Planetariumsgesellschaft OWL Das Planetariums-Projekt in Bad Lippspringe Im Frühjahr 2002 wurde in Paderborn die als gemeinnützig anerkannte Planetariumsgesellschaft OWL e.V. gegründet. Ihr Ziel ist es, in Bad Lippspringe das Zeiss-Planetarium-OWL zu errichten und zu betreiben. Die Gesellschaft zählt erfahrene Fachleute der verschiedensten Fachrichtungen genauso zu ihren Mitgliedern wie interessierte und höchst motivierte Laien. Das Planetarium soll zuallererst der naturwissenschaftlichen Allgemeinbildung breiter Bevölkerungsschichten und der Jugend dienen. Darüber hinaus ist es aber ganz allgemein – auch in Kooperation mit anderen Kulturträgern – als Kulturzentrum gedacht. In einer konzertierten Aktion der ganzen Region Ostwestfalen-Lippe wird eine Realisierung des Projekts angestrebt. Die Planetariumsgesellschaft OWL e.V. und die Stadt Bad Lippspringe sind Ansprechpartner für alle damit zusammenhängenden Fragen. Zur Finanzierung des Projekts hoffen wir auf die Unterstützung von Privatpersonen, Firmen und anderen Institutionen. Förderer und Sponsoren beteiligen sich an einem in der Region einmaligen Projekt. Es ist geplant, dass die Namen aller Förderer in einem künstlerisch gestalteten Relief beim Planetarium dokumentiert werden. Ein Treuhandkonto bietet den Sponsoren Sicherheit, indem es mit einer Verfügungssperre bis zum Baubeginn belegt ist. Die Kontoführung ist kostenlos; Guthabenzinsen werden quartalsweise dem Kapitalmarkt angepasst, so dass im Falle eines Scheiterns des Projekts die Spender ihre Einlagen verzinst zurückerhalten. Planetariums-Patenschaften für Teile des Gesamtprojekts können von Förderern übernommen werden. Wir bestätigen eine solche Unterstützung durch ein Zertifikat. Alle Spenden sind steuerbegünstigt. Nehmen Sie teil an einem für die Region einmaligen Projekt! Begleiten Sie uns! Kontakt: Siehe die nebenstehende Tafel. Folgende Personen und Institutionen unterstützten den Planetenweg (Stand September 2007): • Susanne u. Martin Niggemann, Paderborn • Tanja Taylor, Schlangen • Prof. Dr. rer. nat. Helmut Wenck, Schloß Holte • Best Western Premier Park Hotel, Bad Lippspringe • Kreis Paderborn, Gesellschaft zur Förderung sozialer und kultureller Einrichtungen • Dipl. Ing. Rudolf Benteler, Bad Lippspringe • Uhren- u. Goldschmiedehaus Schäfers, Bad Lippspringe • Bürgermeister Willi Schmidt • Wilhelm Willeke, Schlosserei-Stahlbau, Bad Lippspringe • Hans-Ulrich Bönig, Bad Lippspringe • Fliesen u. Naturstein Lücke, Bad Lippspringe • Kur- & Tourismusverein e. V., Bad Lippspringe • Heimatverein Bad Lippspringe • Michael F. Meyer, Bad Lippspringe • Stadler-Edelstahl, Herford Polymehr, Paderborn • Heinemann, Werbetechnik, Paderborn • Driller Getränke, Paderborn • Jung Oberflächenversiegelung, Salzkotten • Wilhelmsen Kunststoff, Hannover • Niggemeier Lackierungen, Paderborn • Peters Glasmalerei, Paderborn • RLS Jakobsmeier, Paderborn • Rüdiger Simon, Gundersheim • Josef Schäfers Modellbau, Paderborn • Bernd Kruse Design, Paderborn • Siegfried Hillebrand, Paderborn • Dr. Nicole Henkemeier, Bad Lippspringe • Machradt Graphischer Betrieb, Bad Lippspringe • Bürgerschützenverein, Bad Lippspringe • Bewohner der Dedinger Heide und der Verein zum Schutz von Natur und Lebensqualität in der Dedinger Heide, Bad Lippspringe • Reinhard Wiechoczek, Paderborn-Dahl • Karl Anthony, Paderborn • Reiner Flemming, Bad Lippspringe • E. Böhner, Bad LIppspringe • Dr. Werner Rademacher, Verl • Jose Luis Marques-Lopez, München • Margarete und Karl Klein, Liesborn-Wadersloh • Joachim Rudolph, Bad Lippspringe • E.ON Westfalen Weser, Paderborn Der Planetenweg in Bad Lippspringe Mit dem Planetenweg möchte die Planetariumsgesellschaft OWL e.V. schon vor der Verwirklichung eines Planetariums in Bad Lippspringe den Einwohnern der Stadt und der Region und den zahlreichen Gästen die Astronomie näher bringen. Für die Wanderer auf dem Planetenweg wird unser Sonnensystem anschaulich und begreiflich: Astronomische Dimensionen können maßstabsgerecht erwandert werden. Erläuterungstexte an den jeweiligen Planetenstandorten ermöglichen Einblicke in die Physik unseres Sonnensystems. Jung und Alt werden auch zum Nachdenken darüber angeregt, wie winzig der Mensch in einem grandiosen Universum und wie klein der physikalische Spielraum für die menschliche Existenz auf unserer Erde ist. Der Weg Als Rundwanderweg stellt der Planetenweg einen Kompromiss zur astronomischen Realität dar. In Wirklichkeit finden wir die Planeten auf ihren Bahnen um die Sonne zu jedem Zeitpunkt an anderen Orten und damit in anderen Abständen zur Sonne und untereinander, so dass sich z.B. die Entfernung vom Jupiter zur Erde innerhalb bestimmter Grenzen ständig ändert. Der Planetenweg vereinfacht dieses Problem, indem die Wanderstrecken zwischen den Stationen den realen mittleren Entfernungen der Planetenbahnen untereinander und zur Sonne entsprechen. Hat man z.B. den Weg zwischen “Sonne“ und “Jupiter“ zurückgelegt, so findet man dort zur Veranschaulichung auch das Jupitermodell mit entsprechenden Erläuterungen. Der Weg führt also nicht radial von der “Sonne“ weg sondern als Rundweg von der “Sonne“ zum “Pluto“, der sich am Ende eines Weges von etwa 6 km wieder in der Nähe des Ausgangspunkts befindet. Auf die Wanderer wartet also im Maßstab 1 : 1.000.000.000 den Kurwald und auf dem Fischerhüttenweg zu den Mersmannteichen, wo „Saturn“ (1.427m) seine charakteristischen Ringe präsentiert. Vorbei an der malerisch gelegenen Fischerhütte (Ausflugslokal) geht es auf dem Strotheweg durch das Strothetal. Hier verläuft der Weg parallel zum Wasser, wahlweise oberhalb oder etwas tiefer im Talgrund, und verlässt dann wieder das Flüsschen in Richtung Reithalle, in deren Nähe „Uranus“ (2.887 m) residiert. Über den Lönsweg kommen Vor dem Prinzenpalais im Arminiuspark, nahe die Wanderer zur Schützenplatzschneise in dem künftigen Standort des Planetariums, ist die teilweise dichtem Wald; vorbei am Schützenplatz „Sonne“ mit 1,40 m Durchmesser eindrucksvoller überqueren sie die Detmolder Straße und treffen Ausgangspunkt des Planetenwegs. „Merkur“ in traumhafter Lage am Ufer des Dedingerund „Venus“ schmücken in 58 m und 108 m Heide-Sees auf „Neptun“ (4.519 m) mit einem Entfernung ebenfalls den Arminiuspark. Die faszinierenden Blick über den See zum Egge„Erde“ in 150 m Distanz zur „Sonne“ markiert Gebirge. Der weitere Weg begleitet die Thune, bereits die Parkgrenze. „Mars“ (227 m) steht einen kleinen Bachlauf, der zum „Pluto“ (5.960 in der Marktstraße an der Jordanbrücke, dem m) hinführt, wo sich die romantische Anlage Beginn der Fußgängerzone. Der Weg zum der Jordan-Quelle öffnet. Nach etwa 300 m 778 m entfernten „Jupiter“ führt über die betritt man wieder den Arminiuspark, den Arminiusstraße bis kurz vor den Kaiser-KarlsAusgangspunkt der „Wanderung durch die Weiten Park. Durch den Park hindurch passieren die des Planetensystems“. An allen Stationen geben Wanderer eine Sonnenuhr und gelangen in Informationstafeln Auskunft über die jeweiligen ein physiologisches – auch in den Beinen spürbares – Erlebnis über die Leere und über die für menschliche Maßstäbe unvorstellbaren Dimensionen unserer nächsten Nachbarschaft im Weltall. (Eine Milliarde Kilometer im Weltraum werden auf dem Planetenweg auf einen Kilometer zusammengezogen, oder eine Million Kilometer auf einen Meter.) Planeten. Mehrere Schutzhütten finden sich entlang des reichhaltigen Bildungspfads für Groß und Klein in heilklimatischer Natur. Die Hütten bieten auch Möglichkeiten zum Picknick: „Geist und Körper wollen gestärkt sein.“ Auf den Informationstafeln finden die Wanderer auch Fragen zur Astronomie und Physik unseres Sonnensystems und zu Phänomenen unserer täglichen Erfahrung, die darauf zurückgeführt werden können. Diese sind als Anregung zu eigenem und gemeinsamem Nachdenken gedacht. Die Auflösungen finden sich im Internet unter der Adresse www. Planetenweg-badlippspringe.de. Sollten dann noch Fragen offen sein, gibt es weitere, persönliche Informationen bei der Planetariumsgesellschaft OWL in Bad Lippspringe (Kontaktadressen siehe unten). Die Daten an den Stationen des Planetenwegs sind Zitate aus: Lexikon der Astronomie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg u. Berlin 1999. Impressum Planetariumsgesellschaft Ostwestfalen-Lippe e.V. Postfach 22 10 33052 Paderborn Tel.: 05293-512 Fax: 0721 151 333 222 E-Mail: [email protected] Internet: www.planetarium-owl.de Redaktion: Reinhard Wiechoczek, Prof. Dr. Karl-Heinz Anthony, Hubert Hermelingmeier, Andreas Schniedermann, Rainer Kleibrink, Layout: Stefan Berkemeier (Bad Lippspringe Marketing GmbH) Design: Atelier Manfred Claes-Schaefers, Paderborn Baumaßnahme: Bauamt Bad Lippspringe, Fa. Fliesen- und Naturstein Lücke, Bad Lippspringe Stand: 04.2006 Der Planetenweg bedarf regelmäßiger Wartung und Betreuung. Freunde und Gönner dieser kulturellen Besonderheit der Badestadt mögen sich finanziell beteiligen unter der Konto-Nr.: 911 7378 200 bei der Volksbank Paderborn-Höxter, BLZ 472 601 21 Sonne s 58 m Zentrum unseres Planetensystems ist die Sonne in 149,6 Mio. km Entfernung von der Erde. Die Astronomen nennen diese Strecke “Astronomische Einheit“ (1 AE) und verwenden sie als Maß für die Planetenabstände von der Sonne und für die anderen Distanzen im Sonnensystem. Die Sonne ist ein Gasball riesiger Masse. Sie ist das Gravitationszentrum unseres Sonnensystems, an das alle Planeten durch die Gravitationskraft gebunden sind. Aufgrund ihrer sehr hohen Temperatur ist sie ein gigantischer Kernfusionsreaktor, der das ganze Planetensystem in Form von Strahlung mit Energie versorgt. Als ein Stern sendet in unserem Sonnensystem nur die Sonne selbstproduziertes Licht aus; Planeten und Monde reflektieren dieses Licht. Merkur f elfjährigen Aktivitäts-Zyklus. Über der Photosphäre befindet sich als “Sonnenatmosphäre“ die Chromosphäre, bis zu 10 000 km stark, aber von geringerer Dichte als das Sonneninnere. Die Chromosphäre wird nur mit speziellen Filtergläsern sichtbar, zum Beispiel im schmalen Spektralbereich der Wasserstofflinie HAlpha. Protuberanzen schießen als ionisierte Gase weit über den Sonnenrand hinaus in die noch dünnere Korona, die bei Sonnenfinsternissen oder bei entsprechenden Fernrohrausstattungen als Kranz um die Sonne herum sichtbar wird. Die Sonne wurde in zahlreichen Kulturen als Gottheit verehrt. Das klingt noch in unserer heutigen Tageszuordnung nach: Sonntag – engl.: Sunday. Chromosphäre und Protuberanzen (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Die sichtbare Oberfläche der Sonne heißt Photosphäre. Im Teleskop stellt sie sich gekörnt dar – als ein Muster von Granulen: Aus dem Innern der Sonne aufsteigende, kurzlebige Gasblasen sind dafür verantwortlich. Störungen der Oberflächenstruktur werden als dunklere Sonnenflecken sichtbar. Diese sowie weitere Sonnenphänomene unterliegen einem Daten der Sonne: Durchmesser: Masse: Volumen: Rotationsdauer: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Temperaturen: Chemische Zusammensetzung: Alter: Energiewandlung in der Sonne: 1,4 Mio. km = 109-facher Erddurchmesser; im Modell 1,40 m 333.000 Erdmassen, das sind 99,8 % der Gesamtmasse des Sonnensystems 1,3 Mio. Erdvolumina im Mittel 25 Tage + 9 Std. + 7 min. 1,409 g /cm3 2.800 % 617,7 km/s 15 Mio. Grad im Zentrum, 6.000 Grad an der Oberfläche (Photosphäre), 1 Mio. Grad in der Korona 74% Wasserstoff, 24% Helium, 2% Reststoffe 4,5 Milliarden Jahre Kernfusion. Wasserstoff-Kerne verschmelzen zu Helium-Kernen. Der Brennstoffvorrat reicht für weitere 4.5 Milliarden Jahre. Zum Nachdenken: - Die energiereiche Strahlung der Sonne erreicht auch die Erde in unterschiedlicher Intensität. Wie macht sich der Einfluss dieser Strahlung in der Natur und in der Technik bemerkbar ? - In der Sonne laufen ständig Kernreaktionen ab, deren verheerende Wirkungen wir auch von der Wasserstoffbombe her kennen. Warum aber explodiert die Sonne nicht? Venusg Merkur f 50 m 58 m Merkur steht der Sonne am nächsten. In der Umgebung der alles überstrahlenden Sonne ist er nicht ganz leicht zu beobachten. Größe, chemische Zusammensetzung und physikalischer Zustand lassen Merkur ähnlich zur Erde erscheinen. Mit der Raumsonde Mariner 10 konnte die Merkuroberfläche bisher nur zu etwa 45% kartographiert werden. Der Merkur ist ähnlich dem Mond mit Einschlagskratern dicht übersät. Diese verteilen sich gleichmäßig über die bisher beobachtete Merkuroberfläche. Die große Flächendichte der Krater legt ein hohes Alter der festen Oberflächenkruste nahe, wobei aus der Überlagerung von Einschlagsstrukturen wie beim Erdmond und beim Mars eine zeitliche Abfolge der Ereignisse festgestellt werden kann. Man geht von einer Verfestigung des Merkur vor 4,5 bis 4 Milliarden Jahren aus. Die bisherigen Beobachtungen lassen keine Anzeichen für Plattentektonik und aktiven Vulkanismus erkennen. Ein atmosphärisches Geschehen ist nicht beobachtet worden. Merkur wurde von den Römern als Gott der Kaufleute verehrt. Er wurde dem griechischen Gott Hermes nachempfunden, dem Gott des Gelingens und der Verschlagenheit. Der Name dieses Gottes hat sich bis in die heutige Tageszuordnung erhalten: Mittwoch – frz: Mercredi, ital.: Mercoledi. Falschfarbenaufnahme der Merkuroberfläche (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Daten des Merkur: Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo (Reflexionsgrad des Sonnenlichtes): Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: Monde: Sonne s 0,39 AE, etwa 1/3 der Entfernung der Erde von der Sonne 0,241 Jahre = 88 Tage 47,9 km / s 7 Grad 3 Grad 4.878 km = ca. 1/3 des Erddurchmessers; im Modell 0,5 cm 58 Tage + 15 Std. + 30 Min. 0,054 Erdmassen = ca. 1/20 der Erdmasse 5,43 g / cm3 ; ungefähr wie bei der Erde 38 % 4,2 km / s 6% stark schwankend von + 415 °C bis – 180 °C keine 500 nT (Nanotesla, eine Maßeinheit für die Stärke des Magnetfelds) ; sehr klein im Vergleich zum Magnetfeld der Erde keine Zum Nachdenken: - Wie schwer wären Sie auf dem Merkur? Welche Höhe würden Sie wohl im Hochsprung erreichen? - Merkur steht am Himmel nie weiter als 28° östlich oder westlich der Sonne. Warum? - Wie erklären Sie sich die großen Temperaturschwankungen auf dem Merkur? - Welche Erklärungen haben Sie für die große Kraterdichte auf dem Merkur? Merkur f Venus g 50 m 42 m Radaraufnahme der Venusoberfläche (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Von der Sonne aus gesehen ist die Venus der zweite Planet. Sie hat fast die gleiche Größe wie die Erde und kommt dieser während ihres Umlaufs so nahe wie kein anderer Planet. Nach dem Mond ist sie das hellste Objekt am Nachthimmel. Am besten ist sie morgens und abends, um Mitternacht aber nie zu sehen. Sie wird deshalb auch Morgenstern und Abendstern genannt und als solche zu allen Zeiten besungen. Bei den Römern war sie Sinnbild der Liebesgöttin Venus. Diese Verehrung findet sich noch heute im romanischen Sprachgebrauch: Freitag – frz.: “vendredi“, ital.: venerdi; Abwandlungen des lateinischen Begriffs “Veneris dies“. Entgegen dieser romantischen Verklärung ist auf der Venus verglichen mit der Erde die Hölle los. Eine undurchsichtige, geschlossene Wolkendecke verwehrt den direkten Blick auf die Venusoberfläche. Mit spektroskopischen Methoden und einem “Radarblick“ von verschiedenen Raumsonden aus können wir uns inzwischen trotzdem eine Vorstellung von den Verhältnissen auf der Venus machen: Auf der Venus ist es sehr heiß; die Temperatur liegt bei 450 °C. Nach menschlichen Maßstäben wären die Venustage und die Venusnächte “unerträglich“ lang. Die feste, leicht und nur weiträumig gewellte Oberfläche weist Höhenunterschiede in der Größenordnung von 1.000 m auf. Nur an wenigen Stellen werden 2.000 m erreicht. Die heiße Venusatmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid (ca. 96%) und zu einem geringen Teil aus Stickstoff (3,5%). Der Rest von ca. 0,5% entfällt vor allem auf Wasserdampf. Die Venusatmosphäre ist etwa 50 mal dichter als unsere Erdatmosphäre und sorgt so auf der Venusoberfläche für einen mittleren Druck von etwa 90 bar. Das entspricht auf der Erde einem Druck unter Wasser in etwa 900 m Meerestiefe. (Zum Vergleich: Der irdische Luftdruck pendelt um den Wert 1 bar = 1000 Millibar.) Die Venusatmosphäre ist in mehreren Ebenen von dichten, geschlossenen Wolkenschichten durchzogen. Es handelt sich dabei zu 75% um schwefelsäurehaltige Aerosole. (Aerosol: Gemisch aus Gas und flüssigen Schwebetröpfchen; “Nebel“) Chlor- und phosphorhaltige Aerosole wurden in geringerem Umfang ebenfalls beobachtet. Es gibt auch Hinweise auf Beimengungen von elementarem Schwefel. Erde l Der heutige Zustand der Venus vermittelt uns eine vage Vorstellung davon, wie es auf der Erde zur Zeit ihres Urzustands ausgesehen haben könnte. Wolkenhülle der Venus (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Daten der Venus: Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: Monde: 0,723 AE , ca. 3/4 der Entfernung von der Erde zur Sonne 0,616 Jahre = 225 Tage 35 km / s 3,2 Grad 177 Grad 12.110 km, ein wenig kleiner als der Erddurchmesser; im Modell 1,2 cm 243 Tage + 14 Min. retrograd (der Drehsinn ist entgegengesetzt zu demjenigen der anderen Planeten) 0,82 Erdmassen; ein wenig kleiner als die Erdmasse 5,24 g / cm3 ; ungefähr wie bei der Erde 90 % 10,4 km / s ; (zum Vergleich: auf der Erde 11,2 km / s ) 76% 450 °C 96,4 % Kohlendioxid, 3,2 % Stickstoff, verschiedene Restgas (überwiegend Wasserdampf ), geschlossene Wolkendecke nicht nachgewiesen keine Zum Nachdenken: - Die Venus kennen Sie als besonders hellen “Morgenstern“ und “Abendstern“. Wie kommt diese auffallende Helligkeit zustande? - Die Venus ist von der Sonne weiter entfernt als der Merkur. Trotzdem ist ihre Oberflächentemperatur höher als diejenige des Merkur. Wie erklären Sie sich das? - Die Achsenneigung der Venus unterscheidet sich grundsätzlich von derjenigen fast aller anderen Planeten. Wie sind die Unterschiede zu deuten? Was bedeuten sie für den “Tageslauf“ der Sonne auf der Venus verglichen mit demjenigen auf der Erde? Mars h Erde l 78 m 42 m allerdings unter der Wirkung der damit verbundenen Fliehkräfte zu einer geringfügigen Abplattung der “Erdkugel“ an den Polen gekommen. Die Erde erscheint uns deshalb heute als ein Geoid. Für den Geometer erweist sich das Geoid dadurch, dass der Erdumfang entlang des Äquators um 134,336 km größer ist als der über die Pole gemessene – oder: der Äquatordurchmesser ist um rund 40 km größer als der Poldurchmesser. Von der Sonne aus gezählt ist der blaue Planet Erde der dritte Planet in unserem Sonnensystem und mit seiner festen Kruste der größte unter den “Gesteinsplaneten“ Merkur, Venus, Erde und Mars. Nach heutigen Erkenntnissen wird das Alter der Erde auf etwa 4,5 Milliarden Jahre geschätzt. Nach unseren bisherigen Kenntnissen ist die Erde in unserem Sonnensystem der einzige Planet mit höher organisiertem Leben. Das hängt an den recht eng bemessenen physikalischen Bedingungen, unter denen Leben im irdischen Sinne möglich ist und die uns auf der Erde zuteil geworden sind. So kann z.B. Eiweiß nur im engen Temperaturbereich zwischen etwa 10°C und 60°C biologisch aktiv werden. Außerhalb dieses Bereichs wird es entweder zerstört oder es verliert seine Aktivität. Die Größe der Schwerkraft spielt auch eine Rolle und nicht zuletzt die Existenz von Wasser. In der Kugelgestalt der Erde spiegelt sich die Erdgeschichte wider: In ihrer frühen, glutflüssigen Phase musste die Erde, der Wirkung der Eigengravitation ihrer Masse und den Gesetzen der Flüssigkeiten folgend, Kugelgestalt annehmen. Sie war sozusagen ein Magma-Tropfen im Weltall. Aufgrund der ziemlich schnellen Erdrotation ist es Die Herkunft des Wassers auf der Erde ist bis heute nicht zufriedenstellend geklärt. Unklar ist auch, warum es auf der Erde so viel mehr Wasser gibt als auf den anderen erdähnlichen Planeten. Ein Teil davon dürfte in einer frühen Epoche der Erdgeschichte durch Ausgasen aus dem Magma stammen. Es wird aber auch diskutiert, ob ein erheblicher Anteil des Wassers Fotomontage: Erde und Mond (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Daten der Erde: Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Polarer Durchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Mittlere Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: Monde: Venus g in der Frühphase der Erde durch einschlagende Kometen und Asteroiden aus dem Weltall hierher getragen worden ist. (Diese Objekte bestehen zu einem erheblichen Teil aus Eis.) Erde, aus dem Weltall gesehen (Quelle: NASA/JPL-Caltech) 149,6 Mio. km = 1 AE (Astronomische Einheit) 1 Jahr = im Mittel 365,2522 Tage 29,8 km / s 0 Grad (definitionsgemäß) 23,5 Grad 12.756 km; im Modell 1,3 cm 12.712 km 23 h + 56 min + 4 s = “1 Tag“ 1 Erdmasse 5,52 g / cm3 mittlere Fallbeschleunigung = 9,81 m / s2. Eine Masse von 1 kg (Kilogramm) wiegt ungefähr 10 N (Newton) 11,2 km / s 39 % ca. 20 Grad 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 1% Edelgase, 0,35 Promille Kohlendioxid (Tendenz steigend!) und Spuren weiterer Gase 51 000 nT 1 Zum Nachdenken: - Die Dauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne erzwingt eine bekannte Kalenderkorrektur. Welche? - Welche astronomischen Daten der Erde sind für ihre Jahreszeiten verantwortlich? - Was würde geschehen, wenn die Achsenneigung 0 Grad oder 90 Grad oder 180 Grad wäre? Finden Sie solche Situationen bei anderen Planeten? - Könnte das irdische Leben wie gewohnt weiter bestehen, wenn die Erde an die Stelle der Venus oder des Mars versetzt würde? Mond des Mondes gebracht. Trotzdem birgt er noch viele Geheimnisse, insbesondere das seiner Herkunft. Ist er gemeinsam mit der Erde entstanden? Ist er von dieser eingefangen worden oder aus dieser durch einen gigantischen Einschlag abgespalten worden? Sonne, sondern sie “eiert“ entlang der Ellipsenbahn des Schwerpunkts um die Sonne herum. Durch die Drehbewegung der Hantel “Erde + Mond“ kommt es zu einem Schleudereffekt, d.h. zu Fliehkräften, welche im Zusammenwirken mit den von Erde und Mond ausgehenden Gravitationskräften in den Weltmeeren Den irdischen Beobachter fasziniert am Mond je einen Flutberg auf der mondzugewandten und zunächst dessen ausgeprägte Kraterlandschaft, auf der mondabgewandten Erdhalbkugel erzeugen. die schon mit einem größeren Feldstecher sichtbar – Übrigens läuft auch über die feste Erdkruste zweimal wird. Diese Strukturen reichen bis in die Anfangszeit am Tag ein Gezeitenhub. In Deutschland beträgt er der Mondentstehung zurück und sind nur möglich etwa einen halben Meter. Wir bemerken ihn unter geworden, weil der Mond keine Atmosphäre besitzt. unseren Füßen nur deshalb nicht, weil er mit sehr Einerseits konnten kosmische Geschosse ungehindert kleinen Beschleunigungen daher kommt und sich die Mondoberfläche erreichen, andererseits sind unsere gesamte Umgebung mit hebt oder senkt. die Einschlagskrater in der Folgezeit nicht durch wetterbedingte Erosion eingeebnet worden. Vollmond (Quelle: NASA/JPL-Caltech) In den alten Kulturen hat der Mond stets göttliche Die Gezeiten unserer Meere sind das herausragendste, Verehrung erfahren. Die Mondphasen sind zu Unser Mond ist ein natürlicher Trabant der Erde. Außer vom Mond verursachte irdische Phänomen: Der einem “gottgegebenen“ Zeitmaß geworden und zu der Erde ist er der bisher einzige Himmelskörper, der Mond ist durch die von Isaac Newton im Jahre Sinnbildern für irdisches Werden und Vergehen. Im von Menschen betreten wurde, erstmals am 20. Juli 1666 entdeckte Gravitationskraft an die Erde Islam spielt der Mondkalender für die Datierung der 1969. Die auf dem Planetenweg korrekt dargestellten gebunden. Andererseits wirkt auch der Mond durch religiösen Feste bis heute eine entscheidende Rolle. Distanzen geben hierfür ein anschauliche Erklärung. Gravitationskräfte auf die Erde zurück. Erde und Auch die Datierung des christlichen Osterfestes Er ist der am besten erforschte Himmelskörper. Die Mond sind ein “Gespann“, dessen gemeinsamer jeweils am ersten Sonntag nach dem ersten für uns natürlicherweise ausschließlich sichtbare Schwerpunkt sich unter der Wirkung der solaren Frühlingsvollmond hat wohl mythologische Wurzeln im “Vorderseite“ konnte schon von der Erde aus mit Gravitationskraft auf einer glatten Ellipsenbahn Gang des Mondes. Die Verehrung des Mondes findet Hilfe von Teleskopen kartographiert werden. Die um die Sonne bewegt, während sich gleichzeitig sich bis heute in unserer Tageszuordnung: Montag Oberflächenstruktur auf der “Rückseite“ hat sich uns das Gespann als ungleichgewichtige Hantel um den – engl.: Monday – frz.: Lundi und ital.: Lunedi nach der jedoch erst durch Raumsonden erschlossen. Diese Schwerpunkt dreht. Im Ergebnis bewegt sich die römischen Mondgöttin Luna. haben auch eine Einsicht in den inneren Aufbau Erde nicht auf einer glatten Ellipsenbahn um die Daten des Mondes: Mittlere Entfernung zur Erde: Siderischer Erdumlauf: Synodischer Erdumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsneigung (gegen die Mondbahnebene): Äquatordurchmesser: Rotationsdauer siderisch: Masse: Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: 384.400 km = 0,00257 AE 27 Tage + 7 Std. + 43 Min. + 5 Sek. (auf den Sternenhimmel bezogen ein voller Umlauf von 360 Grad) 29 Tage + 12 Std. + 44 Min. (von der Erde ein Umlauf von Vollmond zu Vollmond) 1,02 km / s 5 Grad 5 Grad 3.476 km; etwas weniger als ¼ des Erddurchmessers, im Modell 3 mm 27 Tage + 7 Std. + 43 Min. + 5 Sek. 0,0123 Erdmassen; ein wenig mehr als 1/100 der Erdmasse 3,34 g / cm3 16,6 % 2,37 km / s 12 % stark variierend zwischen +130 °C (Tagseite) und -160 °C (Nachtseite) keine keines Zum Nachdenken: - Veranschaulichen Sie sich den Unterschied zwischen siderischem und synodischem Erdumlauf des Mondes. - Der Mond zeigt uns immer „dasselbe Gesicht“. Die physikalischen Prozesse, die dazu geführt haben, sind auch täglich auf der Erde am Werke. Was wird angesichts dieser Tatsache das Schicksal der Erde sein ? Wie wird sich ihre Tageszeit einstellen? Jupiter j Mars h 551 m 78 m Kriegsgottes. Diese Verehrung spiegelt sich noch in Erde l gehegte Vermutung, dass sich unter der Oberfläche unserem heutigen Sprachgebrauch wider: Monat März des Mars Wasser-Eis befinden könnte, hat sich 2005 – frz.: Mars, ital.: Marzo; Dienstag – frz.: Mardi, ital.: durch Einsatz der ESA Sonde Mars-Express als richtig Martedi. erwiesen. Mars ist ein “rostiger“ Planet. Eisenoxid im Gestein Auf dem Mars hat es Vulkanismus gegeben. Der und im Staub der Oberfläche ist dafür verantwortlich. höchste Berg aller Planeten des Sonnensystems Er besitzt eine dünne Atmosphäre überwiegend aus befindet sich auf dem Mars: Der erloschene Vulkan Kohlendioxid. Sehr geringe Spuren von Wasserdampf Olympus Mons, ist 27 km hoch und hat 600 km werden ebenfalls beobachtet. Der Atmosphärendruck Basisdurchmesser. an der Oberfläche des Mars beträgt nur 6,36 mbar (Millibar). In der Erdatmosphäre entspricht das dem In der Marsatmosphäre findet man auch Spuren von Luftdruck in etwa 35 km Höhe. (Der Luftdruck am Methan-Gas. Dieses könnte von einem noch heute Erdboden bewegt sich um 1000 mbar.) aktiven Vulkanismus herrühren. Als Quellen für Methan kommen aber auch Einschläge von Kometen Mars (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Von der Sonne aus gezählt ist Mars der vierte Mars zeigt sich heute als trockener Wüstenplanet, und Methan produzierende Mikroorganismen in Frage. der wie Merkur und unser Mond Einschlagskrater Die Forschungen hierzu sind im Gange. und gleichzeitig der erste außerhalb der Erdbahn aufweist. Tief eingeschnittene Canyons lassen umlaufende Planet. Nach Größe und Struktur gehört vermuten, dass die Marsatmosphäre in der fernen Über den inneren Aufbau des Mars weiß man bisher er zu den erdähnlichen Planeten. Wegen seiner roten Vergangenheit wesentlich dichter gewesen sein nur wenig. Die Analyse der Bahndaten des Satelliten Farbe, die auch mit bloßem Auge zu sehen ist, wird muss und auf dem Boden und in der Atmosphäre Mars Global Surveyor haben ergeben, dass Mars – wie er auch der Rote Planet genannt. Aus demselben reichlich Wasser vorhanden war. Es wird gerätselt, die Erde auch – über einen schweren Kern von etwa Grund war er einst für die Römer Sinnbild ihres wo dieses Wasser geblieben ist. Die schon lange 1.700 km Durchmesser verfügt. Daten des Mars: Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Polarer Durchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: 1,52 AE etwa 1½ -fache Entfernung der Erde zur Sonne 1,88 Jahre = 686 Tage 24,1 km / s 1,85 Grad 25,2 Grad 6.794 km; etwa der halbe Erddurchmesser; im Modell 0,7 cm 6.443 km 24 Std. + 37 Min. + 23 Sek.; ungefähr wie bei der Erde 0,11 Erdmassen; etwa 1/10 der Erdmasse 3,94 g / cm3 ; deutlich weniger als bei der Erde 38 % 5,03 km / s 12 % stark variierend zwischen + 20 °C und –150 °C Sehr dünn, 95 % Kohlendioxid, 3 % Sauerstoff, verschiedene Rest-Gase fast keines Der Mars besitzt 2 kleine Monde: Mond Phobos Größe: 27 x 22 x 19 km , Mittlere Entfernung vom Mars: 9.378 km Umlaufszeit : 7 Std. + 41 Min. Mond Deimos Größe: 15 x 12 x 10 km Mittlere Entfernung zum Mars: 23.459 km Umlaufszeit: 1 Tag + 6 Std. + 19 Min. Zum Nachdenken: - Der Mars hat etwa einen vergleichbaren Jahresablauf wie die Erde. Warum? Von welchem Mars-Phänomen haben Sie schon gehört, das uns diesen Ablauf von der Erde aus sichtbar macht? - Die mittlere Massendichte des Mars ist wesentlich geringer als diejenige der Erde. Ein Magnetfeld ist praktisch nicht vorhanden. Was schließen Sie daraus für den inneren Aufbau des Mars im Vergleich zur Erde? - Ist auf dem Mars erdähnliches Leben zu erwarten? Saturn S Jupiter j 649 m 551 m Mars h Aus Sicht der Erdenbewohner kommt dem Jupiter eine wichtige, astrophysikalische Funktion in unserem Sonnensystem zu. Zwischen Mars und Jupiter befindet sich nämlich der Asteroidengürtel, ein Schwarm von Kleinplaneten (Planetoiden) mit Nicht nur Saturn sondern auch die anderen, sehr Durchmessern bis 1.000 km, die sich alle ebenfalls auf elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen. Gäbe großen Planeten besitzen ein Ringsystem, so auch Jupiter ist der erste der Gasplaneten; diese Jupiter, wenn auch ein nur sehr schwach ausgeprägtes es den Jupiter nicht, würde statistisch gesehen alle und von der Erde aus nicht sichtbares. Im Gegenlicht 100.000 Jahre ein Projektil aus dem Asteroidengürtel unterscheiden sich grundsätzlich von den inneren Festkörper-Planeten Merkur bis Mars. Auf den wurde es 1979 von der Raumsonde Voyager 1 erstmals die Erde treffen und somit die Entwicklung irdischen in dem Augenblick fotografiert, als die Sonde in den Lebens unmöglich machen. Insofern leistet das Gasplaneten gibt es keine Oberfläche im Sinne einer Gravitationsfeld des Jupiter einen wesentlichen festen Kruste. Stattdessen wird das gasförmige Jupiterschatten eintauchte. Beitrag zur Existenz eines “biologischen Fensters“ auf Material mit zunehmender Tiefe immer dichter. der Erde. Jupiter rotiert nicht wie ein starrer Körper: Man beobachtet an der Oberfläche strömende Auffallend an Jupiter sind die Massenanteile von Jupiter als Sinnbild der römischen Gottheit findet so Wolkenformationen, die in der Äquatorregion Wasserstoff und Helium. Diese sind vergleichbar mit eine unerwartete Rechtfertigung. Für die Menschen denjenigen der Sonne. Insgesamt gibt der Jupiter etwas schneller sind als in den Polregionen. Die der römischen Antike war “Jupiter der höchste Rotationsachse ist nur wenig gegen die Bahnebene ein ähnliches Bild ab, wie man es sich heute von der geneigt. Jupiter hat somit im Gegensatz zu anderen aller Götter, der höchste Garant und Erhalter der Sonne während ihrer Entstehung vor 4,5 Milliarden Planeten keine ausgeprägten Jahreszeiten. Auffällig kosmischen und der sittlich-sozialen Ordnung. Alle Jahren macht: Riesige Gasmassen stürzen unter der himmlischen Naturgewalten und –erscheinungen Wirkung ihrer eigenen Gravitation, d.h. ihrer Schwere, sind die hellen und dunklen Bänder und der bereits hatten ihn zum Urheber. …“ (Zitat aus Meyers zusammen, werden dabei immer stärker komprimiert, mit einem Amateurteleskop zu beobachtende Große Grosses Taschenlexikon). Diese Verehrung hat sich heizen sich als Folge davon auf, bis es schließlich zur Rote Fleck – ein riesiger ovaler Zyklon, der in seiner Längsrichtung zwei Erddurchmesser ausgedehnt im romanischen Sprachraum bis heute erhalten: Zündung der Kernreaktion kommt. Was jedoch den Donnerstag – ital.: Giovedi, frz.: Jeudi. Jupiter vor diesem letzten Schritt bewahrt hat, selbst ist. Er ist sehr stabil und wird bereits seit 300 Jahren zu einer Sonne zu werden, ist die Tatsache, dass dafür bei nur leichten Veränderungen beobachtet. Zum Vergleich: Auf der Erde lösen sich atmosphärische seine Masse doch noch viel zu klein ist. Trotzdem Wirbel spätestens nach wenigen Wochen wieder auf. strahlt der Jupiter etwa 2-mal soviel Energie ab, wie Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem und von der Sonne aus gezählt der fünfte. Hinsichtlich Helligkeit steht er nach Sonne, Mond und Venus an 4. Stelle; nur zwischendurch – je nach den jeweiligen momentanen Abständen zur Erde – ist Mars auch einmal heller als Jupiter. Daten des Jupiter: er von Sonne empfängt. Diese Energie stammt aus der zuvor genannten gravitativen Gaskompression. Aufgrund dieses Prozesses schrumpft übrigens der Jupiter beständig. Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Polarer Durchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: 5,203 AE; etwa 5-fache Entfernung der Erde zur Sonne 11,86 Jahre 13,1 km / s 1,3 Grad 3,08 Grad 142.800 km; ca. 11-facher Erddurchmesser; im Modell 14,8 cm 134.000 km im Mittel 9 Std. + 50 Min + 30 Sek; weniger als ½ Tag 317,9 Erdmassen 1,33 g / cm3 ; etwa 1/5 der mittleren Dichte der Erde 260 % 60 km / s 70% -145 °C Jupiter (Quelle: NASA/JPL-Caltech) 85 % Wasserstoff, 14 % Helium, 1% Methan, Ammoniak, Spurengase 430.000 nT; etwa 15-faches der Stärke des irdischen Magnetfelds Monde: Neben zahlreichen kleineren Monden besitzt der Jupiter 4 berühmte größere Monde, die von Galilei entdeckt wurden und schon im Feldstecher beobachtbar sind: Mond Io Entfernung zum Jupiter: 422.000 km Durchmesser: 3.640 km Umlaufszeit: 1 Tag + 18 Std. +27 Min. Mond Europa Entfernung zum Jupiter: 671.000 km Durchmesser: 3.138 km Umlaufszeit: 3 Tage +13 Std. + 13 Min. Zum Nachdenken: Mond Ganymed Entfernung zum Jupiter: 1.071.000 km Durchmesser: 5.260 km Umlaufszeit: 7 Tage + 3 Std. +43 Min. Mond Callisto Entfernung zum Jupiter: 1.884.000 km Durchmesser 4.800 km Umlaufszeit: 16 Tage + 16 Std. + 34 Min. - Wie schwer wären Sie auf dem Jupiter, falls Sie dort einen festen Stand finden würden? - Welche Bedeutung kommt dem Jupiter für das Leben auf der Erde zu? Jupiter j Saturn S 649 m 1460 m großen Observatorien, von dem im Erdorbit befindlichen Hubble-Teleskop und von Raumsonden aus möglich ist, löst sich der “Ring“ in ein fein strukturiertes, konzentrisches Ringsystem auf. Dieses enthält viele, ebenfalls konzentrische Lücken jeder Größe. Die Ringe bestehen im wesentlichen aus Staub, Eis und Gesteinsbrocken und aus gefrorenen Gasklumpen. Über die Entstehung der Saturnringe gibt es verschiedene Thesen. Nach der von Édouard Albert Roche bereits im 19. Jahrhundert vorgeschlagenen Theorie sollen die Ringe aus einem Mond entstanden sein, der sich dem Saturn so weit genähert hatte, dass er unter der Wirkung der Gravitation des Riesenplaneten und der von der rasanten Kreisbewegung um den Saturn herrührenden Fliehkräfte auseinander gebrochen ist. – Eine andere Theorie geht davon aus, dass der Mond durch Saturn (Quelle: NASA/JPL-Caltech) eine Kollision mit einem Kometen oder Asteroiden zerbrach. – Schließlich gibt es auch eine Theorie, Von der Sonne aus gesehen ist der Saturn der sechste nach der die Ringe gleichzeitig mit dem Saturn aus Planet. Er gehört zu den großen Gasplaneten und derselben Materialwolke entstanden sind. Diese ist der zweitgrößte Planet im Sonnensystem. Er ist Theorie wird jedoch heute kaum noch vertreten. Es mit bloßem Auge zu sehen. Der bereits mit kleinen gibt nämlich Hinweise darauf, dass die Ringe ein Teleskopen zu beobachtende Saturnring ist das nach astronomischen Maßstäben eher kurzlebiges herausragende und faszinierendste Merkmal dieses Phänomen von höchstens einigen hundert Millionen Planeten. Jahren darstellen. Das hängt damit zusammen, dass die Ringe nicht als starre Gebilde den Saturn Bei genauerem Hinsehen, wie es heute von den umkreisen, sondern jeder Brocken im Ring mit eigener Daten des Saturn: Uranus A Geschwindigkeit um den Saturn läuft. In dem Ring kommt es dadurch zu Kollisionen, die diesen im Laufe der Zeit zerfallen lassen. Der Planet Saturn selber bietet ein ähnliches Bild wie Jupiter. Er ist eine in sich zusammenstürzende Gasmasse, die überwiegend aus Wasserstoff besteht. Der Saturn rotiert nicht als starrer Körper. Vielmehr bewegen sich seine Gasmassen mit hoher Geschwindigkeit um die Saturnachse, am Äquator schneller als an den Polen (differenzielle Rotation). Die, verglichen mit dem Jupiter, nicht so auffallend strukturierte, gelblich-braune Wolkendecke besteht überwiegend aus Ammoniakkristallen. Der Druck im Innern des Saturn ist so hoch, dass der Wasserstoff “überkritisch“ in einem Zustand vorliegt, in dem nicht mehr nach Gas und Flüssigkeit unterschieden werden kann. Tief innen, etwa beim halben Saturnradius, geht der Wasserstoff schließlich in einen metallischen Zustand über. Aus Bahndaten von Pioneer- und Voyager-Raumsonden wird auf einen massereichen Kern des Saturn geschlossen, der etwa 25 % der Gesamtmasse ausmacht. In der römischen Antike galt der Saturn als Sinnbild des gleichnamigen Gottes der Saat. Der Samstag ist nach dem Saturn benannt - engl.: Saturday (Saturni dies). Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Polarer Durchmesser: Mittlerer Ringaußendurchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: 9,539 AE; etwa die 10-fache Entfernung der Erde zur Sonne 29,42 Jahre 9,67 km / s 2,8 Grad 26,8 Grad 120.536 km; etwa das 10-fache des Erddurchmessers; im Modell 12 cm 108.236 km 273.560 km (im Teleskop sichtbar) im Mittel 10 Std. + 14 Min 95,2 Erdmassen 0,69 g / cm3 92 % am Äquator bis 109 % an den Polen 35,5 km / s 74% ca. -160 °C Wasserstoff, Helium, Ammoniak, Methan (ähnlich wie bei Jupiter) 21 500 nT ; ähnlich wie auf der Erde Monde: Der Saturn besitzt zahlreiche kleinere und einen großen Mond: Mond Titan: Entfernung zum Saturn: 1.222.000 km Durchmesser: 5.150 km Umlaufszeit: 15 Tage + 22 Std. + 34 Min. Zum Nachdenken: - Auf dem Saturn wurden Polarlichter beobachtet. (s. Abb.) Welchen Schluss ziehen Sie daraus? Finden Sie das in den physikalischen Daten des Saturn bestätigt? - Die Ringe des Saturn bestehen aus unzähligen Gesteinsbrocken unterschiedlicher Größe. Könnten sie auch aus gasförmigen oder flüssigen Materieteilchen bestehen? NeptunG Uranus A 1.632 m 1.460 m fast in der Bahnebene liegt, scheint der Uranus “auf seiner Bahn abzurollen“. Aufgrund dieser Kinematik sehen der Jahreslauf des Uranus und der Rhythmus seiner Tage oder – wie wir hier besser sagen sollten – seine Hell-Dunkel-Rhythmen ganz anders aus als die unsrigen auf der Erde. Im “vierteljährigen“ Abstand (im Sinne des Uranusjahres) – das sind rund 84/4 = 21 Erdenjahre – steht die Sonne über dem “Nordpol“, danach über dem Äquator, dann über dem “Südpol“, Falschfarbenaufnahme des Uranus dann wieder über dem Äquator. Danach wiederholt (Quelle: NASA/JPL-Caltech) sich das Spiel. Als Folge dieser Verhältnisse wird Uranus wurde 1781 von dem Astronomen Friedrich abwechselnd die ganze “Nordhalbkugel“ von der Wilhelm Herschel entdeckt. Von der Sonne aus gezählt “Mitternachtssonne“, d.h. vom “Polarsommer“, ist er der siebte Planet im Sonnensystem. Er ist der und ein „halbes Jahr“ später – d.h. nach etwa 42 drittgrößte Planet, gehört zu den Gasplaneten, ist Erdenjahren – von der “Polarnacht“ erfasst. Dasselbe aber deutlich kleiner als Jupiter und Saturn. gilt mit einem zeitlichen Versatz von einem halben Uranusjahr, d.h. von 42 Erdenjahren, auch für die Als Besonderheit weist der Uranus eine Achsneigung “Südhalbkugel“. Solange die Sonne über dem von etwas mehr als 90 Grad auf. Damit ist der Uranusäquator steht wird es dort im 8-Stundentakt Drehsinn seiner Eigenrotation dem Umlaufsinn seiner hell und dunkel. Die Länge des Uranustages variiert Bahnbewegung entgegengesetzt. Da die Drehachse also zwischen etwa 8 Stunden und etwa Saturn S 42 Erdenjahren, wobei hier nicht der astronomische Tag sondern der Tag im Sinne des Hell-DunkelRhythmus gemeint ist. Uranus besitzt ein schwach ausgebildetes Ringsystem, das aus Brocken mit Durchmessern bis 10 m besteht. Derzeit sind dreizehn Ringe bekannt. Auch das Magnetfeld von Uranus ist ungewöhnlich. Sein Zentrum liegt nicht in der Planetenmitte, und seine Achse ist um fast 60 Grad gegen die Rotationsachse geneigt. Das sind grundlegende Unterschiede zu den Magnetfeldern der ersten sechs Planeten. Zur Namensgebung: Der Planet Uranus war in der Antike noch nicht bekannt. Deshalb ist er auch nie Sinnbild einer Gottheit gewesen. Die heutigen Astronomen haben aber an der Tradition der antiken Namensgebung festgehalten. In der griechischen Mythologie war Uranus der Gemahl der Erdgöttin Gaia. Daten des Uranus: Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Polarer Durchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: 19,3 AE 83,75 Jahre 6,84 km / s 0,78 Grad 98 Grad 51.120 km; etwa 4-facher Erddurchmesser; im Modell 5,1 cm 49.920 km im Mittel 16 Std. + 50 Min. 14,5 Erdmassen 1,3 g / cm3 90 % 21,3 km / s 81% - 220 °C Wasserstoff, Helium, Ammoniak, Methan 25 000 nT ; vergleichbar mit dem Magnetfeld der Erde. Die Achse des Magnetfelds ist um ca. 60 Grad gegen die Rotationsachse geneigt. Monde: Uranus besitzt zahlreiche kleinere und 4 große Monde: Mond Ariel Entfernung zum Uranus: 191.200 km Durchmesser: 1.160 km Umlaufszeit: 2 Tage + 12 Std. + 29 Min. Mond Umbriel Entfernung zum Uranus: 266.000 km Durchmesser: 1.190 km Umlaufszeit: 4 Tage + 3 Std. + 27 Min. Mond Titania Entfernung zum Uranus: 435.800 km Durchmesser: 1.600 km Umlaufszeit: 8 Tage + 16 Std. + 57 Min. Mond Oberon Entfernung zum Uranus: 582.600 km Durchmesser: 1.550 km Umlaufszeit: 13 Tage + 11 Std. + 2 Min. Zum Nachdenken: - Wie lange ist ein Funksignal zwischen der Erde und Uranus unterwegs? - Die Wanderer können auf ihrem Planetenspaziergang über die Konsequenzen der Achsneigung für die “Lebensbedingungen“ auf den einzelnen Planeten nachdenken. - In welchem Bereich am Himmel sind die Planeten zu beobachten? An welchen Daten ist das erkennbar? PlutoH Neptun G 1.441 m – Störungen der Uranusbahn von U. Le Verrier berechnet wurde. (Diese theoretische Vorhersage war eine glänzende Bestätigung für Newtons Gravitationstheorie) In den 160 Jahren seit seiner Entdeckung hat Neptun gerade eine einzige Umrundung der Sonne geschafft. In der Antike war der Planet noch nicht bekannt. Es gibt deshalb keine mythologische Verbindung zwischen dem Planeten Neptun und dem römischen Meeresgott Neptun. Wegen seiner großen Entfernung zur Sonne erreicht den Neptun nur wenig Wärme. Er hat deshalb eine sehr niedrige Oberflächentemperatur. Der Planet scheint jedoch eine innere Wärmequelle zu besitzen. Er gibt etwa 2,4-mal soviel Energie ab, wie er von der Sonne bekommt. Man vermutet, dass es sich dabei noch um Restwärme aus seiner Entstehungszeit handelt. Auf Neptun beobachtet Wolkenhülle des Neptun man Windgeschwindigkeiten bis zu 1.000 km/h. Das (Quelle: NASA/JPL-Caltech) sind die höchsten Windgeschwindigkeiten, die bisher im Sonnensystem bekannt sind. (Nach irdischen Neptun ist der achte Planet im Sonnensystem. Er gehört zu den Gasplaneten, ist der viertgrößte Planet Maßstäben wäre das die Schallgeschwindigkeit. Auf Neptun darf diese Zahl jedoch nicht als im Sonnensystem – etwas kleiner als der Uranus –, Schallgeschwindigkeit gedeutet werden, da dort kann aber von der Erde aus wegen seiner großen die Gase in einem ganz anderen Zustand vorliegen Entfernung nicht mehr mit bloßem Auge beobachtet werden. In einem Teleskop erscheint er als blaugrünes als auf der Erde.) Vermutlich werden diese hohen Windgeschwindigkeiten von den genannten inneren Scheibchen, ähnlich wie der Uranus. Die blaugrüne Wärmequellen angefacht. Im Gegensatz zum sonst Farbe rührt von Methan in seiner Atmosphäre her. Neptun wurde 1846 von J.G. Galle entdeckt, nachdem ähnlichen Bruderplaneten Uranus hat Neptun eine auffällige Struktur in seiner Wolkenhülle, den Großen zuvor seine Position aus den – bis dahin unerklärten Dunklen Fleck. Man erkennt diesen auf Aufnahmen 1.632 m Uranus A der Voyager-Sonde und geht davon aus, dass diese Struktur – analog zu Jupiters Großem Roten Fleck – ein permanenter Wirbelsturm ist. Ähnlich wie bei Uranus ist die Achse des Magnetfelds von Neptun deutlich gegen die Rotationsachse geneigt. Neptun besitzt wie Uranus ein schwaches Ringsystem von bisher unbekannter Zusammensetzung. Die Ringe haben eine eigentümlich geklumpte Struktur. Wie von Voyager 2 aus beobachtet wurde, handelt es sich um unvollständige Teilbögen. Deren Zustandekommen konnte bisher noch nicht erklärt werden. Nach bisherigen Vorstellungen über die Struktur von Planetenringen müssten sich nämlich die Teilbögen nach längerer Zeit zu einem kompletten Ring zusammenschließen. Möglicherweise sind Gravitationskräfte von Neptunmonden dafür verantwortlich, dass sich die einzelnen Ringsegmente nicht auflösen. Neptun hat eine Vielzahl von Monden. Der bei weitem größte ist der von William Lassell nur 17 Tage nach Neptun entdeckte Mond Triton. Im Gegensatz zu allen anderen großen Monden aller anderen Planeten des Sonnensystems dreht er sich entgegengesetzt (retrograd) zu seinem Stammplaneten Neptun. Er nähert sich Neptun langsam auf einer Spiralbahn und wird irgendwann auf diesen stürzen. Daten des Neptun: Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Polarer Durchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: 30,21 AE 163,7 Jahre 5,48 km / s 1,46 Grad 29 Grad 49.530 km; etwa 4-facher Erddurchmesser; im Modell 4,9 cm 48.680 km im Mittel 17 Std. + 50 Min. 17,2 Erdmassen 1,76 g / cm3 142 % 23,6 km / s 69% Detailansicht von Tritons Oberfläche -214 °C (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Wasserstoff, Helium, Methan 10. 000 nT; die Magnetachse ist um 47 Grad gegen die Rotationsachse geneigt Monde: Der Neptun besitzt viele kleinere und einen großen Mond: Mond Triton Entfernung zum Neptun: 354.300 km Durchmesser: 2.705 km Umlaufszeit: 5 Tage + 21 Std. + 36 Min.; retrograd (der Drehsinn ist entgegengesetzt zu demjenigen des Neptun) Zum Nachdenken - Auf Neptun werden die stärksten Stürme im Sonnensystem beobachtet. Wie entstehen Stürme im Allgemeinen? Welche Ursachen werden dafür auf dem Neptun angenommen? - Neptun hat wie alle Gasplaneten und die Sonne keine einheitliche Rotationsdauer. Wie nennt sich dieses Phänomen und was stellen Sie sich darunter vor? - Neptun wurde zunächst auf mathematischem Weg entdeckt. Welche Beobachtungen im Sonnensystem gaben Anlass zu diesen Berechnungen? NeptunG 1.441 m Pluto ist der neunte und nach heutiger Kenntnis der äußerste Planet unseres Sonnensystems. Von allen Planeten ist er der kleinste. Nach einer vorausgehenden theoretischen Analyse von Störungen der Neptunbahn, die bis dahin noch nicht erklärt werden konnten, wurde Pluto im Jahre 1930 von C.W. Tombough entdeckt. Seit seiner Entdeckung hat er die Sonne noch nicht einmal zu einem Drittel umrundet. Seine Bahn hat die größte Exzentrizität aller Planetenbahnen. Damit reicht sie bis in die Neptunbahn hinein: das Perihel (der zur Sonne nächstgelegene Punkt auf der Umlaufbahn) liegt innerhalb der Neptunbahn. Im Jahre 1989 Pluto mit seinem Mond Charon Pluto H durchlief Pluto sein Perihel; dementsprechend war zwischen dem 7. Februar 1979 und dem 11. Februar 1999 nicht Pluto sondern Neptun der sonnenfernste Planet. Aufgrund seiner großen Entfernung von der Sonne erhält Pluto nur etwa den 2.000. Teil der Lichtintensität, welche die Erde von der Sonne empfängt. Trotzdem ist das noch rund das 160fache von dem, was die Erde vom Mond als reflektiertes Sonnenlicht erhält; d.h. auf Pluto ist es auf der Tagseite wenn auch nicht sehr hell, so doch heller als bei uns in einer mondhellen Nacht. Diese Helligkeit reicht aber aus, um Pluto durch große Teleskope zu beobachten. Umgekehrt würde die Sonne von Pluto aus nur als ein sehr heller Stern zu sehen sein. Selbst mit dem Hubble-Weltraumteleskop lassen sich keine Oberflächendetails erkennen. Man vermutet auf der Plutooberfläche gefrorenen Stickstoff. Hinweise auf Wassereis oder gefrorenes Kohlendioxid wurden bisher nicht gefunden. (Quelle: NASA/JPL-Caltech) Im Gegensatz zu allen anderen Planeten gibt es von Pluto noch keine Nahaufnahmen aus Raumsonden. Deshalb ist über die physikalischen Verhältnisse auf diesem Planeten bisher nur wenig bekannt. Alles was man darüber weiß, stammt aus der spektroskopischen Analyse des von Pluto kommenden Lichts. Im Januar 2006 wurde die NASA-Raumsonde New Horizons auf den Weg zum Pluto gebracht, den sie im Juli 2015 erreichen soll. Gegenwärtig wird unter Astronomen eine Diskussion darüber geführt, ob der Status des Pluto als äußerster Planet des Sonnensystems noch zu halten ist. Es gibt nämlich Anzeichen dafür, dass außerhalb der Plutobahn noch ein weiterer großer Planet existiert. Es wird auch diskutiert, ob Pluto überhaupt ein Planet oder nicht vielmehr ein besonders großer Planetoid aus dem KuiperGürtel sei, einem Asteroidengürtel jenseits der Neptunbahn. Ohne mythologischen Bezug wurde der Planet nach dem griechischen Gott der Unterwelt benannt. Daten des Pluto: Mittlere Sonnenentfernung: Sonnenumlauf: Mittlere Bahngeschwindigkeit: Neigung der Bahnebene gegen die Erdbahnebene: Achsenneigung: Äquatordurchmesser: Polarer Durchmesser: Rotationsdauer: Masse: Mittlere Dichte: Schwerkraft im Vergleich zur Erde: Fluchtgeschwindigkeit: Albedo: Oberflächentemperatur: Atmosphäre: Magnetfeld: 39,84 AE 248 Jahre 4,75 km / s 17,15 Grad 94 Grad 2.390 km, etwas weniger als 1/5 des Erddurchmessers, im Modell 0,2 cm 2.360 km 6 Tage + 9 Std. + 22 Min. 0,2 Erdmassen 1,7 g / cm3 ca. 6 % ca. 1,16 km / s 62 % -240 °C ; diese Temperatur liegt schon nahe beim absoluten Nullpunkt unbekannt unbekannt Monde: Pluto besitzt einen Mond: Mond Charon Entfernung zum Pluto: 19.640 km Durchmesser: 1.192 km Umlaufzeit: 6 Tage + 9 Std. + 22 Min. Zum Nachdenken - Der nächste Stern zur Sonne heißt Proxima Centauri; er befindet sich in 4,25 Lichtjahren Entfernung. Zu sehen ist er auf der Südhalbkugel. Wie weit müssten Sie auf dem Planetenweg noch gehen, um zu einem Modell dieses Sterns zu gelangen? - Sie haben den Planetenweg im Fußgängertempo oder mit dem Fahrrad durchmessen. Wie schnell hätten Sie gehen dürfen, wenn Sie sich maßstäblich zur Lichtgeschwindigkeit bewegt hätten? Wie lange wären Sie dann unterwegs gewesen?