Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Pressestelle Henning-von-Tresckow-Straße 2 – 8 14467 Potsdam Presseinformation 3. November 2011 Großer Krabbler steht auf Methusalem – Insekt des Jahres 2012 wird der Hirschkäfer Forstleute unterstützen Lebensraum Berlin – Das Kuratorium Insekt des Jahres hat heute im Berliner Naturkundemuseum seine Wahl für das 2012 bekannt gegeben. Der Hirschkäfer, der bis zu neun Zentimeter groß werden kann und damit der größte Käfer Mitteleuropas ist, wird Insekt des Jahres 2012. Er zählt zu den vom Aussterben bedrohten Arten in Deutschland. Das Kuratorium hat als Paten für den Hirschkäfer Brandenburgs Forstleute gewonnen, wie Hubertus Kraut, Direktor des Landesbetriebs Forst, betont. Weil der Käfer als Bewohner alter Eichen immer weniger Lebensraum findet und auch immer weniger morsche Eichenwurzelstöcke vorhanden sind, an denen die Weibchen ihre Eier ablegen, ist sein Bestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. So unterstützt die Landesforstverwaltung mit ihren „Methusalem-Bäumen“, von denen in Brandenburgs Wäldern inzwischen weit über 100.000 ausgewiesen sind, den Lebensraum bedrohter Insekten. Für den Hirschkäfer sind das „Methusalem“-Eichen, die bei der forstlichen Bewirtschaftung der Wälder bewusst ausgeklammert und bis zu ihrem natürlichen Zerfall im Wald belassen werden. In ihren verschiedenen Zerfallsphasen sind sie dann Lebensräume für eine breite Palette von Pflanzen, Tieren und Pilzen, die speziell auf solche Habitate angewiesen sind und die Artenvielfalt um ein Vielfaches bereichern – so auch für den Hirschkäfer. Die Art gilt nach Bundesartenschutzverordnung als besonders gefährdet, die Europäische Union führt den Hirschkäfer im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie auf. In Brandenburg hat der Hirschkäfer vor allem in den süd- und mittelbrandenburgischen Gebieten mit unter 500 Millimeter Jahresniederschlag in standörtlich relativ armen Traubeneichen-Kiefern-Birkenwäldern stabile Vorkommen. In der Waldpädagogik ist der Hirschkäfer Sympathieträger im Waldnaturschutz. Mit der Hirschkäfererlebniswelt im Haus des Waldes Heidesee sowie der jährlichen Hirschkäferfahndung in der Oberförsterei Doberlug gibt es seit vielen Jahren Aktionen für die waldbezogene Umweltbildung, den Waldnaturschutz und die forstliche Öffentlichkeitsarbeit. Bis Dezember 2012, mit Schwerpunkt Mai bis August, wird es in Brandenburg Veranstaltungen und Aktionen im Zeichen des Hirschkäfers geben. Pressesprecher Dr. Jens-Uwe Schade Telefon: 0331/866 80 06 Mobil: 0172/392 72 02 Fax: 0331/866 83 58 Internet: www.mil.brandenburg.de [email protected] Landesbetrieb Forst Brandenburg Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Karl-Marx-Straße 73 14612 Falkensee Kontakt Christian Naffin Telefon: 03322/24 37 65 Mobil: 0177/87 17 132 [email protected]