Persönlichkeitsstörung I

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Ablauf
90´: Einführung
• Definition
Persönlichkeitsstörung
• Klassifikation
• Prävalenz
• Diagnose oder Stigma
• Entwicklung einer
Persönlichkeitsstörung
– Objektbeziehungstheorie
– Cloninger
90´: spezifische
Persönlichkeitsstörungen
• Borderline-PS
• Störung des
Sozialverhaltens/dissoziale PS
• Ängstlich-vermeidende PS
• Zwanghafte PS
• Schizoide PS
• Narzistische PS
• histrionische PS
• Paranoide PS
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Persönlichkeit
Summe aller psychischen Eigenschaften und
Verhaltensbereitschaften, die dem einzelnen seine
eigentümliche, unverwechselbare Individualität
verleihen.
Die dauerhaften Eigenschaften eines Menschen
betreffen Wahrnehmen, Denken, Fühlen und
interpersonelle Beziehungsgestaltung.
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Persönlichkeit
Ergebnis einer einzigartigen Geschichte von
Wechselwirkungen zwischen
konstitutionellen (genetische Ausstattung)
und biographischen Faktoren
(Beziehungs- und Lerngeschichte).
“NATURE AND NURTURE”
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PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG
-ICD-10 Klassifikation, F60.-• Nur dann, wenn Persönlichkeitszüge unflexibel
und unangepasst sind und zu
• wesentlichen Funktionsbeeinträchtigungen (z.B. sozial,
Scheitern bei den alltäglichen Aufgaben des Lebens)
oder
• zu subjektivem Leid führen, manchmal erst im
späteren Verlauf und oft nur durch Probleme, die mit
anderen Menschen entstehen (ich-synton).
„Persönlichkeitsstörungen sind Beziehungsstörungen“
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ICD-10 Klassifikation
• Das abnorme Verhaltensmuster ist andauernd und nicht
auf Episoden psychischer Krankheit begrenzt.
• Das abnorme Verhaltensmuster ist tiefgreifend und in
vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig
unpassend.
• Die Störungen beginnen immer in der Kindheit oder
Jugend und manifestieren sich auf Dauer im
Erwachsenenalter.
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Leitlinien Persönlichkeitsstörung (Tress et al.,
2002)
• tief verwurzelte stabile Verhaltensmuster mit starren
Reaktionen auf unterschiedliche persönlich-soziale
Lebensbedingungen
–Auffälligkeiten im Wahrnehmen, Denken, Fühlen
und in der Beziehungsgestaltung
–Subjektives Leiden des Betroffenen und/oder
seiner Umwelt
–durch keine andere psychische oder
hirnorganische Störung bedingt
–Beginn in Kindheit oder Adoleszenz, Andauern bis
ins Erwachsenenalter
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ICD-10 Klassifikation
Biographische Anamnese, Fremdanamnese,
Verhaltensbeobachtung,
• International Personality Disorder Examination
(IPDE, Loranger et al., 1996)
• SKID-II: Strukturiertes klinisches Interview für
DSM-IV Achse II: Persönlichkeitsstörungen
• Strukturiertes Interview nach Kernberg
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CLUSTER A (DSM IV)
-deskriptive Ähnlichkeiten
sonderbar,exzentrisch
Paranoid
Ausgeprägtes Misstrauen und Argwohn
Schizoid
Distanziert, Sonderling
Schizotypisch
“Verdünnungsform” schizophrener
Erkrankungen
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CLUSTER B (DSM IV)
-deskriptive ÄhnlichkeitenEmotional instabil, launisch, dramatisch
Antisozial, dissozial
Delinquentes, deviantes Verhalten
Borderline
Störung der Affektregulation, mangelhafte Impulskontrolle,
Identitätsstörung, Dissoziation
Histrionisch
Abhängigkeit von äußerer Aufmerksamkeit, oberflächlicher
Gefühlsausdruck, Suggestibilität
Narzisstisch
Selbstbezogenheit, mangelnde Empathie, Egoismus
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CLUSTER C (DSM IV)
-deskriptive Ähnlichkeiten
Ängstlich, furchtsam, asthenisch
Vermeidend-selbstunsicher
Große Angst vor Zurückweisung und Ablehnung
Dependent, abhängig
Überzeugung, das eigene Leben nicht
selbständig führen zu können
Zwanghaft, anankastisch
Gewissenhaftigkeit, Perfektionismus,
Inflexibilität, Normentreue
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Prävalenz Pers st KJ
•
•
•
•
•
•
KJ Braun-Scharm 1991 in KJP: 5% Pers.st.
Libal et al 2004: 28.8% in KJP Ulm (n=132)
Bernstein 1993: 17% der Jugendlichen erfüllen die DSM-IV-Kriterien f Pers.st. in der
Lenzenweger (1997): 11% wahrscheinliche und 6.7% manifeste Pers.st. Unter College-Studenten
Tress et al. 2002: 10% Prävalenz unter Erwachsenen Durchschnittsbevölkerung
Loranger et al. 1999: stationäre Psychiatriepatienten: Prävalenz 40%, darunter 14, 9 % Borderline Pers.st.
•
Retrospektiv berichtet die Mehrheit der Borderline-Patienten über einen Beginn während der Jugend.
•
Jerschke et al. (1998) beschreibt zwei Kohorten:
– die einen beginnen mit einem Alter von 14-15.Lj. mit selbstverletzendem Verhalten, Eßst, suizidalen
Tendenzen, affektiver Störung, Störung des Sozialverhaltens mit stationär-psychiatrischer Aufnahme
– Die anderen werden erstmals in einem Durchschnittsalter von 24 Jahren auf einer Psychaitrie behandelt
Bernstein D., Cohen P., Velez N., Schwab-Stone M., Siever, L., Shinsato L. (1993): Prevalence and stability of the DSM-III personality disorders in a
community-based survey of adolescents. American J. Psychiatry 150:1237-1243
Braun-Scharm H., Räder, K, Martinius, J. (1991): Die stationäre Versorgung kinder- und jugendpsychiatrischer Patienten. Eine
Stichtagsuntersuchung. Zeitschrift für Kinder – und Jugendpsychiatrie.. 19: 70-77.
Jerschke S., Meixner K., Richter H., & Bohus M. (1998): Zur Behandlungsgeschichte und Versorgungssituation von Patientinnen mit Borderline
Persönlichkeitsstörung in der Bundesrepublik Deutschland. Fortschritte der der Neurologie-Psychiatrie 66 (12)545-552
Katz L.Y. ,Cox B. J.,Shiny G., Miller A. L. (2004): Feasibility of Dialectical Behavior Therapie for suicidal Adolescent Inpatients. Journal of the
American Academy of Child and Adolescent Psychiatry. 43 (3) pp 276-83.
Lenzenweger M., Loranger A. W. ,Korfine L. & Neff C.(1997): Detecting personality disorders in a nonclincal population application of a 2-stage
procedure for case identification. Archives of General Psychiatry. 54, pp 345-351
Loranger A.W.(1999): IPDE.DSM-IV and ICD-10 modules. Odessa. Fl. Psychological Assessment Ressources.
Schmeck, K & Resch F.(2003): Persönlichkeitsstörungen. In. Eggers Ch., Fegert J. M., Resch F. Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und
Jugendalters. Heidelberg. Springer.
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Pers.st. auf KJP
Libal G., Schmid M., Plener P., Zander A., Schmeck K., Fegert J.M. 2004
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Prävalenz bei psychiatrischen
PatientInnen
(WHO, 1988-90)
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Diagnose oder Stigma
Pro:
Contra:
Suffiziente symptomspezifische
Behandlung kann nur mit
richtiger Diagnose eingeleitet
werden
Identitätsdiffusion und
Beziehungsinstabilität sind in
der Adoleszenz weit verbreitet
Sinnvolles Erklärungsmodell auch
für Patienten
Empirie (vgl. z.B. Jerschke et al.
1998)
Forschung
Gefahr des Festschreibens von
Symptomen (Labeling)
Große Bedeutung des
pathologischen Umfeldes und
der psychosozialen
Belastungen
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Persönlicher Stil vs.
Persönlichkeitsstörung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
wachsam vs. paranoid
unabhängig vs. schizoid
empfindsam vs. schizotyp
emotional vs. histrionisch
spontan vs. Borderline
abenteuerlustig vs. antisozial
ehrgeizig vs. narzisistisch
vorsichtig vs. Vermeidend
genau vs. zwanghaft
verbunden vs. dependent
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Persönlichkeitsmerkmale haben eine
Heredität von 50%. Daher haben auch
Persönlichkeitsstörungen eine Heredität.
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Stigma
• Diagnose als Reflex bei einzelnen Symptomen
• Diagnose als Waffe gegen den Patienten im
Sinne unkontrollierter
Gegenübertragungsgefühle
• Diagnose als Entschuldigung für das eigene
Therapieversagen
→Nicht die Person ist das Problem, sondern
einzelne Verhaltens- und Erlebensweisen
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Paulina Kernberg
„Wenn Kinder eine Persönlichkeit haben,
können sie auch eine
Persönlichkeitsstörung haben.“
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Kategorialer vs dimensionaler
Ansatz
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Umfrage unter den Mitgliedern der International Society
for the Study of Personality Disorders (2003)
1. Persönlichkeitsstörungen sind diskrete Kategorien: 28 %
2. Persönlichkeitsstörungen reflektieren Krankheits-Entitäten: 30 %
3. Persönlichkeitsstörungsdiagnose haben schlechte Validität: 76 %
4. Persönlichkeitsstörungen am besten konzeptualisiert als
dimensionale Störungen: 86 %
5. Persönlichkeitsstörungen kann man am ehestens verstehen
als Varianten der normalen Persönlichkeit: 84 %
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Schmeck, Kernberg
Das zentrale Merkmal von
Persönlichkeitsstörungen liegt in der
Identitätsdiffusion, der Unfähigkeit, sich und den
Anderen wahrzunehmen
Eine Persönlichkeitsstörung ist eine
Beziehungsstörung
Pathologische Bindungen sind häufig die, die am
Besten zu kleben scheinen
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Therapie
• Die Beziehung zwischen Therapeut und
Klient ist das zentrale Thema, Ziel ist
Vertrauen
• Das Hier und Jetzt zum Thema machen;
die Vergangenheit kann als Erklärung
dafür herangezogen werden.
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Objektbeziehungstheorie
•
Psychotisches Strukturniveau
–
•
Niedriges Strukturniveau/Borderline
–
•
Ich kann mich bewahren, ich kann ich bleiben, wenn ich mit dir
oder ohne dich bin, Wir können mit und ohne einander
existieren- Autonome Existenz, Impulskontrolle
Mittleres Strukturniveau: Narzissmus
–
•
Ich bin o.k., Du bist o.k.- Selbstwert und Anerkennung
Hohes Strukturniveau: Neurose
–
•
Wer und was bin ich, wer und was bist du?- Grenze zwischen
Innen und Außen
Ich kann mich bewahren, selbst wenn… Erkennen, Erinnern,
Durcharbeiten – die Befreiung aus der Wiederholung
Gesund/Integriert: Es ist, was es ist
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Eysenck: Big Five I
• Extroversion
(kontaktfreudig- zurückhaltend)
• Verträglichkeit
(friedfertig- streitsüchtig)
• Gewissenhaftigkeit
(gründlich- nachlässig)
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Eysenck: Big Five II
• Neurotizismus
(entspannt- überempfindlich)
• Offenheit
(kreativ- phantasielos)
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Cloninger´s
psychobiologisches Persönlichkeitsmodell -1-
Grundlegende Annahme:
–phänotypische und genotypische Strukturen
der Persönlichkeit sind unterschiedlich
–Eysenck´s Modell und die Big Five sind
abgeleitet aus Faktorenanalysen und
erfassen den Phänotyp
–Temperamentsdimensionen des TCI sollen
den Genotyp erfassen
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Cloninger´s
psychobiologisches Persönlichkeitsmodell -2Temperament
– automatische Reaktionen auf emotionale Stimuli
– neurobiologische Systeme sollen Aktivierung, Inhibition
und Aufrechterhaltung von Verhalten modulieren
Charakter
– Selbstkonzepte und individuelle Unterschiede in Zielen
und Werten, die Auswahl und Bedeutung dessen lenken,
was im Leben erfahren wird. Bewusst reflektierbare
Eigenschaft einer stabilen Identität
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Cloninger´s
psychobiologisches Persönlichkeitsmodell - 3 Temperamentsdimensionen
Neugierverhalten (Novelty Seeking)
Schadensvermeidung (Harm Avoidance)
Belohnungsabhängigkeit (Reward Dependence)
Beharrungsvermögen (Persistence)
Charakterdimensionen
Selbstlenkungsfähigkeit (Self directedness)
Kooperativität (Cooperativeness)
Selbsttranszendenz (Self Transcendence)
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Psychobiologische Grundlagen des
Temperamentsmodells
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Neugierverhalten
Verhaltensaktivierung
Explorative Erregbarkeit vs. Stoische Rigidität
Impulsivität
vs. Nachdenklichkeit
Überspanntheit
vs. Zurückhaltung
Unordentlichkeit
vs. Organisiertheit
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Schadensvermeidung
Verhaltenshemmung
Pessimismus
vs. Optimismus
Angst vor Ungewissem vs. Zuversicht
Schüchternheit
vs. Geselligkeit
Ermüdbarkeit
vs. Vitalität
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Belohnungsabhängigkeit
Aufrechterhaltung von Verhalten durch
soziale
Verstärkung
Empfindsamkeit vs. Unempfindlichkeit
Bindung
vs. Bindungslosigkeit
Abhängigkeit
vs. Unabhängigkeit
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Beharrungsvermögen
Aufrechterhaltung von Verhalten durch
intrinsische Motivation
– ehrgeizig, leistungsorientiert
– bereit, große Opfer für einen Erfolg zu
bringen
– Perfektionisten, Workaholics
– geben nicht leicht auf
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Selbstlenkungsfähigkeit
verantwortliches und reifes Verhalten,
Selbstakzeptanz
Verantwortlichkeit vs. Schuldzuweisung
Zielbewußtheit vs. Ziellosigkeit
Beweglichkeit
vs.Trägheit
Selbstakzeptanz vs. Selbstunzufriedenheit
Selbstkongruenz vs. Inkongruenz von Fähigkeiten
und Zielen
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Kooperativität
hilfsbereites, tolerantes, einfühlendes
Verhalten
Soziale Akzeptanz vs. Intoleranz
Empathie
vs. Desinteresse
Hilfsbereitschaft vs. Ungefälligkeit
Mitleid
vs. Rachsucht
Redlichkeit
vs. Streben nach eigenen Vorteilen
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Selbsttranszendenz
Bewußtheit von spirituellen Werten
Selbstvergessenheit vs. Phantasielosigkeit
Transpersonelle Identifikation vs. Selbstisolation
Spirituelle Akzeptanz vs. rationaler Materialismus
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Störung der
Persönlichkeitsentwicklung
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Temperamentswürfel von
Cloninger
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Temperamentswürfel von
Cloninger
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Temperamentstypen
und Persönlichkeitsstörungen
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Veränderung von
Persönlichkeitsstörungen
(nach Verheul, 2003)
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Störung der
Persönlichkeitsentwicklung
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Spezifische
Persönlichkeitsstörungen
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spezifische
Persönlichkeitsstörungen
•
•
•
•
•
•
•
•
Borderline-PS
Störung des Sozialverhaltens/dissoziale PS
Ängstlich-vermeidende PS
Zwanghafte PS
Schizoide PS
Narzistische PS
histrionische PS
Paranoide PS
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Borderline
Persönlichkeitsstörung
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Psychosoziale Faktoren bei
Borderline
• Gewalterfahrungen im Erwachsenenalter, körperliche Gewalt &
Vernachlässigung durch primäre Bezugspersonen, sehr früh
beginnende sexuelle Gewalt sind Risikofaktoren für eine
Borderlinestörung belegt
(Zanerini et al. 1993,1997)
• 60 %-80% der Borderlinepatienten erfahren sexuelle und
körperliche Gewalt in ihrer Kindheit (Paris et al. 1997, Dulz 1995)
• schwerwiegende Vernachlässigung (40%)
• Häufiger massive Konflikte in der Familie (James et al. 1996)
• Fehlende zweite emotional bedeutende Bezugsperson (Heffernan &
Cloitre 2000)
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Sexueller Mißbrauch
• 12% der Kinder sind 0-4 Jahre alt
• 30% der Kinder sind 4-10 Jahre alt
• 58% sind 10-16 Jahre alt
Höllwarth M.E.: Gewalt und Missbrauch an Kindern. Österreichische Ärztezeitung (2004); 17: 26-36
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Borderline
1. Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes
Verlassenwerden zu vermeiden.
2. Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher
Beziehung, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der
Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des
Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
4. Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden
Bereichen (Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch,
rücksichtsloses Autofahren, Fressanfälle“).
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Borderline
5. Wiederholte suizidale Handlungen,
Selbstmordandeutungen oder konkrete Suiziddrohungen
oder Selbstverletzendes Verhalten.
6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten
Reaktivität der Stimmung.
7. Chronisches Gefühl von „innerer Leere“.
8. Unangemessene starke und häufige Wutausbrüche.
9. Vorübergehende durch Belastung ausgelöste paranoide
Vorstellungen oder dissoziative Symptome.
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Folgen
•
Prävalenz ca. 2 % der Allgemeinbevölkerung.
•
18 % aller Ausgaben für Psychotherapie/Psychiatrie für
Patienten/innen mit Borderlinestörungen (5,3 Milliarden DM)
(Jerschke et al. 1998)
80% der Betroffenen in psychiatrischer/psychotherapeutischer Behandlung
50-80 % brechen ambulante Psychotherapien vorzeitig ab, bei spezifischer
Behandlung 20%
Häufige stationäre Aufenthalte (bis zu 25 % der stationär
behandelten Patienten)
Suizidrate bei 7 – 10 % (Frances 1986,Stone et al.1993) trotz
Psychotherapie (50fach höher als Durchschnittsbevölkerung)
70 % der Betroffenen zeigen selbstverletzendes Verhalten
70% der Betroffenen in Therapie sind weiblich, weil die männlichen in
Gefängnissen landen
•
•
•
•
•
•
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Neurobiologie Trauma
Drei Streßreaktionen:
1.) erste Abwehrreaktion: Acetylcholin
2.) Flight or Fight: (Nor-)Adrenalin
3.) Freeze: Cortison
Sequentielle Traumatisierung führt zur
schnellen Bahnung dieser Reaktionen
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1. Impulsive Verhaltensweisen
•
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•
•
•
•
•
•
•
•
Suizidales Verhalten
Suizidphantasien
Hochrisikoverhalten
Selbstverletzung
Essanfälle
Episodischer Alkohol- Drogenmissbrauch
Medikamentenmissbrauch
Pathologisches Kaufen, Spielen
Promiskuität
Rücksichtsloses Autofahren
Instabile persönliche Beziehungen
Wutausbrüche, körperliche Auseinandersetzungen
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Ziel der Selbstverletzung
• Reduktion der inneren Anspannung
• um sich zu spüren bei Dissoziation
(wissen, ob man noch lebt)
• Selbstbestrafung bei Schuldgefühlen
• Wut – Autoaggression
• Aufmerksamkeit
• Glücksgefühl
• Innere Klarheit
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2. Störung der Affektregulation
-Diagnostisches LeitsymptomEinschießende, starke Spannung, die als
äußerst aversiv erlebt wird und keiner
klaren, handlungsweisenden Emotion
zugeordnet werden kann.
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•
•
•
•
2. Störung der Affektregulation
Psychophysiologisches Defizit der
Affektregulation (Linehan, 1993)
hohe Sensitivität gegenüber schon
niedrigschwelligen Reizen (“emotionale
Empfindlichkeit”, “auf rohen Eiern gehen”)
Hohe Affektintensität
Prolongiertes Abklingen der affektiven
Erregung
Schnelle Affektwechsel
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Zusammenhang zwischen Störungen der
Affektregulation und der Impulskontrolle
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3. Beziehungsprobleme
• Schwierigkeiten in der Regulation von Nähe und
Distanz
• Schlecht ausgeprägte intrapsychische
Repräsentanz wichtiger Bezugspersonen
(Abwesenheit = Verlassen werden)
• Passive Aktivität: Demonstration von Hilflosigkeit
und Leid -> Überlastung der Sozialkontakte
• Dependenz
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Beziehungsprobleme
-typische Pläne und Schemata-
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Therapeutische Beziehung
Radikale Akzeptanz
• Geduld zu haben mit dem oft unerträglich
langsamen Fortschritt und den massiven
Schwierigkeiten in der therapeutischen
Beziehung.
• Stellvertretende Hoffnung und Mut zu vertrauen.
• Hohes Maß an Toleranz gegenüber
Zurückweisungen, Kritik und feindseligen
Gefühlen.
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4. Identitätsstörung
• ausgeprägte und andauernde Instabilität des
Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung:
• Mangelnde Zukunftsorientierung und Lebensplanung
• Wahllose Kontakte zu unterschiedlichen Peer Groups
• Instabile sexuelle Orientierung
• tiefgreifendes Gefühl „Anders“ zu sein
• tiefgreifendes Gefühl der Insuffizienz
• Gefühl des „hohlen Kerns“
• Störung des Körper-Selbst
• Störung des Körper-Bildes
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5. Dissoziative und (pseudo)psychotische
Symptome
• Vorübergehende, durch Belastung ausgelöste
paranoide Vorstellungen (”Minipsychose”)
• Diss. Amnesie
• Depersonalisation, Derealisation
• Bewegungslosigkeit – Freezing (diss. Stupor)
• Dissoziative Phänomene treten vor allem bei
traumatisierten Pat. auf.
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Fertigkeitentraining Skilltraining
•
•
•
•
•
•
•
Das Fertigkeitentraining enthält folgende
Therapiebausteine (Module):
Vermittlung von „Innerer Achtsamkeit“.
Steigerung der Stresstoleranz
Verbesserung der Fähigkeit zur
Emotionsregulation
Verbesserung der interpersonellen
Fertigkeiten
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Emotionsregulation
•
•
•
•
•
•
•
•
Psychoedukation: Gefühle erkennen / bemerken
und benennen.
Schema zum Beobachten, Beschreiben und
Analysieren von Gefühlen
Positive Gefühle aktivieren /wahrnehmen und
verstärken (Liste angenehmer Aktivitäten)
Emotionale Sensitivität senken
(Psychoedukation: „Gesundes Leben“)
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Emotionsregulation
•
•
•
•
Vermittelt wird v.a. die Funktion von Gefühlen:
Gefühle als Mittel der Kommunikation
Gefühle motivieren zum Handeln
Gefühle „können“ unsere Wahrnehmung und
Konzepte
• bestätigen (Signalfunktion)
• Ich habe jetzt ein Gefühl - ich „bin“ kein Gefühl • Gefühle kommen und gehen!
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Zwischenmenschliche
Fertigkeiten
•
•
•
•
•
•
•
•
Bearbeitung ungünstiger Einstellungen („Mythen“)
zur Beziehung zu anderen Menschen.
Erarbeitung förderlicher Aussagen zur
Beziehungsgestaltung.
Rollenspiele und Übungen von Alltagssituationen
später auch von Problemsituationen.
Erarbeitung eines Schema zur Analyse
(„Distanzierung“) von interaktionellen Problemen.
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Stresstoleranz
• Vermittlung von verschiedenen Techniken
mit
• Anspannung umzugehen:
• Annehmen & Distanzieren
• Ablenken: Kognitiv oder Aktivitäten
• Kurzurlaub („sich etwas gutes tun“)
• Sinnesreize (leicht/ extrem)
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Zusammenfassung
(Wirkfaktoren)
•
•
•
•
•
Klare Kontrakte, Klare Behandlungsstruktur.
Antizipation von Krisen.
Haltende therapeutische Beziehung.
Adäquate Bearbeitung der potentiellen Traumatisierung
Aktive/r, echte/r, empathische/r therapeutische/r
Stil/Haltung.
• Ständige gemeinsame Validierung und Klärung der
Emotionen des/r PatientenIn (Je mehr desto besser).
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Störung des Sozialverhaltens:
Leitsymptome
• Deutliches Maß an
Ungehorsam, Streiten
oder Tyrannisieren
• Ungewöhnlich häufige
oder schwere
Wutausbrüche
• Erhebliche Destruktivität
gegenüber Eigentum
• Grausamkeit gegenüber
anderen Menschen oder
Tieren
•
•
•
•
•
Zündeln
Stehlen
Häufiges Lügen
Schuleschwänzen
Weglaufen von zu Hause.
Dt.Ges.f. Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie u.a. (Hrsg.): Leitlinien zur
Diagnostik und Therapie von psychischen
Störungen im Säuglings-, Kindes- und
Jugendalter. Deutscher Ärzte Verlag, 2.
überarbeitete Auflage 2003 - ISBN: 3-76910421-8
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Körperliche Misshandlung
• In Österreich jährlich 100.000 Kinder, die
einer ärztlichen Behandlung wegen
Misshandlung bedürfen
• 77% der Misshandlungen durch ein
Familienmitglied
Höllwarth M.E.: Gewalt und Missbrauch an Kindern. Österreichische Ärztezeitung (2004); 17: 26-36
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Körperliche Misshandlung
• 51% der Kinder 0 - 4 Jahre
• 26% der Kinder 4 -10 Jahre
• 23% der Kinder 10 -16 Jahre
Höllwarth M.E.: Gewalt und Missbrauch an Kindern. Österreichische Ärztezeitung (2004); 17: 26-36
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Körperliche Misshandlung
• Trauma Typ II nach Leonore Terr
• 74% der Misshandelten werden durch eine
Störung des Sozialverhaltens auffällig
Höllwarth M.E.: Gewalt und Missbrauch an Kindern. Österreichische Ärztezeitung (2004); 17: 26-36
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In welchem Lebensalter geschehen
die meisten Gewalttaten?
Lösel, F. & Bender, D. (1997a). Antisoziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen. Psycho: Zeitschrift für Praxis und Klinik, 23,
321-329
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Opfer werden zu Tätern
• Täterintrojekt:
Macht ist besser als Ohnmacht
(Psychoanalyse)
• Selbstwertkonflikt:
Minderwertigkeits- und Überwertigkeitskomplex
(Alfred Adler)
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Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz
Opfer werden zu Tätern
• Gelernte Rolle – Nachahmung:
Das hab ich als Handlungsmöglichkeit gelernt
(Verhaltenstherapie - Bandura)
• Die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit:
Eine Watsche ist auch eine Streicheleinheit
(Transaktionsanalyse - Eric Berne)
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Prognose (I)
• Beginn zwischen später Kindheit und frühem Jugendalter, selten nach
dem 16. Lebensjahr
• Ungünstige Prognose: bis zu 50% im Erwachsenenalter noch
dissoziale Persönlichkeitsstörung
• Mannheimer Längsschnittstudie: von allen 13jährigen Dissozialen
waren im Alter von 18 Jahren noch 76% psychiatrisch auffällig, mit
25 Jahren noch 55%, überwiegend mit dissozialer Symptomatik
– Beste Voraussagewerte für Dissoziales Verhalten mit 25 hatten:
• Disziplinstörungen in der Schule (Prävalenz x4)
• Schuleschwänzen in der 2. Klasse (x7)
• Häufige Wutanfälle (x2)
Prof.Dr.U. Lehmkuhl: Vorlesung Kinder- und Jugendpsychiatrie. Charité Campus Virchow-Klinikum, Universitätsmedizin
Berlin.
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Prognose (II)
Eine Störung des Sozialverhaltens im Kindes- und Jugendalter, erhöht
im Erwachsenenalter das Risiko für:
• dissoziale Persönlichkeitsstörung
• Abhängigkeit
• affektive Störung
• Angststörung
• somatoforme Störung
• Scheidung (x 3)
• Arbeitslosigkeit (x 10)
• häufige Arbeitsplatzwechsel
• ungelernte Tätigkeiten
• keine zuverlässigen Freunde
Prof.Dr.U. Lehmkuhl: Vorlesung Kinder- und Jugendpsychiatrie. Charité Campus Virchow-Klinikum, Universitätsmedizin
Berlin.
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Prognose (III)
ungünstigere Prognose bei:
• frühem Beginn
• hohem Ausprägungsgrad
• hohe Symptomzahl
• breite Streuung der Symptome über verschiedene Bereiche
• Aggressivität
• fehlende soziale Beziehungen
• wiederholte Kontakte mit der Polizei
• antisoziale Persönlichkeitsstörung bei den Bezugspersonen
• kombinierter hyperkinetischer Störung
Prof.Dr.U. Lehmkuhl: Vorlesung Kinder- und Jugendpsychiatrie. Charité Campus Virchow-Klinikum, Universitätsmedizin
Berlin.
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Beeinflußt die Ablehnung von Gewalt
durch Erwachsene die Gewalt
Jugendlicher?
Pfeiffer, Christian; Wetzels Peter: Kinder als Täter und Opfer. Forschungsbericht Nr. 68. Kriminologisches Forschungsinstitut
Niedersachsen 1997.
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Verringert positive Zuwendung Gewalt?
Pfeiffer, Christian; Wetzels Peter: Kinder als Täter und Opfer. Forschungsbericht Nr. 68. Kriminologisches Forschungsinstitut
Niedersachsen 1997.
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Paranoide
Persönlichkeitsstörung I
Persönlichkeitsstörungen mit
folgenden Merkmalen:
• Übertriebene Empfindlichkeit auf
Zurückweisung und Zurücksetzung.
• nachtragend bei Kränkungen oder
Verletzungen mit Neigung zu ständigem
Groll.
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Paranoide
Persönlichkeitsstörung II
• Misstrauen und eine starke Neigung,
Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale
oder freundliche Handlungen anderer als
feindlich oder verächtlich missgedeutet
werden.
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Paranoide
Persönlichkeitsstörungen III
• Streitsüchtiges oder beharrliches, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten.
• Inanspruchnahme durch Gedanken an
Verschwörungen als Erklärung für Ereignisse in der
näheren Umgebung und in aller Welt.
Bsp: j-d schreibt s-e gesamte Arbeitszeit über nur
Beschwerden an den Betriebsrat und wird wg NichtAusübung s-r Fkt entlassen und frühpensioniert.
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Schizoide
Persönlichkeitsstörung I
• Unvermögen zum Erleben von Freude (Anhedonie).
• Emotionale Kühle, Absonderung oder flache Affektivität
und Unvermögen, warme zärtliche Gefühle anderen
gegenüber oder auch Ärger zeigen.
• Schwache Reaktion auf Lob oder Kritik
„Ich will so nicht mehr leben, wenn Du mich immer zwingst,
gemeinsam zu essen.“
„Das ist spannend hier auf der Psychiatrie. Das ist ja wie im
Kino.“
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Schizoide
Persönlichkeitsstörung II
• Wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einer
anderen Person (unter Berücksichtigung des Alters).
• Übermäßige Vorliebe für Phantasie, einzelgängerischen
Verhalten, in sich gekehrte Zurückhaltung.
• Mangel an engen, vertrauensvollen Beziehungen.
„Was soll ich mit Mädchen? Sexualität kann ich auch
alleine leben und das Internet hab´ ich ja auch.“
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Schizoide
Persönlichkeitsstörung III
• Deutliche Mängel im Erkennen und Befolgen
gesellschaftlicher Regeln, mit der Folge von
exzentrischem Verhalten.
„Ich kann das, aber wozu sollte ich es tun?“
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Ängstliche (vermeidende)
Persönlichkeitsstörung I
• Andauernde und umfassende Gefühle von
Anspannung und Besorgtheit.
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Ängstliche (vermeidende)
Persönlichkeitsstörung II
• Gewohnheitsmäßige Befangenheit und
Gefühle von Unsicherheit und
Minderwertigkeit.
• Andauernde Sehnsucht nach Zuneigung
und Akzeptierwerden.
• Überempfindlichkeit gegenüber
Zurückweisung und Kritik
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Ängstliche (vermeidende)
Persönlichkeitsstörung III
• Weigerung zur Aufnahme von
Beziehungen, solange der betreffenden
Person nicht unkritisches Akzeptierwerden
garantiert ist; sehr eingeschränkte
persönliche Bindungen.
Daher Internet ideal: da kann nichts
passieren.
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Ängstliche (vermeidende)
Persönlichkeitsstörung IV
• Gewohnheitsmäßige Neigung zur
Überbetonung potentieller Gefahren der
Risiken alltäglicher Situationen, bis zur
Vermeidung bestimmter Aktivitäten, ohne
das Ausmaß phobischer Vermeidung.
• Eingeschränkter Lebensstil wegen des
Bedürfnisses nach Gewissheit und
Sicherheit.
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Anankastische (zwanghafte)
Persönlichkeitsstörung I
Unentschlossenheit, Zweifel und übermäßige
Vorsicht als Ausdruck einer tiefen
persönlichen Unsicherheit.
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Anankastische (zwanghafte)
Persönlichkeitsstörung II
• Perfektionismus, Bedürfnis nach ständiger
Kontrolle und peinlich genaue Sorgfalt, was
zur Bedeutung der Aufgabe in keinem
Verhältnis steht und bis zum Verlust des
Überblicks über die allgemeine Situation
führt.
• Übermäßige Gewissenhaftigkeit,
Skrupelhaftigkeit und unverhältnismäßige
Leistungsbezogenheit unter
Vernachlässigung von Vergnügen und
zwischenmenschlicher Beziehungen.
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Anankastische (zwanghafte)
Persönlichkeitsstörung III
• Pedanterie und Konventionalität mit
eingeschränkter Fähigkeit zum Ausdruck
warmer Gefühle.
• Rigidität und Eigensinn, wobei anderen
gegenüber auf einer Unterordnung unter
eigene Gewohnheiten bestanden wird.
Bsp: Lade Uni-Angestellter
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Anakastische (zwanghafte)
Persönlichkeitsstörung IV
• Andrängen beharrlicher und unerwünschter
Gedanken oder Impulse, die nicht die
Schwere einer Zwangsstörung erreichen.
• Bedürfnis zu frühzeitigem, detailliertem und
unveränderbaren Vorausplanen aller
Aktivitäten.
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Histrionische
Persönlichkeitsstörung I
Persönlichkeitsstörung mit
folgenden Merkmalen:
• Dramatisierung bezüglich der eigenen
Person, theatralisches Verhalten,
übertriebener Ausdruck von Gefühlen.
• Suggestibilität, leichte Beeinflussbarkeit
durch andere.
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Histrionische
Persönlichkeitsstörung II
• oberflächliche und labile Affektivität
• Egozentrik, Selbstbezogenheit und
fehlende Bezugnahme auf andere.
• Dauerndes Verlangen nach
Anerkennung, erhöhte Kränkbarkeit.
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Histrionische
Persönlichkeitsstörung III
• Verlangen nach aufregender Spannung und
nach Aktivitäten, in denen die betreffende
Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
steht.
• andauernd manipulatives Verhalten zur
Befriedigung eigener Bedürfnisse.
Dazugehörige Begriffe:
- infantile Persönlichkeit(sstörung)
- hysterische Persönlichkeit(sstörung)
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Abhängige (asthenische)
Persönlichkeitsstörung I
• Überlassung der Verantwortung für
wichtige Bereiche des eigenen Lebens an
andere.
• Unterordnung eigener Bedürfnisse unter
die anderer Personen, zu denen eine
Abhängigkeit besteht, und
unverhältnismäßige Nachgiebigkeit
gegenüber den Wünschen anderer.
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Abhängige (asthenische)
Persönlichkeitsstörung II
• Mangelnde Bereitschaft zur Äußerung
angemessener Ansprüche gegenüber
Personen, zu denen eine Abhängigkeit
besteht.
• Selbstwahrnehmung als hilflos,
inkompetent und schwach.
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Abhängige (asthenische)
Persönlichkeitsstörung III
• Häufige Ängste vor Verlassenwerden und
ständiges Bedürfnis, sich des Gegenteils zu
versichern; beim Alleinsein sehr unbehagliche
Gefühle.
• Erleben von innerer Zerstörtheit und Hilflosigkeit
bei der Beendigung einer engen Beziehung.
• Bei Missgeschick neigen diese Personen dazu,
die Verantwortung anderen zuzuschieben
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