Leseprobe - KKF

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Gesunde Getränke
Für Kinder,
Erwachsene
und Sportler
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Inhalt
Jugendliche und Erwachsene
sollten täglich mindestens
eineinhalb Liter trinken
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Trinken ist lebensnotwendig
• Fit durch viel trinken
• Das Trinken „managen”
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Kleine Leute, großer Durst
• „Kindergetränke”?
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Trinken in der warmen Jahreszeit
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Ideale Getränke beim Sport
• Trinken hält fit!
• Tipps für Breitensportler
• Fertiggetränke?
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Seite 5
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Wasser ist Leben
Getränke-Auswahl14
• Wasser ist gesund
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• Fruchtsäfte (-nektare, -saftgetränke)
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• Gemüse trinken?
19
• Limonaden20
• Energiearm, -reduziert, leicht?
20
• Kaffee, Tee
21
• Milch und Molke
22
• Alkohol, Alkopops
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Wasser ist Leben
Liebe Leserin, lieber Leser,
ohne Nahrung kann der Mensch
etwa einen Monat überleben, ohne
Flüssigkeit nur wenige Tage! Trinken
kann das Wohlbefinden und die
Gesundheit ganz wesentlich fördern:
Es kommt nur auf die richtige Menge
und auf gesunde Durstlöscher an.
Leider trinken die meisten Menschen
zu wenig, gesunde Getränke sind
nicht immer selbstverständlich! Dabei ist die Auswahl doch sehr groß!
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Wie viel trinken Sie täglich, stimmt
Ihre Flüssigkeitsbilanz? Gibt es
Besonderheiten für Kinder, Sportler
und ältere Menschen? Welche
Getränke haben viele Kalorien und
welche weniger oder gar keine?
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In dieser Broschüre lesen Sie
viele Tipps zum Lebenselixier
Wasser und anderen empfehlenswerten Getränken.
Wenn Sie Fragen – auch zu anderen
Ernährungsthemen – haben, wenden
Sie sich bitte an die AOK-Ernährungsberatung, die Ihnen gerne weiterhilft.
Ihre
AOK – Die Gesundheitskasse.
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Trinken ist
lebensnotwendig
Wasser ist Leben
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Der Mensch besteht zum größten Teil aus
Wasser: Nach rund 70 % bei Säuglingen
beträgt der Wasseranteil bei Erwachsenen
rund 60 %, bei 80-Jährigen ist es immerhin
noch gut die Hälfte.
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Alle wichtigen Organe müssen ständig mit
Wasser versorgt werden, damit sie ihre
lebensnotwendigen Aufgaben erfüllen können. Das Blut übernimmt dabei eine wichtige
Rolle: Es transportiert die aus der Nahrung
gelösten Nährstoffe zu den Muskeln und zu
allen Organen bis hin zu den (Gehirn-)Zellen.
Dort werden sie über das Zellwasser ausgetauscht. Ein dünnflüssiges Blut kann auch
mehr Sauerstoff aufnehmen, Leistungsfähigkeit und Konzentrationsvermögen steigen.
Wasser kann noch mehr: Es sichert generell
eine gute Durchblutung, auch der Haut. Sie
sehen frischer aus! Für die Schleimhäute ist
viel Feuchtigkeit schon deshalb wichtig, weil
sie dann für die Krankheitsabwehr besonders
fit sind. Nahrungsaufnahme, Verdauung, Nieren, Leber und Darm – alle Organe funktionieren besser, wenn sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden. Dann können Abbauprodukte regelmäßig als Harn und Stuhl
ausgeschieden werden.
Durch Schwitzen und damit durch Verdunsten
von Wasser wird die Körpertemperatur aufrechterhalten. Schweiß ist ein äußerst wirksames Kühlsystem, auch bei Hitze. Wasser
ist eines der Grundelemente: Wasser ist ein
Lebenselixier.
Fit durch viel trinken
Wenn Sie zu wenig trinken, verschlechtert
sich die Durchblutung. Die Folgen: Abnehmen
des Konzentrations- und Leistungsvermögens, Durstgefühl, Schläfrigkeit, erhöhte
Körpertemperatur und Herzfrequenz, Kopfschmerzen, Schwindel, Kribbeln, Sprech- und
Gehschwierigkeiten, chronische Verstopfung
(insbesondere bei ballaststoffreicher Ernährung) usw. Die Speichelflüssigkeit geht zurück
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und auch die Harnproduktion nimmt ab, dies
kann u. a. Harnwegsinfektionen fördern. Im
Extremfall kann ein Flüssigkeitsmangel sogar
zu Bewusstseinstrübungen und geistiger
Verwirrung führen: Mediziner und Pflegefachkräfte sprechen dann insbesondere bei älteren Menschen von „ausgetrocknet sein”.
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Wer erblich belastet ist, kann durch zu wenig
trinken anfälliger sein für Gicht, Nieren- und
Blasensteine sowie andere Gesundheitsstörungen.
Die Menge macht's
Menschen besitzen kein Wasserreservoir,
d. h. sie können grundsätzlich nicht auf Vorrat
trinken. Deshalb ist es wichtig, die Trinkmenge über den Tag zu verteilen, weil auch die
körperlichen Lebensvorgänge wie Stoffwechsel, Kreislauf und Atmung während des ganzen Tages aktiv sind. Andererseits braucht ein
Gesunder keine Bedenken zu haben, dass er
zu viel Flüssigkeit aufnimmt – die nicht benötigte Menge wird wieder ausgeschieden!
Etwa zweieinhalb Liter (30–40 ml pro Kilogramm Körpergewicht) Flüssigkeit braucht
der Körper eines Erwachsenen täglich, so
viel wird insbesondere über Urin, Haut, Lunge
und Stuhl wieder ausgeschieden. Weil feste
Speisen (Suppe, Gemüse, Obst und andere
Lebensmittel) etwa einen Liter enthalten, sollten Erwachsene zwischen eineinhalb und
zwei Liter täglich zusätzlich trinken, bei
geringer(er) Nahrungsaufnahme, zum Beispiel
beim Abnehmen, entsprechend mehr.
Auch Verluste durch Erbrechen oder Durchfall
müssen so bald wie möglich wieder ausgeglichen werden. Wer sich ballaststoffreich
ernährt, also zum Beispiel Vollkornprodukte
isst, sollte viel (mehr) trinken: Dann können
die Ballaststoffe im Darm aufquellen, das
Stuhlvolumen vergrößern, für günstige Entleerung sorgen und so ihre Wirkung voll entfalten.
Wie steht es mit Ihren Trinkgewohnheiten?
Gemeint ist natürlich nicht der Alkoholkonsum, obwohl in der Umgangssprache „Trinken” oft mit diesem Genussmittel verknüpft
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Kleine Leute,
großer Durst
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Kinder sind öfter durstig. Sie haben im Verhältnis zu ihrem Gewicht eine größere Körperoberfläche als Erwachsene und verdunsten daher relativ viel. Sie sind in der Regel
auch körperlich recht aktiv und beides zusammen erklärt den hohen Getränkebedarf
(ml/Tag):
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1 bis 4 Jahre
4 bis 7 Jahre
7 bis 10 Jahre
10 bis 13 Jahre
13 bis 15 Jahre
15 bis 19 Jahre
820
940
970
1.170
1.330
1.530
Quelle:
„Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr” (2000)
Kinder haben ein natürliches Durstempfinden.
Getränke sollten deshalb immer in ihrer
Reichweite stehen, damit sie sich selbst bedienen können! Eine Einschränkung der Trinkmenge, zum Beispiel aus Angst davor, Kinder
könnten sich vor den Mahlzeiten den Appetit
verderben oder langsamer sauber werden,
würde sich nur nachteilig auf ein gesundes
körperliches Selbstempfinden auswirken.
Kinder sollten nicht nur während der Mahlzeiten, sondern auch zwischendurch immer
etwas trinken. Bei übergewichtigen Kindern
dämpft ein Glas (Mineral-)Wasser (0 kcal.!) ein
wenig den Appetit; untergewichtige Kinder
sollten unmittelbar vor den Mahlzeiten nicht
größere Mengen Flüssigkeit trinken.
(Mineral-)Wasser ist auch für Kinder der ideale
Durstlöscher. Sehr empfehlenswert sind kalte
oder warme Früchtetees (auch Kräutertees
oder Malzkaffee), ggf. nur leicht gesüßt! Auch
Schorlen sind sehr gesund, wenn Frucht- oder
Gemüsesaft verdünnt wird: ein Teil Saft zu drei
Teile Wasser. Gut schmeckt übrigens ein
Schuss Fruchtsaft im Früchtetee.
Als flüssiges Nahrungsmittel ist Milch nicht
zum Durstlöschen geeignet. Trotzdem sollten
Kinder täglich etwa einen halben Liter Milch
trinken: Mit dieser Menge wird rund die Hälfte
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des Bedarfs an Kalzium – wichtig für gesunde
Knochen und Zähne – gedeckt (auch Joghurt,
Quark, Käse, Gemüse und Obst liefern Kalzium). Milch kann durch Früchte oder Kakao
schmackhafter werden (Vorsicht: Getränkepulver enthalten viel Zucker).
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„Kindergetränke”?
Limonaden, Nektare, Früchtetees (fertig zubereitet) und unverdünnte Fruchtsäfte enthalten viel Zucker (auch Fruchtzucker), etwa
vierzig bis fünfzig Zuckerwürfel in einem Liter.
Diese Menge ergibt rund 500 Kalorien und
damit etwa ein Viertel des Tagesbedarfs an
Energie eines sieben- bis zehnjährigen Kindes!
Kindergetränke? Sie sind für Kinder zwar sehr
verlockend wegen ihrer Aufmachung, bieten
jedoch kaum Vorteile gegenüber den vorstehend beschriebenen Getränken. In der Regel
sind sie aber teurer und enthalten oft mehr
Zucker. Auch die zugesetzten Vitamine und
Mineralstoffe machen sie nicht gesünder. Bei
Fertigprodukten steht in der Liste an erster
Stelle die Zutat mit dem größten Gewichtsanteil, die weiteren sind in abnehmender Menge
aufgeführt. Viele Produkte enthalten meist
mehrere Süßmacher, damit sind ihre Einzelanteile natürlich geringer.
Mit einer abwechslungsreichen Ernährung
gibt es im Allgemeinen bei Kindern keinen
Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen.
Andererseits ist zu befürchten, dass weniger
süße Alternativen und der Appetit auf gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu kurz kommen. Wird häufig
zu süß getrunken, dann kann dies eine Erklärung dafür sein, wenn Kinder zu den Mahlzeiten „schlecht” essen oder übergewichtig sind.
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sichern. Geeignet sind kleinere Mengen (0,1
bis 0,2 l) Fruchtsäfte gemischt mit kohlensäurearmen Mineralwasser. Der Kohlenhydratgehalt von Saftschorlen stabilisiert die Blutzuckerkonzentration.
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Nach sehr starkem Schwitzen können entfettete, leicht salzhaltige Fleisch-/Gemüsebrühen, natriumreiches Mineralwasser oder Tees
mit einer Prise Salz die Verluste an Wasser
und Mineralstoffen gut ausgleichen. Nach
dem Sport ist zum „Auftanken“ ein kaliumreiches Getränk günstig: Gemüsesaft mit Mineralwasser, Gemüsebouillon oder Apfel- bzw.
eine andere Fruchtsaftschorle. Auch leicht
gesüßte Kräuter- bzw. Früchtetees mit etwas
Zitronen- oder Orangensaft sind empfehlenswert. Letztere sind ggf. auch im Winter geeignet, wenn der Schweißverlust geringer ist
und eine höhere Energiezufuhr im Vordergrund steht.
Hypertone Getränke (z. B. reine Fruchtsäfte,
Fruchtnektare und zuckerreiche Getränke)
sind für einen schnellen Flüssigkeitsersatz
Selbst mischen
Fruchtsaftschorle dem Bedarf anpassen: Vor dem Sport Verhältnis
Saft zu Mineralwasser etwa 1:3,
zum Durstlöschen zwischendurch
etwa 1:5 und nach dem Sport etwa
1:2 oder 1:1!
nicht geeignet. Durch zu viel Zucker im Getränk wird die Flüssigkeitsaufnahme gebremst!
Stark koffeinhaltige Getränke sind nicht empfehlenswert. Alkoholische Getränke verzögern
die Erholung nach sportlichen Aktivitäten.
Fertiggetränke?
Was bedeuten „isoton – hypoton – hyperton“?
Isotone Getränke enthalten gleich viel gelöste
Teilchen – Kohlenhydrate oder Mineralstoffe
– wie die Flüssigkeit des menschlichen Körpers, zum Beispiel Blut. Ob es sich dabei
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aber um Zuckermoleküle (Kohlenhydrate)
oder um Mineralstoffe handelt, ist damit noch
nicht ausgesagt. Isotonische Getränke, wie
zum Beispiel Fruchtsaftschorlen und Isogetränke, ermöglichen eine schnelle Aufnahme
von Nährstoffen zusammen mit Wasser.
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Wasser, Früchte- und Kräutertees sowie
Fruchtsaftschorlen gehören zu den hypotonischen Getränken, die sich bei (Hoch-)Leistungssportlern gut für einen raschen Flüssigkeitsausgleich eignen. Eine hypertone Flüssigkeit enthält mehr gelöste Teilchen als Blut,
sie zieht daher kurzfristig Wasser aus dem Organismus in den Magen-Darm-Trakt. Hypertone Flüssigkeiten sind zum Beispiel Colagetränke, Energy-Drinks, Fruchtsäfte, Limonaden, Malzbier und manche Fertiggetränke. Sie
können im Magen ein Völlegefühl auslösen.
Die vielfach angebotenen Sportlergetränke,
meist „isotone“ bzw. leicht „hypotone“ sind
gut geeignet, die beim Hochleistungssport
bereits während der Belastung auftretenden
Wasser- und Energieverluste zu ersetzen. Für
den Breitensportler sind die vorstehend beschriebenen Getränke völlig ausreichend.
Designer-Energy-Getränke mit fantasievollen
Namen in bunten Dosen können viel Zucker
enthalten: rund 100 bis 150 Gramm pro Liter!
Aus der Zutatenliste ergeben sich die wesentlichen Inhaltsstoffe: Wasser, Zucker, Koffein
und andere Wirkstoffe wie Taurin, Kreatin,
L-Carnitin, Vitamine und Geschmacksverstärker. Antioxidativ wirkende Vitamine (z. B. Vitamin C, E und Beta-Carotin) werden mit einer
ausgewogenen Ernährung aufgenommen.
Koffein kann Ausdauer und Leistungsfähigkeit erhöhen. Kreatin und L-Carnitin werden
vom Körper ausreichend selbst gebildet, zugesetzt führen sie wahrscheinlich zu keiner
Leistungssteigerung. Dies gilt auch für Inosit,
Glucuronolacton und Taurin, ein in der Stiergalle in großer Menge vorkommender Stoff,
für den bei hoher Konzentration Nebenwirkungen wahrscheinlich sind. Designer-Energy-Getränke sind zum Durstlöschen nicht
geeignet.
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Heilwasser
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Fruchtsäfte (-nektare, -saftgetränke)
Heilwasser stammt wie Mineralwasser aus
unterirdischen Wasservorkommen. Es wird
direkt am Quellort abgefüllt. Durch den natürlichen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen hat es zusätzlich therapeutische
Wirkungen: Es kann je nach Wassertyp die
Verdauung fördern, den Blutdruck günstig beeinflussen, die Bildung von Nierensteinen verhindern usw. (siehe Etikett).
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Tafelwasser
Tafelwasser kommt nicht natürlich vor, es ist
eine Mischung verschiedener Wasserarten
(z. B. Trink-, Mineral- und Meerwasser).
Tafelwasser muss nicht gekennzeichnet sein
durch seinen Gehalt an Mineralien, Spurenelementen und sonstigen Bestandteilen.
Ob Trink-, Mineral-, Heil- oder Tafelwasser –
sie enthalten 0 kcal.!
Fruchtsäfte
Fruchtsäfte sind gesund, weil sie insbesondere die Vitamine – vor allem Vitamin C – und
Mineralstoffe des Obstes enthalten. Natürliche Kohlenhydrate (Fruchtzucker) liefern
rasch Energie, allerdings darf der Kaloriengehalt nicht unterschätzt werden. Als Durstlöscher sind Fruchtsäfte nicht geeignet – weil
sie zu süß und zu kalorienreich sind.
Besser ist es, Säfte im Verhältnis ein Teil
Fruchtsaft zu drei Teile Wasser bzw. Mineralwasser oder Früchtetee zu mischen. Diese
„Schorlen“ werden vom Körper auch besser
aufgenommen.
Fruchtsäfte werden entweder klar, naturtrüb
oder fruchtfleischhaltig angeboten. Es gibt
auch Direktsäfte (Beispiel: 100 % direkt gepresster Orangensaft mit Fruchtfleisch). Häufiger sind allerdings Säfte aus Konzentrat. Sie
sind in der Regel gleichwertig mit dem direkt
abgefüllten Fruchtsaft. Insbesondere bei nicht
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Beispiele (kcal./0,25 l):
Traubensaft, Fruchtgehalt 100 %
175 kcal.
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Orangensaft 100 %
aus Orangensaftkonzentrat
108 kcal.
Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat
Fruchtgehalt 100 %
120 kcal.
Apfelsaftschorle
aus Apfelsaftkonzentrat (50 %), Wasser,
Kohlensäure, natürliche Aromen
60 kcal.
heimischen Früchten wie Orange, Grapefruit
und Ananas wird oft Fruchtsaftkonzentrat verwendet. Auch Apfelsäfte sind dadurch während des ganzen Jahres in gleich bleibender
Qualität im Angebot.
Warum Konzentrat? Weil sich kleinere Mengen leichter lagern und transportieren lassen,
werden dem frisch gepressten Fruchtsaft
Wasser, Aromastoffe sowie ggf. Fruchtfleisch
entzogen und tiefgefroren. Bei der Rückverdünnung werden aufbereitetes Trinkwasser
sowie die übrigen Stoffe wieder zugefügt,
sodass ein dem Fruchtsaft vergleichbares
Produkt entsteht.
Fruchtnektare
Fruchtnektare enthalten Fruchtsaft oder -mark
(mindestens 25 bis 50 %) und Wasser. Bis zu
20 % kann eine Zuckerart oder Honig beigemischt sein. Stark gesüßte Getränke löschen
den Durst nicht nachhaltig, sie können viele
(überflüssige) Kalorien enthalten. Eine Alternative zu Fruchtnektar ist Fruchtsaft – mit Wasser selbst gemischt und ohne Zuckerzusatz!
Beispiel (kcal./0,25 l):
Orangennektar
Zutaten: Orangensaft 55 %, Wasser, Zucker
160 kcal.
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Fruchtsaftgetränke
Fruchtsaftgetränke enthalten einen gewissen
Anteil Fruchtsaft, der Rest ist Wasser und in
der Regel viel Zucker oder Süßungsmittel.
Sie sind weniger empfehlenswert.
Beispiel (kcal./0,25 l):
Apfelfruchtsaftgetränk mit Süßungs­
mitteln, angereichert mit Vitamin C,
Fruchtsaftgehalt: 50 %
Zutaten: Wasser, Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat, natürliches Aroma, Säuerungsmittel
Citronensäure, Vitamin C, Süßstoffe Cyclamat
und Saccharin
58 kcal.
Functional Drinks
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prebiotischer Ballaststoff Inulin, Zitronensaft
aus Zitronensaftkonzentrat
112 kcal.
Multivitamingetränke
Fruchtsäfte können mit Vitaminen angereichert sein. Bei den Fruchtsäften, den wertvolleren Produkten, handelt es sich meist um ein
Gemisch aus acht bis zwölf verschiedenen
Fruchtsaftsorten. Sogenannten ACE-Säften
sind die Vitamine A, C und E zugesetzt.
Beispiel (kcal./0,25 l):
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Diese Drinks sollen nicht nur den Durst
löschen, sondern darüber hinaus auch noch
gesundheitsfördernd oder anregend sein. Alle
möglichen Zusätze wie zum Beispiel Vitamine
(u. a. A, C, E), Mineralstoffe (u. a. Kalzium),
Probiotika (u. a. Bifidobakterien), Pflanzenzusätze – Prebiotika (u. a. Aloe vera, Aronia,
Apfelessig, Zichorie) oder sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. aus grünem Tee, Rotwein)
sind eher verkaufsfördernd als gesundheitlich
wertvoll. Wieder gilt: Bei einer ausgewogenen
Ernährung mit viel pflanzlichen Lebensmitteln,
Obst und Gemüse besteht kein Mangel.
Beispiel (kcal./0,25 l):
Mehrfrucht-Ballaststoff-Saft
Prebiotisch
Zutaten: Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat,
Ananassaft, Apfelmark, Aprikosenmark,
Pflaumenmark aus Pflaumenmarkkonzentrat,
2 % Karottensaft aus Karottensaftkonzentrat,
Multivitamin-Mehrfruchtsaft aus Mehrfruchtsaftkonzentraten und Mehrfruchtmark, angereichert mit 10 Vitaminen und
1 Provitamin, Fruchtsaftgehalt 100 %, ohne
Zuckerzusatz
Zutaten: Apfelsaft/-mark, Orangen-, Ananas-,
Mandarinen-, Maracujasaft, Nektarinen-, Bananen-, Birnen-, Aprikosenmark, Zitronensaft,
Vitamin C, Niacin, Vitamin E, Pantothenat,
Provitamin A, Vitamin B6, B2, B1, Folsäure,
Biotin, Vitamin B12
128 kcal.
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„Smoothies“ bestehen aus Fruchtmark oder
-püree in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen und mit den verschiedensten
Zusätzen – oftmals irreführend und teuer.
Besser Obst (und Gemüse) essen – es enthält
auch die Schale mit den wertvoll(st)en Wirkstoffen. Mit Multivitaminsäften und Smoothies
lässt sich die Vitaminversorgung bei einem
höheren Bedarf (z. B. Krankheit, Alter) gut ergänzen; sie sollten jedoch kein Ersatz für eine
abwechslungsreiche Ernährung sein. Weniger
bis gar nicht empfehlenswert sind Fruchtnektare, Fruchtsaftgetränke und Limonaden,
auch wenn ihnen Wirkstoffe zugesetzt sind.
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Wer abnehmen will und seine Kalorienzufuhr
einschränkt, sollte viel trinken. Das hält den
Kreislauf stabil und verdrängt ein wenig das
Hungergefühl. Zuckerreiche Getränke sind
nicht nur wegen der Kalorien ungeeignet, sie
können auch zu Heißhunger führen. Das ideale Getränk – garantiert „light“ – ist Wasser!
Empfehlenswert sind (Mineral-)Wässer, verdünnte Gemüse- und Fruchtsäfte sowie
Früchtetees.
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Kaffee
Wenn der Kaffee mit Papierfilter zubereitet
wird, werden bestimmte schädliche Stoffe
zurückbehalten; dies geschieht auch bei einem Espresso, weil hier das Wasser nur kurze
Zeit Kontakt mit dem Kaffeepulver hat. Kaffee
enthält verschiedene Säuren und Reizstoffe,
die zu Sodbrennen und anderen Magenbeschwerden führen können. Entkoffeinierter
Kaffee ist nicht gleichzeitig von diesen Reizstoffen befreit. Ein sogenannter Schonkaffee
kann säurearm und dadurch magenfreundlicher sein, jedoch Koffein enthalten. Drei bis
Beispiel (kcal./0,25 l):
Kaffee mit Milch und Zucker
62 kcal.
vier Tassen Bohnenkaffee pro Tag können
bei einem gesunden Menschen noch unbedenklich sein. Ein Malzkaffee enthält als
Naturprodukt (Getreidekörner) kein Koffein.
Tee
Werden Teeblätter fermentiert, ergeben sie
Schwarztee, werden sie mit heißem Dampf behandelt oder geröstet, entsteht grüner Tee. Bei
Tee wirkt das Koffein mehr auf das Gehirn und
das zentrale Nervensystem. Er ist nicht so
anregend wie Kaffee. Tee, insbesondere dem
grünen, wird eine vielfältige Schutzwirkung vor
Krankheiten zugeschrieben (z. B. Herz-Kreislauf, Krebs). Solche Wirkungen sind bisher
wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Deshalb gilt Tee als ein Genussmittel; er kann eine
ausgewogene, vielseitige Ernährung nicht
ersetzen.
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Früchtetees werden als einzelne Sorten (z. B.
Hagebutte, Malve, Rotbusch – Roibos), meist
jedoch als Mischungen angeboten. Die Vielfalt ist sehr groß: Hibiskus, Holunder-, Heidel-, Johannis-, Brombeeren und Himbeeren
usw. Die Zutatenliste gibt nähere Auskunft;
Eisteegetränke sind nicht empfehlenswert.
Ob kalt oder warm getrunken sind Früchtetees ideale Durstlöscher für alle – 0 kcal.
Kräutertees, zum Beispiel Kamille, Lindenblüten, Pfefferminz, Salbei, sollten wegen
ihrer arzneilichen Wirkung nicht längere Zeit
regelmäßig getrunken werden. Öfter die
Sorte wechseln oder Kräuterteemischungen
verwenden!
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Beispiel (kcal./0,25 l):
Eistee-Getränk
Zutaten: Wasser, Schwarztee, Hagebutte, Zucker, Fruchtsaft aus Saftkonzentrat (5 % Pfirsich, Zitrone), Zitronensäure, Aroma,
Teeextrakt mind. 1,5g/l
83 kcal.
Milch und Molke
Milch ist im Rahmen einer gesunden Ernährung unentbehrlich, insbesondere wegen des
Knochenminerals Kalzium. Als flüssiges Nahrungsmittel ist es nicht zum Durstlöschen geeignet. Sehr erfrischend können Mixgetränke
sein: Buttermilch, Joghurt oder ein anderes
Sauermilchprodukt mit derselben Menge (Mineral-)Wasser mischen und gut verquirlen. Tipp:
Etwas Gemüse- oder Fruchtsaft dazugeben.
Beispiele (kcal./0,25 l):
Milch 3,5 % Fett – 168 kcal.
Milch 1,5 % Fett – 122 kcal.
Buttermilch – 98 kcal.
Molke – 50 kcal.
Joghurtdrink, 0,1 % Fett
Zutaten: Magermilchjoghurt, entrahmte Milch,
Fruchtsüße, Oligofruktose, Verdickungsmittel
Pektin
160 kcal.
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www.aok.de
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Bestell-Nr. 1065 – © KKF-Verlag, 84503 Altötting. Die Ausführungen stellen eine Kurzfassung dar, ersetzen keinesfalls die ärztliche bzw. Ernährungsberatung.
Bildnachweis: Fotolia. (06/2014)
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