Vielfalt erleben Mehrsprachig in die Natur Naturefriends – International, Ecological & Social Das Projekt Dr. Judith Purkarthofer - Sprachwissenschafterin Sir Karl Popper Volksschule, Brigitte Frank Fremdsprachenunterricht Somali, Rawda Mahamud Ulrike Reutterer - Ökopädagogin KONTAKT: [email protected] Start …Gegenstände benennen Perspektiven auf Sprachen Ideologie…Bewertung der Sprachen -> „Nützliche“ und „wertlose“, „schöne“ und „häßliche“ Sprachen Soziale Räume…mit unterschiedlichen Regeln Individuum…Spracherleben, Sprachbiographie -> subjektiv, mit emotionalen Erfahrungen verbunden -> Naturerleben bietet Anlässe, die das Spracherleben unterstützen Sprachen in der Volksschule Österreich Wien Erstsprache Deutsch Andere Erstsprache Andere Erstsprache als Deutsch: 21% in Österreich, 46% in Wien Statistik Austria: Bildung in Zahlen 2013/2014. Mehrsprachigkeit …ist eine gesellschaftliche Realität…und nicht erst seit heute! …fördert Sprachbewusstsein …ist eine Qualifikation Und: Wir alle sind mehrsprachig! Sprachenporträt Aktivitäten DRINNEN Die Sprachen der Natur Die Aktivität kann sowohl in der Klasse als auch im Freien durchgeführt werden. Man bespricht mit den Kindern die Sprache der Natur: Wie sprechen Tiere? Welche Geräusche machen sie? Wie „reden“ Tiere in unterschiedlichen Sprachen? Die Schulkinder erzählen, wie Tiere in ihren verschiedenen Sprachen „sprechen“ – hier gibt es oft Unterschiede: So sagt eine Katze auf Deutsch „Miau“, aber auf Südkoreanisch „Yaow“; oder ein Vogel zwitschert auf Englisch „Tweet tweet“, während es in Französisch „Cui cui“ heißt. In Westdeutschland macht eine Ente „quak-quak“, in Ostdeutschland „nak nak“. Variante: Eine zusätzliche Aufgabe für die Kinder wäre, ihre Eltern oder Großeltern zuhause zu fragen, wie die Tiere in ihren Sprachen sprechen, falls die Kinder es nicht selbst wissen. Gemeinsam kann man dann in der Schule die Ergebnisse vergleichen. Variante: Als Vorbereitung auf den Ausflug kann man auch die Sprachen der Wildtiere besprechen, die in Wald, Wiese oder Bach vorkommen. Hier kann man auch Tiere wählen, deren Tierstimmen weniger bekannt sind, z.B. Fuchs, Dachs, Hase, Reh, Hirsch, Fisch, Schlange, Eidechse, Schnecke, Käfer etc. Die Kinder können dann einfach Tierstimmen für die betreffenden Tiere erfinden, falls niemand die Tierstimme kennt. Bei dem Spiel steht der Spaß im Vordergrund, nicht die korrekte Lösung! chapmangamo.tumblr.com Die Sprachen der Natur chapmangamo.tumblr.com Die Sprachen der Natur chapmangamo.tumblr.com Die Sprachen der Natur chapmangamo.tumblr.com Tastspiel Ungefähr 10 ausgewählte Gegenstände werden unter einem undurchsichtigen Tuch (nicht zu dünn) platziert. Ein oder mehrere Kinder greifen nun unter die Decke und versuchen, je einen Gegenstand nur durch Ertasten zu erraten. Sobald der Gegenstand erkannt wurde, wird er hergezeigt und in den unterschiedlichen Sprachen der Kinder benannt. Während dem Tasten können die Gegenstände auch schon beschrieben werden. Die anderen Kinder können dann mitraten, worum es sich handeln könnte. Lehrpersonen aus dem Muttersprachenunterricht bzw. andere SprecherInnen können beim Beschreiben und Benennen helfen. Materialien: 1 großes, blickdichtes Tuch, ca. 5-10 Gegenstände Wort-Tabelle Die im Tastspiel erratenen Begriffe (Wörter) werden in den Sprachen der Klasse gesammelt: Auf der Tafel bzw. auf einem großen Plakat ergänzen alle gemeinsam möglichst viele Übersetzungen der Namen der einzelnen Objekte. In der obersten Zeile stehen die verschiedenen Sprachen der Klasse, darunter kommt dann der Name von jedem ertasteten Objekt in jeder Sprache. Manche sind sehr naheliegend und zeigen Ähnlichkeiten in unterschiedlichen Sprachen auf – zum Beispiel sind uns die Gummistiefel ganz ähnlich in mehreren Sprachen begegnet. Lehrpersonen aus dem Muttersprachenunterricht können beim Benennen helfen. Materialien: Kreide/Stifte, Tafel/Flipchart DRAUSSEN Memory Materialien: Farbige DIN A4-Zettel (Folierung zur besseren Haltbarkeit im Freien), Stift Ausgangslage: Dieses Spiel baut auf dem Tastspiel und der Wörter-Tabelle (siehe oben) auf. Im Anschluss an die Entdeckungstour gespielt, kann es auch zur Wiederholung der Namen der entdeckten Naturobjekte in den Sprachen der Schulkinder dienen. Ablauf: Die Lehrperson schreibt die Namen von Naturobjekten in den unterschiedlichen Sprachen der Klasse (z.B. aus der Wörter-Tabelle – eventuell korrigiert bzw. ergänzt) auf farbige DIN A4-Zettel. Für jede Sprache wird eine andere Farbe gewählt (z.B. Rumänisch auf grünem Papier, Polnisch auf blauem Papier,…). Das Ziel beim Memory ist es, die zusammengehörigen Zettel mit demselben Begriff in unterschiedlicher Sprache (= unterschiedlicher Farbe) zu finden. Je mehr Sprachen es gibt, desto bunter und schwieriger wird die Aufgabe. Werden in einer Klasse viele Sprachen gesprochen, kann man das Memory vereinfachen, indem man mehrere Sprachen auf einem Zettel gruppiert (z.B. Rumänisch und Polnisch auf grünem Papier, Türkisch und Deutsch auf gelbem Papier usw.). Memory - Varianten Natur-Memory: Die Kinder teilen sich in Kleingruppen (2-4 Personen) auf. In einem abgegrenzten Bereich werden Naturobjekte verteilt oder es wird ein Ausschnitt aus einem Lebensraum gewählt. Die Kinder bekommen verdeckt die Memory-Zettel zugeteilt. Auf „Los“ und müssen sie ihre(n) Zettel zu den passenden Objekten legen (z.B. den Zettel „Baum“ zum Baum legen, „Schnecke“ zu einem Schneckenhaus). Variante: Kinder suchen Gegenstände (Blätter, Äste, Früchte/Zapfen, Schneckengehäuse...) und ordnen sie den Zetteln mit den Begriffen in der unterschiedlichen Sprache zu. Falls die Kinder den Begriff nicht kennen müssen sie jemand suchen, der ihnen sagen kann, was das Wort bedeutet. Um einen Konkurrenzkampf zu vermeiden (…wer ist am schnellsten?), kann man als Ziel setzen, dass alle gemeinsam so schnell wie möglich die Zettel richtig zuordnen. Team-Suche: Die Memory-Zettel werden im Freien (z.B. auf einer Wiese) aufgelegt. Jedes Team (2-3 Kinder) erhält ein Wort in einer Sprache als Aufgabe und muss die dazugehörigen Zettel in den anderen Sprachen (möglichst schnell) suchen. Die Zettel liegen verdeckt auf einer großen freien Fläche verteilt. Bei der Suche darf das Team die Zettel umdrehen und kontrollieren. Passt der Zettel nicht zum eigenen Begriff, legt man ihn wieder zurück. Falls man nicht sicher ist, was das Wort auf einem Zettel bedeutet, darf man die Mitglieder der anderen Teams fragen. Klassisches Memory: Alle Kärtchen liegen verdeckt, jeweils zwei zusammenpassende müssen gefunden werden. Suche etwas... ABLAUF: Suche etwas Kleines, Rundes... Die TeilnehmerInnen sollen bestimmte Naturobjekte suchen. Als Suchvorgabe werden bestimmte Anhaltspunkte genannt: etwas Rundes, Kleines, Spitzes, mit einem Loch, Rotes, Längliches…Die TeilnehmerInnen machen sich auf die Suche oder suchen während des Wanderns am Wegrand. Anschließend werden die Objekte gezeigt, besprochen (Was ist das, Was hat sich das Kind beim Sammeln gedacht), und in unterschiedlichen Sprachen benannt. Zum Schluss kann man die Objekte gruppieren (zum Beispiel alle runden Objekte zusammenlegen) - so entstehen kleine Naturkunstwerke. Variante: Stille Post -> jemand nimmt ein Objekt, und sagt dem anderen in irgendeiner Sprache ein Wort in das Ohr, das den Gegenstand beschreibt. Falls das Gegenüber das Wort nicht versteht, muss er aufgrund des Aussehens des Objekts raten, was es bedeuten könnte, und aufgrund seiner Annahme einen dazu passenden Gegenstand suchen. Wenn alle an der Reihe waren, werden die Begriffe und die dazugehörigen Objekte und deren Eigenschaften (rund, glänzend,…) besprochen. Wettlauf Vorbereitung: Auf dem Weg in den Wald sammelt jede/r mindestens ein Naturobjekt, das gefällt. (Achtung: manche Pflanzen stehen unter Naturschutz!). Im Kreis werden nun die Objekte präsentiert. Gemeinsam werden Namen und Besonderheiten der Pflanzen besprochen und Namen in unterschiedlichen Sprachen dafür verwendet (Beschränkung auf max 10 Objekte; können auch Objekte sein, die schon in der Schule besprochen wurden) Ablauf: Die 10 Objekte werden in der Mitte aufgelegt, die TeilnehmerInnen stellen sich in zwei Gruppen in ungefähr 15 m Entfernung zu den Pflanzen auf und jedes Gruppemitglied bekommt eine Nummer (In beiden Gruppen gibt es somit einen 1er, einen 2er usw ). Die Spielleitung nennt nun den Namen eines Objekts (in einer beliebigen Sprache), das in der Mitte zu finden ist, und eine Zahl. Die TeilnehmerInnen mit der genannten Nummer laufen nun los und versuchen das Objekt zu erwischen. Wenn Sie nicht wissen, was es ist, dürfen sie ihre Gruppenkollegen fragen. Pro Objekt gibt es einen Punkt, das Objekt bleibt in der Mitte liegen. Am Schluss wird der Punktestand bekannt gegeben und alle erhalten Applaus für die hervorragende Naturkenntnis. Variante: Der Wettlauf lässt sich mit einem mehrsprachigen Herbar verbinden. Mehrsprachiges Herbar Quelle: Trio Nr.18, S. 23 /Oktober 2014 - www.schule-mehrsprachig.at/index.php?id=10 Tier-Rallye ABLAUF: Vorbereitung: In größeren Abständen (Garten, Hof, Schulhaus, mehrere Klassen) werden Zettel mit Tierarten (10 bis 20 insgesamt) aufgehängt. Die SpielerInnen erhalten einen Rallyeplan mit dem Namen eines jeweils anderen Tieres darauf. Darunter befinden sich leere Zeilen, die Später ausgefüllt werden müssen. Start: Alle starten gleichzeitig und müssen als erstes den Zettel finden, auf dem ihr Tier abgebildet ist. Auf dem Zettel mit dem Bild ihres Tieres hängt ein Hinweiszettel. Dort ist das Bild des Tieres zu finden, das sie als nächstes finden müssen. Neben dem Bild steht der Name des www.tierschutzmachtschule.at Tieres in einer Sprache (die in der Klasse gesprochen wird). Die Kinder schreiben diesen Tiernamen auf die nächste leere Zeile in ihrem Rallyeplan Wenn das Kind alle Tiere gefunden hat, dann sollte auf dem letzten Hinweiszettel das Bild des Tieres zu sehen sein, mit dem das Variante: Das Spiel kann z. B. mit den zuvor in „Die Sprache der Natur“ behandelten Tieren gespielt werden Kind begonnen hat. Zum Abschluss wird gemeinsam besprochen, welche Tiere es sind und in welchen Sprachen die Namen notiert waren. Zum Abschluß Postkarten an zuhause Postkarten aus (buntem) Papier zum Ausflug mitnehmen (mit Adresszeilen und „Viele Grüße aus …“). Am Ende des Ausflugs können die Kinder die Postkarten vorne bemalen und / oder beschriften. Die Lehrperson bringt sie dann gesammelt zur Post. Die Postkarten können auch gemeinsam im Bastelunterricht vorbereitet werden. Materialien: Postkarten oder ausgeschnittene Kärtchen, Stifte, Briefmarken Was die Kinder in der Schule lernen und erleben, soll idealerweise auch im Freundeskreis oder zuhause thematisiert werden. Ein Medium zur Kommunikation können Postkarten sein. Wenn die Kinder daheim vom Ausflug erzählen und es kommt auch noch eine Postkarte, werden damit vielleicht fortführende Gespräche innerhalb der Familien initiiert. Zum Abschluß Abschlussalphabet Alle gefundenen Naturobjekte werden zum Schluss auf einer Liste festgehalten – nach den Anfangsbuchstaben im Alphabet (in den verschiedenen Sprachen der Klasse). Ein Bild malen Die Kinder malen ein Bild von dem Naturobjekt, das ihnen am Besten gefallen hat und erzählen, warum es ihnen gefallen hat. Man kann auch Bilder/Fotos mit unterschiedlichen Motiven vorbereiten und die Kinder wählen eines aus. Broschüre Download: http://www.wasser-wege.at/wasser-wege/vielfalt-erleben/ Brainstroming Obstsalat Texte: Schlüsselwörter suchen und in verschiedenen Sprachen diskutieren (für Ältere) Kreisspiel: Körperteile in verschiedenen Sprachen benennen Scrabble mehrsprachig oder Scrabble mit Naturmaterialien Bringspiel Tiere darstellen (Pantomime, Rufe) Memory mit Bild und Wörtern Domino: Steine mit Bild und Wort Vielen Dank!!! Links Übungen und Hintergrund: www.heteroglossia.net/UEbungen.128.0.html Brigitta Busch: Mehrsprachigkeit. Wien, Facultas. 2013 Mehrsprachigkeit & Schule: www.schule-mehrsprachig.at/ Bewegungsspiele: www.umweltdachverband.at/assets/Umweltdachverband/Publikationen/Eigene-Publikationen/2013Methodenset-Biodiversitaet-Bewegung.pdf www.tierschutzmachtschule.at/angebot/weitere-materialien-fuer-ihren-unterricht/lernen-in-bewegung.html WeltABC: > www.weltabc.at/pages/info