Internisten-im-Netz aktuell – Textversion

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Berufsverbandes Deutscher Internisten e.V.
Mai 2009
Warum knacken die Gelenke?
Knorpel- und Knochenschäden können der Grund sein, wenn es beim Beugen oder
Strecken von Gelenken knackt und knirscht. Solche Geräusche können ein Hinweis
auf eine Arthrose sein, teilt der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) auf
www.internisten-im-netz.de mit. In jedem Fall sollten sie von einem Arzt untersucht
werden, wenn das Gelenk bei Bewegungen zusätzlich schmerzt.
Gelenkgeräusche können unterschiedliche Ursachen haben. So rufen beschädigte oder
abgenutzte
Knorpel oft bei Gelenkbewegungen ein Knirschen hervor. Bei einer
fortgeschrittenen Arthrose treten solche Geräusche daher sehr häufig auf. „Sie werden durch
Veränderungen der Knorpelschicht im Gelenk verursacht, z.B. durch eine unregelmäßige
Oberfläche oder durch Risse. Bei falscher oder übermäßiger Belastung des Gelenks kann
Knorpelmaterial darüber hinaus so abgerieben werden, dass Knorpelstückchen frei im
Gelenk treiben. Diese Bruchstücke können sich bei Bewegungen durch Geräusche
bemerkbar machen“, erklärt Dr. Edmund Edelmann, Vorsitzender des BDRh. Ein häufiges
Beispiel sind knirschende Kniegelenke bei degenerativen Veränderungen des
Gelenkknorpels der Kniescheibe.
Wodurch Gelenkgeräusche zustande kommen, kann nur eine Untersuchung durch einen
Facharzt klären – insbesondere dann, wenn sie mit Schmerzen verbunden sind. „Treten
beim Strecken oder Beugen von Gelenken Schmerzen auf, deutet dies mitunter auf einen
Verschleiß des Gelenkknorpels hin. Bleibt dies unbehandelt, kann das Gelenk mit der Zeit
immer stärker geschädigt werden“, so Dr. Edelmann. Abzuraten ist auch vom absichtlichen
Knacken mit den Fingern: „Wer dies häufig wiederholt, überdehnt und schädigt damit
langfristig seine Gelenke“, warnt der Rheumatologe aus Bad Aibling.
Geräusche können auch harmlos sein
Nicht alle Gelenkgeräusche gehen jedoch auf krankhafte Veränderungen zurück. Ein leises
Knarren, beispielsweise morgens nach dem Aufstehen, kann auch durch Verschiebungen
der Gelenkflüssigkeit von einem Gelenkteil in einen anderen hervorgerufen werden. Eine
schwache Muskulatur oder eine Fehlstellung der Wirbelsäule können wiederum zu
knackenden Wirbelgelenken führen. Frauen sind davon häufiger betroffen, da sie in der
Regel ein schwächeres Bindegewebe haben und die Gelenke deshalb flexibler sind.
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Monokultur im Darm
Ernährungsgewohnheiten und Körpergewicht wirken sich auf die Zusammensetzung
der Darmflora aus, berichtet der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). Bei
Übergewicht beherbergt der Darm deutlich weniger Bakterienarten
als bei
Normalgewicht. Dies könne zu einer weiteren Gewichtszunahme führen und den Erfolg
von Diäten verringern.
„Die Zusammensetzung der Darmflora hängt eng mit der Ernährungsweise zusammen: Wie
bei einer Algenblüte durch überdüngtes Wasser, können sich auch im Darm manche
Mikroorganismen explosionsartig vermehren, wenn zu viele Nährstoffe vorhanden sind. Aus
einer vielfältigen Darmflora wird dann quasi eine eintönige Monokultur“, erklärt Prof. Richard
Raedsch vom BDI.
Im menschlichen Dickdarm leben mehr als 400 verschiedene Bakterienarten. Wie
amerikanische Wissenschaftler im Fachmagazin Nature herausgefunden haben, sind bei
übergewichtigen Menschen so genannte Actino-Bakterien in der Überzahl, während bei
Normalgewichtigen Bacteroides-Bakterien vorherrschen.
Eine gesunde Ernährung kann dafür sorgen, dass die Vielfalt der Darmflora erhalten bleibt.
So kann eine kalorienarme Ernährung den Anteil der Bacteriodes-Bakterien bei
übergewichtigen Menschen wieder erhöhen. Bakterienkulturen aus Joghurts oder Probiotika
haben dagegen keinen direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora, denn sie
werden durch die Magensäure und durch Enzyme bereits im Magen und Dünndarm zerstört.
Im Frühjahr an Tetanus-Auffrischung denken
Das Frühjahr ist die passende Jahreszeit, den eigenen Impfschutz gegen Tetanus zu
überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Denn viele Menschen nutzen
die steigenden Temperaturen für Freizeitaktivitäten in der Natur. Damit wächst auch
das Risiko für eine Tetanus-Infektion, teilt der BDI auf seiner Internetseite
www.internisten-im-netz.de mit. Im Frühjahr und Sommer steigen die Infektionsraten
erfahrungsgemäß an.
Tetanus-Bakterien kommen weltweit vor und siedeln vor allem in Form so genannter Sporen
im Erdboden. Besonders wohl fühlen sie sich bei etwa 37 Grad Celsius in Sauerstoff-freier
Umgebung. Gelangen die Sporen zusammen mit Erde durch offene Wunden in den Körper,
finden sie dort ideale Lebensbedingungen vor. „Schon kleinste Bagatellverletzungen beim
Sport oder bei der Gartenarbeit können ausreichen, damit die Erreger ihren Weg in den
Körper finden. Dort bilden sie dann einen gefährlichen Giftstoff, der schwerste
Muskelkrämpfe auslösen kann“, erklärt der Infektionsmediziner Dr. Peter Walger vom BDI.
Am sichersten schützt eine Impfung vor einer Infektion. Obwohl heute über 95% der Kinder
in Deutschland im Vorschulalter geimpft werden, scheint die Impfung im Erwachsenenalter
häufig in Vergessenheit zu geraten. So schätzt das Robert Koch-Institut in Berlin, dass bei
Erwachsenen lediglich die Hälfte der empfohlenen Impfungen vorgenommen wird.
Zur Grundimmunisierung gehören 4 Impfungen im ersten Lebensjahr. Danach sollte die
Impfung einmal vor Schulbeginn, einmal als Teenager (12 bis 15 Jahre) und dann alle 10
Jahre aufgefrischt werden. „Gegen Tetanus sollte jeder geimpft sein. Als Auffrisch-Impfung
genügt eine einzelne Impfung, selbst wenn die letzte schon länger als 10 Jahre zurückliegt.
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Wer die Impfung als Kind versäumt hat, kann die Grundimmunisierung jederzeit nachholen“,
empfiehlt Dr. Walger.
Selbst nach einer Verletzung und möglichen Infektion kann noch geimpft werden. Dabei gilt:
Je kürzer die Spanne zwischen Verletzung und Impfung ist, desto wirksamer ist diese.
Weiß schlägt Rot
Wer regelmäßig rotes Fleisch isst, stirbt einer aktuellen Studie zufolge im Schnitt
früher an Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen Krankheiten. Ein hoher
Anteil von weißem Fleisch erhöht dagegen die Lebenserwartung.
Eine Ursache könnte der unterschiedliche Gehalt an Fetten sein: Rotes Fleisch enthält
höhere Mengen gesättigter Fettsäuren. Diese fördern z.B. die Entstehung von Darm- oder
Brustkrebs. Ungesättigte Fettsäuren, wie z. B. die Omega-3-Fettsäure und die AlphaLinolensäure, schützen dagegen die Blutgefäße vor Ablagerungen und Entzündungen.
Trotz dieser Erkenntnisse muss niemand auf seinen geliebten Sonntagsbraten verzichten.
„Ein bis zwei Mahlzeiten mit rotem Fleisch pro Woche schaden sicherlich nicht. Man sollte
aber darauf achten, dass das Essen möglichst viele ungesättigte Fettsäuren enthält.
Wichtige Quellen sind Pflanzenöle wie Oliven- oder Rapsöl, Nüsse und Fisch“, empfiehlt “,
erklärt Dr. Thorsten Siegmund, Ernährungsmediziner am Klinikum München-Bogenhausen.
Gesundheits-Tipp:
Einmal im Jahr zum Schilddrüsen-Test
Prof. Otto-Albrecht Müller, Endokrinologe in München:
„Einmal im Jahr sollte man seine Schilddrüse ärztlich untersuchen lassen, damit
Erkrankungen frühzeitig erkannt werden können. Dies gilt, selbst wenn keine eindeutigen
Symptome vorliegen. Bei älteren Menschen sollten zudem noch Hormon-Werte überprüft
werden, denn diese leiden relativ häufig unter einer Über- oder Unterfunktion der
Schilddrüse.
Für die regelmäßigen Kontrollen reicht eine einfache und schmerzlose Tast-Untersuchung
aus. Dabei erfasst der Arzt starke Größenänderungen der Schilddrüse. Auch Auffälligkeiten,
wie z.B. größere Knoten, können so entdeckt werden. Bei Menschen ab 60 sollte noch eine
Analyse des so genannten TSH-Wertes im Blut erfolgen. Der TSH-Test ermittelt die Werte
des Hormons Thyreotropin aus der Hirnanhangdrüse. Ein ungewöhnlich niedriger TSH-Wert
ist ein starker Hinweis auf eine Schilddrüsenüberfunktion, ein hoher Wert zeigt dagegen eine
Unterfunktion an.
Eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf) ist die häufigste Schilddrüsenerkrankung und kann
unter anderem auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hindeuten. Ein Kropf wird in vielen
Fällen durch einen Jod-Mangel hervorgerufen. Obwohl sich die Jod-Versorgung in
Deutschland in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, ist sie immer noch nicht überall
optimal.“
Die Beschreibung eines Schluck-Tests, mit dem Sie Ihre Schilddrüse überprüfen können,
finden Sie unter www.internisten-im-netz.de.
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