PDF Datei - 100% Erneuerbare Energien

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Technische Hochschule Köln
Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik (IME)
Momentanregelung mit Licht emittierden
Dioden (LED) Lampentreibern
Masterarbeit
vorgelegt von
Nora Orsolya Kovacs
Matrikelnummer:11107467
Erstprüfer
Zweitprüfer
Prof.Dr.-Ing. Eberhard Waenschmidt
Prof.Dr.-Ing. Christian Dick
Köln, 23. Mai 2016
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Abschlussarbeit selbständig und
ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommene Gedanken sind als solche kenntlich gemacht.
Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröentlicht.
Köln, 23. Mai 2016
Nora Orsolya Kovacs
Erklärung zur Veröentlichung
Ich bin damit einverstanden, dass meine Abschlussarbeit vom Betreuer im Internet veröffentlicht wird.
Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröentlicht.
Köln, 23. Mai 2016
Nora Orsolya Kovacs
Bildrechte
Die folgenden Abbildungen habe ich von anderen Autoren übernommen:
Abb. 1 : Weltenergieverbrauch
Abb. 2 : Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Primärenergieverbrauch und gesamten
Endenergieverbrauch
Die Nutzungsrechte für die Veröentlichung im Rahmen dieser Masterarbeit sind mir
nicht erteilt worden, weil sie Teil öentlicher Studien waren.
Köln, 23. Mai 2016
Nora Orsolya Kovacs
i
Danksagung
Ich möchte allen Menschen danken, die mir bei dieser Masterarbeit zur Seite standen.
Mein ganz besonderer Dank gilt besonders Herrn Prof. Dr. Waenschmidt, der diese Arbeit erst ermöglicht hat. Denn er stand mir bei Problemen immer zur Verfügung und gab
wegweisende Ratschläge und konstruktive Kritik bei schwierigen Fragestellungen und ihren
Problemlösungen. Weiterhin möchte ich mich auch bei meinem Korreferenten Herrn Prof.
Dr. Christian Dick bedanken, der ebenfalls meine Arbeit mitbetreut hat.
An dieser Stelle gilt mein äuÿerster Dank vor allem meiner Familie, die mein Studium
erst ermöglicht hat und mir bei der Erstellung dieser Arbeit liebevoll und geduldig zur
Seite stand.
Ich danke Herrn Prof. Dr. Michael Brunner, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat in
seinem Labor zu arbeiten und mir für meine Masterarbeit benötigtes Material zur Verfügung gestellt hat.
Danken möchte ich auch Herrn Jochen Reichert, M.Sc., dem Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Institut für Elektrische Energietechnik und Herrn Sebastian Steneberg, M.Sc.,
dem Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Angewandten Optik und Elektronik für die groÿzügige Hilfsbereitschaft.
ii
Kurzfassung
In der Zukunft wird der Anteil der erneuerbaren Energiequellen in der Stromerzeugung immer gröÿer. Gegenüber konventionellen Kraftwerken haben diese keine rotierende Masse,
die plötzliche Leistungsschwankungen im Netz ausgleichen können. Die vorliegende Masterarbeit bietet eine neue Lösung für die Erstellung der im Netz fehlenden Leistung durch
den im Lampentreiber bendlichen Umrichter. Basierend auf der neuen Regelung wurde in
dieser Abschlussarbeit die Entwicklung, der Aufbau und die Versuchsdurchführung eines
Philips LED Lampentreibers durchgeführt.
Abstract
Recently, there is an increasing demands for the electric power transmission control systems, because the increasing renewable energy in the power grid reduces the amount of
conventional available rotating generators. This may aect the grid control, especially the
instantaneous reaction using the inertia of rotating generator masses. The current paper
presents a method of maintaining the power uctuation in the electrical grid without sufcient instantaneous power from rotating inertia. Contrary to previous approaches, the
new method uses LED lamp drivers to cover the required energy using the intermediate
capacitor as storage, by modifying a 33 W Philips LED lamp driver.
iii
Inhaltsverzeichnis
Aufgabenstellung
6
1
7
2
Einleitung
1.1
Motivation und Problemstellung
1.2
Zielstellung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
1.2.1
Der Stand der Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
1.2.2
Das Konzept der virtuellen Inertia
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
1.2.3
Anforderungen und Bedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
Methodik
1.4
Aufbau und Gliederung der Arbeit
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Grundlagen des Energieversorgungsnetzes
2.2
4
7
1.3
2.1
3
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
11
13
Strom- und Spannungsschwankungen im Energieversorgungsnetz
. . . . . .
13
2.1.1
Kompensierung durch rotierende Massen . . . . . . . . . . . . . . . .
13
2.1.2
Kompensierung durch Zwischenspeicher
. . . . . . . . . . . . . . . .
14
Die Frequenzregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
2.2.1
Grundlagen der Frequenzhaltung
14
2.2.2
Die Denition der Momentanreserve
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
Grundlagen der Licht emittierenden Dioden (LED)
17
3.1
Die Vor- und Nachteile der LED Lampen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
3.2
Der Betrieb von LEDs
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
3.3
Funktionsweise der PFC bei LED-Lampentreibern
. . . . . . . . . . . . . .
18
3.3.1
Der Denition des Power Factors (PF) . . . . . . . . . . . . . . . . .
18
3.3.2
Leistungsfaktor bei Brückengleichrichter . . . . . . . . . . . . . . . .
19
3.3.3
Die Verbesserung des Leistungsfaktors
. . . . . . . . . . . . . . . . .
19
3.3.4
Kennwerte von PHILIPS LED Lampen und LED Driver . . . . . . .
21
Die Entwicklung der Regelung
4.1
Stufe 1: Die Realisierung der Steigung am Zwischenkreiskondensator
4.1.1
4.2
23
Messergebnisse und Diskussion
. . . .
25
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
Stufe 2: Regelung der Kondensatorspannung mit Hilfe eines Potenziometers
26
4.2.1
Messaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
4.2.2
Messergebnisse und Diskussion
27
iv
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3
4.4
Stufe 3: Die Erstellung der Messbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
4.3.1
Messaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
28
4.3.2
Messergebnisse und Diskussion
28
Stufe 4: Regelung des Zwischenkreiskondensators mit der Hilfe eines Funktionsgenerators
4.5
4.6
4.7
5
6
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
4.4.1
Messaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
4.4.2
Messergebnisse und Diskussion
29
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Stufe 5: Die Entwicklung des Frequenz-Spannung-Umrichters
. . . . . . . .
31
4.5.1
Frequenz zu Spannung Umrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
31
4.5.2
Dimensionierung der Regelwerte
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33
4.5.3
Die durchgeführte Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
4.5.4
Messung der praktisch aufgebauten Schaltung . . . . . . . . . . . . .
34
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
Stufe6
4.6.1
Die Optimierung der Gröÿe der Regelspannung
. . . . . . . . . . . .
35
4.6.2
Die Optimierung der Welligkeit der Regelspannung . . . . . . . . . .
37
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
Stufe7
4.7.1
Die Beschreibung des Messaufbaus
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
4.7.2
Der Ablauf des Versuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
4.7.3
Messergebnisse und Diskussion
39
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Konstruktion eines universalen PFC Moduls
43
5.1
Die Entwicklung des Layouts
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
5.2
Die Wicklung des Transformators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
5.3
Die Herstellung der Platine
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
5.4
Messung und Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
Optimierungsvorschläge und Zukunftsaussichten
47
6.1
Weiterentwicklung des LED-Treibers
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
6.2
Neufertigung der Ersatzplatine
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47
Abstract IESC Conference 2016
49
Abkürzungsverzeichnis
51
Inhalt der CD
51
Bilderverzeichnis
53
Tabellenverzeichnis
54
Anhang
58
v
Aufgabenstellung
Der Schwerpunkt dieser Abschlussarbeit liegt in der Entwicklung, dem Aufbau und der
Versuchsdurchführung eines Treibers für LED Lampen.
Im Rahmen dieser Entwicklung wird ein von der Firma Phillips erworbener, schon im
Handel bendlicher Lampentreiber analysiert und umgebaut werden, um den erforderten
Regelungsprozess zu erhalten. Während der Regelung wird im Umrichter die Spannung des
Zwischenkreiskondensators durch die Änderung der Netzfrequenz geregelt.
Das Ziel der Regelung ist die in dem elektrischen Netz durch die rotierenden Massen
entstehende Momentanreserve zu erzeugen, um einen Ausgleich herzustellen, falls nicht
ausreichend Masse im Netz zur Verfügung steht. Dies hat zur Folge, dass die Balance
zwischen der Energieerzeugung und dem Energieverbrauch nicht zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein kann. Die Änderung der Netzfrequenz zeigt den Gleichgewichtszustand an,
der in festgelegten Grenzen bleiben soll. Um die Netzfrequenz zu beeinussen, wird der in
dem Lampentreiber schon eingebaute Umrichter als virtueller Inertia betrachtet und durch
die entwickelte Zusatzschaltung geregelt werden.
Ein groÿer Teil der Arbeit wird sich mit der Entwicklung verschiedener Erweiterungsplatinen zur Steuerung des Zwischenkreiskondensators beschäftigen und mit dieser Steuerung wird auch die Leistung, welche die Lampe aufbringt, geregelt. Während der Implementierung werden sieben Ersatzstufen für die vorhandene Treiberplatine entworfen und
eingesetzt werden. Nach dem Aufbau der Steuerplatinen sollen ausreichende Tests der aufzubauenden Hardware durchgeführt und diese in Betrieb genommen werden. Die hierbei
erzielten Ergebnisse sollen dokumentiert werden.
Ferner wird gezeigt, wie diese Regelung bei einem allgemeinen Treiber für Lampen benutzt werden könnte, nämlich durch die Realisierung einer Universalschaltung für Lampentreiber. Zur Realisierung des Hardware-Teils besteht der erste Schritt in einer genauen
Anforderungsanalyse, die es ermöglicht, passende Hardware-Komponenten auszusuchen.
Nach der Auswahl passender Komponenten ist ein entsprechender Schaltplan zu entwerfen.
Ein im Anschluss aufzubauender Prototyp soll sicherstellen, dass die gewählten Komponenten und ihre Verschaltung alle Anforderungen erfüllen. Sobald dieser Schritt erfolgreich
durchgeführt wurde, kann ein passendes Platinenlayout entwickelt, gefertigt und bestückt
werden.
Zum Schluss soll die Platine analysiert und die Messergebnisse ausgewertet werden.
6
Kapitel 1
Einleitung
1.1 Motivation und Problemstellung
In den letzten drei Jahrzehnten sind die Preise für fossile Energieträger (Erdöl, Erdgas,
etc.) allgemein gestiegen. Die Gründe dafür sind mehrseitig, wie der steigende Energieverbrauch in den Schwellenländern der Kontinente Afrika, Asien und Lateinamerika zeigt
(Abb. 1.1) [1]. Um in der Zukunft eine konstante und kostengünstige Energieversorgung
für den privaten und industriellen Bereich sicherstellen zu können, soll der Anteil der erneuerbaren Energiequellen in der Energieerzeugung erhöht werden.
Abbildung 1.1:
Weltenergieverbrauch [3]
7
Mit der Stärkung des öentlichen Umweltbewusstseins und der privaten Unterstützung
durch einen bewussten Lebensstil wird die Erweiterung der regenerativen Energieträger,
wie etwa Wind, Sonne und Biomasse möglich gemacht. Diese Entwicklung ist auch in
Deutschland bemerkbar. Mit der Liberalisierung der Energiemärkte ist im Jahr 2000 das
Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in Kraft getreten [1].
Im Primärenergieverbrauchsbereich ist der Anteil von 2,9% im Jahre 2000 auf 11,3% bis
zum Jahre 2014 gestiegen. Im Endenergieverbrauchsbereich hat sich dieses Verhältnis auf
13,5% verdreifacht (siehe Abb. 1.2) [2].
Abbildung 1.2:
Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Primärenergieverbrauch und gesamten Endenergieverbrauch [4]
Aufgrund der fehlenden Vorhersagbarkeit erneuerbarer Energieerzeugung ist ein stabiler
Betrieb des elektrischen Netzes nur möglich, wenn die auf diese Weise entstehenden kurzfristigen und unvorhersehbaren Schwankungen in der Energieversorgung durch eine groÿe
Menge vorgehaltener Reserveleistung ausgeglichen werden können.
1.2 Zielstellung
Wegen des immer gröÿeren Anteils erneuerbarer Energien wird immer weniger rotierende,
mechanische Schwungmasse auf dem Netz zur Verfügung gestellt. Ohne diese rotierende
Inertia kann die Abnahme der Momentanreserve nicht verhindert werden. Die Aufgabe der
Momentanreserve ist es die im Netz entstehenden Leistungsschwankungen zu korrigieren.
In Kapitel 2 werden die Grundlagen der Leistung- und Frequenzregelung detaillierter erwähnt.
8
1.2.1 Der Stand der Technik
Um dieses Leistungsdezit oder den Leistungsüberschuss durch die Virtuelle Synchronmaschine (VISMA) auszugleichen, sind von anderen Instituten die folgenden Fallstudien
schon vorgestellt worden:
•
TU Wien Nachbildung der mechanischen Schwungmasse mit Umrichtern und Zwischenkreisspeichern,
•
TU Clausthal - Virtuelle Synchronmaschinen (VISMA) zur Einbindung regenerativer
Erzeuger in elektrische Netze,
•
ENERCON Model Inertia Emulation für Windkraftanlagen zur Bereitstellung
von gespeicherter Energie des Rotors für den Bedarf der Momentanreserve [5].
Obwohl die Methodik ähnlich ist, ermöglicht das in dieser Arbeit vorgestellte Konzept
nicht die Einsatzbereiche Photovoltaik (PV), Blockheizkraftwerke (BHKW), Windenergie,
Flexibles Drehstromübertragungssystem (FACTS) und Batteriesysteme, sondern das noch
nicht ausgenutzte Potenzial im Bereich Beleuchtung.
1.2.2 Das Konzept der virtuellen Inertia
Das Konzept der Virtuellen Schwungmasse (oder Inertia) repräsentiert die Energie, die
bereitgestanden oder aufgenommen werden muss. Wenn die Leistungsdierenz negativ ist,
verursacht es einen Verbrauchsüberschuss und den Abfall der Frequenz. Wenn die Leistungsdierenz positiv ist, entsteht ein Erzeugungsüberschuss für das Übertragungsnetz
und die allgemeine Frequenz steigt an [6].
Abbildung 1.3:
Momentan-Leistungsreserve für den Worst-Case eines Lastsprungs von 3 GW im europäischen ENTSO-E-Netz [9]
9
1.2.3 Anforderungen und Bedingungen
Vorausgesetzt, dass im Netz nur erneuerbare Energiequellen existieren, kann ein Extremfall mit einem Leistungsverlust von 3 GW im ENTSO-E-Netz (entsprechend 372 MW im
deutschen Netz) berechnet werden. Da die Primärregelung beim Störungsfall innerhalb
von 20 Sekunden reagieren soll, soll in Deutschland 3720 MWs als Momentanreserve zur
Verfügung gestellt werden [7].
Der in dieser Masterarbeit benutzte Lampentreiber kann nur einen sehr kleinen Teil
der zusätzlich benötigen Leistung bereitstellen. Grund dafür ist die geringen Kapazität des
Kondensators, welche sich in dem Treiber bendet (die Werte sind im Kapitel 4 vorgestellt).
1.3 Methodik
Es gibt drei verschiedene Regelungsmöglichkeiten für die Realisation der Problemstellung.
Das Ziel, dass die Leistung der Lampe proportional zur Frequenz geregelt werden soll, kann
mit dem Verhältnis von Leistung, Spannung und Frequenz beschrieben werden. Die drei
Methoden sind:
•
Möglichkeit 1:
df
dt
∝ P : die mit dem Netz ausgetauschte Leistung ist proportional zur
Frequenzänderung und zur Anlaufzeitkonstante Ta;
•
Möglichkeit 2:
dUC0 (t) ∝
R
I(t)dt ∝ P (t):
die Spannungsänderung am Kondensator
ist proportional zum Integral des Stromes und zur Leistung;
•
Möglichkeit 3:
UC0 = geregelt ∝ I ∝ P :
Sollspannungswert am Kondensator wird
erstellt und der Strom wird abhängig von der Frequenz erzeugt.
In dieser Masterarbeit wird die dritte Methode gewählt. Mit der Hilfe einer Zusatzschaltung wird der Regelung der Spannung am Zwischenkreiskondensator (UC0 ) gelöst
(Abb. 1.4).
Abbildung 1.4:
Momentan-Leistungsreserve für den Worst-Case eines Lastsprungs von 3 GW im europäischen ENTSO-E-Netz [9]
Im folgenden Bild (Abb. 1.5) sind die erwartenden Signale eingezeichnet. Die konstante
Spannung am Zwischenkreiskondensator, die vor der Zusammenlegung der entwickelten Regelung konstant war, wird abhängig von der Netzfrequenz auf einem bestimmten Sollwert
10
Abbildung 1.5:
Funktionsweise der Stuerung des Zwischenkreiskondensators
(UC0 )
geregelt werden. Wenn die Steigung des
df
dt Wertes gröÿer als null ist, wird positive oder
negative Leistung erstellt. Der Zwischenkreiskondensator verhält sich wie eine Batterie: er
speichert Energie, wenn im Netz ein Erzeugungsüberschuss auftritt und gibt Leistung bei
einem Verbrauchüberschuss ab.
Um diese Regelung auszubauen, legen drei Lösungsmöglichkeiten vor:
•
Lösung 1: im Programm MATLAB simulieren;
•
Lösung 2: im Programm LT Spice simulieren;
•
Lösung 3: einen existierenden Lampentreiber umbauen.
Bei einer Simulierung kommt das Problem vor, dass ein oder mehrere Bauteile vom
Hersteller nicht vorgelegt werden. Deswegen ist die dritte Lösung gewählt, obwohl für den
LED-Treiber von Philips kein Schaltplan vorliegt. In Abb. 3.6 sind der LED Lampen Treiber und die LED Lampe fotograert.
1.4 Aufbau und Gliederung der Arbeit
Die Masterarbeit ist in sechs Kapitel aufgeteilt. Im ersten Teil meiner Arbeit werden die
wichtigsten Grundlagen, die für das weitere Verständnis der folgenden Kapitel von Nöten
ist, ausführlich erläutert werden. Hierbei werden zunächst die Grundlagen der Frequenzregelung und die Regelung der Momentanreserve erklärt.
11
Abbildung 1.6:
LED Lampen Treiber und LED Lampe
Der Einstieg über die Funktionsweise und Regelung der LED Lampen und die Denition des Leistungsfaktors, welcher das Hauptelement der Schaltung ist, erfolgt im dritten
Kapitel. Dazu wird zuerst der Betrieb der LED Lampe vorgestellt und genauer beschrieben werden. Darauolgend wird die Funktionsweise des PFCs, der für die Regelung des
Leistungsfaktors verantwortlich ist, nähererläutert werden.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Testaufbau der stufenweisen Entwicklung des
LED Treibers. Für jede Stufe wird die Auswertung und Diskussion erläutert und anschlieÿend wird ein Einblick auf die Messergebnisse der implementierten Zusatzschaltung gewährt.
Im fünften Kapitel ndet die Beschreibung der Ersatzplatine der LED Lampe statt. Dazu werden zuerst die Funktion und der Einbau der Leiterplatte beschrieben. Darauolgend
wird der selbst entworfene Schaltplan, sowie das erstellte Layout vorgestellt.
Anschlieÿend ziehe ich im sechsten Kapitel ein abschlieÿendes Fazit und gebe einen aus
den Erkenntnissen der Masterarbeit gewonnenen Ausblick auf zukünftige Arbeiten und
Schritte, die für die Weiterentwicklung und Optimierung des LED Lampentreibers notwendig sind.
12
Kapitel 2
Grundlagen des
Energieversorgungsnetzes
2.1 Strom- und Spannungsschwankungen im Energieversorgungsnetz
2.1.1 Kompensierung durch rotierende Massen
In einem Energieversorgungsnetz, welches mit den leistungsstarken elektrischen Drehmaschinen verbunden ist, können die entstehenden Frequenzänderungen durch Rückgri der
Generatoren und ihrer Antriebsmaschinen ausgeglichen werden. Die Maschinen vermögen
die kinetische Energie mit Hilfe der Drehzahländerung zu speichern. Die Regelung der einspeicherte Leistung ist oft mit deutlichen Drehzahlschwankungen an den Generatoren und
die Frequenzänderungen im Netz verbunden. Die motorischen Antriebe wirken dabei mit
ihrer mechanischen Trägheit vielfach frequenzstabilisierend [10].
Die zur Kontrolle benötigte relative Leistungsänderung
quenzänderung
∆f ,
die Nennfrequenz
f0
∆P/P0
und Anlaufkonstante
lässt sich durch die Fre-
TA
mit der folgenden Be-
ziehung bestimmen:
∆P (t)
∆f (t)
d
= TA ·
·
[11].
P0
d(t)
f0
(2.1)
TA ist die Anlaufkonstante, die als jene Dauer deniert ist, die ein leerlaufender GeneratorTurbinen-Satz unter Einwirkung seines Nennmoments benötigt, um aus dem Stillstand auf
seine Nenndrehzahl zu beschleunigen. Der typische Wert für eine klassische, zentrale Anlage ist eine Anlaufkonstante von 10 s [11]. Für das europäische Energieversorgungsnetz
wird die Formel mit der Anlaufkonstante von 20 s verwendet [12].
Wenn die Leistungsdierenz negativ ist, ergibt sich ein Erzeugungsdezit, beziehungsweise ein Verbrauchsüberschuss. Laut der obigen Gleichung verursacht er mit der Zeit einen
negativen Frequenzgradienten. Angenommen die Drehmaschinen sollen nach Absinken der
Frequenz mehr Energie erzeugen. Bei einer positiven Leistungsdierenz tritt entweder ein
Erzeugungsüberschuss oder ein Verbrauchsdezit ein. Daher ergibt sich für diesen Fall ein
positiver Frequenzgradient mit der Zeit und die rotierenden Maschinen müssen weniger
13
Energie im Netz speichern.
2.1.2 Kompensierung durch Zwischenspeicher
Wie schon in Kapitel 1.3 erwähnt können kurzfristige Leistungs- beziehungsweise Frequenzänderungen mit Hilfe eines Kondensators als Zwischenspeicher ohne Inertia ausgeglichen
werden. Zusätzlich ist es möglich, die Spannungsuktuationen
∆UC (t)
am Kondensator
mit Hilfe folgender Formel zu berechnen:
1
∆UC (t) =
·
C
Aus dem Integral des Ladestromes
∆I(t)
Z
∆I(t)dt.
an der Kapazität
(2.2)
C
ergeben sich die Span-
nungsschwankungen am Kondensator. Voraussetzung ist jedoch, dass die Spannung am
Kondensator konstant ist. Die an den Kondensator weitergegebene Leistung wird wie folgt
kalkuliert:
∆P = ∆I · U0 .
(2.3)
Daraus folgt mit der Gleichung (2.2):
1
∆UC (t) =
·
C
Z
∆P (t)dt
dt,
U0
(2.4)
TA · P0
· ∆f (t).
C · U0 · f0
(2.5)
und mit der Einsetzung der Formel (2.1):
∆UC (t) =
Durch die Angabe der Kapazität C kann mit der Gleichung der maximale Energiegehalt
E0
beschrieben werden:
E0 =
1
· C · U02 ,
2
(2.6)
sodass für die unten stehende Formel folgt
∆ UC (t)
1 P0 ∆f
= TA · ·
·
.
U0
2 E0 f0
(2.7)
Das Ergebnis zeigt den Zusammenhang zwischen der Spannungsschwankung am Kondensator (∆UC /U0 ) und der Frequenzschwankung (∆f /f0 ) [12]. Mit der in Kapitel 1.3
erklärten dritten Methode wird die Spannung
∆UC
geregelt, um die Frequenz zu beein-
ussen.
2.2 Die Frequenzregelung
2.2.1 Grundlagen der Frequenzhaltung
Um eine hohe Zuverlässigkeit und Qualität bei der Stromverteilung und Stromübertragung
zu gewährleisten, soll die Frequenz, die Spannung und die Belastung des Energieversorgungsnetzes innerhalb der zulässigen Grenzwerte zu jedem Zeitpunkt des Stromverbrauchs
im Netz gehalten werden. Zwischen der Stromerzeugung und dem Stromverbrauch wird ein
14
Gleichgewicht durch die Übertragungsnetzbetreiber hergestellt. Durch dieses Gleichgewicht
erfolgt die Frequenzhaltung von 50 Hz, die die grundlegenden Anforderungen für den stabilen Betrieb erfordern. Dafür stehen den Übertragungsnetzbetreibern die Momentanreserve,
die Primäre-Regelenergie, die Sekundäre-Regelenergie und die Minutenreserveleistung zur
Verfügung (siehe Abb. 2.1).
Abbildung 2.1:
Zeitlicher Ablauf der Regelleistung-Bereitstellung mit Momentanreserve
Das Ziel ist die Bereitstellung der durch die rotierenden Massen erstellten Momentanreserve, um die Frequenz bis zur Reaktion der Primärregelleistung zu stabilisieren. Die
Primärleistung wird automatisch innerhalb von 30 Sekunden vollständig bereitgestellt und
bis 15 Minuten kann die Regelung festgehalten werden. Die Aktivierung der Sekundärregelleistung wird auch automatisch ab 30 Sekunden nach dem Störungseintritt erfordert.
Die Minutenreserve wird nach dem Lieferungsplan der elektrischen Energie im Netz ersetzt.
Es gibt verschiedene Produkte und Maÿnahmen um die Frequenz zwischen den entsprechenden Werten zu halten. Solche Systemdienstleistungsprodukte sind zum Beispiel die
Momentanreserve, die Regelleistung, die zu- und abschaltbaren Lasten, der frequenzabhängige Lastabwurf oder die Wirkleistungsreduktion bei Über- und Unterfrequenz. Da die
Momentanreserve und Regelenergie heute mehrheitlich durch konventionelle Kraftwerke
bereitgestellt werden, besteht der Bedarf mehr und mehr an neueren technischen Lösungen, die die Regelleistung durch virtuelle rotierende Massen zur Verfügung stellen.
2.2.2 Die Denition der Momentanreserve
Die Eigenschaft, durch Aufnahme beziehungsweise Abgabe kinetischer Energie, Frequenzänderungen entgegenzuwirken, wird als Momentanreserve bezeichnet.
Um diese Frequenzänderung innerhalb der zulässigen Grenzwerte von 50 Hz+/−0,8 Hz
(kurzzeitig/dynamisch) beziehungsweise 50 Hz+/−0,2 Hz (stationär) zu halten, soll im europäischen Verbundnetz geprüft werden, ob genügend kinetische Energie für die Regelung
der Momentanreserve vorhanden ist. Aus diesem Grund wird ein Last-, beziehungsweise
Erzeugungssprung von 3000 MW gelegt [9].
15
In der dena-Studie wird erklärt, dass bis 2030, wegen der hohen elektrischen Energieeinspeisung und geringen konventionellen Erzeugung, eine Dierenzleistung von rund
254 MW und eine kinetische Energie von 0,68 MWh durch geeignete technische Alternativen für Momentanreserve bereitgestellt werden muss, um die Beteiligung an der Bereitstellung von Momentanreserve konstant halten zu können [9].
Ein anderer Grund für die Wichtigkeit der Erzeugung der Momentanreserve ist, dass
der in den erneuerbaren Anlagen sich bendende Umrichter ohne zusätzliche Maÿnahmen keinen Beitrag zur Momentanreserve leisten kann. Der Bedarf an den alternativen
Bereitstellungen von Momentanreserve spielt immer mehr eine groÿe Rolle in der Energieerzeugung. In Deutschland ist Photovoltaik eine der am meist geförderten erneuerbaren
Energiequellen, die durch den eingebauten Wechselrichtern die Momentanreserve bereitstellen können. Zurzeit sind die Photovoltaikanlagen in den Niederspannungsnetzen nicht
steuerbar. Dementsprechend sind neue Regeln und neue Methoden der Energieeinspeisung
zwingend notwendig [13]. Das in dieser Abschluss vorgestellte Konzept ermöglicht die Erstellung der Momentanreserve durch Wechselrichtern in LED Lampentreibern.
16
Kapitel 3
Grundlagen der Licht emittierenden
Dioden (LED)
3.1 Die Vor- und Nachteile der LED Lampen
Bei traditionellen Glühlampen wird nur ein kleiner Teil (weniger als 5%) des Lichtes in
sichtbare Beleuchtung umgesetzt [14]. Entgegen des ungünstigen Wirkungsgrades waren
diese Leuchtmittel auf dem Markt damals konkurrenzlos, weil die Lampen wegen ihrer
Einfachheit, Farbtemperatur und Farbwiedergabe am Anfang ihres Entwicklungsprozesses
nicht zurückgegeben werden konnten. Noch weitere Probleme kamen mit der Regelung der
Energieversorgung der LEDs vor. Denn wenn sie nicht optimal versorgt wurden, ackerte
das Licht, was zur Störung des Sehvermögens führen konnte.
Für den Betrieb wird für die LED Beleuchtung eine spezielle Regelschaltung benötigt,
damit die optimale Spannung für die LED Lampen geliefert werden kann. Diese Regelschaltung wird LED-Treiber genannt.
3.2 Der Betrieb von LEDs
Es gibt zwei Betriebsmöglichkeiten abhängig vom Ausbau der LED Modulen, um eine konstante Spannung (CV) oder einen konstanten Strom (CC) zu gewährleisten. Im ersten Fall
gibt es Anwendungen, zum Beispiel modular erweiterbare LED-Leuchtmittel, bei denen
die parallel geschalteten LEDs in Gruppen zu positionieren sind. Da alle Gruppen aus der
gleichen Anzahl an LEDs bestehen, können alle Gruppen mit der gleichen Spannung betrieben werden. Im anderen Fall sind die LEDs auf der Platine in einer Reihe miteinander
verbunden, wobei theoretisch der gleiche Strom ieÿen könnte. Dadurch kann die LEDSchaltung am besten mit einem Treiber betrieben werden, der immer konstanten Strom
liefert [14].
Praktisch kann es nicht gewährleistet werden, dass alle LEDs in einer Reihe oder in
einer Gruppe keine Abweichungen durch Fertigungstoleranzen aufweisen. Diese konstanten
Signale sind in der Realität sehr schwer zu erreichen und diese Aufgabe soll der Treiber
17
während des Betriebs auch lösen.
3.3 Funktionsweise der PFC bei LED-Lampentreibern
Wenn eine Glühlampe als ein Widerstand mit dem Leistungsfaktor 1 deniert werden
kann, regelt der LED-Treiber unter anderem einen Zwischenkreiskondensator, was zu einer
Stromaufnahme am Eingang führt. Diese Stromaufnahme vom Spannungsverlauf weicht
am Eingang wesentlich ab und kann damit zu einem verschiedenen Leistungsfaktor, als der
Wert von 1 beitragen. Dadurch können unerwünschte Blindströme im Netz entstehen.
3.3.1 Der Denition des Power Factors (PF)
Der Leistungsfaktor ist das Verhältnis vom Betrag der Wirkleistung
S
P
zur Scheinleistung
oder - wenn die Signale Spannung und Strom sinusförmig sind - der Kosinus des Pha-
senverschiebungswinkels
ρ
(siehe Abb. 3.1).
Abbildung 3.1:
Der Leistungsfaktor
λ
Darstellung der Scheinleistung, Wirkleistung und Blindleistung
lässt sich durch folgende Beziehung bestimmen [16]:
λ = cos ρ.
(3.1)
Wenn am Eingang eines Netzteils ein Brückengleichrichter sich bendet, kann die Gleichung (3.1) wegen der zusätzlichen Oberschwingungen nicht verwendet werden. In diesem
Fall ergibt sich die Gleichung in dieser Form:
λ=
P
W irkleistung
=
.
S
Scheinleistung
(3.2)
Der Wert des Leistungsfaktors liegt zwischen 0 und 1 und kann die Charakteristik der
Last entweder induktiv
(ρ > 0) oder kapazitiv (ρ < 0) denieren. Wenn die Phasenverschie-
bung zwischen Strom- und Spannungssignal null ist, wird der Leistungsfaktor den Wert 1
(cos(ρ = 0) = 1)
bestimmen. Wenn dies erreicht wird, wird die Schaltung als nahezu rein
ohmsch betrachtet.
18
3.3.2 Leistungsfaktor bei Brückengleichrichter
In der vereinfachten Schaltung eines Gleichrichters und Zwischenkreis-Kondensators (siehe
Abb. 3.2) wird die Wechselspannung gleichgerichtet und durch einen Kondensator geglättet. Die Gröÿe des Kondensators soll gemäÿ der Wechselspannung gewählt werden. Dieser
wird mit jeder Halbwelle bis zur Spitze aufgeladen und gibt einen Teil der gespeicherten
Energie bis zur nächsten Halbwelle wieder ab. Der Strom kann nur dann ieÿen, wenn der
Spannungswert am Gleichrichter gröÿer ist als der Spannungswert über dem Kondensator.
Es verursacht zwei kurzzeitige, pulsierende Stromspitzen, die eine Rückwirkung auf die
Netzversorgung erzeugen [18].
Abbildung 3.2:
Spannungs- und Stromverlauf am Brückengleichrichter
Diese Problematik ist ausschlieÿlich der Tatsache geschuldet, dass die Wechselspannung am Eingang gleichgerichtet und geglättet werden muss. Der oben erklärte pulsierende Stromuss beinhaltet aber auch die Störstrahlung des Netzteils, die von höheren
Frequenzanteilen mit jeweils ungerade-zähligen Vielfachen der Grundfrequenz entstehen
und verschlechtert die Problematik der Zuschaltung eines getakteten Netzteils, das eine
Konstantstromquelle speist [?].
3.3.3 Die Verbesserung des Leistungsfaktors
Um die Oberwelle zu reduzieren und den Leistungsfaktor zu erhöhen wird ein PFC mit
der Kontrollmethode PWM (Pulse Width Modulator) zusammen verwendet. Die Lösung
des Problems ist, durch geeignete Schaltungsmaÿnahmen, den Leistungsfaktor so zu kor-
19
rigieren, dass die Oberwellen auf ein Minimum reduziert werden. Ohne die Korrektur von
PFC würde der Leistungsfaktor, das Verhältnis von Wirk- zu Scheinleistung, irgendwo im
Bereich 0,7 - auch bei reinen ohmschen Lasten, stehen [20].
Abbildung 3.3:
Die Funktionsweise eines LED Treibers
Der Zwischenkreiskondensator wird mit der Verwendung des PFCs nicht direkt an
den Gleichrichter gekoppelt, sondern mit einem PFC-Kreis zusammengeschaltet (siehe
Abb. 3.3). Die vereinfachte PFC Schaltung besteht aus einer Induktivität, einem MOSFET
und einer Steuerschaltung, die diese Bestandteile gemäÿ der Leistungsfaktorerhöhung regelt.
Abbildung 3.4:
Die Entstehung der pulsierende Stromuss
Die Abbildung 3.4 zeigt die Funktion des Induktors, die die Hochspannung erzeugen
20
kann. Da am Anfang des Ladeprozesses die Induktivität nicht aufgeladen ist, ist die Ausgangsspannung
Uaus
gleich wie die Eingangsspannung
Uein .
Mit dem Beginn des Anlaufs
steigt der Strom an der Spule linear und die Spannung exponentiell. Die Spannung
auf der Eingangsspannung
Uein
und der
Imax
Ui
wird
auf dem Wert null stabilisiert. Praktisch
bleibt die Gröÿe des Spannungssprungs niemals unbegrenzt, weil die Induktivität in den
nicht idealen Fall seriell geschaltete Widerstände enthält. Wenn eine Diode und Kapazität zusammengekoppelt wird, wird die Kapazität auf Hochspannung geladen [19]. Mit der
PWM werden die von der Eingangsspannung synchronisierten Stromimpulse so gesteuert,
dass sich der Ladestrom zu einer sinusförmigen Form annähert.
Abbildung 3.5:
Die Stromaufnahme einer Glühbirne und einer LED Lampe
Der entsprechend geregelte PFC kann den Leistungsfaktor bis auf die Werte von 0,95
steigern. Die Schaltung löscht nicht nur die Oberwelle des Stromsignals, sondern regelt auch
die Energieaufnahme aus dem Netz. Bei kleinerem Leistungsfaktor steigt die Stromaufnahme der Lampe und da der Wirkungsgrad des Treibers sich nicht verändert, gibt er einen
Teil der Leistung ins Netz zurück. Abbildung 3.5 zeigt die Stromaufnahme einer 100 WGlühbirne und einer 25 W LED Lampe [18]. Die Regelung der in dieser Abschlussarbeit
entwickelten Zusatzschaltung nutzt diesen Verhalten aus, und sie regelt den Leistungsfaktor
beziehungsweise den Energieaufnahme des Treibers.
3.3.4 Kennwerte von PHILIPS LED Lampen und LED Driver
Der fortan geforschte Treiber ist der Philips Fortimo LED Driver 1100-2000 TDII (siehe
Anhang), der aus zwei Stufen besteht. In der ersten Stufe bendet sich der Filter, der
Gleichrichter und der PFC-Kreis, der mit einem Zwischenkreiskondensator verbunden ist
(siehe Abb. 3.6).
Die zweite Stufe besteht aus der Regelung, die verantwortlich für die störungsfreie Stromlieferung zur LED Lampe ist. In dieser Diplomarbeit wird die erste Stufe bis zu den Zwischenkreiskondensatoren untersucht. Bei den vorgestellten Messungen ist die Helligkeitsänderung der Lampe mit bloÿem Auge nicht erkennbar, deshalb ist es sicher, dass die im
Folgenden ausgebaute Regelungsmethode den Antrieb der Lampe nicht verhindert.
21
Abbildung 3.6:
Der Aufbau des LED-Treibers Fortimo von Philips
Die Tabelle 3.1 enthält die Ein- und Ausgangswerte des Philips LED-Treibers.
Un
In
Pn
fn
220V. . . 240V
0,08A. . . 0,24A
18W. . . 52W
50Hz. . . 60Hz
Tabelle 3.1:
Uo ut
Io ut
Po ut
λ
20V. . . 80V
0,2A. . . 0,7A
14W. . . 46W
0,9
Kennwerte des LED-Treibers von Philips
22
Kapitel 4
Die Entwicklung der Regelung
Im Rahmen dieser Entwicklung wurde der LED-Treiber mit Hilfe des PFCs TDA4863
gesteuert. Der Entwurf ermöglicht die Korrektur des Leistungsfaktors durch eine BoostKonverter Topologie, sowie durch einen MOSFET, um eine Zwischenkreisspannungsebene
von bis zu 450 V zu erreichen. Um die Leistung und dadurch den Leistungsfaktor des
Treibers, abhängig von der Netzfrequenz, regeln zu können, musste die Spannung am Zwischenkreiskondensator regelbar erstellt werden. Für diese Steuerung wurde die Spannung
an Pin 1 (VSENSE) durch eine Zusatzschaltung realisiert.
Abbildung 4.1:
Der Aufbau des PFCs TDA4863 [21]
Der PFC steuert den LED-Treiber mit der Hilfe einer Induktivität
Kapazität
C0
den MOSFET
T1
L1 ,
Diode
D1
und
zusammen (siehe Abb. 4.1). Der Strom des MOSFETs
wird durch die Shunt-Widerstände gemessen. Ähnlich wird an dieser Stelle die Spannung
gemessen und zu Pin 4 zugeführt. Diese Erfassungsspannung wird im Vergleich zur internen Steuerspannung kompensiert. Das Kompensationsnetzwerk an Pin 1 ermöglicht die
Rückkopplung von verschiedenen Lastbedingungen, wodurch eine stabile Steuerung bereitgestellt werden kann [?].
Da für den Treiber kein Schaltplan zur Verfügung steht, wurde mit Hilfe des Datenblatts
und der erhaltenen Treiberplatine die folgende Schaltung realisiert (Abb. 4.2).
23
Abbildung 4.2:
Der Schaltplan der zu entwickelnden Schaltung
Um das gewünschte Leistungsniveau am Zwischenkreiskondensator zu erstellen, muss
Pin 1 verwendet werden. An dieser Stelle ist der Eingang über einen Wiederstandsteiler an
die Kapazität gekoppelt. Durch die Änderung des an dieser Stelle gemessenen Spannungsniveaus wird auch die Spannung am Zwischenkreiskondensator durch den PFC verändert.
Während der folgenden Entwicklungsstufen wurde wird die Spannungsebene am VSENSE
beeinusst.
Wenn die Spannungsebene am Zwischenkreiskondensator steigt (zum Beispiel auf Grund
einer Lastabnahme), steigt gleichzeitig die VSENSE Spannung an. Der PFC verringert in
diesem Fall die Zwischenkreisspannung und gleichzeitig die Spannung am VSENSE, um
die Spannung
UV SEN SE
konstant zu halten. Sofern die Zwischenkreisspannung sinkt (zum
Beispiel auf Grund einer Lastaufnahme), sinkt der Wert von
UV SEN SE . Der PFC regelt die
Erhöhung der Kondensatorspannung, wodurch die Spannung am VSENSE konstant bleibt.
Der Ausarbeitung der zusätzlichen Regelung ist durch sieben Entwicklungsstufen, die in
Abbildung 4.3 angegeben sind, realisiert. Jeder Abschnitt enthält einen Überblick über die
Maÿnahmen zur Einbau der Funktionsweise der Regelung, den Aufbau der Schaltung und
die Diskussion der Messergebnisse.
24
Abbildung 4.3:
Der Aufbau der Entwicklung
4.1 Stufe 1: Die Realisierung der Steigung am Zwischenkreiskondensator
In diesem Schritt ist Pin 1 VSENSE zusammen mit einer Ersatzschaltung durch einen
Potenziometer, Widerstand und Schalter gekoppelt (siehe 4.4). Im Grundzustand POS2
ist der Schalter mit der Masse verbunden und liefert somit keine positive Spannung zum
VSENSE. In POS1 wird das Potential durch den Potenziometer und Widerstand auf Erdpotenzial gezogen. Erwartet wird, dass die Zwischenkreisspannung durch den PFC erhöht
wird, sobald die VSENSE Spannung sinkt, sodass diese auf konstantem Wert gehalten werden kann.
Abbildung 4.4:
Stufe 1: Der Aufbau der Entwicklung
Abbildung 4.5 zeigt den Messaufbau mit Trenntransformator und Oszilloskope und die
realisierte Zusatzschaltung mit Widerstand, Potenziometer, und Schalter.
4.1.1 Messergebnisse und Diskussion
Wie erwartet steigt die Zwischenkreisspannung durch Betätigendes Schalters in Position
POS1, während gleichzeitig die Spannung VSENSE nicht verändert wird. Der gemessene
Netzstrom zeigt den Verlauf der Regelung (Abb. 4.6) an. Die Spannung Uvsense wurde
auch bei dem Widerstandswert von 600kΩ (4.1) gemessen und bei dem Wert von 2,5V
bestimmt.
25
Abbildung 4.5:
Stufe 1: Der Messaufbau und die realisierte Schaltung
R = R1,50% + R2 = 500kΩ + 100kΩ = 600kΩ
Abbildung 4.6:
(4.1)
Die Steigung der Kondensatorspannung und Leistung am
Treiber bei Einschaltung der Zusatzregelung
Orange: Spannund am Zwischenkreiskondensator.
Rot: Leistungsaufnahme des Treibers
4.2 Stufe 2: Regelung der Kondensatorspannung mit Hilfe eines Potenziometers
In der nächsten Stufe wurde der Potenziometer zwischen die Masse (GND) und die Versorgungsspannung (VCC) mit dem Wert von 15 V zwischengeschaltet. Um mit der Umschaltung das Spannungsniveau
UV SEN SE = 2, 5 V
nicht zu verringern oder zu erhöhen,
wurde der Wert des Widerstands mit Hilfe der Formel (4.2) berechnet. Der Potenziometer
erstellt 50% Abgri in beide Richtungen (nach VCC und GND) und der erreicht damit
den Widerstandswert von 500 kΩ:
UV SEN SE = UV CC ·
100 kΩ + 500 kΩ
,
600 kΩ + 500 kΩ + R1
R1 = 2, 5 M Ω.
26
(4.2)
(4.3)
4.2.1 Messaufbau
Mit den berechneten Werten des Widerstands
um die Steuerungsspannung
UV SEN SE
R1
wurde die folgende Schaltung ausgebaut,
nicht zu beeinussen. Die selbstentworfene und auf-
gebaute SChaltung und Steuerplatine ist in Abbildung 4.7 dargestellt.
Abbildung 4.7:
Stufe 2: Die entworfene und realisierte Schaltung
Während des zweiten Teils der Messung wurde der Abgri des Potenziometers zum
Anschlag gebracht, um durch die dementsprechenden Widerstände die minimale und maximale Auswirkung zu messen.
4.2.2 Messergebnisse und Diskussion
Nach in Betriebnahme der Ersatzplatine mit den obengenannten Werten verursacht die
entworfene Schaltung keine Rückwirkung auf den PFC. Durch die Drehung des Potenziometers sind der Minimalwert von 0,423 V und der Maximalwert von 4,305 V entstanden.
Abbildung 4.7 zeigt die durchgeführte Messung.
Abbildung 4.8:
Stufe 2: Messungsdurchführung
27
4.3 Stufe 3: Die Erstellung der Messbarkeit
4.3.1 Messaufbau
In diesem Schritt wurde auf Grund der Messbarkeit der Regelspannung Widerstand
auf die Platine gelötet. Wenn sich kein Innenwiderstand
UREGEL
R1
in der Schaltung bendet und die Spannungen
R1
für die Ersatzspannungsquelle
UV SEN SE
und
UREGEL
parallel
geschaltet sind, wird die Gröÿe der Spannungen identisch. Mit einem Innenwiderstand
R1
soll die Schaltung so umgerechnet werden, dass ihr Verhalten durch eine Spannungsquelle
und den Innenwiderstand abgebildet werden kann. Die Gröÿe des Innenwiderstands wurde
durch das Verfahren empirisch bestimmt.
Abbildung 4.9:
Stufe 3: Die entworfene Schaltung und ihre Ersatzschaltung
Neben der Abstimmung des Innenwiderstands sollte auch die Gröÿe des Spannungsbereichs mit optimierten Steuerwerten erhöht und gemessen werden.
4.3.2 Messergebnisse und Diskussion
Während des ersten Verfahrens wurde ein Widerstands von 100 kΩ verwendet. Da es ein
schlechter Ersatz für den Innenwiderstand war, wurde zur Gewährleistung eines sicheren
Betriebs ein Wert von 470 kΩ gewählt.
Der Spannungsbereich wurde auch erhöht, sodass
R2
ausgelötet wurde, und somit gleich
Null gesetzt wurde. Mit dem Widerstandswert von 470 kΩ ist das gemessene Spannungsniveau am Zwischenkreiskondensator zwischen den Anschlägen des Potenziometers zu gering,
deswegen wurde ein Widerstand mit dem Wert von 10 kΩ aufgelötet. Die gewählten und
gemessenen Messwerte sind in der Tabelle 4.1 gezeigt.
Tabelle 4.1:
R3
UC,min
UC,max
470 kΩ
417 V
442 V
10 kΩ
380 V
443 V
Stufe 3: Die verschiedenen Zwischenkreisspannungswerte bei 470 kΩ und 10 kΩ
28
4.4 Stufe 4: Regelung des Zwischenkreiskondensators mit der Hilfe eines
Funktionsgenerators
4.4.1 Messaufbau
Das folgende Ziel war es nun die im dritten Schritt entworfene Schaltung mit einem Funktionsgenerator zusammenzukoppeln. Statt des Spannungsteilers (Potenziometer) wurde mit
dem Funktionsgenerator die Eingangsspannung für den Operationsverstärker (OP) erzeugt
und durch die Spannung
UREGEL
bereitgestellt. Während der Planung wurde der OP
LM741CN (siehe Anhang) gewählt und als nichtinvertierendes Bauteil mit der Verstärkung von 1 verwendet (Abb. 4.10).
Abbildung 4.10:
Stufe 4: Die entworfene Schaltung
Um den Verstärkungswert von 1 zu erreichen, wurden die Widerstände mit der Hilfe der
Formel (4.4) berechnet.
UOP,aus = UOP,ein · (1 +
R2
),
R3
Um die Verstärkung von 1 zu erreichen muss die Gröÿe des Widerstands
als der Widerstand
R2
(4.4)
R3
viel gröÿer
gewählt werden. Mit dieser Berücksichtigung wurden die wie folgt
gewählt:
R2 = 100 Ω
R3 = 1 M Ω
4.4.2 Messergebnisse und Diskussion
Nach dem Aufbau der oben gezeigten Schaltung wurde der Funktionsgenerator zusammen
mit der Ersatzplatine gekoppelt. Die verschiedenen rechteckigen und dreieckigen Steuerspannungssignale wurden von dem Funktionsgenerator mit den in der Tabelle 4.2 gezeigten
Werten erstellt.
Die Abbildung 4.11 zeigt die Mess- und Regelsignale ohne Beeinussung der entworfenen
Regelschaltung. Die Leistungsaufnahme des Treibers beträgt 34 W. Mit der Einschaltung
29
Tabelle 4.2:
Amplitude
Oset
Frequenz
Dreieck
8 V
6 V
2 Hz
Viereck
8 V
6 V
2 Hz
Stufe 4: Die Kennwerte der von dem Funktionsgenerator erstellten Regelungssignale
der Ersatzschaltung wurde erwartet, dass die Leistung abhängig vom erstellten Steuersignal
UREGEL
sich verändert.
Abbildung 4.11:
Stufe 4: Signale ohne Regelung
Magenta: Leistungsaufnahme des Treibers.
Rot: Netzspannung.
Orange: Netzstrom.
Schwarz: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
Mit der Einschaltung des dreieckigen Spannungssignals vom Funktionsgenerator mit der
Amplitude von 8 V, dem Osetwert von 6 V und der Frequenz von 2 Hz wurde die Spannung am Zwischenkreiskondensator verändert (Abb. 4.12).
Während der Messung wurden die erwartete Zwischenkreisspannungs- und Leistungssignale erhalten. Der Versuch wurde auch mit dem Oset von 0 V durchgeführt, aber die
Kennlinie des OPs ermöglich die Verfolgung der Eingangsspannung, die nicht näher als
2 V von beiden Versorgungsebenen kommt (siehe Abb. 4.13) [entw1]. Diese Dysfunktion
kann mit einem Rail-to-rail OP verbessert werden, da ein solches Bauteil bei niedrigen
Versorgungsspannungen näher an den Grenzen des Versorgungspannungsbereichs arbeiten
kann. Für die Weiterentwicklung könnte der Operationsverstärker OP484 die kleinen Eingangsspannungen ausreichend weiterbeliefern.
In der Abbildung 4.14 wird gezeigt, wie ist der Verlauf der Ausgangssignale mit der
Steuerung des zweiten viereckigen Signals verhält. Durch den Versuch konnte die Zeitkonstante die Regelung gemessen werden. Die Steigung und der Fall der Zwischenkreisspannung betragen 30 Millisekunden. Da der OP sich als Spannungsfolger verhält, kann diese
30
Abbildung 4.12:
Abbildung 4.13:
Stufe 4: Dreieckige Regelungsspannung
Magenta: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
Rot: Regelspannung.
Orange: Leistungsaufnahme des Treibers.
Schwarz: Ideale Leistungsaufnahme des Treibers.
Stufe 4: Fehler bei niedrigen Regelungsspannungen
Rot: Regelspannung.
Schwarz: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
Zeitkonstante als die Dauer der Treiberschaltung ausgelegt werden. Das Ziel des zusätzlichen Regelprozesses ist, dass sich seine Zeitkonstante möglichst nahe an 30 Millisekunden
bendet.
4.5 Stufe 5: Die Entwicklung des Frequenz-Spannung-Umrichters
Die fünfte Stufe beinhaltet den Frequenz-Spannung Umrichter, damit die frequenzabhängige Steuerspannung erstellt werden kann (Abb. 4.15). Für die Umwandlung wurde der
LM2908 (siehe Anhang) in der Ersatzschaltung verwendet, und zum OP gekoppelt.
4.5.1 Frequenz zu Spannung Umrichter
Beim LM2908 handelt es sich um einen kompakten Frequenz-zu-Spannung-IC der Firma
Texas Instruments, welcher für die Wandlung von Frequenz zu Spannung für LED Lampen ausgelegt ist. Er beinhaltet zwei Sektionen; eine für den Tachometer mit Komparator
und eine für den OP und die Ladungspumpe (siehe 4.16). Mit Hilfe des Komparators
31
Abbildung 4.14:
Stufe 4: Viereckige Regelungsspannung
Rot: Stromaufnahme des LED-Treibers.
Orange:: Regelspannung.
Abbildung 4.15:
Stufe 5: Die entworfene Schaltung
wird die runtertransformierte, sinusförmige Spannung in ein rechteckiges Signal umgewandelt. Die Ladungspumpe ist verantwortlich für die Umwandlung von Eingangsfrequenz zu
Gleichspannung.
Die Berechnung der Ausgangspannung deniert als:
Uaus = fein · fein · UV CC · R1 · C1 ) [?],
wobei Uaus ist die Ausgangspannung, fein ist die Eingangsfrequenz,
gewählte Werte sind. Die Gröÿe der Kapazität
onszeit der Regelung. Um
C2
C2
(4.5)
R1
und
C1
selbst-
ist abhängig von der erlaubten Reakti-
zu berechnen, wird die folgende Formel benutzt:
UW elligkeit =
UV CC C1
UV CC · fein · C1
·
· (1 −
) [23].
2
C2
I2
32
(4.6)
Abbildung 4.16:
Stufe 5: Die Funktionsweise des Frequenz-Spannung Umrichters [?]
4.5.2 Dimensionierung der Regelwerte
In der Regelschaltung wurde die Kapazität
Kapazität
C2
die Gröÿen
C2
genommen und der Widerstand
C1 , C2
und
R1
auch berechnet werden.
Wert
Abkürzung
Eingangsfrequenz (nominal)
50 Hz
Versorgungspannung
15 V
Kapazität C1
N.A.
fein
UV CC
C1
C2
C3
R1
R2
R3
Uaus
N.A.
Kapazität C3
0,1
µF
Widerstand R1
N.A.
Widerstand R2
12 kΩ
Widerstand R3
100 kΩ
gewünschte Ausgangspannung
4 V
Tabelle 4.3:
Stufe 4: Regelwerte des Frequenz zu Spannung Umrichters
Für die Berechnung der Gröÿe der Kapazität
R1
und die
tauschbar gebaut. Mit denen in die Tabelle 4.3 genommenen Werten sollten
Kapazität C2
Wert
R1
C1
und des Widerstands
von 100 kΩ festgelegt. Aus Gleichung (4.5) wurde der Wert
C1 =
C1
R1
wurde der
berechnet:
Uaus
,
fein · UV CC
(4.7)
mit dem Ergebnis 53 nF. Da nur Kondensatoren mit 47 nF und 68 nF erhältlich waren,
wurde ein Kondensator von 47 nF gewählt. Obwohl damit die Ausgangspannung 4 V nicht
erreicht wurde, war diese Abweichung durch Veränderung des Widerstands
R1
kompensiert
werden.
Zur Dimensionierung von
C2
wurde kein fester Wert bestimmt. Zwischen der Welligkeit
und Kapazität besteht eine reziproke Proportionalität (4.6). Je kleiner der Kapazitätswert
33
C2
ist, desto kleiner wird die Welligkeit in der Signalform der Ausgangsspannung.
Die Zusammenfassung der berechneten Regelwerte bendet sich in der Tabelle 4.4.
Kapazität C1
Wert
Abkürzung
47 nF
C1
C2
R1
Kapazität C2
120 nF (tauschbar)
Widerstand R1
100 kΩ (tauschbar)
Tabelle 4.4:
Stufe 4: Die berechnete Regelwerte
4.5.3 Die durchgeführte Simulation
Bevor die Schaltung praktisch ausgebaut wurde, wurde eine Simulation im Programm
LTSpice durchgeführt. Das Programm wurde gewählt, weil darin der benötigte FrequenzSpannungs-Umrichter ausndig war. Den Verlauf der Frequenzänderung mit der berechneten Zeitkonstante von 80 Millisekunden zeigt die Abbildung 4.17.
Abbildung 4.17:
Stufe 5: Die durchgeführte Simulation
4.5.4 Messung der praktisch aufgebauten Schaltung
Nach der Simulation wurde die Steuerung mit Hilfe der entwickelten Platine durchgeführt.
Diagramm 4.18 zeigt die gemessenen
Uaus
Ausgangspannungswerte, deren Welligkeit zu
34
groÿ war. Da die praktisch gemessenen Daten von den simulierten abweichen, war die Verbesserung der tauschbaren Steuerwerte
C2
und
R1
zwingend notwendig. Die Optimierung
der Werte wird in Kapitel 4.6 erklärt.
Abbildung 4.18:
Stufe 5: Die Welligkeit der Ausgangsspannung
4.6 Stufe6
Nach dem Versuch, wie schon in Kapitel 4.5 erwähnt wurde, stand fest, dass die Kapazität
C2
und der Widerstand
R1
kann die Ausgangsspannung des Frequenz-zu-Spannung Umrichters verändert werden,
die Kapazität
C1
R1
falsch gewählt wurden. Mit der Anpassung des Widerstands
ist für die Welligkeit der Spannung verantwortlich.
4.6.1 Die Optimierung der Gröÿe der Regelspannung
Die Verbesserung des Regelspannungswertes besteht aus zwei Teilen: die Auswahl des ausreichenden Widerstands
R1
und die Erhöhung des Regelbereichs. Ohne die Optimierung
wurde bei 49,0 Hz der Wert von 3,28 V und bei 51,0 Hz der Wert von 3,41 V gemessen
(siehe Abb. 4.19). Um diese Dierenz von 0,13 V zu vergröÿern, soll ein anderer Widerstandswert benutzt werden. Da die
Uaus
Ausgangspannung nicht gröÿer als 12,5 V sein
kann, wurde aus Sicherheitsgründen der Widerstandswert von 330 kΩ gewählt.
Abbildung 4.19:
Stufe 6: Der Verlauf der Ausgangsspannung Abhängig von
der Frequenz
35
Die mit den verschiedenen Widerständen gemessenen Spannungswerte sind im Diagramm 4.20 dargestellt.
Abbildung 4.20:
Stufe 6:
Ausgangsspannung mit dem Widerstand von 100 kΩ (oben)
Ausgangsspannung mit dem Widerstand von 330 kΩ (unten)
Wegen der geringen Frequenzänderung, die zwischen 49 Hz und 51 Hz war, hatten die
Spannungsebenen zwischen den beiden Grenzwerten auch einen sehr schmalen Änderungsbereich. Um diesen Spannungsbereich zu vergröÿern, wurde die in der Abb. 4.21 vorgestellte
Schaltung praktisch ausgebaut.
Abbildung 4.21:
Stufe 6: 404
Die Aufgabe des zweiten OPs ist die durch den Spannungsteiler erstellte konstante Span-
36
nung von der Ausgangsspannung des Umwandlers zu subtrahieren und mit dem erstem OP
(OP1) weiter verstärken zu lassen (siehe Abb. 4.2).
Mit Hilfe des Dierenzverstärkers wurde die Spannungsdierenz von 2 V auf 6 V, und
simultan auch die Welligkeit des Frequenz-zu-Spannung Umrichters, erhöht.
4.6.2 Die Optimierung der Welligkeit der Regelspannung
Da der Umrichter die Eingangsfrequenz wegen der möglichen niedrigen Welligkeit doppelt,
wird sich die Welligkeit der Frequenz an der Ausgangsspannung auch verdoppeln. Im Fall
der 50 Hz Netzspannung wird auf der gleichgerichteten Regelspannung eine Wechselspannung mit der Frequenz 100 Hz gemessen (Abb. 4.22).
Abbildung 4.22:
Stufe 6: Die verdoppelte Welligkeit der Regelspannung
Rot: Regelspannung (100 Hz).
Schwarz: Netzfrequenz (50 Hz).
Um das dynamische Verhalten des wellenförmigen Regelsignals zu untersuchen, wurde
eine einstellbare Kapazität
C2
von dem Wert zwischen 0,1 nF und 1 uF in der Schaltung
verwendet (siehe Abb. 4.23).
Abbildung 4.23:
37
Stufe 6: 404
Für die weitere Entwicklungs- und Versuchsphase wurde der Wert von 0,7uF gewählt, da
das eigene Verhalten der Welligkeit und Zeitkonstante bei dieser Gröÿe entsprechend war.
In Diagramm 4.24 wird der Frequenzsprung von 50 Hz auf 51 Hz mit der Zeitkonstante von
281 Millisekunden und in Diagramm 4.25 wird der Frequenzsprung von 50 Hz auf 49 Hz
mit dem Wert von 201,4 Millisekunden dargestellt.
Abbildung 4.24:
Stufe 6: Frequenzsprung von 50 Hz auf 51 Hz
Orange: Regelspannung.
Rot: Mittelwert der Regelspannung.
Magenta: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
Schwarz: Mittelwert der Kondensatorspannung.
4.7 Stufe7
In der nächsten Entwicklungsstufe wurden die Ersatzschaltung und der Treiber mit der
gleichen, über einem Synchrongenerator eingestellten Spannungsquelle betrieben.
Vor der Messung wurden die Eingänge des Treibers und der Ersatzschaltung zusammengekoppelt und mit der Spannung existierender Stromnetze betrieben. Die Wichtigkeit der
Messung liegt an der Unabhängigkeit der zwei Regelungen: die Regelung an der Ersatzschaltung und der LED Lampentreiber-Schaltung.
4.7.1 Die Beschreibung des Messaufbaus
Während des letzten Versuchs wurde ein Synchrongenerator für die Erzeugung der Netzspannung benutzt. Das dynamische Verhalten des Synchrongenerators wurde mit dem Erregerstrom über dem Stelltransformator ST gesetzt und mit der fremderregten Gleichstrommaschine FGM angetrieben. Der ganze Maschinensatz ist mit einem dreiphasigen Belastungswiderstand zusammengekoppelt, dessen einstellbare Gröÿe in Stufen von 1 kW eingesetzt werden konnte. Der LED Lampentreiber und die entworfene Ersatzschaltung wurden
38
Abbildung 4.25:
Stufe 6: Frequenzsprung von 50 Hz auf 49 Hz
Orange: Regelspannung.
Rot: Mittelwert der Regelspannung.
Magenta: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
Schwarz: Mittelwert der Kondensatorspannung.
von der zweiten Phase versorgt und wurden mit Hilfe der Oszilloskope und dem Messdatenerfassungssystem gemessen und auf einem Bildschirm dargestellt (siehe Abb. 4.26).
Abbildung 4.26:
Stufe 7: Der Messaufbau
4.7.2 Der Ablauf des Versuchs
Nach der Betriebnahme des Synchrongenerators wurde dessen Nenndrehzahl während des
Versuchs per Hand gesteuert. Mit der Änderung der Drehzahl konnte die Ausgangsfrequenz
des Generators geregelt werden (siehe Abb. 4.27) .
4.7.3 Messergebnisse und Diskussion
Am Ende des Entwicklungsprozesses wurden die Daten gemessen und wie folgt unterteilt:
langsame Frequenzänderung mit kleinem oder groÿem Frequenzänderungsgradient (
df
dt ),
beziehungsweise schnelle Frequenzänderung mit denselben Eigenschaften der Amplitude
39
Abbildung 4.27:
Stufe 7: Der Ablauf des Versuchs
(siehe Diagramm 4.28 - 4.31).
Die in schwarz gezeichnete Regelspannung steuert die Zwischenkreisspannung (magenta) in Abhängigkeit von der Netzfrequenz (rot). Da die Steuerung nur für Frequenzen
zwischen 49 Hz und 51 Hz ausgelegt wurde, beläuft sich die Regelspannung bei Unterschreitung dieser Grenze auf 14,2 V und bei Überschreitung auf 8,2 V. Die Grenzwerte für
die Zwischenkreisspannung betragen 388 V und 410 V.
Mit den oben beschriebenen Daten wurde die möglichst gröÿte Leistungsänderung mit
dem Wert von 2 W erreicht (Abb. 4.32).
Abbildung 4.32:
Stufe 7: Durch den Versuch gemessene Leistung
Die Verläufe der Regelspannung und Zwischenkreisspannung entsprechen den Erwartungen, dass sich mit steigender Netzfrequenz die Spannungen verringern und umgekehrt
dementsprechend auch. Entsprechend des Verhältnisses der Spannung am Kondensator und
der Leistungsaufnahme des Treibers (
df
dt
∝ P)
ihr bezogen.
40
wird Leistung in das Netz gespeist oder aus
Abbildung 4.28:
Stufe 7: Langsame Frequenzänderung mit kleiner Steigung
Abbildung 4.29:
Stufe 7: Langsame Frequenzänderung mit groÿer Steigung
Abbildung 4.30:
Stufe 7: Schnelle Frequenzänderung mit kleiner Steigung
Abbildung 4.31:
Stufe 7: Schnelle Frequenzänderung mit groÿer Steigung
41
(maximale) Zeitkonstante
Abb. 4.28
0,21 s
Langsam, kleine Steigung
Abb. 4.29
1,19 s
Langsam, groÿe Steigung
Abb. 4.30
0,51 s
Schnell, kleine Steigung
Abb. 4.31
0,15 s
Schnell, groÿe Steigung
Tabelle 4.5:
Stufe 7: Durch den Versuch gemessene Zeitkonstante
Die Tabelle 4.5 zeigt die zu verschiedenen Frequenzverläufen gehörenden Zeitkonstanten.
Bemerkbar ist, dass mit Erhöhung der Geschwindigkeit die Zeitkonstante immer kleiner
wird. Der Anwuchs dieses Wertes geht mit der Verlangsamung der Regelung einher.
Der Abbildung 4.33 zeigt die angefertigte Zusatzplatine.
Abbildung 4.33:
Stufe 7: Die angefertigte Zusatzplatine
42
Kapitel 5
Konstruktion eines universalen PFC
Moduls
Dieses Kapitel behandelt den praktischen Ausbau eines PFCs, dessen Ziel die Bestätigung
der Funktionalität der Ersatzschaltung ist. Da die Entwicklung der Regelung mit einem
existierenden Philips LED Lampentreiber durchgeführt wurde, wurde auch eine generelle
PFC Schaltung mit Hilfe des TDA4863 Datenblatts geplant. Für die Fertigung wurde das
Layout der Platine entworfen und die entsprechende Komponente bestellt und gelötet. Der
in der Schaltung benutzte Transformator wurde selbst gewickelt, um gemäÿ den angegebenen Dimensionen gefertigt zu werden. Da während der Versuchsdurchführung Probleme
auftraten, war die komplette Freigabe des PFCs nicht möglich.
5.1 Die Entwicklung des Layouts
Das Layout wurde mit dem Programm NI Multisim (Version 11.0) von National Instruments entworfen und in das Programm Ultiboard übertragen, wo das Leiterplattenlayout
erstellt wurde. Da sich die bei der Schaltung benutzte PFC Komponente (TDA4863) nicht
in der Bibliothek des Programms bendet, war das Ausführen einer interaktiven Simulation
in der Software NI Multisim nicht veriziert. Es hat aber kein Problem beim Aufbau dargestellt, weil die ausgebaute Schaltung gemäÿ des Anwendungsbeispiels (Application Note)
in Anspruch genommen wurde [21]. Der gezeichnete Schaltplan bendet sich im Anhang.
5.2 Die Wicklung des Transformators
Da im Anwendungsbeispiel nur der Gehäusetyp des Transformators, das Eisenkernmaterial und die Anzahl der Wicklung pro Primär- und Sekundärseite gegeben wurde, sollte der
Transformator selbst gewickelt und ausgebaut werden (siehe Abb. 5.1). Statt der gegebenen
Werte von 0,1 mm und 0,3 mm für den Durchmesser des Lackkupferdrahts wurde für die
Primärwicklung der Durchmesser 0,22 mm und für die Sekundärwicklung der Durchmesser
0,44 mm genommen.
Der Unterschied zwischen den Gröÿen spielt keine groÿe Rolle bei der Wandlung der
43
Abbildung 5.1:
Der selbst gewickelte Transformator
Spannung, weil der Zusammenhang mit dem Durchmesser nur von der Stromgröÿe abhängig ist [22].
5.3 Die Herstellung der Platine
Nach der Fertigung der Platine wurden alle Bauteile manuell auf die Unter- und Oberseite
der Platine aufgelötet. Dabei wurde auf die Polarität der Bauteile geachtet. Die folgenden
Abbildungen 5.2 zeigen den fertigbestückten Ausbau.
Abbildung 5.2:
Die leere und fertigbestückte PFC Platine
Die Platine sieht zwei Steckleisten vor: Eine davon für den Anschluss der Netzversorgung, die andere zur Implementierung der Last. Wegen der Simplizität der Lötung wurden
keine SMD Bauteile ausgewählt. Da die Verbindung der bedrahteten Bauteile ohne die
Verwendung beider Seiten der Platine nicht möglich war, war die Verwendung von Durchkontaktierungen unvermeidlich.
Neben den Leiterbahnen sind auf dem Layout diverse Beschriftungen zu erkennen, welche angeben, welcher Stecker zu welchem Ein- oder Ausgang gehört. Beziehungsweise gibt
44
es den Namen der Platine und den Namen des Erstellers sowie die Angaben der Version
an. Diese Angaben helfen bei der neuen Anfertigung oder Erweiterung der Platine.
Für die Durchkontaktierungen mit Innendurchmesser 0.8 mm wurden Bohrlöcher mit
1 mm Durchmesser vorgesehen, was dem Auÿendurchmesser der verwendeten Nieten entspricht. Die dazugehörigen Lötaugen haben einen Durchmesser von 1.7 mm. Schlieÿlich ist
noch ein Bohrloch mit Durchmesser 6 mm vorgesehen, welches zur späteren Befestigung
der Schaltung dient.
5.4 Messung und Diskussion
Durch die Messung wurde der entworfene PFC mit Hilfe eines Trenntransformators von
der Spannungsebene null langsam hochgefahren. Bei der Netzspannung ca. 150 V ist ein
Fehler aufgetreten und hat die Verbrennung der Leiterbahn verursacht (siehe Abb. 5.3).
Abbildung 5.3:
Die durchgeführten Messungen mit dem universalen PFC
Treiber
Rot: Netzspannung.
Schwarz: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
Eine möglich häugere Ursache ist die nicht-gemäÿe Fertigung der Platine, wenn die
Masseäche durch kleine leitfähige Durchkontaktierungen mit der Leiterbahn verbunden
ist. In Abb. 5.4 können diese Unregelmäÿigkeiten betrachtet werden. Der Ort der verbrannten Leiterbahn ist auch relevant, weil dieser sich zwischen dem Kondensator mit dem Wert
von 450 V und der Masse bendet.
Abbildung 5.4:
Die verbrannten Leiterbahnen
Nach der Reparatur wurde der Versuch wieder durchgeführt, aber der Fehler kam wie-
45
der an einem anderen Ort vor. Der Durchschlag erfolgt beim Eingangsspannungswert von
205 V, auch an der gleichen Potenzialstelle.
46
Kapitel 6
Optimierungsvorschläge und
Zukunftsaussichten
Ziel der Abschlussarbeit war die Entwicklung und der Aufbau eines Regelungsmoduls in
Hardware für einen Treiber für LED Lampen. Nach erfolgreichem Ausbau der entwickelten Zusatzschaltung wurde die Schaltung ausreichend getestet. Die gewonnenen Ergebnisse
wurden zum Schluss vorgestellt und dokumentiert.
Die in dieser Arbeit nicht vorgestellte zweite Stufe der Regelung von LED-Treibern ist für
die Erzeugung des Gleichstroms verantwortlich. Eine künftige Aufgabe könnte es sein, das
Lastmanagement des Treibers zu erforschen. Dazu gehört, ob sich die Helligkeit der LED
Lampe mit der Änderung der erstellbaren Zwischenkreiskondensatorspannung verändert
oder ob von der Managemenseite die Regelung der gespeisten Energie sinnvoll verbraucht
werden kann.
6.1 Weiterentwicklung des LED-Treibers
Zur Fortsetzung der durchgeführten Arbeiten besteht der nächste Schritt in der Erweiterung der Steuerungseinheit des Treibers, um die Zeitkonstante und die Welligkeit der
Regelspannung zu verbessern. Dadurch wäre es möglich die Reaktion der Regelung zu beschleunigen und im Endeekt eine Platine mit zusätzlichem Filter für die Abschwächung
und Unterdrückung der ungewünschten Signalanteile anzufertigen.
6.2 Neufertigung der Ersatzplatine
Ein weiterer Vorschlag ist die Neuanfertigung der Ersatzplatine von PFC. Für den erneuten
Ausbau sind die folgenden Hinweise zu empfehlen:
•
die Vergröÿerung der Bohrlöcher wegen der Erleichterung der Montierung,
•
die zusätzliche Verwendung eines 8-DIP Sockels für den TDA4863,
•
der Einbau einer externen Kontaktierung für die Zusatzregelung,
47
•
der Ausbau des Leiterbahnnetzes statt der Masseäche,
•
die Verwendung tauschbarer Sicherungen.
Mit den oben genannten Umbauvorschlägen können die weiteren Tests mit Hilfe verschiedener Lastgröÿen durchgeführt werden.
48
Abstract IESC Conference 2016
Publication Note: In case the below presented abstract is selected for presentation and publication it will be available on the International Energy and Sustainability Conference 2016
on June 30th and July 1st 2016. At that time, all information is considered public.
Virtual inertia grid control with LED lamp driver
Nora Kovacs, Eberhard Waenschmidt,
[email protected], [email protected],
TH-Köln (Cologne University of Applied Sciences),
Betzdorferstraÿe 2, 50679 Köln, Germany
Recently, there is an increasing demand for the electric power transmission control systems, because the increasing renewable energy in the power grid reduces the amount of
conventional available rotating generators. This may aect the grid control, especially the
instantaneous reaction using the inertia of rotating generator masses. The current paper
presents a method of maintaining the power uctuation in the electrical grid without sufcient instantaneous power from rotating inertia. To get requirements the available inertia
in the European ENTSO-E grid is taken as base. As a result, decentralized sources for
virtual inertia must be able to provide power of 5 W and energy of 50 Ws per installed
kW of power in the worst case of a 3 GW load step. The additional power can easily
be handled in addition by power converters and the energy relates to energy, which is
available in a typical intermediate voltage capacitor. During daily operation the frequency
variations lead to a power uctuation in the range of +/- 0.1% and a variation of the intermediate voltage of about +/- 4%, which could be handled without hardware modications.
Abbildung 6.1:
Measurement on the modied controller during operation.
Magenta: Control signal.
Blue: Intermediate capacitor voltage.
Black: Input power.
Contrary to previous approaches, which concentrate on generators, here contributions of
the load side are investigated. The approach uses LED lamp drivers to cover the required
49
energy using the intermediate capacitor as storage. By a modication of the rectier control, the system is able to force the power ow of the driver depending on the uctuations
of the frequency in the electrical grid. The approach has been realized by modifying a 33 W
Philips LED lamp driver.
Figure 1 shows a measurement on the modied controller during operation. The triangular waveform as control signal (green) represents the uctuation of the grid frequency. The
voltage of the intermediate capacitor (yellow) follows precisely the control signal. The red
curve represents the power ow. The variations should represent the time derivation of the
grid frequency to emulate a virtual inertia behavior. The gure shows that this is the case, because the height of the rectied peaks behaves proportional to a rectangular function.
50
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung
Englisch
Deutsch
LED
Light-emitting diode
Leuchtdiode
PFC
Power Factor Correction
Blindleistungskompensation
OP
Operational amplier
Operationsverstärker
PWM
Pulse Width Modulation
Pulsweitenmodulation
VCC
Voltage (at the common collector)
Versorgungsspannung
GND
Ground
Masse
Inhalt der CD
Diese Ausarbeitung bendet sich als PDF-Datei im Stammverzeichnis der beiliegenden CD.
Der weitere Inhalt der CD ist zur besseren Übersicht in diverse Unterordner aufgeteilt:
•
Masterarbeit als PDF;
•
Datenblatt TDA4863;
•
Datenblatt LM2943;
•
Datenblatt LM2709;
•
Datenblatt Philips Fortimo;
•
Schaltplan;
•
Platinenlayout.
51
Abbildungsverzeichnis
1.1
Weltenergieverbrauch [3] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.2
Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Primärenergieverbrauch und gesamten Endenergieverbrauch [4] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.3
8
Momentan-Leistungsreserve für den Worst-Case eines Lastsprungs von 3 GW
im europäischen ENTSO-E-Netz [9] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.4
7
9
Momentan-Leistungsreserve für den Worst-Case eines Lastsprungs von 3
GW im europäischen ENTSO-E-Netz [9] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10
1.5
Funktionsweise der Stuerung des Zwischenkreiskondensators (UC0 )
. . . . .
11
1.6
LED Lampen Treiber und LED Lampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12
2.1
Zeitlicher Ablauf der Regelleistung-Bereitstellung mit Momentanreserve
. .
15
3.1
Darstellung der Scheinleistung, Wirkleistung und Blindleistung
. . . . . . .
18
3.2
Spannungs- und Stromverlauf am Brückengleichrichter
. . . . . . . . . . . .
19
3.3
Die Funktionsweise eines LED Treibers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
3.4
Die Entstehung der pulsierende Stromuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
3.5
Die Stromaufnahme einer Glühbirne und einer LED Lampe
. . . . . . . . .
21
3.6
Der Aufbau des LED-Treibers Fortimo von Philips
. . . . . . . . . . . . . .
22
4.1
Der Aufbau des PFCs TDA4863 [21]
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
4.2
Der Schaltplan der zu entwickelnden Schaltung
4.3
Der Aufbau der Entwicklung
. . . . . . . . . . . . . . . .
24
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
4.4
Stufe 1: Der Aufbau der Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
4.5
Stufe 1: Der Messaufbau und die realisierte Schaltung
26
4.6
Die Steigung der Kondensatorspannung und Leistung am Treiber bei Ein-
. . . . . . . . . . . .
schaltung der Zusatzregelung Orange: Spannund am Zwischenkreiskondensator. Rot: Leistungsaufnahme des Treibers
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.7
Stufe 2: Die entworfene und realisierte Schaltung
4.8
Stufe 2: Messungsdurchführung
4.9
Stufe 3: Die entworfene Schaltung und ihre Ersatzschaltung
26
. . . . . . . . . . . . . . .
27
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
. . . . . . . . .
28
4.10 Stufe 4: Die entworfene Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
4.11 Stufe 4: Signale ohne Regelung Magenta: Leistungsaufnahme des Treibers.
Rot: Netzspannung. Orange: Netzstrom. Schwarz: Spannung am Zwischenkreiskondensator. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
52
30
4.12 Stufe 4: Dreieckige Regelungsspannung Magenta: Spannung am Zwischenkreiskondensator. Rot: Regelspannung. Orange: Leistungsaufnahme des Treibers. Schwarz: Ideale Leistungsaufnahme des Treibers.
. . . . . . . . . . . .
31
4.13 Stufe 4: Fehler bei niedrigen Regelungsspannungen Rot: Regelspannung.
Schwarz: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
. . . . . . . . . . . . . .
31
4.14 Stufe 4: Viereckige Regelungsspannung Rot: Stromaufnahme des LED-Treibers.
Orange:: Regelspannung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
4.15 Stufe 5: Die entworfene Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
4.16 Stufe 5: Die Funktionsweise des Frequenz-Spannung Umrichters [?]
. . . . .
33
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
4.18 Stufe 5: Die Welligkeit der Ausgangsspannung . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
4.19 Stufe 6: Der Verlauf der Ausgangsspannung Abhängig von der Frequenz
35
4.17 Stufe 5: Die durchgeführte Simulation
. .
4.20 Stufe 6: Ausgangsspannung mit dem Widerstand von 100 kΩ (oben) Ausgangsspannung mit dem Widerstand von 330 kΩ (unten)
. . . . . . . . . .
36
4.21 Stufe 6: 404 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36
4.22 Stufe 6: Die verdoppelte Welligkeit der Regelspannung Rot: Regelspannung
(100 Hz). Schwarz: Netzfrequenz (50 Hz).
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
4.23 Stufe 6: 404 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
37
4.24 Stufe 6: Frequenzsprung von 50 Hz auf 51 Hz Orange: Regelspannung. Rot:
Mittelwert der Regelspannung. Magenta: Spannung am Zwischenkreiskondensator. Schwarz: Mittelwert der Kondensatorspannung.
. . . . . . . . . .
38
4.25 Stufe 6: Frequenzsprung von 50 Hz auf 49 Hz Orange: Regelspannung. Rot:
Mittelwert der Regelspannung. Magenta: Spannung am Zwischenkreiskondensator. Schwarz: Mittelwert der Kondensatorspannung.
. . . . . . . . . .
39
4.26 Stufe 7: Der Messaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
4.27 Stufe 7: Der Ablauf des Versuchs
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
4.32 Stufe 7: Durch den Versuch gemessene Leistung . . . . . . . . . . . . . . . .
40
4.28 Stufe 7: Langsame Frequenzänderung mit kleiner Steigung . . . . . . . . . .
41
4.29 Stufe 7: Langsame Frequenzänderung mit groÿer Steigung
. . . . . . . . . .
41
4.30 Stufe 7: Schnelle Frequenzänderung mit kleiner Steigung . . . . . . . . . . .
41
4.31 Stufe 7: Schnelle Frequenzänderung mit groÿer Steigung
. . . . . . . . . . .
41
4.33 Stufe 7: Die angefertigte Zusatzplatine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42
5.1
Der selbst gewickelte Transformator
44
5.2
Die leere und fertigbestückte PFC Platine
5.3
Die durchgeführten Messungen mit dem universalen PFC Treiber Rot: Netz-
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
spannung. Schwarz: Spannung am Zwischenkreiskondensator.
44
. . . . . . . .
45
5.4
Die verbrannten Leiterbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
6.1
Measurement on the modied controller during operation. Magenta: Control
signal. Blue: Intermediate capacitor voltage. Black: Input power.
53
. . . . . .
49
Tabellenverzeichnis
3.1
Kennwerte des LED-Treibers von Philips . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
4.1
Stufe 3: Die verschiedenen Zwischenkreisspannungswerte bei 470 kΩ und 10 kΩ 28
4.2
Stufe 4: Die Kennwerte der von dem Funktionsgenerator erstellten Regelungssignale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30
4.3
Stufe 4: Regelwerte des Frequenz zu Spannung Umrichters . . . . . . . . . .
33
4.4
Stufe 4: Die berechnete Regelwerte
34
4.5
Stufe 7: Durch den Versuch gemessene Zeitkonstante
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
54
. . . . . . . . . . . . .
42
Literaturverzeichnis
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57
Anhang
•
Datenblatt TDA4863;
•
Datenblatt LM741;
•
Datenblatt LM2907;
•
Datenblatt Philips Fortimo;
•
Philips LED-Treiber Schaltplan;
•
Platinenlayout.
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
HDR1X4
1
4
Filter
2
3
L1
C11
47µF
120Ω
R14
1.2mH
C10
3.3nF
C9
47µF
SOIC
1Ω
Gleichrichter
R3
9.1kΩ
R2
470kΩ
R1
470kΩ
C1
47µF
C2
220nF
120kΩ
R6
3.3nF
D5
1N4148
R4
R7
R9
9.1kΩ
R8
33kΩ
C5
1µF
TDA4863
120kΩ
C4
1µF
C6
10nF
T1
470Ω
8
1
X1
FUSE
2
3
D4
1N4148
C3
7
2
J1
C8
3.3nF
1
4
1
3
0
6
3
2
5
4
R10
12Ω
R5
0.5Ω
Q1
2SK3069
MR856
D3
R13
10kΩ
R11
820kΩ
R12
820kΩ
C7
47µF
HDR1X4
J2
70
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