vielen Patienten Einschränkungen in den
Fähigkeitsbereichen „Flexibilität und Umstellungsfähigkeit“, „Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit“, „Durchhaltefähigkeit“ und „Selbstbehauptungsfähigkeit“ im Fokus. Neben
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der allgemeinen, methodenspezifischen psychotherapeutischen Bearbeitung können
zum Beispiel ergotherapeutische Methoden im Rahmen einer Projektgruppe in den genannten Bereichen Kompetenzen und Ressourcen wecken und aufbauen, ebenso aber
auch körper- als auch ausdrucksorientierte Verfahren.
•
Die Zielerreichung wird im Rehabilitationsprozess kontinuierlich über ein dafür entwickeltes Formular verfolgt. Es erfolgt eine Selbsteinschätzung der Patienten sowie eine
Fremdbeurteilung durch die Therapeuten mit Dokumentation zu festgelegten Zeitpunkten.
•
Im Abschlussgespräch wird die Zielerreichung dokumentiert und der weitere Therapiebedarf definiert.
3.3
Theoretische Grundlagen und Überblick über die Therapieausrichtung
Patienten/innen mit überwiegend somatischem Krankheitskonzept werden in der Regel von
ärztlichen Psychotherapeuten/innen betreut, die somit die Integration eines psychosomatisch-ganzheitlichen Krankheitsverständnisses bahnen können.
Methodisch liegt der psychotherapeutische Schwerpunkt auf der stationären psychodynamischen bzw. verhaltenstherapeutischen integrativen Kurzzeitgruppentherapie unter Einbeziehung von systemischen und hypnotherapeutischen Elementen sowie Psychodrama. Um die
Symbolisierungsfähigkeit zu fördern, ist Kunst- und Gestaltungstherapie für alle Patienten/innen fest vorgesehen. Soweit vorhanden, erfolgt die Indikationsstellung sowohl der therapeutischen als auch ggf. pharmakologischen Interventionen auf der Basis der Leitlinien der
AWMF sowie von Reha-Therapiestandards. Für Details s. Konzepte im Anhang.
Seite 26
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4
Rehabilitationsverlauf / Organisation
4.1
Aufnahmeverfahren
Patientenaufnahme
Nach Akteneingang erfolgt je nach Störungsbild eine Zuordnung der Patienten in eine geeignete Therapiegruppe durch die Leitung. Bei unzureichenden Informationen erfolgt eine telefonische Rücksprache mit den Patient/innen durch das Aufnahmebüro, ggf. auch durch die
Leitung sowie erforderlichenfalls eine Anforderung weiterer Befunde.
In der Regel drei Wochen vor dem Aufnahmetermin, bei Eilfällen kurzfristiger, erfolgt die
schriftliche Einladung der Patienten durch das Aufnahmebüro. Anreisetag ist jeweils dienstags. Am Aufnahmetag erfolgen eine Begrüßung und Kontaktaufnahme durch einen Arzt und
die Pflege sowie ein pflegerisches Aufnahmegespräch.
Am Tag nach der Aufnahme erfolgt die Begrüßung durch die Chefärztin im Rahmen eines
Einführungsvortrages in die Rehabilitation und Psychosomatik.
Prüfung AHB-Verfahren
Entfällt
Ärztliche Aufnahmeuntersuchung
Der erste reguläre fachärztliche Kontakt erfolgt am Tag nach der Aufnahme im Rahmen einer fachärztlich geleiteten Gruppe.
Die Aufnahme durch den Bezugstherapeutenen und ggf. die zuständige Ärztin im Falle eines
psychologischen Bezugstherapeuten erfolgt in der Regel noch am Aufnahmetag, bei größeren Anreisegruppen bis spätestens Donnerstag mittag, also innerhalb von 2 Tagen.
Einleitung erster diagnostischer Maßnahmen
Die wesentliche diagnostische Methode in der Psychosomatik ist die Exploration, die somit
bereits im Rahmen der therapeutischen Aufnahme stattfindet. Eine formalisierte klinischpsychologische Testdiagnostik findet in der Regel am 2. Tag nach der Aufnahme statt. Regelhaft werden in der ersten Woche eine allgemeine Laboruntersuchung sowie ein EKG
durchgeführt.
Therapiebeginn
Bereits die Anreisebegrüßung durch Pflege und Arzt sowie die Klinikführung durch Mitpatienten am Aufnahmetag sind im Sinne der Etablierung einer therapeutischen Gemeinschaft als
Bestandteil der Therapie zu sehen, dies gilt auch für die am Tag nach der Aufnahme stattfinSeite 27
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denen einführenden Veranstaltungen wie Begrüßung durch die Chefärztin und Oberarztgruppe.
Die Psychotherapie bzw. Kunsttherapie, also die Therapie in der Bezugsgruppe beginnt am
Donnerstag mittag, also am zweiten Tag nach der Aufnahme.
4.2
Rehabilitationsdiagnostik
Indikationsbezogene Routinediagnostik (Standards)
•
Klinisch-psychologische Testdiagnostik: HEALTH-49, PDS, BSL, AVEM, IIP-25
•
EKG
•
Labor: Blutbild, Transaminasen, Retentionswerte, Elektrolyte, Lipide, TSH, Glucose
•
Psychiatrisch-psychosomatische Exploration
Funktionsdiagnostik, Screenings, Assessments
•
MELBA
•
Neuropsychologische Testung (Kognitive Funktionen)
•
Diagnostische Testung (SKID I, SKID II, CTQ, CFT-20R, etc.)
•
Apparative Diagnostik abteilungsübergreifend (s.o.)
In Kooperation erbrachte Leistungen
•
LZ-EKG: Gollwitzer-Meier-Klinik
•
Konventionelle Radiologie: Johanniter-Ordenshäuser
•
Labor: Laborgemeinschaft Krone
•
Notfalllabor: Deutsches Herzzentrum
•
CT, MRT: Kliniken des Mühlenkreises
Spezielle Diagnostik für Patienten mit besonderer beruflicher Problemlage
•
Halbtägige Belastungserprobung mit kaufmännischem und handwerklichem Anteil
•
Erprobung am Musterarbeitsplatz „Büro“
•
Verhaltensbeobachtung in ergotherap. Projektgruppe mit besonderem Fokus auf Rollenfindung in Teams und Konflikt- sowie Kommunikationsverhalten
•
MELBA
Kooperierende Konsiliarärzte
Niedergelassene Ärzte
•
Dr. Rashed, B.O. (Orthopädie)
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•
Dres. Bacha/Lange, B.O. (Dermatologie)
•
Dr. Müller, B.O. (Gynäkologie)
•
Dr. Engeland, B.O. (Zahnarzt)
Im Hause
•
Dr. Jütte (Neurologie)
•
Dr. Prieshof (Innere Medizin)
•
Dr. Scheer (HNO, Phoniatrie)
4.3
Das interdisziplinäre Reha-Team
Häufigkeit und Inhalte der Team-Sitzungen
Es finden tägliche Teambesprechungen (à 25 min.) und für jede der Therapiegruppen alle 14
Tage eine Rehakonferenz unter Einbeziehung aller an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen (à 30 min.) statt. Jeweils im Monatsrhythmus finden eine externe Teamsupervision,
eine Balintgruppe (anrechnungsfähig im Rahmen der Weiterbildungsermächtigung), eine
zertifizierte Fortbildung sowie eine Gesamtteamkonferenz statt. Weiterhin existiert eine offene Besprechungszeit für die Bezugstherapeuten von 30 min pro Woche, die für Urlaubsplanung, Patientenübergaben, aber auch für Intervision, bzw. informellen Kontakt genutzt werden kann.
Einmal im Jahr wird ein „Teamtag“ im Sinne einer extern stattfindenden Konzepttagung unter
Beteiligung des gesamten Teams durchgeführt.
Die beschriebenen Teamsitzungen, Visiten, Inter- und Supervisionen werden fachbezogen
zur Klärung diagnostischer Fragestellungen, zur Überprüfung des therapeutischen Focus,
der erhobenen Psychodynamik bzw. Verhaltensanalyse, der angewandten Therapieformen
und Therapiefrequenz, zur Erarbeitung einer fundierten sozialmedizinischen Beurteilung sowie zur Einschätzung der erforderlichen weiterführenden therapeutisch und beruflichen
Maßnahmen durchgeführt.
Repräsentation der therapeutischen Berufsgruppen
Gemäß dem ganzheitlichen Auftrag der Abteilung sind an den geschilderten Teamsitzungen
Vertreter der primär beteiligten Berufsgruppen, also Leitung, ärztliche und psychologische
Bezugstherapeuten, Kunsttherapeuten, Pflege, Bewegungsteam, Ergotherapie und Sozialarbeit, in Einzelfällen bei Bedarf auch Ernährungsberatung und physikalische Therapie beteiligt.
Seite 29
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4.4
Ärztliche und bezugstherapeutische Aufgaben
Verantwortung für den gesamten Rehaprozess, Umsetzung der Sozialmedizin
Die medizinisch-therapeutische Endverantwortung für den gesamten Rehapozess einschließlich der Umsetzung der Sozialmedizin trägt die Chefärztin, bzw. ihr Vertreter.
Teamleitung und -koordination
Die therapeutischen Prozesse werden begleitet und supervidiert durch regelmäßige Chefund Oberarztvisiten sowie durch Zweitsichten von Versicherten und Einzelfallsupervisionen
durch Chefärztin und Oberarzt.
Zusätzlich ist ein monatliches Weiterbildungsseminar implementiert, das allen Teammitgliedern offensteht, sich inhaltlich aber primär an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum FA
für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie richtet und das die bisherigen internen
Weiterbildungsveranstaltungen ergänzt.
Zur Teamentwicklung finden regelmäßige, strukturierte Mitarbeitergespräche und Personalentwicklungsgespräche statt. Individuelle Anliegen können kurzfristig bearbeitet werden. Die
Teammitglieder werden durch Arbeitsgruppen und ihre Beiträge in Teamsitzungen an der
Entwicklung der Abteilung beteiligt. Anregungen seitens der Teammitglieder und der Patienten können jederzeit an die Leitung herangetragen werden und finden Eingang in die Entscheidungsprozesse. Dies kann direkt im persönlichen Kontakt oder mit den Mitteln des im
Rahmen des QM implemnetierten Verbesserungsvorschlagswesens.
Im Übrigen dienen die oben beschriebenen Teamsitzungen selbstverständlich auch der Koordination der therapeutischen und organisatorischen Prozesse.
Aufnahme, Diagnostik, Visiten, Entlassung
Bezugstherapeutische Aufgaben sind Aufnahmeuntersuchung, Indikationsstellung für Diagnostik, klinische Diagnosestellung nach Kriterien der ICD10 bzw. Funktionsdiagnostik nach
ICF, Erarbeitung von Psychodynamik unter Einbeziehung der OPD-2, bzw. Verhaltensanalyse, Teilnahme an Visiten und Rehakonferenzen, offene Sprechstunden, Abschlussuntersuchung, Dokumentation des Therapieverlaufes unter Berücksichtigung der Rückmeldungen
der anderen Berufsgruppen, Erstellung des Entlassungsberichtes. Aufgabe der Ärzte sind
darüber hinaus die Verordnung von Medikamenten, die somatisch-medizinische Befunderhebung und ggf. Veranlassung weiterführender Diagnostik und konsiliarischer Untersuchungen sowie die zusammenfassende Beurteilung der erhobenen medizinischen Befunde.
Rehabilitationsziele und Therapieplan
Ermittlung der Einschränkungen nach ICF, daraus folgend Zielformulierung in Absprache mit
dem Patienten. Erarbeitung und laufende Überprüfung, auch im Rahmen von RehakonferenSeite 30
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zen, einer realistischen sozialmedizinischen und therapeutischen Perspektive in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Berufsgruppen.
Ärztlich therapeutische Interventionen
Bezugstherapeuten (ärztlich/psychologisch): Durchführung von Gruppen- und Einzelpsychotherapie, Angehörigengespräche und Kriseninterventionen.
Ärztlich-somatische Interventionen: indikationsspezifische Pharmakotherapie, allgemeinärztliche Versorgung der Patienten, Notfallversorgung, Durchführung von Konsilen für die anderen Fachabteilungen
Arznei- und Verbandmittelversorgung
Belieferung mit Arzneimitteln über die Apotheke des Herzzentrums. Verordnung durch Ärzte
und Ausgabe durch die Pflege, in der Regel für den Zeitraum der Reha mit Ausnahme von
Bedarfsmedikation, Sedativa und Analgetika.
Frei verkäufliche Medikamente, wie zum Beispiel „Erkältungsmittel“ erhalten die Patienten
über die Klinik lediglich als Notfallmedikament. Im Übrigen sind die Patienten gehalten, sich
diese Substanzen in der Apotheke selbst zu beschaffen.
Koordination der Hilfsmittelversorgung
Für die Koordination der Hörgeräteversorgung findet in Kooperation mit dem Stimm- und
Sprachheilzentrum monatlich ein Beratungstermin einer örtlichen Hörgeräteakustikerin statt.
Andere Hilfsmittel werden in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin selten indiziert,
so dass hier jeweils ein individuelles Procedere zum Tragen kommt.
Kooperationen
Lokale Kooperationen sind aufgrund der bundesweiten Patientenzuweisung der Abteilung
nicht sinnvoll. Kooperationen erfolgen jeweils im Einzelfall mit den zuständigen Ansprechpartnern (Betriebsärzte, Integrationsämter, Beratungsstellen, Träger der überörtlichen Sozialhilfe etc.)
Seite 31
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4.5
Behandlungselemente
Therapeutische Bereiche mit Ihren Bausteinen und Spezialisierungen
Reha-Pflege
Der Pflege kommt als zentraler Anlaufstelle für die Versicherten und kommunikativem
Schnittpunkt für die Ereignisse und Prozesse der Abteilung eine wichtige Rolle für die Steuerung von strukturierten und lösungsorientierten Abläufen zu.
Darüber hinaus bietet die Pflege auf der Beziehungsebene die Funktion eines halt- und sicherheitgebenden stützenden Objektes, eines emotionalen Containers, einer Beratungsstelle
oder die eines niedrigschwelligen Angebotes für „alle möglichen Anliegen und Probleme“.
Im Rahmen des Abteilungskonzeptes werden die Versicherten aktiv dazu aufgefordert und
ermutigt, sich bei der Pflege Hilfe und Unterstützung zu holen, was ein Teil der Versicherten
zu regelmäßigen cotherapeutischen Kontakten nutzt.
Diese Kontakte werden bei Versicherten in Krisensituationen, aber auch therapiebegleitend
gezielt eingesetzt, z.B. bei Versicherten mit schweren Traumatisierungen, dissoziativen Störungen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen oder nicht ausreichend stabilen affektiven Störungen.
Die Cotherapie erfolgt bei Bedarf oder auf ärztlich/therapeutische Verordnung, wobei die
Grundhaltung im Sinne einer zunehmenden Entwicklung von Autonomie gegenüber dem
Hilfs-Ich nach einer Phase der „Nährung und Sättigung“ ein langsames Ausschleichen der
Kontakte vorsieht.
Spezielle cotherapeutische Angebote der Pflege bestehen in Hilfen bei Tagesstruktur, der
Vermittlung von Imaginations- und Notfallkoffertechniken etc.
Die medizinisch-pflegerische Versorgung im engeren Sinne, die schon auf Grund der somatischen Comorbidität in steigendem Maße regelmäßig erforderlich ist, muss sich gleichzeitig
an der Qualität der Beziehungsgestaltung, Entängstigung, Aktivierung und Motivationsarbeit
messen lassen, was an die pflegerischen Interventionen einen hohen Qualitätsanspruch
stellt.
Der Pflege obliegt weiterhin die Durchführung des Entspannungsverfahrens PMR.
Als konzeptionelles Ziel ist eine weitere Integration der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der
Pflege in die Cotherapie bzw. Therapie unter Supervision bei ausgewählten Gruppentherapien vorgesehen.
Derzeit wird von Mitarbeiterinnen der Pflege, die die Weiterbildung zur Traumaberaterin bzw.
weitere qualifizierte Weiterbildungen im Bereich Psychosomatik absolviert haben, die Leitung
der Selbstregulationsgruppe unter Supervision wahrgenommen.
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Psychologie
Eine Trennung von „Psychologie“ und „Psychotherapie“ ist in der Abteilung nicht sinnvoll, da
sowohl die Psychotherapie als auch die notwendige psychologische Diagnostik vom jeweils
zuständigen, ärztlichen bzw. psychologischen Bezugstherapeuten durchgeführt wird.
Psychotherapie
Das Therapiekonzept der Abteilung beinhaltet im Schwerpunkt die Durchführung tiefenpsychologisch fundierter oder verhaltenstherapeutischer Gruppen- und Einzelpsychotherapie als
Fokaltherapie (in der Regel je Woche 240min Gruppe und 50min Einzel) bzw. zielorientierter
Therapie im Kontext der Rahmenbedingungen und Ziele der Rehabilitation.
Methodisch liegt der Schwerpunkt auf der stationären psychodynamischen bzw. verhaltenstherapeutischen integrativen Kurzzeittherapie unter Einbeziehung von imaginativen Elementen.
Subspezialisierungen mit entsprechenden therapeutischen Schwerpunkten (s. Konzepte in
der Anlage) bestehen in den Bereichen Traumatherapie und Medizinisch-beruflich orientierte
Rehabilitation (MBOR).
Indikative Gruppen finden zusätzlich zum Basistherapiekonzept statt:
•
Psychoedukative Gruppe „Körper & Seele“
Diese Gruppe soll den PatientInnen Wissen über die psychischen und neurobiologischen Zusammenhänge psychosomatischer Symptome und Beschwerdebilder im engeren Sinne vermitteln, aber auch eine ganzheitliche Betrachtungsweise auf scheinbar
rein somatisch bedingte Symptomkomplexe ermöglichen.
Die Gruppe wird themenoffen am Bedarf der PatientInnen ausgerichtet, wobei das
Thema der psychosomatischen Zusammenhänge immer im Blick bleibt. Eher offene,
psychodynamische Gruppenprozesse und therapeutische Übungen werden mit
psychoedukativen Elementen wie „Impulsreferaten“ und konkreten neurophysiologischen Erläuterungen kombiniert.
Zielgruppe: Vorgesehen ist diese indikative Gruppe für Patientinnen und Patienten, bei
denen zunächst körperliche Symptome im Vordergrund stehen oder eine wesentliche
Rolle bei der Therapie spielen.
Gruppengröße: Max. ca. 12 TeilnehmerInnen
Setting : Offene Gruppe
Frequenz: 1mal/ Woche à 60 min
Materialien: Gruppenraum, Flipchart, Tageslichtprojektor/Beamer, ggf. zusätzliches
Material wie z.B. Decken, Manual (in der Erstellung).
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•
Selbstregulationsgruppe
Die Gruppe bietet das Erlernen von Techniken, insbesondere im Bereich der imaginativen Verfahren, zur Affekt- und Selbstwertregulation an. Derzeit stehen zwei Gruppentermine, also 20 Behandlungsplätze, zur Verfügung.
Zielgruppe: Die Gruppe richtet sich ausdrücklich nicht nur an PatientInnen mit einer
PTBS im engeren Sinne, sondern an alle PatientInnen mit maßgeblichen Defiziten im
Bereich der emotionalen Selbststeuerung und Selbstwahrnehmung.
Gruppengröße: Max. ca. 10 TeilnehmerInnen
Setting : Offene Gruppe
Frequenz : 1mal/ Woche à 60 min
Materialien : Gruppenraum, Flipchart, Textsammlung, zusätzliches Material wie z.B.
Decken
•
Infogruppe Depression
Psychoedukative Vermittlung von Informationen zur Entwicklung und Behandlung einer
depressiven Symptomatik auf der Basis eines integrativen bio-psycho-sozialen Modells.
Durch die Vermittlung eines Konzeptes der Symptomatik und ihrer möglichen Behandlung wird die Therapiemotivation der Versicherten und die Entwicklung von längerfristigen Handlungs- und Veränderungsperspektiven gestärkt.
Zielgruppe: Versicherte mit Depression, Dysthymie oder Anpassungsstörung mit depressiver Reaktion (F31.3-5, F32, F33, F34.1, F43.20-1)
Gruppengröße : Max. ca. 12 Teilnehmer
Setting: Offene Gruppe, manualisiert über 4 Wochen
Frequenz: 1mal / Woche à 75 min
Materialien : Gruppenraum, Tageslichtprojektor, ggf. zusätzliches Material
1. Stunde: Was ist eine Depression? Begriffsbestimmung, Verlaufsformen. Die Versicherten schildern ihre Symptome; Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden
herausgearbeitet.
Überblick über Therapieoptionen unter Einbezug der Erfahrungen der Versicherten.
2. Stunde: Psychotherapie
Einführung des „Diathese – Stress – Modells“
Was prädisponiert zu einer depressiven Reaktion?
Grundlagen: Psychodynamische und lerntheoretische Grundlagen: Bindung, frühe
Objektbeziehung, präoperatorisches Denken, ABC-Modell, gelernte Hilflosigkeit.
Darstellung der verschiedenen PT-Verfahren.
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3. Stunde: Biologie der Depression
Eher Vortragscharakter, Neuroanatomie, Monoaminhypothese, Cortisolhypothese,
Biologische Modelle des psychosomatischen Zusammenhanges.
4. Stunde: Psychopharmakologie
Die Versicherten stellen ihre eigene Medikation vor.
Differenzierung von erwünschter / unerwünschter Wirkung, Nebenwirkung.
Wirkungsweise der Antidepressiva, Antipsychotika, Benzodiazepine.
Indikationen, Kontraindikationen, Hoffnungen, Befürchtungen werden diskutiert.
Vorgehen bei „Therapieresistenz“.
•
Tinnitusbewältigungsgruppe im Stimm- und Sprachheilzentrum (SSHZ)
Im Rahmen der Kooperation zwischen den Abteilungen nehmen die auf der Abteilung
für Psychotherapeutische Medizin behandelten Versicherten bei bestehender Indikation und freien Kapazitäten an der verhaltensmedizinischen, über 5 Sitzungen in 2½
Wochen laufenden, geschlossenen Tinnitusbewältigungsgruppe des SSHZ teil.
•
Logopädiegruppe im Stimm- und Sprachheilzentrum (SSHZ)
Auf der Grundlage eines abteilungsübergreifenden Konzeptes besteht bei im Vorfeld
phoniatrisch gesicherter Indikation oder nach Indikationsstellung im Rahmen eines
HNO-Konsils im SSHZ und bei freien Kapazitäten auch für die Patienten der Abteilung
für Psychotherapeutische Medizin die Möglichkeit, an der Logopädiegruppe der Nachbarabteilung teilzunehmen. Logopädie im Einzelsetting ist für Patienten der Abteilung
für Psychotherapeutische Medizin grundsätzlich nicht vorgesehen.
Neuropsychologie
s.o.
Physio- und Bewegungstherapie
•
Einzel Krankengymnastik / Einzel Körperwahrnehmung
In den einzelnen Therapieeinheiten von 30–45 min. Dauer wird auf körperliche Beschwerden eingegangen. Indikationsspezifisch wird die Eigenaktivität und Eigenverantwortung der Patienten gefördert (u.a. durch Vermittlung von Übungen, die selbstständig durchgeführt werden), des Weiteren das Annehmen und Erlernen von Entspannung erarbeitet. Wichtig bei unserer Arbeit ist es, den Menschen als Ganzes zu
sehen: mit Körper, Geist und Seele, den Körper in seiner Form und in seinen Gefühlen
erleben und spüren lernen.
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Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
•
Körperwahrnehmung in Gruppenarbeit (Frauengruppen und gemischte Gruppe)
Hierbei geht es um das Bewusstmachen des Körpers, das Erleben und Erfahren von
Haltungen und Bewegungsmustern im Zusammenhang mit den dazu korrespondierenden Gefühlen sowie das Erkennen von störenden Verhaltensmustern und das Experimentieren mit Veränderungen.
•
Tanztherapie in Gruppenarbeit (Frauengruppen und bei Bedarf Männergruppe)
Durch angeleitete Improvisationen, gymnastisch-tänzerischer Übungen und kleine
Tänze wird mittels einer spielerischen Aktivierung eine Förderung der Selbstwahrnehmung , des Selbstausdruckes, der Vitalität und Kreativität sowie Erweiterung des Bewegungsrepertoires angestrebt.
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Body - Workout
Inhalt: Ein zur Musik durchgeführtes Kraft-, Flexibilitäts- und Entspannungstraining,
bestehend aus ausgewählten Elementen verschiedener ganzheitlicher Bewegungsmethoden (vor allem Tai Chi, Joga und Pilates).
Ziel:
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Stärkende, harmonisierende und ausgleichende Wirkung für Körper, Geist und
Seele durch konzentrierte, achtsame Selbstwahrnehmung und Arbeit an koordinierten und energetisch flüssigen Bewegungsabläufen mit durchaus sportlichaktivierendem Charakter.
Bewegungsmeditation und Yoga / Tai Chi:
Inhalt: Erweiterung der Körperbewusstheit, Spannungs- und Entspannungszustände,
Haltungs- und Bewegungsunterschiede einzelner Körperregionen, Verspannungen und Panzerungen, momentane emotionale Zustände bewusst erleben
(Bewegung fällt mir heute leicht / schwer, macht mich aggressiv…). Schulung
der Konzentrationsfähigkeit und Einlassen auf sich selbst. Wie ist meine Balance und welche Möglichkeiten habe ich in Bezug auf Flexibilität und Anpassung,
das Spüren von Energieleere und – fülle, Harmonisierung von Bewegungsabläufen, Ruhe finden.
Ziel:
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Realisierung einer maximalen Ökonomie der „natürlichen Bewegung“, was die
Bereitschaft zur Veränderung von festgefahrenen Strategien und Handlungsmustern fördern kann.
Stretching:
Inhalt: Stretching , Atemtherapie
Ziel:
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Verbesserung der Dehnfähigkeit der gesamten Muskulatur, positive Auswirkung
auf Atmung, Abbau von Nervosität.
Autogenes Training
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Inhalt: Selbstentspannung durch Konzentration, Bewusstmachen eines eigenen Körperbildes, Empfindungen von Schwere, Temperatur und Spannungszuständen,
verbale Information in das Körperbild transferieren.
Ziel:
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Beziehung zum eigenen Körper herstellen, Wahrnehmung innerer wie äußerer
Faktoren auf den Körper, Anleitung zur selbstständigen Durchführung, Erreichen einer erholsamen Tiefenentspannung.
Wirbelsäulengymnastik
Inhalt: Mobilisation, Kräftigung, Dehnung und Bewegung rund um die WS, z.B. mit
Gymnastikbällen, Pezzi-Bällen, usw.
Ziel:
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Spaß an Bewegung finden, Eigeninitiative, Stabilität und Motivation fördern,
Linderung der Beschwerden.
Schwimmen lernen / Einzeltherapie im Wasser
Inhalt: Schwimmen lernen (bei gegebener Indikation kann in ausgesuchten Einzelfällen
die Einzeltherapie im Wasser verordnet werden).
Ziel:
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Angstbewältigung, Stärkung des Selbstwertgefühls, Förderung der Körperwahrnehmung, Entwicklung von (Ur-) Vertrauen.
„Wutarbeit“
Die Wutarbeit umfasst das Sandsackboxen, gegen einen Wutklotz treten, mit Knete
werfen unter therapeutischer Anleitung und Begleitung. Ziel der Therapie ist es Grenzen zu setzen, Standfestigkeit und Stärke zu spüren. Wichtig dabei ist es, dass der Patient seine Wut wahrnimmt und diese kontrolliert und gezielt einsetzt.
•
Nordic Walking-Gruppe
Zur Förderung der körperlichen Fittness und Ausdauer ebenso geeignet, wie dazu den
eigenen Rhythmus im Kontakt mit der Natur zu finden und dem Erleben des Körpers
und der Umwelt achtsam nachzuspüren. Durch die sportlich kraftvolle Qualität des Angebotes auch gut zum Abbau von Spannungszuständen geeignet. Zu Beginn jeder
Gruppe wird eine Schulung zur richtigen Technik beim Walken vermittelt.
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Terrainwandern (Gruppe)
Inhalt: Walking – bewusste Atemführung im eigenen Gangrhythmus, Sensibilisierung
der Sinne (was nehme ich wahr), Erleben von Licht, Luft und Natur.
Ziel:
Bewegungserfahrung im Hier und Jetzt, bewusste Wahrnehmung des Körpers,
seiner Sinne und seiner Umwelt, was selbstregulierende Auswirkungen auf die
jeweilig erlebte „Lebensbalance“ haben kann.
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Sport und Spiel
Inhalt: Es werden Ballspiele durchgeführt, hauptsächlich Badminton (auf Grund der
räumlichen Trennung vom Spielpartner und des geringeren Körperkontaktes).
Ziel:
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Spaß und Interesse am Sport, die Patienten sollen in Interaktion mit den Mitpatienten treten, bewusste Wahrnehmung des Körpers, eigene Grenzen kennen
lernen.
Heiße Rolle
Die Heiße Rolle bietet die Möglichkeit gezielter Wärmeapplikation und gleichzeitiger
Massageeffekte. Die Heiße Rolle ist eine Rolle aus zwei oder mehr Handtüchern, welche trichterförmig aufgerollt und dann mit heißem bzw. kochendem Wasser durchtränkt
werden. Der Therapeut beginnt mit kurzem und kräftigem Drücken, die Rolle an den
Körper zu bringen, wobei es durch die Wärme und den Druck der Anwendung zu einer
deutlichen Mehrdurchblutung an den behandelten Körperstellen kommt. Durch die gut
wählbare Intensität der Anwendung ist eine sehr geringe Kreislaufbelastung und dennoch eine hohe Wirksamkeit erreichbar.
Diese Behandlungsform ist auch als tonussenkende Vorbehandlung für eine nachfolgende Krankengymnastik und/oder Massage angezeigt.
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Fußreflexzonentherapie
Die Reflexzonentherapie am Fuß (RZF) ist eine Behandlungsform, die sich im Laufe
von vielen Jahren aus altem Volkswissen zu einer exakt ausgearbeiteten Therapie
entwickelt hat. Sie hat zwar ihren Ausgangspunkt am Fuß, bewirkt jedoch mehr als eine übliche Fußmassage. Durch die RZF wird gesamthaft eine Verbesserung gestörter
Organ- und Gewebefunktionen der Patienten erreicht. Sie gehört in den Bereich der
Komplementärmedizin, die die Selbstheilungskräfte des Menschen fördert und nicht
einseitig seine Symptome und Krankheiten bekämpft. Sie kann als eigenständige Behandlung oder in Kombination mit anderen Methoden angewendet werden.
•
Medizinische Trainingstherapie
Seit Januar 2014 ist die medizinische Trainingstherapie in das Konzept der Abteilung
integriert worden. Hierfür sind Ende 2013 modernste, hochwertige Trainingsgeräte angeschafft worden. Sie dient vornehmlich der Aktivierung der Patienten durch selbstständiges Training. Nach einer individuellen Einzeleinführung sind die Patienten in der
Lage, ihr persönliches Trainingsprogramm durchzuführen. Dieses wird den jeweiligen
Bedürfnissen und Möglichkeiten des Patienten angepasst. Anschließend können die
Patienten 2x wöchentlich am freien Muskeltraining teilnehmen. Ziel des Trainings ist
neben dem allgemeinen Muskelaufbau die Förderung von Balance, Koordination und
Körperwahrnehmung.
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Physikalische Therapie
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Massage
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Lymphdrainage
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Packungen
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Elektrotherapie
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Kneippgüsse
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Wassertreten
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Wassergymnastik
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Medizinisches Bad
•
Dauerduschen
•
Inhalation
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Lichttherapie
Die Kneipp’sche Hydrotherapie beruht auf den Erkenntnissen und Erfahrungen des Pf. S.
Kneipp, der durch das Setzen von Temperaturreizen und Wasseranwendungen die heutige
Kneipp-Kur entwickelte. Es ist ein sogenanntes Gefäßtraining, das den Organismus abhärten
soll und sich so positiv auf den gesamten Organismus und das Immunsystem auswirken soll.
Dazu zählt auch das Wassertreten im Tretbecken, welches die Patienten im Laufe ihres Tages selbst durchführen können.
Die Wassergymnastik dient der Bewegung des gesamten Körpers im Wasser mit Aspekten
der Entspannung, Ausdauer, Kräftigung, Spiel usw. Ziele sind, Spaß und Interesse am Element Wasser sowie Kraft, Beweglichkeit und Eigeninitiative zu fördern.
Medizinische Bäder sind in ihrer Wirkung hauptsächlich entspannend und lockernd. Es können aber auch mehrere Effekte erzielt werden. Die Temperatur liegt zwischen 35-38°C.
Hauptsächlich wird mit Melisse (kreislaufberuhigend) gearbeitet. Weitere Zusätze können z.
B. Rosmarin, Moor, Öl, Thymian, Heublume sein.
Inhalationen werden zu 90% mit Sole verabreicht. Die Wirkung ist eine Befeuchtung der Nasenschleimhäute und eine Verbesserung der Atmung.
Bei der klassischen Massage werden Lockerung, Dehnung und Entkrampfung der Muskulatur sowie eine bessere Durchblutung gefördert.
Die Lymphdrainage besteht in einer systematischen Anordnung und rhythmischen Folge von
Dehngriffen, Schöpfgriffen, Pumpgriffen und Spezialgriffen. Sie dient dem Abtransport der
Lymphflüssigkeit aus dem Körpergewebe.
Die Elektrotherapie umfasst bei uns Iontophorese, Interferenz, Diadynamik, Stimulation und
Ultraschall. Je nach Stromform soll eine Entspannung mit Schmerzlinderung im Gewebe,
bzw. eine Stimulation der Nerven erzeugt werden.
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Moorpackungen werden durch darunter liegende Wärmeträger erhitzt und erzeugen so eine
Lockerung und vermehrte Durchblutung, Schmerzlinderung und Stoffwechselverbesserung
im Gewebe.
Bei der Dauerdusche liegt der Patient auf einer Liege und zieht manuell über sich eine Dusche von Fuß bis Kopf und wieder zurück. Dies bewirkt eine Entspannung, Muskellockerung
und eine Verbesserung der Körperwahrnehmung durch Druck- und Temperaturunterschiede
auf der Haut.
Lichttherapie ist ein evidenzbasiertes Therapieverfahren bei der saisonalen Depression, es
gibt aber auch bei den anderen Depressionsformen klinische Erfahrungen, die auf eine mögliche Wirksamkeit hindeuten. Die Lichttherapie findet nach einer Einführung 5x/Woche für tgl.
30min. statt.
Sporttherapie
s. „Physio- und Bewegungstherapie“
Ergotherapie
Das Therapieangebot der Ergotherapie
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Werkgruppe / Produktorientiertes Arbeiten
(1 mal / Woche je 90 min. über 4 Wochen, max. 8 TN )
Indikation: Verminderte Konzentration, Verunsicherung in der Handlungsplanung, Einschränkung von Antrieb und Ausdauer, fehlendes Selbstvertrauen, negative Selbsteinschätzung, Kommunikationsprobleme, Probleme der Selbststrukturierung.
Inhalt:
Stellen einer Arbeitsaufgabe , Instruktion durch Ergotherapeuten, Einzelarbeit in der Gruppe mit handwerklicher Ausrichtung, Herstellen eines Werkstückes aus Peddigrohr, Speckstein, Sperrholz.
Lernziele: Steigerung von Motivation und Antrieb, Verbesserung der Konzentration
und Ausdauer, Selbststrukturierung, Handlungsplanung, Steigerung des
Selbstwertgefühls, realistische Einschätzung eigener Leistungsfähigkeit,
Verbesserung des handwerklichen Geschicks.
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Konzentrationstraining
(2 mal / Woche je 60 min. über 3 Wochen max. 10 TN)
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Indikation: Verminderte Konzentration, reduzierte Merkfähigkeit, Verunsicherung bzgl.
kognitiver Leistungsfähigkeit, fehlendes Selbstvertrauen in eigene Leistungsfähigkeit, Aktivierung und Motivationsförderung.
Inhalte:
Instruktion / Information durch Ergotherapeuten, Bearbeitung von Arbeitsblättern, Vertiefung durch Fragen der Teilnehmer, Austausch der Teilnehmer über Lösungswege, Rückmeldung über Leistungs- / Entwicklungsstand.
Lernziele: Verbesserung bzgl. Bearbeitungsgeschwindigkeit, Merkfähigkeit (Kurzzeitgedächtnis), Einfallsreichtum und Kreativität, Konzentration, Verarbeitungskapazität, Förderung realistischer Selbsteinschätzung, Verbesserung des
Selbstwertgefühl.
•
Konzentrationstraining/Cogpack
(1 mal / Woche über 5 Wochen, max. 6 TN)
Indikation: Einschränkung bzgl. Konzentration, Auffassung, Gedächtnis, Reaktionsvermögen, Einschränkung spezieller Fähigkeiten (z.B. berufsnahe, sprachliche, intellektuelle), Einschränkungen der Visuomotorik.
Inhalte:
Instruktion durch Ergotherapeuten, Bearbeitung ausgewählter Übungsprogramme, Rückmeldung über den Leistungsstand, Selbstkontrolle, kein diagnostischer Test sondern Übungsprogramm.
Lernziele: Verbesserung bzgl. vorgenannter Einschränkungen, Stärkung von Motivation und Ausdauer, Förderung realistischer Selbsteinschätzung, Steigerung
des Selbstwertgefühls.
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Projektgruppen
(1 mal/ Woche je 90 min. über 4 Wochen, max. 5 TN).
Indikation: Negative Selbsteinschätzung, Antriebsarmut, Defizite bzgl. Planung, Strukturierung von Arbeitsabläufen, Probleme im kollegialen Umgang.
Inhalte:
Arbeitsauftrag, Instruktionen durch Ergotherapeuten, Gruppenarbeit mit gestalterischer oder handwerklicher Ausrichtung, Erstellen von Gruppencollage, Bildern, Skulpturen o.ä.
Lernziele: Steigerung von Motivation und Antrieb, Verbesserung planerischer Fähigkeiten, Verbesserung der Strukturierung, Förderung der Teamfähigkeit,
Steigerung des Selbstwertgefühls.
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Interne Belastungserprobung
(1 mal / Reha nach Absprache freitags 8.00 - 12.00 Uhr, max. 5 TN ).
Indikation: Motivationale Probleme, unklare klinische Einschätzung des Konzentrationsvermögens, Unklarheit bezüglich dauerhafter Belastbarkeit, Abklärung
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von Flexibilität und Umstellungsvermögen, Abklärung von Selbstüberforderungstendenzen, Förderung realistischer Selbsteinschätzung des beruflichen Leistungsvermögens.
Inhalte:
Instruktion / Information durch Ergotherapeuten, Bearbeitung standardisierter Aufgaben am PC (Cogpack), handwerkliche Tätigkeiten mit unterschiedlichen Materialien, Verhaltensbeobachtung, kein diagnostisches Testverfahren.
Lernziele: Förderung von Ausdauer, Konzentration, Motivation, Flexibilität, handwerklichem Geschick und allgemeiner Belastbarkeit, Verbesserung der Kritikfähigkeit, Standortbestimmung des Rehabilitanden bezüglich der beruflichen
Leistungsfähigkeit.
Ernährungsberatung
Die Ernährungsberatung führt für alle Versicherten des Hauses 6 aufeinander abgestimmte,
zum Teil bereits manualisierte gesundheitsbildende Vorträge zum Thema gesunde Ernährung und ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen durch. Bei Bedarf werden Einzelernährungsberatungen durchgeführt und spezifische Kostformen (z.B. bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Diabetes mellitus) zusammengestellt.
Die Ernährung der Versicherten sowie die einzelnen Kostformen sind in einem eigenen Ernährungskonzept für die gesamte KaO dargestellt.
Obenstehendes Angebot wird bei bestehender Indikation für die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin durch eine Lehrküche ergänzt, in der die Versicherten gemeinsam mit der
Ernährungsberaterin ein komplettes Menü planen, zubereiten und zusammen essen.
Sozialdienst / Reha-Beratung
Der Sozialdienst führt für alle Versicherten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin
als Basisprogramm 4 aufeinander abgestimmte psychoedukative Vorträge durch, in denen
wichtige Themenbereiche aus der Sozialmedizin und dem Sozialrecht abgehandelt werden.
Die Versicherten werden unter anderem über Themen wie Arbeitsunfähigkeit und die Folgen,
sozialmedizinische Leistungseinschätzung, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, RehaNachsorge, Schwerbehinderung, Persönliches Budget, OEG, Schweigepflicht und andere
informiert. Im Anschluss an die Vorträge besteht jeweils ein Zeitfenster, in dem die Inhalte
nachbesprochen werden können.
Darüber hinaus findet für die überwiegende Anzahl der Versicherten Sozialberatung im Einzelsetting statt, wobei tägliche Sprechstunden für kurze Anfragen oder Vorgespräche zur
Verfügung stehen, des Weiteren können nach Terminvergabe, je nach Komplexität der Fragestellung, ein oder mehrere Beratungsgespräche durchgeführt werden, einschließlich der
Durchführung von Berufsinteressenstests und Bewerbungstraining.
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Die Sozialarbeiterin der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin ist über die indikative
Gruppe „Arbeit und Beruf“ fest in das MBOR-Konzept eingebunden.
Die Sozialberatung versteht sich wie das gesamte Konzept als ressourcenorientiert und aktivierend und bietet dem Versicherten individuell abgestimmte Hilfe zur Selbsthilfe.
Stomatherapie
entfällt
Logopädie
Logopädie ist für Patienten der Abteilung im Rahmen der Logopädiegruppe des Stimm- und
Sprachheilzentrums möglich (s. Indikative Gruppen).
Musiktherapie / Kunsttherapie / körperzentrierte Therapie
Kunsttherapie ist eine Fachrichtung der so genannten „künstlerischen Therapien“ und zeichnet sich als nonverbales Therapieverfahren aus. Das Einbeziehen kunsttherapeutischer Methoden in die psychotherapeutische Behandlung aktiviert eine ursprüngliche Ressource, die
allen Menschen in die Wiege gelegt ist
Kunsttherapie knüpft an das elementare Bedürfnis an, mit sich und der Umwelt in Kontakt zu
treten, sie unmittelbar wahrzunehmen und sich kreativ-schöpferisch auszudrücken. Kunsttherapeutische Vorgehensweisen schöpfen unter anderem aus tiefenpsychologischen, verhaltenstherapeutisch-lerntheoretischen, systemischen, anthroposophischen und ganzheitlich-humanistischen Ansätzen.
Sie vereint eine intensive Wahrnehmung des inneren und äußeren Geschehens mit der
Freude am kreativen Ausdruck und dem damit einhergehenden Prozess. Dabei geht es jedoch nicht darum, aus den Rehabilitanden Künstler zu machen.
Sowohl die kunsttherapeutischen Prozesse selbst, als auch die entstandenen Werke und
Gestaltungen dienen innerhalb des therapeutischen Geschehens als „Anschauungs- und
Proberaum“, in welchem Handlungen, Verhalten, Glaubenssätze und Denkweisen betrachtet, weiterentwickelt und – wenn möglich – einer sinnvollen Wandlung unterzogen werden
können. Innere, symbolische Prozesse können durch die angebotenen Materialien sichtbar
gemacht und mit dem eigenen Erleben und persönlichen Lebensthemen verbunden werden.
So können kreative Ressourcen neu entdeckt, Selbstheilungskräfte gestärkt sowie vielfältige
Veränderungsprozesse angeregt werden. Eindrücke können verarbeitet und persönliches
Erleben zum Ausdruck gebracht werden. Über das Gestalten ist es möglich, Spannungen zu
regulieren, nach Konfliktlösungen zu suchen und in diesem Prozess zunehmend in einen
schöpferischen Dialog zwischen Innen- und Außenwelt zu treten.
Kunsttherapie im Rehaprozess
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Die Rehabilitanden in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin erhalten Kunsttherapie im Gruppensetting als festen Bestandteil des Therapieprogramms, zweimal wöchentlich
je 90 Minuten in ihrer Basisgruppe. Dabei sind die einzelnen Einheiten gegliedert in eine Gestaltungs- und Besprechungsphase, die individuell an die Gruppe angepasst werden.
Das gemeinsame Gestalten in der Gruppe fördert den Kontakt der Patienten untereinander.
Dieser Austausch ermöglicht die Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und die Gewissheit,
mit den eigenen Schwierigkeiten nicht allein zu sein. Besonders wichtig ist, dass dies alles in
einer wertungsfreien, akzeptierenden Atmosphäre geschieht, in der die Rehabilitanden sich
frei ausdrücken können.
Zudem können in der Gruppe die Beziehungsmöglichkeiten des Individuums verdeutlicht und
bearbeitet werden; Lernen am Modell und korrektive emotionale Erfahrungen können stattfinden.Dabei kommen verschiedene Medien und Techniken mit je eigener Wirkung zum Einsatz. Die Rehabilitanden können unter anderem wählen zwischen Pastell- und Ölkreiden,
Gouache- und Fingerfarben sowie Wasser-/Deckfarbe und Aquarellstiften.
Als weitere Materialien bieten wir Ton und Speckstein an, außerdem Zeitschriften und farbiges Papier für das Erstellen von Collagen. Dabei ist wichtig, dass die Rehabilitanden sich
nicht auf das Herstellen von schönen Dingen beschränken, sondern sich als Bestandteil des
therapeutischen Prozesses mit ihren Gestaltungen auseinandersetzen.
Je nach Gruppe und Gruppenbedürfnis wird themenzentriert, d.h. nach einem vorgegebenen
Thema, oder nach eigenen Themen gestaltet. Die themenzentrierte Kunsttherapie bietet
sich insbesondere bei Patienten an, die unter Überflutungszuständen leiden. Um das Überangebot an Erinnerungen und Assoziationsketten zu stoppen, kann ein Thema dem Patienten wichtige therapeutische Unterstützung und Halt geben. Die Kontrolle über innere Bilder
kann so besser zurück gewonnen werden. Gerade bei komplex traumatisierten Patienten ist
das innerhalb der Therapie spontane Auftauchen traumatischer Bilder beängstigend. Hier
ermöglicht das themenzentrierte Malen, die Aufmerksamkeit zu fokussieren und den Kontakt
zu Ressourcen zu halten.
Fakultativ ist zudem die Verordnung von Einzelkunsttherapie möglich.
Eine Indikation hierfür ist zum Beispiel gegeben, wenn die Bearbeitung bestimmter Themen
eine intensivere und umfangreichere Betreuung erfordert, als dies der Rahmen der Gruppenangebote ermöglichen kann. Zudem ist sie gegeben bei Patienten, für die bildnerisches
Gestalten ein besonders wichtiges Ausdrucksmittel ist.
Arbeitstherapie
s. Ergotherapie/MBOR
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Pädagogische Leistungen
Pädagogische Leistungen im engeren Sinne werden in der Abteilung nicht erbracht. Es erfolgt eine umfangreiche störungsspezifische Psychoedukation. Einzelne therapeutische Methoden können durchaus pädagogischen Charakter annehmen.
Einbindung der Angehörigen
Aufgrund der bundesweiten Zuweisung der Patienten ist eine regelhafte Einbindung der Angehörigen nicht möglich. Angehörigengespräche sind aber grundsätzlich erwünscht und finden nach individueller Absprache im Rahmen der Psychotherapie statt.
Darstellung der berufsbezogenen Diagnostik und Therapieangebote
Neben der Erhebung der Anamnese, die in der Psychosomatik das wesentliche diagnostische Instruement darstellt, wird bei allen Patienten der AVEM druchgeführt. Spezifische berufsbezogene diagnostische Fragestellungen können in der Ergotherapie (MELBA, Projektgruppen, interne Belastungserprobung, Konzentrationstraining, CogPack) bearbeitet werden.
Gerade in der Ergotherapie ist eine trennscharfe Unterscheidung zwischen Diagnostik und
Therapie nicht sinnvoll, da die therapeutischen Methoden der Diagnostik dienen und umgekehrt.
Weitere spezifische berufsbezogene Therapieangebote bestehen in der Nutzung des Musterarbeitsplatzes „Büro“ und dem berufsbezogenen Coaching.
Wenn die berufsbezogenen Fragestellungen im Vordergrund stehen, erfolgt eine Zuweisung
der Patienten in die MBOR-Gruppe (MBOR Stufe B), s. hierzu das entsprechende Konzept
im Anhang.
Gesundheitstraining und Patientenschulung
Die Ernährungsberatung führt für alle Versicherten des Hauses sechs aufeinander abgestimmte, zum Teil bereits manualisierte, gesundheitsbildende Vorträge zum Thema gesunde
Ernährung, Achtsamkeit und ernährungsbedingte Gesundheitsstörungen durch.
Obenstehendes Angebot wird bei bestehender Indikation für die Abteilung für Psychotherapeutische Medizin durch eine Lehrküche ergänzt, in der die Versicherten gemeinsam mit der
Ernährungsberaterin ein komplettes Menü planen, zubereiten und zusammen essen.
Der Sozialdienst führt für alle Versicherten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin
als Basisprogramm 4 aufeinander abgestimmte psychoedukative Vorträge durch, in denen
relevante Themenbereiche aus der Sozialmedizin und dem Sozialrecht abgehandelt werden.
Die Versicherten werden unter anderem über Themen wie Arbeitsunfähigkeit und die Folgen,
sozialmedizinische Leistungseinschätzung, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, RehaNachsorge, Schwerbehinderung, Persönliches Budget, OEG, Schweigepflicht und andere
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informiert. Im Anschluss an die Vorträge besteht jeweils ein Zeitfenster, in dem die Inhalte
nachbesprochen werden können.
Im Rahmen des MBOR-Konzeptes findet eine manualisierte Schulung der Patienten in Bezug auf den Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz statt:
•
Gruppengröße: Max. 11 Teilnehmer
•
Setting: Geschlossene Gruppe, manualisiert über 4 Wochen
•
Frequenz: 1 x/Woche 90 Minuten
•
Materialien: Gruppenraum, Flipchart, Handouts
Modul I (Arbeit und Gesundheit): Motivation der Versicherten zur Auseinandersetzung mit
berufsbezogenen Konflikten und Problembereichen, Verdeutlichung von Zusammenhängen
zwischen gesundheitlichen Beschwerden und beruflicher Belastung, Vermittlung positiver
Aspekte, Funktion und Bedeutung der Arbeit.
Modul II (Psychische Erkrankung und Persönlichkeit): Erlangung eines verbesserten Selbstverständnisses, kognitive Umstrukturierung, Aktivierung persönlicher Ressourcen.
Modul III (Stressreaktion und Entspannungsreaktion, Stressbewältigung am Arbeitsplatz):
Verbesserung der Körperwahrnehmung, Erarbeitung von Veränderungsmöglichkeiten im
Bezug auf den Körper, Erarbeitung individueller arbeitsrelevanter Stressoren und entsprechender Stressbewältigungsstrategien, Auseinandersetzung mit individuellen Stressgedanken.
Modul IV (Soziale Kompetenz, Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz und Belastungsmanagement): Vermittlung theoretischer Grundlagen zu Prozessen bzw. Inhalten der Kommunikation, Reflektion schwieriger Kommunikationssituationen im Berufsalltag, Erarbeitung von Möglichkeiten der Verhaltensänderung, Erarbeitung von Konfliktbewältigungsstrategien am Arbeitsplatz anhand von Rollenspielen, Aktivierung persönlicher Ressourcen, Vermittlung einer
akzeptierenderen Grundhaltung.
Begleitend kommen in allen Modulen Übungen zur Förderung der Achtsamkeit (mindfulness)
zum Einsatz.
Die Patientenschulungen im Rahmen indikativer psychoedukativer Gruppen („Infogruppe
Depression“, Tinnitusgruppe) oder Gruppen mit psychoedukativen Elementen (Gruppe „Körper & Seele“, Traumagruppe) sind unter Abschnitt 4.4.1 aufgeführt.
Im Sinne einer Förderung des Selbstmanagements kann auch die Selbstregulationsgruppe
als Schulung aufgefasst werden.
Entlassungsmanagement
Sozialmedizinische Leistungsbeurteilung
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Die sozialmedizinische Leistungsbeurteilung fußt auf der interdisziplinären Einschätzung
unter Beteiligung von Bezugstherapeut,ggf. zuständigem Arzt, Sozialdienst, Pflege, Kunstund Ergotherapie sowie des Bewegungsteams und wird spätestens in der Woche vor der
Entlassung im Rahmen einer Rehakonferenz festgelegt und von der Leitung verantwortet.
Selbstverständlich erfolgt die Erarbeitung der sozialmedizinische Einschätzung unter Einbeziehung des Patienten, auch, um die Motivation für ggf. erforderliche Maßnahmen zu stärken.
Vorbereitung zur Entlassung, Zeitpunkt Entlassungsuntersuchung
Die konzeptionellen und ressourcenbedingten Gegebenheiten, resultieren in der Regel in
einer Dauer der Rehabilitation von 5 Wochen, in Einzelfällen auch länger oder kürzer, wobei
Veränderungen der Dauer der Rehabilitation mit dem Patienten im Voraus abgesprochen
werden. Der Entlassungstermin steht somit in der Regel bereits so frühzeitig fest, dass weiterführende Maßnahmen entsprechend eingeleitet werden können und in der Therapie der
Übergang in das häusliche Umfeld vorbereitet werden kann.
Das therapeutische Abschlussgespräch findet in der Regel am Tag vor der Abreise statt, die
ärztliche Abschlussuntersuchung ebenfalls, sofern keine medizinischen Auffälligkeiten bestehen, auch in der Woche zuvor.
Am Abreisetag findet eine Abschlussgruppe unter Leitung der Chefärztin und des Oberarztes
und Beteiligung der Sozialarbeiterin statt, in der ggf. noch offene Fragen geklärt werden können, insbesondere aber für die Patienten die Möglichkeit besteht, ein offenes Feedback zu
geben.
Nachsorgeleistungen
Zur Erarbeitung der sozialmedizinischen Lesitungsbeurteilung gehört eine differenzierte Planung weiterführender Maßnahmen, wie innerbetriebliche Umsetzung, stufenweise Wiedereingliederung oder Beantragung von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Entsprechende Gespräche mit Arbeitgebern sowie die Planung einer Wiedereingliederung erfolgen,
sowit möglich, aus der Rehabilitation heraus. Bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen
erfolgt eine individuelle Beratung sowie erforderlichenfalls eine Hilfestellung bei der Antragstellung.
Für die Planung der weiteren Therapie erfolgt eine Beratung bezüglich der Richtung,
Schwerpunktsetzung und des Umfanges der erforderlichen Therapie. Dementsprechend
werden je nach Indikation Listen sowohl von ambulanten Therapeuten als auch von teil- und
vollstationären Einrichtungen erarbeitet. Die Patienten haben zudem die Möglichkeit, einen
kostenfreien Internetarbeitsplatz mit Druckmöglichkeit für die Therapeutensuche zu nutzen.
Die Nachsorge (IRENA, Curriculum Hannover, PRN der DRV Westfalen) wird therapiebegleitend erarbeitet und ggf. durch laufend aktualisierte Listen unterstützt.
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Aufgrund der überregionalen Ausrichtung können Kontakte zu Selbsthilfegruppen nur individuell vermittelt werden. Informationsmaterial regionaler und überregionaler Organisationen
steht zur Verfügung.
E-Bericht, Kurzarztbrief, Info-Material für Patienten
Der Entlassungsbericht wird nach den Vorgaben der DRV Bund innerhalb von 14 Tagen
nach der Entlassung fertiggestellt und versandt. Die konzeptionelle Haltung der Abteilung
beinhaltet die Auffassung, dass der Patient nicht nur ein Recht auf seinen Bericht hat, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit dem Bericht im Sinne der Selbstwirksamkeit therapeutisch erwünscht ist. Eine Zusendung des Berichtes an den Patienten auf dessen
Wunsch hin stellt in der Abteilung die Regel dar.
Bei der Entlassung erhalten die Patienten einen Kurzarztbrief mit den wichtigsten Informationen (Diagnosen, Medikation, Therapieempfehlungen) für den weiterbehandelnden Arzt
und/oder Therapeuten.
Eine Grundausstattung an Informationsmaterial erhalten die Patienten zu Beginn der Rehabilitation, weiteres Material im Verlauf sowohl zu sozialmedizinischen als auch diagnosespezifischen Themen je nach Indikation. In der Klinik liegen darüberhinaus Informationsbroschüren von Beratungsstellen, Selbsthilfe- und Angehörigenorganisationen etc. zur Mitnahme
aus.
4.6
Notfallmanagement
Notfallausrüstung
Auf jeder Etage der Klinik Am Osterbach wird folgende Notfallbasisausrüstung vorgehalten:
Standardisierter Notfallkoffer (Ulmer-Koffer) mit integriertem Absauggeät und transportabler
Sauerstoffflasche, zusätzlich steht auf der Pflegestation (Station 3) eine weitere Ausrüstung,
bestehend aus einem automatischen Defibrillator (AED), einem transportablen Pulsoxymeter
und 2 mobilen Überwachungsmonitoren. Darüber hinaus ist auf dieser Station ein gesonderter Notfallraum eingerichtet, der eine optimale Versorgung und ein lückenloses Monitoring
der Patienten gewährleistet.
Im Bereich der Diagnostik, wo auch Ergometrien durchgeführt werden, stehen zusätzlich ein
zweiter Defibrillator und ein für insbesondere kardiale Notfälle bestückter Notfallkoffer bereit.
Notfallraum
Für somatische Notfälle existiert in der Abteilung für Neurologie ein Notfallraum, in dem ein
Monitoring möglich ist (s. o.)
In der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin spielen naturgemäß psychische Notfälle
eine deutlich größere Rolle. Hierfür ist ein Notfallgesprächsraum mit einer sicheren, geschüt-
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zen Atmosphäre und einer Ruhemöglichkeit eingerichtet, der durch seine unmittelbare Nähe
zum Dienstzimmer auch eine sichere Beobachtung für einen mittelfristigen Zeitraum ermöglicht.
Notfallmaßnahmen und -ablaufplan
Im Haus gibt es eine einheitliche klinikinterne Notrufnummer (777). Der Notruf wird an der
Rezeption über ein gesondertes „Notfall-Telefon“ entgegengenommen, dies gewährleistet
erste Priorität bei mehreren Anrufen. Über die Rezeption wird der Notalarm ausgelöst und
erreicht primär den AvD und ein Sammelruf erfolgt auf Station 2 und 3. Sollte jemand von
diesen Stationen nicht erreichbar sein, erfolgt binnen von 15 Sekunden eine automatische
Rufumleitung zu Frau Dr. Prieshof und Herrn Dr. Jütte. Von den Stationen werden dann der
Notfallkoffer und der Defibrillator zum Notfallgeschehen gebracht.
Notfallfortbildungen und -übungen
Zweimal im Jahr finden verbindliche Notfallschulungen für alle Mitarbeiter statt. Sie werden
durchgeführt durch Frau Dr. Prieshof (Internistin) und Herrn Dr. Jütte (Neurologe). Die Schulungen beinhalten u. a. das Erkennen kritischer Situationen sowie praktische Übungen am
Modell. In jeder Abteilung sind Aushänge vorhanden, die das Verhalten im Notfall regeln und
den Ablauf der kardio-pulmonalen Reanimation beschreiben.
Dokumentation der Notfälle
Die Notfälle werden in unserem Komplikationsbogen erfasst. Bei Unstimmigkeiten oder Problemen erfolgt die direkte Kontaktaufnahme mit Frau Dr. Prieshof oder Herrn Dr. Jütte.
Der Ablauf der Notfallkette und die Verantwortlichen sind verbindlich geregelt und in das QMSystem der Klinik eingebunden, die entsprechenden Abläufe und Verantwortlichen sind
ebenfalls in einer Regelung erfasst. Die Regelungen werden regelmäßig aktualisiert.
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5
Dokumentation
5.1
Patientenakte
In der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin wird an drei Stellen patientenbezogen
dokumentiert
•
Die eigentliche Patientenakte wird mit den vom Kostenträger zur Verfügung gestellten
Dokumenten vom Aufnahmebüro zusammengestellt und den zuständigen Therapeuten
zugeleitet. Die im Vorfeld den Patienten zugesandten, ausgefüllten Anamnesebögen
und ggf. mitgebrachte Fremdbefunde und die im Rahmen des Aufnahmegespräches
sowie des weiteren Therapieverlaufes, auch von anderen Berufsgruppen, erhobenen
Befunde und Aufzeichungen werden vom Bezugstherapeuten zur Akte genommen.
•
Gleichzeitig werden die wichtigsten Daten und Befunde sowie relevante Therapieinhalte (Foci, Ziele, etc.) parallel in der EDV dokumentiert, da so alle beteiligten Berufsgruppen Zugriff auf die wesentlichen Daten erhalten.
•
Bei der Pflege wird eine „Patientenkurve“ geführt, in der medizinische und therapeutische Anordnungen für die Pflege getätigt werden sowie notfallrelevante Daten, (Allergien, Unverträglichkeiten etc.) und wichtige Mitteilungen der Pflege an Ärzte und
Therapeuten dokumentiert werden. Auch aktuelle medizinische Befunde und Konsilberichte sowie die Dokumentation der Pflege sowie der in Visiten und Rehakonferenzen
festgelegten Ziele und sozialmedizinischen Perspektiven werden in der Patientenkurve
gesammelt, da diese jederzeit allen beteiligten Berufsgruppen, auch den diensthabenden Ärzten, zur Verfügung steht.
Die Rehaziele werden auf einem „Zielebogen“ von den Patienten dokumentiert. Diese Dokumentation wird in den therapeutischen Gesprächen, der Visite sowie im Abschlussgespräch mit dem Patienten besprochen und dokumentiert. Nach der Abreise wird der Zielebogen zur Akte genommen.
5.2
Therapieplanung, Terminierung, Umsetzung KTL
Die Aufnahme in die vorgeplante Therapiegruppe impliziert ein Basistherapieprogramm, das
nach der Aufnahme individuell ergänzt und erweitert wird. Die ggf. erforderliche Abstimmung
zwischen psychologischem Bezugstherapeuten und zuständigem Arzt erfolgt über ein entsprechendes Formblatt.
Die eigentliche Terminierung erfolgt EDV-gestützt mittels einer entsprechenden Therapieplanungssoftware. Nach manueller Überprüfung erhalten die Patienten jeweils Sonntags ihren
Plan fürdie folgende Woche. Kurzfristig verordnete Therapien, so auch die der ersten Behandlungswoche, werden manuell nachgeplant und individuell mitegeteilt.
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Die Software ermöglicht darüberhinaus über Datenbankabfragen das Monitoring der KTLVorgaben, auch bezüglich Reha-Therapiestandards (ggw. in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin relevant ist der Reha-Therapiestandard „Depression“).
Dadurch, dass alle Therapien auf den Therapieplänen abgezeichnet werden und die Patienten die Pläne am Ende der Woche bei ihren Therapeuten abgeben, entsteht zum einen eine
hohe Verbindlichkeit des Therapieplans, zum anderen ist sichergestellt, dass auch nur die
wirklich wahrgenommenen Therapien in der KTL-Übersicht im Entlassungsbericht aufgeführt
werden.
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
6
Qualitätssicherung
6.1
Internes Qualitätsmanagement
QM-Beauftragter
In der Klinik Am Osterbach ist eine Qualitätsmanagementbeauftragte (1/2 Stelle) mit den
erforderlichen fachlichen Qualifikationen benannt worden.
Qualitätszirkel
Regelmäßig abgehaltene Qualitätszirkel auf verschiedenen Ebenen sind in der Abteilung und
in der Klinik ein etabliertes Werkzeug im Rahmen des Prozesses der kontinuierlichen Verbesserung.
Beschwerdemanagement
In der Klinik sind zwei Patientenbeauftragte benannt, die regelmäßige Sprechstunden anbieten, sich aber auch mit schriftlich eingereichten Beschwerden oder Verbesserungsvorschlägen von Patienten befassen. Die Patienten erhalten eine kurzfristige Rückmeldung über die
Bearbeitung. Die Vorschläge und Beschwerden der Patienten werden gesammelt und in den
jeweils zuständigen Gremien bearbeitet.
Bei der Anreise werden die Patienten ausdrücklich auf diese Möglichkeiten hingewiesen und
ermutigt, Verbesserungsvorschläge einzubringen.
Beschwerden, die über die DRV eingereicht werden, werden im Rahmen eines gelenkten
Prozesses kurzfristig bearbeitet.
Patientenzufriedenheit
Jeder Patient erhält gegen Ende der Reha in unserer Abteilung einen Fragebogen zur Patientenzufriedenheit. Die gesammelten Fragebögen werden kontinuierlich ausgewertet, so
dass sich anbahnende systematische Mängel frühzeitig identifiziert und behoben werden
können. Die Ergebnisse der Auswertung werden quartalsweise in der Abteilungsleiterkonferenz vorgestellt und im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung diskutiert.
Supervision
Die unmittelbare fachliche Supervision der therapeutischen Dienste erfolgt durch die Fachvorgesetzten. Zusätzlich findet in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin eine monatliche externe Teamsupervision statt.
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Fortbildung Mitarbeiter
Pflichtschulungen für Mitarbeiter werden jährlich geplant und kontinuierlich durchgeführt. Im
Rahmen des Wicker-Seminarprogramms bieten wir unseren Mitarbeitern außerdem die kostenfreie Teilnahme an einem umfangreichen internen Fort- und Weiterbildungsprogramm.
Darüber hinaus werden externe Schulungen/Fortbildungen von der Klinikleitung befürwortet
und durch Sonderurlaub und finanzielle Zuwendungen unterstützt.
In der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin werden regelmäßige Fortbildungsveranstaltungem, die jeweils von der Ärztekammer zertifiziert sind, angeboten. Des Weiteren ist
primär für Ärzte in Weiterbildung, aber auch für die anderen Berufsgruppen, ein an dem Weiterbildungscurriculum der Ärztekammer Westfalen-Lippe ausgerichtetes internes Weiterbildungsseminar implementiert.
6.2
Externe Qualitätssicherung
Teilnahme am QS-Verfahren
Die Klinik Am Osterbach nimmt am externen Qualitätssicherungsverfahren der Deutschen
Rentenversicherung Bund teil.
Zertifizierung
Die Klinik Am Osterbach verfügt seit dem Jahr 2000 über ein auf der DIN EN ISO 9001 und
den Qualitätsgrundsätzen der Deutschen Gesellschaft für medizinische Rehabilitation (DEGEMED) basierendes Qualitätsmanagement-System.
Dieses Qualitätsmanagement-System erfüllt die Anforderungen der im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) erarbeiteten Vereinbarung zum internen Qualitätsmanagement nach § 20 Abs. 2a SGB IX.
Die Zertifizierung nach den o. g. Anforderungen erfolgte durch die Zertifizierungsgesellschaft
DIOcert.
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7
Hygiene
7.1
Hygienekommission
Den Vorsitz der Hygienekommission führen die jeweiligen Chefärzte oder ihre Vertreter, die
Hygienekommission setzt sich zusammen aus der Chefärztin der HNO, Frau Dr. Scheer,
Chefärztin der Psychosomatik, Frau Dr. Stroop, Chefarzt der Neurologie, Dr. Bachmann,
Qualitätsbeauftragte Frau Balk, Verwaltungsleiter Herr Hippe, Pflegedienstleitung Herr Bader, Hauswirtschaftsleitung Frau Surmann, Hygienefachkraft (extern) Herr Pollmann, Technischer Leiter Herr Grotefeld, Hygienebeauftragte Ärztin Frau Dr. Prieshof. Die Hygienekommission tagt mindestens 1x halbjährlich, das Protokoll wird von der Hygienefachkraft geführt
und an die jeweiligen Mitglieder nach Erstellung weitergeleitet.
7.2
Krankenhaushygieniker
Prof. Dr. Franz-Josef Schmitz, Klinikum Minden
7.3
Hygienefachkraft
Herr Ernst-Otto Pollmann, Hygienefachkraft (extern).
7.4
Hygienebeauftragter Arzt
Frau Dr. med. A. Prieshof, Internistin und hygienebeauftragte Ärztin.
7.5
Hygienehandbuch
Das Hygienehandbuch ist im Intranet einsehbar und in ausgedruckter Form auf den jeweiligen Stationen verfügbar. Das Hygienehandbuch wird jährlich aktualisiert von der hygienebeauftragten Ärztin und der Hygienefachkraft.
7.6
Mitarbeiterschulungen
Die allgemein geforderten Mitarbeiterschulungen im Bereich der Küchenhygiene § 46 und
der Händehygiene des medizinischen Personals werden regelmäßig jährlich durchgeführt.
Zusätzlich bieten wir im Jahr ca. 5 weitere Mitarbeiterschulungen zu hygienerelevanten
Themen an. Hier ist insbesondere die Teilnahme für direkt am Patienten arbeitende Mitarbeiter 3x im Jahr verpflichtend.
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
8
Datenschutz
8.1
Datenschutzbeauftragter
Die Klinik Am Osterbach hat einen Datenschutzbeauftragten bestellt. Dieses ist Herr Breuer
aus dem Büro Wicker in Bad Wildungen. Der Datenschutzbeauftragte hat das öffentliche
Verfahrensverzeichnis erstellt und stellt dieses auf Anforderung jedermann zur Verfügung.
Die Mitarbeiter der Klinik sind auf den Datenschutz nach §5 DDSG verpflichtet sowie auf den
§203 STGB Schweigepflicht belehrt.
8.2
Patientendaten
Die im Haus benötigten Patientendaten werden von unserer EDV gespeichert. Zugriff auf
diese Patientendaten haben die Mitarbeiter, die mit diesen Daten arbeiten müssen. Die Daten der Patienten sind jeweils durch User und Kennwort geschützt, so dass jeder Mitarbeiter
nur mit seinem Passwort und seiner User ID auf die Daten zurückgreifen kann, die für seine
Arbeit notwendig sind.
8.3
EDV
Die Klinik Am Osterbach verlangt von allen Mitarbeitern einen sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgang beim Gebrauch der EDV und damit auch der Patientendaten. Verstöße
oder auch vermutete Verstöße sind dem zuständigen IT-Beauftragten unverzüglich zu melden. Der IT-Beauftragte sorgt für eine fachgerechte Installation der Serverfarm sowie der IT
Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Securitypatches werden zeitnah eingespielt.
Damit niemand auf die Patientendaten zugreifen kann, sind alle Server und Rechner mit Sophos Antivirensoftware ausgestattet und werden permanent überwacht. Die Klinik am Osterbach wird durch eine unternehmensweite Firewall geschützt.
Der Gebrauch von externen Festplatten oder Speichersticks ist grundsätzlich nicht gestattet.
Ausnahmen werden im Einzelfall nach Prüfung durch den Administrator gestattet.
Jeder Mitarbeiter erhält – sofern erforderlich – einen eigenen Useraccount mit einem individuellen Passwort. Nicht mehr verwendete Benutzerzugänge werden aus dem System entfernt. Die Passwörter müssen regelmäßig geändert werden. Ein User erhält nur Zugriff auf
Verzeichnisse und Serverressourcen, die er für die tägliche Erledigung seiner Aufgaben in
der Klinik benötigt. Die Weitergabe des persönlichen Kennwortes an Dritte ist untersagt.
Möglichkeiten zum Erstellen von DVDs und CDs bestehen an den Mitarbeiterarbeitsplätzen
nicht.
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
8.4
Mitarbeiterschulungen
Es finden mindestens zwei Datenschutzschulungen innerhalb eines Jahres statt. Diese Datenschutzschulungen werden von dem Datenschutzbeauftragten, Herrn Breuer, im Hause
durchgeführt.
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
9
Mustertherapiepläne ( ⇒ s. Anlage)
10
Anlagen
10.1 Mustertherapiepläne
Die Erstellung des individuellen Therapieplans richtet sich nicht ausschließlich nach der ICDDiagnose, sondern berücksichtigt auch die Psychdynamik nach OPD (Strukturniveau, Konflikt, Krankheitserleben, Beziehung) sowie die psychosozialen Rahmenbedingungen.
So kann zum Beispiel ein Patient mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung entweder
in einer halboffenen Gruppe oder in einer geschlossenen Traumatherapiegruppe aufgenommen werden, mit jeweils angepassten Therapieplänen.
Bei besonderer beruflicher Problemlage wird in der Regel die Aufnahme in die geschlossene
MBOR-Gruppe favorisiert, sofern nicht das Krankheitsbild derart ausgeprägt ist, dass zunächst andere Themen im Vordergrund stehen.
Geschlossene Traumagruppe, tiefenpsychologisch fundiert
Anreisewoche
Dienstag
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:15
Ernährungsber. 15min
14:15 - 15:15
Aufnahme psych.
15:15 - 15:45
Aufnahme körperlich
16:15 - 17:00
Anreisebegrüßung
18:45 - 19:30
Klinikführung
Mittwoch
07:00 - 07:30
Messen/ Wiegen
07:30 - 08:00
Frühstück
08:00 - 08:30
Frühstücksschulung
08:45 - 09:45
Chefärztl. Begrüßung
10:50 - 10:55
Kontakt
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:30 - 14:30
Oberarztgruppe
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Donnerstag
07:30 - 08:15
Frühstück
08:15 - 08:45
Einführung Kunstth.
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Einführung SoMe
17:30 - 17:40
Kontakt 10min
Freitag
07:25 - 07:30
Kontakt
07:30 - 08:45
Frühstück
08:45 - 10:15
PT GELB I
10:30 - 12:00
Bado
12:00 - 13:00
Mittagessen
Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer)
Montag
06:30 - 06:35
Blutentnahme
07:30 - 08:00
Wassergymnastik
08:00 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
10:00 - 11:00
Sozialberatung
10:00 - 10:30
Massage
11:20 - 12:00
Krankengymnastik
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:10
Wassertreten
13:30 - 15:00
PT GELB I
16:00 - 16:45
Sozialrechtsvortrag
Dienstag
07:30 - 07:40
Wassertreten
07:40 - 09:00
Frühstück
09:15 - 09:20
Kontakt
10:30 - 11:50
Kunsttherapie GELB
11:00 - 12:00
Terrainwandern
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Körperwahrnehmung
14:30 - 15:00
Wassergymnastik
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Mittwoch
07:30 - 08:00
Massage
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 10:00
Ergo Werkgruppe
11:00 - 11:50
Einzelgespräch
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:10
Wassertreten
13:30 - 14:30
PT GELB II
18:10 - 18:15
Kontakt
Donnerstag
07:05 - 07:10
Kontakt
07:30 - 08:45
Frühstück
08:45 - 10:15
Kunsttherapie GELB
11:00 - 12:00
Selbstregulationsgr.
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:15 - 13:20
Kontakt
14:10 - 14:30
Visite CA/OA
14:30 - 15:00
Wassergymnastik
18:10 - 18:15
Kontakt
Freitag
07:30 - 08:45
Frühstück
08:45 - 10:15
PT GELB I
10:00 - 10:15
Kontakt 15min
10:45 - 11:30
EV Ernährungsmangel
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:40
Krankengymnastik
15:00 - 15:30
PMR
Abreisewoche
Montag, 11. August 2014
07:00 - 08:00
Abschlußwiegen
08:00 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
09:30 - 10:10
Krankengymnastik
09:45 - 09:50
Kontakt
10:30 - 11:00
sonst. Hilfen
12:00 - 13:00
Mittagessen
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Dienstag, 12. August 2014
07:30 - 08:45
Frühstück
08:45 - 09:30
OA-Abschlussgruppe
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Geschlossene Traumagruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch
Anreisewoche:
Dienstag
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:30 - 14:00
Aufnahme körperlich
15:00 - 16:00
VT Aufnahme psych.
16:15 - 17:00
Anreisebegrüßung
18:00 - 18:05
Kontakt
18:45 - 19:30
Klinikführung
Mittwoch
07:00 - 07:30
Messen/ Wiegen
07:30 - 08:00
Frühstück
08:00 - 08:30
Frühstücksschulung
08:45 - 09:45
Chefärztl. Begrüßung
11:00 - 12:00
Oberarztgruppe
12:00 - 13:00
Mittagessen
17:25 - 17:35
Kontakt 10min
Donnerstag
07:30 - 09:00
Frühstück
09:25 - 09:30
Kontakt
12:00 - 13:00
Mittagessen
18:00 - 18:05
Kontakt
Freitag
06:55 - 07:00
Blutentnahme
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 10:00
PT LINDGRÜN II
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:25 - 13:30
Sprechstunde
Seite 61
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer)
Montag
07:30 - 08:00
Wassergymnastik
08:00 - 08:30
Frühstück
08:30 - 10:00
Ergo Werkgruppe
10:20 - 11:50
PT LINDGRÜN I
11:50 - 12:00
Wassertreten
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Dauerdusche
13:30 - 14:00
Packungen Moor PT
14:30 - 16:00
Bado
16:00 - 16:45
Sozialrechtsvortrag
Dienstag
07:30 - 08:00
Paraffingruppe
08:00 - 09:00
Frühstück
09:00 - 09:50
VT-Einzel 50
09:50 - 10:00
Wassertreten
10:20 - 11:50
Kunstther. LINDGRÜN
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Dauerdusche
14:30 - 15:00
Wassergymnastik
15:00 - 16:00
Körperwahrnehmung
Mittwoch
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 10:00
PT LINDGRÜN II
10:30 - 11:00
Ernährungsberatung
11:15 - 12:00
Autogenes Training
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Konzentrationstrain.
14:00 - 14:10
Wassertreten
14:20 - 15:00
Fußreflexzonenmass
Donnerstag
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
Wirbelsäulengymn.
09:30 - 09:40
Wassertreten
10:15 - 10:30
Visite
Seite 62
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
10:00 - 10:20
EKG
11:00 - 12:00
Selbstregulationsgr.
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Einführung SoMe
14:00 - 15:30
PT LINDGRÜN I
Freitag
07:30 - 08:00
Paraffingruppe
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 10:00
Terrainwandern
10:00 - 11:00
SB Wirtsch. Sich.
10:10 - 10:20
Wassertreten
10:30 - 12:00
Kunstther. LINDGRÜN
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:40
Fußreflexzonenmassag
19:00 - 19:05
Kontakt
Abreisewoche
Montag
07:00 - 07:30
Abschlußwiegen
07:30 - 08:00
Wassergymnastik
08:00 - 09:00
Frühstück
09:00 - 10:00
Dauerdusche
10:20 - 11:50
PT LINDGRÜN I
11:50 - 12:00
Wassertreten
12:00 - 13:00
Mittagessen
14:00 - 14:20
Abschlussgespräch
14:30 - 15:00
Packung Moor PT
Dienstag
07:30 - 08:00
Paraffingruppe
08:45 - 09:30
OA-Abschlussgruppe
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Halboffene Gruppe, tiefenpsychologisch fundiert
Anreisewoche
Dienstag
12:00 - 13:00
Mittagessen
16:15 - 17:00
Anreisebegrüßung
17:00 - 17:05
Kontakt
18:45 - 19:30
Klinikführung
Mittwoch
07:00 - 07:30
Messen/ Wiegen
07:30 - 08:00
Frühstück
08:00 - 08:30
Frühstücksschulung
08:45 - 09:45
Chefärztl. Begrüßung
11:00 - 12:00
Oberarztgruppe
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:30 - 14:00
Aufnahme körplich
14:00 - 15:00
Aufnahme psych.
Donnerstag
06:55 - 07:00
Blutentnahme
07:30 - 08:15
Frühstück
08:15 - 08:45
Einführung Kunstth.
08:45 - 10:15
Bado
10:30 - 11:00
T´ai Chi
11:00 - 11:05
Kontakt
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:30
Nordic Walking
15:30 - 16:15
Body Workout
Freitag
07:30 - 09:00
Frühstück
11:00 - 12:00
PT SONNENG. II
12:00 - 13:00
Mittagessen
Seite 64
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer)
Montag
07:30 - 08:45
Frühstück
08:45 - 10:15
Kunsttherapie SONNENGELB
11:00 - 12:00
Dauerdusche
12:00 - 13:00
Mittagessen
14:10 - 14:30
Visite
14:00 - 15:00
Selbstregulationsgr.
16:00 - 16:45
Sozialrechtsvortrag
Dienstag
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 09:45
Logo-Gruppe
10:20 - 11:50
PT SONNENGELB I
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:15 - 14:00
Sozialberatung
15:00 - 16:00
Tanztherapie Frauen
17:00 - 17:45
Body Workout
Mittwoch
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
09:00 - 09:45
Logo-Gruppe
11:00 - 12:00
ET - CogPack
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:30 - 15:00
Kunstther.SONNENGELB
16:00 - 16:30
Skills Training
Donnerstag
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 10:00
Ergo Werkgruppe
10:20 - 11:50
PT SONNENGELB I
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:45
Logo-Gruppe
13:00 - 14:30
Nordic Walking
15:00 - 16:00
HNO-Vortrag 1
Seite 65
Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Freitag
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 10:00
Dauerdusche
10:40 - 11:00
EKG
11:00 - 12:00
PT SONNENG. II
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:45
Logo-Gruppe
15:00 - 15:30
PMR
Abreisewoche
Montag
07:00 - 08:00
Abschlußwiegen
08:00 - 08:45
Frühstück
08:45 - 10:15
Kunstther.SONNENGELB
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Dauerdusche
16:00 - 16:15
Abschlußgespräch
Dienstag
07:15 - 07:20
Kontakt
08:45 - 09:30
OA-Abschlussgruppe
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Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Halboffene Gruppe, kognitiv-verhaltenstherapeutisch
Anreisewoche
Dienstag
12:00 - 13:00
Mittagessen
16:15 - 17:00
Anreisebegrüßung
18:45 - 19:30
Klinikführung
Mittwoch
07:00 - 07:30
Messen/ Wiegen
07:30 - 08:00
Frühstück
08:00 - 08:30
Frühstücksschulung
08:45 - 09:45
Chefärztl. Begrüßung
10:00 - 11:00
VT Aufnahmegespräch
11:00 - 12:00
Oberarztgruppe
12:00 - 13:00
Mittagessen
Donnerstag
07:30 - 08:45
Frühstück
08:00 - 08:30
Aufnahme körplich
08:45 - 09:30
EV Fastfood
10:00 - 11:00
Sprechstunde SB
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Einführung SoMe
14:30 - 16:00
Bado
17:40 - 17:45
Kontakt
Freitag
07:30 - 09:00
Frühstück
10:15 - 11:15
Terrainwandern
11:05 - 11:10
Kontakt
12:00 - 13:00
Mittagessen
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Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer)
Montag
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
09:00 - 09:30
Internistin Termin
09:40 - 10:00
EKG
10:20 - 10:25
Kontakt
10:20 - 11:50
PT LINDGRÜN I
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
ET – Cog Pack
16:00 - 16:45
Sozialrechtsvortrag
Dienstag
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 10:00
Dauerdusche
10:20 - 11:50
Kunstther. LINDGRÜN
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:10
Wassertreten
13:00 - 14:00
Einzelkunsttherapie
14:30 - 15:00
Wassergymnastik
16:00 - 16:45
Sozialberatung
Mittwoch
06:30 - 06:35
RR-Kontrolle
06:35 - 06:40
Blutentnahme
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 10:00
PT LINDGRÜN II
10:00 - 11:00
Dauerdusche
10:30 - 11:15
Yoga & Bewemed.
11:40 - 11:50
Wassertreten
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Konzentrationstrain.
15:00 - 16:00
Tanztherapie Frauen
15:00 - 16:00
VT-Einzel 60
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Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Donnerstag
07:30 - 07:40
Wassertreten
07:40 - 08:45
Frühstück
08:45 - 09:30
EV Ernährungsmangel
10:15 - 10:20
Kontakt
11:00 - 11:05
Kontakt
11:30 - 12:00
Ernährungsberatung
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Selbstregulationsgr.
14:00 - 15:30
PT LINDGRÜN I
Freitag
07:30 - 07:40
Wassertreten
07:40 - 09:00
Frühstück
08:20 - 08:25
Kontakt
08:45 - 10:15
Seele&Körper
09:00 - 10:00
Terrainwandern
10:30 - 12:00
Kunstther. LINDGRÜN
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:07
Sprechstunde
13:30 - 14:00
PMR
14:05 - 14:10
Kontakt
Abreisewoche
Montag
07:00 - 08:00
Abschlußwiegen
08:00 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
09:00 - 10:00
Stretching
10:00 - 10:15
med. Abschlußgesp.
10:20 - 11:50
PT LINDGRÜN I
11:50 - 12:00
Wassertreten
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
ET - CogPack
15:20 - 15:50
Abschlussgespräch
15:55 - 16:00
Kontakt
Dienstag
08:45 - 09:30
OA-Abschlussgruppe
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Klinik Am Osterbach
Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Geschlossene Gruppe, MBOR kognitiv-verhaltenstherapeutisch
Anreisewoche
Dienstag
12:00 - 13:00
Mittagessen
16:15 - 17:00
Anreisebegrüßung
18:45 - 19:30
Klinikführung
Mittwoch
07:00 - 07:30
Messen/ Wiegen
07:30 - 08:00
Frühstück
08:00 - 08:30
Frühstücksschulung
08:45 - 09:45
Chefärztl. Begrüßung
10:30 - 11:00
Aufnahme körplich
10:45 - 10:50
Kontakt
11:00 - 12:00
Oberarztgruppe
12:00 - 13:00
Mittagessen
14:30 - 15:45
VT Aufnahme
Donnerstag
07:15 - 07:20
Blutentnahme
07:30 - 08:15
Frühstück
08:15 - 08:45
Einführung Kunstth.
08:45 - 09:30
EV Vollwert
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Einführung SoMe
14:00 - 15:30
Bado
Freitag
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:30
Tanztherapie Frauen
10:30 - 12:00
Arbeit & Gesundheit
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:30
Kunsttherapie PINK
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Bad Oeynhausen
Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Woche 2-4 (bei 5 Wochen Rehabilitationsdauer)
Montag
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
09:00 - 10:00
Dauerdusche
10:30 - 12:00
VT Gruppent. PINK I
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:30
Packungen warm
14:00 - 15:00
Selbstregulationsgr.
16:00 - 16:45
Sozialrechtsvortrag
Dienstag
07:30 - 08:00
Wirbelsäulengymn.
08:00 - 08:50
Frühstück
08:50 - 10:20
Kunsttherapie PINK
10:30 - 12:00
Ergo Projektgr. MBOR
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 13:45
Autogenes Training
14:00 - 14:50
VT-Einzel 50
14:30 - 15:00
Wirbelsäulengym.
Mittwoch
07:30 - 09:00
Frühstück
09:00 - 09:30
Packung warm
09:00 - 10:00
Körperwahrnehmung
11:00 - 12:00
VT Gruppe PINK II
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:00
Dauerdusche
Donnerstag
07:30 - 08:45
Frühstück
11:00 - 12:00
Arbeit & Beruf
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:15 - 14:00
Autogenes Training
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Freitag
07:30 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
09:00 - 09:15
Abschlussgespräch
In der letzten Woche:
09:30 - 10:00
Wirbelsäulengym.
Interne
10:30 - 12:00
Arbeit & Gesundheit
probung 8:00 bis 12:00
12:00 - 13:00
Mittagessen
13:00 - 14:30
Kunsttherapie PINK
15:00 - 15:30
PMR
Belastungser-
Abreisewoche
Montag
07:00 - 08:00
Abschlußwiegen
08:00 - 08:30
Frühstück
08:30 - 09:00
T´ai Chi
09:30 - 10:00
Packung warm
10:30 - 12:00
VT Gruppent. PINK I
12:00 - 13:00
Mittagessen
14:00 - 15:00
Selbstregulationsgr.
Dienstag
07:30 - 08:45
Frühstück
08:45 - 09:30
OA-Abschlussgruppe
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
10.2 Spezifische indikationsbezogene Konzepte oder interdisziplinäre Programme
Traumatherapeutisches Konzept
Das traumatherapeutische Konzept der Abteilung bietet verschiedene mögliche therapeutische Settings, die den unterschiedlichen symptomatischen Folgen der Traumatisierung und
den dadurch entstehenden Anforderungen an die Therapie und die individuellen Bedürfnisse
der Patient/innen entsprechen.
Das Setting der Abteilung für sexuell traumatisierte Frauen sieht die Behandlung in einer
geschlossenen Traumagruppe mit maximal 9 Patientinnen vor, die von einer traumatherapeutisch erfahrenen und speziell qualifizierten Therapeutin geleitet wird.
Hierfür stehen je nach Bedarf bis zu 3 Gruppen zur Verfügung, in denen ausschließlich Patientinnen mit dem Störungsbild einer Posttraumatischen Belastungsstörung behandelt werden, überwiegend Patientinnen mit komplexer PTBS nach sexueller Traumatisierung.
Die Co-Morbidität bzw. das Strukturniveau können variieren, wobei komplex traumatisierte
Patient/innen auf Borderline-Niveau, insbesondere wenn ein hohes Aggressionspotential,
Selbstverletzungen oder ein gering integriertes Strukturniveau vorliegt, nur einen Teil der
Gruppe ausmachen dürfen, um deren Halte- und Arbeitsfähigkeit nicht zu überfordern.
Für Patientinnen, die in besonderem Maße von haltgebenden Strukturen und einem klaren
Setting profitieren, steht eine spezielle, überwiegend verhaltenstherapeutisch ausgerichtete
Traumagruppe zur Verfügung, deren Schwerpunkt auf der Erlangung von Fähigkeiten der
Emotions- und Selbstwertregulation („Skills“ im Sinne der DBT) liegt.
Je nach Behandlungsfortschritt ist eine Traumakonfrontation im Einzelsetting möglich.
Im Einzelfall, insbesondere bei Monotraumatisierung oder nicht sexueller Traumatisierung
kann die Aufnahme in eine halboffene Gruppe unter Leitung einer/s traumatherapeutisch
erfahrenen Therapeuten/in erfolgen.
Da die/der Gruppenleiter/in gleichzeitig die/der Bezugstherapeut/in der einzelnen Patient/innen ist, kommt es zu einer hohen therapeutischen Verdichtung, die durch die Möglichkeit, die dyadische Beziehung auch in einer starken Hilfs-Ich Funktion zu nutzen, auch bei
Patient/innen mit starken Fragmentierungsängsten, Neigung zu Dissoziationen, Angstattacken etc. eine intensive therapeutische Arbeit möglich macht.
Hierbei bildet die Basis der therapeutischen Arbeit die Gestaltung eines sicheren therapeutischen Raumes, der den Patientinnen vermittelt, in der therapeutischen Beziehung, in der
Gruppe, aber auch im gesamten Haus geschützt, gehalten und aufgefangen zu sein, ohne
hierbei die Verantwortung für den eigenen Therapieprozess abzugeben.
Bei entsprechendem Bedarf besteht die konzeptionelle Möglichkeit, ebenso eine geschlossene Traumagruppe für Männer mit einem entsprechend erfahrenen und qualifizierten männlichen Therapeuten anzubieten. Die klinische Erfahrung zeigt, dass traumatisierte Männer
aufgrund der häufig weniger an das Geschlecht gebundenen Täter-Opfer-Beziehung auch im
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halboffenen Setting in einer gemischten Therapiegruppe unter Leitung eines/einer traumatherapeutisch qualifizierten Therapeuten/in gut profitieren.
Die bisherigen therapeutischen Erfahrungen sind bei sorgfältiger Zusammenstellung der
Gruppe (nur ein Teil der Gruppe komplex-traumatisiert auf Borderline-Strukturniveau, Aggressionen können im interaktionellen Prozess mit therapeutischer Unterstützung noch ausreichend gehalten und gesteuert werden) sehr positiv.
Dieses Basissetting muss angepasst und an die klinische Symptomatik durch eine klare
Struktur und Grenzsetzungen ergänzt werden.
Dies kann, insbesondere bei selbstschädigendem und therapiegefährdendem Verhalten,
verhaltenstherapeutische Interventionen z.B. mit Therapieverträgen oder Kontaktsperre erforderlich machen.
Grundsätzlich geht jeder Arbeit am Trauma eine in Bezug auf Dauer und Inhalte individuell
ausgestaltete Stabilisierungsphase voran. Gegebenenfalls nimmt die Stabilisierungsphase
den gesamten Zeitraum der Rehabilitation ein, dann ist in begründeten Einzelfällen nach
weiterer ambulanter Therapie relativ zeitnah eine erneute stationäre Traumatherapie indiziert.
Die Patient/innen erlernen unter Einbeziehung von Imaginationsverfahren und Notfallkoffertechniken Stabilisierungs- und Entspannungstechniken, arbeiten therapeutisch zunächst
daran, ein Selbstmanagement zu erzielen, um dann zunehmend eine ressourcenorientierte
Selbstwahrnehmung und Stärkung der Differenzierungs-, Integrations- und Handlungskompetenz in überschneidenden, für jede/n Patienten/in aber auch individuell zu erarbeitenden
und zu fokussierenden Bereichen, zu erreichen.
Die Arbeit am Trauma an sich kann dabei einen individuell unterschiedlich großen Raum
einnehmen.
Therapieplan der geschlossenen Traumagruppen
Die Patient/innen nehmen derzeit pro Woche an drei im Schwerpunkt psychodynamisch bzw.
verhaltenstherapeutisch orientierten, integrativen Gruppentherapien von zweimal 90min und
einmal 60min Dauer, an zwei Sitzungen Kunsttherapiegruppe als nonverbales Therapieverfahren von 90min Dauer teil. Dazu wird eine Einzelsitzung von 50 min pro Woche durchgeführt.
Zusätzlich haben die Patient/innen die Möglichkeit, dreimal in der Woche, in Notfällen jederzeit, die ärztliche und therapeutische Sprechstunde aufzusuchen.
Insbesondere in Phasen der Traumabearbeitung und -Integration ist der Bedarf nach Gesprächen und haltgebender Beziehung höher, so dass dann die Möglichkeit intensiver Kontakte im Sinne einer Co-Therapie durch die Pflege unter Einbezug von Imaginationsübungen
und „Skills“-Anwendung besteht.
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Gerade für Patient/innen, die einen starken Halt im Gegenüber und die therapeutische
Dyade benötigen, um sich auf sich und das Thema fokussieren zu können, ist in ausgewählten Einzelfällen auch Kunsttherapie als zusätzliche Einzelsitzung möglich.
Auf der körper- und bewegungstherapeutischen Ebene wird besonderer Wert darauf gelegt,
die Patient/innen behutsam und unter Achtung von Ängsten und Defiziten wieder in den Kontakt mit ihrem Körper zu bringen, um das traumatisierte Körperselbst in den Heilungsprozess
zu integrieren und hier Kräfte und Ressourcen zu aktivieren.
Aus diesem Grunde erfolgt eine Behandlung mit Fokussierung auf achtsame und integrierende Methoden der Körper- und Bewegungstherapie, die aber je nach Co-Morbidität auch
durch sportliche Therapien ergänzt werden können.
Primär erhalten die Patient/innen Körperwahrnehmung, speziell für Frauen oder in einer gemischten Gruppe, ebenfalls regelmäßig indiziert und gut geeignet sind Yoga und Bewegungsmeditation, Tanztherapie, Stretching und Tai Chi, die bei bestehender Indikation
durch Wirbelsäulengymnastik, Wassergymnastik, „Body-Workout“, Terrainwandern, Medizinische Trainingstherapie und „Sport und Spiel“ ergänzt werden können.
Aufgrund der in den Bewegungstherapien häufig erforderlichen Körpernähe werden diese
ausschließlich durch weibliche Bewegungstherapeutinnen durchgeführt.
Als Entspannungsverfahren wird für diese Patienten/innen PMR angewandt.
Beim autogenen Training kam es bei einem Teil der Patient/innen im Rahmen der Ich- Regression im Prozess der therapeutischen Selbsthypnose zu Angstattacken oder dissoziativen
Zuständen. Autogenes Training wird nur nach genauer Rücksprache auf besonderen
Wunsch der Patient/innen verordnet, wenn z.B. bereits positive Vorerfahrungen und Kompetenzen mit diesem Verfahren bestehen.
Zur Förderung einer positiven Körperwahrnehmung und zum Abbau von Schmerz- und
Spannungszuständen genießen die physikalischen Maßnahmen im Rahmen des traumatherapeutischen Ansatzes ebenfalls einen hohen Stellenwert.
Hier erfolgt eine individuelle Indikationsstellung wobei darauf geachtet wird, dass diese Therapien (z.B. Massagen, Packungen, Elektrotherapie etc.) bei Frauen nur von Therapeutinnen
durchgeführt werden, Ausnahmen sind nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die
Patientinnen möglich. Bei traumatisierten Männern wird dies selbstverständlich ebenfalls
thematisiert, wobei hier erfahrungsgemäß je nach Traumatisierung und Übertragungsbeziehung eher individuelle Probleme im Kontakt zum Behandler / zur Behandlerin entstehen
können.
Einen herausragenden Stellenwert hat für diese Patient/innengruppe die Sozialberatung, da
oft ein erheblicher Hilfebedarf vorliegt, der neben den Sozialmedizin- und Sozialrechtsvorträgen eine individuelle Einzelberatung bei so gut wie allen Patient/innen über mehrere Termine
parallel zum und vernetzt mit dem therapeutischen Prozess erforderlich macht.
Die Ernährungsberatung und die Lehrküche wird von den Patient/innen bei bestehender Indikation regelmäßig genutzt
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Die klinische Erfahrung zeigt, dass in dieser Patient/innengruppe erwartungsgemäß ein hoher Anteil an Essstörungen vorliegt.
Neben der Zuweisung zur Traumatherapie gelangen viele traumatisierte Patienten und Patientinnen unter einem anderen diagnostischen und symptomatischen Schwerpunkt zur stationären psychosomatischen Reha.
Hierbei handelt es sich oft um Menschen mit komplexen psychosomatischen Störungsbildern, insbesondere auch Schmerzstörungen, Menschen mit schweren affektiven Störungen
oder Angst- und Panikstörungen.
Die Traumatisierung gelangt dann im Verlauf der Therapie in das Bewusstsein und den Therapiefokus, häufig begleitet von starker emotionaler Erschütterung und Destabilisierung, sowie dem Anliegen der Patienten und Patientinnen, mit den Introjekten durch nachhaltig wirksame therapeutische Maßnahmen und Techniken besser umgehen und sich selbst stabilisieren zu können.
Um diesen Patient/innen, aber natürlich auch den Patient/innen in den eigentlichen
Traumagruppen, neben traumatherapeutischen Einzelinterventionen auch eine gezielte
Möglichkeit zur Stabilisierung anbieten zu können, wurde die nachstehende Gruppe neu
konzeptionalisiert:
Selbstregulationsgruppe
(psychoedukative Gruppe für Menschen mit traumatischen Erfahrungen)
Diese indikative Gruppe wird primär bei bestehender Indikation vom Bezugstherapeuten zusätzlich zu einer nicht traumatherapeutisch orientierten Basisgruppe verordnet. Sie ist auch
verordnungsfähig in Ergänzung zu einer Traumagruppe, wenn besonderer Bedarf an imaginativen Techniken zur Affekt- und Selbstwertregulation besteht.
Für die Abteilung stehen derzeit zwei Selbstregulationsgruppen zur Verfügung.
Frequenz 1mal / Woche à 60 min.
Maximale Teilnehmerzahl : 11 Patient/innen
Indikation: Patientinnen mit hoher emotionaler Instabilität und geringem Selbststeuerungsvermögen der eigenen Emotionen. Patientinnen die nah an der psychischen Dekompensation sind oder durch die stationäre Therapie dekompensieren können.
Insbesondere indiziert für Patientinnen mit traumabedingten gravierenden Angststörungen – insbesondere Panikattacken und Patientinnen, bei denen sich im
Verlauf eine Posttraumatische Belastungsstörung klinisch manifestiert.
Ziele:
Förderung der Erfahrung von Selbstwirksamkeit: Den Patient/innen werden
übend ressourcenorientierte Möglichkeiten vermittelt, das eigene psychische Befinden selbst zu steuern. Ziel ist die unmittelbare Erfahrung, dass „ich meine Gefühle beeinflussen kann, dass ich Grenzen setzen kann“.
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Förderung von Resilienz: Ziel ist die Aktivierung eigener Kräfte um sich wohler zu
fühlen, damit Belastendes bewusst sein kann, ohne alles zu dominieren. So können die Teilnehmer/innen die Erfahrung machen, eigene Emotionen zu steuern,
um sich selbst wieder in ein stabileres psychisches Gleichgewicht zu bringen.
Gewinnen von Stabilität: Die Patient/innen lernen Stabilisierungs- und Distanzierungstechniken zur emotionalen Regulierung kennen. Es geht immer wieder darum, im Hier und Jetzt zu sein, damit die traumatische Vergangenheit immer weniger Einfluss auf die Gegenwart nimmt.
Inhalte: Vor Beginn erhalten die Patient/innen ein Informationsblatt. Wenn Patient/innen erstmalig teilnehmen erfolgt in der Sitzung eine Einführung.
Durchgeführt werden bis zu 5 Sitzungen mit verschiedenen, überwiegend imaginativen
Übungen, aber auch stabilisierenden Narrativen.
Zu Beginn der Sitzung wird eine Achtsamkeitsübung durchgeführt.
Im Anschluss erfolgt eine kurze Reflexion der Übung: Sollte eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Erfahrungen nötig erscheinen, wird darauf hingewiesen, dies beim Bezugstherapeuten anzusprechen.
Imaginationaübungen
•
Innerer Sicherer Ort
•
Innerer Garten
•
Klärendes Bad
•
Schutzmantel
•
Gepäck ablegen
•
Baumübung
•
und andere
Arbeit mit Texten
Die einzelnen Übungen sind in einer Übungsmappe, die bei Bedarf allen Therapeuten offen
steht, in der Form einer umfangreichen therapeutischen Materialsammlung beschrieben.
Ein übergeordnetes konzeptionelles Ziel ist es, sowohl die traumatherapeutische Kompetenz
des Teams als auch die Kompetenz in der Arbeit mit persönlichkeitsstrukturell gestörten Patienten und Patientinnen kontinuierlich zu stärken und auszubauen.
Dies erfolgt im Rahmen der Teambesprechungen, der Rehakonferenzen, der Chef- und
Oberarztvisiten, der Fallsupervisionen, der abteilungsinternen Fortbildung, einer regelmäßigen Balintgruppe, der externen Supervision sowie im Rahmen von externen Fortbildungen.
Die Förderung von externen Fortbildungen hat angesichts der zunehmend komplexer werdenden Störungsbilder im Bereich der psychosomatischen Reha, kombiniert mit in weiten
Bereichen ausgeprägteren sozialen und wirtschaftlichen Problemen eine hohe Priorität für
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die Teamentwicklung. Der individuelle Fortbildungsbedarf wird durch regelmäßige Gespräche aller Teammitglieder mit der Chefärztin und dem Oberarzt ermittelt und im Rahmen der
Möglichkeiten konsequent und zielorientiert umgesetzt. Individuelle Wünsche und Prioritäten
der Teammitglieder genießen hier einen hohen Stellenwert und werden gefördert, soweit
sich dies konzeptionell integrieren lässt.
Bei komplex traumatisierten und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestörten Patienten und
Patientinnen sind in höherem Ausmaß Zweitsichten sowie in besonderen Einzelfällen auch
therapiebegleitende Mitbehandlungen durch Chefärztin/Oberarzt erforderlich. Diese werden
insbesondere dann durchgeführt, wenn die Bezugstherapeuten in ihrer therapeutischen Haltefähigkeit an ihre Grenzen geraten und Rückhalt und Struktur benötigen, um dem Patienten/der Patientin diese noch ausreichend anbieten zu können.
Von den Versicherten wird diese Art der therapeutischen Betreuung zwanglos im Sinne einer
besonderen Wertschätzung und Achtsamkeit bzw. eines besonders gut geschützten therapeutischen Raumes oder „sicheren Containers“ angenommen.
Die Erarbeitung einer fundierten sozialmedizinischen Stellungnahme parallel zur Entwicklung
und Vorbereitung weiterführender Maßnahmen hat eine besondere Wichtigkeit und Priorität,
da bei den Patientinnen und Patienten zumeist ein besonderer Hilfebedarf im sozialen und
beruflichen Bereich mit besonderen Anforderungen an die therapeutische Weiterversorgung
vernetzt werden muss.
Die möglichst konkrete Planung und Vorbereitung von weiterführenden Maßnahmen und
Therapien ist bei den traumatisierten Patient/innen eine Behandlungsvoraussetzung und ein
vordringliches Qualitätsziel.
Behandlungsindikationen
Das Behandlungskonzept ist ausgerichtet für die Behandlung sowohl von monotraumatisierten als auch komplex traumatisierten Patienten und Patientinnen.
Die Mischung von Frauen und Männern auf der Station sowohl bei den Versicherten als auch
bei den Therapeuten und Therapeutinnen ist konzeptuell ausdrücklich erwünscht, um ein
Stück Realität im geschützten therapeutischen Raum im Kontakt mit Anderen zu ermöglichen.
Für Patientinnen und Patienten, die traumatische Erfahrungen erlitten haben, bei denen aber
keine PTBS vorliegt, sondern eine andere Form der psychosomatischen Verarbeitung stattgefunden hat und dementsprechend zumindest primär andere Problemlagen und Symptome
vorherrschen (Angststörung, Schmerzstörung, Psychosomatischer Symptomenkomplex),
wird das Behandlungssetting modifiziert mit Behandlung in einer gemischten halboffenen
Gruppe, erweitert durch die Selbstregulationsgruppe.
Die damit gemachten Erfahrungen sind bei sorgfältiger Beachtung der Kontraindikationen
und Beachtung der Gruppenzusammenstellung sowie der Passung Patient / Patientin,
Therapeut / Therapeutin sehr gut.
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Eine Klinik der Wicker-Gruppe
Eine der wichtigsten Kontraindikationen besteht darin, dass eine Behandlung von Tätern in
diesem Setting nicht möglich ist, da diese den sicheren therapeutischen Raum gefährden
und die erwünschten Kontakte zwischen den Patienten und Patientinnen vorhersehbar im
Sinne der Täter-Opfer-Dynamik aufladen würden.
Die entsprechende Dynamik ist ein Thema in der Therapie und wird dort reflektiert und bearbeitet, soll aber nach Möglichkeit nicht in einer Wiederholung der traumatischen Beziehungskonstellation ausagiert werden.
Komplex traumatisierte Patientinnen und Patienten auf Borderline-Niveau sind nur dann im
psychosomatischen Setting der Abteilung behandelbar, wenn bezüglich des Niveaus der
Selbstschädigung und des Aggressionsausdruckes eine gewisse Steuerungsfähigkeit und
Vertragsfähigkeit vorliegt.
Eine zu ausgeprägte aggressive Dynamik würde wiederum die Gefahr der Retraumatisierung
für die Mitpatienten und Mitpatientinnen in sich tragen.
Ein Therapeuten- und damit Gruppenwechsel ist schon auf Grund des hohen therapeutischen Wertes der Gruppenkohäsion als Grundlage eines stabilen Arbeitsbündnisses nur in
besonders indizierten und individuell zu erarbeitenden Ausnahmen möglich.
Um ein therapeutisches Arbeitsbündnis zu stützen bzw. zu triangulieren, sind konzeptionell
primär zunächst zusätzliche Sitzungen bei der Chefärztin/dem Oberarzt vorgesehen.
Wird ein Gruppenwechsel dennoch im Sinne eines nicht (oder nur längerfristig) zu bearbeitenden therapeutischen Widerstandes erforderlich, sollte dieser rasch und konsequent erfolgen, um es dem Patienten/der Patientin zu ermöglichen, so lange als möglich von einem
tragfähigen therapeutischen Arbeitsbündnis zu profitieren.
Grundlegend ist für das Behandlungssetting der Abteilung eine Vertrags- und Absprachefähigkeit des Patienten/der Patientin erforderlich.
Für die Wirksamkeit des Therapieprozesses ist eine Bereitschaft des Patienten/der Patientin,
sich auf die Ebene der Selbsterfahrung und Selbstentwicklung einzulassen und sich mit dem
eigenen „So-sein“ authentisch, aber auch verantwortlich einzubringen, als essentiell anzusehen.
Bei den traumatisierten Patient/innen wird im besonderen Maße deutlich, dass die Rehabilitationsbehandlung einen wichtigen Baustein im therapeutischen Prozess darstellt, dieser
aber überwiegend noch einer fundierten Weiterführung über einen längeren Zeitraum bedarf.
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Depressionskonzept
Einleitung
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Unter den im
Jahr 2013 in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin behandelten Patientinnen und
Patienten wurde bei 40%, bezogen auf die Indikation „Psychosomatik“, also ohne Psychotraumatologie, sogar 49%, eine der Kategorien F32, F33 oder F34.1 diagnostiziert. Nach
verschiedenen epidemiologischen Befunden liegt die Lebenszeitprävalenz einer depressiven
Episode in Deutschland bei ca. 10-20%. Diesem Umstand haben die Fachgesellschaften
sowie die Deutsche Rentenversicherung durch die Entwicklung einer Nationalen Versorgungsleitline bzw. eines Reha-Therapiestandards Rechnung getragen.
Das Konzept zur Depressionsbehandlung der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin
basiert auf den Reha-Therapiestandards „Depressive Störungen“, Leitlinien für die medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung, in der Version aus April 2011, sowie auf der S3Leitline „Unipolare Depression“ der AWMF vom 31. August 2011.
Begriffsbestimmungen
Das vorliegende Behandlungskonzept findet seine Anwendung auf alle Versicherten der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin, bei denen als Hauptdiagnose eine unipolare depressive Störung oder eine Dysthymie diagnostiziert worden ist. Grundlage der Diagnosestellung ist die Klassifikation nach der ICD-10 GM, hier die Kategorien F32, F33 und F34.1.
Versicherte mit einer schweren depressiven Episode mit psychotischen Symptomen
(F32.3/F33.3) sind in aller Regel nicht rehafähig, bei Versicherten mit einer schweren depressiven Störung ohne psychotische Symptome (F32.2/F33.2) ist die Rehafähigkeit kritisch
zu überprüfen.
Da sich aus der Diagnosestellung unmittelbar therapeutische Konsequenzen ergeben, ist
eine formale Einordnung der Symptomatik in das Klassifikationsschema der ICD 10 im Sinne
einer Aufnahmediagnose unmittelbar nach der ärztlich-therapeutischen Aufnahme notwendig. Wenn also im Folgenden von einer „Depression“ die Rede ist, dann ist damit eine Dysthymie (F34.1) oder eine depressive Episode (F32, F33) als Hauptdiagnose gemeint. Da die
chronischen Verlaufsformen der Depression in der ICD 10 nur unzureichend berücksichtigt
werden, werden hierfür die Kriterien des DSM V („persistent depressive disorder“) angewandt. Als chronische Depression im Sinne dieses Konzeptes sind also die Dysthymie, eine
Major Depression Episode (MDE, entsprechend ICD10 F32.1-3 bzw. F33.1-3) mit einer Dauer von mehr als zwei Jahren oder die „Double Depression“, also eine MDE bei bestehender
Dysthymie anzusehen.
Mit ETM wird auf die Evidenzbasierten Therapiemodule der Reha-Therapiestandards Depression der DRV Bezug genommen.
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Differentialdiagnostik
Abzugrenzen sind neben den depressiven Episoden im Rahmen bipolarer Störungen auch
depressive Syndrome, die bei nahezu allen anderen psychischen Störungen (PTBS, Anpassungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Abhängigkeitserkrankungen, Angst- und
Zwangserkrankungen) auftreten können, aber auch depressive Störungen als echte Komorbidität bei im Vordergrund stehenden anderen psychischen Erkrankungen. Hier finden dann
die jeweiligen spezifischen Behandlungskonzepte Anwendung.
Therapiemodule
Psychotherapie (ETM 01)
Die Psychotherapie spielt in der modernen Depressionsbehandlung eine unverzichtbare Rolle. Dies spiegelt sich auch in der Nationalen Versorgungsleitline wider, die lediglich für den
Bereich der leichten und nicht chronischen mittelgradigen depressiven Störungen eine alleinige Pharmakotherapie als Möglichkeit vorsieht. Auf der anderen Seite zeigen Daten zur
Wirksamkeit von Antidepressiva im Bereich der leichten depressiven Störungen keinen signifikanten Unterschied zur Placebobehandlung, so dass aus unserer Sicht gerade auch für die
leichten depressiven Störungen die (alleinige) Psychotherapie die Behandlung der Wahl darstellt. Auch bei der akuten mittelgradigen Depression ist eine Psychotherapie, entweder alleine oder in Kombination mit einer Pharmakotherapie nach klinischem Konsens die Therapie der Wahl.
Die psychotherapeutische Behandlung der depressiven Störungen in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin erfolgt im Wesentlichen im halboffenen Gruppensetting in nicht
indikationsspezifischen Gruppen in einer Größe von 8-11 GruppenteilnehmerInnen. Die
Gruppensitzungen finden 3x/Woche statt, wobei 2 Sitzungen je 90min dauern, eine Sitzung
60min.
Das halboffene Setting bietet die Chance des Lernens am Modell im Sinne der „therapeutischen Gemeinschaft“, da Versicherte, die am Beginn ihrer Behandlung stehen, in einer
Gruppe mit Versicherten, deren Entlassung bevorsteht, zusammenarbeiten. Weiterhin bietet
sich im halboffenen Setting ein größeres Spektrum an Übertragungsbeziehungen und Konfliktkonstellationen, die auf der einen Seite die Übertragungs- und Konfliktbearbeitung im
tiefenpsychologischen Sinne, andererseits aber auch das Üben von Beziehungsgestaltung
und Konfliktlösung im eher kognitiv-behavioralen Sinne eines Kompetenztrainings ermöglicht.
Die Bezugstherapeuten der jeweiligen Gruppe übernehmen weiterhin die Einzelpsychotherapie in einer Frequenz von einer Sitzung à 50min pro Woche, wobei die Einzelsitzungen im
Wesentlichen der Vor- und Nachbereitung der Gruppenarbeit, sowie der Vertiefung spezifischer Inhalte dienen sollen.
Die eigentliche Psychotherapie erfolgt nach einem integrativen Ansatz, der tiefenpsychologische, kognitiv-behaviorale, gesprächspsychotherapeutische, imaginative und weitere Verfahren beinhaltet. Die Schwerpunktsetzung in den einzelnen Gruppen ergibt sich durch die je-
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weilige spezifische Ausbildung der Bezugstherapeuten. Die Zuordnung der Versicherten zu
den Gruppen erfolgt im Rahmen der Aufnahmeplanung im Vorfeld der Einbestellung und
orientiert sich an den jeweiligen Gruppenschwerpunkten und dem spezifischen Störungsbild
der Versicherten, wobei auch, soweit dies aus den eingehenden Akten ersichtlich ist, die
Komorbidität sowie die Persönlichkeitsachse mitberücksichtigt werden.
Psychotherapie der chronischen Depression (ETM 01)
Zur Behandlung der chronischen Verlaufsformen der Depression ist in den letzten Jahren
zunehmend das CBASP-Verfahren nach McCullough (Cognitive Behavioral Analysis System
of Psychotherapy) in den Fokus gerückt, die entsprechenden Studien erscheinen vielversprechend. Eine der Kernmethoden des Verfahrens ist die Situationsanalyse, hierzu soll,
wenn die personellen Voraussetzungen gegeben sind, eine indikative Gruppe eingerichtet
werden. Elemente der CBASP-Therapie kommen bereits sowohl in den psychotherapeutischen Einzel- als auch Gruppentherapien zum Einsatz.
Psychoedukation (ETM 07)
Alle Versicherten mit der Hauptdiagnose einer Depression im Sinne dieses Konzeptes sollen
an der „Infogruppe Depression“ teilnehmen. Hierbei handelt es sich um eine manualisierte,
auf 4-5 Sitzungen à 75min angelegte, einmal wöchentlich stattfindende, psychoedukative
Gruppe mit bis zu 12 TeilnehmerInnen. Ziel dieser Gruppe ist es, die Versicherten in die Lage zu versetzen, im Sinne eines „informed consent“ mehr Selbstwirksamkeitserleben für sich
und ihre Behandlung zu entwickeln und in diesem Zuge stimmigere und kompetentere Entscheidungen für sich treffen zu können. Ein Unterziel ist es, die Motivation der Versicherten
für notwendige Behandlungsmaßnahmen (z. B. Psychopharmakotherapie), die mit Vorurteilen behaftet sind, zu steigern und den Versicherten ein Grundverständnis der Wechselwirkungen bezüglich psychisch-seelischer und körperlicher Prozesse im Menschen nahezubringen.
Gestaltungstherapie (ETM 08)
Neben der Psychotherapie im engeren Sinne bildet die Kunst- und Gestaltungstherapie in
der Bezugsgruppe als ausdruckszentriertes Verfahren in einer Frequenz von
2x90min/Woche die zweite wesentliche Säule des Behandlungskonzepts. Zusätzlich kann
Kunst- und Gestaltungstherapie bei spezieller Indikation auch im Einzelsetting verordnet
werden.
Die Gestaltungstherapie bildet im Gesamtkonzept der Abteilung einen wichtigen Schwerpunkt, da die menschliche Kreativität im Genesungsprozess eine wichtige Ressource darstellt und es mittels der Kunsttherapie gelingen kann, emotionale Prozesse auch auf einer
frühen, noch präverbalen, Ebene sichtbar zu machen, über das Gestalten eine Symbolisierung zu erzielen und mittels der Besprechung und Bearbeitung des Gestalteten eine Verbalisierung zu erreichen. Dies fördert beim Versicherten ein Erleben von Stimmigkeit mit dem
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eigenen „Geworden Sein“, aber auch den Mut, mittels der spielerischen Kraft der Kreativität
„Neues zu gestalten“. Dieses Neue wird dann selbstverständlich im psychotherapeutischen
Prozess beim Versicherten auch kognitiv verankert und in den Bezug zu seiner sozialen und
beruflichen Realität gesetzt, um den Versicherten bei der Definition und Umsetzung der individuellen Ziele zu unterstützen.
Die Gestaltungstherapie harmoniert im besonderen Maße mit der auf der Abteilung Abteilung
für Psychotherapeutische Medizin regelmäßig angewendeten Therapieform der „Inneren
Kind – Arbeit“ und schlägt so den Bogen zu den persönlichen Ressourcen der Versicherten,
die durch die depressive Erkrankung verschüttet wurden („Der Klient soll zu dem werden, der
er eigentlich ist“).
Somit wohnt der Gestaltungstherapie durch die Herausforderung, an authentische frühe Anteile und Triebimpulse im eigenen Selbst anzuknüpfen und gleichzeitig real etwas in Handlung umzusetzen, was zunächst oft angstbesetzt ist, ein sowohl primär analytischer als auch
aktivierender, übender Charakter inne, wodurch eine stimmige Synthese mit den verbalen
Basistherapiegruppen entsteht.
Bewegungsverfahren (ETM 05)
In verschiedenen Untersuchungen wurde der Nutzen von körperlicher Aktivität in der Behandlung depressiver Störungen belegt. Einerseits scheint die körperliche Aktivität direkt
einen Einfluss auf die Stimmung und den Antrieb zu haben, auf der anderen Seite ist natürlich bei vielfältigen somatischen Symptomen einer Depression, hier seien exemplarisch insbesondere Schmerzsyndrome genannt, ein körperorientiertes Verfahren mit dem Ziel einer
achtsameren Körperwahrnehmung indiziert.
Die Arbeit am Körperselbst als sozusagen fundamentalstem Teil des Mensch-Seins stellt
einen wichtigen Teil jeglicher psychosomatischer Therapie dar. In der Therapie mit Depressiven geht es aber im Besonderen darum, den Körper als individuellen eigenen Körper zu
beleben und aus dem Zustand der nur funktionierenden, reduzierten, verdrängten oder eben
schmerzbehafteten Körperlichkeit in einen Zustand natürlicher, harmonischer, oder sogar
lustvoller Körperlichkeit zu gelangen oder zurückzugelangen.
Bestimmte sportlich orientierte Aktivitäten können auch im Sinne eines interaktionellen psychotherapeutisch orientierten Ansatzes, in dem Fähigkeiten wie Beziehungsaufbau, Kommunikation, Themenarbeit, aber auch der Umgang mit Frustrationen trainiert werden, oder aber
auch im Sinne des gezielten Aufbaus positiver Aktivitäten genutzt werden.
Im Einzelnen stehen den Versicherten in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin
hier die sportlich orientierten Angebote wie „Body-Workout“ und „Sport & Spiel“ offen sowie
nach einer Einführung und Anleitung die Geräte der medizinischen Trainingstherapie: je
nach Indikation und Absprache mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten werden die
Patienten unter der Anleitung erfahrener Physio- und Sporttherapeuten in ein individuelles
Trainingsprogramm eingeführt, welches sie in Eigenregie zu festen Zeiten in freien Trainingseinheiten weiterführen können.
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Für die Versicherten, die mit den sportlichen Anforderungen dieser Angebote überfordert
sind, besteht die Möglichkeit einer Teilnahme an der wöchentlich geführten, auch sportlich
orientierten Wandergruppe oder der Teilnahme am Nordic Walking.
Im Bereich der Körperwahrnehmung sowie der aufmerksamkeitsfokussierten Körpertherapie
gibt es neben der eigentlichen Körperwahrnehmung auch Tanztherapie, eine Gruppe Stretching sowie ein Angebot an Yoga und Bewegungsmeditation sowie Tai Chi.
Weiterhin stehen selbstverständlich krankengymnastische Verfahren wie Wirbelsäulengymnastik, Wassergymnastik, Bewegungsbäder sowie klassische Krankengymnastik bei spezieller Indikation zur Verfügung.
Die Versicherten erhalten, unter Berücksichtigung auch der somatischen Kontraindikationen,
ein auf den jeweiligen Bedarf zugeschnittenes Portfolio an Bewegungsverfahren. Exemplarisch sei hier das Beispiel einer Verordnung genannt, die Zeitangaben beziehen sich jeweils
auf eine Woche: Sport & Spiel (90 min), Körperwahrnehmung (60 min), Wirbelsäulengymnastik (zweimal 30 min), Yoga und Bewegungsmeditation (45 min), in der Summe also 255
min in der Woche.
Aktivitätenaufbau (ETM 03)
Im Rahmen einer depressiven Erkrankung kommt es aus vielfältigen Gründen zum Verlust
von Aktivitäten, auf der anderen Seite kann verminderte Aktivität auch die Erhaltung von depressiven Reaktionen fördern. Der Aufbau von Aktivitäten einschließlich der Förderung der
Selbsthilfe stellt daher einen wichtigen lebenspraktischen Aspekt dar, dem durch eine Reihe
von, je nach möglicher Eigeninitiative, mehr oder weniger therapeutisch angeleiteten Freizeitaktivitäten Rechnung getragen wird.
Einen weiteren Aspekt der depressiven Störungen deckt das Kochen im Rahmen eines
Kochkurses ab – zum Einen im Sinne eines lebenspraktischen Trainings und Aktivitätenaufbaus, zum Anderen aber auch mit dem Nebeneffekt eines Genusstrainings mit Aspekten der
Förderung von Selbstfürsorge, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit.
Berufsbezogene Gruppen (ETM 02)
Häufig führen berufsbedingte Belastungen zu depressiven Erkrankungen. Im Rahmen der
medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR) stellen ausgeprägte Problemlagen
am Arbeitsplatz einen besonderen Schwerpunkt dar. Neben der 2 x wöchentlichen Teilnahme an einer psychotherapeutischen Basisgruppe von insgesamt 150min, einer 2 x wöchentlichen Teilnahme über 90min an der Gestaltungstherapie, einer 1 x wöchentlich über 50min
stattfindenden Einzeltherapiesitzung, einer 1 x wöchentlich von dem Sozialdienst geleiteten
indikativen Gruppe über 60min und einer 1 x wöchentlichen Teilnahme an einer ergotherapeutisch geleiteten arbeitstherapeutischen Projektgruppe über 90min nehmen alle der
MBOR zugeordneten Rehabilitanden an einer 1 x wöchentlich über 90min stattfindenden
indikativen Gruppe „Arbeit und Gesundheit“ teil.
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Bei der indikativen Gruppe „Arbeit und Gesundheit“ handelt es sich um eine problem- und
störungsorientierte Therapiegruppe mit arbeitsweltbezogener Problematik. Wesentliche Ziele
dieser Gruppe sind, den Patienten Zusammenhänge zwischen den gesundheitlichen Beschwerden und den beruflichen Belastungen sowie der Lebensgestaltung aufzuzeigen. Außerdem geht es darum, die positiven Aspekte, Funktionen und Bedeutungen der Arbeit zu
vermitteln und die berufliche Tätigkeit als wichtige Ressource der allgemeinen Lebenszufriedenheit begreiflich zu machen. Zudem geht es darum, bei den Rehabilitanden ein verbessertes Selbstverständnis zu erzielen und individuelle Stressbewältigungskompetenzen sowie die
soziale Kompetenz zu verbessern. Durch regelmäßiges Durchführen von Achtsamkeitsübungen soll die Achtsamkeit der Teilnehmer gefördert werden, wodurch eine Veränderung
des Erlebens ermöglicht wird und persönliche Ressourcen mobilisiert werden können.
Ergotherapie (ETM 09)
Die Ergotherapie erfüllt im Rahmen der Depressionsbehandlung verschiedene Aufgaben. In
der Werkgruppe geht es neben den rein motorischen Fähigkeiten insbesondere darum, sich
eine Aufgabe unter Beachtung persönlicher Ressourcen und Grenzen auszuwählen, konzentriert an dieser zu arbeiten und sie in einem vorgegebenen Zeitrahmen auch fertigzustellen. Hintergrund ist dabei, dass viele depressive Patienten dazu neigen, sich unrealistische
und unerfüllbare Ziele zu setzen und sich somit um Erfolgserlebnisse bringen. Die Projektgruppen bieten die Möglichkeit, dass die Versicherten das Arbeiten im Team, die Abstimmung untereinander, das Lösen von Konflikten, sowie die Koordination von Tätigkeiten trainieren können. Für Versicherte, die besonders unter Störungen der Konzentration und der
Aufmerksamkeit leiden, wird ein gezieltes Konzentrationstraining in zwei verschiedenen Settings vorgehalten.
Patienten mit deutlichen Einschränkungen des Leistungsvermögens nehmen an einer internen Belastungserprobung teil. Bei spezifischen Fragestellungen z. B. in Bezug auf die Leistungsfähigkeit von Patienten, die zuletzt eine Bürotätigkeit ausgeübt haben, kann eine interne Belastungserprobung an dem Modellarbeitsplatz Büro durchgeführt werden.
Diesen Angeboten ist gemeinsam, dass die depressiven Versicherten die Möglichkeiten haben, sich dem Thema Leistung und dem Bereich der Arbeit und Zusammenarbeit, der im
Rahmen der Depression zumeist mit vielfältigen Kränkungen und Frustrationen besetzt ist
und oft im Rahmen von depressiven Kognitionen in ein „Alles oder Nichts“ Denken einmündet, niedrigschwellig und mit therapeutischer Unterstützung und Anleitung wieder annähern
zu können. So sind durch Erfolgserlebnisse Neubewertungen der eigenen Leistungsfähigkeit
möglich, Defizite können gezielt trainiert und bearbeitet werden.
Manifest werdende nicht oder erst längerfristig therapierbare Funktionseinschränkungen liefern wichtige Informationen für die sozialmedizinische Beurteilung und den nach Abschluss
der Rehabilitation noch bestehenden Hilfebedarf bezüglich medizinisch/beruflicher Rehabilitationsleistungen.
Allgemeine Gesundheitsbildung (ETM 06)
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Allgemeine Gesundheitsbildung findet in Form eines umfangreichen Vortragsangebotes mit
Schwerpunkt auf den Themen Ernährung und Rehabilitation im Allgemeinen statt. Die Versicherten erhalten mindestens einmal wöchentlich ein Angebot.
Die Gesundheitsbildung dient ebenso wie die spezielle Psychoedukation der Verbesserung
von Selbstwirksamkeit und Motivation durch Information und Fokussierung auf die erforderliche Selbstfürsorge und Achtsamkeit zur Förderung oder Wiedererlangung der eigenen Gesundheit.
Sozialberatung und Unterstützung der beruflichen Reintegration (ETM 10, ETM 11)
Sozialberatung findet in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin zum einen im Rahmen der für alle Versicherten verbindlichen Sozialrechts - und Sozialmedizinvorträge statt.
Zum anderen steht für alle Versicherten eine individuelle Sozialberatung zur Verfügung. Hier
wird in Einzelgesprächen die Situation der Versicherten genauestens untersucht, um maßgeschneiderte Empfehlungen geben und gegebenenfalls Maßnahmen einleiten zu können.
Wie oben unter berufsbezogenen Gruppen beschrieben, wird von Seiten des Sozialdienstes
auch einmal wöchentlich über 60min eine indikative Gruppe im Rahmen der Medizinischberuflich orientierten Rehabilitation (MBOR) durchgeführt. In dieser Gruppe, an der Rehabilitanden mit berufsbezogenen Erkrankungen, also auch Patienten, bei denen berufsbezogene
Belastungen zu der Entwicklung depressiver Erkrankungen geführt haben, teilnehmen, werden sozialrechtliche Begriffe geklärt und Informationen zu den gesetzlichen Grundlagen aus
Rentenrecht, Arbeitsrecht und Schwerbehindertenrecht vermittelt. Ein Schwerpunkt dieser
Gruppe ist die Motivationsförderung in Bezug auf mögliche berufliche Perspektiven. Hierzu
gehören auch die Themenschwerpunkte berufliche Rehabilitation, Umgang mit Arbeitslosigkeit und Bewerbungstraining.
Nachsorgeplanung (ETM 12)
Die Planung der Nachsorge wird vom ersten Tag der Rehabilitation an mit einbezogen. Für
die meisten Versicherten ist eine weiterführende ambulante psychotherapeutische Behandlung angezeigt. Sofern diese nicht ohnehin schon vorhanden ist, werden mit den Versicherten die weiteren therapeutischen Möglichkeiten besprochen und auch konkrete Kontakte
vermittelt. Sofern heimatnah Möglichkeiten bestehen, eine Intensivierte RehabilitationsNachsorge (IRENA) incl. „Curriculum Hannover“ (bzw. „PRN“) durchzuführen und diese für
die Versicherten indiziert ist, wird sie entsprechend eingeleitet. Im Rahmen der Rehabilitationsnachsorge können die während der Reha-Maßnahme erreichten Reha-Ziele stabilisiert
werden, Selbstwirksamkeitseffekte können verstärkt werden. Außerdem ist dadurch ein
nachhaltiger und überprüfbarer Transfer des Gelernten in den Alltag gewährleistet.
Entspannungsverfahren (ETM 04)
An Entspannungsverfahren können Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder Autogenes Training nach Schultz verordnet werden. Die Differentialindikation hängt von den Prä-
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ferenzen der Versicherten sowie der Symptomatik (z. B. relative Kontrainidikation für Autogenes Training bei ausgeprägter dissoziativer Symptomatik oder bei PTBS) ab.
Komorbidität (ETM 02)
Komorbide Störungen sollen primär im Rahmen der Bezugsgruppe mitbehandelt werden. Die
Komorbidität hat daher, wie bereits im Abschnitt „Psychotherapie“ beschrieben, einen wesentlichen Einfluss auf die Zuweisung in eine bestimmte Behandlungsgruppe. So werden
z. B. Versicherte mit komorbider Angst- oder Zwangsstörung primär in einer Bezugsgruppe
mit eher kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtetem Schwerpunkt aufgenommen, Versicherte mit ausgeprägten somatischen Symptomen eher in einer Gruppe mit einem auch
ganzheitlich-medizinischen Ansatz.
Die folgenden indikativen Gruppen werden bereits durchgeführt: Eine Selbstregulationsgruppe für Versicherte mit Schwierigkeiten in der Emotions- und Affektregulation, eine Gruppe
„Körper & Seele“, die sich mit psychosomatischen und somatopsychischen Zusammenhängen befasst und die oben unter „berufsbezogene Gruppen und Sozialberatung“ näher erläuterten Gruppen im Rahmen der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation. Die Implementation weiterer indikativer Gruppen (Psychoedukation Trauma, Angstbewältigungsgruppe, Schmerzbewältigungsgruppe) ist im Zuge der weiteren Entwicklung und Erweiterung der
Abteilung geplant, sofern die personellen Ressourcen verfügbar sind.
Psychopharmakologie
Eine leitliniengerechte und moderne Psychopharmakotherapie ist integraler Bestandteil der
Depressionsbehandlung in der Abteilung. Hierbei werden für die Differentialindikation die
individuellen Wünsche, Bedürfnisse und Befürchtungen, sowie die jeweiligen aktuellen Erkenntnisse herangezogen. Es findet eine regelmäßige Schulung und Fortbildung der indizierenden Ärzte im Rahmen der ärztlichen Weiterbildung und der internen Fortbildungsreihe
statt. Die Versicherten werden im Rahmen der Psychoedukation über die Möglichkeiten,
Grenzen und möglichen Nebenwirkungen einer medikamentösen Depressionsbehandlung
informiert und selbstverständlich im konkreten Einzelfall individuell beraten und aufgeklärt.
Integration der Einzelverfahren
Um den Vorgaben der Reha-Therapiestandards Depression entsprechen zu können, ist es
notwendig, dass eine fundierte Diagnosestellung nach ICD unmittelbar nach der ärztlichpsychotherapeutischen Aufnahme erfolgt. Die entsprechenden Diagnosealgorithmen sind im
Anhang 1 und 2 festgelegt.
Neben der formalen Diagnose nach ICD 10 werden durch verschiedene AssessmentInstrumente die jeweiligen im Einzelfall bestehenden Einschränkungen und Ziele jedes Versicherten erfragt und in diesem Rahmen die Rehabilitationsziele festgelegt. Nach der Aufnahme wird durch den jeweiligen Bezugstherapeuten das individuelle Therapieprogramm
festgelegt, wobei für alle Versicherten mit der Diagnose einer Depression die psychotheraSeite 87
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peutische Basisgruppe, die Kunst- und Gestaltungstherapie und die psychoedukative „Infogruppe Depression“ verordnet werden sollen. Die Indikation der übrigen Verfahren wird unter
Berücksichtigung der Therapiestandards Depression individuell mit den Versicherten festgelegt. Hierbei sind natürlich insbesondere im Bereich der Bewegungsverfahren gegebenenfalls bestehende medizinische Kontraindikationen zu beachten.
Eine Evaluation der Therapie findet einerseits im Rahmen einer subjektiven Erfolgskontrolle
durch die Versicherten statt, die ihre eigene subjektive Einschätzung der aktuellen Symptomatik und daraus resultierende Einschränkungen sowie den Stand der Zielerreichung auf
einem dafür vorgesehenen Formblatt fortlaufend dokumentieren können, andererseits findet
im Rahmen von Visiten, Teambesprechungen und Supervisionen eine fortlaufende Erhebung
des aktuellen Therapiestandards der Versicherten statt. Sollten sich Versicherte durch einzelne Therapieverfahren über- oder unterfordert fühlen oder sich die Notwendigkeit einer
Modifikation der Therapie ergeben, so kann dies zeitnah in einen veränderten Therapieplan
einfließen.
Eine standardisierte testpsychologische Diagnostik findet regelhaft bei allen Versicherten im
Rahmen der EDV-gestützten Basisdokumentation zu Beginn und Ende der Rehabilitation
statt. Die Erhebung der depressiven Symptomatik erfolgt hierbei primär über den HEALTH49, in den Items der ADS-K eingearbeitet sind. Perspektivisch ist die technische Möglichkeit
gegeben, eine katamnestische Erhebung 6 Monate nach Ende der Rehabilitation durchzuführen.
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Diagnostik der depressiven Störung nach ICD 10
Alle 3 Allgemeinen Kriterien G1-G3 müssen erfüllt sein:
G1. Dauer der Symptomatik mindestens 2 Wochen
G2. Keine manische oder hypomanische Episode in der Anamnese
G3. Symptomatik ist nicht auf eine organische psychische Störung oder
psychotrope Substanzen zurückzuführen
B1. Depressive Stimmung, in einem für den
Betroffenen ungewöhnlichen Ausmaß, die meiste Zeit
des Tages, fast jeden Tag, im Wesentlichen von
Umständen unbeeinflusst
B2. Interessen- oder Freudeverlust an normalerweise
angenehmen Aktivitäten
B3. Verminderter Antrieb oder gesteigerte
Ermüdbarkeit
C1. Verlust des Selbstvertrauens oder Selbstwertes
C2. Unbegründete Selbstvorwürfe, unangemessene Schuldgefühle
C3. Suizidalität, wiederkehrende Gedanken an den Tod
C4. Subj. oder obj. Konzentrationsstörungen, Unentschlossenheit
C5. Subj. oder obj. psychomot. Agitiertheit oder Hemmung
C6. Schlafstörungen jeder Art
C7. Verminderter oder gesteigerter Appetit mit Gewichtsveränderung
B=Anzahl der
Symptome B1-B3
C=Anzahl der
Symptome C1-C7
Nein
B=3?
Ja
B≥2?
Nein
Ja
Nein
Nein
C≥5?
B+C ≥ 6 ?
B+C ≥ 4 ?
Ja
Ja
Ja
Schwere
Mittelgradige
Leichte
Nein
In der Anamnese mind. eine depr. Episode
über mind. 2 Wochen, weitgehend
symptomfreies Intervall über mind. 2 Monate?
Ja
Nein
Depr. Episode bei
rezidivierender
depressiver Störung
Depressive Episode
Keine Depression.
Differentialdiagnostik
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Diagnostik der Dysthymia nach ICD 10
Kriterium A
Konstante oder konstant wiederkehrende Depression über einen Zeitraum von
mindestens 2 Jahren. Dazwischenliegende Perioden normaler Stimmung dauern
selten länger als einige Wochen, hypomanische Episoden kommen nicht vor.
Kriterium A erfüllt?
Nein
Ja
Kriterium B
Keine oder nur sehr wenige der einzelnen depressiven Episoden während eines
solchen Zwei-Jahres-Zeitraums erfüllen die Kriterien einer (leichten) depressiven
Episode (F33.0)
Kriterium B erfüllt?
Ja
Kriterium C
Nein
Wenigstens während einiger depressiver Episoden mindestens drei der
folgenden Symptome:
C1. Verminderter Antrieb oder Aktivität
C2. Ausgeprägte Schlafstörungen
C3. Verlust des Selbstvertrauens oder Gefühl von Unzulänglichkeit
C4. Konzentrationsschwierigkeiten
C5. Sozialer Rückzug
C6. Verlust des Interesses oder der Freude an Sexualität oder anderen
angenehmen Aktivitäten
C7. Verminderte Gesprächigkeit
C8. Pessimismus im Hinblick auf die Zukunft oder Grübeln über die
Vergangenheit
C9. Erkennbares Unvermögen, mit den Routineanforderungen des
tägliches Lebens fertig zu werden
C10. Neigung zum Weinen
C11. Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung
Kriterium C erfüllt?
Nein
Ja
Dysthymia
Differentialdiagnostik
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MBOR-Konzept
Zur MBOR existiert ein eigenständiges ausführliches Konzept, auf das an dieser Stelle verwiesen sei (s. Anlage).
Psychogene Stimmstörung
Einleitung
In Berufen bzw. an Arbeitsplätzen, bei denen die Stimme wichtiges Arbeitsmittel ist, ist in den
Industrienationen rund ein Drittel der arbeitenden Bevölkerung tätig. Dabei wurde bereits zu
Beginn dieses Jahrhunderts in einer Publikation die „hohe Bedeutung kommunikativer Fähigkeiten und Anforderungen” für über 60% aller Berufe mit steigender Tendenz beschrieben.
Deutlich wird dies, wenn man die Zahlen des statistischen Bundesamts zugrunde legt, wonach ca. 70% aller Beschäftigten im Dienstleistungsbereich beschäftigt sind. Ein nicht unerheblicher Teil arbeitet dabei in Callcentern oder Vertriebsbereichen und Büros – der andere
Part wird von sozialen, künstlerischen und lehrenden Bereichen angeführt. Dabei ist die Belastung bzw. die Häufigkeit, mit der Stimmstörungen diagnostiziert werden, nicht spezifisch
zu beurteilen – entsprechende aussagekräftige statistische Erhebungen gibt es derzeit
(noch) nicht.
Allerdings existieren wiederum europäische Zahlen zur Prävalenz für Stimmfunktionsstörungen bis hin zum Stimmversagen, die in der Literatur mit einem Wert um 9,8 % in den Industrienationen angegeben werden. Bedenkt man, dass immer mehr geredet, also kommunikative Arbeit geleistet wird und weniger materiell produziert wird, gewinnt die Stimme noch mehr
berufliche, soziale und damit existenzielle Bedeutung.
Das ständige oder häufige Reden belastet – je mehr also die Arbeit auf die Kommunikation
verlagert wird, umso mehr steigt die Belastung der Stimmorgane. Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Stimmbeschwerden und Stimmstörungen und der beruflichen Belastung konnte bereits mehrfach wissenschaftlich belegt werden.
Seitens der Kostenträger der medizinischen Rehabilitation besteht daher ein großes Interesse an Einrichtungen, die für die betroffenen Versicherten adäquate Rehabilitationskonzepte
anbieten. In der Klinik am Osterbach ist mit der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin
und dem Stimm- und Sprachheilzentrum die Kompetenz vorhanden, im Rahmen einer angepassten interdisziplinären Kooperation ein maßgeschneidertes Konzept anzubieten.
Der Schwerpunkt für die Versicherten, die vom Kostenträger eine Rehabilitation in der Indikation „Psychosomatik“ bewilligt bekommen haben, liegt naturgemäß im Bereich der psychogenen Stimmstörungen.
Psychogene Stimmstörungen sind Krankheitsbilder, die mit einer Beeinträchtigung des
Stimmklanges oder der stimmlichen Leistungsfähigkeit einhergehen, ohne dass ein die
Symptomatik hinreichend erklärender organischer Befund nachweisbar wäre. Diese treten
als Konversionssymptomatik häufig bei Patienten auf, die in Sprechberufen tätig sind. In
mehr als 50% der Fälle geht der Stimmstörung ein Infekt der oberen Atemwege voraus, der
in der Folge für die Betroffenen das intrapsychische Modell der Stimmstörung darstellt.
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Differentialdiagnostisch sind neben den organischen Stimmstörungen Störungen des Sprechens im Rahmen anderer psychischer Erkrankungen zu berücksichtigen, wie zum Beispiel
ein Mutismus bei einer Schizophrenie oder eine leise Stimme bei einer Depression.
Zielgruppe
Das vorliegende Konzept richtet sich an Versicherte mit einer psychogenen Stimmstörung,
deren therapeutischer Schwerpunkt in der Psychotherapie liegt. Die Aufnahme erfolgt nach
vorheriger Aktensichtung gezielt in eine gemeinsame Psychotherapiegruppe im halboffenen
Setting, die von einem ärztlichen Psychotherapeuten geleitet wird. Voraussetzung ist das
Vorliegen einer ambulant im Vorfeld durchgeführten phoniatrischen Differentialdiagnostik, bei
der eine überwiegend organische Genese der Stimmstörung ausgeschlossen worden ist.
Therapie
Die Therapie psychogener Stimmstörungen in der Abteilung für Psychotherapeutische Medizin erfolgt in einem interdisziplinären Rahmen.
Nach der ärztlich-psychotherapeutischen Aufnahme zu Beginn der Rehabilitation erfolgt innerhalb einer Woche eine phoniatrische Vorstellung im Stimm- und Sprachheilzentrum. Die
Versicherten nehmen während der gesamten Dauer der Rehabilitation am psychosomatischpsychotherapeutischen Konzept der Abteilung teil, das im Kern aus wöchentlich drei Gruppensitzungen Psychotherapie von insgesamt 4,5h Dauer im halboffenen Setting, einem wöchentlichen psychotherapeutischen Einzelgespräch von 50min Dauer sowie wöchentlich
zwei Gruppensitzungen Kunsttherapie von je 90min Dauer besteht.
Zusätzlich nehmen die Versicherten der Indikation „psychogene Stimmstörungen“ an insgesamt 8 Terminen der Logopädiegruppe im Stimm- und Sprachheilzentrum (4x/Woche à
45min über 14 Tage) und an der indikativen Gruppe „Körper & Seele“ teil, die sich wöchentlich über 90min mit psychosomatischen und somatopsychischen Zusammenhängen, teils
eher psychoedukativ, teils themenoffen psychodynamisch ausgerichtet, befasst. Die Teilnahme der Versicherten entweder an der Tanztherapie oder der Körperwahrnehmungsgruppe (jeweils 1x/Woche 60min) ist aufgrund der erfahrungsgemäß guten Wirksamkeit bei somatoformen oder dissoziativen Symptomkomplexen obligat.
Die Verordnung der weiteren Therapiebausteine (Ergotherapie, Entspannung, physikalische
Therapie, weitere Bewegungstherapien, Sozialberatung etc.) wird individuell auf der Grundlage des Abteilungskonzeptes indiziert.
10.3 Weitere Unterlagen
s. Anlagen
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10.4 Literaturhinweise
I. Arbeitskreis OPD (Hrsg.): Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2. Huber, 2.
Auflage (2009)
II. Balint, M: Der Arzt, sein Patient und die Krankheit. Klett-Cotta, 9. Auflage (1996)
III. Boon, S; Steele, K; Van der Hart, O: Traumabedingte Dissoziation bewältigen.Junfermann, 1.
Auflage (2013)
IV. Ermann, M: Psychotherapeutische und psychosomatische Medizin. Kohlhammer, 3. Auflage
(1999)
V. Hirsch, M: Der eigene Körper als Objekt. Psychosozial-Verlag, 2. Auflage (2000)
VI. Hirsch, M: Psychoanalytische Traumatologie. Schattauer, 1. Auflage (2004)
VII. Hoffmann, N; Hoffmann, B: Verhaltenstherapie bei Depressionen. Pabst, 2. Auflage (2002)
VIII. Hoffmann, S; Hochapfel, G: Neurosenlere, Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin. Schattauer, 5. Auflage (1995)
IX. Kernberg, O: Borderline-Störungen und pathologischer Narzissmus. Suhrkamp, 5. Auflage
(1990)
X. Klassifikation therapeutischer Leistungen. DRV Bund, 5. Auflage (2007)
XI. McCullough, J: Psychotherapie der chronischen Depression. Urban&Fischer, 1. Auflage (2006)
XII. Mentzos, S: Angstneurose. Fischer, 12. Auflage (2001
XIII. Mentzos, S: Hysterie. Fischer, 1. Auflage (1986)
XIV. Mentzos, S: Interpersonale und institutionalisierte Abwehr. Suhrkamp, 1. Auflage (1988)
XV. Mentzos, S: Lehrbuch der Psychodynamik. Vandenhoeck&Ruprecht, 1. Auflage (2009)
XVI. Mentzos, S: Neurotische Konfliktverarbeitung. Fischer, 1. Auflage (1996)
XVII. Mentzos, S: Psychose und Konflikt. Vandenhoeck&Ruprecht, 2. Auflage (1995)
XVIII. Peichl, J: Innere Kinder, Täter, Helfer & Co. Klett-Cotta, 3. Auflage (2010)
XIX. Potreck-Rose, F: Von der Freude, den Selbstwert zu stärken. Klett-Cotta, 5. Auflage (2009)
XX. Reddemann, L: Imagination als heilsame Kraft. Klett-Cotta, 13. Auflage (2007)
XXI. Reddemann, L; Hofmann, A; Gast, U (Hrsg.): Psychotherapie der dissoziativen Störungen.
Thieme, 2. Auflage (2006)
XXII. Rohde-Dachser, C: Das Borderline-Syndrom. Hans Huber, 4. Auflage (1989)
XXIII. Rudolf, G: Strukturbezogene Psychotherapie. Schattauer, 2. Auflage (2006)
XXIV. Sack, M: Schonende Traumatherapie. Schattauer, 1. Nachdruck (2011)
XXV. Schmitz, B et al.: Kognitive Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen und unflexiblen
Persönlichkeitsstilen. Pabst, 4. Auflage (2009)
XXVI. Watkins, H; Watkins, J: Ego-States – Theorie und Therapie. Carl-Auer, 2. Auflage (2008)
XXVII. Wilken, B: Methoden der kognitiven Umstrukturierung. Kohlhammer & Urban, 4. Auflage (2008)
XXVIII. Wöller, W: Trauma und Persönlichkeitsstörungen. Schattauer ,1. Auflage (2006)
XXIX. Yalom, D: Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie. Klett-Cotta, 5. Auflage (1999
Seite 93
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