Erdbeben A 3 h - Hartmann Event

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Verschiedene Typen von
Erdbebenwellen
Kompressionswellen breiten sich ähnlich wie Schall aus.
Sie sind die schnellsten Erdbebenwellen und treffen zuerst
beim Seismometer ein. Daher heissen sie auch
Primärwellen oder P-Wellen.
Scherwellen heissen auch Sekundarwellen oder S-Wellen.
Sie verlaufen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung und
breiten sich nur in festen Medien aus.
Bei Love-Wellen tritt noch eine Scherbewegung parallel
zur Erdoberfläche hinzu.
Plattentektonik
Die feste äussere Schicht der Erde, die Lithosphäre, ist zur Zeit aufgeteilt in acht große Platten
mit etwa zwei Dutzend kleineren, die oberhalb des Mantels mit einer Geschwindigkeit von etwa fünf
bis zehn Zentimeter pro Jahr lateral driften. Die acht großen Platten sind Afrika, Antarktis, Eurasien,
Australien, Nazca (Peru), Nordamerika, Pazifik und Südamerika. Ein paar der kleineren sind die anatolische, die arabische, die karibische, die Kokos-, die philippinische und die Somali-Platte.
Die Erde ist der bis heute einzige bekannte Planet mit Plattentektonik.
Tsunamis
Schnitt durch die Erde mit der Ausbreitung der seismischen Wellen nach einem Erdbeben (Modellrechnung)
Die farbig markierten Wellenfronten verlaufen nicht nur nahe der Erdoberfläche (Oberflächenwellen),
sondern dringen auch tief in den Erdmantel als Raumwellen ein. Seismische Messstationen registrieren
auch Erschütterungen durch vom Menschen verursachte Ereignisse, wie beispielsweise Kernwaffentests.
Erdbeben, submarine Rutschungen und Tsunamis
Tsunamis entstehen durch Erschütterungen der
Erdkruste, also durch Erdbeben, große Erdrutsche,
Vulkanausbrüche, küstennahe Bergstürze, Unterwasserlawinen, aber auch durch Einschläge ausreichend großer Meteoriten. Auch Nuklearexplosionen
können Tsunamis auslösen. Tsunamis treten mit 79%
am häufigsten im Pazifik auf: Am Rand des Stillen
Ozean schieben sich tektonische Platten der
Erdkruste übereinander, wodurch Vulkanismus,
See- und Erdbeben verursacht werden.
Der Begriff «Tsunami» kommt aus dem
Japanischen und bedeutet «große Welle
im Hafen.»
Schutzmaßnahmen-Erdbeben
Vor einem Beben
In Erdbebenzonen solide bauen und insbesondere nach entsprechenden Normen.
Haus gut instand halten, vor allem stets für einen guten Bauzustand von Schornsteinköpfen,
Dachpfannen und dgl. sorgen.
In der Wohnung schwere, im Falle eines Bebens mitunter kippende Möbel in der Wand
gut verankern, Warmwasserspeicher besonders gut befestigen. Über den Betten keine schweren
Bilder aufhängen.
Für die Bewohner die sichersten Plätze in der Wohnung ausfindig machen. Im Allgemeinen
sind diese Plätze in der Nähe von tragenden Wänden im Innern des Gebäudes, unter Türstöcken,
allenfalls auch unter einem stabilen Tisch (Schutz vor herabfallenden Deckenteilen).
Netzunabhängiges Radiogerät und Taschenlampe mit guten Batterien bereithalten, ebenso
die wichtigsten Dokumente sowie genügend Handgeld an sicherer Stelle griffbereit verwahren.
Lebensnotwendige Medikamente verfügbar halten und Erste-Hilfe-Utensilien anschaffen.
Die Lage des Hauptschalters für den elektrischen Strom sowie jene der Absperrventile
für Gas und Wasser feststellen.
Während eines Bebens
Ruhe bewahren! Im Hause weilende Personen sollen die schon früher ausgewählten Plätze
rasch aufsuchen und das Ende des Bebens abwarten. Die Nähe von Fenstern meiden, Aufzüge
nicht benützen und nicht ins Freie laufen.
Im Freien befindliche Personen sollen dort bleiben und einen Sicherheitsabstand zu
Gebäuden und elektrischen Freileitungen einhalten. Unter Sicherheitsabstand ist normalerweise
die halbe Gebäudehöhe zu verstehen. In engen Straßen kann eine nahe gelegene
Hauseinfahrt Schutz gewähren.
Nach einem Erdbeben
Wenn nötig, Verletzte versorgen. Auch an die Haustiere denken. Kurz Nachschau halten,
ob ernsthafte Bauschäden entstanden sind. Wenn ja, dann allenfalls offene Feuer im Hause
löschen, elektrischen Strom mit Hauptschalter ausschalten sowie Haupthähne von Gas und
Wasser schließen. Notgepäck (eventuell mit Decken und Regenschutz) nehmen und
das Haus umgehend verlassen.
Draussen Sicherheitsabstand zu Gebäuden einhalten, weil wahrscheinliche Nachbeben
weitere Schäden verursachen können.
Batterieradio einschalten und Instruktionen über das weitere Verhalten abwarten.
Falls nötig, Anderen Hilfe leisten.
Häuser und Wohnungen erst wieder betreten, wenn dies gefahrlos möglich ist.
Im Falle von Schornsteinschäden den Kamin vor dem Einheizen durch einen Rauchfangkehrer überprüfen lassen.
Privatfahrten mit Kraftfahrzeugen und unnötige Telefonate unterlassen.
Die Hilfsdienste nicht behindern!
Erdbeben Fachwortverzeichnis
seismisch
Weitgehend erdbebenfrei.
Bergsturz
Große Massenbewegung an der Erdoberfläche (über eine Million Kubikmeter).
EMS-98
Derzeit in Europa gebräuchliche Intensitäts-Skala.
Epizentrum
Stelle auf der Erdoberfläche genau über dem Hypozentrum (Erdbebenherd).
Hergeleitet von epi = (griech.) auf, darauf, weil oberhalb des Hypozentrums.
Erdbeben
Zeitlich begrenzte Erschütterung des Bodens. Wird oft als zusammenfassender Begriff
für das Erdbebenereignis (Epizentrum, Zeit, Stärke) verstanden. Man unterscheidet
natürliche und induzierte Erdbeben. Die meisten Erdbeben entstehen durch
Plattenverschiebung.
Hypozentrum
Ort des Erdbebens im Erdinnern, wo der eigentliche Verschiebungsvorgang
stattfindet. Wird auch als "Herd" bezeichnet. Hergeleitet von hypo = (griech.)
darunter, weil unterhalb des Epizentrums.
Induzierte Erdbeben
Ist ein durch menschliche Tätigkeit verursachtes Erdbeben. Dazu zählen u.a. die durch
Bergbau oder Wasserreservoirs ausgelöste Erdbeben, Atomtests, Sprengungen und
Bauwerkseinstürze.
Intensitäts-Skala
Zwölfteilige Skala, nach der die Schäden und die Fühlbarkeitsberichte klassifiziert
werden. Anfang der 80er-Jahre des 19. Jahrhunderts führten der Italiener Michele
Stefano de Rossi und der Schweizer Francis Forel eine 10-teilige (1-10) Skala ein.
1902 wurde aber bereits von Guiseppe Mercalli, die in ihren Grundzügen noch heute
bestehende 12-teilige (1-12) "Mercalli" - Skala eingeführt. In Japan gibt es seit 1949
eine achtteilige Intensitätsskala.
Kontinental-
Von Alfred Wegener 1912 postulierte Theorie der horizontalen Bewegungen der leichten
verschiebungstheorie
Landmassen und des Vorhandenseins eines großen Urkontinents (Pangäa). Diese Theorie
war lange Zeit umstritten, wurde jedoch durch die Plattentektonik bestätigt.
Lithosphäre
Äußere Erdschale mit Gesteinscharakter, die aus der Erdkruste und Teilen des oberen
Erdmantels besteht.
Magnitude
Von Charles Francis Richter 1935 eingeführtes logarithmisches Mass der im
Hypozentrum freigesetzten seismischen Energie in einem bestimmten Frequenzbereich.
Nicht zu verwechseln mit der 12-stufigen Intensitätsskala. Daher aus Unterscheidungsgründen auch oft als nach "oben offene" Richter-Skala bezeichnet.
Nachbeben
Kleinere Erdbeben nach dem Hauptbeben. Wenn, dann treten sie meist innerhalb
weniger Stunden nach dem Hauptbeben auf.
Plattentektonik
Theorie über die Bewegung von Platten. Die Erdoberfläche setzt sich dabei aus sechs
Hauptplatten zusammen, die sich laufend gegeneinander verschieben. Die plötzlichen
Verschiebungsvorgänge entlang der Plattengrenzen äußern sich oft als Erdbeben.
Die Plattentektonik versucht die Naturerscheinungen, wie Erdbeben, Gebirgsbildung und
Vulkanismus zu erklären.
Seismograph
Gerät zur vergrösserten Darstellung der Bodenbewegung. Einer der ersten war der
"Wiechert-Seismograph", dessen träge Masse ca. eine Tonne betrug.
Tektonik
Lehre vom Aufbau der Erdkruste und den Bewegungen und Kräften,
die diese erzeugt haben.
Tektonische Erdbeben
Erdbeben, die durch den plötzlichen Spannungsabbau entlang einer Störungszone oder
Plattengrenze entstehen. 90 % aller natürlicher Erdbeben fallen in diese Kategorie.
Tsunami
Riesige Meereswelle, ausgelöst durch ein Seebeben.
Erdbeben Quiz
1
Neben der Richterskala haben Wissenschaftler weitere Skalen entwickelt. Eine der
modernen Skalen ist die so genannte Momentmagnitude. In der Theorie ist sie nach „oben offen“.
Welcher Wert kann in der Praxis aber niemals überschritten werden?
9,0
6,5
10,6
11,8
Richtig ist: 10,6
In der Praxis wird es auf der Erde niemals Werte über 10,6 geben. Ein Erdbeben mit der Stärke 10,6
wäre nämlich so stark, dass die gesamte Erdkruste aufbricht.
2
Warum Tiere schon Tage oder Wochen vor einem Erdbeben unruhig werden, ist immer
noch rätselhaft. Warum springen zum Beispiel Fische wie Welse lange vor einem Beben an der
Wasseroberfläche herum, wie viele Menschen berichten. Forscher haben eine Vermutung.
Wie lautet sie?
Sie haben einen
feinen Sinn für
Erschütterungen
Sie nehmen
Veränderungen der
elektrischen Felder
im Erdinneren wahr
Sie nehmen
mit einem inneren
Kompass Veränderungen wahr
Sie nehmen
freiwerdende Gase
im Wasser auf
Richtig ist: Sie nehmen Veränderungen der
elektrischen Felder im Erdinnern wahr.
Welse bemerken, dass sich die elektrischen Felder im Erdinneren vor einem Erdbeben verändern.
Sie haben so genannte Ampullenorgane in der Haut, mit denen sie elektrische Felder wahrnehmen
können. Normalerweise helfen ihnen diese Organe Beute zu fangen oder sich zu orientieren.
Erdbeben Quiz
3
Wie werden Bereiche genannt, wo zwei Kontinentalplatten zusammenstossen?
Subkontinentalzonen
Subduktionszonen
Sublazialzonen
Sublimationszonen
Richtig ist: Subduktionszonen
Bereiche, wo zwei Platten zusammenstossen, werden Subduktionszonen genannt. Eine der beiden
wird bei dieser Kollision unter die andere gedrückt. Ihr Gestein verschwindet in tieferen Schichten
der Erde und wird wieder eingeschmolzen. Doch auch die obere Platte verändert sich mächtig:
Riesige Gebirge können in die Höhe gedrückt werden. Der Himalaja und die Anden sind so
entstanden und wachsen auch heute noch weiter.
4
Die vertraute Lage der Kontinente auf dem Globus ist also nur eine Momentaufnahme:
Die Bewegung der Platten geht weiter. Wie wird der Globus in 250 Millionen Jahren aussehen?
Die Kontinente
werden sich nur
unwesentlich verschoben haben
Es wird einen
Kontinent auf
der Südhalbkugel und einen
auf der Nordhalbkugel geben
Die Kontinente
werden in viele
kleine Bereiche
zerbrochen sein
Es wird ein
gigantischer
Superkontinent
entstanden
sein
Richtig ist: Es wird ein gigantischer
Superkontinent entstanden sein
In ferner Zukunft kollidiert Afrika mit Europa. Dabei verschwindet das Mittelmeer und die Alpen
werden weiter in die Höhe schiessen. Australien stösst mit der Ostküste Asiens zusammen und die
Antarktis verlässt den Südpol. In 250 Millionen Jahren sind dann fast alle Kontinente wieder
zu einem gigantischen Superkontinent vereinigt.
Erdbeben Quiz
5
Istanbul liegt nur wenige Kilometer nördlich der so genannten nordanatolischen Verwerfung. Entlang
dieser Verwerfung zieht sich die Grenze zwischen zwei Kontinentalplatten: im Norden die riesige
eurasische und im Süden die anatolische Platte. Auf welcher Länge schieben sich die beiden Platten
aneinander vorbei?
Auf
900 km
Länge
Auf
1.400 km
Länge
Auf
2700 km
Länge
Auf
5400 km
Länge
Richtig ist: Auf 1400 Kilometer Länge
Beide Platten schieben sich auf 1400 Kilometern aneinander vorbei. Dabei verhaken sie sich und
in ihrem Gestein entstehen unvorstellbar große Spannungen. Diese entladen sich in gewaltigen
Erdbeben.
6
Seit inzwischen fast 70 Jahren kommen die schweren Erdbeben entlang der nordanatolischen
Verwerfung immer weiter auf Istanbul zu. Was ist der Grund für diese Westwanderung?
Die riesige eurasische
Platte drückt von
Nordwesten gegen die
viel kleinere anatolische
Platte
Die anatolische
Kontinentalplatte rückt jedes
Jahr zwei bis drei Zentimeter
nach Westen und reibt dabei
an der riesigen eurasischen
Kontinentalplatte im Norden
Die anatolische
Kontinentalplatte
drückt von
Nordwesten gegen
die arabische Platte
Es gibt keinen
Grund. Es handelt
sich um einen
Zufall
Richtig ist: Die anatolische Platte rückt jedes Jahr zwei bis
drei Zentimeter nach Westen und reibt dabei an der riesigen
eurasischen Platte im Norden.
Die Geologen haben die Bewegung der anatolischen Platte mittlerweile genau verstanden: Sie wird
aus Norden von der arabischen Platte gegen die riesige eurasische Kontinentalplatte gedrückt.
Deshalb rückt die anatolische Platte jedes Jahr zwei bis drei Zentimeter nach Westen und reibt
dabei an der Platte im Norden. Und das seit inzwischen mindestens fünf Millionen Jahren.
Erdbeben Quiz
7
Was passiert bei der Subduktion?
Gebirge
werden
aufgefaltet
Grosse Seen
entstehen
Erdplatten
schieben sich
untereinander
Lava
erstarrt
Richtig ist: Erdplatten schieben sich untereinander und
Gebirge werden aufgefaltet.
Die schwerere wird unter die leichte Erdplatte geschoben. In der Tiefe schmilzt das Gestein unter
hohem Druck und hoher Temperatur und bahnt sich den Weg an die Oberfläche. Vulkane entstehen,
Gebirge werden aufgefaltet.
8
Achtung! Mit welcher Geschwindigkeit bewegen sich die afrikanische und die südamerikanische
Platte auseinander?
mit etwa
30 cm
pro Jahr
mit etwa
10 cm
pro Jahr
mit etwa
4 cm
pro Jahr
mit etwa
2 cm
pro Jahr
Richtig ist: mit etwa 4 cm pro Jahr
Mit etwa 2 cm pro Jahr bewegt sich jede Platte, d.h. beide Platten bewegen sich mit etwa 4 cm
auseinander. An der Nahtstelle, dem mittelozeanischen Rücken entsteht ständig neue Erdkruste.
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