EINLADUNG ZUM ABONNEMENT IM KURTHEATER Sichern Sie sich in Zukunft Ihre Plätze auch bei ausverkauftem Haus! Abonnementpreise für die 10 Vorstellungen des Theaterrings der Spielzeit 2016/2017 Kontakttelefon: 0971 8048-444 Kategorie Vollpreis Abopreis Abopreis jeweils in Euro (Erwachsene) (Erwachsene) (Schüler, Studenten) I 310 230 120 II 290 220 110 III 270 210 100 IV 250 200 90 V 230 190 80 Beginn Aboverkauf 01. August 2016 Ende Aboverkauf 31. August 2016 Beginn Freiverkauf 01. September 2016 Erste Vorstellung 16. Oktober 2016 Son Sonntag, 16.10. 2016 Ferdinand von Schirach, TERROR - Ein Schauspiel Mit einem Bühnenthriller beginnt die 32. Spielzeit des Theaterrings. Im Oktober 2015 titelte die Wochenzeitung DIE ZEIT: „Ferdinand von Schirachs Justizdrama ,Terror‘ gilt als das Erfolgsstück dieses Herbstes.“ Es wurde gleichzeitig am Deutschen Theater Berlin und dem Schauspielhaus Frankfurt uraufgeführt und von 27 Theatern für die Spielzeit 2015/16 auf den Spielplan gesetzt. Schirach selbst war schon ein renommierter Promi-Rechtsanwalt, als er mit 45 begann, Kurzgeschichten zu schreiben. Mit 49 veröffentlichte er den Band ‚Verbrechen‘, Kurzgeschichten über Kriminalfälle, der sich 45 Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste fand und an mehr als 30 ausländische Verlage verkauft wurde. Auch seine in den nächsten Jahren erschienenen Prosatexte über alte und neue Kriminalfälle wurden große Erfolge. ‚Terror‘ ist sein erstes Theaterstück und handelt von einem dieses Mal glücklicherweise fiktiven, aber hochbrisanten Fall. Es geht in ihm um eine Gerichtsverhandlung über die allgegenwärtige Bedrohung durch Terroristen und die Dilemmata, in die sich diejenigen verwickelt sehen, die uns vor ihr beschützen sollen. Angeklagt sind nämlich nicht die Terroristen, sondern Major Lars Koch, ein Kampfjetpilot der Bundeswehr, wegen Mordes in 164 Fällen. Selbstmordattentäter wollten ein Flugzeug in die mit 70.000 Zuschauern besetzte Münchner Allianz-Arena stürzen lassen. Er sollte es abdrängen, entschied sich aber eigenmächtig dafür, es abzuschießen, weil im Stadion weitaus mehr Menschen bedroht waren als im Flugzeug. In diesem deutschen Theaterhit des Jahres 2015 wird nun „die Szene“ im wahrsten Sinne des Wortes „zum Tribunal“; die Zuschauer können, nachdem in den Plädoyers der Fall in allen Einzelheiten vor ihnen aufgerollt wurde, „nach bestem Wissen und Gewissen“ in der Pause entscheiden, wie das richterliche Urteil ihrer mehrheitlichen Auffassung nach aussehen soll, indem sie mit den zuvor verteilten Stimmzetteln abstimmen über ‚Schuldig‘ oder ‚Unschuldig‘. Zwei verschiedene Schlüsse für seinen Gerichtsthriller hat der Autor bereitgestellt, die sich nach der jeweiligen Publikumsmehrheit richten. Das ist das eigentlich Neue an diesem Stück des 21. Jahrhunderts, denn seit Beginn der europäischen Dramenliteratur gibt es Gerichtsfälle auf der Bühne, von ‚König Ödipus‘ über Shakespeares ‚Kaufmann von Venedig‘, Kleists ‚Zerbrochenen Krug‘ bis zu Brechts ‚Kaukasischem Kreidekreis‘, aber das Publikum war immer nur Zuschauer, wurde nicht nach seinem Urteil gefragt. EURO-STUDIO Landgraf hat für die Inszenierung den ‚Tatort‘-Regisseur Thomas Goritzki und namhafte Schauspieler wie Johannes Brandrup, Nadine Nollau oder Elisabeth Halikiopoulos engagiert. Donnerstag, 27.10. 2016 Günter Grass, DIE BLECHTROMMEL - in der Bühnenfassung von Volkmar Kamm für das ‚Alte Veranstaltungsbeginn 19.30 Uhr Tourist-Information ARKADENBAU Kissingen Ticket - Ticket-Hotline Mo. - Fr. 9:00 - 17:00 Uhr [email protected] www.badkissingen.de direkt im Kurgarten 97688 Bad Kissingen Tel. 0971 8048 - 444 Mo. - Fr. 8:30 - 20:00 Uhr Sa. - So. 10:00 - 14:00 Uhr Schauspielhaus Stuttgart‘ Gefördert von Unterfränkische Kulturstiftung Die Nobelpreiskommission zeichnete Günter Grass‘ 1959 erschienenen Roman mit dem weltweit renommiertesten Literaturpreis 1999 aus, weil er „die Wiedergeburt für den deutschen Roman des 20. Jahrhunderts“ bedeutet habe. Als historischer Roman, Zeitroman, Schelmenroman und Entwicklungsroman, der noch dazu als Ich-Erzählung daherkommt, bietet er sich aufgrund seiner überbordenden Welthaltigkeit nicht eigentlich an für die Bühne. Das hat allerdings große Regisseure wie Armin Petras in den letzten Jahren nicht davon abgehalten, ihn im Schauspiel Frankfurt oder dem Gorki-Theater Berlin mit großem Erfolg auf die Bühne zu bringen. Für das ‚Alte Schauspielhaus‘ in Stuttgart hat der in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätige Regisseur Volkmar Kamm eine Fassung erarbeitet, die die Struktur von Grass‘ Originaltext ernster nimmt als das die berühmte Verfilmung von Volker Schlöndorff 1979 tat. Seine Bühnenhandlung beschränkt sich nicht auf die Darstellung des ebenso bunten Foto © Matthias Stutte wie verstörenden Bildes der Nazi-Zeit in Danzig, sondern erzählt die Geschichte, wie Grass, aus ihrem Rahmen heraus, aus der Rückschau, die der fast auf Normalgröße gewachsene Oskar Matzerath an seinem 30. Geburtstag in der Psychiatrie hält. Dort erzählt er 1954 die Zeitspanne von der Zeugung seiner Mutter auf einem kaschubischen Kartoffelacker 1899 bis zu seinem Aufenthalt. Er erzählt von den zwei Vätern des 1924 in Danzig geborenen Oskar Matzerath, dessen geistige Entwicklung nach eigenen Angaben schon bei der Geburt abgeschlossen war: von Jan Bronski, dem polnischen Vetter seiner Mutter, mit dem sie ein Verhältnis hat, und ihrem deutschen Ehemann, dem KolonialwarenhändFoto © Matthias Stutte ler Alfred Matzerath. An seinem dritten Geburtstag stoppt Oskar sein Wachstum mit einem gezielten Sturz auf der Kellertreppe und entdeckt gleichzeitig, dass er die zerstörerische Gabe besitzt, Glas zu zersingen. An diesem Tag bekommt er auch seine erste Blechtrommel geschenkt, die für ihn zum Instrument des Protests und der Verweigerung wird. Mit ihr wird er durch einen Walzertakt den martialischen Marschrhythmus der Nazis durcheinander bringen, mit ihr begleitet er den kleinwüchsigen Clown Bebra drei Jahre beim Fronttheater im besetzten Frankreich, durch sie verschuldet er den Tod seines Zweitvaters beim Einmarsch der Siegermächte 1945, mit ihr wird er auf Konzertreisen und mit Schallplatten ein reicher Mann. Bearbeiter Kamm sagt zu seiner Fassung und Inszenierung: „Viele haben den Film gesehen. Manche haben den Roman gelesen. Ich möchte das Buch auf der Bühne nachvollziehen. Seinen Inhalt, aber auch seine skurrile, phantastische, unverblümte Art. … Mit allen markanten Szenen. … Keine Interpretation oder Variante oder Deutung oder Aneignung oder Verfremdung oder Verlagerung … . ‚Nur‘ das hintergründige, hinterfotzige Schelmenstück.“ Raphael Grosch spielt den Oskar Matzerath, Stephanie Stroebele die Großmutter, Jens Peter Brose den Großvater und Alfred Matzerath, Juliane Köster dessen beide Ehefrauen, die anderen Rollen werden von Ralf Grobel, Elisabeth Hütter, Daniel Große Boymann, Carsten Klemm und Melina Schöfer übernommen. Mittwoch, 16.11. 2016 Fabrice Roger-Lacan UNWIDERSTEHLICH - Eine Aufführung des Renaissance-Theaters Berlin Wie schon in den beiden vorausgegangenen Spielzeiten mit ‚Der letzte Vorhang‘ und ‚Rot‘ ist auch 2016/17 eine Produktion des Berliner Renaissance-Theaters beim Theaterring zu Gast. ‚Unwiderstehlich‘ ist eine Tragikomödie des französischen Drehbuchautors und Dramatikers Fabrice Roger-Lacan, die 2007 im renommierten Théâtre Hébertot in Paris ihre Uraufführung feierte. Und auch mit dieser Inszenierung, bei der Antoine Uitdehaag in Berlin Regie führte, kommen zwei bekannte deutsche Schauspieler ins Kurtheater. Beide wurden sie an der Talentschmiede der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch ausgebildet und sind seit Jahren im deutschen Film, auf den Theatern und im Fernsehen erfolgreich tätig. Anika Mauer begann ihre Karriere im Theater Bremen und erhielt dort den Kurt-Hübner-Preis für herausragende schauspielerische Leistungen. Von 2001 bis 2005 spielte sie am Deutschen Theater Berlin, danach war sie freischaffend, unter anderem am Berliner Ensemble, tätig, drehte Kinofilme und Serien und kam immer wieder ans Renaissance-Theater zurück. 2013/14 wurde sie zur beliebtesten Schauspielerin gewählt. Einem Riesenpublikum ist Boris Aljinovic zwischen 2001 und 2014 im Fernsehen bekannt geworden als Berliner TATORT-Ermittler Felix Stark. Aber auch an vielen deutschen Bühnen wie dem Hamburger Ernst-Deutsch-Theater und den Kammerspielen oder dem Berliner Renaissance-Theater spielt er regelmäßig. Sein Kinodebüt gab er 1995; 2013 und 2015 wurde ihm in Berlin der Publikumspreis „GOLDENER VORHANG“ verliehen. Autor Roger-Lacan untersucht in seinem Stück, was schon bei Shakespeare die glückliche Beziehung zwischen Othello und Desdemona zerstört: die Eifersucht. Bei seinem Paar sind beide in ihrem Beruf erfolgreich, ER als Jurist und SIE als Verlagslektorin. Nach einer Besprechung mit einem berühmten Schriftsteller, den sie schon lange bewundert und verehrt hat, kommt SIE zurück. ER weiß, dass der Autor auch als Schürzenjäger berüchtigt ist, und versucht, aus ihr herauszubekommen, ob auch sie ihn ‚unwiderstehlich‘ findet. Daraus entwickelt Roger-Lacan das „Psychogramm einer Liebesbeziehung“ „über Eifersucht, Besitzanspruch, über Verlangen und Freiheit“. Über Letztere sagt der Autor: „Die Freiheit ist etwas Wunderbares und zugleich etwas Furchtbares.“ Das Liebespaar wird auf den Prüfstand gestellt und an den Rand des Abgrunds gebracht: Die Berliner Zeitung schrieb: „Pfiffige Dialoge und viel Witz. ... Die Inszenierung lässt den Lebensabschnittsgefährten - Anika Mauer und Boris Aljinović mit rhetorischer Bravour und heller Spielfreude - genügend Platz und Muße, ihre Positionen darzulegen. Dass dabei auch irritierend schön zu beobachten ist, wie sie den Boden unter den Füßen verlieren, gibt der amüsant-gescheiten Aufführung ihren spannungsvollen Reiz.“ Die beiden Schauspieler erhielten höchstes Lob, etwa im Tagesspiegel: „Anika Mauer und Boris Aljinović hebeln jedes drohende Beziehungsklischee souverän aus. Beide hat man schon oft am Renaissance-Theater gesehen, aber so gut noch nie.“ Und die Berliner Morgenpost: „Wie sich Anika Mauer und Boris Aljinović die Argumente um die Ohren pfeffern, das hat die Klasse eines Psychoduells. Da ist Hitchcock drin, oder Beziehungshöllisches, wie man es von Yasmina Reza kennt.“ Sonntag, 11.12. 2016 Moritz Rinke, WIR LIEBEN UND WISSEN NICHTS Die Beziehungskomödie „Wir lieben und wissen nichts“, die 2012 uraufgeführt wurde, ist eines der erfolgreichen Stücke eines mit vielen Theaterpreisen bedachten Stars unter den zeitgenössischen deutschen Dramatikern, Moritz Rinke, und läuft seit Monaten erfolgreich an einer ganzen Reihe von deutschen Theatern. Rinke wurde 2010 als Romanautor bekannt mit seinem zum Teil autobiografischen Roman ‚Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel‘, hat für die Nibelungenfestspiele Worms eine neue Bühnenfassung des Epos geschrieben, die dort 2002 bis 2008 mit großem Erfolg gespielt wurde, nachdem schon 2001 sein Drama ‚Vineta‘ zum besten deutschsprachigen Bühnenstück gewählt worden war. „Wir lieben und wissen nichts“ war2013 zu den Mülheimer Theatertagen, dem wichtigsten Treffen für neue Dramatik in Deutschland, eingeladen. Das Stück steht in der Tradition von Goethes ‚Wahlverwandtschaften‘ oder Edward Albees ‚Wer hat Angst vor Virginia Woolf?‘ und zeigt zwei Paare, die sich zufällig getroffen haben: Sebastian und Hannah haben ihre Habseligkeiten gepackt und wollen ihre Wohnung in irgendeiner deutschen Stadt an Roman und Magdalena übergeben, um im per Internet arrangierten Wohnungstausch in deren Foto © Jürgen Frahm Apartment in Zürich zu leben. Sebastian forscht und publiziert über Kulturhistorisches und will keineswegs nach Zürich, bloß weil seine Partnerin Hannah dort ihre Zen-Kurse für gestresste Banker halten soll. Die Tierphysiotherapeutin Magdalena soll ihrem computerverrückten Roman nach Deutschland folgen, weil der neue Kommunikationssysteme ins Weltall schicken möchte. Er ist ein hyperaktiver Machertyp und lebt in seiner Elektronikwelt, an deren PIN-Codes und Passwörtern der sensible und kulturbeflissene Schöngeist Sebastian verzweifelt. Die erfolgsgewohnte und lebenstüchtige Hannah findet Gefallen an dem Alphatier Roman, während Magdalena sich hingezogen fühlt zu dem melancholischen Sebastian. Wie in einem Reagenzglas werden die verschiedenen Charaktere und Lebensentwürfe aufeinander losgelassen und sorgen für einen spannenden tragikomischen Theaterabend. EURO-Studio Landgraf hat als Regisseur Rüdiger Hentzschel verpflichtet; es spielen Uwe Neumann, Teresa Weißbach, Sandrine Guiraud, Elisabeth Degen und Helmut Zierl. Autor Rinke lobte nach der Premiere in einer Mail an EURO-Studio Landgraf: „Das war Foto © Jürgen Frahm ein wundervoller Abend! Die Schauspieler sind stark: Roman ist toll in seiner langsam zerfallenden Energie und Sicherheit und im Übergang in die Verdrängung; Hannah eine glaubhafte Pendlerin zwischen der erfolgreichen ‚Christianwelt’ und dem aussichtslosen Kampf um Nähe zu Sebastian; Magdalena von einer zarten, schönen, liebenswerten und komisch-verrückten Melancholie, die sehr besonders ist. Und Zierl! Das ist seine Rolle, er IST Sebastian, er denkt die Figur so glänzend, lässt die Gedanken und die Welt spielend entstehen, so dass ich das Gefühl hatte, ich schriebe das Stück in diesen so besonderen 90 Minuten (…) noch einmal. Umwerfend, dieser Zierl!“ Freitag, 13.1. 2017 Georges Bizet, CARMEN - Oper Hof mit Hofer Sinfonikern Georges Bizets ‚Carmen‘ ist eine Oper in vier Akten, deren Melodien auch nach 140 Jahren noch außerordentlich beliebt und einem breiteren Publikum bekannt sind. Das Libretto schrieben Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée. Obwohl Bizet sie als opéra comique bezeichnete, machte sie die realistische Milieuschilderung zu einem Vorläufer des Verismo. Die fast naturalistische Darstellung des Geschehens wurde vielfach als „unmoralisch“ abgelehnt, und so wurde auch die Uraufführung am 3. März 1875 in der Opéra-Comique ein Misserfolg. Erst die Umarbeitung durch Ernest Guiraud, der die gesprochenen Passagen durch Orchester-Rezitative ersetzte und entsprechend dem Zeitgeschmack Ballettmusiken aus anderen Kompositionen Bizets einfügte, führte zum Erfolg. Bizet erlebte Carmens Weltruhm allerdings nicht mehr, da er drei Monate nach der Uraufführung plötzlich starb. Erst im 20. Jahrhundert spielte man wieder die ursprüngliche Version mit gesprochenen Dialogen, die sich jetzt auch durchgesetzt hat. Heute zählt Carmen zu den größten Welterfolgen der Operngeschichte und noch immer zu den beliebtesten und meistaufgeführten Werken des Opernrepertoires. Obwohl Bizet nie in Spanien war, führte er mit ‚Carmen‘ den Hispanismo mit spanischen Rhythmen und tänzerischen Elementen in die Musik des 19. Jahrhunderts ein. Bizet selbst verwendet die folkloristischen Motive allerdings nur dort, wo sie der Dramaturgie des Stücks entsprechen. Obwohl die Struktur der Oper den Erwartungen der Opera comique entspricht, da sie aus klar abgegrenzten Nummern besteht, war sie mit ihren realistischen Milieuschilderungen, von den Arbeiterinnen in einer Zigarettenfabrik bis zum Zigeunerlager, mit der als extrem empfundenen schicksalhaften Tragik ihrem Publikum weit voraus. Die Geschichte vom braven Soldaten José, der durch die ihre sexuellen Reize voll ausspielende Zigeunerin Carmen aus dem Gespräch mit der schüchternen Micaëla gerissen wird, die ihm Grüße von seiner Mutter aus dem gemeinsamen Heimatdorf überbringen soll, der nach der Begegnung sein ordentliches Leben aufgibt und Carmen zu den Zigeunern folgt und der dann in ihrer Gunst abgelöst wird von dem temperamentvollen, auftrumpfenden Torero Escamillo und der keinen anderen Ausweg sieht, als das Objekt seiner Begierde und die Zerstörerin seines Lebens zu töten, lebt weniger von dem melodramatischen Libretto, sondern hauptsächlich von der mitreißenden Musik Bizets. Da sind zum einen drei leitmotivisch immer wiederkehrende Themen: der berühmte Torero-Refrain Escamillos, das düstere, chromatische Todesmotiv und die mitreißende Musik gleich zu Beginn der Oper zur Beschreibung des Lebensgefühls im sommerlich heißen Sevilla. Zum anderen sind in einzelnen Nummern die berühmten Arien wie etwa Carmens Habañera „L’amour est un oiseau rebelle“ („Ja, die Liebe hat bunte Flügel“) oder die Seguidilla „Près des remparts de Séville“ („Draußen am Wall von Sevilla“). Wie bei ihrem vom Theaterringpublikum gefeierten ‚Figaro‘ kommt das Hofer Opernensemble wieder mit den Hofer Symphonikern unter der Stabführung des Musikdirektors und Chefdirigenten der Oper Hof, Arn Goerke, nach Bad Kissingen. Samstag, 11.2. 2017 William Shakespeare, DER KAUFMANN VON VENEDIG - in Christian Leonards Fassung für die Shakespeare-Company Berlin Natürlich ist im Februar 2017 William Shakespeares 400. Todesjahr gerade vorüber, aber zum zeitnahen Nachfeiern des weltweit und sogar in den deutschen Medien begangenen Jubiläums ist wohl niemand besser geeignet als die Berliner Shakespeare Company, die es zur Feier des Barden 2016 als Eröffnungspremiere zu ihrer Sommerspielzeit herausbringt. Die Truppe konnte nun schon seit über zehn Jahren beim Theaterring klar machen, dass es bei ihren Aufführungen eines Shakespearedramas für sie nicht um eine bildungsbürgerliche Weihestunde geht, sondern um höchst intelligentes, kurzweiliges, lebendiges, phantasievolles Theatervergnügen mit Nachdenkpotenzial. Das Stück, das sie dazu ausgewählt haben, ist dafür aus vielen Gründen sehr geeignet, denn ‚Der Kaufmann von Venedig‘ lässt sich nicht wirklich einordnen in die Shakespeareschen Komödien, denn allzu vieles in ihr hat so gar nichts zu tun mit Liebeswirren und deren Lösung durch ein Happy End. Sie handelt auf einer ihrer Ebenen von einer Liebesgeschichte zwischen dem ständig abgebrannten Venezianer Bassanio und der schwerreichen Erbin Portia, die Ersterer wirklich liebt, aber um die er nur werben kann, wenn er sich von seinem reichen Freund, dem Reeder Antonio, viel Geld leiht. Dessen Handelsschiffe sind aber alle gerade auf See, er ist nicht flüssig, weshalb der sich an den reichen jüdischen Geldverleiher Shylock wenden muss und Geld leihen, was er eigentlich verabscheut. Shylock hat sich daran gewöhnt, von den venezianischen Kaufleuten beschimpft und verspottet zu werden, ist bitter und zynisch geworden und verlangt als Pfand ein Pfund von Antonios Fleisch, rund um das Herz herausgeschnitten. Beide gehen nicht davon aus, dass das spruchreif werden wird, denn die baldige Rückkehr von Antonios reich beladenen Schiffen wird ihn wieder solvent machen. Bassanio bricht auf zu Portia, vorher bezirzt sein Freund Lorenzo noch Shylocks Tochter Jessica, die einen Großteil der Reichtümer ihres Vaters mitgehen lässt und mit ihm auf Bassanios Schiff flieht. Bei dem Liebeshandel ist Bassanio erfolgreich, während Antonio von lauter Misserfolgen heimgesucht wird und der Prozess vor dem Dogen um das fällige Pfund Fleisch zum Entsetzen aller ansteht. Shylock, verbittert durch den Verlust seiner Preziosen und die Entführung seiner Tochter, will sich nicht abbringen lassen von seiner Forderung. Nur das Eintreten Portias, einer der vielen intelligenten Frauen in Shakespeares Dramen, für den Freund ihres Geliebten Bassanio verhindert das Schlimmste für die Christen, sodass für sie das Happy End mit drei Hochzeiten gesichert ist. Shylock trifft die ganze Härte des venezianischen Gesetzes, wie Antonio bleibt er am Ende einsam zurück. „Mit den bewährten Mitteln der schnellen Verwandlung, des komödiantischen, volksnahen Spiels und der Musik“ untersucht die Company nach eigener Aussage „ das schwierige Verhältnis von individuellem Recht zu staatlicher Vernunft und [hält] ein sinnliches Plädoyer für die Kraft der Gnade, die aus der Liebe erwächst.“ Sechs Schauspieler spielen die vielschichtige Handlung in verschiedenen Rollen: Kim Pfeiffer, Vera Kreyer, Benjamin Plath, Daniel Schröder, Stefan Plepp, Oliver Rickenbacher. Regie geführt hat Michael Günther; die künstlerische Leitung und Übersetzung lagen in den Händen von Christian Leonard. Sonntag, 5.3. 2017 BALLETT GYÖR: Felix Mendelssohn-Bartholdy, MUSIK ZU WILLIAM SHAKESPEARES SOMMERNACHTSTRAUM Endlich kommt die jahrelang im Theaterring gefeierte Truppe der mittlerweile zum Ungarischen Nationalballett ernannten Compagnie aus Györ mal wieder nach Bad Kissingen. Diesmal tanzt sie in der Tanzsprache des 21. Jahrhunderts eine berühmte Komposition des 19., die aus dem Übergang von der deutschen Klassik zur Romantik stammende ‚Musik zu Shakespeares Sommernachtstraum‘ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Auch dies ist ein etwas verspäteter Beitrag zum Shakespearejahr 2016. Shakespeare war zu Beginn des 19. Jahrhunderts en vogue, nachdem August Wilhelm von Schlegels Übersetzung von 1798 herausgekommen war, die für fast 150 Jahre in Deutschland kanonische Bedeutung haben sollte. Auch im Hause Mendelssohn wurde sie von Felix und seinen Geschwistern verschlungen, vor allem der ‚Sommernachtstraum‘ entsprach ja den romantischen Vorstellungen von einer von Elfen und Waldgeistern belebten Natur, von geheimnisvollen Nächten, von Märchen und Träumen. Schon 1826, mit 17 Jahren komponierte Felix MendelssohnBartholdy seine einsätzige Ouvertüre zum ‚Sommernachtstraum‘. Auf Wunsch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. beschäftigte sich der zum Musikdirektor des Leipziger Gewandhauses Avancierte 1842 noch einmal intensiver mit der Shakespeare-Komödie, da der König eine komplette Bühnenmusik für eine Aufführung im Neuen Palais in Potsdam in Auftrag gegeben hatte. Sie wurde am 14. Oktober 1843 uraufgeführt und war ein großer Erfolg. Mendelssohns Sommernachtstraum besteht aus elf Sätzen: Ouvertüre (Allegro di molto), Scherzo (Allegro vivace), Elfenreigen (Allegro vivace), Lied mit Chor (Allegro ma non troppo), Intermezzo (Allegro appassionato), Notturno (Con moto tranquillo), Hochzeitsmarsch (Allegro vivace), Marcia funebre (Andante comodo), Ein Tanz von Rüpeln (Bergamasca: Allegro di molto), Intermezzo (Allegro vivace) und Finale (Allegro di molto). Die gesamte Komposition gehört zu seinen meistgespielten Werken; der ‚Hochzeitsmarsch‘ ist bis heute weltweit beliebt und bekannt. Als die Nationalsozialisten Mendelssohns Komposition von der Bühne verbannt hatten, war auch ihnen klar, dass Shakespeares Werk nach einer musikalischen Gestaltung verlangte, sodass verschiedene deutsche Komponisten Ersatzwerke schrieben, darunter Carl Orff, der 1939 zu diesem Zweck seine Bühnenmusik von 1917 überarbeitete. Auch ohne Auftrag irgendwelcher Oberen regte Shakespeares Werk seit seiner Erstaufführung um 1598 viele weitere Kompositionen von Henry Purcell bis Benjamin Britten an. Shakespeares Verwirrspiel um zwei menschliche Liebespaare, die der ebenso schadenfrohe wie unachtsame Kobold Puck mit seinem Zaubertrank sich in die jeweils falschen Partner verlieben lässt, das Herrscherpaar des Waldes, Oberon und Titania, die mit ihrem Ehestreit die ganze Natur in Unordnung bringen, und das Herrscherpaar in Athen, für dessen Hochzeit eine nicht gerade bildungsnahe, aber ehrgeizige Handwerkertruppe eine Liebestragödie aus der klassischen Antike einstudiert, scheint eine musikalische Gestaltung geradezu notwendig zu machen. Mendelssohns Musik führte das Werk wieder zurück auf die Bühne, denn sie wurde zu einer sehr häufig getanzten Ballettmusik. Der in Deutschland lebende ungarische Tänzer und freischaffende Choreograph Youri Vámos, der für die Opernhäuser in Bonn, Basel, Berlin, München und Duisburg und für den Film gearbeitet hat, hat die Choreographie für die Aufführung der Compagnie aus Györ geschaffen, mit der sie diesmal zum Theaterring kommt. Freitag, 31.3. 2017 Gustave Flaubert, MADAME BOVARY - Dramatisierung von Albert Ostermaier Das ist wahrhaftig einer der berühmtesten Romane der Weltliteratur, 13-mal verfilmt, zuletzt 2000 und 2004, und seit seinem Erscheinen 1856/57 29-mal ins Deutsche übersetzt, zuletzt in einer hochgelobten Neuübersetzung 2012 von Elisabeth Edl. Das allein zeigt, dass dieser Roman über die „Sitten der Provinz“, wie der Untertitel lautet, auch nach mehr als 150 Jahren noch zu interessieren und zu faszinieren vermag. Flaubert fand die Geschichte 1848 im Journal de Rouen, wo über den Selbstmord der Arztgattin Delphine Delamare berichtet wurde. Und obwohl er die Geschichte als Romancier mit der Neutralität eines Beobachters erzählt, schwärmte Milan Kundera: „Zum ersten Mal ist ein Roman soweit, die höchsten Ansprüche der Poesie zu erfüllen.“ So ist es auch konsequent, dass die Bühnenfassung, die das Theater Wahlverwandte der Aufführung zugrunde legt, aus der Feder eines mit vielen Literaturpreisen gefeierten deutschen Autors stammt, des Lyrikers und Dramatikers Albert Ostermaier. Er hatte die Idee zur Dramatisierung von Edls Übersetzung; deren Uraufführung 2014 hatte am Münchner Residenztheater großen Erfolg. Emma Bovarys Geschichte hat offenbar auch heute noch ein großes Wiedererkennungspotenzial. „Sie ist mit ihren Gefühlsklischees, ihren schlecht verdauten Lektüren, ihrem «falschen Bewusstsein» (wie ein Marxist sagen würde) zugleich eine durchaus moderne Frau – in ihrer ganzen Zwiespältigkeit. Sie rüttelt an den Fesseln, die Geschlecht und Rolle ihr anlegen; sie treibt aber auch ihren Mann aus verschobenem Ehrgeiz zu Leistungen an, die er nie erbringen kann.“ (Züricher Tagesanzeiger) Emma ist eine etwas weltfremd im Kloster erzogene, verwöhnte Tochter eines reichen Bauern, die für sich ein Leben mit Happy End wie in den Traumwelten ihrer Romanlektüre erwartet. Auf die ganz anders geartete Realität stößt sie in ihrer Ehe mit dem wesentlich älteren Landarzt Charles Bovary, der einen jungen Ersatz für seine verstorbene erste Gattin gesucht hat, um einen in klaren Bahnen verlaufenden Ehealltag zu sichern. Emma stürzt das in entsetzliche Langeweile und sie flüchtet sich in ihre Kitsch-Romane (heute wären das die entsprechenden Angebote in Film und Fernsehen), in den Kitzel verbotener Liebesaffären mit dem Kleinstadtcasanova Rodolphe und dem Kanzleigehilfen Léon und entschädigt sich für den tristen Alltag durch einen Kaufrausch, der ihre Familie in den Ruin treibt und damit der letzte Auslöser für ihren qualvollen Selbstmord wird. Flaubert wurde von der Staatsanwaltschaft angeklagt wegen „Verstoßes gegen die guten Sitten“, „Verherrlichung des Ehebruchs“. Die berühmt-berüchtigte Fahrt in der Kutsche mit vorgezogenen Vorhängen war die Schlüsselszene im Prozess, obwohl Flaubert keinerlei Auskunft gibt darüber, was in dieser geschieht. Das angeblich so tugendstrenge 19. Jahrhundert konnte sich das offenbar problemlos ausmalen und sich darüber entsetzen. Regisseurin der Aufführung ist die in Bad Kissingen seit Jahren immer wieder gefeierte Silvia Armbruster; in der Aufführung des ebenfalls hier bestens eingeführten Tournee-Theaters Thespiskarren spielen u.a. Lisa Wildmann, Christian Kaiser, Hans Piesbergen, Ursula Berlinghof und Sebastian Strehler. Montag, 24.4. 2017 Gottfried Keller, KLEIDER MACHEN LEUTE - EURO-Studio Landgraf, Titisee Obwohl Gottfried Keller ja mit ‚Kleider machen Leute‘ eine seiner berühmtesten Novellen aus dem Zyklus ‚Die Leute von Seldwyla‘ geschrieben hat, ist es von deren Form und deren Inhalt her eigentlich ganz naheliegend, dass man diese für das Theater bearbeitet. Wo sonst als auf der Bühne wird immer wieder bewiesen, wie sehr Kleider, eine Verkleidung dazu beitragen können, dass eine vollkommen andere Person von der Umgebung wahrgenommen wird, als die, die in ihr steckt. Zum anderen ist die Novelle natürlich als Form ja in ihrer Struktur dem Drama sehr nahe, hat einen Höhepunkt und häufig bei Keller einen Komödienschluss. Ein scheinbar gemachter Mann wird der Schneider Wenzel Strapinski zunächst einmal dadurch, dass er einen sehr teuren Mantel trägt und sich auch zu benehmen und auszudrücken weiß, da er trotz seiner armen Eltern von der Mutter zu korrektem Sprechen und guten Umgangsformen erzogen wurde. Beim Aussteigen aus der Kutsche wird er für einen polnischen Grafen gehalten und lässt sich die Verwechslung amüsiert gefallen, als er im Städtchen Goldach ankommt und dort nicht nur von der Bevölkerung, sondern auch vom Amtsherren und dessen Tochter Nette umworben wird. Die liebt ihn auch nach seiner Entlarvung durch (ein dritter Punkt, der die Novelle mit dem Theater verbindet) ein Stück über einen verkleideten Grafen, das eine Gruppe aus Seldwyla während der Verlobungsfeier spielt, was ihn entsetzt in die Flucht treibt. Nette ist sich ihrer Liebe und seiner Ehrlichkeit aber sicher und setzt gegen alle gesellschaftlichen Widerstände die Hochzeit mit dem Pseudografen durch. Das Happy End kann beginnen und Wenzel zu einem wohlhabenden und angesehenen Tuchhändler in dem Städtchen werden. Keller kritisiert hier die Leichtgläubigkeit der Menschen, die sich vom schönen Schein täuschen lassen, ein Thema, das keineswegs nur ins 19. Jahrhundert gehört. Man muss sich nur vor Augen führen, auf welch tönernen Füßen der Hype um Popstars, Models, kurzzeitige Celebrities – und sei es nur aus ziemlich geistlosen Reality-Shows – steht, die SAMSTAG 09.01. in der Öffentlichkeit gefeiert werden, nur weil sie von der Medienindustrie zu Vorbildern, wichtigen Persönlichkeiten gemacht wurden. Wie viele Kurzzeitstars fällt Wenzel erstmal in Verzweiflung, als der Trubel um seine Person in sich zusammenfällt, doch wird er durch die Liebe seiner Verlobten und die Anerkennung seiner Ehrlichkeit und seiner wirklichen Fähigkeiten durch die Gesellschaft am Ende doch noch ein ‚gemachter Mann‘. Rolf Heiermann, einer der der Stammregisseure am Theater Schloss Maßbach, hat anhand von Romanen wie ‚Effi Briest‘, ‚Anna Karenina‘ und ‚Jugend ohne Gott‘ schon sein ausgezeichnetes Händchen für die Dramatisierung von Romanen bewiesen. Er hat die Bühnenfassung geschaffen und führt auch selbst Regie. Regentenbau 19:30 uhR Geschichte zum Anfassen Samstag, 6.5. 2017 Die letzte Vorstellung ist ein diesmal nicht verspäteter Beitrag des Theaterrings zum Lutherjahr 2017. Aber ‚Martin Luther & Thomas Münzer‘ ist für ihn kein rein historisches Stück, wie Autor Dieter Forte betont: „Das Stück spielt von 1514 bis 1525. Dass die Bezüge auf unsere Zeit so klar und unübersehbar sind, hat mich selbst überrascht. Es bedurfte keiner Aktualisierung, keiner für das Theater zurechtgebogenen Konfrontation. Es gibt anscheinend Konstellationen, die sich modellhaft wiederholen.“ Es ist auch nicht nur ein Stück über Luther und Münzer, sondern auch über einen berühmten Dritten: Jakob Fugger. Dessen Rolle beschreibt Forte: „Es geht um Fuggers Einführung der Buchhaltung. Es geht um die erste große deutsche Revolution. Dass beides zusammenfällt, ist vielleicht kein Zufall.“ Kirchengeschichte, Politik und Wirtschaftsgeschichte zur Zeit der Reformation werden sichtbar, denn in spannenden Handlungssträngen werden Lebensstationen Luthers denen der Machtträger Kaiser, Papst, Kurfürsten gegenübergestellt und es wird gezeigt, wie sie seine Lehre für ihre wirtschaftlichen und machtpolitischen Ziele ausnutzten. Jakob Fugger zieht die Fäden im Hintergrund, denn sie alle sind in dessen Bankgeschäfte verstrickt. Für Forte ist sein Drama „ein Paradebeispiel für den Siegeszug eines Stücks“: 1970 wurde es uraufgeführt und sorgte auf 40 Bühnen in zehn Ländern, mit ebenso scharfsinnigem wie scharfzüngigem Humor geschrieben, bei Zuschauern wie Kritikern für Furore. Aufführungen in den USA, in Japan, Frankreich, Italien, Rumänien, Ungarn, in der Türkei, den Niederlanden und in der UdSSR machen Forte zu einem der wenigen deutschen Dramatiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit internationalem Erfolg. Forte hat seinen Stoff peinlich genau recherchiert, fügt Originalund fiktive Texte in authentische historische Szenen und Situationen und zeigt so ein Panorama der Frühzeit des Konflikts zwischen Vernunft und Glauben, der Europas Sozialgeschichte seit vielen Jahrhunderten bestimmt hat. Für das Alte Schauspielhaus Stuttgart hat Manfred Langner (Intendant der Schauspielbühnen in Stuttgart) das Stück inszeniert mit einem wie immer bei EURO-Studio Landgraf sorgsam zusammengestellten Ensemble: 14 Schauspieler, unter ihnen Carsten Klemm, Benjamin Kerne und Thorsten Nindel, spielen die 27 Rollen in diesem historischen Panorama, unter denen sich viele der großen Namen der Zeit finden: Melanchthon, Friedrich von Sachsen, Karl V., Papst, Kardinal Legat Cajetan, Jakob Fugger, Albrecht von Brandenburg, Kaiser Maximilian, Ulrich von Hutten, Erasmus, Paracelsus, Hans Holbein u. a. Der SPIEGEL schrieb zur Uraufführung: „Ein ungewöhnlich lebendiges Geschichtsbild und … ein differenziertes, witziges, theaterwirksames Stück mit durchaus neuen Perspektiven.“ Bildquelle/ Fotografenangabe © Matthias Stutte, © Sabine Haymann, © Jürgen Frahm © Bernd Böhner, © Gio Löwe, © privat, Gerd Silberbauer © privat, © Romana Kochanowski Erlebnisführungen • „Bismarck privat! Kostümführung mit der Zofe Marie“ • „Salz und Salzgewinnung“ • „Am Anfang war das Salz“ Geschichte der Salzproduktion • „Kurgast.Staatsmann.Mythos. Bismarck in Bad Kissingen“ • „Bär Otto und die drei Geheimnisse!“ Spannende Führung für kleine Gäste • „Reise durch die Spielzeugwelt“ Museum Obere Saline | Obere Saline 20 | 97688 Bad Kissingen T +49 (0)971 807-1230 | Mi – So 14 – 17 Uhr www.museum-obere-saline.de Theaterring_Führungen2016_128x90.indd 1 23.06.16 11:11 SeniorenUniversität Bad Kissingen Vorlesungen 2016/2017 2016/2017 Dieter Forte, MARTIN LUTHER & THOMAS MÜNZER ODER DIE EINFÜHRUNG DER BUCHHALTUNG - Schauspiel 1517-2017 - 500 Jahre Reformation • Die Kunst der Impressionisten • Christentum und Islam. Konflikte und Kulturkontakte • Geologische Schatzkammer Franken Das Programm der Seniorenuniversität für 2017 erscheint im September 2016. Ausführliches Programm/Anmeldung: Stadt Bad Kissingen - Seniorenuniversität Rathausplatz 4 · 97688 Bad Kissingen · Tel. 0971 807-1210 · [email protected] www.seniorenuniversitaet-kg.de · www.badkissingen.de Koordination und Projektleitung: Peter Weidisch, Kulturreferent der Stadt Bad Kissingen Organisation und Betreuung: Stadt Bad Kissingen/ Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH Layout: foto-art-media | Bad Kissingen Verantwortlich für Programmgestaltung und Publikation: Gerhild Ahnert, Intendantin des Theaterrings