Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group „NACHHALTIGKEIT UND WETTBEWERBSFÄHIGKEIT KÖNNEN WIR ALS FINANZDIENSTLEISTER NICHT GETRENNT VONEINANDER BETRACHTEN. NUR MIT DIESER EINSICHT WERDEN WIR DEN GESELLSCHAFTLICHEN WANDEL UND DIE NOTWENDIGEN REFORMEN ZUKUNFTSORIENTIERT STEUERN.“ Michael Diekmann, Vorstandsvorsitzender der Allianz Group, 2005 Inhalt NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE UND –MANAGEMENT AKTUELLE RATINGERGEBNISSE 6 NACHHALTIGKEIT IN DER ALLIANZ GROUP 7 KENNGRÖSSEN NACHHALTIGER ENTWICKLUNG HIGHLIGHTS 2004/2005 9 10 ZIELERREICHUNG UND NEUE ZIELE FÜR 2006 ANSPRECHPARTNER 2 12 13 Stand: Juli 2005 ALLIAN Z GROU P 2 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Nachhaltigkeitsstrategie und -management Zentrale Fortschritte bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im Kerngeschäft stellen die neue Group Risk Policy und der jüngst verabschiedete Code of Conduct dar. Beide Instrumente helfen entscheidend, die in den Nachhaltigkeitsgrundsätzen der Allianz Group beschriebene umfassende Verantwortung in den Konzern hineinzutragen. Im Jahr 2000 hat die Allianz als Ziel formuliert, auch international ein „wichtiger Motor einer nachhaltigen Entwicklung“ zu sein. Diesen Anspruch kann das Unternehmen nur einlösen, wenn es Nachhaltigkeitsaspekte im Kerngeschäft verankert. Dies bedeutet auch, den Hebel dort anzusetzen, wo es am wirksamsten ist, sprich bei der Unternehmenspolitik und der Unternehmenskultur. Deshalb müssen vor allem die zentralen Grundsätze und Leitlinien die Überzeugung der Allianz widerspiegeln, dass nur verantwortliches Handeln langfristig wirtschaftlich erfolgreich ist. NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT: WIRKUNGSVOLLE INSTRUMENTE ERARBEITET So betrachtet hat die Allianz Group inzwischen wesentliche Meilensteine auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung gesetzt: Mit der neuen Group Risk Policy ist die Nachhaltigkeitsbetrachtung im Risikomanagement verankert und prägt künftig auch die Entwicklung neuer Produkte sowie wie die Weiterentwicklung der Geschäftsstrategie in Bezug auf die Märkte der Zukunft. Parallel dazu trägt die Mitte 2005 verabschiedete Neuauflage des „Verhaltenskodex für Business Ethik und Compliance“ zu einer nachhaltigkeitsorientierten Verhaltenskultur in der Allianz Group bei. Er richtet sich mit seinen insgesamt 22 Punkten an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stellt einen Mindeststandard für alle Allianz Gruppengesellschaften dar. GROUP RISK POLICY: NEUE RISIKOASPEKTE DEFINIERT Die neuen Risikoaspekte in der Group Risk Policy sind das Resultat des 2004 abgeschlossenen Vorstandsprojekts „Risikoscreening im Underwriting“. Mit dem im Juli 2003 gestarteten Projekt wurde unter Schirmherrschaft des Vorstands Group Controlling, Accounting, Taxes, Compliance untersucht, ob und wie das Underwriting (Risikoschätzung und -übernahme) der Allianz Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Daran beteiligt waren Vertreter aus den größten internationalen Gruppengesellschaften (AGF, RAS, Allianz Cornhill). Das Projektteam kam zu dem Ergebnis, dass Nachhaltigkeitsaspekte im Interesse des langfristigen Unternehmenserfolgs künftig konzernweit einheitlicher und vor allem auch systematischer betrachtet werden müssen. Eine stärkere Beachtung sollen künftig neu aufkommende Risiken (Emerging Risks) und Reputationsrisiken (Reputational Risks) erhalten. Insbesondere die neu aufkommenden Risiken bergen für das Versicherungsgeschäft ein beträchtliches Gefährdungspotenzial. Sie werden dennoch oft zu spät erkannt, da sich die Risikobewertung üblicherweise auf vergangenheitsbezogene Daten stützt. Das Riskmanagement der Allianz Group unter Leitung des Chief Risk Officers nutzte deshalb die im Herbst 2004 anstehende Überarbeitung der Group Risk Policy, um diesen Empfehlungen zu folgen und neue Risikoaspekte einzuführen: Der Bereich der neu aufkommenden Risiken umfasst Risikotreiber, die aus technologischen Entwicklungen, wachsenden Umweltproblemen oder sozialen Missständen resultieren und den zukünftigen Geschäftserfolg gefährden können. Zur Kategorie der Reputationsrisiken zählen Imageschäden, die als Folge eines Fehlverhaltens im Management sowie in sozialen und ökologischen Problemfeldern entstehen. Die neu formulierte Risk Policy legt außerdem einen dreistufigen Ansatz zur Bewertung von Risiken fest, indem sie zusätzlich in quantifizierbare, bewertbare und nicht quantifizierbare Risiken unterscheidet. Sie ist inzwischen von allen Gruppengesellschaften anerkannt. FRÜHERKENNUNG: KOOPERATIONEN INTENSIVIERT Mit Zukunftstrends beziehungsweise neu aufkommenden Risiken befasst sich bereits seit 2002 ein Trend Assessment Committee, das in der Holding eingerichtet wurde. In enger Zusammenarbeit mit dem britischen Beratungsinstitut Oxford Analytica analysiert es kritische Trends und berichtet darüber regelmäßig an den Vorstand. Dieser erhält dadurch wichtige Hintergrundinformationen, die beispielsweise bei Investitionsentscheidungen eine Rolle spielen können. ALLIAN Z GROU P 3 Zunehmend nutzt die Allianz auch den Dialog mit externen Interessengruppen, um ihren Blick zu weiten und Entwikklungen von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. So trafen sich im Januar 2005 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Geschäftsfeldern wie Underwriting, Bank und Exportkreditversicherung mit Vertretern von Nichtregierungsorgansiationen (NGO), darunter Germanwatch, Transparency International und WWF International, um über neu aufkommende Risiken und Reputationsrisiken zu diskutieren. Daran beteiligt waren auch Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD). Resultat des gemeinsam durchgeführten Dialogforums war eine konkrete Liste von Themen, die sowohl für die verschiedenen Stakeholder als auch für die Allianz von Interesse sind und künftig in gemeinsamen Projekten bearbeitet werden sollen. Bereits umgesetzt wurde dies mit einem von Allianz und WWF International erarbeiteten Aktionsplan, der die Risiken und Chancen des Klimawandels für die Finanzindustrie darlegt und den die Allianz nun schrittweise umsetzt. Die systematische Untersuchung von Klimarisiken wird künftig von einer Kerngruppe Klimawandel vorgenommen, die sich aus Vertretern aller Geschäftsbereiche zusammensetzt. www.allianz.com/group/nachhaltigkeit/studien/klima Gemeinsam mit der OECD erstellte die Allianz einen Risikoreport zur Nanotechnologie. Der Report zeigt einerseits das enorme wirtschaftliche Potenzial dieser Technologie auf, weist andererseits aber auch auf mögliche Risiken insbesondere im Haftpflichtbereich hin. Die Allianz empfiehlt deshalb dringend, bestehende Wissenslücken bezüglich dieser neuen Technologie durch ein übergreifendes Risikomanagement zu schließen. www.allianz.com/group/nachhaltigkeit/studien/nanotech CODE OF CONDUCT: PRINZIPIEN DES GLOBAL COMPACT BERÜCKSICHTIGT Neue Transparenzanforderungen, wie sie beispielsweise der US-amerikanische Sarbanes Oxley Act aufstellt, waren Anstoß für die Erarbeitung des Allianz-Verhaltenskodex für Business Ethik und Compliance. Der Anfang 2005 verabschiedete Kodex beinhaltet in seiner Präambel auch die Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen und die Richtlinien der OECD für multinationale Unternehmen. Er gilt als Min- Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group deststandard für alle Allianz Gruppengesellschaften und gibt als zentralen Grundsatz die „redliche und regelgetreue Führung der geschäftlichen Aktivitäten“ vor: (1) Mitarbeiter müssen alle in ihrem Arbeitsumfeld einschlägigen Gesetze und Vorschriften der Länder beachten, in denen die Allianz Group tätig ist, wie auch die ihnen mitgeteilten internen Anweisungen und Richtlinien. (2) Mitarbeiter sind gehalten, sich in ihrem Arbeitsumfeld redlich und fair, mit Anstand und Integrität zu verhalten und jeden Konflikt zwischen privaten und geschäftlichen Interessen zu vermeiden. Darüber hinaus sollten sie auch im Privatleben darauf achten, den guten Ruf der Allianz Group nicht zu beschädigen. Auf dieser Basis trifft der Verhaltenskodex konkrete Aussagen zu Nicht-Diskriminierung und Diversity, zum Datenschutz, zum Umgang mit Journalisten, Kunden und Geschäftspartnern sowie zu Antikorruption und -bestechung, zu Spenden und Sponsoring, zum Umweltschutz und zur Geldwäscheprävention. Er verbietet Insiderhandel und -empfehlungen und betont die Bedeutung von Transparenz in allen Geschäftsbereichen. Um die Aufdeckung von Tatbeständen zu begünstigen, schützt der Verhaltenskodex jene Mitarbeiter, die auf Defizite und Verfehlungen aufmerksam machen und diese an Group Compliance melden. Group Compliance entscheidet dann, wie damit umzugehen ist. Die von der Allianz im Jahr 2002 ratifizierten Prinzipien des Global Compact (> www.unglobalcompact.org) sind im Anhang des Verhaltenskodex explizit aufgeführt. www.allianz.com/group/nachhaltigkeit/soziales NACHHALTIGES INVESTMENT: KOMPETENZ AUSGEBAUT Noch lassen sich zur langfristigen Korrelation der finanziellen Performance mit der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen keine eindeutigen Aussagen treffen. Unter dem Eindruck des Zusammenbruchs der „New Economy“ sowie der wertvernichtenden Finanzskandale beispielsweise bei Enron oder Parmalat ist es notwendig, langfristig sichere Investmentstrategien zu identifizieren und entsprechende Angebote zu entwickeln. Besonders gefragt sind solche Alternativen bei Pensionskassen oder privaten Rentenversicherungen, die über viele Jahre hinweg eine sichere Rendite erwirtschaften müssen. Dass Nachhaltigkeit als Selektionskriterium für das Anla- ALLIAN Z GROU P 4 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group gemanagement auch im deutschsprachigen Raum zunehmend Akzeptanz findet, beweist die Steigerungsrate sozial und ökologisch verantwortlicher Investments: Im Jahr 2004 war sie mit 25 Prozent höher denn je. Um Erfahrungen in diesem noch jungen Markt zu sammeln, verfolgt die Allianz eine Vielzahl von Aktivitäten. So kümmert sich bereits seit einigen Jahren ein eigenes Team der RCM (Großbritannien), eine Tochter der Allianz Global Investors (AGI), darum, die Zusammenhänge zu erforschen und Produkte im Bereich nachhaltiger Geldanlagen zu entwickeln. Es stützt sich zur Beurteilung nachhaltigkeitsorientierter Anlagemöglichkeiten auf das bereits 1982 errichtete so genannte Grassroots Research Netzwerk, das sich aus etwa 300 externen Fachleuten mit vielfältigen Unternehmenskontakten zusammensetzt. Inzwischen bietet die Allianz beziehungsweise ihre Tochtergesellschaften DIT und AGF Asset Management insgesamt drei nach ökologisch-ethischen Aspekten gemanagte Publikumsfonds an. Zusammen weisen sie ein Investitionsvolumen von über 200 Millionen Euro auf. Bezieht man die für institutionelle Anleger verwalteten Nachhaltigkeitsfonds und rein ethische Geldanlagen noch mit ein, beträgt das „nachhaltige“ Investitionsvolumen der Allianz Group über 3,8 Milliarden Euro. Dazu gehören auch Pensionsfonds, initiiert oder gemanagt durch Allianz Leben, RAS und die österreichische Allianz BAWAG Mitarbeitervorsorgekasse. NACHHALTIGKEITSORIENTIERTE FINANZINITIATIVEN: BETEILIGUNG VERSTÄRKT Auch die klassischen Investmenthäuser gelangen immer mehr zu der Einsicht, dass eine Analyse des Unternehmensverhaltens hinsichtlich ökologischer und gesellschaftlicher Kriterien zentraler Bestandteil der Risikobewertung sein sollte. Einen wichtigen Impuls gab diesbezüglich die im Juni 2004 beim Global Compact Leaders Summit in New York vorgestellte Initiative „Who Cares Wins“: 20 große Bank- und Investmentinstitute, darunter auch die zur Allianz Group gehörende RCM, bekräftigten damit ihre Absicht, ihr Augenmerk bei Investmententscheidungen künftig mehr auf Umwelt-, Sozialund Governance-Kriterien zu richten. Bereits seit mehreren Jahren sind die Allianz Gesellschaften an verschiedenen Foren beteiligt, die sich der Förderung nachhaltiger Geldanlagen verschrieben haben. So ist RCM Mitglied im britischen „UK Social Investment Forum“, AGI nimmt am deutschen „Forum nachhaltige Geldanlagen“ teil und RAS ist im italienischen „Forum per la Finanza Sostenible“ vertreten. ANALYSE UND RESEARCH: NACHHALTIGKEITSBEZUG GEFÖRDERT Führende europäische Investoren, die Wert auf ein gutes „Extra Financial Research“ und damit auf die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten legen, schlossen sich im Jahr 2004 zur „Enhanced Analytics Initiative“ (EAI > www.enhancedanalytics.com) zusammen. Brokern, die gute Informationen zur langfristigen Unternehmensbewertung liefern, gewähren sie mindestens fünf Prozent ihrer Provisionen für Transaktionen, die auf dieser Basis getätigt wurden. Die Allianz ist mit zwei Gesellschaften in der EAI vertreten: AGF Asset Management (Frankreich) und RCM (Großbritannien). Anfang des Jahres zeichnete die EAI sieben Banken für ihr herausragendes Research unter Einbeziehung langfristiger Faktoren aus, darunter die zur Allianz Group gehörende Dresdner Kleinwort Wasserstein. Diese erstellt regelmäßig Informationsbroschüren zum Thema nachhaltige Geldanlagen und bietet Workshops zu neuen Risikothemen an. Nachhaltigkeit in der Allianz Group 1995 Start Umweltmanagement Allianz Deutschland 2000 2001 Beschluss Nachhaltigkeitsstrategie Einrichtung internationales Strategieteam Nachhaltigkeit ISO 14001 Zertifizierung Dresdner Bank Ausweitung Umweltmanagement auf AGF, RAS, Cornhill Aufnahme in Dow Jones Sustainability Index ALLIAN Z GROU P 5 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group EIGENE GELDANLAGEN: NACHHALTIGKEITSSCREENING ABGESCHLOSSEN Bereits im Sommer 2004 wurde das Projekt „Nachhaltigkeitsscreening der eigenen Geldanlagen“ abgeschlossen. Die Untersuchung ergab, dass bereits 67 Prozent der eigenen Anlagen (Aktien mit einem Gesamtvolumen von 37,9 Milliarden Euro) in Unternehmen investiert wurden, die in mindestens einem der wichtigen Nachhaltigkeitsindizes vertreten sind. Verwundern muss dies letztlich nicht: Eine stabile Geldanlage ist seit jeher vorrangiges Ziel der Allianz Investoren. Deshalb bevorzugen sie als Anlageobjekte so genannte „Blue Chips“, sprich Stammaktien erstklassiger Firmen, für die ökologisch und sozial verantwortliches Handeln bereits vielfach zur guten Managementqualität gehört. Die Analyse empfiehlt indessen auch, die Entwicklung der eigenen Geldanlagen weiterhin zu beobachten und die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeitsleistung und finanzieller Performance künftig systematischer zu bewerten. Gesellschaft Fireman’s Fund. Der Abdeckungsgrad blieb mit 61 Prozent aller Mitarbeiter gleichwohl unverändert: Durch einen Rückgang der Arbeitsplätze um gruppenweit etwa 11.000 Stellen – größtenteils bei der Dresdner Bank (Deutschland) und bei AGF (Frankreich) – wurde die Einbeziehung von Fireman’s Fund nahezu kompensiert. STAKEHOLDERBEFRAGUNG: ERWARTUNGEN AN DIE ALLIANZ ERFASST Neben Kunden und Investoren nehmen andere Stakeholder, sprich Interessengruppen aus dem gesellschaftlichen Umfeld der Allianz, einen wachsenden Einfluss auf Handlungsspielräume und Reputationsfragen. Um ein klares Bild ihrer Erwartungen zu gewinnen, befragte die Allianz von Januar bis März 2005 deutsche Politiker, internationale Wirtschaftsjournalisten, Unternehmenschefs, Vertreter führender Wirtschaftsinstitute und internationaler NGOs sowie die Kommunikationsleiter der Allianz Tochterunternehmen. Der Rücklauf umfasste 80 vollständig ausgefüllte Fragebögen. NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT: WEITER AUSGEBAUT Einen entscheidenden Schritt, das Nachhaltigkeitsmanagement zu systematisieren, stellt die Einführung eines internetbasierten Reportingtools für die Allianz Group dar. Mit seiner Hilfe können die Allianz Gesellschaften ihre ökologischen, gesellschaftlichen und mitarbeiterbezogenen Leistungen sowohl qualitativ als auch quantitativ erfassen und an die Holding melden. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung des Konzerns lässt sich dadurch künftig vereinfachen und gleichzeitig weiterentwickeln. Wie im Statusbericht 2004 angekündigt, hat die Allianz ihr Umweltmanagement weiter ausgebaut. Es umfasst nun neben der Allianz AG, den Gesellschaften Dresdner Bank und Euler Hermes (beide Deutschland), AGF (Frankreich), RAS (Italien) und Cornhill (Großbritannien) auch die US-amerikanische 2002 Die Auswertung zeigt, dass bezüglich der Allianz sehr spezifische Vorstellungen existieren: So erwarten die Befragten vor allem eine Auseinandersetzung mit dem Thema demografischer Wandel. Auch bezüglich der Stabilität von Kapitalmärkten und der ökonomischen Entwicklung in Deutschland und Europa sind die Erwartungen an die Allianz hoch. AUSBLICK: DEMOGRAFISCHER WANDEL ALS EINE ZENTRALE HERAUSFORDERUNG Der demografische Wandel stellt die Geschäftspolitik der Allianz vor große Herausforderungen. Eine erste Studie, die die Auswirkungen des demografischen Wandels für die Kapitalmärkte auslotet, ließ die Allianz vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellen und legte sie im Herbst 2004 vor. Weitere Analysen sind bereits in Planung. 2004 2005 Beitritt zum Global Compact Aufnahme Nachhaltigkeit in Group Risk Policy Aufnahme Nachhaltigkeit in neuen Code of Conduct Start Nachhaltigkeitsberichterstattung im Internet Einbeziehung Firman’s Fund in Umweltmanagement Beitritt zur Climate Group Einbeziehung EULER Hermes in Ummweltmanagement Interner Workshop zu Reputationsrisiken Stakeholderforum Studie mit OECD zur Nanotechnologie Studie mit WWF zum Klimawandel ALLIAN Z GROU P 6 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Aktuelle Ratingergebnisse Die Aufnahme in einen Nachhaltigkeitsindex oder einen ethisch-ökologisch orientierten Fonds gilt als wichtiger Indikator für die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens. Denn aufgenommen wird nur, wer sich an konkreten Kriterien messen lässt und diese nachweisbar erfüllt. Seit dem 20. September 2004 ist die Allianz Group mit drei Unternehmen im weltweiten Dow Jones Sustainability Group Index (DJSGI > www.djsgi) vertreten: Sowohl die Allianz AG als auch die Allianz Gesellschaften AGF und RAS zählen nun zu den nachhaltigsten Unternehmen der Branche. Die Allianz AG liegt im DJSGI auf Platz zwei hinter der Schweizer Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re und ist damit der weltweit führende Direktversicherer in Sachen Nachhaltigkeit. BEWERTUNG DURCH SAM: ZWEITEN PLATZ IN DER BRANCHE ERZIELT Durchgeführt wird die jährliche Bewertung für den DJSGI durch die Züricher Sustainable Asset Management Group (SAM > www.sam-group.com), die dazu umfangreiche Recherchen anstellt und nachhaltigkeitsbezogene Informationen aus mehreren tausend Unternehmen analysiert. In der Bewertung 2005 erreichte die Allianz AG 65 Prozent der maximal SAM Rating der Allianz Group 2001 bis 2004 in % der maximal erreichbaren Punkte Gesamt Ökonomische Dimension Ökologische Dimension Soziale Dimension 0 2004 2003 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 2002 2001 möglichen Punkte und lag in allen drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales über dem Branchendurchschnitt. Die AGF konnte 63 Prozent und die RAS 53 Prozent der erreichbaren Gesamtpunktzahl erzielen. Vor allem nachhaltigkeitsorientierten Investoren gibt das SAM-Rating wichtige Hinweise für ihre Anlagestrategie. NACHHALTIGKEITSFONDS: IN DIE ALLIANZ INVESTIERT Dass die Allianz bei nachhaltigkeitsorientierten Investoren Berücksichtigung findet, beweist eine Untersuchung der 116 im deutschsprachigen Raum zugelassenen Nachhaltigkeitsfonds: In 2004 hatten mehr als 40 dieser Fonds in die Allianz investiert. Wie eine Studie des Sustainable Business Instituts an der European Business School (ebs), Oestrich-Winkel, ergab, ist die Allianz damit bei den Managern dieser Fonds das drittbeliebteste Dax-Unternehmen. Derzeit zählen acht dieser Fonds das Unternehmen sogar zu ihren Top-Ten-Investments. FINANZMARKT: TRANSPARENZ GESCHAFFEN Ratings, Studien und Hintergrundanalysen tragen dazu bei, dass der noch immer unübersichtliche Markt der nachhaltigen Geldanlagen für Investoren überschaubarer und einschätzbarer wird – eine wichtige Voraussetzung, um nachhaltiges Investment zu fördern. Da dies auch im Eigeninteresse der Allianz liegt, ist sie Partner einer Internetplattform, die als führendes Portal für nachhaltiges Investment im deutschsprachigen Raum gilt (> www.nachhaltiges-investment.org). Unternehmen, Anleger, Fondsmanager, Ratingagenturen und Journalisten können sich dort detailliert über die bestehenden Nachhaltigkeitsfonds und -indizes informieren und erhalten außerdem interessante Hintergrundinformationen. Die Allianz veröffentlicht dort eine Liste, die aufzeigt, welche Umweltund Nachhaltigkeitsfonds aus dem deutschsprachigen Raum in das Unternehmen investiert haben. ALLIAN Z GROU P 7 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Nachhaltigkeit in der Allianz Group Im Jahr 2000 hat die Allianz Group eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen und Handlungsfelder definiert. Sie orientieren sich an der so genannten Triple-Bottom-Line und sind bis heute gültig. Nachhaltigkeit heißt für die Allianz Group den ökonomischen Erfolg zu sichern und dabei die ökologischen und gesellschaftlichen Interessen der Zukunft zu berücksichtigen. ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG Wie nur wenige Branchen der Wirtschaft müssen Finanzdienstleister, insbesondere Versicherungen, Experten im langfristigen Denkens und Handeln sein. Schließlich bieten sie ihren Kunden langfristige Leistungsversprechen. Als integrierter Finanzdienstleister mit Versicherungs-, Vermögens- und Vorsorgeprodukten setzt die Allianz deshalb auf nachhaltige Entwicklungsstrategien. Sie berücksichtigt ökologische und soziale Risiken frühzeitig und trägt nach ihren Möglichkeiten zum Gegensteuern bei. Risikomanagement: Das Risikomanagement der Allianz Group nimmt für alle Geschäftsbereiche von der Lebensversicherung bis hin zum Asset Management eine zentrale Rolle ein: Es identifiziert und bewertet die Risiken, denen die Gesellschaften der Allianz Group ausgesetzt sind. Aktuell wurde die Group Risk Policy so überarbeitet, dass Nachhaltigkeitsaspekte künftig in die Risikobetrachtung systematisch integriert sind. Wissensmanagement: Die wertvollste Ressource eines Unternehmens sind seine Mitarbeiter und deren Know-how. Wissensmanagement ist deshalb eine wichtige Aufgabe quer durch den Allianz Konzern mit weltweit mehr als 160.000 Mitarbeitern. Kundenorientierung: Das seit 1997 bestehende Serviceprogramm hat entscheidend dazu beigetragen, dass der Kunde im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht. Seither gelten für alle Mitarbeiter der Allianz Group dieselben Standards beim Umgang mit Kunden. Mithilfe eines Kundenbarometers misst die Allianz regelmäßig den Grad der Kundenzufriedenheit. Seit 2004 führt das Unternehmen bei Vertragskündigungen eine Befragung nach den Motiven durch. Nachhaltigkeitsorientierte Produkte: Aufgrund ihrer Erfahrung kann die Allianz Group insbesondere Industriekunden in Sachen Risikominimierung optimal beraten und damit einen Beitrag zu deren nachhaltiger Entwicklung leisten. Privatpersonen und institutionellen Investoren bieten die Allianz Global Investors (AGI) sowie die französische Tochtergesellschaft AGF Geldanlagen, die nach Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt werden. Aktuell beträgt deren Anteil am gesamten für Drittkunden gemanagten Anlagevolumen der Allianz etwa 0,34 Prozent. ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG Auf den ersten Blick mögen die Umweltauswirkungen eines Finanzdienstleisters als vernachlässigbar erscheinen. Dass mit einer hohen Mitarbeiterzahl auch immer ein erheblicher Bedarf an Wasser, Energie und Materialien verbunden ist, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Diesen Blick hat die Allianz indessen nie gescheut und sich schon seit 1995 am Verfahren der Ökobilanzierung beteiligt. Bis heute gilt ihr die Erfassung der eigenen Stoff- und Energieströme als wichtige Grundlage, um im eigenen Wirtschaften das umzusetzen, was sie von anderen im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung erwartet: schonender Umgang mit Ressourcen bei gleichzeitiger Minimierung der Emissionen. Umweltmanagement: In Deutschland verfügen die großen Allianz Gesellschaften über ein Umweltmanagementsystem, das den Anforderungen der internationalen Norm ISO 14001 beziehungsweise der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) entspricht und nach dessen Anforderungen die Dresdner Bank zertifiziert wurde. Die Gesellschaften in Großbritannien, Frankreich, Italien und USA sind seit 2003 in das Allianz Umweltmanagement integriert, wobei ihre Systeme noch sehr unterschiedliche Reifegrade aufweisen. Die Erfassung betrieblicher Umweltdaten gilt als Minimalanspruch und deckt derzeit 61 Prozent der Konzernmitarbeiter weltweit ab. ALLIAN Z GROU P 8 Gebäudemanagement: Wesentliche Energieverbräuche gehen – neben den Dienstreisen der Mitarbeiter – zulasten der Gebäude. Beim Bau neuer Verwaltungseinrichtungen legt das Unternehmen deshalb großen Wert auf ökologische und baubiologische Aspekte. Mobilitätsmanagement: Die Überarbeitung der Richtlinien zur Reisekostenabrechnung 1999 hat zu einer kontinuierlichen Steigerung des Bahnanteils geführt und kompensiert damit zumindest teilweise die Zunahme länderübergreifender Flugreisen, ausgelöst durch die Internationalisierung des Konzerns. Emissionen: Bei der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen war die Allianz Group über die Jahre hinweg erfolgreich. Betrug der Ausstoß direkter und indirekter CO2-Emissionen pro Mitarbeiter im Jahr 1996 noch insgesamt rund 5.100 Kilogramm, so verringerte er sich schrittweise auf 3.612 Kilogramm im Jahr 2003. Im Jahr 2004 stieg er indessen wieder leicht an auf 3.990 Kilogramm. Beschaffung: Im Jahr 2002 führten die deutschen Allianz Gesellschaften eine Richtlinie zur umweltorientierten Beschaffung ein. Die Gesellschaften AGF (Frankreich) und RAS (Italien) folgten und nahmen dabei auch soziale Aspekte mit auf. Aktuell wird die gruppenweite verbindliche Einführung des Kriteriums Menschenrechte in Beschaffungsrichtlinien diskutiert. Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Human Resources Strategie: Ein hohe Reputation als Arbeitgeber ist unabdingbare Voraussetzung, um geeignete Bewerber zu gewinnen und Mitarbeiter zu binden. Die Leistungs- und Führungskultur der Allianz Group spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sie schlägt sich in den 2003 verabschiedeten Leadership Values nieder. Aus- und Weiterbildung: Ausbildung gilt der Allianz Group als wichtiges Element ihres Personalmanagements und Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. Alle Allianz Gesellschaften verfügen über Konzepte, um jungen Menschen das nötige Wissen zu vermitteln. Die meisten Gruppengesellschaften bieten ihren Mitarbeiter zudem differenzierte Weiterbildungsprogramme an. Die Weiterentwicklung von Führungskräften leistet konzernweit das Allianz Management Institut. Mitarbeiterverantwortung und Diversity: In einer Zeit des schnellen Wandels will die Allianz Group ihren Beschäftigten ein zuverlässiger und fairer Partner sein. Im Mitte 2005 verabschiedeten Code of Conduct sind die Eckpunkte dieser Unternehmenskultur klar umrissen. Finanzielle Leistungen: Die leistungs- und ergebnisorientierte Vergütung der Allianz Group basiert auf Führung mittels individueller Zielvereinbarungen. Im Jahr 2003 wurde dieses Instrument noch enger mit der wertorientierten Unternehmenssteuerung und -planung verknüpft. Ein weiteres Schlüsselelement der Personal- und Sozialstrategie ist die betriebliche Altersvorsorge. SOZIALE ASPEKTE Unter gesellschaftlichen Aspekten fasst die Allianz Group sowohl ihre Verantwortung für die Mitarbeiter wie auch ihr Engagement für das gesellschaftliche beziehungsweise regionale Umfeld, in dem sie agiert. Ein wichtiger Beitrag zu einer weltweit nachhaltigen Entwicklung ist das Angebot gut bezahlter Arbeitsplätze und qualifizierter Weiterbildung. Mehr zur gesellschaftlichen Verantwortung bei der Allianz Group finden Sie unter www.allianz.com/group/verantwortung Hinweis: Für alle dargestellten Themenbereiche können Sie im Internet aktuelle Beispiele zur Umsetzung in den Allianz Gesellschaften nachlesen: www.allianz.com/group/nachhaltigkeit ALLIAN Z GROU P 9 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Kenngrößen nachhaltiger Entwicklung Sowohl die Finanz- als auch die Sozialdaten wurden über den gesamten Zeitraum 2001 bis 2004 weltweit erhoben. Bei den Umweltdaten ist dies erst seit 2002 der Fall. Ihre Erfassung folgt der vom Verein für Umweltmanagement in Banken, Sparkassen und Versicherungen (VfU) festgelegten Kennzahlensystematik, die sich an den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) orientiert. Der Rückgang der Mitarbeiterzahlen hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt. In erster Linie ist er auf die Restrukturierung beziehungsweise Neuausrichtung der Dresdner Bank in Deutschland sowie der AGF in Frankreich zurückzuführen. Damit zwangsläufig verbunden war auch eine Anpassung der Ausbildungsstellen an den mittelfristigen Bedarf. Während die Weiterbildungsleistungen je Mitarbeiter weiter sanken, ist bei der Frauenquote im mittleren und im Top-Management erneut ein Anstieg zu verzeichnen. Kennzahlen der Allianz Group Im betrieblichen Umweltschutz konnte die Allianz Group ihre Leistungen gegenüber 2003 in nahezu allen Bereichen verbessern. Nicht gelungen ist ihr dies jedoch bei den Geschäftsreisen: Der Anstieg an Reisekilometern je Mitarbeiter führte auch zu entsprechend höheren CO2-Emissionen. 2001 2002 2003 2004 75,1 82,7 85,0 88,1 Wirtschaftliche Entwicklung Gesamte Beitragseinnahmen (Mrd. Euro) Ergebnis vor Steuern (Mio. Euro) 1.768 -1.633 2.861 5.183 Jahresüberschuss (Mio. Euro) 1.585 -1.496 1.890 2.199 4,7 -5,6 7,5 7,4 5,71 -5,40 5,59 6,01 179.946 181.651 173.750 162.180 8.245 7.589 6.063 4.906 Eigenkapitalrendite nach Steuern (%) Ergebnis je Aktie (Euro) Soziales Mitarbeiter (Anzahl) Mitarbeiter in Ausbildung (Anzahl) Durchschnittliche Teilnahme der Mitarbeiter an Weiterbildungsmassnahmen (Tage) 5,2 6,7 4,9 4,3 Fluktuationsrate (%) 12,4 12,8 13,3 13,0 Frauenanteil im mittleren und Topmanagement (%) 22,5 24,5 25,2 26,2 Umweltleistung Abdeckungsgrad Umweltmanagement (% der MA) Energieverbrauch (MJ/Mitarbeiter/Jahr) (nur Deutschland) 11,9 53 61 61 27.119 27.706 29.171 30.296 Geschäftsreisen (km/Mitarbeiter/Jahr) 4.778 2.925 2.832 3.356 Direkte und indirekte CO2-Emissionen (kg/Mitarbeiter/Jahr) 4.988 3.639 3.612 3.990 13.349 15.401 15.178 14.243 Wasserverbrauch (Liter/Mitarbeiter/Jahr) Papierverbrauch (kg/Mitarbeiter/Jahr) 665 302 241 199 Abfallaufkommen (kg/Mitarbeiter/Jahr) 246 258 333 299 ALLIAN Z GROU P 10 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Weitere Highlights 2004/2005 Verantwortung umfassend leben – das hat sich die Allianz Group vorgenommen. Die Aktivitäten in den Jahren 2004 und 2005 zeigen, dass es dem Unternehmen ernst damit ist. Und sie beweisen, dass Nachhaltigkeit bereits vielfach im Kerngeschäft verankert ist. PROJEKT ZUR REALISIERUNG VON NACHHALTIGKEITSFAKTOREN Da von erfolgreichen Beispielen und Erfahrungen einer Gruppengesellschaft auch andere lernen, werden die vielfältigen Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften innerhalb der Allianz Group künftig besser vernetzt. Im Projekt „Sustainability“ erschließt die Allianz Group neue Möglichkeiten und Leistungen der Unternehmensgruppe – auf Grundlage von BestPractice-Beispielen für Prozesse, Produkte und Service. Auftraggeber und Sponsor dieses Projekts zur „nachhaltigen Wissensvermittlung“ sind der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Michael Diekmann, und Allianz-Vorstand Helmut Perlet. In Phase eins haben zwei Projektteams erste Themenbereiche aus der Sach- und Lebensversicherung bearbeitet. Für weitere Themen wurden zusätzliche Teams zusammengestellt: Unter der Leitung des französischen Vorstandschefs Jean Philippe Thierry (AGF) und des italienischen Vorstandschefs Enrico Cucchiani (Lloyd Adriatico, für den Bereich Sachversicherung) werden systematisch Daten analysiert, idealtypische Vorgehensweisen gesammelt und gemeinsame verbindliche Zielmarken für Best Practice gesetzt. Das Projekt soll natürlich in erster Linie zur Produktivität des Vertriebs beitragen, indem es den Erfahrungsaustausch mit Gesellschaften anregt, die bereits erfolgreich in CustomerRelationship-Management oder Kundenzufriedenheitsprogramme investiert haben. Oder indem es die Möglichkeit gruppenweiter Studien erörtert, um Kosten zu senken. Nicht zuletzt wird mit diesem Projekt der Aspekt der Diversität und der internationalen Zusammenarbeit innerhalb der Allianz Group betont: Nicht nur die Expertenteams sind international besetzt, auch die weiteren Teilnehmer rekrutieren sich aus verschiedenen Hierarchieebenen sowie aus unterschiedlichen Ländern, darunter Australien, Amerika, Deutschland, Frankreich, Italien, Schweiz, Spanien und die Türkei. In einem ersten Schritt haben sie die anstehenden Themen nach Realisierungszeitraum und Wertbeitrag gegliedert und mit der Analyse von Geschäftsabläufen und Daten begonnen. Ausgewählte Pilotgesellschaften sollen diese Ergebnisse in einer anschließenden Testphase nutzen. Wenn diese erfolgreich verläuft, werden anschließend weitere Gruppengesellschaften einbezogen. BEITRITT ZUR CLIMATE GROUP Im Zuge ihrer Klimaschutzaktivitäten ist die Allianz Group im Jahr 2004 der Climate Group (> www.theclimategroup.de) beigetreten. In dieser internationalen Organisation engagieren sich Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen ebenso wie Kommunen und Regierungsvertreter. Gemeinsames Ziel ist, durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen die Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu reduzieren. Die Allianz Tochter Dresdner Bank hat sich im Rahmen dieser Initiative dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis 2008 um 28 Prozent gemessen am Stand von 1990 zu reduzieren. Zu diesem Zweck will sie sich stark im europäischen Emissionshandel engagieren. Darüber hinaus bietet das Geldinstitut aber auch innovative Produkte im Bereich Klimaschutz an. So finanziert sie beispielsweise Projekte zur Entwicklung emissionsarmer Technologien. ALLIAN Z GROU P 11 MIKRO-VERSICHERUNGEN FÜR SCHWELLEN- UND ENTWICKLUNGSLÄNDER Nach der erfolgreichen Einführung so genannter Mikro-Lebensversicherungen durch die Allianz Bajaj Life Insurance in Indien untersucht die Allianz nun gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der GTZ das Potenzial im asiatischen Raum. Werner Zedelius, Allianz Vorstand für Wachstumsmärkte, und Heinz Dollberg, in der Münchener Hauptverwaltung zuständig für Asien-Pazifik, vereinbarten dazu im Herbst 2004 mit beiden Organisationen eine strategische Kooperation. Ziel dieser Public Private Partnership ist es, in einem ersten Schritt die Nachfrage nach Kleinstversicherungen in Indien, Indonesien und Laos zu ermitteln. Danach werden die Ergebnisse in Pilotprojekten umgesetzt. Mikro-Versicherungen stellen einen wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder dar und lassen sich durch effiziente Abwicklung und Gruppenverträge kostengünstig gestalten. Mittelfristig eröffnet sich die Allianz damit einen potenziellen Massenmarkt. AGF INVESTIERT IN DIE REDUZIERUNG DER TREIBHAUSGASEMISSIONEN Die französische Allianz Gesellschaft AGF hat zehn Millionen Euro in den Fonds Carbone Européen investiert – ein Fonds der „Caisse des Dépots“, der sich auf Projekte zur Reduzierung von CO2-Emissionen spezialisiert hat und dafür eine Kapitalbasis von 100 Millionen Euro schaffen will. Auf diesem Wege möchte AGF gemäß ihrer Nachhaltigkeitsstrategie innovative Projekte finanzieren, die dazu beitragen, dass weniger Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen und die globale Erwärmung gebremst wird. Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group BESTER ANBIETER VON KRANKENVERSICHERUNGEN Bei den jährlich stattfindenden Annual Health Insurance Awards in Großbritannien hat Allianz Worldwide Care die Auszeichnung „Best International Medical Insurance Provider“ für das Jahr 2004 erhalten. Von den Juroren besonders anerkannt wurde die Leistungsgüte, die Allianz Worldwide Care über die vergangenen zwölf Monate erreicht hat, und ihre nachhaltig wirksame Selbstverpflichtung, flexible sowie qualitativ hochwertige Produkte anzubieten. Das Unternehmen hat sich auf Krankenversicherungen für Mitarbeiter von Unternehmen spezialisiert, die im Ausland eingesetzt werden. ALLIAN Z GROU P 12 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Zielerreichung und neue Ziele für 2006 Die Allianz Group hat ihre nachhaltigkeitsbezogenen Ziele im Jahr 2005 weitgehend erreicht. Für 2006 stehen neue Ziele auf dem Programm, die weitere Fortschritte auf dem eingeschlagenen Weg bedeuten werden. Ziele 2005 Umsetzung Umsetzung der Empfehlungen aus den Vorstandsprojekten im Bereich Underwriting und Im Rahmen der überarbeiteten Group Risk Policy eigene Geldanlagen sowie Ausbau eines Konzepts für ein systematisches, prospektives Risikomanagement und eine entsprechende interne Risikoforschung Weiterer Ausbau des Früherkennungssystems In Bearbeitung Intensivierung und Systematisierung des Dialogs mit Stakeholdergruppen Studien zu Klimawandel, Mikroversicherungen und Nanotechnologie in (z.B. WWF International) Kooperation mit Stakeholdern Stützung unserer Führungswerte (Leadership Values) und Hauptziele durch die Kontinuierlicher Prozess Nachhaltigkeitsstrategie Aufbau eines gruppenweiten Software-Tools für die Kontrolle, Beobachtung und Abschluss im Sommer 2005 Berichterstattung der Nachhaltigkeitsleistung Verbesserung der externen Bewertungen der Nachhaltigkeitsleistung (Ratings) Erreicht Interne Schulung zu Nachhaltigkeitsthemen Interne Workshops zu Reputationsrisiken und neu aufkommenden Risiken (z.B. Nanotechnologie) durchgeführt Aufnahme weiterer Nachhaltigkeitsaspekte (z.B. demografischer Wandel, Gesundheit) In Diskussion in die Nachhaltigkeitsstrategie Ziele für 2006 Schwerpunktmäßig hat die Allianz Group sich für den Bereich Nachhaltigkeit folgende Ziele gesetzt: INVESTMENT: VERANTWORTUNG: Gezielte Positionierung des Allianz Asset Managements im Bereich Socially Responsible Investment (SRI) Positionierung hinsichtlich der Problemfelder demografischer Wandel und Gesundheit RISIKOMANAGEMENT: TRANSPARENZ: Systematische, prospektive Risikoforschung und Ausbau der Risikofrüherkennung, vor allem auch hinsichtlich des Klimawandels Ausbau des gruppenweiten Reportingsystems zur nachhaltigen Entwicklung RATING: KOMMUNIKATION: Weiterführung des Dialogs mit Stakeholdergruppen (z.B. WWF, OECD, GTZ) Weitere Verbesserung der externen Bewertungen der Allianz Nachhaltigkeitsleistung ALLIAN Z GROU P 13 Statusbericht 2005 Nachhaltigkeit in der Allianz Group Mitgliedschaften Die Allianz ist als Gruppe oder über ihre Tochterunternehmen Mitglied in verschiedenen Initiativen zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens aktiv. Denn einer allein kann nur wenig, zusammen mit anderen aber viel bewirken. Econsense > www.econsense.de Carbon Disclosure Project > www.cdproject.net Climate Group > www.theclimategroup.org UN Global Compact > www.unglobalcompact.org UNEP Finance Initiative > http://unepfi.net World Business Council for Sustainable Development > www.wbcsd.ch Ansprechpartner DR. LUTZ CLEEMANN VORSITZENDER DES INTERNATIONALEN STRATEGIETEAMS NACHHALTIGKEIT DER ALLIANZ GROUP ALLIANZ ZENTRUM FÜR TECHNIK GMBH KRAUSSTRAßE 22, D-85737 ISMANING TEL.: +49 (0) 89-38 00-6213, FAX: -6322 E-MAIL: [email protected] WWW.ALLIANZ-AZT.DE/INDUSTRIETECHNIK DR. ASTRID ZWICK LEITERIN DES BÜROS NACHHALTIGKEIT DER ALLIANZ GROUP ALLIANZ ZENTRUM FÜR TECHNIK GMBH KRAUSSTRAßE 22, D-85737 ISMANING TEL.: +49 (0) 89-3800-6400, FAX: -6322 E-MAIL: [email protected] WWW.ALLIANZ-AZT.DE/INDUSTRIETECHNIK REDAKTIONSSCHLUSS 1. JULI 2005 TEXT UND LAYOUT AKZENTE KOMMUNIKATIONSBERATUNG, MÜNCHEN