Vorlesung Kapitel 2

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Literatur zur Geschichte der Molekularbiologie!
!
-  Horace Freeland Judson: 'The eighth day of creation'!
!
-  James Watson: ' The double helix'!
-  Brenda Maddox: 'Rosalind Franklin - the dark lady of DNA'!
(Biographie von Rosalind Franklin)!
-  Evelyn Fox Keller: 'A feeling for the organism'!
(Biographie von Barbara McClintock)!
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- Max Perutz: 'I wish I'd made you angry earlier'!
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!
Welt der Mikrobiologie!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Vergrösserung!
Auflösung: Lichtmikroskop 0,2 µm!
!
sichtbares Licht zur Erkennung von Zellstrukturen!
Hellfeld, Phasenkontrast, Dunkelfeld, Fluoreszens!
Hellfeld: Kontrast zwischen Zellen & Medium macht die Proben!
! sichtbar!
! viele Bakterien schlecht zu sehen!
! gut bei pigmentierten Zellen!
!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Hellfeldmikroskopie!
pigmentierter Zellen:!
!
Grünalge!
!
!
!
!
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Purpurbakterium!
!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Gesamt-Vergrösserung =!
Vergrösserung der Objektiv-!
x!
Vergrösserung der Okularlinsen!
!
bei Lichtmikroskop max. 1500x!
!
max. Auflösung = 0,2 µm!
d.h. zwei Objekte, die näher !
beeinander liegen, sind nicht!
als getrennte Strukturen sichtbar!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Hellfeld: Kontrastvergrösserung durch Färben!
!
! einfache Färbung:!
! basische Farbstoffe (Methylenblau, Kristallviolett,!
! Safranin) binden an negativ geladene Zellstrukturen!
!
! differenzielle Färbung: Gramfärbung (Praktikum)!
! Unterschiede in der Zellwandstruktur führen zu unter-!
! schiedlicher Farbstoffeinlagerung
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
! differenzielle Färbung: Gramfärbung (Praktikum)!
! Unterschiede in der Zellwandstruktur führen zu unter-!
! schiedlicher Farbstoffeinlagerung!
blau = gram + Staphylococcus aureus!
rosa = gram - Escherichia coli
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Phasenkontrastmikroskop: !
verstärkt Kontraste, gut für Lebendpräparate
Hellfeld
!
!
!Phasenkontrast!
!S. cerevisiae!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Phasenkontrastmikroskop: !
!
Zellen verringern Geschwindigkeit, mit denen das Licht durch!
sie fliesst, d.h. anderer Brechungsindex als Umgebung!
wird erhöht durch Ring in der Objektivlinse: !
!dunkles Bild vor hellem Hintergrund!
!
entwickelt von Frits Zernike!
Nobelpreis für Physik 1953
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Dunkelfeld: !
!
nur vom Objekt gestreutes Licht erreicht die Linsen:!
helles Bild vor dunklem Hintergrund
Dunkelfeld!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
1. Lichtmikroskopie!
Fluoreszenzmikroskopie:!
Zellen emittieren Licht einer bestimmten Farbe, wenn Licht!
einer anderen Farbe auf sie scheint!
!
entweder durch natürliche fluoreszierende Substanzen in !
den Zellen oder durch Färbung mit Fluoreszenz-Farbstoffen
Cyanobakterien:
Hellfeld
!
! Cyanobakterien:
!Fluoreszenz !
!
!
E. coli!
DAPI!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
2. Elektronenmikroskopie!
benutzt Elektronen statt Photonen!
Elektromagneten statt Linsen!
Auflösung 0,2 nm!
!
Elektronen dringen schlecht in !
Zellen ein: Dünnschnitte (20-60 nm)!
!
Färbung mit Kontrastmitteln, die!
Elektronen streuen!
!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
2. Elektronenmikroskopie!
Transmissionselektronenmikroskopische (TEM) Aufnahme!
von Bacillus subtilis!
Mikroskopie & Zellmorphologie!
2. Elektronenmikroskopie!
Rasterelektronenmikroskop: keine Schnitte, !
!nur Oberfläche der Zellen ist sichtbar!
!
!
!
!
Rhodovibrio!
sodomensis!
Zellstruktur:Prokaryoten!
Bakterien, Archaea!
Zellstruktur:Eukaryoten!
Algen!
Pilze!
Protozoen!
Bakterien, Archaea!
Algen, Pilze,!
Protozoen!
Zellen durchs Elektronenmikroskop!
3µm!
4µm!
1µm!
Heliobacterium !
modesticaldum!
0.5µm!
Methanopyrus !
kandleri!
8µm!
Saccharomyces !
cerevisiae!
Viren!
Rhabdovirus, Eukaryontenvirus (ssRNA, !
!
!
!
Tollwut)!
E. coli phage Lambda (ds DNA)!
Kopf: 65 nm Durchmesser!
Viren!
kein eigener Metabolismus!
keine Ribosomen!
Vermehrung nur durch Infektion!
<< als Eu- und Prokaryoten!
Größenvergleich!
Gene, Genome & Proteine !
E. coli: 4.7 kb Genom, 1 Chromosom, 4300 Gene
1900 Proteine, 2.4 x 106 Proteinmoleküle
Expression einzelner Proteine sehr unterschiedlich
H. sapiens: etwa 4700 kb Genom, etwa 24000 Gene
Phylogenie !
beschreibt evolutionäre Verwandtschaft zwischen Organismen
früher: morphologisch + metabolisch
heute: molekular durch Vergleich von rRNA
Phylogenetischer Stammbaum:!
die drei Domänen des Lebens!
Mikrobielles Leben!
Überblick!
Mikrobielle Diversität!
Zellgrösse, Morphologie, Physiologie, Beweglichkeit, etc.
Diversität erlaubt Besiedlung auch extremster Habitate
auch heute noch Entdeckung neuer Arten
Mikrobielle Diversität: Energiegewinnung!
Mikrobielle Diversität: Energiegewinnung!
Chemoorganotrophe:
oxidieren organische Verbindungen;
speichern Elektronen als ATP
aerobe: brauchen Sauerstoff
anaerobe: brauchen Abwesenheit von Sauerstoff
die meisten kultivierten Mikroben sind chemoorganotroph
Mikrobielle Diversität: Energiegewinnung!
Chemolitotrophe:
oxidieren anorganische Verbindungen;
speichern Elektronen als ATP
nur Prokaryoten
nutzen Abfallprodukte der Chemoorganotrophen
Mikrobielle Diversität: Energiegewinnung!
Phototrophe:
enthalten Pigmente, die Licht als Energiequelle zulassen
(d.h. farbige Zellen)
bei Prokaryoten zwei Formen:
oxygene Photosynthese: setzt Sauerstoff frei
(z.B. Cyanobakterien)
anoxygene Photosynthese: keine Sauerstoffbildung
(z.B. Purpurbakterien)
Mikrobielle Diversität: Energiegewinnung!
Heterotrophe:
brauchen externe Kohlenstoffquellen
(alle Chemoorganotrophen)
Autotrophe:
nutzen CO2 als Kohlenstoffquelle
(viele Chemolitotrophe, fast alle Phototrophen)
= ‘Primärproduzenten’, weil sie organische Substanz aus
CO2 gewinnen
Mikrobielle Diversität: Habitate!
Sterilität ist in der Natur selten
Mikroben überall, wo es Leben gibt, auch in von Menschen geschaffenen Strukturen
Extremophile: stecken die Grenzen des Lebens ab
Mikrobielle Diversität: Habitate!
Sterilität ist in der Natur selten
Mikroben überall, wo es Leben gibt, auch in von Menschen geschaffenen Strukturen
Extremophile: stecken die Grenzen des Lebens ab
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Proteobakterien:
viele Chemoorganotrophe, z.B. E.coli
auch Phototrophe & chemolithotrophe
Phototrophic purple sulfur bacterium
Chromatium, Microbial community.
The chemolithotrophic sulfur-oxidizing
Bacterium Achromatium (H2S zu S zu SO4-)
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Proteobakterien:
grampositive: gemeinsame Phylogenie & Zellwandstruktur
z.B. Bacillus, Clostridium, Streptomyces, Streptococcus, Lactobacillus
Mycoplasmen: keine Zellwand, oft pathogen
Bacillus with endospores
Streptococci
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Proteobakterien:
grampositive: gemeinsame Phylogenie & Zellwandstruktur
z.B. Bacillus, Clostridium, Streptomyces, Streptococcus, Lactobacillus
Mycoplasmen: keine Zellwand, oft pathogen
verwandte: Cyanobakterien, oxygene Phototrophe
verantwortlich für O2-Bildung auf der Erde
Filamentous cyanobacteria
Oscillatoria
Spirulina
Morphologische Diversität der Bakterien!
Gestieltes Bacterium Planctomyces
Shown are several cells attached by their stalks to form a rosette.
Morphologische Diversität der Bakterien!
Spirochäten
Spirochetes are wide-spread in nature and some
cause disease such as Syphilis & Borreliosis
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Phototrophe grüne Bakterien
Chlorobium (Schwefelbakterium)
Chloroflexus (Nichtschwefelbakterium)
heisse Quellen, oft in Matten
ähnliche Pigmente, beide Linien autotroph
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Chlamydien & Deinococcus
Chlamydia: obligat intrazellulär, verursacht Atemwegs- und
Geschlechtskrankheiten
Deinococcus: besondere Zellwand, strahlungsresistent
Diversität der Prokaryonten: Bakterien!
Diversität der Bakterien: Extremophile!
Thermotoga & Aquifex:
Aquifex is a early branching species of Bacteria. It is a
hyperthermophile, growing optimally above 80°C.
frühes Abzweigen der Linie: frühe Erde heisser als heute
Diversität der Prokaryonten: Archaea!
Hyperthermophile
thermoacidophile
Methanogene
Halophile
Thermoacidophile
Pyrolobus, the most hyperthermophilic archaeon
Grows optimally above the boiling point of water
Diversität der Prokaryonten: Archaea!
alle Archaea sind chemotroph !
(obwohl Halobacterium auch mit Licht ATP bilden kann)!
viele chemolithotroph, v.a. extremophile!
!
Euryarchaeota:!
Methanogene - streng anaerob, Energiegewinnung durch !
!
! Bildung von Methan!
Halophile - benötigen Sauerstoff & Salz
Extreme halophilic Archaea
The tube contains cells of Halobacterium
in a highly concentrated NaCl solution
Diversität der Prokaryonten: Archaea!
alle Archaea sind chemotroph !
(obwohl Halobacterium auch mit Licht ATP bilden kann)!
viele chemolithotroph, v.a. extremophile!
!
Euryarchaeota:!
Methanogene - streng anaerob, Energiegewinnung durch !
!
! Bildung von Methan!
Halophile - benötigen Sauerstoff & Salz; enthält Pigmente zur
!
ATP-Gewinnung aus Licht (kein Chlorophyll)!
!
z.T. alkalophil!
Thermoacidophile - keine Zellwand, hohe T & niedriger pH
Thermoplasma, a cell wall-less extremely
acidophilic archaeon
Phylogenetische Analyse !
mikrobieller Gemeinschaften!
rRNA Analyse von Material aus natürlichen Proben (Boden,
Wasser, etc.) & einordnen in Stammbaum
= molekulare mikrobielle Ökologie
die meisten Mikroorganismen sind bisher nicht kultiviert worden
Genom-Analyse zum Verständnis ihres Metabolismus?
Mikrobielle Diversität: Eukaryonten!
Mikrobielle Diversität: Eukaryonten!
mikrobielle Eukaryonten = Protista
Phototrophe, z.B. Algen
Microbial Eukarya
Fungi,
Ascomycete with
conidiophores and -spores
Algae, Volvox
with chloroplasts
Protozoae, Paramecium with cilia
Mikrobielle Diversität: Eukaryonten!
mikrobielle Eukaryonten = Protista
Phototrophe, z.B. Algen
Chemotrophe, z.B. Pilze (einzellig oder filamentös)
Algen & Pilze haben Zellwände, im Gegensatz zu
Protozoen & Schleimpilzen
Mikrobielle Diversität: Eukaryonten!
Protozoen
Mikrobielle Diversität: Eukaryonten!
Flechten:
Mutualismus
Pilz + Alge/Cyanobakterium
Anker/Schutz + Primärproduzent
Symbiotic community between fungi and algae, cyanobacteria.
The color of the lichen comes from the pigments of the phototroph
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