Kennzeichnung „neue Nachrichten“ - Sigmund Freud Privatuniversität

Werbung
Gelebte Prävention in der CASAG - ÖLG
Gruppe
Mag. Doris Malischnig
Leiterin Abteilung Prävention
CF Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring
Casinos Austria-Österreichische Lotterien
www.spiele-mit-verantwortung.at
Responsible Gaming Lehrgang, Sigmund Freud Universität, 19.4.2013
AGENDA
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Historie
Fünf-Punkte Responsible Gaming
Programm
Kinder und Jugendliche
Responsible Gaming Pop-up bei
win2day
Ausblick
Historie Glücksspiel
 Jüngere Steinzeit: Würfel und Brettspiele
 3000 v.Chr.: Würfel in ägyptischen Gräbern
 482-527 n.Chr.: Verbot sämtlicher Glücksspiele unter
Kaiser Justitian
 1202 Regensburg – erste Konzessionen
 1561 Pâquier Joosten „Über das Würfelspiel oder die
Heilung der Leidenschaft, um Geld zu spielen“
Gemälde „Die Spieler“ von Georges de La Tour (1593-1652) Musée du Louvre (Paris)
Motive für die Teilnahme an Glücksspielen
 Aussicht auf Geldgewinn
 Freude, Spaß, Unterhaltung
 Kulturell eingebettet, alle spielen
 Spannung, Aufregung
 Wettbewerbscharakter bestimmter
Spielvarianten (z.B. Poker)
 Ablenken von Alltagsbelastungen
Prävention
… bedeutet Vorbeugung, Verhütung
von negativen Auswirkungen durch
die Teilnahme an Glücksspielen.
Das Fünf-Punkte Programm
1.
2.
3.
4.
Schutz der Spielteilnehmer
Regelmäßige und nachhaltige Schulung
Verantwortungsvolle Werbung
Forschungsförderung und Kooperation mit
Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
5. Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
Schutz der Spielteilnehmer –
Glücksspiel ist kein Kinderspiel
 Der Umgang mit Glücksspiel erfordert ein
gewisses Maß an Reife.
 Internationale Studien belegen einen
Zusammenhang zwischen dem Alter beim
Erstkontakt mit einem Glücksspiel und der
Wahrscheinlichkeit im späteren
Entwicklungsverlauf glücksspielbezogene
Belastungen zu erfahren.
7
Erkenntnisse aus der Neurobiologie
 Entwicklung des
jugendlichen Gehirns
entgegen bisheriger
Annahmen erst mit ca. 25
Jahren abgeschlossen
 Unterschiedlich rasche
Entwicklung bestimmter
Gehirnregionen
begünstigen erhöhte
Risikobereitschaft
Risikobereitschaft in jungen Jahren höher
 Gehirnregionen
reifen
unterschiedlich rasch
 Partielle Unreife des
Nucleus accumbens
 Impulsivität und
Spaß im Vordergrund
Foto: www.neurostress.de
Jugend und Spielproblematik
 Jugendalter als Umbruchsphase, in der
komplexe (neuro-) biologische, psychosoziale
und kognitive Veränderungsprozesse
stattfinden
 Festlegung von Pfaden für späteres
Verhalten: Frühes Spielen geht mit einer
„Negativprognose für die weitere
Entwicklung“ einher.
 Prävalenzen glücksspielbezogener Probleme
von Jugendlichen ca. 4x so hoch, verglichen
mit Erwachsenen
(Hayer 2012: 13)
Psychotrope Wirkung des Glücksspiels
 Action gambling: Stimulierende,
euphorisierende Wirkung
 Escape gambling: Beruhigende,
entspannende Wirkung
11
Unterschiede bei Spielformen
Je kürzer die Zeitspanne zwischen Geldeinsatz
und Ergebnis ist, umso höher die Suchtgefahr.
Gründe für die Entwicklung einer
Glücksspielsucht nach Ladouceur
Gewinne
Genetische
Faktoren
Art des
Spiels
Erreich
barkeit
Spieler
Wahrnehmung
Geschichte
Werte
Unterhaltung
Entwicklung einer Glücksspielsucht
nach Custer & Milt, 1985
Hinweise auf Spielsucht bei Jugendlichen
nach Horodecki
 Spiellokale besuchen
 Sich häufig mit Menschen treffen, die spielen
 Immer öfter spielen / länger spielen
 Mehr verspielen als geplant
 Nicht mehr aufhören können
 Die Einsätze steigern
 Alleine spielen
 Verluste verheimlichen
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Hinweise auf Spielsucht bei Jugendlichen
nach Horodecki
 Selbstkontrolle verlieren
 Mit unnötig großen Geldbeträgen unterwegs
sein
 Verluste zurückgewinnen wollen
 Sich selbst belügen
 Freunde/Familie über das Ausmaß des
Spielens belügen
 Geld verspielen, das einem nicht gehört
16
Spielsuchthilfe Wien: Jugendliche spielsüchtig?
17
Individuelle Risikofaktoren
 Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung
 Depressive Symptomatik
 Angststörungen
 Hoher psychosozialer Belastungsgrad
 Geringes psychisches Wohlbefinden
Umgebungsbezogene Risikofaktoren
Exzessiv/übermäßig spielende Peers
Außenseiterstatus
Gruppendruck
Sucht-/Glücksspielproblematik in der
Familie
 Geringe Bindung zu den Eltern




Glücksspielbezogene Risikofaktoren
 Verfügbarkeit
 Frühes Einstiegsalter
 Erinnerung an großen Gewinn zu Beginn
der Spielerkarriere
 Sich aus dem Alltag „zoomen“
Was tun?
 Problem anerkennen
 Beratungseinrichtungen in Anspruch nehmen
(auch Angehörige), siehe www.spiele-mitverantwortung.at
 Geduld und Zuversicht
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Schutzfaktoren
Stress wahrnehmen und bewältigen
Mit negativen Gefühlen umgehen können
Gute soziale Beziehungen aufbauen
Einfühlungsvermögen entwickeln
Probleme lösen und Entscheidungen
treffen
 Selbstwert stärken





22
Prävention generell
 Information und Aufklärung von Öffentlichkeit
& Eltern über potentielle gesundheitliche
Risiken des frühen Spielens
 Schutzfaktor  Glücksspielprodukte sind kein
geeignetes Geschenk für Kinder und
Jugendliche!
 Schulen: Spielerschutz in Suchtprävention
aufnehmen
 Gesetzliche Regelungen überwachen
 Selbstbeschränkungen von Anbietern
MENTOR
•
•
•
Predictive Behavioral FeedbackSystem zur Unterstützung des
Responsible Gaming Prozesses
Von Firma neccton/a2mlab in
Zusammenarbeit mit Prof. Mark
Griffiths, Nottingham Trent
University und unserer Expertise
entwickelt
Anfang 2011 „Friendly Customer“
Vertrag mit win2day
MENTOR
Kernstück ist eine automatisierte
Abfrage, die
 aufbauend auf den individuellen
Spieldaten Trends ermittelt und
 den Spielteilnehmern
personalisiertes Feedback zur
Verfügung stellt.
MENTOR
Diese Informationen werden in Form
von
 personalisierten Nachrichten und
 grafischen Status Reports
zur Verfügung gestellt und ermöglichen
dem Spielteilnehmer dadurch sein
eigenes Spielverhalten besser zu
verstehen und gegebenenfalls zu
ändern.
MENTOR
 Teilnahme freiwillig
 Registrierung notwendig
 Informationsbereiche
 Gewinn/Verlust Chart
 Spieldauer Chart
 Spieltage Chart
 Einsätze pro Spielgruppe Chart
 Spielportfolio Chart
 personifizierte Nachrichten
Einbindung in win2day Startseite
Einbindung in win2day RG Seite
Einbindung in win2day Login Seite
 Postlogin Seite
Im Bereich „Meine Services“ – Link um
MENTOR zu aktivieren
 Aktivierter MENTOR Account
Sobald sich ein Spielteilnehmer für MENTOR
registriert hat, wird der MENTOR-Aufruf
prominent beim Login auf der Startseite von
win2day angezeigt.
 Kennzeichnung „neue Nachrichten“
Hat ein Spielteilnehmer ungelesene
Nachrichten wird dies transparent dargestellt.
Profilseite
Nachrichten
Gewinn/Verlust
Spieldauer
Spieltage
Einsätze pro Spielgruppe
Spieleportfolio
Spieleportfolio
MENTOR – Aktueller Stand
 MENTOR wurde am 14. März auf der Spieleplattform
win2day freigeschalten
 Mentor wird seit 25. März auf der Spieleplattform
win2day aktiv beworben
 Per Stichtag 08. April haben sich bereits 272
Spielteilnehmer für Mentor registriert.
Pop-up Message als
Social Responsibility Tool
 Prävention: Statische vs.
dynamische Warnhinweise
 Selbsteinschätzung des
Spielverhaltens
 Schlüsselrolle Pop-up Messages
Pop-up Message
Evaluierung der
Wirksamkeit des Pop-ups
 Untersuchung der Effekte von Pop-up
Messages im Slotgame-Bereich auf
win2day
 Livesystem als reale Spielumwelt
anstelle Laborsituation
 Zwei repräsentative Random Samples,
anonymisiert
 400.000 Spielsitzungen vor- und nach
der Einführung der Pop up‘s
Parameter
 Anzahl der Slotspiele pro Session
 Anzahl unterschiedlicher Slotspiele
 Sessiondauer
Effekt auf
das Spielerverhalten
Empfehlungen der Wissenschaftler
 Umformulierung der Fragestellung
 Zusätzlich MENTOR -> als normative
Komponente
Präventionsmaßnahmen der CASAG-ÖLG Gruppe
 Österreichische Lotterien: Kein
Verkauf von Produkten der
Österreichischen Lotterien an
Personen unter 16 Jahren
 Regelmäßiges Mystery
Shopping
 Bei Nichteinhaltung
Vertragskündigung
Präventionsmaßnahmen der
CASAG-ÖLG Gruppe
 Casinos Austria: Mindestalter 18 Jahre
 Verpflichtende Überprüfung beim
Eintritt
 Besondere Spielerschutzmaßnahmen
für junge Erwachsenen
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Glücksspiel ist kein Kinderspiel!
www.spiele-mit-verantwortung.at
Kooperation mit Beratungs- und
Behandlungseinrichtungen
Kooperation mit allen
Beratungs- und
Behandlungseinrichtungen
in ganz Österreich
www.spiele-mit-verantwortung.at
 Spielsuchthilfe
 Krankenhaus de la Tour
Information über Beratungs- und
Therapieeinrichtungen
 Verhaltenstipps, Promotion-Clips
 Informationen über Spielerschutzmaßnahmen
 Experten informieren über Spielsucht
 Berichte von Betroffenen
 Links zu österreichischen Beratungs- und
Therapieeinrichtungen, Kurzfilme
 Selbsttest
Komorbiditäten
Almost all participants who had lifetime PG also
had another lifetime disorder (96.3%) and 64.3%
suffered from three or more disorders (N:9282).
(The National Comorbidity Survey Replication (NCS-R): Background
and aims. International Journal of Methods in Psychiatric Research,
13(2), 60-68.Kessler & Merikangas, 2004)
Las Vegas
Höchste Suizidrate
in USA
(Phillips et al., 1997)
Krise, was nun?
Für emotional belastete Gäste gibt es die
Unterstützung durch speziell geschulte Mitarbeiter
vor Ort und zusätzlich die telefonische oder vor Ort
Intervention durch den Notfallpsychologischen
Dienst Österreichs.
Krise, was nun?
Notfallnummern
NDÖ
Notfallpsychologischer Dienst Österreichs,
0:00h-24:00h
Mobil: 0699/18855400
Bei Gefahr in Verzug
Polizei 133
Rettung 144
Das Fünf-Punkte Programm
Schutz der Spielteilnehmer
2. Regelmäßige und nachhaltige Schulung
3. Verantwortungsvolle Werbung
4. Forschungsförderung und Kooperation mit
Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
5. Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
Regelmäßige und nachhaltige Schulung
Überblick Schulungen
Responsible-Gaming-Maßnahme
Aktivität
Ständige Responsible-GamingMitarbeiterschulung
● Grundschulung
● Update Grundschulung
● Fachspezifische Schulung
Ständige Responsible-GamingVertriebspartnerschulung
● Grundschulung
● Responsible-Gaming-Schwerpunktschulung
● Online-Schulung am Terminal für Mitarbeiter
● Informationsplattform des Vertriebes
Jährliche Responsible Gaming Academy
● Mehrtägige Veranstaltung für leitende
Mitarbeiter
Responsible Gaming Academy seit 2004
Schulung der Vertriebspartner
 Responsible Gaming Schulung
 10.500 zertifizierte Vertriebspartner
ÖLG Responsible Gaming Schulungsschwerpunkt
Motivierende Gesprächsführung
Motivierende Gesprächsführung
 Personenzentrierte, direktive Gesprächsführung
 Ziel: Erhöhung der Eigenmotivation zur
Veränderung eines (problematischen) Verhaltens.
 Entwickelt von William R. Miller und Steven
Rollnick
Stadien der Veränderung
nach J.O.Prochaska, USA
Absichtsbildung
Absichtslosigkeit
Vorbereitung
Aufrechterhaltung Handlung
Beendigung
Beendigung
Motivierende Gesprächsführung
 Ausgangspunkt: begründete Annahme, dass
Menschen nicht änderungsresistent, sondern
ambivalent sind.
 Es gibt immer gute Gründe für, aber auch gegen
eine Änderung des Verhaltens.
Motivierende Gesprächsführung
 Offene Fragen stellen  ermutigt Gast zum Reden
 Aktives Zuhören  Reflexion des Gesagten ohne
zu interpretieren
 Bestätigen  Verständnis, Anerkennung der
Stärken und Bemühungen
Motivierende Gesprächsführung
 Change Talk 
Nachteile/Vorteile der jetzigen Situation,
Erkennen der Vorteile einer Veränderung,
Zuversicht bezüglich Veränderung,
Veränderungsabsicht
 Zusammenfassen
Das Fünf-Punkte Programm
Schutz der Spielteilnehmer
2. Regelmäßige und nachhaltige Schulung
3. Verantwortungsvolle Werbung
4. Forschungsförderung und Kooperation mit
Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
5. Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
Das Fünf-Punkte Programm
Schutz der Spielteilnehmer
Regelmäßige und nachhaltige Schulung
3. Verantwortungsvolle Werbung
4. Forschungsförderung und Kooperation mit
Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
5. Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
Verantwortungsvolle Werbung
 Code of Conduct Responsible Advertising
 Implementierung und Umsetzung in der
Unternehmensgruppe
Das Fünf-Punkte Programm
Schutz der Spielteilnehmer
Regelmäßige und nachhaltige Schulung
Verantwortungsvolle Werbung
4. Forschungsförderung und Kooperation mit
Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
5. Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
Forschungsförderung
Forschungsförderung und Kooperation mit Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
Responsible-Gaming-Maßnahme
Forschungsaufträge
Teilnahme an nationalen und internationalen
Responsible Gaming Konferenzen
Zusammenarbeit mit Beratungs- und
Behandlungseinrichtungen
Aktivität/Ziel
● Vergabe an renommierte Institutionen
● Umsetzung der Empfehlungen
● Erkenntnisgewinn
● Integration der Erkenntnisse
● Aufbau eines besseren Verständnisses bei
problematischem Spielverhalten
● Schnellstmögliche Reaktion auf erste Anzeichen
möglicher Gefährdung
● Sperrformulare
Österreichische Präventionsstudie
Das größte Gefährdungspotential laut
Studie haben Glückspielautomaten,
gefolgt von Sportwetten und mit
deutlichem Abstand die klassischen
Casinospiele.
Das Fünf-Punkte Programm
Schutz der Spielteilnehmer
Regelmäßige und nachhaltige Schulung
Verantwortungsvolle Werbung
Forschungsförderung und Kooperation mit
Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
5. Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
 Feedback und Reporting
System zur Qualitätssicherung
des Screening nach
GSpG§25/3
 Mystery Shopping
Das Fünf-Punkte Programm
Schutz der Spielteilnehmer
Regelmäßige und nachhaltige Schulung
Verantwortungsvolle Werbung
Forschungsförderung und Kooperation mit
Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
Qualitätssicherung der Inhalte und Prozesse
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Mag. Doris Malischnig
Leiterin Abteilung Prävention
Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring
Casinos Austria /Österreichische Lotterien
Tel.: 01/79070–2810
[email protected]
[email protected]
www.spiele-mit-verantwortung.at
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