Spielzeit-Broschüre 11/12

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spielzeit 11/12
Glauben und Wissen
team kultur
Team Kultur
Vorne: Birgit Veddeler | Hinten (vlnr): Regina Bernt, Rita Lattka, Anja Hart, Christine Hellweg, Doris Joosten, Petra Pietsch, Rike Zoebelein, Volker Mattern,
Marnie Schreiber, Bettina Welzel, Carolin Sturm, Silke Schenk, Rainer Konertz | Es fehlt: Reiner Ernst Ohle
spielzeit 11/12
INhalt
Willkommen
4
Vorwort
6
Festliche Eröffnung der Spielzeit
8
MUSIK 10
Sinfoniekonzerte
16
Kammermusik
20
Klavier
24
Pasticcio – das exquisite Abo
28
Jazz
32
MUSIK plus
36
-8+x | Kinder
80
-16+x | Jugend
86
Mitmachen!
92
In der Kulisse
98
Kulissen-Talk
100
Literatur-Kulisse
102
104
Jazz-Kulisse
TANZ
38
Film
106
SCHAUSPIEL
46
SCHAUSPIEL klassisch
52
Kulturachse Berlin
110
SCHAUSPIEL modern
56
SCHAUSPIEL heute
60
l’arte del mondo
112
64
Boulevard & Broadway
Studio
68
stART
114
KUNST
72
Zugabe
116
Kunst und Kulinarik
118
Service
120
Impressum
128
Kontakt
129
Inhalt 3
willkommen
Bayer Kultur begeistert in
Leverkusen und Berlin
Wenn wir in Leverkusen begeisterte Publikumsreaktionen
aus Berlin erhalten – wie anlässlich der Koproduktion von
Shakespeares Troilus und Cressida mit der Hochschule für
Schauspielkunst „Ernst Busch“ geschehen –, dann darf
man davon ausgehen, dass die Kulturachse LeverkusenBerlin mittlerweile auch in der Bundeshauptstadt „angekommen“ ist. Neben dieser – übrigens auch in Leverkusen
bejubelten – Vorstellung bescherte uns die Zusammenarbeit mit unseren fünf renommierten Berlin-Partnern in der
vergangenen Saison weitere kulturelle Highlights im Bayer
Kulturhaus: Moisé Kaufmans 33 Variationen, als Deutsche
Erstaufführung in Koproduktion mit dem RenaissanceTheater, den beeindruckenden Tanzabend Nüwa mit dem
aus Taiwan stammenden Choreographen Shang-Chi Sun,
die auch in Berlin zum Publikumsliebling avancierte Robert-Lebeck-Fotoschau (Martin-Gropius-Bau), ein grandioses Konzert des Deutschen Symphonie-Orchesters mit
der Solistin Elisabeth Leonskaja und die erste Ausstellung
in der durch Bayer Kultur ermöglichten Labor-Berlin-Reihe
in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt.
Ähnlich erfolgreich entwickelt sich auch das auf Nachhaltigkeit angelegte Engagement für junge, hochtalentierte
Künstler im Rahmen des stART-Projekts. Hier erinnert man
sich mit großem Vergnügen an den Erfolg von Orpheus in
der Unterwelt in Kooperation mit der Hochschule für Musik
und Tanz Köln (die erste szenische Musiktheater-Produktion
von Bayer Kultur überhaupt), die äußerst intensive – durch
das Signum Quartett angeregte – Uraufführung von Rainer Maria Rilkes dramatischem Gedicht Die weiße Fürstin,
die Präsentation der in Fachkreisen hoch gelobten CD des
Benjamin Schaefer Trios in der neuen Jazz-Reihe at midnight und die Weltersteinspielung von Johannes Brahms’
erstem Klavierkonzert auf historischem Instrumentarium
mit dem zweimaligen ECHO-Preisträger Hardy Rittner und
l’arte del mondo.
Apropos l’arte del mondo: Dieses junge Ensemble unter
der Leitung von Werner Ehrhardt hat im Rahmen der Festlichen Spielzeiteröffnung ebenso das Publikum begeistert
wie im Kammermusik-Zyklus mit Daniel Hope und insbesondere in der von Bayer Kultur initiierten neuen Reihe mit
unbekannten Opern aus der Mozart-Zeit. Dass sich dafür
4 kultur.bayer.de
sowohl der WDR als auch ein international renommiertes
Klassik-Label wie Sony interessiert haben, spricht für die
Innovationskraft dieser Idee. Dort werden in den kommenden fünf Jahren übrigens auch die weiteren OpernAusgrabungen – in diesem Jahr dürfen wir uns auf die
Wiederentdeckung von Pasquale Anfossis La finta giardiniera freuen – als Ersteinspielungen live aus dem Bayer
Kulturhaus auf CD erscheinen. Darauf darf man sicherlich
gespannt sein.
Die Berlin-Achse, das stART-Projekt und die Idee, eines
der international interessantesten jungen Ensembles der
historischen Aufführungspraxis an unser Haus zu binden,
eröffnet unserem Kultur-Leiter Volker Mattern und seinem
engagierten Team die Möglichkeit, mit außergewöhnlichen
künstlerischen Ansätzen eigene Projekte zu initiieren und
umzusetzen, die mittlerweile auch von der Fachpresse
ausführlich gewürdigt werden.
Aber auch die Verankerung der Arbeit von Bayer Kultur in
Nordrhein-Westfalen ist weiter ausgebaut worden. Erwähnenswert sind die Zusammenarbeit mit der Kunstakademie Münster, der Folkwang Hochschule Essen, der Neuen
Philharmonie Westfalen, der Düsseldorfer Kunstakademie
sowie mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Im
Falle Kölns handelt es sich um eine breitgefächerte und
wirklich modellhafte Zusammenarbeit.
In dieser Spielzeit widmet sich Bayer Kultur nach Kunst
und Macht sowie Mythos und Gegenwart nun einem Thema mit großer gesellschaftlicher Relevanz: Glauben und
Wissen. Wir alle dürfen uns also ganz sicher wieder auf
eine spannende, abwechslungsreiche und faszinierende
Spielzeit freuen, die sich diesem Thema in über 150 Veranstaltungen der Sparten MUSIK, SCHAUSPIEL, TANZ,
KUNST, Literatur und Film widmet. Dabei wird versucht,
auf einige der kontroversen Aspekte von Glauben und
Wissen Antworten zu geben, aber sicher werden auch
mindestens genauso viele Fragen durch die Ausstellungen, Aufführungen und Konzerte erst aufgeworfen.
Die Projekte für und mit Kindern und Jugendlichen liegen
mir besonders am Herzen, stellen sie doch nicht weniger
dar als eine Investition in unsere gesellschaftliche Zukunft.
In der vergangenen Spielzeit hat Bayer Kultur damit begonnen, im Rahmen von Mitmachen! viele Vorstellungen
durch Workshops, Kurse und Exkursionen noch attraktiver
für unsere jüngsten Gäste zu machen. Die Angebote reichten dabei vom Fechtkurs mit Dozenten und Studenten der
Berliner Busch-Hochschule bis hin zum Schnupperkurs
„Zeitgenössischer Tanz“. Die Kinder und Jugendlichen
nehmen diese Möglichkeiten mit Freude und Begeisterung wahr. Die stART-Künstler und die Musikerinnen und
Musiker von l’arte del mondo beteiligen sich übrigens sehr
engagiert an diesen education-Programmen.
Wenn die neue Spielzeit im September beginnt, werden
die Musikliebhaber allerdings eine Person vermissen,
die in den vergangenen 38 Jahren zu den festen Größen
der Bayer Kulturarbeit zählte: Rainer Koch, der als vierter Dirigent in der über 100-jährigen Geschichte der Bayer
Philharmoniker die Geschicke und die Ausrichtung dieses
Orchesters entscheidend und erfolgreich geprägt hat. Mit
dem Neujahrskonzert 2011 beendete er die künstlerische
Leitung bei den Philharmonikern. Anfang April wurde er
im Kreise seiner Musiker und langjähriger Weggefährten
musikalisch verabschiedet. Im Namen von vielen Musikfreunden in und außerhalb von Leverkusen bedanke ich
mich bei Rainer Koch für seine großartigen Leistungen und
wünsche ihm weiterhin alles Gute und beste Gesundheit.
Für das ambitionierte Thema Glauben und Wissen wünsche ich den Organisatoren um Dr. Mattern den verdienten Erfolg und allen Freunden von Bayer Kultur eine anregende, unterhaltende und packende Spielzeit 2011/12.
Ihr
Michael Schade
Leiter Unternehmenskommunikation
der Bayer AG
Willkommen 5
VoRWoRt
Glauben und Wissen
Die Spielzeit 2011/12
Friedrich Nietzsche hat schon im 19. Jahrhundert behauptet, dass Gott tot sei. Heute provoziert der Astrophysiker
und Bestsellerautor Stephen Hawking die Welt, wenn er
behauptet, dass es Gott nie gegeben hätte. Sein neuestes
Buch Der große Entwurf löste eine lautstark und kontrovers
geführte Diskussion über den Ursprung des Universums
aus. Vor allem seitens der Theologie regte sich Widerstand.
Glauben oder Wissen?
Schließen sich Glauben und Wissen in unserer Zeit wirklich aus? Ohne Zweifel ist die Bedeutung der christlichen
Religion – zumindest in den westlichen Industrienationen
– zurückgegangen. Was sagt der Glaube dem modernen
Menschen des 21. Jahrhunderts noch? Wird er noch gelebt? Ja und Nein. Das Wissen dagegen scheint im Sinne
einer zentralen Kategorie und durch die immer schneller
aufeinanderfolgenden Erkenntnisse der (Natur-)Wissenschaften für unsere Existenz ohne Alternative zu sein.
Wissen ohne Glauben?
Der christliche Glaube in einer Krise, in vielen Ländern wieder antisemitische Tendenzen und die wachsende weltweite
Bedeutung des Islam: Wirken sich diese „Glaubens-Tendenzen“ auch auf unser Wissen aus? Wissen durch Glauben?
Was kann die „Liebe zur Weisheit“ (oder zur „Wahrheit“)
– nichts anderes heißt ja Philosophie – zur Beantwortung
dieser Fragen beitragen? Erkenntnistheoretische Fragestellungen sind in der akademischen Philosophie längst
in wissenschaftstheoretische gemündet. Uns „Nicht-Philosophen“ fasziniert davon unabhängig jedoch bis heute
die Frage nach einer möglichst 100 %igen Absicherung
dessen, was wir gemeinhin „Wissen“ nennen. Der Absolutheitsanspruch der Wissenschaft wird angesichts der
Weltprobleme dabei zunehmend kritisch gesehen. Und
für viele schließt sich hier der Kreis: Wem das Wissen
unheimlich wird, der wendet sich wieder der Religion zu.
Glauben und Wissen!
6 kultur.bayer.de
Robert Musil formuliert dieses Dilemma in seinem epochalen und monumentalen Roman-Fragment Der Mann ohne
Eigenschaften wie folgt: „…seiner größten Hingabe an die
Wissenschaft war es niemals gelungen, ihn vergessen
zu machen, dass die Schönheit und Güte des Menschen
von dem kommen, was sie glauben, und nicht von dem,
was sie wissen. Aber der Glaube war immer mit Wissen
verbunden gewesen, wenn auch nur mit einem eingebildeten, seit den Urtagen seiner zauberhaften Begründung.
Und dieser alte Wissensteil ist längst vermorscht und hat
den Glauben mit sich in die gleiche Verwesung gerissen;
es gilt also heute, diese Verbindung neu aufzurichten.“
Eine Forderung, die aktueller nicht sein könnte! Aber wie
dem auch sei: Die Frage nach Glauben und Wissen beschäftigt – ob bewusst oder unbewusst – alle Menschen
von Anbeginn bis auf den heutigen Tag, und die intensive
Beschäftigung damit spiegelt sich selbstredend auch im
Schaffen der Musiker, Theaterautoren, Choreographen,
Literaten, Filmemacher und Bildenden Künstler wider.
Über die Jahrtausende und in allen Kulturen dieser Welt.
Bayer Kultur versucht in der Spielzeit 2011/12 in mehr
als 150 Veranstaltungen wenigstens einige Aspekte der
künstlerischen Auseinandersetzung mit diesen zentralen
Fragen des Menschseins aufzuzeigen und zur Diskussion
zu stellen.
Damit setzen wir unsere themenbezogene Arbeit fort. Sie
hat in der vergangenen Spielzeit verstärkt auch vor dem
Hintergrund der Eigen- und Koproduktionen von Bayer
Kultur stattgefunden. Basis für diese neue – mittlerweile
auch von Fachzeitschriften und der überregionalen Presse wahrgenommenen – Ausrichtung sind im Wesentlichen
drei Pfeiler: die Zusammenarbeit mit unseren fünf BerlinPartnern, unser stART-Projekt und l’arte del mondo als
permanentes orchestra in residence von Bayer Kultur.
Wir haben mit Erfolg auch Brücken zwischen diesen drei
Pfeilern geschlagen. So sind die Berlin-Achse und das
stART-Projekt durch die Hochschule für Schauspielkunst
„Ernst Busch“ verlinkt, das Brahms-Projekt führte unseren
stART-Pianisten Hardy Rittner und l’arte del mondo auf
der Bühne und für eine Weltersteinspielung zusammen.
Und im nächsten Jahr wird l’arte del mondo im Rahmen
eines Kooperationsprojektes mit dem RIAS Kammerchor
auch zum ersten Mal als Botschafter von Bayer Kultur in
Berlin in Erscheinung treten.
Die soeben skizzierten neuen Ansätze machen deutlich,
dass die Arbeit von Bayer Kultur im Kontext der Corporate
Social Responsibility ein unverzichtbarer Bestandteil der
gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens war
und ist.
Ich möchte mich für Ihr Interesse und Ihre Hinweise sowie Ihre – nicht selten enthusiastischen – Reaktionen zu
unseren Veranstaltungen sehr herzlich bedanken. Unsere
Arbeit findet darin ihre wichtigste Bestätigung.
Ich heiße Sie, liebe Freunde von Bayer Kultur, zur neuen
Spielzeit herzlich willkommen und hoffe, dass Sie unsere
Angebote weiterhin so interessiert und wohlwollend wie
bisher begleiten werden. Mein Team und ich haben jedenfalls keine Mühen gescheut, für Sie erneut ein anspruchsvolles, vielseitiges und unterhaltsames Programm zu gestalten. Wir alle freuen uns auf Sie!
Ihr
Dr. Volker Mattern
Leiter Bayer Kultur
Vorwort 7
Auftakt
Festliche Eröffnung der Spielzeit
Es ist mittlerweile zur guten Tradition geworden, dass sich
die Festliche Eröffnung jeder Spielzeit von Bayer Kultur in
einem Dreiklang aus Musik, Vortrag und Ausstellung mit
dem jeweiligen Thema spartenübergreifend auf intensive
Art und Weise auseinandersetzt.
So auch in diesem Jahr. Nach der Begrüßung durch Michael
Schade, dem Leiter der Unternehmenskommunikation der
Bayer AG, wird sich der in Frankfurt lehrende Philosoph
Martin Seel in seinem Festvortrag mit der Frage auseinandersetzen, was uns (den Nicht-Philosophen) heute die
Erkenntnistheorie noch zu sagen hat. Was können wir
wissen? In einem Beitrag für die Wochenzeitung DIE ZEIT
formulierte Martin Seel kürzlich: „Was wie eine Schwäche
oder sogar das ewige Laster der Philosophie erscheinen
mag, ist genau ihre Stärke. Ihre primäre Tugend liegt in
einem beharrlichen Zweifel auch noch gegenüber dem
übertriebenen Zweifel. Sie vertraut auf die Wege unseres
Verstehens, ohne ihnen doch ganz zu trauen (…) Seit den
Tagen des Sokrates ist Philosophie Antidemagogie: ein mit
Argumenten ausgefochtener Widerstand gegen den Glauben, wir hätten alles im Griff (…).“
K. Stuber
Schon am 4. September 2011 findet die Vernissage zur
zweiten Labor Berlin-Ausstellung in Zusammenarbeit mit
dem Haus der Kulturen der Welt Berlin statt. Die beiden
Künstler Züli Alada und Reynold Reynolds greifen das
Spielzeit-Thema Glauben und Wissen auf besondere Weise
auf. Das Vorurteil als eine spezifische Form des „Nicht-Wissens“ ist das Thema von Züli Alada s Videoinstallation Die
Anderen, in der er die Widersprüchlichkeit des alltäglichen
Rassismus entlarvt. Der 1966 in Alaska geborene Reynold
Reynolds erforscht in seinen Arbeiten die physikalischen
Unterströmungen der menschlichen Existenz und definiert
dabei eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst.
Wir zeigen in unserer Ausstellung Fotografien aus der Arbeit The Lost. Es handelt sich dabei um Porträts von Menschen, die in den Wirren der 1930er Jahre verschwanden
und über deren Verbleib bis heute niemand etwas weiß.
Glauben und Wissen haben auch in der Musik große Bedeutung – sei es als Thema einzelner Werke, sei es als
schlichte und doch komplexe Grundlage: Wie könnte ein
Komponist komponieren ohne das Wissen um die tech-
8 kultur.bayer.de
nischen Aspekte der Musik? Interessanter ist es indessen, wenn sich Glaube und Wissen zusammenfügen – zu
dem, was man nicht nur in religiöser Hinsicht „Zuversicht“
nennen könnte. Und genau dies ist das Leitmotiv für die
Programmkonzeption des musikalischen Teils der Festlichen Spielzeiteröffnung. Wir stellen dabei den bekannten
Werken Johann Sebastian Bachs eine völlig unbekannte
Kantate von Christoph Graupner, einem in Hamburg und
Darmstadt wirkenden Zeitgenossen des großen Thomaskantors, gegenüber: Mein Herz schwimmt in Blut.
Martin Seel ist Professor für Philosophie mit Schwerpunkt
theoretische Philosophie an der Universität Frankfurt am
Main. Er studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Marburg und Konstanz. Nach Promotion und Habilitation in Konstanz war er zunächst Professor für Philosophie in Hamburg und Gießen, bevor er an die Universität
Frankfurt wechselte. Schwerpunkte seiner Arbeit sind u. a.
Erkenntnistheorie, Ethik des guten Lebens sowie Ästhetik
der Natur und Theorie der Künste. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, zuletzt Die Macht des Erscheinens.
Texte zur Ästhetik (2007) und Theorien (2009). In Kürze
erscheint sein neuestes Buch 111 Tugenden, 111 Laster.
Eine philosophische Revue.
Katja Stuber studierte in München Musik und Germanistik, konzentrierte sich ab 2004 parallel dazu aber schon
auf die pädagogische und künstlerische Ausbildung bei
Christian Gerhaher im Fach Konzertgesang (Abschluss
2008 mit Auszeichnung). Ergänzend besuchte sie die Oratorien- und Liedklassen von Christoph Hammer, Juliane
Banse und Helmut Deutsch. 2008 begann sie ein Aufbaustudium bei Ruth Ziesak in Saarbrücken. Als Konzertsolistin trat Katja Stuber bereits mit renommierten Orchestern
und Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Helmuth Rilling
und Lothar Zagrosek auf. Seit 2009 ist die Sopranistin
Ensemblemitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz
in München. Im Sommer 2011 gibt sie ihr Debüt bei den
Bayreuther Festspielen.
Werner Ehrhardt leitete von 1985 bis 2004 das weltweit
renommierte Kammerorchester Concerto Köln, mit dem er
auf fast allen wichtigen Podien der Welt erfolgreich konzertierte. Über 40 CD-Aufnahmen, vielfach mit wichtigen in-
ternationalen Preisen ausgezeichnet, dokumentieren seinen künstlerischen Rang. 2004 gründete er das Orchester
l’arte del mondo und hat dieses Ensemble sehr schnell in
die Spitzengruppe der auf Originalinstrumenten musizierenden Ensembles geführt.
l’arte del mondo gastierte in jüngster Vergangenheit u. a.
bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Bonner
Beethovenfest, im Konzerthaus am Gendarmenmarkt
in Berlin und der Cité de la musique Paris. Der außergewöhnliche Rang dieses Ensembles wird neben den
erfolgreichen CD-Einspielungen auch durch die Zusammenarbeit mit Solisten von Weltrang wie etwa Magdalena
Kožená, Christine Schäfer, Thomas Zehetmair oder Xavier
de Maistre eindrucksvoll belegt.
Begrüßung Michael Schade
Leiter Unternehmenskommunikation
der Bayer AG
Festvortrag Prof. Dr. Martin Seel
Konzert
Johann Sebastian Bach: Brandenburgisches
Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048
Christoph Graupner: Kantate Mein Herz
schwimmt im Blut GWV 1152/12b
Johann Sebastian Bach: Herr, der du stark
und mächtig bist Arie aus der Kantate Meine
Seel’ erhebt den Herrn BWV 10
Johann Sebastian Bach: Kantate Jauchzet
Gott in allen Landen BWV 51
l’arte del mondo
Katja Stuber, Sopran
Werner Ehrhardt, Dirigent
SO 11.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Festliche Eröffnung 9
CHAUSPIEL KUNST musik tan
Sinfoniekonzerte
Seiten 16-19
Kammermusik
Seiten 20-23
Nationale Jugendphilharmonie der Türkei
Singer Pur
Mansur | Glemser
Tüzün, Liszt, Hindemith
Pärt, Sting, Willaert, Reich, Cage, di Lasso, Moody, Bryars,
Schanderl, Ligeti u.a.
DO 29.09 | 20:00 | Forum, Leverkusen
FR 23.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
l’arte del mondo
Xavier de Maistre | l’arte del mondo
DO 17.11 | 20:00 | Forum, Leverkusen
DO06.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 07.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Ehrhardt | d’Or | Dalal | Tölzer Knabenchor
Händel
Russische Nationalphilharmonie
Spivakov | Capuçon
Mussorgsky, Saint-Saëns, Tschaikowsky
MO 12.12 | 20:00 | Forum, Leverkusen
l’arte del mondo
Ehrhardt | Mullova
Méhul, Beethoven
DO22.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 23.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Vivaldi, Marcello, Sammartini
Midori | Özgür Aydin
Mozart, Brahms, Janá ek, Schubert
DO24.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 25.11 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Signum Quartett
Debussy, Webern, Schubert
DO23.02 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 24.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Sharon Kam | Lars Vogt
Schumann, Brahms, Berg
Jenaer Philharmonie
MO 19.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 29.04 | 18:00 | Forum, Leverkusen
Thomas Christian Ensemble
Bayer Philharmoniker
DO31.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 01.06 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Henzold | Rittner
Gubaidulina, Schönberg, Brahms
Bruckner
N.N. | Signum Quartett
Schulhoff, Elgar u.a.
DI 22.05 | 20:00 | Forum, Leverkusen
Musik Tanz Schauspiel Kunst 11
CHAUSPIEL KUNST musik tan
Klavier
Seiten 24-27
Pasticcio – das exquisite Abo
Seiten 28-31
Jazz
Seiten 32-35
MUSIK plus
Seiten 36-37
Hardy Rittner
Ute Lemper | Stefan Malzew | Vogler Quartett
Leverkusener Jazztage
Altenberger Kultursommer: Bayer Philharmoniker
Bach, Liszt, Schönberg, Schubert
N.N. | Forum, Leverkusen
SO 25.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 16.09
MO19.09
DI 20.09
MI 21.09
|
|
|
|
20:00
20:00
20:00
20:00
|
|
|
|
Burg Linn, Krefeld
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Historische Stadthalle, Wuppertal
Kreismuseum Zons, Dormagen
Nuria Rial | l’arte del mondo
FR 04.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Olga Scheps
Medtner, Rachmaninow, Tschaikowsky, Skrjabin, Liszt, Chopin
Christoph Prégardien | Julia Kleiter | Julius Drake
MO10.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 11.10 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DO 12.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Ingolf Wunder
Chopin, Liszt
MO09.01 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 10.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
WDR Big Band – Very Personal 2012
Festival Alte Musik Knechtsteden: Rheinische Kantorei
Jazz at midnight
Klaro!
SA 29.10 | 22:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Dominique Horwitz | Signum Quartett
Sebastian Sternal Trio
SO 13.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 26.11 | 22:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Liszt, Debussy
Benjamin Schaefer Trio
MO26.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 27.03 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
SA 02.06 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Schumann, Stockhausen, Holliger
Rheinische Kantorei | Das Kleine Konzert | Max
Purcell, Melani
DO 22.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen
Neujahrskonzert – Operettengala Franz Léhar
Bayer Philharmoniker | N.N. | Fogasova | N.N.
Léhar
SO 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Achim Seifert Projekt
SA 14.01 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Cédric Pescia
SA 17.09 | 20:00 | Altenberger Dom, Odenthal
DO 19.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Oliver Schnyder
Bayer Philharmoniker | N.N. | Stein
Brahms, Bruch, Respighi
Jazz-Kulisse
siehe Seite 104 f.
Coup de Cœur Bayer 2012
Preisträger des 8. Concours International der Musique de Chambre
de Lyon – Blechbläserquintett
FR 11.05 | 20:00 | Kreismuseum Zons, Dormagen
Konzerte Leverkusener Musiker
siehe Seite 116
MO 16.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 17.04 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Igor Levit
Beethoven, Liszt, Schostakowitsch
MO11.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 12.06 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
12 kultur.bayer.de
Musik Tanz Schauspiel Kunst 13
CHAUSPIEL KUNST musik tan
„Das Instrument Oud ist das schönste und wichtigste
Instrument im Mittleren Osten. Die Araber sowie die Juden lieben und schätzen es gleichermaßen. Mit der Oud
klingt die Zeit in ihrer eigenen, einzigartigen, grenzenlosen
Form, wie die Wüste. So wie der Frieden, es braucht seine
Zeit.“ Yair Dalal
Das zentrale Musikvorhaben in der Spielzeit 2011/12
zum Thema Glauben und Wissen ist zweifellos Israel in
Egypt. Ausgehend von Georg Friedrich Händels berühmtem Oratorium wird in diesem Projekt eine archetypische
Geschichte der Menschheit am Beispiel des Auszugs des
israelitischen Volkes aus Ägypten erzählt. Inhaltlich getragen wird sie durch die Vision des Respekts und friedlichen
Miteinanders aller Völker, unabhängig welcher Kultur oder
Religion sie auch angehören.
Carolin Sturm | Referat Musik
Bayer Kultur und l’arte del mondo unter der Leitung von
Werner Ehrhardt realisieren dieses aufwändige Konzert als
Koproduktion mit den Internationalen Händelfestspielen
Halle und dem Israel Festival in Jerusalem. Außerdem beteiligt sind der Tölzer Knabenchor und der – seit seiner Mitwirkung bei der Friedensnobelpreis-Verleihung an Simon
Peres und Yassir Arafat – weltberühmte israelische OudSpieler und Geiger Yair Dalal. Zu seinem Ensemble gehören
ein jüdischer Kantor und Musiker aus dem arabisch-muslimischen Kulturkreis. Der inhaltlich-konzeptionelle Ansatz
spiegelt sich also auch in der Besetzung wider. Ein hoch
ambitioniertes völkerverbindendes Projekt!
In der Festlichen Spielzeiteröffnung stellen wir unserer Saison gewissermaßen ein musikalisches Motto im Sinne des
christlichen Glaubens voran. In unserem Eröffnungsprogramm fügen sich Glauben und Wissen zu dem zusammen,
was man – nicht nur in religiöser Hinsicht – „Zuversicht“
nennen könnte. Christoph Graupner, ein Zeitgenosse Johann Sebastian Bachs, verarbeitet in seiner Kantate Mein
Herz schwimmt in Blut exakt dieses Glaubensmotiv – vom
14 kultur.bayer.de
sündigen Dunkel gelangt der Mensch zum „freudigen“
Herz. Die Sopranistin Katja Stuber und l’arte del mondo
unter der Leitung von Werner Ehrhardt stellen dieser unbekannten Kantate bekannte Werke Johann Sebastian
Bachs gegenüber.
Dass auch in vielen anderen Programmen Glaubensaspekte eine große Rolle spielen, liegt angesichts unseres
Themas auf der Hand. Ebenso, dass in diesem Kontext
auch der Name Johann Sebastian Bach recht häufig auftaucht. Oft sind es aber weniger bekannte Stücke, wie z. B.
die von Wilhelm Kempff arrangierten Klavierbearbeitungen berühmter Bach-Werke in Hardy Rittners Recital. Apropos Klavier! In unserem diesjährigen Zyklus, in dem wir
Ihnen die interessantesten Pianistinnen und Pianisten der
jüngeren Generation vorstellen werden, gibt es anlässlich
seines 200. Geburtstags auch einen Liszt-Schwerpunkt.
Wie thematisiert man „Wissen“ in der Sprache der Musik?
Anders als in Literatur, Film, Schauspiel oder Bildender
Kunst verhält sich die Fragestellung nach dem („exakten“)
Wissen häufig querständig zur ästhetischen Qualität der
Musik, egal, ob wir sie als „tönend bewegte Form“ auf die
absolute Musik beziehen oder im Sinne eines eher hermeneutisch angelegten Rezeptionsansatzes verstehen.
Die Frage nach dem „Wissen“ in der Musik beantworten
wir daher sozusagen musiktheoretisch: Nach welchen
Gesetzen ist sie aufgebaut? In einem – neben Bach und
Liszt – dritten inhaltlichen Schwerpunkt stellen wir Ihnen
daher Kompositionen der Zweiten Wiener Schule (Arnold
Schönberg, Alban Berg und Anton Webern) sowie aus der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Sofia Gubaidulina,
Karlheinz Stockhausen und Heinz Holliger) vor.
Besonders interessant sind dabei wieder die Programmkonzepte unserer stART-Künstler. Hardy Rittner wird –
kontrastiert von Sofia Gubaidulinas Concordanza – mit der
Jenaer Philharmonie das exorbitant schwierige Klavierkonzert op. 42 von Arnold Schönberg aufführen und in seinem
Klavierabend Johann Sebastian Bach und Arnold Schönberg direkt einander gegenüberstellen. Das Signum Quartett erreicht diesen spannungsreichen Gegensatz durch die
Kombination von Schuberts Der Tod und das Mädchen und
Anton Weberns Sechs Bagatellen für Streichquartett op. 9.
Gespannt sein darf man bei unserem stART-Quartett
auch auf ein Franz-Kafka-Projekt mit dem wunderbaren
Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz. Exklusiv für
Bayer Kultur wird dabei ein spannender musikalisch-literarischer Abend mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts
entstehen, der im Bayer Kulturhaus seine Uraufführung
erleben wird. Auch die anderen Abende in der Reihe Pasticcio haben ganz besondere inhaltliche Konzepte: Julia
Kleiter und Christoph Prégardien stellen geistliche und
weltliche Lieder von Hugo Wolf einander gegenüber, l’arte
del mondo stellt mit Pasquale Anfossis La finta giardiniera
die zweite Opernausgrabung in der Reihe Opern aus den
Archiven der Welt vor, und Ute Lemper präsentiert Songs,
Chansons und Lieder von Kurt Weill, Edith Piaf, Jacques
Brel und Astor Piazolla. Zahlreiche weitere hochkarätige
Ensembles, Solisten und Dirigenten warten mit außergewöhnlichen Programmen auf.
Der Jazz hat sich in unserem Programm mittlerweile wieder fest etabliert. Die zahlreichen Konzertangebote für
Kinder und Jugendliche liegen Bayer Kultur ganz besonders am Herzen. Dass sich unsere stART-Künstler und
l’arte del mondo auch bei Mitmachen! mit eigenen Projekten einbringen, verleiht unserem education-Programm
eine sehr individuelle Note.
Insgesamt: Eine Musiksaison mit vielen außergewöhnlichen Programmkonzepten, vielen jungen Künstlern und
ebenso vielen Künstlern von internationalem Rang!
Musik Tanz Schauspiel Kunst 15
Sinfoniekonzerte
l’arte del mondo
B. Glemser
Nationale Jugendphilharmonie der Türkei
Paul Hindemith und die Türkei – das ist eine wenig bekannte Geschichte. Wurde der Komponist 1935, ein Jahr
nach der Uraufführung der Sinfonie Mathis der Maler, zunächst offiziell dorthin entsandt, ereilte ihn bald die Ächtung durch die Nazis. Hindemith blieb drei Jahre in der
Türkei. Dieses Konzert ruft die mannigfaltigen kulturellen
Verbindungen der beiden Länder ins Bewusstsein, auch
mit einem Werk Ferit Tüzüns, der in den 1950er Jahren
in München studierte. Die Nationale Jugendphilharmonie
der Türkei besteht aus 90 Schülern und Studierenden der
führenden türkischen Konservatorien. Ihr Gründer Cem
Mansur ist ein international erfahrener Dirigent, der auch
das Programm der Kulturhauptstadt Istanbul 2010 prägte. Für dieses Konzert tun sie sich mit Bernd Glemser zusammen, einem der unaufdringlichen Klavierstars, der für
Liszts Konzert Virtuosität und Zwischentöne mitbringt.
Altes in neuem Gewand: Das vermag ungeahnte Horizonte
zu erschließen und zugleich ein historisches Thema neu
auszurichten. So soll es geschehen bei diesem ehrgeizigen Projekt. Georg Friedrich Händels Oratorium Israel in
Egypt, 1739 in London uraufgeführt und bis heute eines
der bekanntesten Werke des Komponisten, beschreibt
den Auszug des israelitischen Volkes aus Ägypten. Eine
Geschichte von Unterdrückung und Flucht. Beides hat es
seitdem fast immer und fast überall gegeben, oft in Verbindung mit religiös-politischen Motiven. Der Missbrauch
von religiösen Ideen und Motiven für politische Ziele, nicht
selten mit Gewalt verbunden, fordert uns zum interreligiösen Dialog heraus. Dabei kann sich das Bemühen um Verständnis zwischen Juden, Christen und Muslimen auf uralte Verbindungen zwischen deren Schriften und Gestalten
berufen. Hier setzt Israel in Egypt – von der Sklaverei zur
Freiheit an. Die künstlerischen Leiter Yair Dalal und Werner Ehrhardt wollen auf neuartige Weise die Begegnung
und das Verständnis zwischen ihren Kulturen ausbauen.
Yair Dalal, israelischer Musiker irakischer Abstammung,
ist ein außergewöhnlich vielseitiger Künstler. Er schafft
Neues, indem er seine eigene Herkunft und multikulturelle
Existenz musikalisch fruchtbar macht. An der Seite von
Yair Dalal werden neben dem jungen israelischen Countertenor Yaniv d’Or auch ein jüdischer Kantor sowie Musiker aus dem arabisch-muslimischen Kulturkreis mitwirken. Ihre Musik ersetzt mehrere Arien Händels, während
die Chorstücke vom Tölzer Knabenchor gemeinsam mit
l’arte del mondo musiziert werden. Dass der weltweit renommierte Chor aus jungen Menschen an diesem Projekt
mitwirkt, fügt den Zielen der Macher eine schöne Facette
hinzu – denn wer, wenn nicht diese jungen Menschen, soll
eine friedliche Zukunft gestalten?
Israel in Egypt – von der Sklaverei zur Freiheit
Yair Dalal & Friends, Violine, Oud, Gesang
Werner Ehrhardt, Dirigent | l’arte del mondo
Tölzer Knabenchor | Yaniv d’Or, Countertenor
Eine Koproduktion von l’arte del mondo, Bayer Kultur und den Internationalen Händelfestspielen Halle in Verbindung mit dem Israel Festival Jerusalem. Das Projekt wird gefördert durch die Kulturstiftung des
Bundes und die Kunststiftung NRW.
DO 17.11 | 20:00 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Cem Mansur, Dirigent | Bernd Glemser, Klavier
Ferit Tüzün: Capriccio à la torque
Franz Liszt: Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur
Paul Hindemith: Sinfonie Mathis der Maler
Russische Nationalphilharmonie
2003 von Vladimir Spivakov gegründet, ist die Russische
Nationalphilharmonie ein noch junges Orchester und entsprechend munter: Neben der fleißigen Bespielung vieler
russischer Städte gastiert das Ensemble immer wieder im
Ausland. Spivakov, selbst ein renommierter Geiger, hat für
dieses Konzertprojekt den jungen französischen Cellisten
Gautier Capuçon eingeladen, dessen bisher zwei CDs jeweils einen ECHO Klassik erhielten. Das Programm dokumentiert die kulturellen Bande zwischen Frankreich und
Russland. Zwei zentrale Werke des russischen Repertoires umspielen reizvoll das Saisonmotto Glauben und
Wissen – der Hexensabbat in Mussorgskys Eine Nacht auf
dem kahlen Berge thematisiert die Spannung zwischen
Glaube und Aberglaube, während sich in der Schicksalsergebenheit von Tschaikowskys fünfter Sinfonie diese Kategorien auflösen. Dazwischen steht ein hellerer Ausflug
nach Frankreich an: Das brillante Cellokonzert von SaintSaëns, ein Werk voller landestypischer „clarté“.
Vladimir Spivakov, Dirigent | Gautier Capuçon, Violoncello
Modest Mussorgsky: Eine Nacht auf dem kahlen Berge
Camille Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33
Peter Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64
DO 29.09 | 20:00 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
MO 12.12 | 20:00 | Forum, Leverkusen
Y. Dalal
16 kultur.bayer.de
G. Capuçon
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik Tanz Schauspiel Kunst 17
Jenaer Philharmonie
V. Mullova
l’arte del mondo
Ein wahrhaft revolutionäres Konzert! Méhul, der führende
Komponist der Französischen Revolution, und Beethoven,
der glühende Verehrer von deren Idealen und Persönlichkeiten – der aufklärerische Imperativ durchzieht beide Werke: Glauben so viel wie nötig, Wissen so viel wie
möglich. Und ein tänzerisches Programm dazu: Beethovens großes, singuläres Violinkonzert endet vor Übermut
sprudelnd, seine siebte Sinfonie hat den Tanz zum – vielfältig beleuchteten – Thema. Viktoria Mullova hat mit ihrer Beethoven-Interpretation für Gesprächsstoff gesorgt:
Klassisch klar statt romantisch vernebelt gestaltet sie das
Violinkonzert und verhilft ihm gerade damit womöglich zu
seinem Recht. Kein Virtuosenstück, sondern Revolution.
Kein Glauben, sondern Wissen. Mit dem historisch informierten Ensemble l’arte del mondo hat sie dafür den richtigen Partner an ihrer Seite.
Der Pianist Hardy Rittner, mittlerweile weithin renommierter
stART-Künstler von Bayer Kultur, ist in dieser Spielzeit nicht
nur mit einem vielseitigen Soloabend vertreten, sondern
auch mit diesem Orchesterkonzert, das hoch interessante
Beziehungen zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert
aufzeigen will. Das klug ausgedachte Programm passt zum
Profil der Jenaer Philharmonie, hat doch das größte Konzertorchester Thüringens mehrfach Preise für seine dramaturgischen Konzeptionen erhalten. Das 1934 gegründete Ensemble hat seit der deutschen Vereinigung seinen
Radius enorm erweitert und ist immer wieder international
unterwegs. Zum Konzert im Forum Leverkusen bringt die
Jenaer Philharmonie den Dirigenten Olaf Henzold mit, einen ebenfalls international erfahrenen Musiker, der Chefpositionen unter anderem in Luzern, Saarbrücken und Oslo
inne hatte. Dass zu Beginn des Konzerts ein Werk der seit
langem in Deutschland lebenden russischen Komponistin
Sofia Gubaidulina erklingt, korrespondiert mit dem Spielzeitthema Glauben und Wissen. Die 1931 geborene Künstlerin ist fest im orthodoxen Glauben verwurzelt und hat
diesen in fast allen Werken ihres umfangreichen Œuvres
thematisiert oder reflektiert. Concordanza ist ein Stück, in
dem Gubaidulina eine „Übereinstimmung“ zwischen wider-
streitenden musikalischen Elementen sucht und dies auch
in Zusammenhang mit ihrer schwierigen Situation in der
Sowjetunion setzt. Arnold Schönberg wiederum glaubte zu
wissen, dass Johannes Brahms ein „Fortschrittlicher“ sei.
Seine Bearbeitung von dessen Klavierquartett, das er als
verkappte „fünfte Sinfonie“ begriff, ist ein Zeugnis dieses
Glaubens, und dass Schönberg ein „Klavierkonzert“ komponierte, ist womöglich eine weitere Referenz an die „Alten“. Diesem Werk kann Hardy Rittner alle Facetten seiner
Kunst mitgeben, denn Schönberg weiß hier die Schönheit
und Vielfarbigkeit zu entfalten, die der so genannten Zwölftonmusik sehr wohl zur Verfügung steht.
Olaf Henzold, Dirigent | Hardy Rittner, Klavier
Sofia Gubaidulina: Concordanza
Arnold Schönberg: Konzert für Klavier und Orchester op. 42
Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25
(Orchesterfassung von Arnold Schönberg)
SO 29.04 | 18:00 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Werner Ehrhardt, Dirigent | Viktoria Mullova, Violine
Etiénne Nicolas Méhul: Ouvertüre aus der Oper L’Irato ou l’Emporté
Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 62
EUR 33 | 30 | 25 | 19
18 kultur.bayer.de
Bayer Philharmoniker
Streichquartett und Orchester? Goethes sprichwörtliche
„vier vernünftige Menschen“, konfrontiert mit einer großen
Menge hoffentlich ebenso vernünftiger Musikerinnen und
Musiker? Das klingt ungewöhnlicher als es ist, denn schon
im Barock war das Gegenüber von kleinem und großem
Ensemble als „Concerto grosso“ weit verbreitet. Auf diese
traditionelle Gattung nimmt denn auch der große Brite Edward Elgar ausdrücklich Bezug, während das 1930 komponierte Konzert von Erwin Schulhoff, der das Quartett
mit einem großen Bläserensemble zusammenbringt, ein
echtes, vom Jazz inspiriertes Kind seiner Zeit, der „wilden
Zwanziger“, ist. Und dieses Programm, dessen Ergänzung
durch eine große Sinfonie nach der Berufung eines neuen Chefdirigenten bekannt gegeben wird, bringt mit den
Bayer Philharmonikern und dem Signum Quartett gewissermaßen zwei „Kinder“ von Bayer Kultur zusammen: Den
traditionsreichen Klangkörper, der seit mehr als hundert
Jahren das Musikleben Leverkusens mitprägt, und die
Mitglieder des Signum Quartetts, die zu den Künstlern im
Förderprogramm stART gehören.
N.N., Dirigent | Signum Quartett
Erwin Schulhoff: Konzert für Streichquartett und Bläser WV 97
Edward Elgar: Introduktion und Allegro op. 47
Das weitere Programm wird später bekannt gegeben.
DO22.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 23.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunst und Kulinarik s. S. 119
Signum Quartett
DI 22.05 | 20:00 | Forum, Leverkusen
H. Rittner
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik Tanz Schauspiel Kunst 19
Kammermusik
X. de Maistre
Singer Pur
Singer Pur
Singende Kammermusiker – das sind Singer Pur, und
Kammermusik für Stimmen ist ihre Leidenschaft. Aus den
Regensburger Domspatzen hervorgegangen und mit Sopranverstärkung, hat sich das Vokalsextett zu einem der
führenden Ensembles auf diesem Gebiet entwickelt. Was
Singer Pur sich auch vornehmen wird stimmlich vergoldet, seien es uralte geistliche Kompositionen, sei es ganz
neue Musik, seien es Volkslieder. Für Bayer Kultur präsentieren Singer Pur ein abwechslungsreiches Programm
mit Liedern über Kenntnis und Bekenntnis, dessen Titel
Die wilden Schwäne von Coole dem durch Ivan Moody
vertonten Gedicht von W. B. Yeats entnommen ist. Dieses Stück haben Singer Pur seit ihren Anfängen im sich
ständig erweiternden Repertoire. Die Komponistenliste für
20 kultur.bayer.de
das Leverkusener Programm ist imposant, sie durchmisst
fünf Jahrhunderte, und alles dreht sich hier um Kenntnis,
Erkenntnis und Bekenntnis, um Absicht und Zufall – um
Glauben und Wissen.
Die wilden Schwäne von Coole
Werke von Arvo Pärt, Sting, Adrian Willaert, Steve Reich, John Cage,
Orlando di Lasso, Ivan Moody, Gavin Bryars, Hans Schanderl, György
Ligeti u. a.
FR 23.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 25 | 19
Ö. Aydin, Midori
Xavier de Maistre | l’arte del mondo
Midori | Özgür Aydin
In der Musik des Barock, zumal in Italien, hat man weltliche und geistliche Musik als zwei Seiten einer Medaille
aufgefasst, Glauben und Wissen gleichsam zusammengedacht und nicht intellektuell auseinanderdividiert. Ebenso
galten einmal erstellte Werkfassungen nicht als sakrosankt: Immer wieder wurde arrangiert, verwertet und umkomponiert. Wenn also der französische Harfenist Xavier
de Maistre, der für sein allzu oft als zärtelnd-damenhaft
verkanntes Instrument immer wieder virtuos Ehre einlegt,
Stücke aus dem reichhaltigen Konzertfundus Vivaldis und
seines Zeitgenossen Marcello für die Harfe einrichtet, kann
er vom stillschweigenden Einverständnis des sinnenfrohen
Italieners ausgehen. Mit dem Ensemble l’arte del mondo,
den Freunden von Bayer Kultur als orchestra in residence
bestens vertraut, wird de Maistre einen farbenreichen
„Carnaval de Venise“ auf die Bühne zaubern.
In „Tränen der Freude“ brach Clara Schumann aus, als
sie die G-Dur-Violinsonate von Johannes Brahms kennen lernte, und wünschte sich, dass deren Töne sie „ins
Jenseits begleiten“ würden. Das Werk ist im Gedenken
an den Schumann-Sohn Felix, ein Patenkind von Brahms,
entstanden. Die berühmte Geigerin Midori schätzt es als
„weniger traurig als empfindsam“ und bringt es mit ihrem
vertrauten Klavierpartner Özgür Aydin in Spannung zu ausgewählten Werken dieses anspruchsvollen Repertoires.
Vom klassischen Mozart über den romantischen Schubert
führt dies zu einem „Schmerzenskind“ von Janá ek. Der
tschechische Komponist überarbeitete seine Violinsonate
immer wieder, bis er sie acht Jahre nach der Niederschrift
der ersten Noten 1922 endlich veröffentlichte. Sie ist – wie
so vieles von Janá ek – ein rätselhaft faszinierendes Werk:
ebenso verstörend wie ehrlich, meint Midori.
Werner Ehrhardt, künstlerische Leitung | Xavier de Maistre, Harfe
Antonio Vivaldi: Concerti RV 522, 310 und 93 in Fassungen für Harfe,
Streicher und Basso continuo
Alessandro Marcello: Concerto in d-Moll für Harfe, Streicher und
Basso continuo
Giovanni Battista Sammartini: Sinfonie in A-Dur
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate A-Dur KV 526
Johannes Brahms: Sonate Nr. 1 G-Dur op. 78
Leoš Janá ek: Violinsonate d-Moll
Franz Schubert: Fantasie C-Dur für Violine und Klavier D 934
DO06.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 07.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
DO24.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 25.11 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 25 | 19
EUR 25 | 19
Musik Tanz Schauspiel Kunst 21
Signum Quartett
Thomas Christian Ensemble
„Eine Ausnahmeerscheinung, die höchste Aufmerksamkeit verdient“ – so nannte der Komponist und Klarinettist Jörg Widmann das Signum Quartett, nachdem man
in der vergangenen Spielzeit von Bayer Kultur gemeinsam
musiziert hatte. Im dritten und letzten Jahr der Förderung
als stART-Künstler zeichnet das Signum Quartett für das
Publikum in Leverkusen und Krefeld einen wichtigen Ausschnitt aus der Geschichte des Streichquartetts nach. Es
gibt kaum eine andere Gattung, die sich – seit ihrer „Erfindung“ durch Joseph Haydn – so kontinuierlich in der Musikgeschichte darstellt, sei es in klassisch-romantischer
Gestaltung wie bei Franz Schubert, in impressionistischer
Subtilität wie bei Debussy oder, sehr typisch für den Komponisten Anton Webern, in äußerster Kürze und Konzentration zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Man darf an die
Zukunft dieser Gattung glauben! Und wissen muss man,
dass das Signum Quartett eine große Zukunft hat…
Große Sinfonien in kleiner Besetzung? Man kann in Zeiten
allzeit und überall möglicher technischer Reproduktion
darüber streiten. Als davon noch keine Rede war, stellten Klavierauszüge oder Arrangements im Kammerformat
aber die einzigen Möglichkeiten dar, ein Werk kennenzulernen. Und heute? Heute kann man dadurch diese Werke
neu kennenlernen. Das Thomas Christian Ensemble macht
Bruckners Siebente zu einem klanglichen Erlebnis der besonderen Art, handelt es sich doch um eine auch schon
„historische“ Bearbeitung, an der 1921 u. a. der Komponist Hanns Eisler mitwirkte, die aber erst 1994 erstmals
aufgeführt worden ist. Vierhändiges Klavier, Harmonium,
Klarinette, Horn und Streicher – das verspricht einen
neuartigen Bruckner. Womöglich wird ein wesentliches
Merkmal von Bruckners Musik sogar geschärft: die unerschütterliche, fast kindliche Glaubensfestigkeit dieses
Komponisten.
Claude Debussy: Streichquartett g-Moll op. 10
Anton Webern: Sechs Bagatellen für Streichquartett op. 9
Franz Schubert: Streichquartett d-Moll D 810 Der Tod und
das Mädchen
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur
(Arrangement für Kammerensemble)
S. Kam
DO23.02 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 24.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 25 | 19
Sharon Kam | Lars Vogt
EUR 25 | 19
Signum Quartett
22 kultur.bayer.de
L. Vogt
DO31.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 01.06 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Stars lieben Kammermusik. Die reine Solokarriere mag
noch so sehr locken, viele Musiker finden sich immer wieder in kleiner Formation zusammen. Auch die Israelin Sharon Kam, eine der sympathischsten Vertreterinnen ihres
Fachs, und der deutsche Pianist Lars Vogt sind begeisterte Kammermusiker. An Klarinette und Klavier erkunden
sie in diesem Programm die romantische Welt des ständigen Zweiflers Robert Schumann und seines robusteren
Schützlings Johannes Brahms, der erst in späten Jahren
Kammermusik für Klarinette schrieb. Das hatte mit dem
Aufenthalt des Komponisten im freundlichen Meiningen zu
tun, wo Brahms einen fabelhaften Musiker getroffen hatte:
„Man kann nicht schöner Klarinette blasen, als der hiesige
Mühlfeld tut“, schrieb er darüber an Clara Schumann. Auch
die Komponisten der Zweiten Wiener Schule wie Alban
Berg hatten für den häufig unterschätzten Brahms hohe
Bewunderung. Schönberg nannte ihn „fortschrittlich“, was
eine neue Sicht auf Brahms beförderte. Davon profitierte
auch Berg, der die von Brahms beschrittenen neuen Wege
für die Klarinette schon in den frühen Vier Stücken erfindungsreich erweiterte. Und es wäre doch gelacht, wenn
Sharon Kam das nicht mindestens genauso schön wie
„der hiesige Mühlfeld“ spielen würde.
Sharon Kam, Klarinette | Lars Vogt, Klavier
Robert Schumann: Fantasiestücke op. 73
Johannes Brahms: Zwei Sonaten für Klarinette und Klavier op. 120
Alban Berg: Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5
MO 19.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 25 | 19
T. Christian
Musik Tanz Schauspiel Kunst 23
Klavier
Hardy Rittner
Der Frage, ob man Bach auf dem Konzertflügel spielen
darf, soll oder gar muss, kann der unserem Publikum inzwischen bestens bekannte stART-Künstler Hardy Rittner in diesem Programm ein wenig ausweichen, hat doch
einer seiner berühmtesten Vorgänger in der Kunst des
Klavierspiels, Wilhelm Kempff, einige Bach-Stücke ausdrücklich für das Klavier arrangiert. Überhaupt trifft dieser
„Vorwurf“ Hardy Rittner nur begrenzt, ist er doch einer, der
sich gerade mit historischem Instrumentarium besonders
gut auskennt. In der Bachzeit sprach man übrigens ganz
allgemein von Tasteninstrumenten (unter dem Sammelbegriff „Clavier“) – und hätte der Komponist den großen
Flügel gekannt, hätte er bestimmt auch dafür komponiert.
Schließlich kommt es vor allem auf die Stilsicherheit an,
und da ist Bach – ebenso wie der virtuose Liszt, der strenge Schönberg und der romantische Schubert – bei Hardy
Rittner in den besten Händen oder, wenn man so will, unter den besten Fingern.
Bei Arnold Schönberg hat dieser junge Pianist ohnehin
schon Expertenstatus. Denn für seine Gesamteinspielung
von dessen Klavierwerken wurde Rittner 2010 mit einem
ECHO Klassik (nicht seinem ersten) ausgezeichnet. Dass
der Musiker sein Repertoire auf verschiedenen Instrumenten, und zwar immer jenen der Entstehungszeit der Werke, auf CD aufnimmt, ist nicht nur eine Fußnote, sondern
spricht für die Sorgfalt des stART-Künstlers. Schließlich hat
der 30-Jährige zusätzlich Musiktheorie studiert und ist somit auch wissenschaftlich bewandert. Für dieses gemischte Programm wird sich Rittner indessen wohl auf einen Flügel beschränken müssen – aber man darf glauben: Auch
das wird ein besonderes Klaviererlebnis werden.
Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge cis-Moll BWV 849,
Choralvorspiel Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ BWV 639, Choral Jesu
bleibet meine Freude aus BWV 147, Siciliana aus BWV 1031
(in Arrangements von Wilhelm Kempff)
Franz Liszt: Valse oubliée Nr. 1 Fis-Dur, Consolation Nr. 3 Des-Dur,
Ballade Nr. 2 h-Moll
Arnold Schönberg: Klaviersuite op. 25
Franz Schubert: Klaviersonate B-Dur D 960
24 kultur.bayer.de
O. Scheps
Olga Scheps
H. Rittner
FR 16.09 |
MO19.09 |
DI 20.09 |
MI 21.09 |
20:00
20:00
20:00
20:00
EUR 22 | 17
|
|
|
|
Burg Linn, Krefeld
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Historische Stadthalle, Wuppertal
Kreismuseum Zons, Dormagen
(abweichendes Programm)
„Eigentlich ist man als Pianistin nie angelangt“, sagte Olga
Scheps in einem ungewöhnlichen Auftritt bei TV total – da
staunte sogar Stefan Raab für einen Moment. Nach einer fulminanten CD, die die in Russland geborene und in
Deutschland aufgewachsene junge Pianistin ausschließlich Frédéric Chopin widmete, weitet sie ihr Repertoire
zielsicher aus: in bekanntere Sphären wie die von Rachmaninow und Liszt, und auf weniger prominenten Wegen
wie jenem zu Nikolai Medtner, einem russischen Weltbürger mit deutschen Ahnen. Tschaikowsky darf bei dieser
pianistischen Reise zwischen Deutschland und Russland
selbstverständlich nicht fehlen, und ganz ohne Chopin
geht es bei Olga Scheps ohnehin nicht. „Zärtlich tastend,
aber mit kristallin klarer Technik“ habe die 24-Jährige dessen g-Moll-Ballade gespielt, schrieb ein Rezensent. Eine
selbstbewusste Pianistin, die an ihre Zukunft glaubt – 2010
noch mit dem ECHO Klassik als „beste Nachwuchskünstlerin“ ausgezeichnet, dürfte Olga Scheps wissen, dass sie
über diesen Status längst hinaus ist.
Nikolai Medtner: Sonata reminiscenza a-Moll op. 38 Nr. 1
Sergei Rachmaninow: Préludes op. 23 Nr. 4 und 5, Variationen über
ein Thema von Corelli op. 42
Peter Tschaikowsky: Natha-valse op. 51 Nr. 4,
Valse sentimentale op. 51 Nr. 6
Alexander Skrjabin: Walzer As-Dur op. 38
Franz Liszt: Liebesträume (Notturnos) S 541 Nr. 1 Hohe Liebe und
Nr. 2 Seliger Tod
Frédéric Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23
MO10.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 11.10 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
EUR 22 | 17
Musik Tanz Schauspiel Kunst 25
I. Wunder
O. Schnyder
C. Pescia
I. Levit
Ingolf Wunder
Oliver Schnyder
Cédric Pescia
Igor Levit
Der Chopin-Wettbewerb in Warschau macht nicht immer
nur musikalische Schlagzeilen. Lange ist es her, als Ivo
Pogorelich dort scheiterte und anschließend nur umso
berühmter wurde. Im Jahr 2010 erreichte Ingolf Wunder
einen starken zweiten Platz – ein Teil des Publikums indes murrte, weil es ihn lieber ganz oben auf dem Siegertreppchen gesehen hätte. Sorgen muss sich der junge Österreicher deshalb nicht – bereits die Warschauer
„Silbermedaille“ ist eine hohe Auszeichnung, und Ingolf
Wunder erhielt zusätzlich zwei Sonderpreise, u. a. für die
beste Interpretation von Chopins Polonaise-Fantaisie, die
er auch dem Publikum von Bayer Kultur vorstellen wird.
Der 26-Jährige ist als Pianist ein Spätberufener, erst als
Jugendlicher wechselte er von der Geige zum Klavier. Mit
seinem Ruhmesblatt Chopin kombiniert Ingolf Wunder
nun den Jubilar Franz Liszt, den er hier als Glaubenden
ebenso zeigt wie als Wissenden (um die musikalischen
Traditionen seiner „eigentlichen“ Heimat Ungarn…).
Wie fast alle anderen Pianistinnen und Pianisten im diesjährigen Klavierzyklus ist der junge Oliver Schnyder erstmals bei Bayer Kultur zu Gast. Als „Schweizer Klavierpoet“
lobte ihn der NDR, und tatsächlich ist Schnyder ein höchst
sensibler Pianist, „der sehr genau spürt, wo der Kern des
Werkes ist“, meint wiederum die Neue Zürcher Zeitung.
Mozart und Schumann hat Schnyder bereits auf CD eingespielt, nach Leverkusen und Wuppertal bringt er vor allem
den Jubilar Franz Liszt mit und jongliert dabei auch gedanklich virtuos mit dem Saisonthema Glauben und Wissen: Liszt, nicht zuletzt auch selbst zum Priester geweiht,
ließ sich zu seinen Légendes von religiösen Motiven anregen und verarbeitete dort unter anderem die „legendäre“
Vogelpredigt des Franz von Assisi, während seine Pilgerjahre von Naturerlebnissen ebenso wie von geistlichen
Momenten inspiriert sind. Debussy indessen wusste, dass
er die exotischen Orte, die er in seinen Estampes musikalisch skizzierte, wohl kaum je besuchen würde: „Wenn
man nicht das Geld hat, Reisen zu machen, muss man es
im Geist tun.“
Ein Pianist aus der „Suisse romande“, dem frankophonen
Teil der Schweiz, der in seinem Klavierspiel jene „clarté“
anstrebt, die gerade der französischen Tradition eigen ist
– das ist Cédric Pescia. Dies passt durchaus zu Robert
Schumann, dessen Werke noch lange Zeit nach dem Tod
des Komponisten in Frankreich höher geschätzt wurden
als in Deutschland. Pescia stellt Klavierstücke aus Schumanns Frühzeit und seinen letzten Jahren gegenüber und
kontrastiert diese mit Werken des 20. Jahrhunderts. Während der vielseitige Heinz Holliger mit den Elis betitelten
Nachtstücken auf eine alte Geschichte aus Schweden zurückgeht, hat Karlheinz Stockhausen in seinem Tierkreis
etwas musikalisch beleuchtet, was zwischen Glauben
und Wissen reizvoll changiert: den Zodiak, der die Tierkreiszeichen und die Läufe von Sonne, Mond und Planeten einschließt. Wissen? Glauben? Womöglich ist die
Grenze zwischen Astronomie und Astrologie fließend. Der
gestrenge Stockhausen jedenfalls wurde mit seinem Tierkreis ungewohnt populär: Ein Motiv daraus ist täglich vom
Glockenturm des Kölner Rathauses zu hören.
Die Musikjournalistin Eleonore Büning, die die bisherige
Karriere des gerade einmal 24-jährigen Russen Igor Levit
seit Jahren verfolgt, hat den jungen Pianisten schon zu einem der „Großen dieses Jahrhunderts“ ernannt. Tatsächlich ist Levit, der mit drei Jahren erstmals am Klavier saß
und schon ein Jahr später als Konzertsolist auftrat, eine
überwältigende Begabung. Und nicht nur das: Der junge
Mann ist bei allem Furor bereits ein herausragender Interpret für den komplexen reifen Beethoven und den immer
wieder den Tastenlöwen herausfordernden Liszt. Mit seinem Programm für Bayer Kultur schlägt Levit eine Brücke
von Deutschland, wo er aufgewachsen ist und ausgebildet
wurde, in seine erste Heimat Russland, von Beethoven zu
Schostakowitsch, die ihr ganzes Wissen um die traditionellen Formen in ihre avancierten Werke einfließen ließen.
Dazwischen: Der Jubilar des Jahres 2011, Liszt, und ein
weiterer Auszug aus dem großen Zyklus Harmonies poétiques et religieuses, in dem der Komponist seinen eigenen
Glauben in musikalischer Form spiegelt.
Franz Liszt: Légendes S 175 Nr. 1 und 2, Funérailles S 173 Nr. 7,
Années de Pèlerinage (Première Année: Suisse)
Claude Debussy: Estampes (Pagodes, La soirée dans Grenade,
Jardins sous la pluie)
Robert Schumann: Papillons op. 2, Gesänge der Frühe op. 133,
Novelette fis-Moll op. 21 Nr. 8
Karlheinz Stockhausen: Tierkreis (Auszüge)
Heinz Holliger: Elis
Franz Schubert: Sonate für Klavier Nr. 18 G-Dur op. 78 D 894
Frédéric Chopin: Polonaise-Fantaisie op. 61, Bolero op. 19, Andante
spinato und Grande Polonaise op. 22
Franz Liszt: Études d’exécution transcendante S 139 (Auszüge), Ungarische Rhapsodie cis-Moll S 244 Nr. 2
MO 09.01 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 10.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 22 | 17
MO 26.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 27.03 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
EUR 22 | 17
MO16.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 17.04 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 28 A-Dur op. 101
und Nr. 29 B-Dur op. 106 (Hammerklaviersonate)
Franz Liszt: Invocation S 173 Nr. 1
Dmitri Schostakowitsch: 24 Préludes op. 34
MO 11.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 12.06 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
EUR 22 | 17
EUR 22 | 17
26 kultur.bayer.de
Musik Tanz Schauspiel Kunst 27
Pasticcio – das exquisite Abo
Ute Lemper | Stefan Malzew | Vogler Quartett
Nuria Rial | l’arte del mondo
Die gebürtige Münsteranerin Ute Lemper, in Köln und Wien
ausgebildet, zählt zu den wenigen deutschen Künstlerinnen des Showbiz, die dauerhaften internationalen Ruhm
erlangt haben. Sie erhielt Preise als Musicaldarstellerin in
Frankreich, Großbritannien sowie den USA und wirkte in
großen Filmproduktionen mit – wie aktuell in dem italienischen Drama Deauville gemeinsam mit Isabella Rosselini
und Claudia Cardinale. Immer wieder sucht Ute Lemper
neue Herausforderungen und ging deshalb begeistert
auf die Idee des Vogler Quartetts ein, ein gemeinsames
Programm zu erarbeiten. Die vier Musiker, die sich 1985
zusammenfanden und sich zügig zu einem der wichtigsten deutschen Streichquartette entwickelten, verehren
die Sängerin schon seit langem und schlugen ihr vor, von
Jazz, Tango und Dadaismus beeinflusste Werke aus dem
eigenen Repertoire – wie die Streichquartette von Erwin
Schulhoff aus den 1920er Jahren – mit Songs von „Klassikern“ wie Hanns Eisler, Astor Piazzolla, Kurt Weill oder
auch Jacques Brel und Edith Piaf zu kombinieren.
Die nötigen Arrangements, die Ute Lempers Stimme mit
den vier Streichinstrumenten verschmelzen lassen, hat
Stefan Malzew vorgenommen, ein echtes Multitalent, das
den Vergleich mit den Größen von Broadway und Music Hall in dieser Hinsicht nicht scheuen muss. Malzew
ist Dirigent, Pianist und Klarinettist und wird Stimme und
Streichquartett mit eigenen Tönen ergänzen. Ute Lemper,
das Vogler Quartett und Stefan Malzew heben mit diesem ehrgeizigen Projekt die Grenzen zwischen Klassik,
Jazz und Entertainment auf und bestätigen die eigentlich
selbstverständliche Erkenntnis, dass sich Musik nicht in
erster Linie nach Sparten sortieren muss, sondern immer
nur eins ist: gut oder schlecht. Diese hier ist gut.
„Er hört Anfossi!“ – Mit der konzertanten Aufführung von
Pasquale Anfossis La finta giardiniera setzt Bayer Kultur die
zunächst auf fünf Jahre angelegte Erkundung des Opernrepertoires um Mozart herum fort. Anfossi lebte von 1727
bis 1797 und hinterließ als Komponist in Rom, Venedig, London und zahlreichen anderen europäischen Städten viele
Spuren, die die Zeit indessen wie bei so vielen bedeutenden Künstlern leider verwischt hat. In seiner Zeit war er einer der großen internationalen Opernstars. Bayer Kultur will
mit dieser erneuten Opernausgrabung in der Reihe Opern
aus den Archiven der Welt diese Spuren wieder schärfen:
Von Anfossis 1774 entstandener, heiterer Oper La finta
giardiniera führt eine direkte Linie zu Mozarts gleichnamigem Werk, das nur ein Jahr später entstanden ist. Hochinteressant ist dabei, dass es sich um den singulären Fall
handelt, dass Mozart exakt dasselbe Libretto vertont hat
wie sein italienischer Zeitgenosse.
Mit Werner Ehrhardt und seinem Orchester l’arte del
mondo stehen für diese Wiederentdeckung versierte und
in diesem Repertoire vielfach bewährte Musikerinnen und
Musiker bereit. Dass eine international gefragte junge Sän-
gerin wie Nuria Rial ihre Mitwirkung zugesagt hat, spricht
für die Faszination des Unbekannten und für Anfossis
musikalische Qualität – ganz abgesehen davon, dass der
kristallklare Sopran der sympathischen Spanierin das Publikum gewiss begeistern wird.
Wie Medonte im Dezember 2010 wird auch diese Opernausgrabung vom WDR aufgezeichnet und von Deutsche
Harmonia Mundi (Sony Music) als Weltersteinspielung auf
CD veröffentlicht.
Bayer Kultur in Kooperation mit der Reihe
„WDR 3 Alte Musik in NRW“
Pasquale Anfossi: La finta giardiniera
Werner Ehrhardt, Dirigent
Mit: Nuria Rial, Katja Stuber; Krystian Adam, Raimund Nolte u. a.
l’arte del mondo
FR 04.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 43 | 38 | 30 | 20
Ute Lemper, Gesang | Vogler Quartett
Stefan Malzew, Klavier/Klarinette
Werke von Eisler, Piazzolla, Weill, Brel, Piaf u. a.
SO 25.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 43 | 38 | 30 | 20
Kunst und Kulinarik s. S. 119
28 kultur.bayer.de
U. Lemper
l’arte del mondo
Musik Tanz Schauspiel Kunst 29
Christoph Prégardien | Julia Kleiter | Julius Drake
Große Komponisten muss man nicht nur in Jubiläumsjahren feiern. Nachdem der 150. Geburtstag von Hugo Wolf
2010 ein wenig hinter Chopin und Schumann verblasste,
schärfen der große Liedsänger Christoph Prégardien, die
junge Sopranistin Julia Kleiter und der versierte Klavierpartner Julius Drake das Bewusstsein für diesen Tonsetzer mit einem reinen Wolf-Abend. Keiner, der sich mit dem
Kunstlied befasst, kommt an Wolf vorbei, und wer seiner
Musik begegnet, droht ihr zu verfallen. Wolf vertonte seine Vorlagen, wie hier Gedichte von Goethe oder Mörike,
mit einer lyrischen Intensität ohnegleichen und erschloss
den Texten neue Bedeutungsebenen. Die drei Künstler
widmen sich in diesem Programm neben den berühmten
Wolf-Liedern wie Ganymed oder Der Feuerreiter auch weniger bekannten Vertonungen geistlicher Dichtungen des
romantischen Realisten Eduard Mörike. Auch hier also
Glauben und Wissen!
Julia Kleiter, Sopran | Christoph Prégardien, Tenor
Julius Drake, Klavier
Hugo Wolf: Lieder nach Dichtungen von Goethe und Mörike
DO 12.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 43 | 38 | 30 | 20
D. Horwitz
Dominique Horwitz | Signum Quartett
C. Prégardien
30 kultur.bayer.de
Ob als Charlotte von Mahlsdorf in dem umjubelten EinPersonen-Stück Ich mach ja doch, was ich will von Doug
Wright am Berliner Renaissance-Theater, das auch bei
Bayer Kultur Triumphe feierte, oder als Interpret von Jacques-Brel-Liedern – der Schauspieler, Sänger und Rezitator Dominique Horwitz begeistert auf der Bühne sein
Publikum mit seiner Passion und seiner Wandlungsfähigkeit. Er überzeugt, fesselt und fasziniert dabei mit seiner
einmaligen Gabe, echte Geschichten mit großer Tiefe und
Intensität zu erzählen und sie durch seine stimmlichen
Möglichkeiten, seine Körpersprache und sein Mienenspiel
zum Leben zu erwecken. Horwitz, 1957 in Paris geboren,
ist das Kind einer jüdischen Familie, die vor dem Nationalsozialismus nach Frankreich flüchtete und 1971 aus
beruflichen Gründen zurück nach Deutschland kam. Er
absolvierte zunächst eine Kaufmannslehre und kam dann
über die Empfehlung eines Freundes als 19-Jähriger zu
seiner ersten Fernsehrolle. 1978 trat er im Berliner Kabarett „CaDeWe“ auf, ehe er 1979 zum Tübinger Zimmertheater wechselte. Es folgten Engagements am Bayerischen Staatsschauspiel in München und am Hamburger
Thalia Theater. Als Bühnendarsteller hat Horwitz u. a. mit
Peter Zadek, Robert Wilson, Jürgen Flimm und Katharina Thalbach zusammengearbeitet. Daneben wirkte er in
zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen mit. Bekannt
machten ihn vor allem Dieter Wedels Der große Bellheim
(1992) und Joseph Vilsmaiers Stalingrad (1993). Für seine
Schauspielkunst wurde Horwitz mehrfach ausgezeichnet,
u. a. mit dem Goldenen Löwen (1998) und dem RobertGeisendörfer-Preis (2001).
Bei seiner ersten Zusammenarbeit mit dem Signum Quartett, das von Bayer Kultur im Rahmen des stART-Projektes
gefördert wird, wird Dominique Horwitz Texte von Franz
Kafka rezitieren. Passend zu dem Autor, der wie kein anderer die Entfremdung des Menschen zu Beginn des 20.
Jahrhunderts in seinem Werk zum Thema gemacht hat und
einer der Begründer des „magischen Realismus“ in der Literatur ist, interpretiert das Signum Quartett Kammermusik
vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mit: Dominique Horwitz | Signum Quartett
SO 13.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 43 | 38 | 30 | 20
Kunst und Kulinarik s. S. 119
Musik Tanz Schauspiel Kunst 31
Jazz
Seit der vergangenen Spielzeit ist der Jazz wieder fester Bestandteil im Programm von Bayer Kultur. Wir sind
der Überzeugung, dass diese wichtige, zeitgemäße und
spannende Musikrichtung unbedingt den ihr gebührenden
Platz in unserem Programm einnehmen muss. Der Erfolg
gibt uns Recht!
Sowohl die engere Zusammenarbeit mit den Leverkusener
Jazztagen als auch mit der WDR Big Band und ihrem Leiter Michael Abene wurden vom Publikum honoriert. Ganz
besonders freuen wir uns jedoch darüber, dass die neue
Reihe Jazz at midnight sofort zum „Publikumsrenner“
avancierte. Hier stimmt einfach alles: Die tolle Atmosphäre
des zum Jazz-Club umgebauten Studios, die angesagten
Drinks und vor allem natürlich das interessante Programm
mit jungen Formationen aus ganz Deutschland. Beteiligt
sind dabei grundsätzlich auch Bands, die bei den Jazztagen im Rahmen der future sounds reüssieren konnten
(auch das im Grunde genommen ein stART-Projekt). Hier
– wie auch bei der Kooperation bei einem der top acts
des Hauptprogramms – gilt unser herzlicher Dank Eckhard
Meszelinsky, dem Leiter der Leverkusener Jazztage!
Jazz at midnight
In der Jazz-Kulisse am Sonntagmorgen findet sich – dank
der wunderbaren Arbeit unserer Theaterpädagogin Christine Hellweg – mittlerweile regelmäßig ein Familienpublikum
ein, das es zu schätzen weiß, dass die Kinder in besten
Händen sind, der vom Kulissen-Team vorbereitete Brunch
mundet und die Jazz-Formationen der unterschiedlichsten
Richtungen qualitativ immer überzeugen.
Detaillierte Informationen und Termine zu den Veranstaltungen der
Jazz-Kulisse ab Seite 104.
Mariza
WDR Big Band
Leverkusener Jazztage 2011
WDR Big Band – Very Personal 2012
Mariza war 2010 ein voller Erfolg – und auch in dieser
Spielzeit wird die Kooperation mit den Leverkusener Jazztagen fortgesetzt. Bayer Kultur wird 2011 erneut eines der
Hauptkonzerte präsentieren, allerdings standen Termin und
Künstler bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Sicher ist
aber, dass Eckhard Meszelinsky, der künstlerische Leiter
der Jazztage, wieder ein spannendes, abwechslungsreiches Festival-Programm auf höchstem Niveau zusammenstellen wird.
Bayer Kultur informiert rechtzeitig über seine Homepage
und den Monatsleporello über diese Veranstaltung – bis
dahin bleibt Spannung und Vorfreude!
Es hat schon Tradition, dass sich die WDR Big Band Köln
zu Beginn eines Jahres mit einem besonders persönlichen
Programm ihrem Publikum vorstellt. Very Personal gibt den
hochkarätigen Musikern, die – neben ihrer Tätigkeit in der
Band – alle auch großartige Solisten sind, die Gelegenheit,
sich mit ihren persönlichen Vorlieben zu präsentieren und
sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Außerdem ist es ein
hervorragendes Forum für neue Bandmitglieder, sich und
ihre instrumentalen Fähigkeiten vorzustellen. So entsteht
ein Programm, das an Abwechslung und Highlights kaum
zu überbieten ist. Lucas Schmid, Manager und Produzent
der WDR Big Band, wird das Konzert moderieren. Es steht
unter der bewährten Leitung von Michael Abene.
32. Leverkusener Jazztage
05.-13.11 | Forum, Leverkusen
Der genaue Termin wird im Monatsleporello und der Tagespresse
bekannt gegeben.
WDR Big Band Köln
Michael Abene, Leitung und Arrangements
Lucas Schmid, Moderation
DO 19.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 20
32 kultur.bayer.de
Musik Tanz Schauspiel Kunst 33
Jazz at midnight
Klaro!
Sebastian Sternal Trio
Achim Seifert Projekt
Benjamin Schaefer Trio
Internationaler Flair bei Jazz at midnight. Mit dem Programm
Music in the Moment präsentiert Karolina Strassmayer –
halb in Deutschland, halb in New York lebende Saxophonistin der WDR Big Band – ihr Quartett Klaro!, zu dem die
renommierten New Yorker Vollblutmusiker Drori Mondlak
und Cary DeNigris sowie John Goldsby, Bassist der WDR
Big Band, gehören. In ihren Konzerten spannt sich – wie
sie selbst sagen – „der musikalische Bogen von kraftvoll
spritzigen Grooves zu poetischen Balladen und explosivem
Swing, stets voller Passion, Neugier und Lebenslust.“ Die
deutsche Presse bestätigt: „ein formidables US-Quartett“.
Erstaunlich vielfältig ist die Biographie von Sebastian Sternal. Der junge Pianist, Komponist und Arrangeur ist bereits
als Dozent an der Musikhochschule Köln tätig. Er spielt in
zahlreichen Bands und hat vor acht Jahren das Sebastian Sternal Trio gegründet. Die musikalischen Einflüsse
sind mannigfaltig und kommen u. a. aus dem Bereich der
europäischen Klassik und der Folklore. Die Dichte und
die eingängige Melodik der Stücke erinnert teilweise an
Filmmusik – nicht verwunderlich, arrangierte er doch für
die Bavaria Filmmusik und lernte John Williams persönlich
kennen! Inzwischen wird das Repertoire des Trios durch
experimentelle Ausflüge ergänzt.
Das Achim Seifert Projekt hat 2010 den ersten Preis beim
Nachwuchswettbewerb der Leverkusener Jazztage future
sounds gewonnen. Mit der Einladung dieses Ensembles, das in der interessanten Besetzung Flöte/Saxophon,
Schlagzeug, E-Bass und Klavier auftritt, wird die Zusammenarbeit mit den Jazztagen fortgesetzt. Über das Achim
Seifert Projekt sagt Jazztage-Leiter Eckhard Meszelinsky:
„Diese Combo erzählt in ihren Kompositionen Geschichten.
Das Publikum spürt sofort, dass hier alles zusammen passt,
nichts erscheint hier aufgesetzt oder kopiert. Diese Formation hat ein riesiges Potential, sich weiter zu entwickeln.“
Als stART-Künstler sind die Mitglieder des Benjamin Schaefer Trios fester Bestandteil im Programm von Bayer Kultur.
Sie haben sich in der letzten Spielzeit sofort in die Herzen
des Publikums gespielt. Diesmal präsentiert sich das Trio
in der gemütlichen Atmosphäre von Jazz at midnight. Dank
der Unterstützung von Bayer Kultur wird das Trio Ende 2011
eine CD aufnehmen – wieder mit Eigenkompositionen von
Benjamin Schaefer und Marcus Rieck. Geplant ist, diese
zum Konzert im Juni 2012 der Öffentlichkeit präsentieren
zu können.
Benjamin Schaefer, piano
Marcus Rieck, drums
Robert Landfermann, bass
Karolina Strassmayer, alto saxophone
Drori Mondlak, drums
Cary DeNigris, guitar
John Goldsby, bass
Sebastian Sternal, piano
Sebastian Klose, bass
Axel Pape, drums
Julian Külpmann, drums
Roman Rofalski, piano
Nico Faxes, saxes
Achim Seifert, e-bass
SA 29.10 | 22:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 26.11 | 22:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 14.01 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne
K. Strassmayer
34 kultur.bayer.de
Sebastian Sternal Trio
SA 02.06 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Achim Seifert Projekt
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne
Benjamin Schaefer Trio
Musik Tanz Schauspiel Kunst 35
Musik plus
P. Stein
Altenberger Kultursommer: Bayer Philharmoniker
Traditionell wird der Altenberger Kultursommer von Bayer
Kultur unterstützt, die Bayer Philharmoniker gehören dort
zu den Stammgästen. In diesem Jahr gestaltet das Orchester, erstmals unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten, das Abschlusskonzert mit Werken von Brahms,
Bruch und Respighi. Romantische und farbenreiche Klänge werden geboten, denn insbesondere Ottorino Respighi
war ein Meister der musikalischen Prachtentfaltung. Zu
seinen „sinfonischen Impressionen“ Vetrate di Chiesa ließ
sich der italienische Komponist von den religiösen Szenen der kunstvoll gestalteten Fenster in vier römischen
Kirchen inspirieren – das größte gotische Kirchenfenster
nördlich der Alpen im Altenberger Dom wird dafür zur idealen Kulisse. Respighi studierte u. a. bei Max Bruch, dessen Romanze hier von Peter Stein, dem Konzertmeister
der Bayer Philharmoniker, interpretiert wird.
Peter Stein, Violine | N.N., Dirigent
Johannes Brahms: Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81
Max Bruch: Romanze a-Moll für Violine und Orchester op. 42
Ottorino Respighi: Vetrate di Chiesa (Kirchenfenster)
Eine Kooperation zwischen dem Altenberger Kultursommer und
Bayer Kultur
SA 17.09 | 20:00 | Altenberger Dom, Odenthal
EUR 25 | 20 | 15 | 10
H. Max
Festival Alte Musik Knechtsteden: Rheinische Kantorei
und Das Kleine Konzert
Hermann Max, künstlerischer Leiter des Festivals Alte Musik Knechtsteden, ist immer wieder als Entdecker unterwegs, und glücklicherweise sind viele seiner „Ausgrabungen“ auf CD dokumentiert. Zur 20. Ausgabe des Festivals
führt Max eine Marienvesper des italienischen Barockkomponisten Alessandro Melani auf. Dieser gehört zu jenen vielseitigen Tonsetzern, deren Anstellung als Kirchenmusiker sie nicht an der Komposition von Opern hinderte
(während Johann Sebastian Bach sich in Leipzig noch
Jahrzehnte später gegen den Vorwurf wehren musste, seine Passionen seien „opernhaft“). Auch Henry Purcell, der
bedeutendste englische Komponist des 17. Jahrhunderts,
fühlte sich im Geistlichen und Weltlichen gleichermaßen zu
Hause. Seine Funeral Sentences sind Trauermusiken von
altertümlicher Schönheit. Vom Glauben an das Leben nach
dem Tod ist diese Musik ebenso durchdrungen wie von
dem Wissen, dass die Musik nicht zuletzt eben diesem
Glauben dient.
Hermann Max, Dirigent
Rheinische Kantorei | Das Kleine Konzert
Henry Purcell: Funeral Sentences for Queen Mary u.a.
Alessandro Melani: Marienvesper
Eine Kooperation zwischen dem Festival Alte Musik Knechtsteden und
Bayer Kultur
J. Fogasova
Kreismuseum Zons
Neujahrskonzert – Operettengala Franz Léhar
Coup de Cœur Bayer 2012
Silvester und Neujahr in Leverkusen? Ohne Operette geht
das gar nicht! In diesem Jahr ist der „silberne Meister“ der
allzeit beliebten Gattung an der Reihe: Franz Lehár. Im Vergleich zum „goldenen“ Johann Strauß war Lehár ein wenig
ernster, ein wenig pompöser und, ja, auch ein bisschen
schmalziger. Damit erlangte er auch in Übersee großen
Ruhm, legte dort die Grundlage fürs klassische Musical,
und seine Operetten, zu denen neben den Berühmtheiten
wie Das Land des Lächelns und Die lustige Witwe auch
viele weniger bekannte Preziosen gehören, werden auf
der ganzen Welt geliebt. Die Bayer Philharmoniker widmen
sich unter der Leitung ihres neuen Chefdirigenten diesem
Meister der unterhaltsamen Musik und bieten ihrem Publikum gemeinsam mit renommierten Gesangssolisten einen
schwungvollen Start ins Jahr 2012.
Im Rahmen des Internationalen Kammermusikwettbewerbs Lyon wird der Preis Coup de Cœur Bayer von einer Jury vergeben, in der auch Bayer Kultur vertreten ist.
Es ist eine kleine, feine Tradition geworden, dass sich die
Preisträger anschließend in der schönen Nordhalle des
Kreismuseums Zons vorstellen. 2012 ist der Concours International de Musique de Chambre de Lyon für Blechbläserquintette ausgeschrieben. Deren Standardbesetzung
sind zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba – man
kann sich vorstellen, welch glanzvoller Klang da zustande
kommt. Seit den 1950er Jahren hat das Blechbläserquintett immer mehr an Popularität gewonnen, nicht zuletzt
durch bekannte Ensembles wie Canadian Brass oder Formationen, die sich innerhalb großer Sinfonieorchester gebildet haben, wie das Brass Consort Köln. In Lyon wird
nun der Nachwuchs unter die Lupe genommen, und das
Publikum von Bayer Kultur kann im Preisträgerkonzert exklusiv das Ergebnis begutachten und vielleicht, denn das
heißt eigentlich „coup de cœur“, sein Herz an Musik und
Musiker verlieren.
N.N., Dirigent
Jolana Fogasova, Sopran | N.N., Tenor
Bayer Philharmoniker
Die Silvester- und Neujahrskonzerte der Bayer Philharmoniker sind eine
Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev.
Preisträger des 8. Concours International de Musique
de Chambre de Lyon – Blechbläserquintett
SO 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 29 | 26 | 23 | 20
FR 11.05 | 20:00 | Kreismuseum Zons, Dormagen
EUR 15
DO 22.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen
EUR 35 | 25 | 15 | 10
36 kultur.bayer.de
Musik Tanz Schauspiel Kunst 37
USPIEL KUNST musik tanz s
Manta
Choreographie: Héla Fattoumi, Eric Lamoureux
Ton: Eric Lamoureux
FR 14.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
No one escapes the spectacle of happiness UA
Choreographie: Milla Koistinen
Ton: David Lipp | Film: Lennart Laberenz
MO 14.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sed Lux Permanet
Ballet du Grand Théâtre de Genève
Choreographie: Francesco Ventriglia, Ken Ossola
Musik: Gabriel Fauré, Arnold Schönberg
FR 16.12 | 20:00 | Forum, Leverkusen
Namasya
Tanz: Shantala Shivalingappa
Musik: Yoichiro Yoshikawa, Ferran Savall,
Traditionelle Musik aus Nordindien
DI 24.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sideways Rain
Compagnie Alias
Choreographie: Guilherme Botelho
Musik: Murcof (Fernando Corona)
DI 06.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Matthäus-Passion
Hamburg Ballett | Choreographie: John Neumeier
Musik: Johann Sebastian Bach
DI 03.04 | 19:00 | Forum, Leverkusen
(Achtung: geänderte Anfangszeit)
Musik Tanz Schauspiel Kunst 39
USPIEL KUNST musik tanz s
Glauben und Wissen – gibt es zwei andere Begriffe, die sich
so aneinander reiben wie diese beiden? Über die Jahrhunderte haben sich immer wieder Theologen, Philosophen,
Wissenschaftler und auch Künstler mit der Frage nach Abgrenzung und Gemeinsamkeiten auseinandergesetzt.
Glauben ist eindeutig mehr als ein Synonym für Religion –
gerade in der heutigen Zeit wird uns das immer wieder sehr
deutlich vor Augen geführt. Im alltäglichen Sprachgebrauch
beschreibt Glauben einen Zustand von Unsicherheit, bezogen auf Zustände, Tatsachen oder Zusammenhänge. In
solchem Glauben drücken sich Meinungen, Vermutungen,
Annahmen, subjektive Wahrnehmungen aus. Wissen dagegen bezeichnet landläufig eine Gesamtheit an Informationen und ihrer verschiedensten Zusammenhänge, eine
Erkenntnis. Ist Glaube also irrationaler Gegenpol zum fest
in Fakten verankerten Wissen? Wissen scheint das Sichere
zu sein, Glauben die Annahme. Damit wären Glauben und
Wissen unvereinbar.
Schon Augustinus, einer der bedeutendsten Theologen
und Philosophen der Spätantike, schrieb, dass jede Erkenntnis auf einem vorangegangenen Glauben beruhe: „Fides praecedat rationem.“
Es sind oft Annahmen, die den Ausgangspunkt wissenschaftlicher Forschung darstellen, die – im besten Fall – zu
einer neuen Erkenntnis, einem neuen Wissen führen. Aber,
kann man etwas glauben, ohne vorher ein Wissen über die
Dinge erworben zu haben? Eine vorangegangene Erkenntnis scheint notwendig, um glauben zu können. Glauben
und Wissen scheinen einander also zu bedürfen.
Der Spielplan TANZ ist, ebenso wie die anderen Sparten, in
der Saison 2011/12 diesem unendlich erscheinenden Themenkomplex gewidmet. Die einzelnen Positionen verstehen
sich als Denkanstöße, die den Betrachter dazu auffordern
wollen, sich mit der dargestellten Form von Wirklichkeit
auseinanderzusetzen, um im inneren Dialog mit dem Gesehenen einen eigenen Standpunkt zu finden, in Frage zu
stellen, zu überdenken, zu festigen. Die Choreographen,
Tänzer, Beleuchtungsdesigner und Komponisten, die unter
anderem an der Erschaffung eines Stückes beteiligt sind,
stellen jeweils ihre eigenen Annahmen und ihre eigenen
Wirklichkeiten dar. Neben Soloabenden wird es Aufführungen mit großem Ensemble geben, neben Interpretationen,
in denen es um die tänzerische Darstellung musikalischer
Werke geht, gibt es Arbeiten, in denen der Glaube an die
Bewegung, die Geste, den Tanz, am Anfang stand. Wie immer versuchen wir, einen Eindruck über die Lebendigkeit,
Vielfältigkeit und Aktualität der Sparte TANZ zu vermitteln.
tigen, dass das Interesse für den zeitgenössischen Tanz
auch in der breiten Öffentlichkeit zugenommen hat. Dies
lässt sich auch an der Neustrukturierung der tänzerischen
Ausbildung an den Hochschulen ablesen. Eine der führenden Ausbildungsstätten in diesem Bereich bildet das
Hochschulübergreifende Zentrum Tanz (HZT) in Berlin,
welches in Trägerschaft der Universität der Künste und der
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ 2006 ins
Leben gerufen wurde. Die bereits seit drei Jahren bestehende Kooperation zwischen Bayer Kultur und der Schauspielschule „Ernst Busch“ führt in dieser Spielzeit zu einer
Uraufführung im Bereich TANZ. Auf Anregung von Bayer
Kultur wird die junge finnische Choreographin Milla Koistinen eine abendfüllende Choreographie zum Spielzeitthema
kreieren. Wir sind gespannt auf ihre Auseinandersetzung
mit Glauben und Wissen.
Für das Publikum von Bayer Kultur schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit, erscheinen in letzter Zeit
auch in der Fachpresse immer wieder Artikel, die bestä-
Bettina Welzel | Referat TANZ
40 kultur.bayer.de
Musik Tanz Schauspiel Kunst 41
No one escapes the spectacle of happiness
Manta
Manta
Manta
Mit Manta wagen sich Héla Fattoumi und Eric Lamoureux
auf ein durchaus gefährliches Terrain: ein religiöses Symbol, hier der Hidschab, wird zum Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung. Hidschab oder Hijab, arabisch
, bezeichnet eine Körperbedeckung für Frauen, die
nicht nur den Kopf, sondern auch den Körper als Ganzes
bedeckt. Frei bleiben nur die Hände und die Füße. Die in
den letzten Jahren in Frankreich stattfindende Kontroverse
über das Kopftuch war der Anstoß zu der Arbeit der Choreographin. In Tunis geboren, in Frankreich aufgewachsen,
war es ihr wichtig, mit ihrer Arbeit Stellung zu beziehen,
teilzuhaben an der Diskussion darüber, ob der islamische
Schleier als unmenschlich, frauenfeindlich oder als zu respektierende Äußerung von religiöser Identität und Zugehörigkeit gilt. Es sei ihre künstlerische Arbeit gewesen, die
es ihr erlaubt habe, sich von den engen Regeln ihrer muslimischen Erziehung zu befreien, erzählt die Choreographin.
Beginnend mit der Vollverschleierung lässt Héla Fattoumi
den Zuschauer teilhaben an dem Aufbegehren des einge-
42 kultur.bayer.de
sperrten Körpers, bis sie sich den Schleier in den Schlussszenen voller Wut vom Leib reißt.
Vielschichtig, kraftvoll und sehr emotional konfrontiert sie
das Publikum mit ihrer persönlichen Sicht auf das Thema,
und zeigt gleichzeitig, wie aktuell der zeitgenössische Tanz
auf politische Themen unserer Zeit reagiert.
„Für mich befindet sich das Heilige dort, wo auch das Poetische ist. In dieser Schicht der Wirklichkeit will ich die
übliche Ordnung der Dinge verschieben, um etwas Neues
entstehen zu lassen. Tanzend gewinne ich ein intensives
Verhältnis zur Welt, zu anderen Menschen, zum Werden.“
Choreographie: Héla Fattoumi, Eric Lamoureux
Ton: Eric Lamoureux
FR 14.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sed Lux Permanet
No one escapes the spectacle of happiness UA
Sed Lux Permanet
Milla Koistinen, die finnische Choreographin, die diese Saison im Rahmen der Berlin-Achse von Bayer Kultur eine Uraufführung auf die Bühne des Bayer Kulturhauses bringen
wird, studiert an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst
Busch“ im Masterstudiengang Choreographie. Im Rahmen
der bestehenden Kooperation mit der Ernst-Busch-Hochschule erarbeitet sie ein ca. 60-minütiges Werk zum Thema der Spielzeit. In den ersten Entwürfen zu ihrer Arbeit
schrieb sie: „Es ist ein Stück für zwei Tänzer und einen
Schauspieler, für Musik, Film und Tanz.“
Drei Personen, die einen Verlust erlitten haben, treffen sich
in einer offenen Landschaft. Es ist kalt, Frost bedeckt den
Boden. Die Gestalten tragen warme Kleidung. Viel gibt es
nicht zu bereden. Um warm zu bleiben sind sie zur ständigen Bewegung gezwungen, und es ist die Bewegung, die
ihren tatsächlichen emotionalen und körperlichen Zustand
sichtbar werden lässt. Ganz persönlich sind die einzelnen
Geschichten, die anhand von Bewegung, Text, Film und
Musik erzählt werden. Ausgangspunkt der Arbeit ist das
2006 erschienene Buch Das Jahr des magischen Denkens
von Joan Didion.
Ist es möglich, geboren zu werden, zu leben und zu sterben, ohne die Schatten des Lebens erfahren zu haben? Der
Titel des im Herbst 2010 uraufgeführten Abends Sed Lux
Permanet (Aber das Licht bleibt) ist eine Erinnerung daran,
dass die dunkelsten Stunden der Nacht das Versprechen
dafür enthalten, dass das Licht demnächst zurückkehren
wird. So wie sich das menschliche Leben unentwegt dem
unausweichlichen Ende nähert, so wird unser Dasein bereichert durch das, was sich aus dem Schatten erhebt und im
Lichte zu glänzen beginnt.
Choreographie: Milla Koistinen | Ton: David Lipp
Film: Lennart Laberenz | Beratung: Prof. Ingo Reulecke
Koproduktion von HfS Berlin und Bayer Kultur
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Uraufführung
MO 14.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunst und Kulinarik s. S. 119
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Seit seiner Kindheit begleiten zwei musikalische Werke
des beginnenden 20. Jahrhundert den Ballettdirektor des
Genfer Balletts Philippe Cohen: Die verklärte Nacht von Arnold Schönberg und das Requiem von Gabriel Fauré. So
ging die Einladung an den italienischen Choreographen
Francesco Ventriglia und den Schweizer Ken Ossola, einen
zweiteiligen Abend zu gestalten. Entstanden ist ein wunderschöner Ballettabend.
Ballet du Grand Théâtre de Genève
Choreographie: Francesco Ventriglia, Ken Ossola
Musik: Gabriel Fauré, Arnold Schönberg
FR 16.12 | 20:00 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik Tanz Schauspiel Kunst 43
Matthäus-Passion
Namasya
Sideways Rain
Namasya
Sideways Rain
Kuchipudi ist die klassische indische Tanzform aus dem
südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Kuchipudi ist
auch der Name eines kleinen Dorfes im Taluk Divi, dem
Bezirk Krishna. Ansässige Brahmanen (Priester/Gelehrte)
praktizierten den Tanz, und so bekam der Ort seinen Namen. Der indische Tanz gilt als heilige Kunstform. Er ist ein
Ausdruck von Hingabe, göttlicher Schönheit und Anmut.
Shantala tanzt, um diese Schönheit mit uns zu teilen, sie
auszudrücken, an uns weiter zu geben. Sie füllt den Raum
mit ihrer Lebendigkeit und ihrem Glück. Durch sie wird der
Tanz zu mehr als einer darstellenden Kunst. Er wird zu einer
Art des Seins.
Ausgebildet in den klassischen indischen Tanzformen, arbeitete Shantala viele Jahre auch mit Choreographen im
Westen. Sie war Interpretin in den Compagnien von Maurice Béjart, Peter Brook, Ushio Amagatsu und lange Jahre
auch im Wuppertaler Tanztheater. Shantalas Wunsch, eine
Verbindung zu schaffen zwischen den Arbeiten dieser großen Künstler und ihrer Faszination für den Kuchipudi, war
der Ausgangspunkt zu den vier zeitgenössischen Soli dieses außergewöhnlichen Abends – ein besonderes Juwel.
15 Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich in unzähligen
Sequenzen und Varianten von links nach rechts über die
Bühne. Sie gehen, laufen, fallen, bleiben stehen, beginnen
von neuem, getrieben von einer unsichtbaren Kraft, die sie
zu beherrschen scheint. Wohin? Hin zu einem Schicksal,
welches ihnen immer wieder durch die Finger gleitet und
dem sie trotzdem nicht entrinnen können. Weiter, immer
weiter. Der Zuschauer wird hypnotisiert und hineingezogen in diesen rauschhaften Lauf durch die Evolution der
Menschheit. Die verschiedenen Gangarten und der ununterbrochene Fluss der Bewegung wirken wie ein Spiegel
der menschlichen Existenz, aber gleichzeitig ist dieses
jüngste Stück der Schweizer Compagnie Alias auch eine
ergreifende Arbeit über zwischenmenschliche Situationen
und Beziehungen. Die Zeitschrift tanz schrieb im Februar
2011: „Was bleibt, ist die Frage, warum diese etwas ernüchternde Darstellung des menschlichen Lebens bloß so
schön sein kann.“ Der brasilianische Choreograph Guilherme Botelho kreiert hier eine Tanzsprache von seltener Ausdruckskraft, die fasziniert.
Tanz: Shantala Shivalingappa
Musik: Yoichiro Yoshikawa, Ferran Savall,
Traditionelle Musik aus Nordindien
DI 24.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
44 kultur.bayer.de
„Ich bin Christ und Tänzer“, sagt John Neumeier von sich
selbst. „Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion hat mich
tief betroffen. Seine musikalische Gestaltung des Passionsgeschehens und der darin enthaltenen allgemeinen und persönlichen Glaubensinhalte hat in mir das Bedürfnis geweckt,
eine choreographische Formulierung dafür zu finden. Mein
ganzes Leben, Denken und Fühlen ist Tanz, die Choreographie meine eigentliche Sprache. Sollte ich nicht versuchen,
meine eigenen religiösen Überzeugungen und Erlebnisse in
ihr auszudrücken und künstlerisch zu gestalten?
Bach verbindet die Darstellung des uns allen vertrauten
historischen Geschehens mit einem sehr direkten, persönlichen Glaubensbekenntnis und gibt, ganz unhistorisch und
aktuell, Zeugnis von menschlicher Leidens- und Lebenserfahrung. Seine Passion ist zugleich dramatisch und episch,
bildhaft und abstrakt. (…) Eine verborgene Zahlensymbolik
verstärkt den kultischen Charakter des Werks. Mir scheint
die Musik – das mag überheblich klingen – aufgrund ihres
vielschichtigen strukturellen Aufbaus zutiefst tänzerisch. Sie
ist in den Gestaltungsmitteln und Ausdrucksmöglichkeiten
dem Tanz wesensverwandt. Auch Tanz ist ganz konkret,
ganz körperlich. Gleichzeitig wird er zum Heraustreten aus
Zeit und Geschichte, zur inneren Reflexion und seelischem
Zustand: ein Ritual, um dem Geheimnis des Übersinnlichen
näher zu kommen.“
Aus diesen Worten geht hervor, dass es für John Neumeier
nicht selbstverständlich war, dieses sakrale Werk von Bach
für den Tanz zu verwenden. Der langjährige Erfolg des Stückes und die immer wieder erneut erlebbare Berührung
gibt ihm auch heute – über 30 Jahre nach der Uraufführung
– ausdrücklich Recht.
Hamburg Ballett
Choreographie: John Neumeier
Musik: Johann Sebastian Bach
DI 03.04 | 19:00 | Forum, Leverkusen
(Achtung: geänderte Anfangszeit)
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Compagnie Alias
Choreographie: Guilherme Botelho
Musik: Murcof (Fernando Corona)
DI 06.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Matthäus-Passion
Musik Tanz Schauspiel Kunst 45
unst musik tanz schauspiel
Schauspiel klassisch
Seite 52-55
Claus Peymann kauft sich eine Hose und
geht mit mir essen
von Thomas Bernhard
Berliner Ensemble
SA 17.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Der Reigen
von Arthur Schnitzler
Helmut Förnbacher Theater Company | Regie: Verena Buss
SA 19.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Erdbeben in Chili
nach der Novelle von Heinrich von Kleist
Maxim Gorki Theater, Berlin/Koproduktion mit dem
Staatsschauspiel Dresden
Regie: Armin Petras
FR 27.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Hiob
nach dem Roman von Joseph Roth, in einer Fassung von
Koen Tachelet
Münchner Kammerspiele | Regie: Johan Simons
SA 25.02 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Glaube Liebe Hoffnung
von Ödon von Horváth
Theater Bremen | Regie: Hüseyin Michael Cirpici
SA 02.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musik Tanz Schauspiel Kunst 47
unst musik tanz schauspiel
Schauspiel modern
Seite 56-59
Schauspiel heute
Seite 60-63
Boulevard & Broadway
Seite 64-67
Studio
Seite 68-71
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
NippleJesus
Prinz Methusalem
Aus der Fremde
SO 23.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 13.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 29.10 | 19:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
(Achtung: geänderte Anfangszeit)
SO 30.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 01.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Der Seefahrer
Verrücktes Blut
nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann
Konzertdirektion Landgraf | Regie: Katja Wolff
von Conor McPherson
Regie: Stefan Zimmermann
MO 07.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Nick Hornby
Schauspielhaus Hamburg | Regie: Konradin Kunze
von Nurkan Erpulat und Jens Hillje
Frei nach dem Film La Journée De La Jupe
Eine Koproduktion des Ballhaus Naunynstraße und der Ruhrtriennale
Regie: Nurkan Erpulat
SO 08.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Gott
von Woody Allen
Theater an der Ruhr | Regie: Roberto Ciulli
Zwiegespräche mit Gott
Mit: Veronika Thieme
SA 14.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Wahrheit
von Florian Zeller
Konzertdirektion Landgraf | Regie: N.N.
FR 02.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Halpern und Johnson
von Lionel Goldstein
Theaterkahn Dresden | Regie: Klaus Dieter Kirst
SO 22.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sprechoper von Ernst Jandl
Regie: Vera Sturm
Die göttliche Komödie
Brand-Stiftung
von Günther Siegmund
Ohnsorg-Theater Hamburg | Regie: Michael Koch
SA 26.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO27.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Frank Sinatra Story
Idee und Gestaltung: Christoph Schobesberger
von Dante Alighieri
Lesung mit Musik
DO 17.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Goethe & der Islam
Lesung: West-Östlicher Divan
von Johann Wolfgang von Goethe
SO 05.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 10.02 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 21.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO22.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
The Dream of getting a Job
von Stephan Bruckmeier
Hope Theatre Nairobi | Regie: Stephan Bruckmeier
Europäische Erstaufführung – eine Produktion von Development
Production Lab in Kooperation mit Bayer Kultur, Goethe Institut
Nairobi, Hands of Care and Hope, Theater Rampe Stuttgart und
Caritas Kärnten
Robin Hood
Textfassung von Axel Schneider
Altonaer Theater Hamburg
Regie/Kampfchoreographie: Malcom Ranson
SO 15.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 24.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO25.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Fundament
Die Perle Anna
von Jan Neumann
Staatstheater Stuttgart | Regie: Jan Neumann
Mit: Stephanie Schönfeld, Lisa Wildmann; Matthias Kelle, Sebastian
Röhrle, Bijan Zamani
SA 26.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO27.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
48 kultur.bayer.de
Operette von Johann Strauß
Staatsoperette Dresden | Regie: Adriana Altaras
Der Traum eines lächerlichen Menschen
nach der Erzählung von F. I. Dostojewski
Theaterkahn Dresden | Regie: Klaus Dieter Kirst
SO 11.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Liebe in dunklen Zeiten
von Joshua Sobol
Jüdisches Theater Tacheles Köln | Regie: Sophie Brüss
MI 06.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Marc Camoletti
Komödie am Kurfürstendamm, Berlin | Regie: Marcus Ganser
SA 05.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO06.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musik Tanz Schauspiel Kunst 49
unst musik tanz schauspiel
So wie Religion und Wissenschaft Säulen der europäischen Kultur sind, sind Glauben und Wissen Fundamente
menschlicher Identität. Was wir glauben und wissen bestimmt und formt unsere Existenz – der Glauben, in dem
wir aufwachsen, und das Wissen, das wir erwerben, stellt
die Voraussetzung für unser Denken und Handeln dar. Da
Glauben und Wissen permanent Hoffnungen und Erwartungen freisetzen oder ausbremsen können, sind sie ein roter
Faden für das Handeln – individuell und gesellschaftlich.
„Ich brauche das Wunder. Allein die Rationalität unserer
schnellen Zeit, das geht nicht. Nur mit Zynismus zerbricht
alles. Religiosität ist ein Anker.“ sagte beispielsweise der
Theatermacher Frank Castorf in einem Interview.
Reiner Ernst Ohle | Referat SCHAUSPIEL
50 kultur.bayer.de
Im SCHAUSPIEL-Spielplan wird das komplexe Geflecht
von Glauben und Wissen aus den verschiedensten Blickwinkeln und in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen reflektiert. Im SCHAUSPIEL klassisch
kann in einer Inszenierung der Münchner Kammerspiele
die hochgerühmte Hiob-Dramatisierung von Joseph Roth
entdeckt werden, die den legendären Dulder in einer Familiengeschichte dieses Jahrhunderts härtesten Prüfungen unterzieht. In der Dramatisierung der Kleist-Novelle
Erdbeben in Chili interpretiert – aufgrund der Katastrophe
in Japan (leider) hochaktuell – ein Prediger ein Erdbeben
als eine Antwort Gottes auf verfallende Sitten und entfacht
einen Volkssturm, dem zwei Liebende zum Opfer fallen.
Glaube, Hoffnung, Liebe – ein Satz aus dem Neuen Testament, entnommen dem ersten Brief des Paulus an die
Korinther, liefert den bitter-ironischen Resonanzboden für
das Drama Glaube Liebe Hoffnung des ungarisch-deutschen Theaterautors Ödon von Horváth, das in Bremen
einen großen Erfolg errang. Der Hochstapler fasziniert
durch die Fähigkeit, im Glauben und Wissen seiner Opfer
wie die Made im Speck zu leben – was in Die Bekenntnisse
des Hochstaplers Felix Krull nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann vorgeführt wird. Im Schauspiel
Der Seefahrer unterhält Conor McPherson, ein Meister
irischer Geistergeschichten, sein Publikum mit viel Humor
und schafft zugleich einen Diskurs über die menschliche
Schuld und die eigenen Dämonen. Der Theaterzauberer
Roberto Ciulli hat aus Woody Allens Komödie Gott aus
dem Jahr 1977 mit seinem Ensemble einen wahnwitzigen
Bilderbogen rund um Kulturbetrieb und oberflächliches
Glamourleben auf der Suche nach Sinn und Wahrheit gemacht. In Halpern und Johnson von Lionel Goldstein gleichen zwei Männer – Hans Teuscher und Friedrich-Wilhelm
Junge – die Bilder ab, die sie von derselben Frau im Laufe
ihres Lebens gespeichert haben – und zeigen, dass unsere Erinnerung eine sehr subjektive Sammelstelle für unseren Glauben an und das Wissen um einen Menschen ist.
In Die Wahrheit treffen drei ebenbürtige Meister des Bluffs
und der Täuschung aufeinander.
Im SCHAUSPIEL heute ist Verrücktes Blut ein Beitrag zur
gegenwärtigen „Islamdebatte“, der sorgsam gepflegte
Debattenklischees munter durcheinanderschüttelt: Eine
Lehrerin versucht, ihren disziplinlosen Schülern mit Migrationshintergrund Friedrich Schiller und seine idealistischen Vorstellungen vom Theater nahe zu bringen – mit
einer Waffe in der Hand. Im Fundament von Jan Neumann
steht der Glaube im Mittelpunkt – erforscht werden fundamentale Überzeugungen, eingeschlossen die Leere,
die entsteht, wenn alle Sinnfragen unbeantwortet bleiben.
Mit The Dream of getting a Job erzählt das Ensemble
des Hope Theatre Nairobi unter der Leitung von Stephan
Bruckmeier im Rahmen einer Europäischen Erstaufführung die Geschichte des jungen Jobsuchenden Myk und
seiner Ehefrau Mellisa im Großstadtdschungel Nairobis.
Die Schauspielerin Verena Buss dringt mit unverwechselbarer Stimme in verschiedene Kreise von Dantes Göttlicher Komödie ein, und Friedrich-Wilhelm Junge begreift
in Der Traum eines lächerlichen Menschen in einem phantastischen Traum, dass das Paradies verloren ist. Gerd
Wameling, Imogen Kogge und Werner Rehm, ehemalige
Mitglieder der legendären Berliner Schaubühne, haben gemeinsam mit dem Politologen Ekkehart Krippendorff eine
Reise durch Goethes Gedichtsammlung West-Östlicher
Divan unternommen. Liebe in dunklen Zeiten behandelt die
anrührende Geschichte einer Liebesbeziehung zwischen
einer Tanzstudentin der Essener Folkwang Hochschule
und einem jungen SS-Offizier im zerbombten Köln.
Die Literatur-Kulisse widmet sich ganz dem Fußball, der
weltweit ersten Ersatzreligion – es kommen Philipp Köster, der Chefredakteur des Fußballmagazins 11 Freunde,
das mit intelligentem und investigativem Sportjournalismus informiert und unterhält, Manni Breuckmann, Sportreporter des Westdeutschen Rundfunks mit Kultstatus,
und der Kabarettist Ben Redelings zu Wort; weiterhin der
Politologe Jonas Gabler, der sich der deutschen UltraSzene widmet, und last but not least Reiner Calmund,
eine Gallionsfigur des deutschen Fußballs.
In Aus der Traum! von Holger Schober reflektiert das
Leipziger Theater der Jungen Welt in der Inszenierung
von Jürgen Zielinski in einer weiteren Uraufführung, die
in Kooperation mit Bayer Kultur entsteht, den Verlust von
Illusionen rund um ein Fußball-Benefizspiel. Das bürgerliche Trauerspiel Maria Magdalena, von Friedrich Hebbel
1844 verfasst, spiegelt eine Zeit starken ökonomischen
und gesellschaftlichen Wandels. Alexander Brill entdeckt
in dem alten Stoff die Beschreibung einer Migrantenfamilie. Fahrenheit 451 ist eine Chiffre für Kulturkritik und
zivilisatorische Alpträume, aber auch für den Terror von
totalem Entertainment und Dauerbespaßung. Die Musiker
der Bananafishbones haben im renommierten Münchener
Theater der Jugend in der Regie von Gil Mehmert ihre Musik passgenau für jede Szene geschrieben.
Musik Tanz Schauspiel Kunst 51
SCHAUSPIEL klassisch
Der Reigen
C. Peymann, H. Beil
Claus Peymann kauft sich eine Hose
und geht mit mir essen
Thomas Bernhards Lust am sogenannten Pawlatschenund Brettltheater schenkte dem Theater eine Reihe von
originellen Dramoletten, so schließlich die drei Dramolette
Claus Peymann verläßt Bochum und geht als Burgtheaterdirektor nach Wien, Claus Peymann kauft sich eine Hose
und geht mit mir essen und Claus Peymann und Hermann
Beil auf der Sulzwiese. Thomas Bernhard widmete diese
Dramolette realen Figuren und schuf gleichzeitig durch die
komödiantische wie groteske Zuspitzung geradezu typische Prachtexemplare des allgemeinen und besonderen
Theaterwahnsinns. Claus Peymann und Hermann Beil sind
eine Besetzung, wie sie authentischer nicht sein könnte,
und treten in dieser szenischen Lesung auf als der Theaterberserker Peymann, als das legendäre Fräulein Schneider,
als der ewig „natürlich“ sagende Dramaturg Beil und als
Dichter dieses irrwitzigen Theatergelächters selbst.
Bei den Wiener Festwochen 2006 zum ersten Mal gezeigt,
gastierten Peymann und Beil mit den Dramoletten auch
52 kultur.bayer.de
in Bochum, Bozen, Meran und Prag und spielten sie im
Repertoire des Berliner Ensembles. Seit 2009 stehen sie
regelmäßig auf dem Spielplan des Wiener Burgtheaters.
von Thomas Bernhard
Berliner Ensemble
Mit: Carmen-Maja Antoni; Hermann Beil, Claus Peymann
SA 17.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Kunst und Kulinarik s. S. 119
Talk in der Kulisse mit Hermann Beil s. S. 100
Das Erdbeben in Chili
Der Reigen
Das Erdbeben in Chili
In diesem Spiel um Macht thematisiert Arthur Schnitzler
in zehn Dialogszenen vor und nach dem Liebesakt das
große Wechselspiel von Gefühl und Verstand, das alle
gesellschaftlichen Schichten miteinander verbindet: In
einem ewigen Kreislauf durchläuft es die Stationen Verführung, Begierde, Erfüllung, Enttäuschung und Heuchelei. In der Regie von Verena Buss, die zuletzt in der
Vera-Sturm-Inszenierung Babettes Fest in Leverkusen zu
sehen war, erklingen tiefromantische Schubert-Lieder von
Sehnsucht, Glück und Tränen der ewigen Liebe, gesungen voll inbrünstigen Gefühls. Ihre vier ausgezeichneten
Schauspieler bringen das Spiel facettenreich und gekonnt
auf die Bühne und zeigen, dass Zärtlichkeit, Melancholie,
Lebenslust, Lebenslüge, Arroganz und Traurigkeit in diesem Reigen mitschwingen, der wie ein Tanz ist, ein Tanz
zwischen Eros und Tod, zwischen Rausch und seliger
Erfüllung. Die Helmut Förnbacher Theater Company ist
eine der ältesten freien, nicht subventionierten Schweizer
Theatergruppen, 1980 gegründet vom Film- und TheaterRegisseur und Schauspieler Helmut Förnbacher.
Für Armin Petras, den inszenierenden Intendanten des
Berliner Maxim Gorki Theaters, ist Heinrich von Kleist der
„größte deutsche Dramatiker“. Anlässlich des Kleist-Jahres zeigt er in Berlin in seinem Kleistfestival alle Dramen
und einige Novellen wie Das Erdbeben in Chili, das auf
einem historischen Ereignis aufbaut: Das Erdbeben von
Lissabon am 1. November 1755 war ein weltgeschichtliches Ereignis ersten Ranges. Kleists Novelle nutzt gattungsgerecht das Erdbeben als „unerhörte Begebenheit“
(Benno v. Wiese), um eine Schicksals- und Gefühlsachterbahn in Gang zu setzen, die die Frage aufwirft, inwiefern
eine Katastrophe als Ausdruck göttlicher Rechtsprechung
verstanden werden kann.
Armin Petras arbeitet in seiner Fassung den „Umsturz aller
Verhältnisse“ heraus und geht mit seinen Schauspielern
auf die Suche nach Haltungen, die der großen Breite der
Kleist’schen Vorlage entsprechen. Zu erleben ist eine Geschichte voller Leidenschaft, die mal pathetisch und mal
ironisch scheint, mal als Oratorium und mal als Kammerspiel daherkommt und dabei – wie Kleist selbst – genug
Rätsel zur Entschlüsselung für den Zuschauer übrig lässt.
von Arthur Schnitzler
Helmut Förnbacher Theater Company
Regie: Verena Buss
Mit: Anja Becher, Karin Ochsner; Michael R. Buseke, Christian Packbier
SA 19.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
nach der Novelle von Heinrich von Kleist
Maxim Gorki Theater, Berlin/Koproduktion mit dem
Staatsschauspiel Dresden | Regie: Armin Petras
Mit: Anne Müller, Annika Schilling; Christian Friedel,
Matti Krause, Wolfgang Michalek
EUR 23 | 21 | 18 | 16
FR 27.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunst und Kulinarik s. S. 119
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Musik Tanz Schauspiel Kunst 53
Hiob
Glaube Liebe Hoffnung
Hiob ist in unserer Kultur zum Synonym geworden für den
leidgeprüften Dulder, für den frommen und wohlhabenden Mann, dessen Glaube härtesten Prüfungen unterzogen wird, der Antworten sucht auf Fragen wie: Was soll
das Ganze? Was bedeutet Glück? Wo ist Gott? Joseph
Roths Hiob ist eine Familiengeschichte auf der Basis
dieses biblischen Stoffes: Er handelt von dem frommen
Juden Mendel Singer, der Anfang des vergangenen Jahrhunderts in einem ostgalizischen Schtetl lebt. Er wandert
mit seiner Familie nach Amerika aus. Ihm wird alles genommen, seine Frau und Kinder sterben. Johan Simons’
Bühnenadaption in der Fassung von Koen Tachelet erhält
den Bilderreichtum des Romans. Die Inszenierung berührt
durch ihre schöne, unaufdringliche Authentizität. André
Jung, der den Mendel Singer spielt, ist ein Großmeister
der paradoxen Intervention: Mit allergrößter Nüchternheit
und Komik widmet er sich den monströsen Zumutungen.
Er bringe „das Kunststück fertig“, das Scheitern als Vater
und Ehemann zu spielen und „dabei weiter liebenswert zu
wirken“, rühmte die Kritik seine Spielweise.
„Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei – doch am größten
unter ihnen ist die Liebe.“ Ein Satz aus dem Neuen Testament – entnommen dem ersten Brief des Paulus an die
Korinther – liefert den bitter-ironischen Resonanzboden
für das Drama des ungarisch-deutschen Theaterautors
Ödon von Horváth. In seinem politischen Volksstück erzählt er die Geschichte einer jungen Frau in bizarrer Lage:
Elisabeth möchte gern arbeiten, darf aber nicht – obwohl
sie sogar Arbeit in Aussicht hätte –, weil sie kein Geld hat
für den Gewerbeschein, den sie zum Arbeiten benötigt.
Ihr bleibt die Wahl zwischen der Geldbeschaffung, egal
mit welchen Mitteln, und der illegalen Arbeitsaufnahme.
Der Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft beginnt: Elisabeth taucht ein in ihren Kampf gegen den Paragrafen-Irrwitz eines bürokratischen Systems. Der „kleine
Totentanz“ wird von Regisseur Hüseyin Michael Cirpici
mit einem glänzenden Ensemble auf die Bühne gebracht,
in dem Johanna Geißler als Elisabeth heraussticht, deren
Leben durch eine kleine Wahrheitsdrehung auf Abwege
gerät – sie zieht mit ihrer Darstellungskunst das Publikum
in ihren Bann.
nach dem Roman von Joseph Roth, in einer Fassung von Koen Tachelet
Münchner Kammerspiele
Regie: Johan Simons
Mit: Sylvana Krappatsch, Wiebke Puls, Hildegard Schmahl;
Walter Hess, André Jung, Steven Scharf, Edmund Telgenkämper
SA 25.02 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Ödon von Horváth
Theater Bremen
Regie: Hüseyin Michael Cirpici
Mit: Johanna Geißler, Irene Kleinschmidt, Anna-Maria Kuricová,
Gabriele Möller-Lukasz; Philipp Michael Börner, Guido Gallmann,
Thomas Hatzmann, Siegfried W. Maschek, Helge Tramsen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
SA 02.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Im Anschluss Jazz at midnight im Studio
Hiob
54 kultur.bayer.de
Glaube Liebe Hoffnung
Musik Tanz Schauspiel Kunst 55
SCHAUSPIEL modern
Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
Der Seefahrer
Gott
Der Hochstapler fasziniert durch die Fähigkeit, im Glauben
und Wissen seiner Opfer wie die Made im Speck zu leben.
Seine gleichermaßen perfekte wie perfide Selbstinszenierung lässt souverän den Schein über das Sein triumphieren
und ermöglicht den Betrug im großen Stil, der seit Menschengedenken die Öffentlichkeit verblüfft und fasziniert.
Thomas Mann hat mit dem Hochstapler Felix Krull den Prototyp eines modernen Betrügers geschaffen, der bar jeder
Moral und Anstand als vielgeliebter Glückspilz durch diese
Welt reist. Wie selbstverständlich bricht er die Herzen der
schönsten Frauen und mit jeder Begegnung gelingt es ihm,
ein noch höheres gesellschaftliches Niveau zu erklimmen.
Am Ende der Reise knipst der größte deutsche Erzähler
für seinen Protagonisten das Thronlicht an: „Bleibt nachzutragen, dass Felix Krull auf seiner Reise als Marquis de
Venosta den Lissabonner Museumsdirektor Kuckuck kennenlernt, in dessen Haus mit Frau und Tochter anbandelt,
vom portugiesischen König empfangen wird. In Lissabon
endet der Roman.“
Der irische Autor und Regisseur Conor McPherson wurde
1971 in Dublin geboren und studierte dort Philosophie am
University College. Der Seefahrer wurde 2006 am Londoner National Theatre uraufgeführt und im Dezember 2007
am New Yorker Broadway eingeführt, wo das Stück als
„Das beste neue Stück des Jahres“ (Wall Street Journal)
und „eine irische Version des Faust“ (Hollywood Reporter)
gefeiert wurde.
Das Stück erzählt von einem dunklen, stürmischen Weihnachtsabend, an dem sich eine Gruppe Männer in einem
heruntergekommenen Haus an der Küste nördlich von Dublin zum Pokerspiel trifft. Bier und Whiskey fließen in Strömen. Jeder der vier Spieler hat sein eigenes Schicksal. Nur
der hinzukommende Mr. Lockart bleibt undurchschaubar.
Conor McPherson, ein Meister irischer Geistergeschichten,
unterhält sein Publikum mit viel Humor und schafft zugleich
einen Diskurs über die menschliche Schuld und die eigenen Dämonen.
Woody Allens Komödie aus dem Jahr 1977 ist ein Spielim-Spiel – mit dem Theater im Mittelpunkt. Schriftsteller
Hepatitis brennt darauf, den Dramatiker-Wettbewerb in
Athen zu gewinnen – allein: es mangelt ihm an Ideen für
den Schluss. Keiner hilft ihm – bis der Bühnentechniker
Trichinosis eine zündende Idee hat…
Das Mülheimer Ensemble erstellt einen wahnwitzigen Bilderbogen um Kulturbetrieb und letzte Fragen, um oberflächliches Glamourleben und die Suche nach Sinn und
Wahrheit. Der Theaterzauberer Roberto Ciulli hat – stellvertretend für Leser und Zuschauer – das Ergebnis dieser
Suche so bestimmt: „Gegenüber Woody Allens Texten
bleibt der, der verstehen will, immer der Dumme...“
Seine Schauspieler interpretieren schrägste Texte und absurde Situationen mit unbändiger Spiellaune, und bringen
dabei das Kunststück fertig, ihr entfesseltes Verwirrspiel
mit philosophischen Fragen zu bestücken, auf die es natürlich auf der Basis unseres Glaubens und Wissens keine
allgemeinverbindliche Antwort geben kann: Was ist Wirklichkeit, was nur die Vorstellung davon. Ist das wahr, was
wir wahrnehmen?
Nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann
Konzertdirektion Landgraf | Regie: N.N.
Mit: Wolfgang Grindemann, Benjamin Kernen u. a.
Schauspiel von Conor McPherson
Regie: Stefan Zimmermann
Mit: Jürgen Prochnow u. a.
von Woody Allen
Theater an der Ruhr | Regie: Roberto Ciulli
Mit: Christine Sohn, Heinke Stork; Albert Bork, Reinhart Firchow,
Ferhat Keskin, Steffen Reuber, Volker Roos, Rupert J. Seidl
MO 07.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 23.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
EUR 23 | 21 | 18 | 16
SA 14.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Im Anschluss Jazz at midnight im Studio
W. Grindemann
56 kultur.bayer.de
B. Kernen
S. Zimmermann, J. Prochnow
Gott
Musik Tanz Schauspiel Kunst 57
Halpern und Johnson
H. Zierl
Die Wahrheit
Halpern und Johnson DE
Von den Vorteilen, sie zu verschweigen,
und den Nachteilen, sie zu sagen
Dass es bei einer Komödie mit dem Titel Die Wahrheit eher
um das Gegenteil geht, ist zu erwarten… Besonders, wenn
es sich um einen französischen Schriftsteller und Dramatiker handelt. Die Pariser Kritik und das Publikum feierten
den erst 1979 geborenen Florian Zeller auch mit seinem
vierten Stück: Fassungslos sieht Michel, wie sein so kunstvoll errichtetes Beziehungskartenhaus, in dem er sich mit
seinem verzwickten Liebesleben zwischen Frau und Geliebter – ausgerechnet mit seinem besten Freund verheiratet – so genussvoll eingerichtet hatte, zusammenstürzt.
Durch viele sehr komische Zufälle erfährt er, dass die anderen Drei ebenbürtige Meister des Bluffs und der Täuschung
sind. Dieses Beziehungslabyrinth ist der Schauplatz der
emotionsgeladenen Zeitgeistkomödie, in der Helmut Zierl,
58 kultur.bayer.de
einer der beliebtesten deutschen Schauspieler, nach weit
über 100 Fernsehrollen seine erste Tourneerolle als erfinderischer Lügenbaron Michel angenommen hat.
Schauspiel von Florian Zeller
Konzertdirektion Landgraf | Regie: N.N.
Mit: Karin Boyd; Helmut Zierl u. a.
FR 02.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Talk in der Kulisse mit Helmut Zierl s. S. 101
Unsere Erinnerung ist die größte Sammelstelle für unseren Glauben an und das Wissen um einen Menschen – in
unserer Erinnerung spiegeln sich Glauben und Wissen.
Was passiert, wenn zwei Männer die Bilder abgleichen,
die sie von derselben Frau im Laufe ihres Lebens gespeichert haben, zeigen Hans Teuscher und Friedrich-Wilhelm
Junge in der intelligent gebauten Komödie Halpern und
Johnson, mit der die beiden herausragenden Darsteller
ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum auf dem Theaterkahn in
Dresden feiern konnten.
Am Anfang steht eine Beerdigung. Joe Halpern (Hans Teuscher) hat nach fünfzig Jahren Ehe seine Frau Florence verloren. Einsam steht er an ihrem Grab, als ein Fremder mit einem Blumenstrauß an ihn herantritt: „Ich bin der Mann Ihrer
Frau!“. Der Mann stellt sich als Dennis Johnson (FriedrichWilhelm Junge) vor, er hatte eine Beziehung zu Florence.
Unweigerlich kommt es zum Streit, bis die beiden grundverschiedenen Männer merken, wie viel sie letztlich gemeinsam
haben. Das unterhaltsame Stück, für eine TV-Verfilmung mit
Laurence Olivier und Jackie Gleason geschrieben, ist ein
Bravourstück für zwei Erzkomödianten.
von Lionel Goldstein
Theaterkahn Dresden | Regie und Bühne: Klaus Dieter Kirst
Mit: Friedrich-Wilhelm Junge, Hans Teuscher
SO 22.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Musik Tanz Schauspiel Kunst 59
SCHAUSPIEL heute
Verrücktes Blut
NippleJesus
NippleJesus
Die gegenwärtige „Islamdebatte“ ist ein Tummelplatz sorgsam gepflegter Klischees: junge Männern mit einem meist
migrantischen, muslimischen oder bildungsfernen Hintergrund zwingen ihre Frauen, Kopftuch zu tragen, und
morden, der Familienehre wegen, ihre glaubensfernen
Schwestern. Die einzige Hoffnung auf Rettung vor dem
Untergang: Bildung, Bildung, Bildung! Eine der Lehrerinnen, auf denen die letzte Hoffnung der Nation ruht,
bekommt eines Tages eine einzigartige Chance: Sie versucht ihren disziplinlosen Schülern mit Migrationshintergrund gerade Friedrich Schiller und seine idealistischen
Vorstellungen vom klassischen deutschen Theater nahe
zu bringen, als ihr in einem Gerangel eine Pistole in die
Hände fällt, eine echte. Kurz zögert sie, dann nimmt sie
ihre Schüler als Geiseln und zwingt sie mit vorgehaltener
Waffe, auf die Schulbühne zu treten und zu spielen. Denn
allein Theater kann die Welt noch retten und heilen. Mit
dieser Geiselnahme hebt nun nicht nur ein abgründiger
Tanz der Genres vom Thriller über die Komödie zum Melodrama an, sondern auch die lustvolle Dekonstruktion aller
vermeintlich klaren Identitäten. „Nurkan Erpulat und sein
junges Schauspielerteam dürften mit dieser hochintensiven Aufführung nicht nur für die Ruhrtriennale Theatergeschichte schreiben“ fand Kritiker Thomas Becker in der
Westfälischen Rundschau.
Von Nurkan Erpulat und Jens Hillje
Frei nach dem Film La Journée De La Jupe von Jean-Paul Lilienfeld
Eine Koproduktion des Ballhaus Naunynstraße und der Ruhrtriennale
Regie: Nurkan Erpulat
Mit: Nora Abdel-Maksoud, Emre Aksızo lu, Rahel Johanna Jankowski,
Sesede Terziyan; Erol Af in, Sohel Altan G., Jens Hillje, Gregor Löbel
SO 08.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Zwiegespräche mit Gott
EUR 18 | 15
Zwiegespräche mit Gott
Die Puppenspielerin Veronika Thieme, die 2004 bis 2008
ein Studium der Puppenspielkunst an der Hochschule
für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin absolvierte und
seitdem als freischaffende Puppenspielerin in der Szene
am Prenzlauer Berg lebt, hat sich die Aufführungsrechte
an dem Buch Zwiegespräche mit Gott gesichert, in dem
Ahne – einer der bekanntesten Berliner Lesebühnenautoren – philosophisch, anarchistisch und mit typisch Berliner Schnauze große und kleine Fragen des Weltlaufs
humorvoll umsetzt: Gott wohnt in Berlin, Choriner Straße
61. Ahne wohnt in der Nähe, so kommen die beiden nicht
selten ins Gespräch. Und Ahne, ganz der Autor, bringt
diese erstaunlichen Wortwechsel zu Papier, denn so hatte er sich Gott, den alten Patriarchen, und die Antworten
auf all die großen Weltfragen gewiss nicht vorgestellt. Nun
gibt sich Gott mit Schwimmflossen, Tischtennisbällen und
einem echten Engel auch auf der Theaterbühne die Ehre.
Rausschmeißer Dave arbeitet in einer Galerie und bewacht
ein Werk, das provoziert: NippleJesus – ein Bild des leidenden, gekreuzigten Jesus, collagiert aus Tausenden von
Brustwarzen, die aus Pornoheften stammen. Nick Hornby,
einer der bekanntesten und erfolgreichsten zeitgenössischen
Autoren Englands, sucht in NippleJesus die komödiantische
Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst. Im
Visier: die Vermarktung von Künstlerpersönlichkeiten und
ihren Arbeiten, die auf Provokation angelegt sind, und ein
Kunstpublikum, das – Event interessiert – in Vernissageritualen die Kunst fast vergisst. Der gleichermaßen witzige wie
wahrhaftige Monolog, der die Wandlung eines Türstehers
zum Museumswärter nachzeichnet, ist auch ein Plädoyer für
die Kunst als Schule des Sehens, die Menschen zur Auseinandersetzung mit fremden Ansichten animiert.
von Nick Hornby
Schauspielhaus Hamburg | Regie: Konradin Kunze
Mit: Hermann Book
Mit: Veronika Thieme und „Die Gebrüder Reber“
(Giovanni Reber, Violine/Benjamin Reber, Violoncello)
DO 13.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18 | 15
60 kultur.bayer.de
FR 10.02 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Verrücktes Blut
EUR 18 | 15
Musik Tanz Schauspiel Kunst 61
The Dream of getting a Job
Fundament
The Dream of getting a Job UA
The Dream of getting a Job erzählt die Geschichte des
jungen Jobsuchenden Myk und seiner Ehefrau Mellisa im
Großstadtdschungel Nairobis – angelegt als Traumreise
durch das Leben, die Ängste, Nöte, Hoffnungen und Sehnsüchte eines jungen Afrikaners. In einer bunten Bilderrevue
bewegt sich Myk durch die rasch wechselnden Szenen: er
ist gefangen im Verkehrschaos, erlebt den Sprachverlust
beim Chef, hört die donnernde Rede des Kindheitspfarrers,
verspielt sein Ich im Casino, erobert die Gemahlin mit Hilfe
des jüngeren Bruders, erfährt die Hilfe des Elefanten, begegnet dem Regen, erlebt die Opferung seiner Frau durch
die Nachbarn und hört das Lied des Königs der Müllhalde.
Der österreichische Regisseur und Schauspieler Stephan
Bruckmeier hat diese multimediale afrikanische Revue mit
Schauspiel- und Tanzszenen, mit Live-Musik und Filmeinspielungen mit dem Ensemble im Rahmen von Workshops
erarbeitet – ebenso das Bühnenbild, das zum einen aus
62 kultur.bayer.de
Fundament
einem Rückwandgemälde besteht und zum anderen aus
flexiblen Wänden, die je nach Drehrichtung entweder eine
Hütte aus den Slums darstellen oder als Projektionswand
eingesetzt werden können.
von Stephan Bruckmeier
Hope Theatre Nairobi | Regie: Stephan Bruckmeier
Mit dem Ensemble des Hope Theatre Nairobi
Eine Produktion von Development Production Lab in Kooperation mit
Bayer Kultur, Goethe Institut Nairobi, Hands of Care and Hope, Theater
Rampe Stuttgart und Caritas Kärnten
Europäische Erstaufführung
SO 15.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18 | 15
Eine Taube fliegt durch einen deutschen Großstadtbahnhof und begegnet den Menschen, die in den folgenden
sieben „Kapiteln“ ihre Geschichte aus der Zeit vor dem
Sprengstoffanschlag erzählen, der den Bahnhof zerstört
hat. Jan Neumanns Text ist in den Proben entstanden –
der Abend das Ergebnis eines intensiven Austauschs auf
der Basis von Diskussionen und Improvisationen mit seinen Schauspielern über Fragen wie „Wofür wärst du bereit zu sterben?“. Im Mittelpunkt steht der Glaube – nicht
nur in Form der persönlichen religiösen Überzeugung, die
Menschen zu lebenden Bomben werden lässt, sondern
im Sinne der Erforschung fundamentaler Überzeugungen,
eingeschlossen die Leere, die entsteht, wenn alle Sinnfragen unbeantwortet bleiben. Es geht um das Leben selbst
– in seinen grausamen, grotesken, aber auch komischen
Momenten, mit einem Ensemble, das dem Publikum, das
auf der mit Teppichen und Kissen bedeckten Drehbühne
Platz nimmt, einen nachdenklich komischen Blick in die
Glaubenswelt der Gegenwart gestattet – inklusive ihrer
seelischen Abgründe.
von Jan Neumann
Staatstheater Stuttgart | Regie: Jan Neumann
Mit: Stephanie Schönfeld, Lisa Wildmann; Matthias Kelle, Sebastian
Röhrle, Bijan Zamani
SA 26.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO27.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18 | 15
Musik Tanz Schauspiel Kunst 63
Boulevard & Broadway
Brand-Stiftung
Prinz Methusalem
Prinz Methusalem
Glauben Sie uns: Ausgrabungen kann man nicht nur im
Opernfach machen. Auch die Welt der Operette bietet
Reiseziele, von denen manche Veranstalter gar nichts
wissen. Auf den Weg gemacht hat sich schon vor einiger Zeit die Staatsoperette Dresden, das Spezialhaus für
unterhaltsames Musiktheater – und zwar in das Hinterland von Fledermaus und Zigeunerbaron. Dort entdeckte
das muntere Ensemble aus der sächsischen Hauptstadt
einige Operetten von Johann Strauß (Sohn), die ganz zu
Unrecht abseits der großen Routen liegen geblieben sind.
Darunter auch diese: Mit Prinz Methusalem wollte sich
Strauß eigentlich in Paris vorstellen, nachdem ein anderes
seiner Werke dort mit einigem Erfolg nachgespielt worden
war. Aus der Uraufführung an der Seine wurde allerdings
nichts, so dass Prinz Methusalem 1877 dann doch im walzerseligen Wien erstmals auf die Bühne kam.
Die hübsche Geschichte mit politischem Dekor hat nichts
mit einem uralten Herrn gleichen Namens zu tun, im Gegenteil: Der junge Prinz und seine Angetraute nehmen
der Elterngeneration die Macht aus der Hand und setzen
auf Versöhnung statt Krieg. Für die Staatsoperette Dres-
64 kultur.bayer.de
den hat der renommierte Kabarettist Peter Ensikat eine
Neufassung des Werks erstellt, die auf flotten, satirischen
Witz setzt. Das ist gut so, denn Prinz Methusalem ist in
Gesangstext und Musik schon ein ziemlich freches Stück.
Die neuen Facetten des Walzerkönigs hat Dirigent Ernst
Theis bereits auf CD gebannt, denn die Staatsoperette
macht keine halben Sachen: Schon drei Johann-StraußRaritäten hat das kompetente Ensemble auf Silberscheiben verewigt.
von Johann Strauß
Dirigent: Ernst Theis | Regie: Adriana Altaras
Ensemble der Staatsoperette Dresden
SA 29.10 | 19:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
(Achtung: geänderte Anfangszeit)
Im Anschluss Jazz at midnight im Studio
Erst brennt die Kate der Witwe Facklamm, kurze Zeit später auch das schon baufällige Pastorat. Doch Pastor Brand
kann sich voll und ganz auf seine treuen Gemeindemitglieder verlassen und die Welle der Hilfsbereitschaft reißt
nicht ab. Doch plötzlich kommen Zweifel an der Brandursache auf. Brandinspektor Meinke erklärt, das Pastorat sei nicht wie Facklamms Kate durch einen Blitzschlag
in Flammen aufgegangen, sondern durch Brandstiftung.
Welche Rolle spielen in dieser Angelegenheit Kaufmann
Dreyers Tochter Lieschen und Jan, der Sohn der armen
Nachbarin Facklamm?
Brand-Stiftung gehört zu den erfolgreichen und immer
wieder gern gesehenen Klassikern, die das Publikum besonders liebt, wenn Heidi Mahler besetzt ist, eine echte
Hamburger Deern, die als Tochter des Schauspielers, Regisseurs und langjährigen Ohnsorg-Theater-Chefs Hans
Mahler und der Schauspielerin Heidi Kabel geboren wurde und heute im gesamten deutschsprachigen Raum eine
riesige Fangemeinde hat. Günther Siegmund, der Autor
des Stückes, war lange Intendant des Ohnsorg-Theaters.
Er gilt als Meister des volkstümlichen Witzes, dessen Texte viele kernige Lebensweisheiten enthalten, die ohne viel
Moralin geschickt serviert werden. Am Ende wendet sich
wie immer alles zum Guten, denn das ist das Recht dieses
Theaters: Es will weniger erschüttern als erheitern.
von Günther Siegmund
Ohnsorg-Theater Hamburg | Regie: Michael Koch
Mit: Sandra Keck, Heidi Mahler, Eileen Weidel; Horst Ahrenthold,
Christian Richard Bauer, Manfred Bettinger, Till Huster, Oskar Ketelhut,
Wolfgang Sommer, u. a.
SA 26.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Im Anschluss Jazz at midnight im Studio
SO 27.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
SO 30.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunst und Kulinarik s. S. 119
EUR 33 | 30 | 25 | 19
H. Mahler
Musik Tanz Schauspiel Kunst 65
Die Frank Sinatra Story
Robin Hood
Die Perle Anna
Christoph Schobesberger ist vor allem als Schauspieler
bekannt, u. a. aus Fernsehserien wie Auf alle Fälle Stefanie.
In Leverkusen war er 2010 bereits als versierter Klavierund Bühnenpartner von Desirée Nick in Souvenir zu sehen.
Schon seit seinem Studium am berühmten Wiener MaxReinhardt-Seminar, das der spätere Wiener Sängerknabe
mit einer Gesangsausbildung abrundete, ist Schobesberger aber auch an der klassischen Unterhaltungsmusik, vor
allem am Swing interessiert. Im „Ballaststofforchester“ hat
der s(w)ingende Fernsehstar schon seit einiger Zeit die
richtigen musikalischen Partner gefunden. Der Klangkörper mit dem ungewöhnlichen Namen wurde in Österreich
zunächst mit Musik der 1920er und 1930er Jahre bekannt
und begeisterte u. a. mit Songs der Comedian Harmonists.
Für die Frank Sinatra Story formierte sich das Ballaststofforchester zur klassischen Big Band um.
Robin Hood zählt bis heute zu den schönsten Klassikern,
die den ewigen Kampf zwischen Arm und Reich zum Thema haben. Der legendäre Bogenschütze aus gutem Hause,
der den Reichen nimmt, um den Armen zu geben, ist seit
Generationen eine Ikone des Abenteuerfilms und der Literatur, die nicht nur auf der Insel verehrt wird. Die Bühnenfassung dieses Stoffes, in dessen Mittelpunkt die Erzählung
des britischen Volkshelden Robin of Locksley steht, der
einen aufopferungsvollen Kampf gegen die normannische
Fremdherrschaft und den verbrecherischen Bruder von Richard Löwenherz führt, der es sich unrechtmäßig auf Englands Thron bequem gemacht hat, hat Regisseur Malcom
Ranson mit einem sportiven wie fechtfreudigen Ensemble
aktionsreich in Szene gesetzt. Er, der seit einem Vierteljahrhundert Actionszenen für Theater, Film und Fernsehen entwirft zeichnet, auch für die spektakulären Kampfszenen der
Inszenierung verantwortlich.
Der in Paris aufgewachsene Marc Camoletti, Schweizer
mit italienischen Wurzeln, ist ein typischer Vertreter des
französischen Boulevard-Theaters. Sein erstes Stück, Die
Perle Anna, wurde 1958 vom Théâtre des Capucines uraufgeführt. Es ist eine glänzende Vorlage für die Schauspielerin Anita Kupsch, Berlins Königin des Boulevards.
Mit großer Energie, viel Herz und Witz, wirbelt sie durch
diese turbulente Komödie, in der das Ehepaar, bei dem sie
arbeitet, zu einem Kurzurlaub aufbricht und ihr die Gelegenheit gibt, zu ihrem kranken Vater zu reisen. Aber Anna
spart das Reisegeld und will nur eine sturmfreie Bude genießen. Doch die zwei zum Seitensprung entschlossenen
Ehepartner schleichen sich ins Haus zurück … Eine Paraderolle für Anita Kupsch, die in der Titelrolle geschickt alle
Irrungen und Wirrungen meistert und durch ihren Witz und
Einfallsreichtum das Schlimmste verhindern kann.
Gemeinsam zeichnen Schobesberger und seine instrumentalen Mitstreiter Lebensweg und Karriere von Frank Sinatra
nach, wobei die großen Hits wie New York, New York, Fly
me to the Moon und Strangers in the Night nicht fehlen
dürfen. „The Voice“, die Stimme, hat man diesen großen
Entertainer genannt, der für viele Sänger des 20. Jahrhunderts Vorbild war und, wie man an Schobesberger oder
Roger Cicero sieht, auch heute noch ist. In mehr als fünfzig
Jahren Karriere nahm Sinatra um die 1.300 Songs auf, viele
seiner Platten sind heute legendär. Dabei berührte er immer wieder die Grenzen zum Jazz, den man seinerzeit vom
klassischen Entertainment noch abzugrenzen versuchte.
Diesen Unterschied muss man heute nicht mehr machen,
auch Christoph Schobesberger macht ihn nicht: Ob der
jazzige Weill-Song Mack the Knife oder die dramatische
Pop-Ballade My Way – Sinatras Musik begeistert immer.
Textfassung von Axel Schneider
Altonaer Theater Hamburg
Regie und Kampfchoreographie: Malcom Ranson
Mit: Jasmin Wagner, Verena Wolfien; Rolf Bach, Bruno Bachem, Ole
Bielfeldt, Frank Meyer-Brockmann, Martin Brücker, Ludger Haninger,
Torsten Michael Krogh, Phillip Lang, Matthias Pantel, Rainer Wolke
SA 24.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO25.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Marc Camoletti
Theater Kurfürstendamm | Regie: Marcus Ganser
Mit: Agnieszka Guzikowska, Anita Kupsch, Adisat Semenitsch;
Markus Ganser, Aykut Kayacık
SA 05.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO06.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Talk in der Kulisse mit Anita Kupsch s. S. 101
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Idee und Gestaltung: Cristoph Schobesberger
Mit: Susanne Eisenkolb und Christoph Schobesberger, Gesang
Das Ballaststofforchester | Egon Achatz, Leitung
SA 21.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO22.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunst und Kulinarik s. S. 119 (SO 22.01)
EUR 33 | 30 | 25 | 19
66 kultur.bayer.de
C. Schobesberger
Robin Hood
Die Perle Anna
Musik Tanz Schauspiel Kunst 67
Studio
Die göttliche Komödie
Aus der Fremde
Wahrhaftig eine Oper: große Arien, wahnsinnige Koloraturen, ein ergreifendes Duett, ein streitbares Trio, Wortmusik
im Konjunktiv. Die Leiden eines Schriftstellers an der Kunst,
an der Liebe; der Schreck vor dem leeren Blatt, das einsame Leben, das Altern – alles ein Stoff für die ganz große
Tragödie… und vor allem für eine Wahnsinnskomödie über
einen, der sich die Mitmenschen, auch die nächsten, vom
Leib hält mit seinen Marotten, seinem Whiskykonsum und
seinem depressiven Geniekult. „käme herr jesus wäre er ihr
gast/und würde segnen/was er ihnen bescheret hätte“, so
betet er sarkastisch vor dem Abendessen.
Jandls Sprechoper in sieben Bildern, uraufgeführt 1979 beim
steirischen herbst in Graz, 1980 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet, ist ein virtuoses Spiel mit den
Möglichkeiten, dem szenischen Reichtum von Sprache.
Die Schauspielerin Verena Buss gehört in den Kreis der
unverwechselbaren Stimmen des deutschsprachigen
Theaters. Durch ihre Engagements in Stuttgart, Freiburg
und Basel ist sie einem großen Theaterpublikum bekannt.
Klassiker-Lesungen hat sie zu ihrer Spezialität gemacht.
Die Besonderheit liegt dabei in dem Verzicht, die Stimme
dramatisch zu inszenieren. Sie meidet extreme Dynamik
und Tonhöhen und setzt ganz auf Verständlichkeit und einen natürlichen Sprachduktus. Auf ihrer imaginären Lesereise durch Fegefeuer, Hölle und Paradies schafft sie für
ihr Publikum einen stark nachklingenden Zugang zu der
siebenhundertjährigen Literatur des italienischen Dichters,
der eines der größten Werke der Weltliteratur geschaffen
hat. Die Musik von Damian Zangger ist keine Begleitmusik,
sondern schafft dem Text einen eigenen Resonanzraum –
der durch die Verbindung von Blas- und Saiteninstrumenten eine ganz eigene, ungewöhnliche Spannung erhält.
„Ein intimes Meisterwerk“, urteilte der Kritiker Tadeus
Pfeifer in der Basler Zeitung über diesen außergewöhnlichen Abend.
Ein chaotischer Schreibtisch, eine alte Schreibmaschine, drei
brillante Schauspieler und der geniale Kunstgriff, die Figuren im besonders distanzierend-wirkungsvollen Konjunktiv
und in der dritten Person sprechen zu lassen, mehr ist nicht
notwendig für ein literarisch-theatralisches Kleinod.
Sprechoper von Ernst Jandl
Regie: Vera Sturm
Mit: Uta Krause; Christian Dieterle, Christian Kaiser
SA 01.10 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 17
von Dante Alighieri
Gelesen von Verena Buss
Musik, Trompete, Horn: Damian Zangger
Kontrabass: Daniel Studer
DO 17.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 17
Aus der Fremde
68 kultur.bayer.de
V. Buss
Musik Tanz Schauspiel Kunst 69
Liebe in dunklen Zeiten
I. Kogge
M. Fuchs, F. Junge
Goethe & der Islam
Der Traum eines lächerlichen Menschen
Gerd Wameling, Imogen Kogge und Werner Rehm gehören zum Ensemblekern der alten Berliner Schaubühne.
Gemeinsam haben sie mit dem Politologen Ekkehart Krippendorff eine Reise durch Goethes Gedicht-Sammlung
West-Östlicher Divan erarbeitet, die von 1814 bis 1819 vor
dem Hintergrund der soeben zu Ende gegangenen zerstörerischen napoleonischen Kriege entstanden ist. Das
Publikum erwartet eine geistig-poetische Reise in den Orient. Die ausgewählten Texte waren schon in der Zeit ihrer
Entstehung ein Kontrastprogramm zur europaweit aufkommenden Fremdenfeindlichkeit und einem kämpferischen
Nationalismus. Heute – zu Beginn des 21. Jahrhunderts –
ist Goethes West-Östlicher Divan ein bedeutendes Zeugnis
für den Versuch eines europäischen Dialogs mit der Welt
des Islam. Gleichzeitig enthält der Divan die schönsten Liebesgedichte deutscher Sprache.
Die Auswahl besorgte Ekkehart Krippendorff, der sich als
Kenner besonders des politischen Goethe einen Namen
gemacht hat. Er hat die Auswahl zugleich auch mit kurzen
Zwischenkommentaren versehen.
„Ich bin ein lächerlicher Mensch“, mit dieser Selbsteinschätzung beschließt der verzweifelte Held, Selbstmord
zu begehen. Vor der Ausführung seines Vorhabens verfällt
er in einen phantastischen Traum, in dem er sich tatsächlich umbringt und von einem fremden Wesen auf einen
anderen Stern mitgenommen wird. Dort leben Menschen
im Paradies – erfüllt von Glück, Liebe und vollkommener
Harmonie. Hier muss er mit ansehen, wie diese Menschen
der Lüge verfallen, Hass und Mord, Krieg und Elend ausbrechen. In unsagbarer Qual begreift er, dass das Paradies
verloren ist.
Der in Leverkusen bestens bekannte Schauspieler Friedrich-Wilhelm Junge hat gemeinsam mit seinem Musiker
Michael Fuchs diesen Dostojewski-Text zu einem großen
Abend gemacht. Die Botschaft ist unmissverständlich:
Nicht die Ratio entscheidet über den Sinn des Lebens,
sondern das Herz.
West-Östlicher Divan
von Johann Wolfgang von Goethe
Auswahl: Ekkehart Krippendorff
Mit: Imogen Kogge; Ekkehart Krippendorff, Werner Rehm,
Gerd Wameling
Hochschule und einem jungen SS-Offizier im zerbombten
Köln, der sie vor dem Holocaust rettet und ihr zur Flucht in
die Schweiz verhilft.
von Joshua Sobol
Jüdisches Theater Tacheles Köln | Regie: Sophie Brüss
Bühne: Claudia Kreis | Dramaturgie: Raimund Finke
Mit: Dagmar von Kurmin, Marion Minetti
MI 06.06 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 17
Monolog für einen Schauspieler
nach der Erzählung von F. I. Dostojewski
aus Tagebuch eines Schriftstellers aus dem Jahre 1877
Theaterkahn Dresden
Musik: Michael Fuchs | Regie: Klaus Dieter Kirst
Mit: Friedrich-Wilhelm Junge
SO 11.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 05.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 17
EUR 17
Talk in der Kulisse mit Friedrich-Wilhelm Junge s. S. 100
70 kultur.bayer.de
Das Studio als Ort eines intimen Kammerspiels zweier
Frauen, die durch ein dunkles Geheimnis verbunden sind:
In ihrer Wohnung packt Anda, 78, Tanzlehrerin, ihre Sachen.
Sie zieht um, da ihr Partner sie verlassen hat. Es klingelt.
Petra, 52, deutsche Kriegsreporterin, tritt ein, um mit Anda
ein Interview über ihre Kriegserlebnisse zu führen. Wie
selbstverständlich bindet Anda Petra in ihre Umzugsvorbereitung ein. Sie kommen ins Gespräch…
Joshua Sobol hat ein Drama geschaffen, das aus mehreren
miteinander verwobenen Handlungssträngen besteht. Es
behandelt die anrührende Geschichte einer Liebesbeziehung zwischen einer Tanzstudentin der Essener Folkwang
Liebe in dunklen Zeiten
Musik Tanz Schauspiel Kunst 71
Tanz schauspiel kunst mu
Labor Berlin – Züli Alada und Reynold Reynolds
Ein Projekt von Bayer Kultur und dem Haus der Kulturen
der Welt Berlin
04.09-06.11
SO 04.09 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 14.10 | 19:00-24:00 | Leverkusener Kunstnacht mit Programm
Giorgia Fiorio – Ritus
Die Gabe
13.11-22.01
SO 13.11 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Versuchsanordnung Kunst
Klara Hobza | Markus Zimmermann
Andreas Zybach
„ars viva“-Preisträger 2010/2011 Labor/Laboratory
In Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis der deutschen
Wirtschaft im BDI e.V., Berlin
04.03-29.04
SO 04.03 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunsthochschulen zu Gast:
Kunsthochschule Kassel
Klasse Friederike Feldmann
13.05-01.07
SO 13.05 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Öffnungszeiten | SA, SO, Feiertag | 11:00-17:00
Führungen | SO | 11:15 | Vernissagen ausgenommen
Sonderführungen | nach Vereinbarung (0214.30-41283/-84)
Die Vernissagen werden von jungen Studierenden des
Pre-College Cologne musikalisch umrahmt.
Musik Tanz Schauspiel Kunst 73
Tanz schauspiel kunst mu
„Verflucht sei, der einen Götzen oder gegossen Bild macht,
einen Greuel dem Herren, ein Werk der Werkmeisterhände“ (5. Buch Moses, 27.15). Diese Bibelstelle löste in frühchristlicher Zeit einen heftigen Streit aus, wie Gotteshäuser auszustatten seien und ob die Verwendung von Bildern
im religiösen Bereich zulässig sei. Es ist eine Streitfrage,
die von enormer Bedeutung für die gesamte Geschichte
Europas werden sollte. Papst Gregor der Große legitimierte Ende des sechsten Jahrhunderts zumindest die Malerei
mit folgender Aussage: „Was die Schrift für die bedeutet,
die lesen können, das leistet das Bild für die, die es nicht
können.“ Damit adelte eine anerkannte Autorität die Malerei, wies sie aber auch deutlich in ihre Schranken: Kunst
sollte Gottes Lehre veranschaulichen; Kunst sollte erklären
und bilden – also Wissen vermitteln und damit den Glauben festigen. Kunst war Mittel zum religiösen Zweck.
Rike Zoebelein | Referat KUNST
74 kultur.bayer.de
Heutige Kunst ist autonom und das ist gut so. Doch auch
in der globalisierten Kunstwelt ist das Interesse an Glaubensdingen neu erwacht: man spricht sogar von dem
„neuen Hang zum Heiligen“ (art-Magazin 2/2011). Die Anschläge vom 11. September 2001 und der zunehmende
religiöse Fanatismus haben uns alle massiv erschüttert
und dazu angehalten, uns mit unserer Religiosität und
dem Thema Glauben auseinanderzusetzen, der zumindest in der westlichen Welt im Privaten „versteckt“ zu sein
scheint. So stellt sich gerade auch für Künstler – als Seismographen des Zeitgeschehens – die Frage, wie Kunst
und Religion zueinander stehen und welchen Einfluss
Religiosität und Spiritualität auf die Kunst nehmen. Dabei
geht es zeitgenössischen Künstlern sicher nicht darum,
uns religiöse Inhalte auf „moderne“ Weise anschaulich zu
machen. Heutige Künstler untersuchen vielmehr die alltäglichen Auswirkungen von Religion, sie experimentieren
mit Kult und Glaube und transformieren – manchmal im
„wilden“ Crossover oder auch Tabus verletzend – religiöse
Symbole und Mythen in die Gegenwart.
Es gibt auch Künstler, die mit anthropologischer Neugier
und wissenschaftlicher Seriosität das Thema Glauben
untersuchen. Hierzu zählt die Fotografin Giorgia Fiorio,
die mit der Ausstellung Ritus. Die Gabe ab November im
Bayer Kulturhaus zu sehen ist. Sie hat Menschen unterschiedlichster Kulturen besucht, ihre religiösen Riten festgehalten und sich mit ihnen auf die Suche nach dem Sinn
des Lebens begeben – nach Reinigung, Klärung, Wahrheit oder Erlösung. Welche Kraft wirkt so stark und magisch, dass Scharen von Pilgern unter Qualen durch weite
Wüsten wandern oder barfuß über heiße Steine steigen?
Können Trance und Schmerz zu einer höheren Form physischer Realität führen? Gibt es irgendetwas, was Glaube
nicht bewirken kann? Bei der Betrachtung der Fotografien
wird der Satz „Glaube versetzt Berge“ zu einer Tatsache
und stellt uns – als Mitglieder einer Wissensgesellschaft,
die Wissen als Synonym für Sicherheit, Stabilität und Ordnung sieht – vor Fragen wie: Bietet Glaube uns nicht viel
mehr als Wissen? Brauchen wir den Glauben nicht als
Schutzraum? Ist der Glaube nicht der letzte Herausforderer, der Hinterfrager und Beweger, der letztlich auch das
Wissen hervorlockt?
Dem gegenüber steht eine Bewegung in der zeitgenössischen Kunst, die das Atelier zum Labor erklärt hat und die
Glauben lediglich als irrationalen Gegenpol zu dem an Fakten überprüfbaren Wissen betrachtet. Ihre Anhänger beschäftigen sich mit systematisiertem, theoretisch begründetem Wissen, also dem durch Empirie, Erforschung und
Experimente gewonnenen Wissen und setzen dies künstlerisch um. Dabei geht dies nie ausschließlich in eine rationale, sondern durchaus auch subjektive und emotionale
Richtung, die ironische Brüche haben kann. Dass die Erforschung von Materialien und Situationen auch vom Zufall
geprägt ist, ist für die Künstler ein ebenso reizvoller Aspekt
wie die Bandbreite an biologischen, physikalischen und
gesellschaftlichen Fragestellungen, die damit verbunden
sind. Die Beiträge der „ars viva“-Preisträger 2010/11, Klara
Hobza, Markus Zimmermann und Andreas Zybach, deren
Arbeiten wir unter dem Titel Versuchsanordnung Kunst im
Frühjahr 2012 vorstellen werden, sind ein lebendiges Porträt dieses speziellen Kunstphänomens.
Auch die zweite Leverkusener Labor Berlin-Schau berührt
das Thema Glauben und Wissen. Zu Gast sind der türkische
Filmemacher Züli Alada und der Amerikaner Reynold Reynolds. Alada widmet seinen Film Die Anderen der größten
„fremden“ Glaubensgemeinschaft in unserem Land, den
Muslimen, und hinterfragt das Konzept der Andersartigkeit.
Reynolds spürt dem Phänomen „Verschollen“ und „NichtWissen“ nach, indem er Porträts von Menschen präsentiert, deren Verschwinden bis heute nicht geklärt ist.
Glauben und Wissen – weiter kann man ein Begriffspaar
wohl kaum fassen! Letztendlich kann der Glaube nicht ohne
das Wissen sein und das Wissen nicht ohne den Glauben.
Wir freuen uns, dass neben den auf das Spielzeitmotto zugeschnittenen Ausstellungen auch wieder junge Talente im
Rahmen des stART-Programms bei uns ausstellen werden;
ausgewählt ist die Klasse Feldmann von der Kunsthochschule Kassel. Sie, liebe Kunstfreunde, sind eingeladen,
herauszufinden, inwieweit auch deren Schaffen und Denken um das Thema Glauben und Wissen kreist, denn letztlich kann sich dem niemand entziehen.
Musik Tanz Schauspiel Kunst 75
Giorgia Fiorio – Ritus
Die Gabe
Z. Alada : Die Anderen
R. Reynolds: The Lost
Labor Berlin – Züli Alada und Reynold Reynolds
Mit der Ausstellungsreihe Labor Berlin hat Bayer Kultur auch im Bereich der Bildenden Kunst seit 2010 ein
gemeinsames Projekt auf der Kulturachse LeverkusenBerlin, das in beiden Städten sicht- und erlebbar wird.
Die Auswahlkriterien für die Künstler des Labors sind neben der qualitätvollen Arbeit, die sie leisten, dass sie nicht
aus Deutschland stammen, derzeit in Berlin leben, dass
sie eine anspruchsvolle Ausstellungsvita haben und ihre
Arbeit in Deutschland bisher nicht vorstellen konnten. Neben der Möglichkeit, sich im Haus der Kulturen der Welt
(HKW) in Berlin und im Bayer Kulturhaus in Leverkusen
mit einem künstlerischen Beitrag vorzustellen, ist die begleitende Publikation ein wichtiges und bleibendes Dokument. Fünf bis sechs Ausstellungen sind pro Jahr für Berlin
geplant und Bayer Kultur finanziert das ambitionierte Projekt maßgeblich.
gemacht und wurde mit den Filmen Wut und Elefantenherz bekannt. In der Videoinstallation stellt er die Widersprüchlichkeit des alltäglichen Rassismus dem Selbstbild
der scheinbar „radikal Anderen“ gegenüber – der Muslime
in Deutschland. Wer möchte, kann sich in „die Anderen“
hineinversetzen: sich mit Kopftuch, Tschador oder Gebetskappe fotografieren lassen und von sich ein Bild als
„Fremder“ entwerfen.
Der 1966 in Alaska geborene Reynold Reynolds setzt
in seinen Videofilmen an der Schnittsstelle von Wissenschaft und Kunst an. Er forscht den physikalischen Unterströmungen der menschlichen Existenz nach. Bayer
Kultur zeigt Fotografien aus der Arbeit The Lost – Porträts
von Menschen, die in den Wirren der 1930er Jahre verschwanden und über deren Verbleib bis heute niemand
etwas weiß.
Nach Dan Mihaltianu und Erick Meyenberg, die in der
letzten Saison in Leverkusen zu Gast waren, wird eine filmische Arbeit des türkischen Regisseurs Züli Alada mit
dem Titel Die Anderen präsentiert. Alada hat 1999 seinen
Abschluss an der Kunsthochschule für Medien in Köln
04.09-06.11
76 kultur.bayer.de
Auch in dieser Saison ist eine Ausstellung der Fotografie
gewidmet: Zu Gast ist die renommierte italienische Fotografin Giorgia Fiorio.
Sie zeigt mit der Ausstellung Ritus sehr beeindruckend
das weite Feld des Glaubens – seine zeremoniellen, religiösen und liturgischen Handlungen. Die 1967 in Turin
geborene Fotografin belässt es jedoch nicht bei einfachen
Momentaufnahmen, sondern ergründet in Langzeitprojekten den Menschen, seine Umgebung, sein Handeln und
Tun. Ihre Fotografien sind von einer enormen Intensität
und geben auf respekt- und würdevolle Weise Einblick in
die Welt der Religion und der Spiritualität. Fiorio, deren
fotografisches und filmisches Werk weltweit ausgestellt
wird, wurde mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet. Neben zahlreichen Publikationen werden ihre
Fotoarbeiten unter anderem in GEO, stern, Life Magazine
und El Pais veröffentlicht.
Seit 2001 hat die Fotografin auf der Suche nach zeremoniellen Gewohnheiten und Ritualen die Welt bereist – von
den Ufern des Ganges zu den Wasserfällen auf Haiti, sie
besuchte Klöster in der Türkei und Tempelanlagen in Kambodscha sowie Meditationszentren in Myanmar und Gebetshäuser in Usbekistan. Der Betrachter gerät fasziniert
in den Bann dieser Welt aus Beschwörungen, Rezitationen
von Gebeten oder Mantras, Tänzen und Gesängen sowie
Orakelbefragungen, Opfer-, Reinigungs- und Segnungshandlungen. Es ist die Welt der Beziehungen zwischen
dem Menschen und seinem Glauben. Klar, unmittelbar und
achtsam hält sie den Punkt fest, an dem das Rationale den
Körper als Medium zum Spirituellen übersteigt.
G. Fiorio: Sema-Zeremonie. Türkei 2004
13.11-22.01
SO 13.11 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunst und Kulinarik s. S. 119
Ein Projekt von Bayer Kultur und dem Haus der Kulturen der Welt Berlin
SO04.09 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 14.10 | 19:00-24:00 | Leverkusener Kunstnacht mit Programm
G. Fiorio: Masong. Thailand 2005
Musik Tanz Schauspiel Kunst 77
Versuchsanordnung Kunst
Klara Hobza | Markus Zimmermann
Andreas Zybach
„ars viva“-Preisträger 2010/2011 – Labor/Laboratory
Mit dieser Ausstellung stellt Bayer Kultur drei Künstler vor,
in deren Werken die Auseinandersetzung mit der Praxis
des Kunstschaffens, insbesondere die Experimentierformen und die Rolle des Zufalls für die Kunstproduktion im
Mittelpunkt steht. Das Atelier wird zum Labor, in dem das
Wissen und Forschen eine zentrale Rolle spielt. Die Arbeiten der drei Preisträger des vom Kulturkreis im BDI e.V.
vergebenen „ars viva“-Preises 2010/2011, der das Thema
Labor/Laboratory hat, sind so unterschiedlich wie das, was
in Laboren erarbeitet wird.
Ausgangspunkt der Performances und künstlerischen Erzählungen von Klara Hobza (*1975) sind spielerische, mitunter waghalsige Aufgaben, die sich die Künstlerin selbst
auferlegt. Gemeinsam ist allen Aktionen, dass ihnen eine
geringe Chance auf Erfolg innewohnt. Ihre enormen Bemühungen sind dabei wesentlich spannender als das Erreichen des Ziels. Markus Zimmermann (*1978) hingegen
begeistert sich für Kuriositätenkabinette und Wunderkammern als hierarchielose Orte und Sammelsurien von
Artefakten, Naturalien, Kunst und Handwerk. Seine aus
einfachen Materialien gebauten „Guckkästen“ lassen den
Betrachter in atmosphärisch aufgeladene Miniaturräume
eintreten. Andreas Zybach (*1975) setzt sich vornehmlich
mit für die Forschung in Technik und Wissenschaft relevanten Fragen auseinander und entwickelt aus diesen raumgreifende, mitunter interaktive Installationen, die immer
auch die gesellschaftliche Dimension und den utopischen
Charakter wissenschaftlicher Experimente umfassen.
Bewusst wenden sich alle drei Methoden zu, die auch die
empirischen Wissenschaften kennzeichnen: dass Wissen
durch den Rückgriff auf direkte Beobachtung und sinnliche
Erfahrung gewonnen wird und dass wissenschaftliche Experimente und Feldbeobachtung die Mittel dafür sind.
K. Hobza
Kunsthochschulen zu Gast:
Kunsthochschule Kassel
Klasse Friederike Feldmann
Klasse Feldmann
Bereits zum dritten Mal lädt Bayer Kultur im Rahmen des
stART-Programmes junge Kunstschaffende ein, ihre Arbeiten im Bayer Kulturhaus zu präsentieren. Diesmal stellt
sich die Klasse von Friederike Feldmann von der Kunsthochschule Kassel mit achtzehn Studentinnen und Studenten vor.
Die Kunsthochschule Kassel, bereits 1777 gegründet, blickt
auf eine lange Tradition als Akademie zurück. Sie hat viele
Wandlungen erfahren, reagierte in ihrem Lehr- und Unterrichtsangebot auf die Strömungen der Zeit und prägte mit
neuen pädagogischen Ansätzen die Ausbildung an anderen Kunstakademien. Die Bildende Kunst orientiert sich in
ihren Ausdrucksweisen an sämtlichen Lebensbereichen.
Eine klassische Zuordnung von Professuren zu Bildhauerei, Malerei oder elektronischen Medien wird als nicht mehr
zeitgemäß angesehen.
Feldmann war 2006 in der Schau WandAuftrag – Künstler
aus Berlin schon einmal als Künstlerin Gast im Bayer Kulturhaus und ist seit 2008 Professorin in Kassel. Das Malereistudium versteht sie als „einen offenen Raum, in dem die
Vielfalt des Mediums, seine kunstgeschichtliche Bedeutung und gegenwärtige Rolle in der Gesellschaft und im
aktuellen Kunstgeschehen vorgestellt, diskutiert und durch
die praktische Arbeit erprobt und nach Möglichkeit erweitert wird.“ Die Studenten sind aufgefordert zu sehen, zu
suchen, zu experimentieren und vor allem auszuprobieren,
sich selbst zu hinterfragen und jeweils die eigene Arbeit zur
Diskussion zu stellen. „Sie können das Studium nutzen, um
alles über Kunst und Malerei zu erfahren. Ein Abschluss an
der Kunsthochschule bedeutet in meinen Augen nicht, mit
etwas abgeschlossen, sondern mit etwas angefangen zu
haben“ urteilt Feldmann.
13.05-01.07
SO 13.05 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusenn
04.03-29.04
In Zusammenarbeit mit dem
Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V., Berlin
A. Zybach
78 kultur.bayer.de
M. Zimmermann
SO 04.03 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunsthochschule Kassel
Musik Tanz Schauspiel Kunst 79
-8+x | KINDER
SCHAUSPIEL
An der Arche um Acht
Theaterhaus Frankfurt | Regie: Taki Papaconstantinou
SA 24.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Hirtin und der Schornsteinfeger
nach dem Märchen von Hans Christian Andersen
Theater Waidspeicher, Erfurt | Regie: Stefan Wey
SO 18.12 | 14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 18.12 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Muschellauscherin
nach einer Idee von Stephanie Rinke
Figurentheater Paradox, Stuttgart & TheaterFusion, Berlin
Regie: Lisa Augustinowski
SO 15.01 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Ein Fall für Freunde
von Helme Heine
Die Complizen, Hannover
musik
Die vier Jahreszeiten
Musik von Antonio Vivaldi | Emilio Percan, Violine
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt, Leitung und Moderation
SO 18.09 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Piccolo & Co. – von der Querflöte und ihren kleinen
und großen Verwandten
Ohrwurm e.V. | Jens Josef, Flöten | Christoph Ullrich, Klavier
DI 22.11 | 09:30 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Lehrerseminar
MI 28.09 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Der gestiefelte Kater
Märchen von Charles Perrault | Konzept: Ute Kleeberg
Musik von Beethoven, Bondioli, Debussy, Fauré u.a.
SO 29.01 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 04.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Gift im Lift –
warum Orpheus ganz nach unten fuhr UA
Aller Anfang – Schöpfungsgeschichten
SO 18.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Puppentheater Bühnen Halle | Regie: Ines Heinrich-Frank
SO 10.06 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
TANZ
Der Seelenvogel
Choreographie: Sabine Seume | Musik: Lutz Wernicke
Kinderoperette von Kay Link nach Jacques Offenbach
Regie: Kay Link
KUNST
Kinderatelier „Kunst aufräumen“
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
SA 17.09 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 08.10 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 29.04 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kinderatelier „Glauben und Wissen“
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
SA 04.02 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 17.03 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
-8+x | Kinder 81
Schauspiel
An der Arche um Acht
Tanz
Die Hirtin und der Schornsteinfeger
Die Muschellauscherin
Ein Fall für Freunde
An der Arche um Acht
Die Hirtin und der Schornsteinfeger
Die Muschellauscherin
Ein Fall für Freunde
Im Mittelpunkt dieser himmlischen Komödie stehen drei streitbare Pinguine
und ein unsichtbarer Gott. Die Pinguine langweilen sich im ewigen Eis. Da
kommt eine Taube vorbei und kündigt
überraschend die Sintflut an. Noah
baut schon an der Arche, alle Tiere
finden sich zu Paaren zusammen, und
so schnell wie möglich sollen auch die
Pinguine kommen: Treffpunkt an der
Arche um Acht. Das stellt die Pinguine vor eine schwierige Frage, denn sie
sind zu dritt. Auf keinen Fall soll einer
der Freunde zurück bleiben… Dieses
Stück fragt danach, ob es Gott wirklich gibt, wird auf die vergnüglichste
Weise – wenn auch nicht abschließend – verhandelt.
Andersens Märchen über die Liebe
und den Mut, eingefahrene Lebensbahnen zu verlassen, beginnt mit dem
Ausbruch zweier Porzellanpuppen aus
einem uralten Küchenschrank. Denn
die wunderschöne goldbeschuhte Hirtin will den für sie bestimmten Ziegenbocksbeinoberunduntergeneralkriegskommandeurwachtmeister partout nicht heiraten. Da kann der alte
Chinese noch so oft nickend seine
Zustimmung geben. Sie hat sich nämlich in den kleinen Schornsteinfeger
verliebt…
Alma hat einen großen Traum: Einmal
das Meer sehen! Aber wie soll sich
dieser große Wunsch in einem kleinen Zimmer erfüllen? Und wie soll
das gehen, wenn doch gleich hinter
der Tür die schrecklichsten Gefahren
lauern? Alma bleibt erst einmal in der
Wohnung. Glücklicherweise gibt es
da doch das „Amt für scheinbar unerfüllbare Wünsche“, für das die Fee
Mia arbeitet. Sie hat ihre liebe Not mit
diesem Wunsch, er klingt so einfach,
aber Almas Angst ist äußerst hartnäckig. Nachdem die Fee in Almas
„Kopfkino“ hineingeschaut hat, weiß
sie, dass sie ganz tief in ihr Feenkästlein greifen muss: sie schickt Alma ein
geheimnisvolles Paket…
Ein Kinderkrimi gespielt als Tischfigurentheater. Dieses frische neue Abenteuer der drei Freunde Franz von Hahn,
Johnny Mauser und dem dicken Waldemar spielt auf dem beschaulichen
Bauernhof Mullewapp. Doch die Idylle
täuscht, denn die dicke Freundschaft
der drei Kameraden gerät durch einen
Streit in Gefahr. Als dann auch noch
Johnny Mauser spurlos verschwindet,
herrscht große Aufregung und Ratlosigkeit auf dem Hof. Ob Kater Leo damit
etwas zu hat und ob Franz von Hahn,
Waldemar und die anderen tierischen
Bewohner den Fall lösen können, zeigt
diese großartige Inszenierung.
von Ulrich Hub
Theaterhaus Frankfurt
Regie: Taki Papaconstantinou
Mit: Uta Nawrath, Susanne Schyns;
Günther Henne, Michael Meyer
Für alle ab 6 Jahren
SA 24.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
EUR 7/4
82 kultur.bayer.de
nach dem Märchen von
Hans Christian Andersen
Theater Waidspeicher, Erfurt
Regie und Bühne: Stefan Wey
Mit: Kristine Stahl, Tomas Mielentz
von Helme Heine
Die Complizen, Hannover
Aller Anfang – Schöpfungsgeschichten
Aller Anfang –
Schöpfungsgeschichten
Am Anfang war das Nichts. Das kann
man sich kaum vorstellen. Man muss
alles, was einen umgibt, einfach verschwinden lassen. Natürlich auch sich
selbst. Auch muss man die Dunkelheit
und Stille vergessen. Denn: Am Anfang war das Nichts! Wo war eigentlich
Gott? Schließlich gab er den folgenschweren Befehl: „Es werde Licht!“.
Da niemand widersprach, entstanden
Tag und Nacht. Und das war gut so.
Denn jetzt konnte Gott loslegen mit der
Schöpfung. Ein Mammutprogramm in
nur sechs Tagen! Die Krönung war der
Mensch. Die Bearbeitung der Schöpfungsgeschichte stößt auf Überraschendes und göttlich Verdrängtes.
SO 18.12 | 14:00 und 16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
nach einer Idee von Stephanie Rinke
Figurentheater Paradox, Stuttgart & TheaterFusion, Berlin
Regie: Lisa Augustinowski
Spiel: Susanne Olbrich und Stephanie Rinke
Puppe: Dorothee Löffler
EUR 7/4
Für alle ab 6 Jahren
Für alle ab 6 Jahren
SO 15.01 | 15:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
SO 10.06 | 15:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
EUR 7/4
EUR 7/4
Für alle ab 5 Jahren
Für alle ab 4 Jahren
SO 04.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
EUR 7/4
von Ines Heinrich-Frank, Lars Frank und
Uwe Steinbach
Theater, Oper und Orchester Halle GmbH/
Puppentheater Bühnen Halle
Regie: Ines Heinrich-Frank
Mit: Sebastian Fortak, Lars Frank
Der Seelenvogel
Der Seelenvogel
Ganz tief in uns regt sich etwas. Dieses Etwas wacht über unsere Gefühle,
lässt uns traurig, glücklich oder wütend
sein, macht freudig oder betrübt. Die
Seele ist einer der geheimnisvollsten
Orte des Menschen, und man könnte
sich vorstellen, dass an diesem Ort ein
Vogel sitzt. Der Seelenvogel.
Der Seelenvogel kennt alle Gefühle und
bewacht sie. Nur er hat den Schlüssel
für die Schubladen, in denen die Gefühle verborgen sind. Er fühlt alles, was
wir auch fühlen, er kennt uns gut. Denn
eigentlich ist er wir. Nur wissen wir das
oft nicht. Der Seelenvogel wagt sich in
die Tiefen des Menschen und erlebt
dort Abenteuer und poetische Begegnungen. Die getanzte Geschichte verzaubert mit vielfältigen Gefühlsbildern
und überraschenden Wendungen.
Choreographie: Sabine Seume
Musik: Lutz Wernicke
Für alle ab 5 Jahren
SO 29.04 | 16:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
EUR 7/4
-8+x | Kinder 83
Musik
E. Percan
Die vier Jahreszeiten
Die vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi stehen in der Hitparade der berühmtesten Stücke der Musikliteratur
ganz oben. Die lebendige Musik und
die plastische Darstellung verschiedener Naturereignisse machen daraus
ein ideales Stück, um Kinder an klassische Musik heranzuführen. l’arte del
mondo wird nicht nur sanfte Winde,
tosende Stürme und heftige Gewitter
zum Klingen bringen, sondern auch
Vogelstimmen und Hunde, es geht auf
die Jagd und zum Schlittschuhlaufen.
Emilio Percan, normalerweise Konzertmeister des Orchesters, tritt hier als
Solist auf. Werner Ehrhardt moderiert
das Konzert und leitet das Ensemble.
Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
l’arte del mondo
Emilio Percan, Violine
Werner Ehrhardt, Leitung und Moderation
Für alle ab 6 Jahren
SO 18.09 | 16:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
EUR 7/4
84 kultur.bayer.de
Kunst
Piccolo & Co.
Piccolo & Co. – Von der Querflöte
und ihren kleinen und großen Verwandten
Der große Gott Pan lebt! Allerdings
ziemlich versteckt im Schilfrohr am
Ufer irgendeines Flusses. Ein Flötenspieler, der in der Nähe ein wenig musiziert, lockt ihn aus seinem Versteck.
Es wird klar: Pan hat nach seiner ersten Erfindung vor mehr als 2000 Jahren die Entwicklung der Flöte so ziemlich verschlafen...
Mit dieser Geschichte, passend zum
Spielzeitthema Glauben und Wissen,
wird die beliebte Reihe der „OhrwurmKonzerte“ mit einem Lehrerseminar
und zwei Vorstellungen fortgesetzt.
Ohrwurm e.V.
Jens Josef, Flöten
Christoph Ullrich, Klavier
Für Grundschulklassen
Lehrerseminar (siehe Seite 95):
MI 28.09 | 15:00-18:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Der gestiefelte Kater
Der gestiefelte Kater
Wer kennt es nicht, das Märchen vom
gestiefelten Kater: Als der Müller starb,
erhielt der älteste Sohn die Mühle, der
zweite bekam einen Esel und der dritte
den Kater. Der Jüngste wollte sich mit
seinem armseligen Los nicht zufrieden
geben, doch der Kater tröstete ihn…
Seit Jahren überzeugt die Edition SeeIgel mit außergewöhnlichen Produktionen, die den Hörgewohnheiten in einer
immer hektischer werdenden Medienwelt entgegenwirken und eine wunderbare Verbindung zwischen Musik und
Sprache eingehen.
Eine Produktion des See-Igel-Verlags
Ein Märchen von Charles Perrault
Textbearbeitung und musikalische
Umsetzung: Ute Kleeberg
Musik von Beethoven, Bondioli, Debussy,
Fauré, Glinka und Offenbach
Klarinette: Uwe Stoffel
Violoncello: Helmut Menzler
Klavier: Thomas Wellen
Erzähler: Samuel Weiss
Für alle ab 7 Jahren
Vorstellungen:
DI 22.11 | 09:30 und 11:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 29.01 | 15:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
EUR 7/4 (inkl. Bustransfer)
EUR 7/4
Orpheus in der Unterwelt 2011
Das Gift im Lift – warum Orpheus
ganz nach unten fuhr UA
Orpheus in der Unterwelt für Kinder
– geht das? Nach der umjubelten
Premiere der „normalen“ Fassung in
der vergangenen Saison kommt es
zu einem Wiedersehen mit einigen
der daran beteiligten jungen Sängerinnen und Sänger der Musikhochschule Köln. Denn Bayer Kultur hat
eine eigene Kinderfassung in Auftrag gegeben, die nun auf der Bühne
des Kulturhauses zur Uraufführung
kommt. Der Leipziger Autor und Regisseur Kay Link hat die Handlung –
soviel darf verraten werden – in ein
Hochhaus verlegt, in dem die Götter
im Penthouse residieren, Pluto im
Partykeller haust und Orpheus genau
dazwischen sitzt…
Kinderoperette von Kay Link
nach Jacques Offenbach
Regie: Kay Link
Für alle ab 8 Jahren
Uraufführung
SO 18.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
EUR 7/4
Kinderatelier
Kinderatelier
Kinderatelier „Kunst aufräumen“
Kinderatelier „Glauben und Wissen“
Nachdem die Bücher des Schweizer
Komikers Ursus Wehrli Kunst aufräumen und Noch mehr Kunst aufräumen zu internationalen Bestsellern
avanciert sind, werden die Jungkreativen des Kinderateliers das Thema
praktisch umsetzen. Das Kinderatelier
Kunst aufräumen ist der Versuch, genau dort Klarheit zu schaffen, wo man
es am wenigsten erwartet: nämlich in
der modernen Kunst. Abstrakte Kunstwerke werden neu erfunden, Flächen
werden übersichtlich angeordnet und
farblich sortiert – denn Ordnung ist
das halbe Leben! Genial – wenn dabei
noch tolle Kunstwerke entstehen.
Es dürfen alte Kunstkalender oder
Kunstplakate zum „Aufräumen“ mitgebracht werden.
Schöpfung, Chaos, Unvorhersehbares und Zufall stehen dem Wissen
gegenüber...
Mit Farbexperimenten und dem Einsatz einer Zentrifuge sowie mit den
bekannten Rorschachbildern nähern
sich die Kinder dieser Gegenwelt des
Wissens. Der Zugang zum Thema
Glauben ist für jedes Kind anders,
ein für alle spannendes und zentrales Thema ist aber das Paradies. Wie
sieht es aus? Wer wird dort sein? Was
kann man dort erleben? Wer sich damit beschäftigen möchte, kann sich
sein persönliches Paradies auf Leinwand oder als dreidimensionales Modell gestalten.
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt.
Für Kinder von 5 bis 10 Jahren
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
SA 17.09 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
SA 08.10 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt.
Für Kinder von 5 bis 10 Jahren
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
SA 04.02 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
SA 17.03 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
Eintritt frei
Eintritt frei
-8+x | Kinder 85
- 16+x | jugend
SCHAUSPIEL
Maria Magdalena
von Friedrich Hebbel
Theaterperipherie Frankfurt | Regie: Alexander Brill
MUSIK
Michael Jazzson
LeipJAZZig-Orkester | Stephan König, Leitung
DO 24.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 21.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO22.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
TANZ
Dracula
Bühnenfassung von Konstantin Moreth nach dem
Roman von Bram Stoker
Theaterlust | Musikalische Leitung: Georg Karger
MI 23.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Fahrenheit 451
von Ray Bradbury
Schauburg Theater München | Regie: Gil Mehmert
DO29.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus Leverkusen
FR 30.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sideways Rain
Compagnie Alias
Choreographie: Guilherme Botelho
Musik: Murcof (Fernando Corona)
DI 06.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
KUNST
Jugendatelier „Glauben und Wissen“
Leitung: Angela Katzy
MO-MI | 24.10-26.10 | je 10:00-16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Aus der Traum! UA
von Holger Schober
Theater der Jungen Welt Leipzig | Regie: Jürgen Zielinski
DO 03.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
-16+x | Jugend 87
-16+x | Jugendabo
Schauspiel
Maria Magdalena
Maria Magdalena
Das bürgerliche Trauerspiel Maria Magdalena, von Friedrich Hebbel 1844 verfasst, spiegelt eine Zeit starken ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels. Alexander
Brill entdeckt in dem alten Stoff die Beschreibung einer
Migrantenfamilie: Die Eltern halten an den alten Wert- und
Moralvorstellungen fest. Ihre Kinder hingegen geraten in
Konflikt mit den Werten einer Welt, die neue Wünsche und
Gefährdungen entstehen lässt. Die Generationen werden
einander fremd, und die Familie, gern verstanden als Ort
des Schutzes und der Geborgenheit, zerfällt. Die Mutter
stirbt am gebrochenen Herzen, der Sohn will zurück in die
Heimat, und die Tochter verlässt die Familie, um ihr uneheliches Kind alleine groß zu ziehen. Zurück bleibt der
Vater: „Ich verstehe die Welt nicht mehr.“
Seit seiner Gründung im Jahr 2008 hat sich „theaterperipherie“ der künstlerischen Gestaltung der Erfahrungen
88 kultur.bayer.de
aus Migration und Integration gewidmet. Gründer und
Leiter Alexander Brill ist mit seinem Theater 2010 mit dem
Hessischen Integrationspreis bedacht worden.
von Friedrich Hebbel
theaterperipherie Frankfurt | Regie: Alexander Brill
Mit: Jonas Abbood, Marzieh Alivirdi, Fatih Cihan Aykilic, Shahin Bayatpour, Cem Demir, Arasch Farugie, Fatima Kamboua, Farhang Kassraei,
Adil Khadri, Maximilian Wigger
MI 21.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO22.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
Dracula
Fahrenheit 451
Dracula
Fahrenheit 451
Blutsauger sind in den verschiedensten Kulturkreisen und
Epochen bekannt. Bram Stokers Dracula ist ein Prototyp
des aristokratischen Saugers, der – erschaffen aus Fakten und Fiktion – seit Generationen fest im kollektiven Bewusstsein verankert ist. Ausgestattet mit einer Aura, die
ihn gleichermaßen machtvoll und unheimlich, erotisch und
anziehend erscheinen lässt, vertritt er im Kampf der zwischenmenschlichen Kulturen das Prinzip der Sinnlichkeit,
der freien Liebe, das gegen eine rigide, lustfeindliche Ordnung antritt. Der unbändig-triebhafte, sinnliche und temperamentvolle Vampir trifft auf die prüde, steife englische
Gesellschaft in Gestalt ihrer schwächsten Mitglieder, auf
die jungen Frauen.
Temporeich erzählt, untermalt von dynamischer RomaMusik, ist ein außergewöhnlicher Theaterabend entstanden, der durch seine Mischung aus berauschenden Bildern, packender Action, Akrobatik und wohligem Gruseln
gleichermaßen unheimlich und anziehend ist.
Fahrenheit 451 ist eine Chiffre für Kulturkritik und zivilisatorische Alpträume, aber auch für den Terror von totalem
Entertainment und Dauerbespaßung. Bei der Erstveröffentlichung des Romans Fahrenheit 451 im Jahr 1953 beschrieb Ray Bradbury eine Zukunft, in der das Bücherlesen als unkalkulierbares Sicherheitsrisiko gilt.
Im Mittelpunkt des Science-Fiction-Romans steht der
Feuerwehrmann Guy Montag. Auf der Suche nach Orientierung beginnt er zu lesen und schließt sich dem Widerstand an. In faszinierenden und merkwürdigen Episoden entsteht eine sarkastische Satire zwischen Idylle und
Alptraum, die die Verlorenheit des Individuums in einer
technisch perfektionierten Welt beschreibt. Die Musiker
der Bananafishbones haben zur Regie von Gil Mehmert
ihre Musik passgenau für jede Szene geschrieben. Sobald
Handlung und Spiel skizziert waren, hat Illustrator und
Comic-Zeichner Fufu Frauenwahl seine Bilder direkt in
die noch unfertige Inszenierung gezeichnet, und am Ende
sind die Musik, die Comics, die Trickfilme und die Spieler
zu gleichberechtigten Partnern geworden.
Bühnenfassung von Konstantin Moreth
nach dem Roman von Bram Stoker
Theaterlust | Regie: Konstantin Moreth
Musikalische Leitung: Georg Karger | Ausstattung: Sandra Hauser
Mit: Anja Klawun, Nina Schmieder; Hubert Bail, Markus Böker,
Hilmar Henjes, Georg Karger, Stefan Lehnen, Thomas Luft,
David Zimmerschied
von Ray Bradbury
Schauburg Theater München | Regie: Gil Mehmert
Mit: Markus Campana, Thorsten Krohn, Lucca Züchner und den Bananafishbones mit Florian Rein, Sebastian Horn, Peter Horn
MI 23.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO29.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 30.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
EUR 18/8
-16+x | Jugend 89
Schauspiel
H. Schober
musik
TANZ
S. König
KUNST
Sideways Rain
Jugendatelier
Aus der Traum! UA
Michael Jazzson
Sideways Rain
Jugendatelier „Glauben und Wissen“
Ob Deutschland sucht den Superstar, Germany’s next Topmodel oder der FC Bayern München – der Traum von Karriere, Erfolg und schönem Leben entzündet sich heute an
Castingshows im Fernsehen ebenso wie im Nachwuchsteam der Bundesliga, auf Schulhöfen und unter Freunden.
Die Botschaft für jeden Einzelnen ist dabei überall so einfach wie suggestiv: Du kannst alles erreichen, wenn du nur
willst. Was du brauchst, ist nur ein bisschen Selbstaufopferung… Der Verlust von Illusionen ist das Thema jeder
Generation – Träume platzen oder erweisen sich als Trugbild. Die Konkurrenz ist ebenso groß wie der Druck, der aus
den Erwartungen an sich selbst gespeist wird.
Holger Schober, einer der gefragtesten und meistgespielten Jugendtheaterautoren, ist in seinem großbesetzten
Stück Aus der Traum! diesen Fragen nachgegangen.
Die Namensähnlichkeit mit der Popikone Michael Jackson
ist nicht ganz zufällig. Stephan König, vielseitiger Pianist
und Komponist, ist weit über die Grenzen Leipzigs hinaus
bekannt. Er hatte die Idee, dem King of Pop ein besonderes Denkmal zu setzen. Für sein LeipJAZZig-Orkester
arrangierte er die Songs von Michael Jackson. Trotz der
ungewöhnlichen Besetzung des 14-köpfigen Ensembles
vergisst der Zuhörer schnell, dass er nicht zu den Originalfassungen von Thriller oder Black and White mitwippt, sondern einem Jazz-Orchester lauscht. Vom Klavier aus leitet
Stephan König diese Formation, deren Mitglieder alle auch
als namhafte Solisten in der Szene tätig sind. Ein besonderes Konzert für Jung (und Alt). Es lebe Michael Jazzson!
15 Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich in einem nicht
endenden Strom von links nach rechts über die Bühne.
Kriechend, rollend, hockend, gehend, laufend. Der kontinuierliche Strom scheint eintönig, doch die Tänzer erhalten
ihre Individualität, auch wenn sie ihre Unabhängigkeit der
Masse zu opfern scheinen. Viele Variationen sind es, die
diesen Bewegungsstrom höchst spannend werden lassen.
Erst nach einer Weile wird klar, dass sich hier in abstrahierter Form die Evolution des Menschen – von der kriechenden Kreatur zum aufrechten Gang – abspielt. Die Tonspur
des mexikanischen Komponisten Murcof, der Aufnahmen
klassischer Musik elektronisch verfremdet, hält die szenischen Eindrücke zusammen. Die Musik ist betörend, hypnotisierend wie die Bewegungen der Tänzer.
Die junge, Schweizer Compagnie Alias schafft mit diesem
Werk in wunderschöner Einfachheit einen intensiven und
lang anhaltenden Eindruck.
Glauben und Wissen – zwei Phänomene, die unser Leben
prägen! Wie beeinflusst das sich verändernde Wissen unseren Glauben? Und wie fördert oder hindert unser Glaube
den Drang des Menschen nach mehr Wissen? In welchen
Lebenssituationen ist uns der Glaube nahe? Wann setzen
wir auf bewiesenes Wissen? Was glauben wir zu wissen
und was wissen wir über unseren Glauben?
Diese Fragen zeigen, welch spannender Raum sich zwischen den beiden Polen bildet. Diesen Raum haben
Künstler immer wieder interpretiert. Die Teilnehmer dieses
dreitägigen Jugendateliers in den Herbstferien werden ihn
selbst erkunden und gestalten: Es werden dreidimensionale Arbeiten entstehen.
von Holger Schober
Theater der Jungen Welt Leipzig
Regie: Jürgen Zielinski | Ausstattung: Fabian Gold
Koproduktion von Theater der Jungen Welt Leipzig und Bayer Kultur
LeipJAZZig-Orkester
Leitung, Klavier, Arrangements: Stephan König
Für alle ab 14 Jahren
DO 24.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Compagnie Alias | Choreographie: Guilherme Botelho
Musik: Murcof (Fernando Corona)
DO 03.05 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
DI 06.03 | 20:00 | Bayer Kulturhaus
EUR 18/8
Siehe auch Seite 95 Mitmachen!: Videodreh zu Michael Jazzson
EUR 18/8
90 kultur.bayer.de
Leitung: Angela Katzy, Künstlerin und Kulturpädagogin
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt (mind. sechs Teilnehmer)
Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren
Verbindliche Anmeldung bis 10.10 unter 0214.30-41283
Weitere Informationen bei der Anmeldung.
MO-MI 24.10-26.10 | je 10:00-16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
-16+x | Jugend 91
MItmachen!
MUSIK
Die vier Jahreszeiten
Emilio Percan | l’arte del mondo
Kann auch in Schulen realisiert werden.
SCHAUSPIEL
Workshop zu Maria Magdalena
mit Philipp Haines, Theaterpädagoge theaterperipherie Frankfurt
MI 21.09 | 10:00-12:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Termine nach Vereinbarung | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Lehrerseminar zu: Piccolo & Co.
Durchführung: Ohrwurm e.V.
Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ulrich
Workshop zu Fahrenheit 451
Lehrerworkshop
DI 28.02 | 15:00-17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 28.09 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kreatives Schreiben
Wie entsteht eine Theaterproduktion?
Im Rahmen der Kinderoperette
Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr UA
Februar und März 2012 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Videodreh zu Michael Jazzson
Einsendeschluss: 30.04
Workshop mit Thorsten Nesch
4 Termine | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
TANZ
Fahrt in die Kunstsammlung NRW
Zur Ausstellung MOVE – Kunst und Tanz seit den 60ern
MI 21.09 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen
KUNST
Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln
DO 20.10 | 16:30-19:30 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Zugabe
Theaterführungen für Schulklassen s. S. 117
Anmeldung zu allen Veranstaltungen:
Christine Hellweg
Mitmach-Telefon: 0214.30-47452
[email protected]
Mitmachen! 93
Mitmachen!
MusiK
C. Hellweg
Mitmachen! 2011/2012
Anknüpfend an die erfolgreichen Mitmachen!-Veranstaltungen der letzten
Spielzeit hat Bayer Kultur auch für
diese Spielzeit wieder ein vielseitiges
und spannendes Angebot konzipiert,
welches das breit gefächerte kulturelle
Angebot für Kinder, Jugendliche und
Familien (siehe -8+x und -16+x) kulturpädagogisch begleitet und bereichert!
Parallel zu ausgewählten Theatervorstellungen, Konzerten, Tanzaufführungen und Ausstellungen, aber auch
spielplanunabhängig, wird mit Workshops, Gesprächskonzerten und weiteren Veranstaltungen eine Plattform
geboten, auf der sich Kinder und
Jugendliche mit vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen auseinandersetzen können. Die Angebote umfassen alle künstlerischen Bereiche und
richten sich an verschiedene Altersgruppen – von fünf Jahren bis hin zu
jungen Erwachsenen. Auch in dieser
Spielzeit beteiligen sich die stARTKünstler und das Orchester l’arte del
mondo am Mitmachen!-Programm.
Ein Teil der kulturpädagogischen Angebote ist außerschulisch und richtet sich
an interessierte Kinder und Jugendliche, die sich privat für die Workshops
anmelden können. Darüber hinaus
wurden spezielle Veranstaltungen für
Schulen und Schulklassen konzipiert.
Regelmäßig findet ein Lehrertreff.Kultur
statt, der einen Rahmen für Austausch
und Diskussion über das Mitmachen!Angebot sowie über allgemeine und
lokale bildungs- und kulturpolitische
Fragen bietet. Er richtet sich an Lehrer aller Schulformen, Schulstufen und
Fachbereiche.
Betreut wird der Bereich Mitmachen!
von der Musikwissenschaftlerin, Sängerin und Theaterpädagogin Christine
Hellweg. Alle Eltern, Lehrer und Interessenten werden gebeten, sich mit
organisatorischen oder inhaltlichen
Fragen sowie mit Anmeldungen direkt
an Christine Hellweg zu wenden.
Kontakt: Christine Hellweg
Telefon 0214.30-47452
[email protected]
E. Percan
Die vier Jahreszeiten
Lehrerseminar zu Piccolo & Co.
Gemalt, getanzt, gedichtet, gespielt –
es gibt unzählige Möglichkeiten sich
mit Kindern zu dieser Musik zu beschäftigen. Bayer Kultur lädt Schulklassen und einzelne Kinder dazu ein,
sich in verschiedenen künstlerischen
Formen damit auseinanderzusetzen.
Bilder können gemalt werden, die
dann am Veranstaltungstag im Foyer
des Bayer Kulturhauses ausgestellt
werden, oder es könnte eine Tanzchoreographie zu einer Jahreszeit
entstehen, die während des Konzertes auf der Bühne aufgeführt wird.
Emilio Percan kommt außerdem gerne zusammen mit Musikerkollegen
von l’arte del mondo in die Schule,
um Schülerinnen und Schülern die
Musik nahe zu bringen und die Besonderheiten der Historischen Aufführungspraxis zu verdeutlichen.
Ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs
der Ohrwurm-Projekte sind die im
Vorfeld stattfindenden Lehrerworkshops, die sich ausdrücklich an Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen
mit oder ohne Fachausbildung Musik
richten. In diesen praxisnahen Veranstaltungen wird das vom OhrwurmTeam erarbeitete Unterrichtsmaterial
vorgestellt und praktisch eingeübt.
So wird den Teilnehmern ermöglicht,
die erlernten Elemente im Unterricht
an die Schüler weiterzugeben. Das
Material inkl. CD mit Musikbeispielen
stellt Bayer Kultur kostenlos zur Verfügung. Und damit kann nicht nur das
Konzert vorbereitet werden…
Termine nach Vereinbarung
Weitere Informationen und Anmeldungen für
Schulbesuche unter 0214.30-47452 oder
[email protected]
Siehe auch S. 84
94 kultur.bayer.de
Piccolo & Co.
Durchführung: Ohrwurm e.V.
Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ulrich
Geeignet für Fachlehrer und
fachfremd Musikunterrichtende
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41283
Bühnenbildentwurf
Wie entsteht eine
Theaterproduktion?
Wie entsteht eine Theaterproduktion?
Woher kommt das Bühnenbild? Welche Aufgabe hat ein Regisseur? Wie
laufen Proben ab? All diesen Fragen
können Schulklassen im Februar und
März im Bayer Kulturhaus nachgehen. In dieser Zeit finden die Proben
für Das Gift im Lift – warum Orpheus
ganz nach unten fuhr im Bayer Kulturhaus statt. Die Klassen lernen das
Bayer Kulturhaus kennen, sie können
bei einer Probe zu Gast sein und anschließend mit den Mitwirkenden diskutieren. Es wird auch ein Termin für
Einzelpersonen angeboten und zu
gegebener Zeit veröffentlicht. Interessierte Lehrer wenden sich bitte über
das Mitmach-Telefon 0214.30-47452
an Christine Hellweg, die ein auf die
jeweiligen Klassen zugeschnittenes
Konzept absprechen wird.
LeipJAZZig-Orkester
Videodreh zu Michael Jazzson
Videos gesucht! Im Zusammenhang
mit dem Konzert Michael Jazzson (siehe S. 90) können Schulklassen oder
einzelne Jugendliche Videos zu den
verschiedenen im Konzert gespielten
Stücken drehen. Die besten werden
während des Konzerts gezeigt. Dabei
ist es egal, ob sich der kurze Film mit
dem Stücktext auseinandersetzt, Bilder frei zur Musik assoziiert werden,
ob der Film real oder abstrakt ist –
alles ist erlaubt. Einzige Bedingung:
Er muss auf die Länge des jeweiligen
Songs abgestimmt sein, damit er zur
Musik gezeigt werden kann.
Das Programm und mp3-Dateien sind
nach den Sommerferien bei Bayer
Kultur erhältlich. Einsendeschluss ist
der 30. April 2012.
Weitere Informationen unter 0214.30-47452
Siehe auch S. 90
MI 28.09 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
Termine nach Vereinbarung im Februar
und März 2012
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
Siehe auch S. 84
Siehe auch S. 85
Mitmachen! 95
Schauspiel
Maria Magdalena
TANZ
Fahrenheit 451
T. Nesch
Workshop zu Maria Magdalena
Workshop zu Fahrenheit 451
Kreatives Schreiben
TUSCH – „theater und schule“ – ist ein
Projekt zur Förderung einer langfristigen und nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Theatern.
Philipp Haines, der dieses Konzept in
Frankfurt maßgeblich mitentwickelt
hat, führt in Leverkusen im Rahmen
des Gastspiels Maria Magdalena einen
Theaterworkshop durch, der sich mit
den wesentlichen Inszenierungsmerkmalen beschäftigt: Wie ist das Stück
aufgebaut? Welche Figur verkörpert
welche Eigenschaften? Wie könnte
das Bühnenbild aussehen? Gleichzeitig nähert er sich mit den WorkshopTeilnehmern über Improvisationen der
Geschichte und ihren Hauptfiguren
und entwickelt eigene Szenen, die
Parallelen, aber auch Kontraste zur
Aussage des Stückes und seiner Lebenswirklichkeit aufdecken.
Wie wird aus einem Science-FictionRoman heutiges Theater? Die Schauburg, Theater der Jugend in München,
ist spezialisiert auf die Organisation
erfolgreicher und nachhaltiger Theatererlebnisse. Der Workshop mit der
für die Produktion Fahrenheit 451 verantwortlichen Dramaturgin Dagmar
Schmidt und Regisseur Gil Mehmert
richtet sich an Lehrer, die mit ihren
Schülern den Stoff erarbeiten wollen.
Sie informieren darüber, welche Herausforderungen mit der Produktion
verbunden sind. Jede/r Lehrer/in erhält vor dem Theaterbesuch eine Vorschau mit Informationen zum Stück
und zur Inszenierung. Voraussetzung
ist die Lektüre des Buches.
Ein Schreibworkshop für Jugendliche mit dem Titel Glauben und Wissen. Was weiß man zu glauben, und
was glaubt man zu wissen? Weiter
und dennoch exakter umrissen kann
kaum ein Thema sein. Alles ist möglich in diesem Rahmen, denn formale Vorgaben für den Text selbst gibt
es nicht. Dieser wird gemeinsam erdacht, recherchiert, erarbeitet und
geformt bis zu seiner Bühnenreife –
denn Ziel ist ein qualitativ wertvoller
Text, der auch vor Publikum bestehen
kann und von einer Theatergruppe
aufgeführt werden soll.
Thorsten Nesch ist ein Jugendbuchautor, der seit Jahren Workshops und
Seminare mit Jugendlichen begleitet.
Sein erster Roman Joyride Ost war
nominiert als „Bestes Deutschsprachiges Jugendbuchdebüt“ und soll
verfilmt werden.
Mit: Philipp Haines
Einführungsworkshop für bis zu 25 Teilnehmer
Für Jugendliche ab 14 Jahren
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
DI 28.02 | 15:00-17:00 | Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
MI 21.09 | 10:00-12:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
96 kultur.bayer.de
Für Lehrer weiterführender Schulen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
Kunst
Workshop mit Thorsten Nesch
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt.
Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
4 Termine | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MOVE – Kunst und Tanz seit den 60ern
Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Fahrt in die Kunstsammlung NRW
Kolumba – Kunstmuseum des Erzbistums Köln
Wer sich für Tanz interessiert soll ins Museum fahren?
Ist das nicht viel zu langweilig, viel zu statisch? Die Ausstellung MOVE – Kunst und Tanz seit den 60ern hat ihren Schwerpunkt ganz eindeutig bei der Bewegung. Die
Künstler der ausgestellten Objekte bewegen die Besucher
im Raum, regen dazu an, Geräte und Installationen zu berühren, auszuprobieren, mit ihnen zu spielen. Die Kunstarbeit wird erst durch die Bewegung komplett und ist so
flüchtig wie jede große Aufführung, die nach dem Fallen
des Vorhangs unwiederbringlich verschwunden ist. Wer
etwas erfahren möchte über die Anfänge des zeitgenössischen Tanzes und den großen Einfluss, den Tänzer und
Choreographen damals auf die Bildende Kunst oder auch
die Musik hatten, sollte sich diese Fahrt und das Begleitprogramm nicht entgehen lassen.
Nein, es ist kein verstaubtes Kirchenmuseum – ganz im
Gegenteil! Wer sich für religiöse Aspekte von Kunst interessiert, Freude an Architektur hat und sich dem Thema
Glauben einmal auf besondere Art nähern will, für den ist
Kolumba in Köln ein Muss! Das moderne Museum, das
nach langer Planungszeit vom bekannten Architekten Peter Zumthor 2007 fertig gestellt wurde, vereint auf wunderbare Weise mittelalterliche und junge Kunst. Als Museum
der Nachdenklichkeit sieht sich Kolumba als ein Angebot
zur Auseinandersetzung mit dem zur Kunst gewordenen
Glauben und Leben. Die auf Jugendliche zugeschnittene
Führung sieht vor, dass sich jeder auch mit seinen Gedanken und Fragen einbringen kann.
Für Schulklassen
Verbindliche Anmeldung bis 22.07 unter 0214.30-47452
MI 21.09 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren
Verbindliche Anmeldung bis 01.10 unter 0214.30-41283
Weitere Informationen bei der Anmeldung
DO 20.10 | 16:30-19:30 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Beginn der Führung in Köln 17:30
EUR 5
Mitmachen! 97
in der Kulisse
Kulissen-Talk
Prominente Gäste im Gespräch auf dem roten Sofa
Hermann Beil
Jazz-Kulisse
Mit Brunch (ab 10:00) für die ganze Familie und
theaterpädagogischer Kinderbetreuung
Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle
SO 18.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Olivia Trummer Quartett
Friedrich-Wilhelm Junge
Caspar van Meel Quintett
SO 02.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle
SO 11.12 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 04.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Helmut Zierl
SO 01.04 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Im Gespräch mit Volker Mattern
FR 02.03 | 22:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tapshot
Vitaliy Zolotov Vitime Band
SO 20.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anita Kupsch
Im Gespräch mit Silke Schenk
SO 06.05 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Literatur-Kulisse
Der Ball ist rund…
Philipp Köster
MI 14.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Ben Redelings | Manni Breuckmann
DO 10.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Jonas Gabler
DI 17.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Reiner Calmund
N.N. | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
In der Kulisse 99
Kulissen-Talk
H. Beil
F. Junge
H. Zierl
A. Kupsch
Hermann Beil
Friedrich-Wilhelm Junge
Helmut Zierl
Anita Kupsch
Der Dramaturg, Rezitator, Autor und Regisseur Hermann
Beil ist einer der bekanntesten Theaterkünstler im deutschsprachigen Raum. Legendär sind nicht nur seine Torten –
legendär ist auch seine Zusammenarbeit mit Claus Peymann, mit dem er seit über 25 Jahren gemeinsam Theater
macht. Besonders verbunden ist Hermann Beil dem Werk
des großen österreichischen Weltdramatikers Thomas
Bernhard, dem er als Rezitator regelmäßig den Weg auf
die Bühne bahnt. Seine eigenen Texte, die er in dem Band
Theaternarren leben länger herausgegeben hat, spricht
man am besten leise vor sich hin. Der Dramaturg ist für ihn
ein Theaterkünstler eigenen Zuschnitts, der in erster Linie
künstlerische Aufgaben zu bewältigen hat. Das Gespräch
mit Hermann Beil führt Reiner Ernst Ohle.
Der Schauspieler und Gründungsintendant des Dresdner
Theaterkahns Friedrich-Wilhelm Junge ist in Leverkusen
kein Unbekannter: Seit Mitte der 1980er Jahre ist er mit seinen Cabaret-, Chanson- und Literaturprogrammen regelmäßig Gast im Bayer Kulturhaus. Im Gespräch mit Reiner
Ernst Ohle sollen nicht nur seine Schauspielerkarriere und
das Engagement für seinen „Kahn“, dem er auch nach seinem Ausscheiden aus der Leitungsfunktion noch immer
fest als Schauspieler und Berater verbunden ist, in den
Blick genommen werden, sondern auch seine Beobachtungen zum Kunst- und Kulturleben in Deutschland vor und
nach der Wende zur Sprache kommen. Der Theatermann
war im Jahr 1989 Gründungsmitglied des Neuen Sächsischen Kunstvereins und 1997 des Förderkreises zum Wiederaufbau der Dresdner Synagoge. Darüber hinaus ist er
ordentliches Mitglied der Klasse Darstellende Kunst & Film
der Sächsischen Akademie der Künste und Mitglied des
Kultursenats der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Helmut Zierl ist einer der meistbeschäftigten Schauspieler im deutschen Fernsehen mit Hauptrollen in Serien wie
z. B. Sylter Geschichten, Hallo Robbie, Schwarzwaldklinik, Siska, Der Alte, Derrick, Ein Fall für Zwei, Nicola, Die
Rettungsflieger. Knapp 20 Jahre war er abonniert auf die
Rolle des Sunnyboys im deutschen Unterhaltungsfernsehen – „zwischen Ende zwanzig und Mitte vierzig“, wie er
selbst sagt. Jetzt ist der gebürtige Schleswig-Holsteiner
über 50 Jahre alt und findet es reizvoll, wenn Schauspieler gegen ihren Typ besetzt werden. Wie so viele andere
kommt er vom Theater, hatte 1974 bis 1977 Schauspielunterricht am Privaten Schauspielstudio Hildburg Frese
in Hamburg und sammelte Erfahrungen an der Landesbühne in Hannover sowie am Thalia Theater in Hamburg,
wo er sieben Jahre mit bekannten Regisseuren wie Dieter
Wedel, Klaus Emmerich und Peter Beauvais zusammenarbeitete. Im Anschluss an Die Wahrheit stellt er sich den
Fragen von Volker Mattern.
Weil es so scheint, als ob sie immer in Bewegung ist,
schneller redet als der Rest der Welt und weder abschalten noch still sitzen kann, ist Anita Kupsch für das große
Publikum ein personifizierter Wirbelwind, die ewig quirlig
Kesse, die unbeschwert durch das Leben tost. Bekannt
geworden ist sie durch die Rolle der Arzthelferin Gabi
Köhler an der Seite von Günter Pfitzmann in der ARD-Vorabendserie Praxis Bülowbogen. Dabei hatte sie ihr Bühnendebüt Anfang der 1960er Jahre am Renaissance-Theater in Berlin und in der Folge verschiedene Engagements
an anderen Berliner Theatern, in Frankfurt und Hamburg.
Sie ist darüber hinaus eine vielgefragte Synchronsprecherin, die ihre unverwechselbare Stimme an Kolleginnen wie
Goldie Hawn, Liza Minnelli oder Kim Cattrall verliehen hat.
In ihrem ersten Buch erinnert sie sich an Begegnungen
mit alten Kollegen wie Theo Lingen, Hans Moser oder Peter Alexander. Der Titel: Nochmal von vorn? Nee! Vor der
Vorstellung Die Perle Anna spricht sie mit Silke Schenk.
SO 11.12 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 02.03 | 22:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 06.05 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der Vorstellung auf der Hauptbühne
am vorherigen Tag
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der Vorstellung auf der Hauptbühne
am vorherigen Tag
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der Vorstellung auf der Hauptbühne
am vorherigen Tag
SO 18.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der Vorstellung auf der Hauptbühne
am vorherigen Tag
100 kultur.bayer.de
In der Kulisse 101
Literatur-Kulisse
P. Köster
M. Breuckmann
J. Gabler
R. Calmund
Philipp Köster
Ben Redelings | Manni Breuckmann
Jonas Gabler
Reiner Calmund
Philipp Köster ist der Chefredakteur des Fußballmagazins
11 Freunde – dem „Magazin für Fußballkultur“ in Deutschland schlechthin. Die Monatshefte sind Pflichtlektüre nicht
nur für Spieler, sondern für Fußballverrückte jeden Alters,
die mit intelligentem und investigativem Sportjournalismus
informiert und unterhalten werden möchten. Als Kolumnist
Günter Hetzer wirft Köster in jeder Ausgabe lustvoll einen
satirischen Blick auf die deutsche Fußballgeschichte: Sein
Alter Ego ist der Anführer eines trinkfesten und feierfreudigen Quartetts – gemeinsam mit Delle, Waldi und Trollinger zieht er durch Stadien, Vereine und Diskotheken und
trifft dort die führenden Repräsentanten des deutschen
Fußballs, die für jede Menge Stoff sorgen, der erzählt sein
will. Sein anderer Blick auf der Deutschen liebstes Kind ist
kurzweilig, gnadenlos komisch und erhellend.
Manni Breuckmann hat als Sportreporter des Westdeutschen Rundfunks Kult-Status erlangt – ein Garant für
lebendigen, gleichermaßen informierten wie engagierten
Sportjournalismus. Ben Redelings widmet sich als Autor
und Filmemacher ausschließlich dem Thema Fußball. Er
schreibt für die Magazine 11 Freunde, Reviersport und
Spiegel Online. Zudem dreht er die Video-Kolumne Scudetto-TV, für den Sender 1Live ist Redelings der erste
„Fußballkulturschaffende in Vollzeit“. Sein Buch Fußball ist
nicht das Wichtigste im Leben – es ist das Einzige wurde
2009 von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur zum
„Fußballbuch des Jahres“ nominiert. Gemeinsam lesen
die beiden aus ihren Werken und schieben sich kurzweilig
die Stichworte und Anekdoten zu ihren kleinen Ausflügen
in die deutsche Fußballgeschichte zu.
Jonas Gabler, geboren 1981 in Berlin, schloss 2008 sein
Studium der Politikwissenschaft an der Freien Universität
Berlin mit einer Diplomarbeit zum Thema Rechtsextremismus bei Fußballfans ab. Seitdem forscht und schreibt er
zum Thema Fußballfankultur und insbesondere zur Fankultur der „Ultras“. 2010 erschien sein Buch Die Ultras –
Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland und wird
seitdem in der Fanszene engagiert diskutiert.
Der Fußball lebt vom Gespräch, von Erzählungen, von
Bonmots und Anekdoten. Lange bevor der „Talk“ zu einem
Fernsehformat entwickelt wurde, gehörte das Gespräch
über Fußball zu den Urformen männlicher Kommunikation. Einer der profiliertesten Fußballsachverständigen, die
das Gespräch über Fußball auf allen Ebenen und Kanälen
pflegen und stimulieren, ist Reiner Calmund, Ex-Manager
von Bayer 04 Leverkusen. Mit Herz, Verstand, Kompetenz
und Leidenschaft gelang ihm nicht nur der Aufstieg zu
einem der mächtigsten Männer im deutschen Fußball –
er gehört auch zu den erklärten Lieblingen der Fans aller
Lager. Er ist eine Gallionsfigur der – wie er selber sagt –
„positiv Bekloppten“.
MI 14.09 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 10.11 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
N.N. | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Der genaue Termin wird rechtzeitig über den Monatsleporello und
die Tagespresse bekannt gegeben.
EUR 8
EUR 8
EUR 8
102 kultur.bayer.de
DI 17.01 | 20:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8
In der Kulisse 103
Jazz-Kulisse
O. Trummer
C. van Meel
Tapshot
V. Zolotov
Olivia Trummer Quartett
Caspar van Meel Quintett
Tapshot
Vitaliy Zolotov Vitime Band
Poesiealbum heißt die neue CD von Olivia Trummer, mit
der sie auf ihrer Release-Tournee auch in Leverkusen Halt
machen wird. Die Zeitschrift stereoplay hält die junge Pianistin, Komponistin und Sängerin für eines der größten
Talente der deutschen Jazz-Szene. Sie lässt ihren Textund Ton-Fantasien freien Lauf und erzählt auf Deutsch Geschichten, raffiniert und voller musikalischer Poesie. Für
Olivia Trummer ist Poesie „…zeitlos. Sinn spendend, tröstend, originell zieht sie uns auf wunderbare Weise aus dem
Alltag fort. Poesie muss nichts beweisen, sie ist einfach da
– jeder kann sie spüren und daran teilhaben.“
Der niederländische Kontrabassist Caspar van Meel gewann mit seinem Quintett den zweiten Preis beim future
sounds-Wettbewerb der Leverkusener Jazztage. Auch er
komponiert selbst, seine Stücke befinden sich musikalisch
im Spannungsfeld zwischen traditionellem und zeitgenössischem Jazz. Lyrische Balladen, Rockgrooves, ostinate
Basspattern und energetischer Swing in Verbindung mit
mehrstimmigen Bläserarrangements wechseln sich ab.
Eine perfekte Symbiose aus sphärisch angelehnter Eleganz und grooviger Lässigkeit. Sein Programm heißt Creole, was so viel wie Mischling bedeutet.
Stepptanz und Jazz – welch vielversprechende und außergewöhnliche Kombination, die das Quartett Tapshot
bietet. Der international als besonders ausdrucksstark bekannte Stepptänzer Sebastian Weber wird kongenial von
einem Trio begleitet, das aus namhaften Leipziger Jazzern
besteht. Im Fluss der Eigenkompositionen und Standards
von Tapshot kann er alle seine Stärken und Vorlieben ausschöpfen: mal verwickelt sich seine Body-Percussion in
groovende Dialoge mit dem Kontrabass, dann treffen seine Vokal-Kapriolen auf die perlenden Bongos von Wolfram Dix.
Kein Wunder, dass Vitaliy Zolotov mit seiner Vitime Band
im vergangenen Jahr im Rahmen der Leverkusener Kunstnacht das Publikum im Bayer Kulturhaus begeisterte. War
er doch 2. Preisträger der Fachjury und Gewinner des
Publikumspreises beim Palmares Gibson Montreux Jazz
Guitar Competition während des 42. Montreux Jazz Festivals. Der Name seiner Band ist sozusagen Programm. Ein
Kunstwort aus Vita und Time – mit der Zeit gehen, das
Leben in der Zeit. Beim Jazz-Brunch im Theaterbistro „Kulisse“ stellt er das Programm seiner neuen CD vor, die er
Anfang 2012 aufnehmen wird.
Olivia Trummer, Klavier/Gesang/Komposition
Martin Gjakonovski, Kontrabass
Bodek Jahnke, Percussion/Schlagzeug/Tabla
Johannes Lauer, Posaune
Michel Janssen, Saxophon
Philipp Schug, Posaune
Mike Roelofs, Klavier
Caspar van Meel, Kontrabass/Komposition
Hermann Heidenreich, Schlagzeug
Sebastian Weber, Stepptanz
Jörg Leistner, Klavier
Thomas Moritz, Kontrabass
Wolfram Dix, Percussion
Vitaliy Zolotov, Gitarre
Vitime Band
SO 01.04 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8
EUR 8
Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
SO 02.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8
Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
SO 04.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8
SO 20.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
104 kultur.bayer.de
In der Kulisse 105
Film
Europa: Chris Marker, Pier Paolo Pasolini
und Nanni Moretti
Sans Soleil
Frankreich 1983 | Regie: Chris Marker
R
k
E
v
E
L
N
S
E
u
Il Vangelo secondo Matteo –
Das 1. Evangelium Matthäus
Italien 1964 | Regie: Pier Paolo Pasolini
Uccellacci e Uccellini – Große Vögel, kleine Vögel
Italien 1966 | Regie: Pier Paolo Pasolini
Lateinamerika: Träume von einem besseren Leben
El baño del Papa – Das große Geschäft
Uruguay 2007 | Regie: Enrique Fernández, César Charlone
Madeinusa – Das Mädchen aus den Anden
Peru 2005 | Regie: Claudia Llosa
Maria eres llena de Gracia – Maria voll der Gnade
USA 2004 | Regie: Joshua Marston
Nostalgia de la Luz – Nostalgie des Lichts
Chile 2010 | Regie: Patricio Guzman
Caro diario – Liebes Tagebuch...
Italien 1993 | Regie: Nanni Moretti
Caos calmo – Stilles Chaos
Italien 2008 | Regie: Antonello Grimaldi
Orient und Okzident:
Widerspruch zwischen Politik und Religion
Lebanon
Israel 2009 | Regie: Samuel Maoz
Centochiodi – Hundert Nägel
Italien 2007 | Regie: Ermanno Olmi
Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen
L’Orchestra di Piazza Vittorio –
Das Orchester von Piazza Vittorio
Salami Aleikum
Italien 2006 | Regie: Agostino Ferrente
Deutschland 2010 | Regie: Hajo Schomerus
Deutschland 2008 | Regie: Ali Samadi Ahadi
Na Putu – Zwischen uns das Paradies
Asien: Christliche Werte und
buddhistische Sichtweisen
Samaria
Korea 2004 | Regie: Kim Ki-Duk
Warum Bodhi Dharma in den Orient aufbrach?
Korea 1989 | Regie: Yong-Kuon Bae
Afrika: Tradition und Moderne
Bosnien-Herzegowina 2010 | Regie: Jasmila Zbanic
Tangerine
Deutschland 2008 | Regie: Irene von Alberti
Von Göttern und Menschen
Frankreich 2010 | Regie: Xavier Beauvois
Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying
and Love the Bomb – Dr. Seltsam oder wie ich lernte
die Bombe zu lieben
Großbritannien 1964 | Regie: Stanley Kubrick
Moolaadé – Bann der Hoffnung
Senegal 2004 | Regie: Ousmane Sembène
Congo River
Belgien 2006 | Regie: Thierry Michel
Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
In Kooperation mit dem Kommunalen Kino der VHS Leverkusen
finden alle Veranstaltungen im Filmstudio im Forum statt.
Film 107
Glauben und Wissen im Kommunalen Kino
Das Kommunale Kino der Volkshochschule Leverkusen präsentiert in Kooperation mit Bayer Kultur eine Reihe
zum Thema Glauben und Wissen. In
zahlreichen Filmen ist die Auseinandersetzung mit den Weltreligionen
Thema und erfährt vielfältige bildnerische Sichtweisen. Dabei geht diese
Fragestellung in philosophisch-politische Richtungen bis hin zu absurdutopischen Dimensionen dieser Betrachtungen.
Europa: Chris Marker, Pier Paolo
Pasolini und Nanni Moretti
Chris Marker studierte Philosophie
bei Jean-Paul Sartre. Er wurde berühmt mit dem Essayfilm Sans Soleil
von 1983, der fiktive Elemente mit
essayistisch-philosophischen Kommentaren verbindet. Pier Paolo Pasolini, italienischer Dichter, Philosoph
und Filmemacher, geht in Il Vangelo
Secondo Matteo, in schwarz-weiß
gedreht, dem Leben des Jesus von
Nazaret, wortgetreu auf dem Matthäus-Evangelium der Bibel basierend,
nach. Jesus wird zur realistischen
und menschlichen Figur. In Große
Vögel, kleine Vögel von Pier Paolo Pasolini begegnen ein Mann und
sein Sohn während ihrer Wanderschaft durch die italienische Provinz
einem sprechenden Raben, der sie
in politisch-philosophische Debatten
verwickelt. Nanni Moretti stellt sich
in Caro Diario – Liebes Tagebuch der
Frage nach dem Sinn des Lebens. In
Caos Calmo – Stilles Chaos nach dem
gleichnamigen Roman von Sandro
Veronesi spielt Nanni Moretti die Rolle
108 kultur.bayer.de
Große Vögel, kleine Vögel
Stilles Chaos
Centochiodi
Das Orchester von Piazza Vittorio
Im Haus meines Vaters…
eines Vaters nach dem Tod seiner Frau.
Er macht sich zur Aufgabe, das Leben
seiner Tochter zu beschützen und
wacht über sie auf dem Parkplatz vor
der Schule. Weitere Beispiele aus dem
italienischen Kulturkreis sind: Centochiodi – Hundert Nägel von Altmeister Ermanno Olmi, ein ökologischer
Jesusfilm aus der Poebene, und Das
Orchester von Piazza Vittorio, der
Glaube an die Kreativität eines multikulturellen Orchesters in Rom, von
Agostino Ferrente in Szene gesetzt.
Asien: Christliche Werte und buddhistische Sichtweisen
Kim Ki-Duk aus Südkorea greift im
Film Samaria aus dem Jahre 2004 das
Thema des weiblichen Opfergangs
auf: Jae-Young und Yeo-Jin verbindet ein gefährlicher Job. Während die
eine sich in Motelzimmern an Männer
verkauft, passt die andere auf, dass
die Polizei nicht dazwischenfunkt.
Yong-Kuon Bae aus Korea versucht
in Warum Bodhi Dharma in den Orient aufbrach? die Geschichte von
drei Mönchen in einem kleinen, abgeschiedenen Kloster in den koreanischen Bergen aufzugreifen.
Afrika: Tradition und Moderne
Der Altmeister des afrikanischen Kinos Ousmane Sembene erzählt in
einer Parabel mit wunderschönen
Bildern die Geschichte der Beschneidung junger Mädchen in Moolaadé
– Bann der Hoffnung. Vier Mädchen
weigern sich, sich beschneiden zu
lassen, und suchen Schutz bei einer
Frau mit einem starken Willen, die
ihre eigene Tochter davor bewahrt
hat. Der Film Congo River bietet eine
faszinierende filmische Reise – ins-
piriert von Joseph Conrads Vorlage
Herz der Finsternis.
Lateinamerika: Träume von einem
besseren Leben
Eine wahre Geschichte über Träume,
die in einer globalisierten Welt von Medien gemacht und geschürt werden,
zeigt El Bano Del Papa – Das große
Geschäft von Enrique Fernández und
César Charlone aus dem Jahr 2007.
Der Papstbesuch, der Ausgangspunkt
der Handlung ist, hat 1988 in Melo tatsächlich stattgefunden. Madeinusa ist
der Name einer jungen Quechua-Indianerin, die in einem abgelegenen Dorf
in der wilden Bergwelt der Anden lebt.
Höhepunkt des Jahres ist die „Heilige
Woche“, ein bizarres religiöses Osterfest. Joshua Marston inszenierte in
Maria voll der Gnade sehr authentisch
die Geschichte der 17-jährigen, temperamentvollen Maria, die sich in einer
kolumbianischen Kleinstadt eingeengt
fühlt und der Armut entfliehen möchte.
Sie lässt sich als Drogenkurier anwerben und fliegt nach New York. Nostalgia De La Luz von Patricio Guzman
ist eine poetische Parabel zwischen
Astronomie und der Geschichte Chiles
der letzten 50 Jahre.
Orient und Okzident: Widerspruch
zwischen Politik und Religion
Samuel Maoz setzt in dem Film Lebanon vier junge, israelische Soldaten
in einen Panzer: Am ersten Tag des
Libanon-Krieges 1982 sollen sie ein
libanesisches Dorf aufsuchen. In Im
Haus meines Vaters sind viele Wohnungen von Hajo Schomerus (2010)
steht die Grabeskirche in Jerusalem
im Fokus, in ihr sechs christliche
Konfessionen Tür an Tür unter einem
Moolaadé
Congo River
Madeinusa
Lebanon
Dr. Seltsam
Dach. In Salami Aleikum überrascht
Regisseur Ali Samadi Ahadi mit einer heiteren Multikulti-Geschichte um
den strickenden Mohsen und die Vegetarierin Ana, die alle erdenklichen
Widersprüche in sich vereinigen. Na
Putu – Zwischen uns das Paradies
von Jasmila Zbanic ist die Geschichte einer Beziehung zwischen einer
Stewardess und einem Fluglotsen,
die aufgrund neuer Konstellationen
scheitert. Tangerine spielt in der Folie der marokkanischen Hafenstadt
Tanger. Regisseurin Irene von Alberti inszeniert eine Geschichte einer
schwierigen Freundschaft zwischen
unterschiedlichen Welten. Auf realen
Tatsachen basierend beschreibt Regisseur Xavier Beauvois in Von Menschen und Göttern die letzten Monate
im Leben der Trappisten-Mönche von
Tibhirine, die 1996 auf brutale und nie
aufgeklärte Weise ums Leben kamen.
Auch hier passt der alte Klassiker von
Stanley Kubrick Dr. Seltsam oder wie
ich lernte, die Bombe zu lieben, der
einen Antagonismus der Absurditäten zwischen West und Ost im Kalten
Krieg beschreibt.
Ute Mader
Kommunales Kino VHS Leverkusen
Forum
Am Büchelter Hof 9
51373 Leverkusen
Tel. 0214-4064184
[email protected]
www.vhs-leverkusen.de
Zu allen Filmvorführungen findet eine Einführung mit Diskussion des Filmjournalisten Lutz
Gräfe statt.
EUR 4
Film 109
Kultur achse berlin
Die Premiere von Troilus und Cressida in der Regie von
Veit Schubert, eine Koproduktion von Bayer Kultur und der
Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“,
hat im letzten Jahr nicht nur Publikum und Presse begeistert, sondern auch Rainer Wiertz, den Intendanten des
Neusser Shakespeare-Festivals. Er lud diese Produktion
nach der Leverkusener Premiere spontan zu einem Gastspiel im Rahmen seines Festivals nach Neuss ein. Und
genau so sollen die Projekte der Kulturachse LeverkusenBerlin, in diesem Falle verlinkt mit dem stART-Projekt, im
Idealfall funktionieren. Eine von Bayer Kultur ermöglichte
Produktion führt dazu, dass die jungen Schauspielerinnen
und Schauspieler aus Berlin weitere Erfahrungen an anderen Theatern bzw. Festivals sammeln können.
Die Labor Berlin-Ausstellungen in Koproduktion mit dem
Haus der Kulturen der Welt, die Premieren sowie die Urund Erstaufführungen im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin gehören mittlerweile zum festen Kanon der
Angebotspalette von Bayer Kultur. Unsere Arbeit profitiert
daher in beträchtlichem Maße vom hohen künstlerischen
Stellenwert aller Berlin-Partner. Umgekehrt ist mittlerweile
aber auch der Name Bayer Kultur in der Bundeshauptstadt
für viele Kulturmacher und Kulturpolitiker zum Begriff geworden. Der Auftritt des eigens für ein Kooperationsprojekt
mit der roc Berlin von Bayer Kultur initiierten Kinderchores
der Leverkusener Regenbogenschule vor Kulturstaatsminister Bernd Neumann und über 1000 weiteren begeisterten Gästen im Berliner Haus der Kulturen der Welt ist dafür
nur ein Beleg unter vielen.
In der Saison 2011/12 wird schon eine Woche vor der Festlichen Spielzeiteröffnung, am 4. September 2011, die zweite Ausstellung in der Labor Berlin-Reihe in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt eröffnet. Gezeigt
werden Arbeiten von Züli Alada und Reynold Reynolds.
Die Künstler greifen unser Spielzeit-Thema auf besondere Weise auf. Das Vorurteil als eine spezifische Form des
„Nicht-Wissens“ ist etwa das Thema von Züli Alada s
Videoinstallation Die Anderen, in der er die Widersprüchlichkeit des alltäglichen Rassismus entlarvt.
„Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz“ in den Uferstudios Berlin
Die Uraufführung von Milla Koistinens Tanzstück Nobody
escapes the spectacle of happiness, die dritte Koproduktion mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst
Busch“, findet am 14. November 2011 im Bayer Kulturhaus Leverkusen statt und wird anschließend auch in den
erst im letzten Jahr eröffneten Berliner Uferstudios, deren
Schwerpunkt der zeitgenössische Tanz darstellt, zu sehen
sein. Produktion, Information und Ausbildung treffen dort
an einem kommunikativen Schnittpunkt zusammen. Es
lag daher nahe, auch das neue „Hochschulübergreifende
Zentrum Tanz“ (HZT) in den Uferstudios anzusiedeln. Diese neue Location – die sich nach den Vorstellungen der
Berliner Kulturpolitik zu einem wichtigen Treffpunkt der
internationalen Tanzszene entwickeln soll – befindet sich
nur einen Steinwurf von Bayer HealthCare Pharmaceuticals entfernt, so dass sich für die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit diesem wichtigen Bayer-Standort völlig
neue Perspektiven ergeben.
Die herausragende künstlerische Qualität der Koproduktionen mit den Berlin-Partnern hat im Spielplan und der
konzeptionellen Ausrichtung von Bayer Kultur ihren festen
Platz gefunden und ist zum tragenden Bestandteil des auf
Nachhaltigkeit und Internationalität angelegten Gesamtkonzepts geworden.
Die Berlin-Partner von Bayer Kultur
www.roc-berlin.de
www.hkw.de
www.renaissance-theater.de
www.gropiusbau.de
www.hfs-berlin.de
Kulturachse Leverkusen-Berlin 111
L’art e del mondo
l’arte del mondo –
orchestra in residence von Bayer Kultur
Lange haben wir im vergangenen Jahr nach einer adäquaten Bezeichnung für die enge Zusammenarbeit mit l’arte
del mondo gesucht, denn mit „orchestra in residence“ ist
diese Kooperation eigentlich nur unzureichend beschrieben. Wir sind jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass
es keinen kurzen, aber zugleich prägnanten Terminus gibt,
der unsere Intentionen in all ihren Facetten wirklich treffend
beschreibt. Daher ist es letztendlich doch bei „orchestra in
residence“ geblieben.
rischen Instrumenten) – l’arte del mondo bewies jedes Mal,
dass die Musik für alle Beteiligten eine echte „Herzensangelegenheit“ ist. Der Esprit und die Musizierfreude von Werner
Ehrhardt und seinem Orchester übertragen sich sofort und
unweigerlich auf das Publikum. Mittlerweile standen umjubelte Debüts in der Berliner Philharmonie und wichtigen
Konzerthäusern Brasiliens auf dem Tourneeplan von l’arte
del mondo. Ein Ensemble auf dem Weg zum Weltruhm –
Bayer Kultur begleitet diesen Weg!
Während eine „residence“ in der Regel ein halbes oder
maximal ein ganzes Jahr dauert, handelt es sich bei unserer Zusammenarbeit jedoch um eine permanente und
langjährige Kooperation. Das Orchester unter der künstlerischen Leitung von Werner Ehrhardt probt und konzertiert
im Bayer Kulturhaus, nimmt hier CDs auf, beteiligt sich an
unserem education-Programm Mitmachen! und hat mittlerweile auch seine Geschäftsstelle in die unmittelbare
Nachbarschaft des Bayer Kulturhauses verlegt.
In der Spielzeit 2011/12 wird es im Rahmen dieser Kooperation sechs außergewöhnliche Projekte geben: Die Mitwirkung bei der Festlichen Spielzeiteröffnung mit einer
Ausgrabung des 1683 geborenen Christoph Graupner, ein
Kammerkonzert mit dem weltweit gefeierten Star der Harfe, Xavier de Maistre, die zweite Opernausgrabung in der
Reihe Opern aus den Archiven der Welt mit Pasquale Anfossis La finta giardiniera, ein Sinfoniekonzert mit der – für
l’arte del mondo auf Darmsaiten musizierenden – Weltklasse-Geigerin Viktoria Mullova, ein Konzert für Schüler in den
Reihen Mitmachen! und -8+x (Antonio Vivaldis Vier Jahreszeiten) und last but not least mit dem zentralen MUSIKProjekt zum Spielzeit-Thema Glauben und Wissen: Georg
Friedrich Händels Oratorium Israel in Egypt mit Yair Dalal
und seinem israelisch-arabischen Ensemble sowie dem
Tölzer Knabenchor. Hier handelt es sich um nicht weniger
als einen musikalischen Aufruf zu Toleranz und zu einem
friedlichen Nebeneinander der Weltreligionen. Dieses großangelegte Projekt wird realisiert in Koproduktion mit den
Internationalen Händel-Festspielen Halle und dem Israel
Festival in Jerusalem und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kunststiftung NRW.
Gleich in der ersten Spielzeit unserer Kooperation wurde
deutlich, welcher Gewinn und welches Potenzial sich hieraus für Bayer Kultur ergibt: In der Festlichen Spielzeiteröffnung mit den Gesangsstars Ruth Ziesak und Florin
Cezar Ouatu, in der Kammermusikreihe mit Daniel Hope
und Andrea Keller als gefeierte Solisten, bei der Premiere
der von Bayer Kultur initiierten Reihe Opern aus den Archiven der Welt mit Joseph Myslive eks Medonte in Zusammenarbeit mit dem WDR in der Reihe „Alte Musik in NRW“
und SONY (Weltersteinspielung) oder dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll von Johannes Brahms mit
ECHO Klassik-Preisträger und stART-Pianist Hardy Rittner
am historischen Erard-Flügel (Weltersteinspielung auf histo-
www.lartedelmondo.de
l’arte del mondo 113
stART
„Gut gestARTet!“ konnten wir unseren jungen stARTKünstlern in einer kurzen Zwischenbilanz schon im Bayer
Kulturmagazin KUNSTstoff 08 zurufen. In der vergangenen
Spielzeit reihte sich für Hardy Rittner, das Signum Quartett
und das Benjamin Schaefer Trio Erfolg an Erfolg. Und darüber freuen wir uns mindestens genauso wie die Künstler
selbst. Denn Bayer Kultur liegt außerordentlich viel daran,
den hochtalentierten künstlerischen Nachwuchs aus den
Sparten MUSIK, TANZ, SCHAUSPIEL und KUNST nachhaltig und damit für die jeweilige Karriere wirklich tragfähig zu fördern. Und gewissermaßen ganz nebenbei erfährt
unser Programm dadurch eine Bereicherung, die gar nicht
hoch genug eingeschätzt werden kann.
Neben künstlerischen Highlights wie dem spartenübergreifenden Abend des Signum Quartetts mit Alfred Brendel, dem ersten Klavierkonzert von Johannes Brahms mit
Hardy Rittner und l’arte del mondo, der Vorstellung der
neuen CD des Benjamin Schaefer Trios oder der Uraufführung von Rilkes Die weiße Fürstin sind es manchmal
auch nur „Kleinigkeiten“: Das Signum Quartett fragte uns,
ob es vielleicht möglich sei, Generalproben mit Publikum
im Bayer Kulturhaus durchführen zu können, was angesichts der hervorragenden Akustik eine ganz große Hilfe
vor wichtigen Konzerten sei. Mittlerweile gehören die öffentlichen GPs der Signums zum regelmäßigen Angebot
und ein kleiner, aber feiner Kreis von Fans unseres stARTEnsembles lässt auch keine dieser Proben mit anschließenden Werkstattgesprächen aus.
Auch die schriftlichen Reaktionen der Rektoren unserer
Partner-Hochschulen, etwa Prof. Dr. Wolfgang Engler
(Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin)
oder Prof. Reiner Schuhenn (Hochschule für Musik und
Tanz Köln) zeigen uns, wie wichtig diese Projekte für die
Studentinnen und Studenten sind. Dass auch Fachzeitschriften wie Theater der Zeit, Das Opernglas, theater pur,
akt oder Rondo mittlerweile über diese Arbeit berichten,
ist besonders erfreulich. Die Liste der stART-Initiativen
und Erfolge ist seit dem Beginn dieses Projektes im Mai
2009 schon erstaunlich lang, und wir sind sicher, dass
auch in der aktuellen Spielzeit wieder herausragende
künstlerische stART-Ereignisse im Bayer Kulturhaus zu
sehen und zu hören sein werden.
Ganz besonders gespannt sein darf man dabei sicherlich
auf die Uraufführung eines Tanz-Abends der finnischen Tänzerin und Choreographin Milla Koistinen, die seit 2010 an
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
studiert. Ihre Choreographie mit dem Titel Nobody escapes
the spectacle of happiness wird nach der Uraufführung im
Bayer Kulturhaus auch in den Uferstudios Berlin, dem neuen Internationalen Zentrum für Tanz, zu sehen sein.
In der Reihe Kunsthochschulen zu Gast stellen wir Arbeiten von Studentinnen und Studenten der Kunsthochschule
Kassel, aus und das Benjamin Schaefer Trio wird mit Unterstützung von Bayer Kultur eine neue CD produzieren, die
es live in der at midnight-Reihe präsentiert. Hardy Rittner
tritt nicht nur zweimal in Leverkusen auf (in der KlavierReihe und mit dem Klavierkonzert von Arnold Schönberg
begleitet von der Jenaer Philharmonie, letzteres ein Herzenswunsch des ECHO Klassik-Preisträgers von 2009 und
2010), sondern auch in Krefeld, Wuppertal und Knechtsteden. Außerdem ermöglicht Bayer Kultur die Produktion seiner sechsten CD, diesmal mit Werken von Frédéric Chopin.
Das Signum Quartett wird gemeinsam mit Dominique Horwitz einen Kafka-Abend gestalten (nach der Uraufführung
in Leverkusen soll diese Produktion auch auf Tournee gehen) und tritt in der Kammermusik- und SinfoniekonzertReihe (hier zusammen mit den Bayer Philharmonikern) auf.
Alle stART-Künstler engagieren sich darüber hinaus auch
weiterhin in unserer Reihe Mitmachen!
Signum Quartett | Seiten 19, 22, 31
Hardy Rittner | Seiten 18, 24
Hochschule für Schauspielkunst
„Ernst Busch“ Berlin | Seite 43
Kunsthochschulen zu Gast:
Kunsthochschule Kassel
Klasse Friederike Feldmann | Seite 79
Benjamin Schaefer Trio | Seite 35
stART 115
zugabe
Gebäude Q26
Schloss Morsbroich
Bayer-Kommunikationszentrum
Konzerte Leverkusener Musiker
2011/12
KLM 207
Early Autumn
KLM 209
Wenn es Abend wird...
Angelika Goers, Gesang
Rolf Marx, Gitarre
Ingo Senst, Bass
Annette Utz, Mezzosopran
Michael Utz, Orgel
Songs von Ellington, Waller und Porter
Werke von Bach, Mendelssohn Bartholdy,
Rheinberger und Medek
SO 25.09 | 11:00 | Schloss Morsbroich,
Leverkusen
SO 11.12 | 17:00 | Kirche St. Antonius,
Leverkusen
KLM 208
Überraschungen aus
der Zeit der Vorklassik
KLM 210
Duo Klarinette/Harfe
KLM 212
Mit der Transsibirischen Eisenbahn
auf Märchenreise
Kinderkonzert mit Märchenerzählung
Anna Mehlin, Violine
Elodie Théry, Violoncello
Malte Schäfer, Klavier
Christiane Raeder, Erzählung
Werke von Haydn, Dvo ák, Schostakowitsch
Hof-Ensemble auf historischen Instrumenten
Reinhard Matthias Ruf, Traverso
Margit Baranyai, Fagott
Paul Rey Klecka, Cembalo
Werke von Quantz, Haydn, Beethoven,
J.C.F. Bach
SO 16.10. | 11:00 | Gebäude Q26,
Leverkusen
Kristina Marzi, Klarinette
Esther Langer, Harfe
Werke von van Praag, Saint-Saëns, Debussy
SO 22.01 | 11:00 | Schloss Morsbroich,
Leverkusen
KLM 211
Gürzenich Bläserquintett
Werke von Mozart, Mussorgsky, Ligeti,
van Lunen
SO 11.03 | 11:00 | Schloss Morsbroich,
Leverkusen
116 kultur.bayer.de
SO 22.04 | 11:00 | Gebäude Q26,
Leverkusen
KLM 213
Grup Bosporus
Klassiche türkische Musik mit Sängern und
traditionellen Instrumenten
SO 24.06 | 11:00 | Bayer-Kommunikations
zentrum, Leverkusen
je EUR 8,50 | 6
Die Konzerte Leverkusener Musiker
(künstlerische Leitung: Camille van Lunen)
sind eine Kooperation von Bayer Kultur
und KulturStadtLev.
Tin Chi Ting Coco (14 J.), Hongkong 2010
Theaterführung
Bayer-Blasorchester
UNEP Kindermalwettbewerb
Theaterführungen
Die kulturellen Werksensembles
Der internationale UNEP-Kindermalwettbewerb, der nun schon zum 19.
Mal stattfand, ist seit 2004 Bestandteil eines Jugend-Umweltprogramms,
das Bayer und UNEP gemeinsam mit
einer Vielzahl von Maßnahmen rund
um den Globus umsetzen.
Der Wettbewerb hatte das Motto Artenvielfalt und lehnte sich an das von
den Vereinten Nationen ausgerufene
„Internationale Jahr der Biodiversität
2010“ an. Rund 600.000 Mädchen
und Jungen von sechs bis 14 Jahren
aus 95 Ländern reichten ihre Bilder
ein. In China wurde mithilfe der Unterstützung eines lokalen Partners
außerdem ein spezieller chinesischer
Malwettbewerb veranstaltet, an dem
2,6 Millionen junge Chinesen teilnahmen, so dass die Gesamtteilnehmerzahl die absolute Rekordmarke von
3,2 Millionen Bildern erreichte. Die
Bilder dieses Wettbewerbs touren
durch verschiedene Städte und erfreuen sich größter Beliebtheit. Das
diesjährige Motto lautet übrigens: Das
Leben in den Wäldern. Man darf gespannt sein, welche Ideen die Kinder
kreativ umsetzen werden!
Wie viele Personen passen in einen
Orchestergraben? Wo halten sich die
Künstler vor und nach ihrem Auftritt
auf? Das Bayer Kulturhaus mit seiner
über 100-jährigen Geschichte ist nicht
nur ein traditionsreicher Musentempel,
sondern ein moderner Theaterbetrieb,
und wird jedes Jahr von weit über
40.000 Menschen besucht. Mit dem
neuen Angebot der Theaterführungen
werden interessierte Besucher an die
Stellen des Hauses geführt, die sonst
nicht sichtbar und zugänglich sind.
Darüber hinaus gibt es einen Einblick
in die Kultur- und Sozialgeschichte
der Bayer AG, die mit Bayer Kultur seit
über 100 Jahren eine eigene Abteilung
zur Organisation ihres Kulturlebens
unterhält. Termine für Schulklassen ab
Jahrgangsstufe 8 und Gruppen können im Kartenbüro gebucht werden.
Schauspiel, Fotografie, Chorgesang,
Instrumentalmusik – das künstlerische
Engagement der Bayer-Mitarbeiter ist
vielseitig. In 17 Vereinen und Ensembles an den Standorten Leverkusen,
Wuppertal, Dormagen und Krefeld
können sowohl Mitarbeiter als auch
nicht werksangehörige Personen ihre
Talente entfalten. Die Unterstützung
der Vereine und Ensembles ist wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen
Engagements der Bayer AG. Von den
insgesamt sieben kulturellen Vereinen
am Standort Leverkusen können die
Bayer Philharmoniker, der Männerchor und das Bayer-Blasorchester
auf ein mehr als 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Konzerte der
Leverkusener Ensembles gehören
fest zum kulturellen Leben der Stadt.
Zahlreiche Konzertreisen machten
die Orchester und Chöre weit über
die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Teilnehmerzahl: max. 20 Personen bzw. eine
Schulklasse pro Führung
Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41283
Bayer AG
Kultur und Vereine
Markus Selle
Telefon 0214.30-71081
www.kultur.bayer.de
Zugabe 117
Kunst und Kulinarik
Dass die Service-Angebote rund um eine Kulturveranstaltung immer wichtiger werden, ist heutzutage eine Binsenweisheit. Wie in anderen Segmenten auch, haben wir es
mit anspruchsvollen Kunden zu tun.
Bayer Kultur versucht auch hier den Wünschen seiner Besucherinnen und Besucher immer besser zu entsprechen.
Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt das gastronomische Angebot vor, während und nach den Veranstaltungen ein. Hier vertraut Bayer Kultur schon seit jeher auf die
bewährte Zusammenarbeit mit der Bayer Gastronomie und
dem professionellen Team der Kulisse.
Aber auch hier wollen wir gemeinsam – Bayer Kultur und
das Team der Kulisse – die Angebote in der neuen Spielzeit
erweitern und verbessern. Auf der neuen Bistro-Karte der
Kulisse werden ab sofort saisonal wechselnde Köstlichkeiten angeboten, die immer gesund und frisch zubereitet
werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, sich vor oder nach
den Veranstaltungen im großen Saal des Bayer Kulturhauses oder bei den mittlerweile sehr beliebten Reihen In der
Kulisse (Talk, Lesungen, Jazz) kulinarisch verwöhnen zu
lassen.
In der Saison 2011/12 wird das Team der Kulisse um ihren
neuen Leiter Thomas Lotheisen und Küchenchef Torsten
Spanner aber noch eine Reihe neuer Angebote für Sie bereithalten: Ab sofort können Sie sich zum Beispiel schon
vor den Vorstellungen Ihren ganz persönlichen Pausensnack bestellen. Sie bezahlen bei der Bestellung und wenn
Sie in der Pause die Kulisse oder das Pausenfoyer betreten,
steht Ihr Imbiss mit den gewünschten Getränken schon an
einem für Sie reservierten Tisch bereit.
Kunst und Kulinarik gehören zusammen! Kombinieren Sie
Ihren Theater- oder Konzertbesuch doch einmal mit einem
Drei-Gang-Menü am Wochenende. Je nach Beginn der
Veranstaltung bietet das Kulissen-Team Ihnen dieses Angebot vor oder nach der Veranstaltung an. Sie können Ihr
Ticket für dieses Menü zusammen mit den Eintrittskarten im
Kartenbüro von Bayer Kultur erwerben. So können Sie sich
ganz entspannt auf Kunst und Kulinarik am Wochenende
freuen. Laden Sie Ihre Freunde dazu ein oder feiern Sie in
dieser besonderen Form Ihren Geburtstag. Möglichkeiten
gibt es viele! Es erwartet Sie eine einladend eingedeckte
und für Sie reservierte Tafel. Das Kulissen-Team berät Sie
dabei auch hinsichtlich der Weinauswahl kompetent. Bei
schönem Wetter können Sie Ihr Menü auf Wunsch auch
im Theatergarten einnehmen. Wir haben für Sie bestimmte
Termine für Kunst und Kulinarik ausgewählt, die wir Ihnen
schon in dieser Broschüre bei den Angaben zu den jeweiligen Veranstaltungen mitteilen.
Ein ganz besonderes Bonbon stellt das Themenmenü
dar. Zu zwei Veranstaltungen werden Küchenchef Torsten Spanner und sein Team für Sie ein Menü zum Thema
„Wien“ (beim Gastspiel mit Arthur Schnitzlers Der Reigen,
s. S. 53) bzw. „Prag“ (beim Franz-Kafka-Abend mit Dominique Horwitz und dem Signum Quartett, s. S. 31) zaubern,
das diese beiden Kulturstädte par excellence auch kulinarisch lebendig werden lässt. Beim Themenmenü wird
die Vorspeise vor Beginn der Veranstaltung serviert, in der
Pause folgt ein leichter Zwischengang, und nach der Aufführung runden Hauptgang und Dessert diesen Abend ab.
Auch hier können Sie Ihre Tickets im Kartenbüro von Bayer
Kultur buchen.
Wir werden auf diese Angebote immer aktuell in unserem
Monatsleporello und auf dem Info-Screen in der Kassenhalle hinweisen. Ein Flyer der Bayer Gastronomie wird Ihnen diese neuen Angebote – zusammengefasst für die gesamte Spielzeit 2011/12 – in übersichtlicher Form und mit
den jeweiligen Menüs im Einzelnen vorstellen.
Kulisse
im Bayer Kulturhaus
Nobelstr. 37
51373 Leverkusen
Tel 0214.43680
Fax 0214.43776
[email protected]
www.bayer-kulisse.de
Kartenbüro Bayer Kultur
Nobelstr. 37
51373 Leverkusen
Tel 0214.30412-83/-84
[email protected]
www.kultur.bayer.de
Kunst und Kulinarik 119
service
Erholungshaus –
Kulturhaus der Bayer AG
Kloster Knechtsteden
Basilika
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Abendkasse 0214.30-65973
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Nobelstraße 37
51373 Leverkusen
Forum
Am Büchelter Hof
51373 Leverkusen
Wienand-Kayser-Straße 123
41540 Dormagen
Altenberger Dom
Eugen-Heinen-Platz
51519 Odenthal
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Abendkasse 0214.4064157
Schloss Morsbroich
Historische Stadthalle
Johannisberg 40
42103 Wuppertal
Gustav-Heinemann-Straße 80
51377 Leverkusen
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Gebäude Q26
Burg Linn
Rheinbabenstraße 85
47809 Krefeld
Hauptportal gegenüber der
Konzernzentrale W11
Kaiser-Wilhelm-Allee
51373 Leverkusen
Kartenbüro 02151.583611
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kreismuseum Zons
Bayer-Kommunikationszentrum
Schloßstraße 1
41541 Dormagen (Zons)
Kaiser-Wilhelm-Allee
51373 Leverkusen
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kirche St. Antonius
Große Kirchstraße 36
51373 Leverkusen
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Service 121
Bitte neh men Sie platz
Forum Leverkusen
Erholungshaus
Kulturhaus der Bayer AG Leverkusen
Bühne
1
38
16
8
16
9
25
9
26
0
34
8
34
9
43
9
44
0
52
8
52
9
61
9
62
0
70
8
70
9
79
75
6
74
85
163
255
263
345
351
438
01
174
254
264
86
162
175
02
03
04
05
06
344
352
07
437
09
08
13
14
15
0
17
18
9
19
7
20
97
209
219
220
300
9
9
2
307
308
392
391
396
7
9
3
208
12
8
88
130
118
12 9
11
16
88
44
117
43
10
9
80
33
34
1
1
39
3
12
4
12
4
21
5
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3
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30
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39
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39
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48
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48
4
57
5
57
3
66
4
66
4
5
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5
75
3
84
1
1
1
1
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1
1
19
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23
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25
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26
25
26
27
28
10
20
11
12
19
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1
1
13
14
19
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1
15
19
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16
20
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1
17
18
19
20
1
19
19
1
20
20
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23
24
19
20
1
1
1
01
22
02
21
03
20
21
1
04
05
06
07
20
20
1
1
15
19
1
1
1
1
23
1
1
14
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16
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09
1
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21
D
01
02
15
06
07
1
15
4
84
2
93
3
93
A
B
C
03
04
05
1
Seitenbalkon l.
80
5
Kleiner Saal
79
1
Großer Saal
1
Seitenbalkon r.
Bühne
20
21
22
Empore
MUSIK | TANZ
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Reihe 1-11
Seite Reihen 1-10 | Reihen 12-16
Reihe 17-20
Reihe 21-22
Großer Saal
Kleiner Saal
MUSIK | SCHAUSPIEL
MUSIK | SCHAUSPIEL
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Preisgruppe 1 Reihe 1-13
Preisgruppe 2 Reihe 14-15
Preisgruppe 3 Seitenbalkon
Reihe A-D | Reihe 1-13
Reihe 14-24
Reihe 1-4 Empore | Seitenbalkon
Reihe 5-7 Empore
TANZ | MUSIK (Sinfoniekonzerte)
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
122 kultur.bayer.de
Reihe A-D | Reihe 1-17
Reihe 18-24 | Reihe 1-2 Empore
Reihe 13-4 Empore | Seitenbalkon
Reihe 5-7 Empore
Nehmen Sie Platz 123
Preise karten | abos 11/12
Einzelkarten
Abonnements
PG 1PG 2PG 3PG 4
MUSIK
Sinfoniekonzerte
Kammermusik
Klavier Pasticcio
Neujahrskonzert
Altenberg
Knechtsteden
Coup de Cœur
Jazz at midnight
Leverkusener Jazztage
Konzerte Leverkusener Musiker
WDR Big Band
33 €
30 €
25 €
25 €
19 €
22 €
17 €
43 €
38 €
30 €
29 €
26 €
23 €
25 €
20 €
15 €
35 €
25 €
15 €
15 €
8€*
Preis wird bekannt gegeben
8,50 | 6 €
20 €
SCHAUSPIEL
klassisch | modern heute
Boulevard & Broadway
Studio
23 €
18 €
33 €
17 €
21 €
15 €
30 €
TANZ
33 €
30 €
-8+x | Kinder
7|4€
18 | 8 €
In der Kulisse
8€*
16 €
25 €
19 €
25 €
* freier Eintritt für Besucher der Vorstellung auf der Hauptbühne am gleichen Tag
Mitmachen!
Exkursion Kolumba
5€
KUNST
20 €
20 €
10 €
10 €
18 €
Bei vier Personen, die eine -8+x-Vorstellung besuchen,
erhält ein Kind (bis zu 14 Jahren) freien Eintritt.
-16+x | Jugend
Einzelkarte
19 €
19 €
PG 1PG 2PG 3PG 4
MUSIK
Sinfoniekonzerte (6x)
Kammermusik (6x)
Klavier (6x)
Pasticcio (4x)
132 €
105 €
96 €
120 €
120 €
78 €
72 €
106 €
99 €
84 €
56 €
SCHAUSPIEL
klassisch | modern (5x)
heute (5x)
Boulevard & Broadway (5x)
Studio (5x)
87 €
70 €
110 €
65 €
80 €
67 €
60 €
100 €
85 €
65 €
TANZ (6x)
132 €
120 € 99 €
75 €
-16+x | Jugend (6x)
24 €
Wahl-Abonnement (5x)
70 €
Die Wahl-Abonnements setzen sich aus fünf Veranstaltungen zusammen. Es gibt drei verschiedene Kombinationsmöglichkeiten:
-Wahl-Abonnement BUNT: Aus den Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier,
Kammermusik, SCHAUSPIEL und TANZ je eine Veranstaltung.
-Wahl-Abonnement MUSIK: Alle fünf Termine müssen aus den drei
Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier und Kammermusik (jeweils mind.
einmal) ausgewählt werden.
-Wahl-Abonnement THEATER: Aus den drei SCHAUSPIEL-Reihen
klassisch, modern und heute, TANZ und Studio je eine Veranstaltung.
75 €
Ihr Kartentelefon bei Bayer Kultur
0214.30-412 83/-84
Ihr Karten-/Abonnementbüro im
Bayer Kulturhaus Leverkusen
Nobelstraße 37 | 51373 Leverkusen
Telefon 0214.30-41283/84
Telefax 0214.30-41285
[email protected]
Öffnungszeiten
MO-DO 9:00-16:00
FR 9:00-13:00
Kurzparkmöglichkeit (max. 15 Min.)
am Kartenbüro vor dem Theaterbistro
Kulisse.
Abendkasse
Bayer Kulturhaus Leverkusen
1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Telefon 0214.30-65973
Abendkasse Forum Leverkusen
Am Büchelter Hof
1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Telefon 0214.406-4157
Karten gibt es auch im Netz unter
kultur.bayer.de und bei
Pasticcio – das exquisite Abo bietet vier hochkarätige und außergewöhnliche Musikveranstaltungen z. T. mit Weltstars. Abonnenten
anderer Aboreihen erhalten 10% Ermäßigung bei zusätzlicher Buchung
von Pasticcio.
Jazz at midnight ist eine Veranstaltungsreihe, die jeweils im Anschluss an eine SCHAUSPIEL- oder MUSIK-Vorstellung beginnt. Für
Besucher dieser vorangehenden Veranstaltungen ist der Eintritt zu Jazz
at midnight frei.
Der Eintritt zu den Ausstellungen und Vernissagen sowie die Teilnahme
an allen öffentlichen Führungen ist kostenlos. Sonderführungen sind
auf Anfrage (Tel. 0214.30-41283/-84) für Gruppen möglich.
124 kultur.bayer.de
Preise Karten Abonnements 125
Das klei ngedruckte
Abonnements-/Kartenbedingungen
Neue Abonnements
Zur Neuanmeldung dienen die Bestellkarten, die der Spielzeitbroschüre beigefügt sind. Neuanmeldungen werden in
der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und nach Verfügbarkeit der vorhandenen Plätze gebucht. Sind in der gewünschten Preisgruppe keine Plätze mehr vorhanden,
nehmen wir mit Ihrem Einverständnis eine Zuweisung in der
nächstmöglichen Preisgruppe vor. Zu diesem Zweck erbitten wir die entsprechende Angabe auf der Bestellkarte. Die
Anmeldefrist endet am 26. Juni 2011.
Kündigungen
Kündigungen bestehender Abonnements müssen bis spätestens 26. Juni 2011 schriftlich eingereicht werden.
Ersatzausweis
Bei Verlust des Abonnementausweises wird für die Ausstellung eines Ersatzausweises eine Bearbeitungsgebühr
von 2,50 € pro Ausweis erhoben.
Wahl-Abonnement
Wir bieten drei Wahl-Abonnements an. Sie bestehen jeweils
aus fünf Veranstaltungen (siehe Seite 125). Das Kontingent
hierfür ist begrenzt; die Vergabe erfolgt nach dem zeitlichen
Eingang der Bestellung. Die Platzzuteilung erfolgt nach Verfügbarkeit freier Plätze in allen Preiskategorien (MischAbo). Das Wahl-Abonnement gilt für eine Spielzeit.
Gutscheine für Abonnenten
Alle Abonnenten von Bayer Kultur erhalten einen Gutschein
für eine Eintrittskarte außerhalb der eigenen Veranstaltungsreihe zum Steuerkartentarif von 5,00 €. Der Gutschein
wird zusammen mit der Rechnung für das Abonnement
versandt.
Einzelkarten im Vorverkauf
Zur Bestellung von Einzelkarten dient die EinzelkartenBestellkarte. Einzelkartenbestellungen werden erst nach
der Abonnementeinteilung, jedoch in der Reihenfolge des
Eintreffens, bearbeitet. Einzelkarten können auch bei allen
Vorverkaufsstellen von KölnTicket.DERTICKETSERVICE
und über das Internet (kultur.bayer.de) erworben werden.
Für die Bearbeitung von Rechnungen, Eintrittskarten u. a.
wird eine Gebühr von je 1 € erhoben.
Ermäßigungen
Auszubildende und Schüler zahlen für alle Vorstellungen
von Bayer Kultur nur 8 €. Studenten, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren), Schwerbehinderte (ab
60%) und Inhaber des Ausweises „Leverkusen für alle“ erhalten auf Einzelkarten eine Ermäßigung von 50%. Inhaber
ermäßigter Eintrittskarten sind verpflichtet, am Eingang
ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen.
Familienkarte 3 plus 1
Bei vier Personen, die eine -8+x-Vorstellung besuchen, erhält ein Kind (bis zu 14 Jahren) freien Eintritt.
Zahlungsmodalitäten
Für alle Kartenbestellungen gelten folgende Regelungen:
• Mit Einzugsermächtigung
Falls Sie uns eine Einzugsermächtigung erteilt haben, werden Ihnen Ihre Eintrittskarten mit Rechnung zugeschickt.
• Ohne Einzugsermächtigung
Falls Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, wird
Ihnen eine Rechnung/Reservierungsbestätigung zugesandt.
Nach Zahlungseingang werden Ihnen die Karten zugeschickt; sie können aber auch im Kartenbüro gegen Baroder EC-Kartenzahlung abgeholt werden.
AGB
Hinweise
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Die nachstehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen
werden mit einer Kartenbestellung und durch die automatische Verlängerung des Abonnements anerkannt. Die personenbezogenen Daten der Eintrittskartenkäufer werden unter
Einhaltung des Datenschutzrechtes in dem für die Durchführung des Vertrages erforderlichen Umfang im automatisierten Verfahren erhoben, bearbeitet und genutzt. Bayer Kultur
behält sich Programm- und Besetzungsänderungen vor.
Einzel- und Abonnementkarten können grundsätzlich nur
gegen Umtauschscheine zurückgegeben werden. Für die
Bearbeitung berechnen wir eine Gebühr von 1,50 €. Tickets
werden dann von Bayer Kultur zurückgenommen, wenn die
Veranstaltung abgesagt und das Programm geändert wird.
Eine Rücknahme der Karten erfolgt im Regelfall nur bis zu
vier Wochen nach dem Veranstaltungstermin.
Die Vorschriften über Fernabsatzverträge finden gemäß
§ 312 b Abs. 3 Nr. 6 BGB auf Verträge über Dienstleistungen im Bereich der Freizeitgestaltung keine Anwendung.
Dem Ticketkäufer steht daher kein zweiwöchiges Widerrufsrecht zu.
Spielplan-Informationen
Der Leporello mit den aktuellen Spielplan-Informationen
wird den Abonnenten und Einzelkartenbestellern (auf
Wunsch auch allen weiteren Interessenten) alle zwei Monate kostenlos zugesandt. Termin- und Programmänderungen sowie Zusatzveranstaltungen werden im Leporello
bekannt gegeben. Kurzfristige Änderungen werden in der
Tagespresse und auf www.kultur.bayer.de veröffentlicht.
Nur in Ausnahmefällen erfolgt eine schriftliche Mitteilung.
Parken
Rund um das Kulturhaus gibt es nur wenige Parkmöglichkeiten. Nutzen Sie bitte die Parkhäuser Kaufhof oder Deutsche Bank/P&C. Die Zufahrt für diese beiden Parkhäuser
erfolgt über die Wöhlerstraße. Die Tiefgarage Forum liegt
direkt im Gebäudekomplex. Ab 18:00 Uhr gilt in allen drei
Parkhäusern ein Abendtarif von 2 €.
Taxi-Vorbestellung
Bei den Veranstaltungen im Bayer Kulturhaus und im Forum
können Sie vorher und in der Pause ein Taxi für Ihre Heimfahrt bestellen.
Eintrittskarten = Fahrkarten VRS
Auch in der Spielzeit 2011/12 gelten Ihre Abonnement- bzw.
Eintrittskarten als Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). Die Gültigkeit beginnt jeweils vier Stunden vor der Veranstaltung
und endet bei Betriebsschluss. Geht eine Veranstaltung
über die Zeit des Betriebsschlusses hinaus, verlängert sich
die Gültigkeit bis 10:00 Uhr des Folgetages.
Jugend-Abo
Der Abo-Flyer ist ab 12. Mai 2011 im Kartenbüro erhältlich.
Zur Bestellung dient die Bestellkarte Jugend-Abo. Im Jugend-Abonnement werden nach Verfügbarkeit Karten an
Auszubildende, Schüler, Studenten, Wehrpflichtige und Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren) ausgegeben. JugendAbonnenten sind verpflichtet, am Eingang ihren Ausweis
unaufgefordert vorzuzeigen. Die Anmeldefrist für das Jugend-Abo endet am Samstag, 17. September 2011. Das
Abonnement gilt für eine Spielzeit.
126 kultur.bayer.de
Das Kleingedruckte 127
impressum ckets karten
spielzeit 11/12
Festliche Eröffnung
Impressum
Bildnachweis | ©
Herausgeber
Bayer AG Communications
Bayer Kultur
Verantwortlich
Dr. Volker Mattern
Redaktion
Silke Schenk
Texte
Jürgen Hartmann, Volker Mattern,
Reiner Ernst Ohle, Carolin Sturm,
Bettina Welzel, Rike Zoebelein
und Ute Mader (Filmstudio)
Redaktionelle Mitarbeit/
Organisation
Regina Bernt, Doris Joosten,
Rainer Konertz, Rita Lattka,
Petra Pietsch, Marnie Schreiber,
Birgit Veddeler (Termine)
Designkonzept
Büro Kubitza, Leverkusen
Layout und Realisation wedeldesign, Bochum
Lithografie
seventi Lichtbildmanufaktur oHG,
Bochum
Druck
Dynevo GmbH, Leverkusen
Auflage
25.000
© Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2011
Krist f Kintera, Titelseite und S. 2 | Pedro Malinowski, S. 6 |
Christine Schneider, S. 8 | Jospeh Beuys Infiltration Homogen für Cello,
VG Bild-Kunst Bonn, 2011, S. 10 | Pedro Malinowski, S. 14 |
Claudius Hirt, S. 16 | Julien Mignot, S. 17 | Max Pucciariello, S. 18 |
Stephan Reising, S. 18 | Tomasz Trzebiatowski, S. 19 | Markus Amon,
S. 20 | Marco Borggreve, S. 21 | Angela Jimenez, S. 21 | Tomasz
Trzebiatowski, S. 22 | Maike Helbig, S. 22 | Felix Broede, S. 23 |
privat, S. 23 | Stephan Reising, S. 24 | Felix Broede, S. 25 | Ingo
Pertramer, S. 26 | Marcel Grubenmann, S. 26 | Uwe Neumann,
S. 27 | Felix Broede, S. 27 | Fran Janik, S. 28 | peuserdesign.de,
Dirk Peuser S. 29 | Marco Borggreve, S. 30 | Hanne Engwald, S. 32 |
Leverkusener Jazztage, S. 33 | Hanne Engwald, S. 33 | David Seltzer,
S. 34 | Horst Helmut Schmeck, S. 34 | Dennis Beutner, S. 35 | Lutz
Voigtländer, S. 35 | Ingeborg Danz, S. 36 | Martin Roos, S. 36 |
privat, S. 37 | Kreismuseum Zons, S. 37 | GTG/Vincent Lepresle,
S. 38 | Pedro Malinowski, S. 40 | Laurent Philippe, S. 42 (2x) | GTG/
Vincent Lepresle, S. 43 | Laurent Philippe, S. 44 | Jean-Yves Genoud,
S. 44 | Holger Badekow, S. 45 | Claudia Gläsker, S. 46 | Pedro
Malinowski, S. 50 | Martin Vukovitz, S. 52 | Matthias Horn, S. 53 |
Andreas Pohlmann, S. 54 | Jörg Landsberg, S. 56 | a.gon Theater
München, S. 56 | www.redpont.tv, S. 58 | Oliver Fantitsch, S. 60 |
Ute Langkafel, S. 60 | Heike Schiller, S. 62 | Cecilia Gläsker, S. 63 |
Kai-Uwe Schulte-Brunert, S. 64 | Christoph Schobesberger, S. 66 |
Joachim Hiltmann, S. 67 | Thomas Grünholz, S. 67 | Birgit Hupfeld,
S. 70 | Gioriga Fiorio, S. 72 | Pedro Malinowski, S. 74 | Züli Alada ,
S. 76 | Reynold Reynolds, S. 76 | Giorgia Fiorio, S. 77 (2x) |
VG Bild-Kunst Bonn, 2010, S. 78 | Andreas Zybach, S. 78 | Markus
Zimmermann, S. 78 | Kunsthochschule Kassel, S. 79 (2x) | Ursula
Kaufmann, S. 80 | Pedro Malinowski, S. 82 | Lutz Edelhoff, S. 82 |
Die Complizen/Fotodesign Braun, S. 83 | Falk Wenzel, S. 83 | Ursula
Kaufmann, S. 83 | Iva Dimovska, S. 84 | Ohrwurm e.V., S. 84 |
See-Igel-Verlag, S. 84 | Pedro Malinowski, S. 85 | Hanne Engwald,
S. 85 (2x) | DigiPott, S. 86 | Seweryn Zelazny, S. 88 | DigiPott,
S. 89 | Cordula Giese, S. 90 | Jean-Yves Genoud, S. 91 |
Angela Katzy, S. 91 | Hanne Engwald, S. 92 | Iva Dimovska, S. 94 |
Orhwurm e.V., S. 95 | Olga von Wahl, S. 95 | Thomas Schille, S. 95 |
Seweryn Zelazny, S. 96 | DigiPott, S. 96 | Wilfried Petzi, S. 97 |
Kolumba, Köln/Hélène Binet, S. 97 | Hanne Engwald, S. 98 | Reinhard
Werner, S. 100 | www.redpont.tv, S. 101 | Jonas Gabler, S. 103 |
Volker Beushausen, S. 104 | Gert Mothes, S. 105 | Paul Milmeister,
S. 105 | Illustration: Büro Kubitza, S. 106 | Johannes Bock, S. 110 |
peuserdesign.de, Dirk Peuser, S. 112 | Pedro Malinowski, S. 114 |
Bayer AG, S. 116 | KulturStadtLev, S. 116 | Bayer AG, S. 116 | Bayer
AG, S. 117 | Hanne Engwald, S. 117 | Bayer AG, S. 117 | Bayer
Gastronomie, S. 118 | Pedro Malinowski, S. 120 | Pedro Malinowski,
S. 129 | Pedro Malinowski, Umschlag innen (vorne und hinten) (3x)
Für die Überlassung der übrigen Fotos danken wir den Künstlern und
Künstleragenturen.
Ich/wir möchte(n) an der Festlichen Eröffnung
der Spielzeit 2011/2012 am 11.09.2011 um 18:00 Uhr
im Bayer Kulturhaus, Leverkusen
mit
Person(en) teilnehmen.
Bitte informieren Sie mich per E-Mail mit dem Newsletter von Bayer Kultur
über aktuelle Themen und Angebote. Meine E-Mail-Adresse lautet:
Ich bestelle das Magazin KUNSTstoff von Bayer Kultur (5 Ausgaben/Saison).
Die Versandkosten von EUR 1,45 je Ausgabe übernehme ich.
Datum/Unterschrift
spielzeit 11/12
Einzelkartenbestellung
Ich bestelle verbindlich
Anzahl
davon
ermäßigt*
Veranstaltung | Datum
einverstanden
nicht einverstanden. Zutreffendes bitte ankreuzen.
Ich bin mit der Zuweisung von Plätzen in einer anderem Preisgruppe
Reservierungsbestätigungen und Rechnungen werden ab August 2011 versendet.
*Ermäßigung kann nur gewährt werden, wenn der Inhaber von ermäßigten Karten sich verpflichtet, am Eingang seinen Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen.
Bitte informieren Sie mich per E-Mail mit dem Newsletter von Bayer Kultur
über aktuelle Themen und Angebote. Meine E-Mail-Adresse lautet:
128 kultur.bayer.de
Ich bestelle das Magazin KUNSTstoff von Bayer Kultur (5 Ausgaben/Saison).
Die Versandkosten von EUR 1,45 je Ausgabe übernehme ich.
Datum/Unterschrift
Preis
team kulturhaus
Team Besucherempfang
Team Technik & Ausstellungsaufsicht
1. Reihe (vlnr): Ingrid Krinis (stehend), Denise Skoko, Marita Welt, Manuela Jiritschka, Aruna Lass, Kerstin Lass, Telse Bartsch (stehend)
2. Reihe (vlnr): Helga Sando, Ingrid Zabelberg, Sylvia Lass, Mechthild Haber, Silvia Weyh, Elfi Grimm
3. Reihe (vlnr): Nina Störing, Doris Strack, Bettina Lukas
1. Reihe (vlnr): Raimund Vogel, Georg Porbadnik, Reiner Ernst Ohle (Referat Schauspiel), Aloys Kohler | 2. Reihe (vlnr): Paul Strehlow, Manfred Thunig, Rolf Felder,
Brigitte Seidel, Jan Bednarski | 3.Reihe (vlnr): Stephan Teschke, Roland Tebarth, Klaus-Dieter Kuhn, Alexander Kruska, Horst Krohn, Sven Jurgeit, Peter Friederichs
4. Reihe (vlnr): Dieter Pogadl, Sönke Feuser, Uwe Hoffmann (Aufsicht), Hans Peter Fetten, Ulrich Schenzer, Michael Kalis, Guido Paulus,
Martin Sandkühler (Aufsicht), Hans Büchel, Paul Reichenbach (Aufsicht), Heinz Polak (Aufsicht) | Es fehlen: Joachim Buczynski, Heinz Wirtz
kultur.bayer.de
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