Wann ist es CF?

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Cystische Fibrose
Für das CF-Team:
Carmen Casaulta
Leitende Ärztin Päd. Pneumologie
Med. Kinderklinik, Inselspital
3010 Bern
Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Erste klinische Beschreibung:
Kinder, welche bei der Geburt salzig schmecken,
gedeihen schlecht und sterben früh. (Mittelalter)
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Ursachen
Chloridtransport an der Zellmembran gestört,
CFTR (cystic fibrosis transmembrane regulator) defekt.
Na+
Cl-
Cl-
Na+
CFTR
Na+
K+
Normal
CFTR
Na+
K+
CF
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CFTR-Modulatoren: Mutationsklassen
> 1800 Mutationen, ca. 80% F508del
Keine
Produktion
Blockierte
Verarbeitung
Ataluren
VX-809 oder
VX-661 +
VX-770
(PTC 124)
Curcumin
Gene
therapy
Gene therapy
Gentamicin
Reduzierte
Stabilität
Blockierte
Regulation
/Öffnung
VX 770
Gene
therapy
Red.
Durchfluss
Reduzierte
Produktion
VX 770
Ataluren
Gene
therapy
(PTC 124)
Gene
therapy
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Vererbung
 CF, häufigste genetische Erkrankung in CH
 1:20 bis 1:25 Person ist Träger (1:400 Ehen, 1:2000 bis
2500 Kinder)
 Mutation auf Chromosom 7
 Kaukasier (1:2000),
Afrikaner (1:17000), Asiaten (1:90000)
 Häufigste Mutation delF508P,
 CH-Mutation 3905insT
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Schweisstest:
– Gold Standard ab ca. 1 Monat
verlässlich durchführbar.
– Chloridwerte > 60mmol/l
pathologisch
– Chloridwerte 40-60mmol/l
Grauzone
Nanoduct:
Messung der Leitfähigkeit des
Schweisses
Normal: < 55mmol/l
Borderline: 55-80mmol/l
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Diagnostik
• Neugeborenen-Screening mittels Bestimmung von
Trypsinogen im Fersenblut.
• Mutationsscreening
• Pränatale Diagnostik
• Pankraselastase im Stuhl
• Transepitheliale Potentialdifferenz
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Sekret
Ratjen F. 2006. NEJM: 354: 291-293.
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Bakterielle Kolonisation
Staphylokokkus aureus
Pseudomonas aeruginosa
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Erste Besiedelung: Staphylokokkus aureus (SA)
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Pseudomonas aeruginosa (PA)
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Grösseres Sekretvolumen
Defektes CFTR
Stimulation der Sekretproduktion
Veränderter
Elektrolytaustausch
an der Zellmembran
Mucoziliäre Clearance
gestört
Gestörter Zilienschlag
Behinderte
Erregerelimination
IL-8Induktion
Bakterielle Kolonisation
Atemwegsentzündung
hohe Neutrophilenzahl
Bronchiektasien
Becherzellhyperplasie
N-Elastasekonzentration
Destruktion von Strukturproteinen
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Biofilmproduktion
Quorum sensing
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Therapie der Atemwege
• Inhalationstherapie
–Erweiterung der Bronchien
–Bekämpfen der Entzündung ((Steroide), Antibiotika)
–Verflüssigung des Schleimes (Dnase, Hypertones
Kochsalz)
• Atemphysiotherapie
• Antibiotika
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Atemphysiotherapie
• Dehnen, Sekretmobilisation auf dem Ball
• PEP- Maske
• Flutter
• Autogene Drainage
• Sport
• Ziel ist das Ablösen von Sekret von den
Bronchialwänden, kontrollierter Transport in die
grossen Atemwege und kontrollierte Expektoration.
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E-flow Rapid
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Verdauungstrakt
 Fehlende Verdauungssäfte (Enzyme)
 Nahrungsmittel werden nicht gespalten
 Nährstoffe können nicht aufgenommen werden
 Gedeihstörung
 Durchfall
 Bauchschmerzen
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Klinische Symptome
• Dünne, glänzende, sehr übelriechende Stühle.
• Rektumprolaps
• Geblähtes Abdomen
• Distales intestinales Obstruktionssyndrom
• Galleabflussstörung
• Leberfibrose
• Portale Hypertension
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Spezialfall: Mekoniumileus
 Darmverschluss wegen des zähen Stuhls
 Entfernung eines Darm-Stückes
 Erschwerte Ernährung
 Diagnose ab Geburt
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Therapie des Verdauungstraktes
 Hyperkalorische Ernährung
 Energiedrinks
 Gastrostomie-Sonde
 Substitution der Pankreas-Enzyme (ca. 5000 E/kg zu
Beginn entsprechend dem biofeedback)
 Vitamine, insbesondere ADEK
 Passage erhalten (vor allem Bei Patienten mit Status
nach Mekoniumileus).
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Überleben entsprechend Geburtenkohorten USA
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Klasse 3 Mutation: Ivacaftor (Kalydeco, Vertex
Pharmaceuticals, Boston, MA)
Blockierte
Regulation/
Öffnung
VX 770
• 39 adulte CF Patienten mit mindestens
einer G551D-CFTR mutation erhielten
nach dem Zufallsprinzip oral VX-770 alle
12 Stunden in einer Dosis von 25, 75,
oder 150 mg oder placebo für 14 Tage
(erster Teil der Studie) oder
• VX-770 alle 12 Stunden in einer Dosis
von 150 or 250 mg oder Placebo für 28
Tage (zweiter Zeil der Studie).
Gene
therapy
Accurso FJ et al, NEJM, 2010; 363: 1991-2003
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Accurso FJ et al, NEJM, 2010; 363: 1991-2003
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Ivacaftor
• CF-Patienten älter oder gleich 12 Jahre
• Mindestens eine G551D-CFTR Mutation. Erhielten nach
dem Zufallsprinzip:
• 150 mg Ivacaftor alle 12 Stunden (84 Probanden) or
• Placebo (83 Probanden) für 48 Wochen.
Ramsey BW et al, NEJM, 2011; 365: 1663-1672
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Ramsey BW et al, NEJM, 2011; 365: 1663-1672
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F508del, Klasse 2 Mutation
Lumacaftor allein, 89 Patienten, homozygot F508del,
25, 50, 100 oder 200mg per os
Blockierte
Verarbeitung
VX-809+VX-770
VX-661+ VX-770
2 Medikamente nötig:
– Faltung: corrector, lumacaftor (VX-809) oder
VX-661
– Öffnung des Kanals: ivakaftor
Clancy JP et al. Thorax 2011;67:12-18
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• Neue CF-Formen
–Mutationen mit unklarem Schweregrad
–Keine klinischen Symptome
–Pankreassuffizienz
• Therapie wird „abgepasst“
–Inhalation
–Atemphysiotherapie
–Antibiotikatherapie
–Enzym- und Vitaminsubstitution
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Spätfolgen/Komplikationen
 Leberzirrhose, Portale Hypertension,
Oesophagusvarizen
 Diabetes mellitus, > 10 Jahre
 Infertilität
 Rechtsherzbelastung, cor pulmonale
 Osteoporose
 Allergische Bronchopulmonale Aspergillose
 Pneumothorax
 Reduzierte Arbeitsfähigkeit, keine „interssanten“ Jobs
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Vielen Dank für‘s Zuhören
Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Neue LuFu-Möglichkeiten: Stickstoffauswaschung
- unsediert
- sitzend
- N2 (Stickstoff) multiple breath wash-out
1Singer
et al. ERS 2010
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Neue LuFu-Möglichkeiten:
(60 Kinder mit CF, 7.8 Jahre im Mittel, 54 Kinder ohne CF, 7.9 Jahre im Mittel)
Owens CM et al., Thorax 2011;66:481e488.
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LCI und Bronchoalveoläre Lavage (BAL)
Y Belessis et al. AJRCCM, 2012 ; 185:862-873.
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Wann ist es CF?
• CF Diagnose gemäss Nordamerikanischem Consensus Statement
• Eines oder mehrere charakteristische phänotypisch verdächtige
Merkmale
oder
• eine Familie mit bekanntem CF Patient
oder
• ein positives Neugeborenen-Screening
• Plus
• Erhöhte Chlorid-Konzentration im Schweiss (zwei Mal) oder
• Zwei nachgewiesene CF Mutationen
oder
• eine abnorme nasale Potentialdifferenz
B. Rosenstein et al. The diagnosis of Cystic Fibrosis. A consensus statement.
J. Pediatr. 132: 589-595, 1998.
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Neues
• CFTR-Modulatoren
• Mucus-Modulatoren
• Antimikrobielle Substanzen
• Lungenfunktion
• Neugeborenenscreening
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Wer koordiniert?
• 1998: Cystic fibrosis Therapeutics Development Network (CFTDN)
• ... To accelerate the clinical evaluation of new CF therapies....
• 75 Studien seither
Rowe SM et al., Thorax, 2012; 67: 882-890
Universitätsklinik für Kinderheilkunde
• 24 Patienten mit CF erhielten nach dem
Zufallsprinzip 5ml NaCl 7% 4 mal am Tag
plus Placebo oder 5ml NaCl 7% plus
Amilorid 4 mal am Tag
• Sekret clearance und LuFu wurden während
14 Tagen Baseline und nach 14 Tagen
Inhalation gemessen.
Donaldson SH et al. NEJM 2006; 354: 229-240
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Antibiotika
Neue Galenik:
• AZLI (Aztreonam) inhalativ:
• TIP (Tobramycinpulver) inhalativ:
• SLIT-Amikacin, liposomal, inhalativ:
– Phase 2 –Studie zeigt Verbesserung der Lungenfunktion, penetriert Biofilm!!
• BAY Q3939 (Ciprofloxacin) inhalativ als dry powder und liposomal
• MP-376 (Levofloxacin) inhalativ:
• GS 9310/11 (Fosfomycin+Tobramycin) inhalativ (aktiv auch gegen MRSA!!!):
• Monoclonale Antikörper gegen Oberflächen- VirulenzBestandteile von PA: KB001 intravenös gegeben bei ventilierten
Patienten auf der Intensivstation: weniger PseudomonasPneumonien
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Neugeborenen-Screening (NGS)
• Beginn ab Januar 2011
• Zusammen mit 6 bestehenden Erkrankungen
• Aus dem Fersenblut am 4. Lebenstag
• Immunoreaktives Trypsinogen im Blut
• Bei erhöhten Werten: Schweisstest (ST)
• Bei pathologischem ST oder fehlgeschlagenem ST: Genetik
• 2011: 30 Kinder aus dem NGS
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Early disease
• 47 Kleinkinder mit CF (22 Knaben), 25 Kleinkinder ohne CF
(10 Knaben)
• Alter: 1.26/1.55 Jahre
• Andere Parameter gleich
• Jährliche Bronchoskopie bei Kindern mit CF
• Lungenfunktion
Y Belessis et al. AJRCCM. 2012; 185: 862-873
Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Wann ist es CF ?
CF Diagnose gemäss Nordamerikanischem Consensus
Statement
Eines oder mehrere charakteristische phänotypisch
verdächtige Merkmale
oder
eine Familie mit bekanntem CF Patient
oder
ein positives Neugeborenen-Screening
Plus
Erhöhte Chlorid-Konzentration im Schweiss (zwei Mal)
oder
Zwei nachgewiesene CF Mutationen
oder
eine abnorme nasale Potentialdifferenz
B. Rosenstein et al. A consensus statement. J. Pediatr. 132: 589-595, 1998.
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CFTR-Modulatoren
Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Sekretmodulatoren
• Osmotische Substanzen:
– Hochprozentiges Kochsalz, 3%, 6%, 7%
Elkins MR and Bye PTP. Curr Opin Pulm Med 2006; 12:445–452.
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