Das Murmeltier (Marmota Marmota)

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Von Michael Hartmann und
Luca Rößler
Klasse 6c
(Marmota Marmota)
1. Steckbrief:
Länge:
ca. 50 cm (mit Schwanz
ca. 75 cm)
Gewicht:
ca. 5 – 7 kg
Alter:
bis ca. 13 Jahre
2. Aussehen:
Das Murmeltier ist ein tagaktives
Nagetier. Murmeltiere besitzen einen
rundlichen Kopf, eine stumpfe
Schnauze, kurze Ohren, einen kurzen,
buschigen Schwanz und kurze Beine.
Sie haben grobes braunes Fell.
3. Lebensraum:
Das Murmeltier lebt in den Alpen (Deutschland, Österreich, Schweiz) und den Karpaten
( Rumänien, Polen, Ukraine) auf einer Höhe von ca. 1.500 bis 3.000 m in den
Hochgebirgen.
4. Lebensweise und Ernährung:
Murmeltiere leben in Kolonien, denn alleine hätten sie keine Überlebenschancen.
Murmeltiere sind hervorragende Kletterkünstler. Neun Zehntel ihres Lebens verbringen
sie unter der Erde. Murmeltiere ernähren sich von Pflanzen und Kräutern. Der ganze
Sommer steht im Zeichen der Vorsorge für den Winter. Immerhin verlieren sie im Lauf
des Winters bis zu 3 Kilogramm, also fast die Hälfte Ihres Gewichtes. Die Reserven
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müssen sie im Sommer wieder auffüllen. In den Sommermonaten gibt es keinen
Nahrungsmangel. Die Stängel der Pflanzen lassen sie stehen, aber die Knospen und
Blüten schätzen Sie sehr.
5. Revier und Höhle:
Das Revier der Murmeltiere ist zwischen 1 und 4 Hektar groß, besitzt mehrere
Sommerbauten sowie unzählige Fluchtröhren und einen großen Winterbau, der ein paar
Meter unter die Erde reichen kann.
Die Höhlen und Gänge bauen Sie sich mit Grabhänden. Der Bau ist ein 3 bis 4 m langer
Gang, der 1 bis 1,5 m unter der Erdoberfläche liegt. Der Gang hat einen Durchmesser
von ca. 20 cm und mündet in einer 1 m breiten Kammer. Einige Bauten sind andauernd
bewohnt, andere dienen lediglich als Fluchtorte und sind daher nicht mit den
Hauptgängen verbunden.
Mit der Zeit bilden sich vor dem Eingang Erdhügel. Ihre kräftigen Zähne dienen
hervorragend zum Auflockern der Steine. Die Grableistung der Murmeltiere ist
bewundernswert. Sie können ihre Schutzlöcher sogar durch schotterreiche Böden
wühlen, wo Menschen kaum mit einer Spitzhacke durchkommen würden. Sie bauen
ihre Gänge gerne an Felsen, da sie das Erdreich stabilisieren.
Murmeltiere bauen ihre Höhlen nie an
Hängen ohne Felsen, weil der Boden
ständig nachrutschen würde.
So ein Bau ist das Werk vieler
Generationen von Murmeltieren. Meist
besteht der Bau aus einem Gangsystem
mit mehreren Ausgängen. Blindgänge
dienen als Toilette. Ziemlich weit unten
erweitert sich ein Gang zu einem
Hohlraum, dem Schlafkessel. Der
Schlafkessel wir im Herbst mit bis zu 15
Kilogramm Heu ausgepolstert, wobei
alle Gruppenmitglieder helfen. Sie
beißen keineswegs, wie man früher dachte frische Gräser ab, um sie trocknen zu
lassen, sondern sammeln nur verdorrte Halme ein.
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6. Fortpflanzung:
Die Paarungszeit ist von April bis Anfang Mai. Nach einer Tragzeit von fünf Wochen
kommen bis zu sieben Junge zur Welt. Sie sind Nesthocker und verlassen nach fünf ein
halb Wochen den Mutterbau. Bei Murmeltieren gibt es ein dominantes und mehrere
subdominante Weibchen. Das dominante Weibchen ist das größte und schwerste
Weibchen. Nur dieses darf Junge bekommen.
Auch subdominante Weibchen paaren sich bringen aber keine Jungen zur Welt. I n der
Zeit der frühen Trächtigkeit tragen die Weibchen viele Kämpfe untereinander aus. In
dieser Zeit findet man bei subdominanten Weibchen viel höhere Werte an
Stresshormonen, die das Hormongleichgewicht durcheinanderbringen und dadurch zu
Trächtigkeitsausbrüchen führen können. Subdominante Weibchen verzichten wegen
der hohen Sicherheit der Gruppe auf eigene Fortpflanzung.
Das dominante Weibchen paart sich am häufigsten mit dem dominanten Männchen. Es
kann aber auch vorkommen, dass das dominante Weibchen eines der rangniedrigeren
Männchen zur Paarung aussucht. Manchmal machen sich subdominante Tiere auf
Reise, um eigene Gruppen zu Gründen. Im Winter mißlingt das meistens und führt zum
Tod der Tiere. Mit Glück werden sie in anderen Gruppen aufgenommen. Dominante
Paare bleiben gewöhnlich jahrelang zusammen. Wird das dominante Männchen
während der Paarungszeit von einem anderen Männchen vertrieben, so tötet das neue
Männchen alle Jungen des Vorgängers. Sie bekommen, dann neue Junge, die aber
wahrscheinlich nicht überleben werden. Da sie keine Jungen säugen müssen haben die
Weibchen ein höheres Frühjahrsgewicht, und der nächste Wurf wird dann auf jeden
Fall überleben. Eine Gruppe von Murmeltieren kann höchstens einen Wurf durch den
Winter bringen. Der lange harte Winter begrenzt also strikt die
Fortpflanzungsmöglichkeiten.
7. Winterschlaf:
Murmeltiere halten je nach Witterung und Schneelage von Oktober bis April einen
Winterschlaf. Die Murmeltiere verschließen ihren Bau von innen mit einer Stein und
Dreckschicht, die die Murmeltiere zuverlässig vor Kälte und Eindringlingen schützen
muß. Ihr Herz schlägt dann nur noch in Abständen von 3 bis 4 Minuten, in der aktiven
Sommerzeit schlägt es ca. 200 mal pro Minute. Luftprobleme gibt es keine, denn
Schnee und Boden lassen genügend Sauerstoff eindringen und Kohlendioxyd
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entweichen. Die Tiere wachen alle zwei Wochen für etwa 24 Stunden auf, um Kot
abzulassen, sich zu säubern, ihren Körper auf fast 37 Grad Celsius aufzuwärmen und
ihre Jungen zu wärmen. Alle Tiere im Bau werden gleichzeitig warm, denn dies spart
kostbare Energie.
8. Verwandte und Feinde:
Zu den nahen Verwandten des Murmeltieres zählen die Eichhörnchen und die
Präriehunde.
Zu den Feinden des Murmeltieres zählen:
Adler, Uhu, Braunbären, Luchse, Füchse, Marder, die Menschen und der lange harte
Winter.
Wenn eines der Murmeltiere eine Gefahr entdeckt, stößt es einen gellenden Pfiff aus.
Sofort flüchten alle in ihre Bodenlöcher. Nach wenigen Minuten wagen sich die ersten
Murmeltiere wieder an die Oberfläche und sehen nach, ob die Luft rein ist. Dank ihres
pfiffigen Warnsystems ist es für die Feinde der Murmeltiere nicht einfach, ein Tier zu
erwischen.
Gefährlich ist vor allem der Mensch, der das Murmeltier wegen seinem Fett lange Zeit
gejagt hat. Das Murmeltierfett wurde in der Volksmedizin als gutes Mittel gegen
Rheuma eingesetzt. Vor 200 Jahren gab es Gebiete, in denen die Murmeltiere
vollkommen ausgerottet wurden. Mit der Zeit haben sie sich jedoch dank strenger
Schutzgesetze wieder vermehren können. 1996 wurden in Österreich fast 6200 und in
der Schweiz sogar über 18300 Murmeltier geschossen. Der gefährlichste Feind der
Murmeltiere ist der Winter. In den Hochgebirgen, die die Murmeltiere bewohnen, dauert
die nahrungslose Zeit über 6 Monate.
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