Mehr als nur Durchfall: Risikofaktoren als Hinweise für eine

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Mehr als nur Durchfall: Risikofaktoren als Hinweise für eine Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhoe
Mehr als nur Durchfall
Risikofaktoren als Hinweise für eine
Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhoe
Düsseldorf (25. März 2015) – Mit der Verbreitung hypervirulenter
Stämme und der unangemessenen Anwendung von Antibiotika hat die
Zahl der Clostridium-difficile-assoziierten Diarrhoen (CDAD) in den
vergangenen Jahren zugenommen. Die Inzidenz der CDAD steigt
sowohl im Krankenhaus als auch im ambulanten Bereich kontinuierlich
an. (1, 2) Charakteristisch für eine Infektion mit Clostridium difficile sind
vor allem häufige wässrige Durchfälle und Schmerzen im unteren
Abdomen. Doch wann ist das „Symptom Durchfall“ nur die Folge eines
harmlosen Infekts und wann handelt es sich wirklich um eine CDAD?
Im Rahmen eines Pressegesprächs erörterten Experten, wie eine
Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhoe in der Praxis erkannt und
effektiv behandelt werden kann. Dabei erweisen sich im Rahmen der
Differenzial-diagnostik bestimmte Risikofaktoren wie eine
vorangegangene Antibiotikatherapie oder ein erhöhtes Lebensalter als
wichtige Hinweise für eine tatsächliche Infektion mit Clostridium difficile.
Steht die Diagnose CDAD fest, gilt orales Vancomycin bei allen
Schweregraden als überzeugende Therapieoption.
„Clostridium difficile wird durch die orale Aufnahme von
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Bakteriensporen übertragen. Normalerweise wird der Erreger von der
Gesamtheit der den Darm besiedelnden Mikroorganismen – dem
intestinalen Mikrobiom – in Schach gehalten“, erklärte Prof. Dr. Dieter
Jahn, Mikrobiologe aus Braunschweig. „Kommt es jedoch zu
Veränderungen des Mikrobioms, z.B. durch Antibiotika, kann sich das
Bakterium im Darm vermehren und eine Infektion hervorrufen.“ Die
Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD) ist die häufigste Nebenwirkung
der Antibiotikatherapie, wobei die Verwendung von Antibiotika mit
breitem Wirkspektrum wie Clindamycin, Fluorchinolone,
Cephalosporine und Breitband-Penicilline das Risiko erhöht.(3-7) In 20
bis 30 % der AAD-Fälle ist Clostridium difficile die Ursache.(8)
Risikofaktoren beachten
Um Betroffene von Patienten mit harmlosen Durchfallerkrankungen zu
unterscheiden, rät PD Dr. Anton Gillessen, Gastroenterologe aus
Münster, auf weitere Risikofaktoren für eine CDAD zu achten: „Dazu
gehören ein Krankenhausaufenthalt und ein Alter über 65 Jahre. Ältere
Personen sind aufgrund ihrer geringeren Immunabwehr häufig
anfälliger für Infektionen.“ Generell ist die Ansteckungsgefahr für
Infektionen in Langzeitpflege-einrichtungen, Krankenhäusern und
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Reha-Einrichtungen höher als in der häuslichen Umgebung.(9) Zudem
ist das Risiko, an einer CDAD zu erkranken, durch die Einnahme von
Protonenpumpenhemmern erhöht: Durch die Anhebung des pH-Wertes
im Magen wird die natürliche Barriere für pathogene Keime wie
Clostridium difficile geschwächt. In einer Metaanalyse von 39 Studien
konnte gezeigt werden, dass die Einnahme von
Protonenpumpenhemmern mit einem 1,74-fach erhöhten Risiko für eine
CDAD verbunden ist.(10) Vorerkrankungen wie Diabetes, Krebs,
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Niereninsuffizienz sind
aufgrund des geschwächten Immunsystems, der höheren
Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthaltes und der häufigeren
Antibiotikatherapie weitere Risikofaktoren für eine
Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhoe und können das Risiko für
einen schweren Verlauf erhöhen.(11-14)
Symptome richtig deuten und Diagnose sichern
Erste Warnzeichen für eine CDAD sind der abrupte Beginn und die
mehrfach täglich auftretenden wässrigen Durchfälle mit charakteristisch
fauligem Geruch sowie krampfartige Schmerzen im unteren Abdomen.
Erhärtet sich etwa aufgrund der verschiedenen Risikofaktoren der
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Verdacht einer CDAD, kann eine Stuhluntersuchung Gewissheit geben:
Hier werden die Clostridium difficile-Toxine A und B mittels ELISA oder
die entsprechenden Toxin-Gene mittels PCR nachgewiesen. „Die
Häufigkeit der CDAD im ambulanten Bereich ist nicht zu
unterschätzen“, erläuterte Jahn. Denn wie eine prospektive Studie im
niedergelassenen Bereich zeigte, enthielten 9,4 % (66 von 703) der
Stuhlproben von Patienten mit Diarrhoe aus Arztpraxen Clostridium
difficile-Toxine A und B. 53 % der Betroffenen (35 von 66) hatten sich
außerhalb eines Krankenhauses infiziert.(15)
ESCMID empfiehlt orales Vancomycin
„Liegt eine CDAD vor, ist es wichtig, rechtzeitig eine geeignete und vor
allem wirksame Therapie einzuleiten“, berichtete Prof. Dr. George
Micklefield, Gastroenterologe aus Bassum. Als First-Line-Therapie bei
schweren und komplizierten Fällen empfiehlt die European Society of
Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID) in ihren
Leitlinien den Einsatz von oralem Vancomycin. (16) „Der Wirkstoff ist in
der Formulierung Vancomycin ENTEROCAPS® 250 mg für alle
Schweregrade der CDAD zugelassen und hat sich in der Praxis
bewährt“, berichtete Micklefield. Das immer noch häufig eingesetzte
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Metronidazol ist dagegen weniger zeitgemäß: Denn seit den 2000er
Jahren wird unter Metronidazol eine ansteigende Rate an
Therapieversagern beobachtet. (17) Zudem weist die Substanz im
Vergleich zu Vancomycin eine schlechtere Wirksamkeit auf (bei
schweren Fällen 76 % unter Metronidazol vs. 97 % unter Vancomycin;
p=0,02). (18) „Mit Blick auf die empfohlenen Strategien zum rationalen
Einsatz von Antiinfektiva (Antibiotic Stewardship, ABS) sollte das im
Jahr 2013 eingeführte Fidaxomicin aus meiner Sicht aktuell nur als
Reserveantibiotikum eingesetzt werden“, erklärte Micklefield und
empfiehlt gerade im ambulanten Bereich weiter den Einsatz von oralem
Vancomycin. Die Einbettung des Wirkstoffs in eine
Polyethylenglykol-Matrix sorgt bei den Vancomycin ENTEROCAPS®
250 mg für hohe Wirkstoffkonzentrationen im Darmlumen. Studien
weisen außerdem auf eine geringere Rezidivrate mit höheren
Vancomycin-Dosen > 500 mg/Tag (entsprechend einer Dosierung von
4 x 250 mg/Tag oder 4 x 500 mg/Tag) hin.(19-20) Die geringere
Resorption von Vancomycin ENTEROCAPS® 250 mg aus dem
Magen-Darm-Trakt überzeugt zudem durch ein geringes Risiko für
systemische Nebenwirkungen. (21) „Orales Vancomycin ist damit mit
einer Wirkstärke von 250 mg für mich Mittel der Wahl“, so Micklefield
abschließend.
Literaturverweise
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RKI, Epidemiologisches Bulletin 27/2014: 233-40.
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RKI, Epidemiologisches Bulletin 24/2009: 233-42.
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Wenisch et al., Eur J Clin Microbiol Infect Dis 2012; 31:
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Shakov et al., Am J Infect Control 2011; 39: 194-8.
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17th ECCMID, O329.
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20.
McFarland et al., Am J Gastroenterol 2002; 97: 1769-75.
21.
Fachinformation, Vancomycin ENTEROCAPS® 250 mg,
Stand April 2014.
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10.
11.
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finden.
Weitere Informationen sind unter www.vancomycin.de zu
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Über RIEMSER Pharma GmbH
Die RIEMSER Pharma GmbH ist ein wachsendes europäisches und
international agierendes Spezialpharmazeutika-Unternehmen, das
Arzneimittel für komplexe Krankheiten mit hohem medizinischen Bedarf
vermarktet, verkauft und vertreibt. Mit einem strategischen
Expansionskurs baut RIEMSER seine Marktposition vor allem in
europäischen Schlüsselmärkten und für ausgewählte
Indikationsbereiche aus. Durch den zielgerichteten Erwerb von
Produkten und die strategische Akquisition von Unternehmen sowie ein
hoch entwickeltes Life-Cycle-Management verfügt RIEMSER über eine
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Vermarktung von Spezialpharmazeutika etabliert und ist ein idealer
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Spezialpharmazeutika erschließen oder die Lebensdauer und
Ertragskraft ihrer Produkte verlängern und steigern möchten. Als
verantwortungsbewusstes Unternehmen der Pharmaindustrie engagiert
sich RIEMSER in diversen medizinischen Netzwerken. Dazu gehören
unter anderem der Verein Arzneimittel und Kooperation im
Gesundheitswesen, der Bundesverband der Pharmazeutischen
Industrie und die Deutsche Krebsgesellschaft.
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Quelle: RIEMSER Pharma, 25.03.2015 (tB).
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