ERNÄHRUNG NACHHALTIG GESTALTEN: ÖFTER VEGETARISCH ESSEN Unterrichtsmaterialien zur Gestaltung von Projekttagen für die Sekundarstufe I Schritte auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Ernährung Inhaltsverzeichnis Konzept und Ziele……………………………………………………………..3 Vorschlag für Projektverlauf…….. …………………………………………..7 Folienvorlagen…...…………………………………………………………...16 Arbeits- und Lösungsblätter zu 1. und 2. Planungsphase ………………61 Arbeitsblätter, Lösungsblätter, Material zu den Handlungsfeldern..……83 • • • • Vegetarisch - find ich lecker Öfter vegetarisch essen - wir checken unsere Mensa Veggieday an unserer Schule (Mensa oder Kiosk/Bistro) Fleischersatzprodukte - Experimentieren mit neuen Zutaten Weiterführende Literatur und Links ……………………………..............109 Herausgeber: Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Koordinierungsstelle am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel Bahnhofstr. 32 56410 Montabaur Tel.: 02602/9228-0 e-mail: [email protected] Erarbeitet von: Ute Pötsch, DLR Westerwald-Osteifel Hildegard Schleßmann-Fister, DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Wir bedanken uns bei den Lehrkräften, die mit ihren Tipps aus dem Schulalltag diese Ausarbeitung unterstützt haben! Stand: Mai 2016 Seite 2 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen Einleitung In unserer Gesellschaft ist es inzwischen Konsens, dass man weniger Fleisch essen sollte. Immer mehr Menschen essen bewusst weniger tierische Produkte oder verzichten sogar ganz auf Fleisch. Der Appetit auf Fleisch schwindet auch bei Jugendlichen. Das Wohl der Tiere ist für die junge Generation sicher das Hauptmotiv, aber auch andere Aspekte wie das persönliche Geschmacksempfinden und der Schutz der Umwelt finden immer mehr Berücksichtigung. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die wenig oder gar kein Fleisch essen, häufig gesünder sind. Die gesundheitlichen Vorteile stehen jedoch bei jungen Menschen meist im Hintergrund. Der sich abzeichnende Klimawandel, die zunehmende Umweltbelastung, die Nahrungs- und Wasserunsicherheit einer rasant wachsenden Weltbevölkerung und die damit verbundenen Probleme könnten durch eine fleischreduzierte Ernährungsweise erheblich entschärft werden. Das Thema Fleischkonsum bietet viele Ansätze zur Sensibilisierung für eine nachhaltige Ernährungsweise. Besonderes Anliegen dieses Unterrichtsprojektes ist es daher, nicht nur die gesundheitlichen Vorteile eines reduzierten Fleischverzehrs aufzuzeigen, sondern im Sinne von Nachhaltigkeit - auch die Vorteile für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht sich für eine fleischärmere, auf pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und Getreide basierende Kost aus. Sie empfiehlt, nicht mehr als 300 bis 600 g Fleisch und Wurstwaren pro Woche zu verzehren. Das entspricht für ältere Jugendliche und Erwachsene durchschnittlich drei Portionen Fleisch (à 120 g) und drei Portionen Wurst (à 30 g). Das Unterrichtsprojekt ist besonders geeignet, eine Verknüpfung zwischen Ernährungsbildung und Schulverpflegung herzustellen. Der „DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung“ empfiehlt pro Woche bis zu zwei Fleischgerichte, ein Fischgericht sowie mindestens zwei fleischfreie Mahlzeiten. In der Realität sieht das anders aus: Speiseplanchecks zeigen auf, dass in vielen Einrichtungen täglich Fleisch auf den Tisch kommt. Bewusstseinsbildung für „weniger Fleisch auf dem Mensateller“ kann auch über die Schülerinnen und Schüler selbst erfolgen. Im Rahmen des Projektes können die Schülerinnen und Schüler die Fleischkomponenten in ihrem Mittagessen checken und sie können sich mit Vorschlägen für einen „Veggieday“ an der Schule selbst einbringen. Einordnung in das Curriculum der Ernährungs- und Verbraucherbildung Schulische Ernährungsbildung will Kinder und Jugendliche befähigen, informiert, eigenverantwortlich und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu konsumieren und zu handeln. In diesem Sinne sind die Inhalte des Unterrichtsprojektes „Öfter vegetarisch essen“ geeignet, nachstehende Bildungsziele und Kompetenzen zu erreichen. Seite 3 Bildungsziele Die eigene Essbiographie reflektiert und selbstbestimmt gestalten Ernährung gesundheitsförderlich gestalten Nahrung und Mahlzeiten gesundheitsförderlich planen und gestalten Einen nachhaltigen Lebensstil entwickeln Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sind bereit und in der Lage…. …sich mit den Einflussfaktoren der individuellen Essweise auseinanderzusetzen. …sich mit dem Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit auseinanderzusetzen. …Mahlzeiten situations- und alltagsgerecht zu planen und herzustellen … Techniken der Nahrungszubereitung anzuwenden …eigenes Konsum- und Alltagshandeln zu analysieren und deren Reflexion für am Nachhaltigkeitskonzept orientierte Entscheidungen zu nutzen. Quelle: „Richtlinie Verbraucherbildung an allgemeinbildenden Schulen in RheinlandPfalz“, herausgegeben vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz 2010 Zielgruppe Das Unterrichtsprojekt ist als Baustein zur Ernährungs- und Verbraucherbildung an weiterführenden Schulen konzipiert. Grundkenntnisse in Ernährungslehre sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Die Lehrkraft kann selbst entscheiden, welche und wie viele Teile sie umsetzen will und wählt je nach Alter und Lernfortschritt der SchülerInnen die Folien und Arbeitsblätter aus, die für die Klasse geeignet sind. Beispiele für den Einsatz: Realschule plus Rheinland-Pfalz: Wahlpflichtfach Hauswirtschaft und Sozialwesen, Kompetenz „Die Schülerinnen und Schüler entwickeln vor dem Hintergrund ihrer Lebenssituation einen gesundheitsförderlichen Lebensstil“, Klassenstufe 9: Kostformen Berufsfachschule I: Fachrichtung Hauswirtschaft/Sozialwesen, Ernährung Berufsbezogener Unterricht / Fachpraxis Lernbereich 3: Versorgungs- und Betreuungsleistungen im Arbeitsfeld Ernährung Seite 4 Ziele des Projektes Schülerinnen und Schüler … können die verschiedenen Formen der vegetarischen Ernährung erläutern. … können aus Unterlagen die Vorteile einer fleischreduzierten Ernährungsweise vor allem für Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft herauslesen. … können die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zum Verzehr von Fleisch und Wurstwaren wiedergeben. … sind in der Lage, die Empfehlungen der vegetarischen Ernährungspyramide zu beschreiben. … sind sich des eigenen Fleischkonsums bewusst und entwickeln Bereitschaft, weniger und bewusster Fleisch zu verzehren. … finden im Handel erhältliche Fleischersatzprodukte und deren Inhaltsstoffe heraus. … tauschen vegetarische Rezepte aus. … erarbeiten Empfehlungen für die Umsetzung eines fleischreduzierten Speiseplans in der Mensa. Inhalt und Hinweise zur Umsetzung In zwei aufeinander aufbauenden Informations- und Planungsphasen wird das Grundwissen zu vegetarischen Kostformen gelegt. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre eigenen Essgewohnheiten und erhalten grundlegende Informationen zu den verschiedenen Formen der vegetarischen Ernährung. Mit Hilfe von Arbeitsaufträgen erarbeiten sie in Gruppen verschiedene Vorteile einer fleischreduzierten Ernährungsweise. Einige Überschriften der Folien können zunächst genutzt werden, die SchülerInnen Vorteile vermuten zu lassen bzw. Lösungsansätze selbst zu finden. Sie beschäftigen sich mit den ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen für eine fleischärmere, auf pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und Getreide basierenden Kost. Dafür sind sechs Unterrichtsstunden zu veranschlagen. In verschiedenen praktischen Handlungsfeldern können sie dann das Gelernte umsetzen. Der zeitliche Aufwand dafür wird je nach Ausgestaltung individuell unterschiedlich sein. Folgende Themenfelder werden angeboten: • • • • „Vegetarisch - find ich lecker“ „Öfter vegetarisch essen - wir checken unsere Mensa“ „Veggieday an unserer Schule“ (Mensa oder Kiosk/Bistro) „Fleischersatzprodukte - Experimentieren mit neuen Zutaten“ So könnte der Unterricht aussehen siehe Verlaufsplanung und Übersicht Arbeitsaufträge Seite 5 Abwandlungswünsche? Möchten Sie Arbeitsblätter abwandeln, um sie noch besser an den Bedarf Ihrer Klasse anzupassen (z.B. kürzen, eine Fragestellung abändern, SIE statt DU)? Melden Sie sich bitte bei uns. Wir stellen Ihnen dann die gewünschten Materialien als Word-Datei zur Verfügung. Ebenso können wir auf Anfrage die Folien als Powerpoint-Version für Computer oder Smartboard zur Verfügung stellen. Seite 6 Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ Vorschlag für den Unterrichtsverlauf Zeit* Phase Minuten 10 Lehrkraft Schüler/innen Die vorgegebenen Sätze sind als Impulse zu verstehen. Vorbereitung des Projektes Einstieg / Hinführung Material / Medien / sonstige Hinweise Vorschläge: Prominente und Fleischkonsum (Folien 1, 2) Fleischatlas Grafik „1094 Tiere auf dem Teller“ (Folie 3) Deutschland, Land der Fleischesser (Folie 4) oder ein aktueller Zeitungsartikel …leitet Thema „Öfter vegetarisch essen“ ab. … fragt: Warum ist das Thema so wichtig und so aktuell? Das gilt es herauszufinden. 20 … fragt: Wie ist Eure persönliche Einstellung zum Thema Fleisch? … vermuten. … sagen ihre Meinung. Zeitschrift „Köstlich vegetarisch“ (siehe Literaturverzeichnis) Brainstorming Hinweis: Wahrscheinlich kommen „Pro“- Antworten (lecker, XXLSchnitzel, vorwiegend von Jungen) und „Contra“-Antworten. Falls es den SchülerInnen schwer fällt sich zu äußern, können sie ihre Meinung auch aufschreiben und wortlos an die Tafel kleben. * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 7 Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ 30 Minuten 1. Informationsphase …fragt: Warum essen Menschen / Jugendliche weniger oder gar kein Fleisch mehr? … sammeln Antworten. Pinnwand und Kärtchen, zunächst unsortiert, siehe später Handlungsfeld A … gibt vor, was es heißt, Vegetarier zu sein und welche verschiedenen Formen der vegetarischen Ernährung es gibt. … berichten aus ihrer Lebenswelt (Ist jemand in Eurer Familie Vegetarier?) Folien Nr. 5 - 27 … problematisiert den Fleischanteil in Bezug auf die Welternährung. 90 Minuten 1. Planungsphase … stellt den Zusammenhang zur „Nachhaltigkeit“ her und führt in die Vorteile einer fleischreduzierten Ernährungsweise ein. … stellen Vermutungen an, diskutieren „Was können Vorteile sein?“ … teilt in 4 Gruppen ein und gibt die Arbeitsaufträge zu den Themen „Weniger Fleisch ist gut für…..“ unser Klima Wasser und Boden die Gesundheit soziale Gerechtigkeit … finden sich in 4 Gruppen zusammen, bearbeiten das jeweilige Thema. … präsentieren gegenseitig die Ergebnisse. … tragen ihr Ergebnis in ein Mindmap ein. Arbeitsblätter zur 1. Planungsphase Evtl. Infos aus dem Internet: Internetzugang, PC Pinnwand, Papier, Stifte Lösungsvorschlag: Mindmap … hängen / stellen Ergebnisse in der Schule aus. Zur Ergänzung: „Nachhaltigkeitskiste“ (auszuleihen an den DLR) hier: Materialien für die Umsetzung des Themas „Klimafreundliche Ernährung“ * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 8 Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ 30 2. Informationsphase … gibt den Impuls: Was könnte ein „Puddingvegetarier“ sein? … stellen Vermutungen an. Folien 29 - 36 … stellt die vegetarische Ernährungspyramide und die Beachtung von lebenswichtigen Nährstoffen im Wachstum dar. 45 2. Planungsphase Folie 28 … gibt Anregungen zur Zusammenstellung der Mahlzeiten „mit weniger Fleisch“ bzw. „mit ohne Fleisch“, so dass sie ausgewogen und vollwertig sind. … sammeln Beispiele. … gibt den Arbeitsauftrag, die Ernährungspyramiden und die empfohlenen Mengenangaben zu vergleichen. … vergleichen die beiden Ernährungspyramiden. Plakate: Ernährungspyramide AID Vegetarische Pyramide Arbeitsblatt „Ernährungspyramiden im Vergleich“ und dazugehöriges Infoblatt: Empfohlene Mengenangaben DGE und Vegetarische Ernährung Umsetzung in praktischen Handlungsfeldern 30 Hier können verschiedene Wege - A, B, C, D - gegangen werden – je nach Situation in der Schule und Kenntnisstand der Schüler. … stellt die verschiedenen Handlungsfelder vor. …. suchen aus, was sie bearbeiten möchten. … teilt Arbeitsblätter aus, die zur Vorbereitung oder als Hausaufgabe zu bearbeiten sind und erläutert diese. * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 9 Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ Handlungsfeld A: Vegetarisch - find ich lecker ... ermitteln ihr eigenes Verhalten. ... diskutieren in Gruppen ihre Ergebnisse und stellen sich gegenseitig ihr vegetarisches Lieblingsgericht vor. Arbeitsblatt „Essprotokoll“ Siehe auch Brainstorming Einstiegsphase Gruppenarbeit … erkennen, dass in vielen anderen Ländern häufiger ohne Fleisch gekocht wird als in Deutschland. ... einigen sich in der Gruppe auf ein Gericht. ... machen einen Einkaufsplan, kaufen die Zutaten ein, stellen das Gericht her und alle verkosten. ... erstellen einen Flyer mit den Rezepten und Infos, machen eine Kostenberechnung. * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 10 Vertiefung je nach Möglichkeiten der Schule Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ Hinweis: Dies Handlungsfeld sollte mit den für die Mensa verantwortlichen Personen im Vorfeld abgesprochen sein! Handlungsfeld B: „Öfter vegetarisch essen - wir checken unsere Mensa“ Broschüre „DGE-Qualitätsstandard zur Schulverpflegung“; Folien 37, 38 … stellt den DGEQualitätsstandard vor. …machen bei den Mitschülern eine Umfrage. Arbeitsblatt „Umfrage zu unserem Mittagessen an der Schule“ … untersuchen den aktuellen Speiseplan auf vegetarische Gerichte. Arbeitsblatt „Wir checken unsere Mensa“ … untersuchen die vegetarischen Gerichte auf ihre Zusammenstellung. … machen ggf. Vorschläge für die Änderung. … suchen geeignete Rezepte aus, erstellen einen Einkaufsplan, kaufen die Zutaten ein und stellen das Gericht her, alle verkosten. Vertiefung. Sinnvoll nur, wenn in der Schule selbst gekocht wird. ... überzeugen die Küche. … überzeugen ihre Mitschüler. Rollenspiel … präsentieren ihre Ergebnisse an einem Infostand in der Mensa. * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 11 Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ Hinweis: Dies Handlungsfeld sollte mit den für die Mensa/ den Kiosk/ das Bistro verantwortlichen Personen im Vorfeld abgesprochen sein. Handlungsfeld C: „Veggieday an unserer Schule“ (Mensa/ Kiosk/ Bistro) Folie 39 … verweist auf aktuelle Medienberichte zur Einführung eines Veggiedays. … fragt: Was könnte ein „Veggieday“ sein? Wo gibt es schon Veggiedays? Finden die auch an Schulen statt? … sammeln Antworten und recherchieren. Arbeitsauftrag Internetrecherche Broschüre „DGE-Qualitätsstandard zur Schulverpflegung“; Folie 37, 38 … stellt den DGEQualitätsstandard vor. … machen eine Umfrage bei ihren Mitschülern. Umfrage zur Einführung eines Veggiedays an der Schule (alternativ Mensa/ Kiosk/ Bistro) … suchen geeignete Rezepte aus. Falls nicht genug eigene Rezepte zusammenkommen: Ovo-lacto-vegetabiler Wochenspeiseplan der DGE (Link in Literaturliste) … führen Berechnungen durch hins. der Nährwerte, der Kosten im Vergleich zu einem Fleischgericht. Vertiefung * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 12 Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ … sprechen mit dem Caterer / der Küche. … suchen ein Motto/einen Begriff für den fleischfreien Tag aus und führen ihn gemeinsam mit der Küche/dem Caterer durch. * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 13 Handreichung „Veggietag schmackhaft machen“ (siehe Literatur) Mindmap (s. Ergebnis 1. Planungsphase) als Info für Mitschüler Unterrichtsprojekt „Öfter vegetarisch essen“ Handlungsfeld D: „Fleischersatzprodukte - Experimentieren mit neuen Zutaten“ Film „Fleischersatz im Trend - was steckt wirklich in Tofu, Seitan und Co?“ … stellt das Thema vor. … gibt Arbeitsaufträge. ... ermitteln in Geschäften, welche Fleischersatzprodukte es gibt. Arbeitsblätter und Folien „Fleischersatzprodukte“ Folien 41 - 44 Alternativ … untersuchen die von der Lehrkraft mitgebrachten Produkte. … tragen ihre Ergebnisse in gemeinschaftliche Folien ein. … bereiten ein Gericht mit Tofu zu und verkosten. … präsentieren das Ergebnis an einem Infostand. (Anlass selbst aussuchen) * Zeitangaben variieren je nach Klassenstufe und Arbeitstempo der Schüler und Schülerinnen. Seite 14 Rezeptvorschläge Mindmap (s. Ergebnis 1. Planungsphase) als Info Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Arbeitsaufträge: Übersicht und Hinweise für die Lehrkraft Arbeitsauftrag Materialien für die Schüler Bemerkungen 1. Planungsphase Thema Vegetarische Ernährung – Bezug zu den Dimensionen der nachhaltigen Ernährung Arbeitsblatt Klima (Umwelt) Arbeitsblatt Wasser und Boden (Umwelt) Arbeitsblatt Gesundheit Arbeitsblatt Soziales Computer mit Internetzugang Pinnwand Pinnwandpapier Tageslichtschreiber oder Beamer Plakat-Karton 2. Planungsphase Thema Vergleich der Ernährungspyramiden Arbeitsblatt Ernährungspyramiden Infoblatt Evtl. Computer mit Internetzugang Handlungsfeld A Thema Vegetarisch - find ich lecker Arbeitsblatt Essprotokoll 1 Woche als Hausaufgabe Evtl. Kamera/Foto-Handy Handlungsfeld B Thema Wir checken unsere Mensa DGE-Qualitätsstandard Schulverpflegung Arbeitsblatt Umfrage Mitschüler Arbeitsblatt Mensacheck Speisepläne der Schule Poster Mindmap Handlungsfeld C Thema Wir planen einen Veggieday an unserer Schule (Mensa/Kiosk/Bistro) Arbeitsblatt Umfrage Mitschüler Handlungsanleitung Organisation Veggieday Poster Mindmap s. Hinweise in Verlaufsplanung Computer mit Internetzugang Handlungsfeld D Thema Fleischersatzprodukte – Experimentieren mit neuen Zutaten Arbeitsblatt Fleischersatzprodukte Folie Auswertung Rezepte Film verfügbar? Computer mit Internetzugang Evtl. Beispiele von Produkten zur Anschauung Pinnwand Vorlage Mindmap Evtl. Einkauf und Küchenpraxis s. Hinweise in Verlaufsplanung Evtl. Computer mit Internetzugang Pinnwand Einkauf, Küchenpraxis Seite 15 Folienvorlagen Aus dieser Foliensammlung können die zum Unterricht und zum jeweiligen Handlungsfeld passenden Folien ausgewählt werden. Seite 16 „Prominente“ und Fleischkonsum „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf dieser Erde so erhöhen wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung." (Albert Einstein, 1879 - 1955) © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 17 Folie 1 „Prominente“ und Fleischkonsum Regisseur James Cameron: „Er und seine Familie setzen auf eine rein pflanzliche Ernährung.“ © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 18 Folie 2 Seite 19 Quelle: Fleischatlas 2013 Deutschland – Land der Fleischesser „Morgens Schinken, mittags Burger, abends Schnitzel“ → Fleisch ist kein besonderer Genuss („Sonntagsbraten“), sondern ein stets vorhandenes Konsumgut. Billige Fleisch- und Wurstwaren sind aus den Supermärkten nicht wegzudenken. © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 20 Folie 4 Vegetarische Ernährung Definition: Der Vegetarismus ist eine Ernährungsweise, bei der ausschließlich oder überwiegend pflanzliche Lebensmittel wie Getreide, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen verzehrt werden. Je nach Form des Vegetarismus können auch Produkte von lebenden Tieren wie Milch, Eier, Honig enthalten sein. (Leitzmann und Keller) © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 21 Folie 5 Formen vegetarischer Ernährung © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 22 Folie 6 Fleischernährung ist Wohlstandsernährung 500 450 Fleischproduktion weltweit (in Mio t.) 463 400 350 297 300 250 200 150 100 70 50 0 1961 2012 2050 Quelle: FAO in www.weltagrarbericht.de © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 23 Folie 7 Weltagrarbericht der Vereinten Nationen, 2008 Der westliche fleischbetonte Ernährungsstil hat für Entwicklungs- und Schwellenländer Vorbildfunktion. Folgen für Gesundheit, Umwelt, Welternährung? „Weiter wie bisher ist keine Option“ © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 24 Folie 8 Gesellschaftliches Leitbild Nachhaltigkeit 1992 UN-Gipfelkonferenz von Rio de Janeiro Fast alle Staaten der Welt unterzeichnen das Leitbild „sustainable development“ (zukunftsfähige Entwicklung). als Aspekte des Handelns …gleichermaßen berücksichtigen © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 25 Folie 9 Das Konzept Nachhaltigkeit Zukünftige Generationen sollen dieselben Chancen auf ein erfülltes Leben haben wie wir. Chancen für alle Menschen auf der Erde müssen fairer verteilt werden. Nachhaltige Entwicklung verbindet wirtschaftlichen Fortschritt mit sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz der natürlichen Umwelt. © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 26 Folie 10 Ernährung und nachhaltiges Handeln Natürliche Lebensgrundlagen (Ökologie) wirtschaftliche Tragfähigkeit (Ökonomie) Soziale Gerechtigkeit und Solidarität (Soziales) © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Persönliche Gesundheit Seite 27 Folie 11 Top-Vorteile, weniger Fleisch zu essen: Vorteile für die Umwelt Vorteile für die Gesellschaft Vorteile für die Gesundheit Ökonomische Vorteile © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 28 Folie 12 Vorteile für die Umwelt ► Weniger Fleisch vermeidet Treibhausgase 82 Tierhaltung Andere 18 Anteil der Tierhaltung am globalen Ausstoß von Treibhausgasen (FAO 2006) © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 29 Folie 13 Treibhauseffekt Quelle: Geographie Infothek Autor: Sabine Seidel, Kristian Uhlenbrock Klett-Verlag, Leipzig Quellendatum: 2003/2011 www.klett.de Seite 30 Treibhausgasausstoß tierischer und pflanzlicher Lebensmittel Berücksichtigt werden Erzeugung, Verarbeitung und Handel, Deutschland; GEMIS 2009 13,4 12 10 8,5 7,9 8 6 3,6 4 3,3 2,7 1,9 2 0,9 1,1 1 0,6 0,45 0,2 0,15 © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 31 e mü s Ge eln off Ka rt st Ob Br ot öl ise Sp e To fu Mi lch se kä F ri sch Eie r efl . we in Sc h ge lfl. flü Ge t wu rs Ro h Kä s Rin e 0 dfl . CO2-Äquivalente (kg je kg Lebensm.) 14 Folie 15 Treibhausgase und Tierhaltung: Die Ursachen Landw. Maschinen 1,3% Sonstiges 4,3% Abholzung, Wüstenbildung 35,2% Düngemittel 33,8% Ausstoß der Wiederkäuer 25,4% © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 32 Quelle: FAO Folie 16 Rodung von Regenwäldern → Platz für große Rinderfarmen, Sojaanbau Bild: Brandrodung für Soja-Anbau im brasilianischen Regenwald © Greenpeace Folgen: Verlust an CO2-bindender Waldfläche Weitere Emissionen durch Abbrennen © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 33 Folie 17 Abholzung des Regenwaldes am Rio Grande (Bolivien) Quelle: www.klimawandel-bekaempfen.de © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 34 Folie 18 Vorteile für die Umwelt ► Weniger Fleisch schützt die Artenvielfalt. Die großen Ökosysteme Südamerikas (Regenwald, Savanne) beherbergen die größte Artenvielfalt der Welt. Bereits die Hälfte ist zerstört. © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 35 Folie 19 Vorteile für die Umwelt ► Weniger Fleisch begrenzt den Bedarf an Fläche Tierische Lebensmittel Rindfleisch (incl. Weideland) 31,2 Geflügelfleisch 9,0 Schweinefleisch 7,3 Eier 6,0 Vollmilch 5,0 Flächenbedarf für die Erzeugung verschiedener Lebensmittel Pflanzliche Lebensmittel Ölfrüchte 3,2 Obst 2,3 Hülsenfrüchte 2,2 Gemüse 1,7 Getreide 1,1 © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz (m2 pro 1000 kcal) Seite 36 Folie 20 Vorteile für die Umwelt ► Weniger Fleisch spart Wasser © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 37 Folie 21 Vorteile für die Gesellschaft ► Weniger Fleisch vermeidet Hunger. 100 Millionen Menschen könnten zusätzlich ernährt werden, wenn die Industrieländer ihren Fleischverbrauch um 10% reduzieren würden. Futtermittelflächen können für die menschliche Ernährung genutzt werden. © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 38 Folie 22 Getreideverbrauch durch Fleischproduktion 7 Kalorien aus Getreide (Futtermittel) 1 Kalorie im tierischen Produkt sogenannte „Veredelungsverluste“ © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 39 Folie 23 Vorteile für die Gesellschaft ► Weniger Fleisch ermöglicht mehr soziale Gerechtigkeit. Folgen des Futtermittelanbaus in Entwicklungsländern: Landverteilungskonflikte, Vertreibung und Verarmung von Kleinbauern, Migration in die Elendsviertel von Megastädten Erhebliche Gesundheitsschäden der Arbeiter durch hohen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, ebenso Verseuchung von Gewässern © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 40 Folie 24 Vorteile für die Gesundheit Vegetarier… sind seltener übergewichtig haben ein geringeres Diabetes Typ II Risiko weisen niedrigere Blutdruckwerte auf leiden seltener an Bluthochdruck erkranken seltener an Herzkrankheiten haben ein geringeres Krebsrisiko → längere Lebenserwartung © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 41 Folie 25 Vorteile für die Gesundheit Mehr … Ballaststoffe sekundäre Pflanzenstoffe Weniger gesättigte Fettsäuren Cholesterin Purine © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 42 Folie 26 Ökonomische Vorteile ► Weniger Fleisch senkt die Kosten für die Verpflegung. Pflanzliche Grundnahrungsmittel sind im Allgemeinen preiswerter als tierische Lebensmittel. Freiwerdendes Geld kann für qualitativ hochwertige Lebensmittel genutzt werden. © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 43 Folie 27 Puddingvegetarier Sogenannte „Puddingvegetarier“ essen zwar kein Fleisch und keinen Fisch, achten aber ansonsten wenig auf ihre Ernährung. Diese sog. „Fast-Food-Vegetarier“ konsumieren gerne Fertigprodukte, Süßwaren, Softdrinks können wegen wenig ausgewogener Ernährung in eine Nährstoffmangelsituation geraten verzehren zu wenig Ballaststoffe © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 44 Folie 28 Vollwertige Ernährung Fleisch, Wurst, Fisch, Eier 7% der Gesamtlebensmittelmenge Ernährungspyramide, © aid, Bonn © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 45 Folie 29 Die vegetarische Lebensmittelpyramide Copyright: Keller und Leitzmann 2009 © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 46 Folie 30 Wenn das Fleisch fehlt – Worauf Jugendliche achten sollten ► Wer wächst, braucht Eiweiß Überlegt leckere Eiweiß-Kombinationen ohne Fleisch und schreibt Eure Ideen an die Tafel. Getreide- und Milchprodukte: Kartoffeln und Milchprodukte: Kartoffeln und Ei: Getreide und Ei: Hülsenfrüchte mit Getreide, Milch oder Ei: © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 47 Folie 31 Wenn das Fleisch fehlt – Worauf Jugendliche achten sollten ► Wer wächst, braucht Eiweiß Lösungsvorschläge: Leckere Eiweiß-Kombinationen ohne Fleisch: Getreide- und Milchprodukte: Käsebrot, Quarkbrot, Cornflakes mit Müsli, Nudelauflauf mit Käse überbacken, Müsli mit Joghurt Kartoffeln und Milchprodukte: Kartoffeln mit Quark Kartoffeln und Ei: Rührei mit Bratkartoffeln, Kartoffel-GemüseOmelette Getreide und Ei: Nudelsalat mit Ei, Getreidebratlinge mit Ei Hülsenfrüchte mit Getreide, Milch oder Ei: Linsen mit Spätzle, Reisauflauf mit Bohnen und Käse überbacken © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 48 Folie 32 Wenn das Fleisch fehlt – Worauf Jugendliche achten sollten ► Eisenhaltige pflanzliche Produkte auf dem Speiseplan Schaut in Eurer Nährwerttabelle nach, welche Getreideprodukte Gemüse besonders reichlich Eisen enthalten und schreibt diese an die Tafel. Leichter für den Körper verfügbar ist Eisen, wenn es zusammen mit Vitamin C aufgenommen wird! © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 49 Folie 33 Wenn das Fleisch fehlt – Worauf Jugendliche achten sollten ► Eisenhaltige pflanzliche Produkte auf dem Speiseplan Getreide und Getreideprodukte (Vollkorn), besonders Hafer und Hirse, z.B. Haferflockenkekse, Hirsebratlinge, zusammen mit Obst und Gemüsestückchen Gemüse wie Broccoli, Endivien-, Feldsalat, Fenchel, Kresse, Mangold, Zucchini Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, besonders Sesamsamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne Leichter für den Körper verfügbar ist Eisen, wenn es zusammen mit Vitamin C aufgenommen wird! © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 50 Bilder: www.eatsmarter.de Folie 34 Wenn das Fleisch fehlt – Worauf Jugendliche achten sollten ► Kalzium für Knochen und Zähne Milch und Milchprodukte Kalziumreiche Mineralwässer © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 51 Folie 35 Wenn das Fleisch fehlt – Worauf Jugendliche achten sollten ► Vitamin B12 – das Risikovitamin für die Blutbildung in pflanzlichen Lebensmitteln nicht enthalten Blut untersuchen lassen, ggfs. Nahrungsergänzungsmittel nehmen Studie deutet Versorgung durch Vitamin-B12angereicherte Zahnpasta an Quelle: www.ifane.org © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 52 Folie 36 Viel Fleisch – auch in unseren Schulen © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 53 Folie 37 Empfehlungen zum Fleischverzehr für die Schulverpflegung Maximal zwei Gerichte mit Fleisch pro Woche Fleischmenge pro 5 Tage: Primarstufe 140 g Sekundarstufe 170 g „Ein ovo-lacto-vegetabiles Gericht ist täglich im Angebot“ © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 54 Folie 38 Veggieday – Pro und Contra Quelle: verschiedene Artikel in der Rheinzeitung, 8/2013 © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 55 Folie 39 © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 56 Folie 40 Seite 57 Fleischersatzprodukte Lebensmittel, die geschmacklich und vom Proteingehalt her Fleisch ähnlich sind, ohne aus Fleisch hergestellt zu sein. Hergestellt aus: Soja, z.B. Tofu, Tempeh Weizenprotein, z.B. Seitan Vollmilch, z.B. Valess Süßlupinensamen, z.B. Lupinenburger Pilzkulturen, z.B. Quorn © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 58 Folie 42 Fleischersatzprodukte – sinnvoll oder überflüssig? Fleischersatzprodukte erweitern den vegetarischen Speiseplan. Bestimmte Geschmackserlebnisse oder Zubereitungsverfahren können beibehalten werden (z.B. Würstchen, Nuggets, Schnitzel). Auch ohne diese Produkte kann problemlos abwechslungsreich und lecker gekocht werden. © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 59 Folie 43 Woran erkennt man vegetarische/vegane Produkte? © Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz Seite 60 Folie 44 Arbeits- und Lösungsblätter zur 1. und 2. Planungsphase Seite 61 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 1. Planungsphase Arbeitsauftrag für die Gruppe „Weniger Fleisch ist gut für die Gesundheit“ Lies zunächst den folgenden Text und bearbeite dann die Aufgaben. Bei hohem Fleischkonsum wird meist auf Gemüse und Obst verzichtet. Auf die Dauer entstehen so Nachteile, die sich auf die Gesundheit auswirken können. Tierische Lebensmittel enthalten teilweise erheblich mehr gesundheitlich problematische Inhaltsstoffe wie gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Salz. Wenn wir weniger tierische und dafür mehr pflanzliche Lebensmittel essen, nehmen wir in der Regel weniger unerwünschtes Fett auf. Pflanzliche Lebensmittel enthalten reichlich lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe. Auch weisen sie sogenannte „sekundäre Pflanzenstoffe“ auf. Die sind besonders gesundheitsförderlich und nur in pflanzlichen Erzeugnissen enthalten. Menschen, die viel Obst und Gemüse essen, haben ein geringeres Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten als „Gemüse- und Obstmuffel“. Pflanzliche Nahrung liefert in der Regel wenig Kalorien. Essen wir hingegen viel Fleisch und Wurst, besteht die Gefahr, dass wir mehr Kalorien als nötig aufnehmen. Gemüse und Obst enthalten Ballaststoffe. Nach ballaststoffreicher Kost bleibt das Sättigungsgefühl für längere Zeit erhalten, so dass weniger zwischendurch gegessen oder genascht wird. Ein normales Körpergewicht kann leichter beibehalten werden. Die AID-Ernährungspyramide: Abb.: AID, Bonn Seite 62 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Aufgabe: 1. Wo findet man Fleisch und Wurst in der Ernährungspyramide? Kreise die Lebensmittelgruppe in der Abbildung ein. 2. Beschreibe, was Du zur empfohlenen Fleischmenge im Vergleich zu den anderen Lebensmitteln erkennen kannst. ____________________________________________________________ 3. Schreibe die Antworten für nachstehende Tabelle auf Kärtchen. Weniger Fleisch bedeutet für die eigene Gesundheit….. mehr weniger Bsp.: Ballaststoffe Bsp.: gesättigte Fettsäuren Seite 63 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 1. Planungsphase Lösungsvorschlag Arbeitsauftrag für die Gruppe „Weniger Fleisch ist gut für die Gesundheit“ Lies zunächst den folgenden Text und bearbeite dann die Aufgaben. Bei hohem Fleischkonsum wird meist auf Gemüse und Obst verzichtet. Auf die Dauer entstehen so Nachteile, die sich auf die Gesundheit auswirken können. Tierische Lebensmittel enthalten teilweise erheblich mehr gesundheitlich problematische Inhaltsstoffe wie gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Salz. Wenn wir weniger tierische und dafür mehr pflanzliche Lebensmittel essen, nehmen wir in der Regel weniger unerwünschtes Fett auf. Pflanzliche Lebensmittel enthalten reichlich lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe. Auch weisen sie sogenannte „sekundäre Pflanzenstoffe“ auf. Die sind besonders gesundheitsförderlich und nur in pflanzlichen Erzeugnissen enthalten. Menschen, die viel Obst und Gemüse essen, haben ein geringeres Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten als „Gemüse- und Obstmuffel“. Pflanzliche Nahrung liefert in der Regel wenig Kalorien. Essen wir hingegen viel Fleisch und Wurst, besteht die Gefahr, dass wir mehr Kalorien als nötig aufnehmen. Gemüse und Obst enthalten Ballaststoffe. Nach ballaststoffreicher Kost bleibt das Sättigungsgefühl für längere Zeit erhalten, so dass weniger zwischendurch gegessen oder genascht wird. Ein normales Körpergewicht kann leichter beibehalten werden. Die AID-Ernährungspyramide: Abb.: AID, Bonn Seite 64 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Aufgabe: 1. Wo findet man Fleisch und Wurst in der Ernährungspyramide? Kreise die Lebensmittelgruppe in der Abbildung ein. 2. Beschreibe, was Du zur empfohlenen Fleischmenge im Vergleich zu den anderen Lebensmitteln erkennen kannst. Nur 1 Portion am Tag 3. Schreibe die Antworten für nachstehende Tabelle auf Kärtchen. Weniger Fleisch bedeutet für die eigene Gesundheit….. mehr weniger Bsp.: Ballaststoffe Bsp.: gesättigte Fettsäuren Vitamine Cholesterin Mineralstoffe Salz Sekundäre Pflanzenstoffe Unerwünschtes Fett Kalorien Seite 65 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 1. Planungsphase Arbeitsauftrag für die Gruppe „Weniger Fleisch ist gut für unser Klima“ (Umwelt) Lies zunächst den folgenden Text und bearbeite dann die Aufgaben. Wie die Menschen essen und was an Lebensmitteln konsumiert wird, hat weltweite Auswirkungen auf die Umwelt und auf unser Klima. Eine sehr einfache, aber wirksame Klimaschutzmaßnahme kann unser tägliches Essen sein. Fleisch herzustellen ist erheblich aufwändiger als die gleiche Menge Brot, Obst oder Gemüse. Durch die Aufzucht und Haltung der Tiere, Tiertransporte, ihre Weiterverarbeitung und auch durch die Ausscheidungen der Tiere selbst entstehen mehrfach höhere Mengen an Treibhausgasen als bei pflanzlichen Lebensmitteln. Treibhausgasausstoß tierischer und pflanzlicher Lebensmittel Berücksichtigt werden Erzeugung, Verarbeitung und Handel, Deutschland; GEMIS 2009 13,4 12 10 8,5 8 7,9 6 3,6 4 3 ,3 2,7 1,9 2 1,1 0,9 1 0,6 0,45 0 ,2 0,15 e n Ge mü s ff el Ka rto Ob st Bro t Sp e is eö l To fu h Mil c e käs ch Eie r F ris Sc hw ein efl. t üge lfl. Ge fl Ro hw u rs Kä se df l. 0 Rin CO2 -Äqui vale nte (kg je kg Lebe nsm. 14 Aufteilung der Treibhausgas-Emissionen durch die weltweite Tierhaltung La ndw . Ma sch inen 1,3 % Sonstiges 4,3% Abholz ung, Wü stenb ildun g 35,2% Dü ngem ittel 3 3,8 % Au ssto ß der Wie derkä uer 2 5,4 % Seite 66 Quelle: FAO © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Rodung von Regenwäldern → Platz für große Rinderfarmen Sojaanbau Bild: Brandrodung für Soja-Anbau im brasilianischen Regenwald © Greenpeace Folgen: Verlust an CO2-bindender Waldfläche Weitere Emissionen durch Abbrennen Aufgabe: 1. Warum ist weniger Fleisch gut für unser Klima? Schreibe Deine Antworten auf Kärtchen. weniger klimaschädliche Treibhausgase. Erhalt des Regenwaldes weniger Düngemittelverbrauch weniger Ausstoß durch Wiederkäuer. 2. Pro Minute geht eine Fläche von 35 Fußballfeldern tropischen Regenwaldes unwiederbringlich verloren. Was hat das mit unserem Fleischkonsum zu tun? Wir bekommen (billiges) Fleisch von großen Rinderfarmen in Südamerika. Unsere Kühe werden mit Soja aus Südamerika gefüttert, da das preiswerter ist. Seite 67 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 1. Planungsphase Arbeitsauftrag für die Gruppe „Weniger Fleisch verbraucht weniger Wasser und Boden“ (Umwelt) Lies zunächst den folgenden Text und bearbeite dann die Aufgaben. Pflanzliche Lebensmittel haben in der Regel einen wesentlich geringeren Wasserbedarf bei ihrer Erzeugung als tierische. Das sogenannte „Virtuelle Wasser“ ist dabei nicht das Wasser, das ein Produkt tatsächlich enthält, sondern das „unsichtbare“ Wasser, das für seine Erzeugung und Verarbeitung verwendet wurde. An einem Tag, an dem wir uns vegetarisch ernähren, sparen wir bis zu 90 Badewannen voll Wasser. Weiterhin erfordert die Produktion tierischer Lebensmittel viel mehr landwirtschaftliche Nutzfläche als die Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel. Dazu zählt die Weide und auch die Anbaufläche der Futtermittel. Tierische Lebensmittel Rindfleisch (incl. Weideland) 31,2 Geflügelfleisch Schweinefleisch 9,0 7,3 Eier 6,0 Vollmilch Pflanzliche Lebensmittel 5,0 Ölfrüchte 3,2 Obst Hülsenfrüchte 2,3 2,2 Gemüse 1,7 Getreide 1,1 Flächenbedarf für die Erzeugung verschiedener Lebensmittel (m2 pro 1000 kcal) Seite 68 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Für den Anbau dieser Futtermittel werden Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die zur Belastung von Boden und Wasser beitragen können. Die Ausscheidungen der Tiere (Gülle, Mist) müssen beseitigt werden. Als Düngemittel gelangen sie auf die Böden und können bei großen Mengen zu Nitratanreicherung in Oberflächen- und Grundwasser führen. Würden auf den Äckern beispielsweise Getreide, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte angebaut und direkt für die menschliche Ernährung genutzt, stünde für die Weltbevölkerung wesentlich mehr Nahrung zur Verfügung. Aufgabe: 1. Überlege, warum für die Erzeugung von Fleisch soviel Wasser verbraucht wird. ________________________________________________________ ________________________________________________________ 2. Warum ist weniger Fleisch gut? Schreibe Deine Antworten auf Kärtchen. Seite 69 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 1. Planungsphase Lösungsvorschlag Arbeitsauftrag für die Gruppe „Weniger Fleisch verbraucht weniger Wasser und Boden“ (Umwelt) Lies zunächst den folgenden Text und bearbeite dann die Aufgaben. Pflanzliche Lebensmittel haben in der Regel einen wesentlich geringeren Wasserbedarf bei ihrer Erzeugung als tierische. Das sogenannte „Virtuelle Wasser“ ist dabei nicht das Wasser, das ein Produkt tatsächlich enthält, sondern das „unsichtbare“ Wasser, das für seine Erzeugung und Verarbeitung verwendet wurde. An einem Tag, an dem wir uns vegetarisch ernähren, sparen wir bis zu 90 Badewannen voll Wasser. Weiterhin erfordert die Produktion tierischer Lebensmittel viel mehr landwirtschaftliche Nutzfläche als die Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel. Dazu zählen die Weide und die Anbaufläche der Futtermittel. Tierische Lebensmittel Rindfleisch (incl. Weideland) 31,2 Geflügelfleisch Schweinefleisch 9,0 7,3 Eier 6,0 Vollmilch Pflanzliche Lebensmittel 5,0 Ölfrüchte 3,2 Obst Hülsenfrüchte 2,3 2,2 Gemüse 1,7 Getreide 1,1 Flächenbedarf für die Erzeugung verschiedener Lebensmittel (m2 pro 1000 kcal) Seite 70 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Für den Anbau dieser Futtermittel werden Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die zur Belastung von Boden und Wasser beitragen können. Die Ausscheidungen der Tiere (Gülle, Mist) müssen beseitigt werden. Als Düngemittel gelangen sie auf die Böden und können bei großen Mengen zu Nitratanreicherung in Oberflächen- und Grundwasser führen. Würden auf den Äckern beispielsweise Getreide, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte angebaut und direkt für die menschliche Ernährung genutzt, stünde für die Weltbevölkerung wesentlich mehr Nahrung zur Verfügung. Aufgabe: 1. Überlege, warum für die Erzeugung von Fleisch soviel Wasser verbraucht wird. Die Tiere trinken viel. Es wird Wasser benötigt, um die Futtermittel zu erzeugen. Wenn das Regenwasser für den Anbau nicht reicht, wird künstlich bewässert. Es wird viel Wasser im Schlachthof verbraucht. 2. Warum ist weniger Fleisch gut? Schreibe deine Antworten auf Kärtchen. Geringerer Wasserverbrauch Einsparung von Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel Keine Bodenbelastung weniger Nitrat im Wasser mehr Nahrung für die Weltbevölkerung Seite 71 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 1. Planungsphase Arbeitsauftrag für die Gruppe „Weniger Fleisch ist gut für soziale Gerechtigkeit und Solidarität“ (Soziales) Lies zunächst folgenden Text und bearbeite dann die Aufgabe. Was hat unser Fleischkonsum mit dem Hunger in der Welt zu tun? „Immer mehr Menschen essen immer mehr Tiere. Die Tiere der Reichen fressen das Getreide der Armen überall auf der Welt. Gemeinsam mit den Tieren fressen wir die Erde kahl.“ Wusstest Du, dass 100 Millionen Menschen zusätzlich ernährt werden könnten, wenn die Industrieländer ihren Fleischverbrauch nur um 10 % reduzieren würden? Etwa ein Drittel der Weltgetreideernte wird als Tierfutter verwendet. Es besteht zu einem großen Teil aus Soja und Mais, die z.B. in Brasilien oder Argentinien angebaut werden. Diese Länder exportieren dann die Ernte nach Europa und erlösen damit Einkommen. Leider hat das zur Folge, dass auf den Anbauflächen keine Nahrungsmittel mehr für die einheimische Bevölkerung angebaut werden können. Die natürlichen Lebensgrundlagen der Einwohner werden eingeschränkt und sogar bedroht. In manchen Regionen werden riesige Landflächen für den Anbau von Sojabohnen durch die Vertreibung der ansässigen Menschen verfügbar gemacht. Dies trägt zur Armut der Vertriebenen und zum Wachstum von Slums in den Städten bei. Aufgabe: Warum ist weniger Fleisch gut für soziale Gerechtigkeit? Schreibe Deine Antworten auf Kärtchen. Seite 72 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 1. Planungsphase Lösungsvorschlag Arbeitsauftrag für die Gruppe „Weniger Fleisch ist gut für soziale Gerechtigkeit und Solidarität“ (Soziales) Lies zunächst folgenden Text und bearbeite dann die Aufgabe. Was hat unser Fleischkonsum mit dem Hunger in der Welt zu tun? „Immer mehr Menschen essen immer mehr Tiere Die Tiere der Reichen fressen das Getreide der Armen überall auf der Welt Gemeinsam mit den Tieren fressen wir die Erde kahl.“ Wusstest Du, dass 100 Millionen Menschen zusätzlich ernährt werden könnten, wenn die Industrieländer ihren Fleischverbrauch nur um 10 % reduzieren würden? Etwa ein Drittel der Weltgetreideernte wird als Tierfutter verwendet. Es besteht zu einem großen Teil aus Soja und Mais, die z.B. in Brasilien oder Argentinien angebaut werden. Diese Länder exportieren dann die Ernte nach Europa und erlösen damit Einkommen. Leider hat das zur Folge, dass auf den Anbauflächen keine Nahrungsmittel mehr für die einheimische Bevölkerung angebaut werden können. Die natürlichen Lebensgrundlagen der Einwohner werden eingeschränkt und sogar bedroht. In manchen Regionen werden riesige Landflächen für den Anbau von Sojabohnen durch die Vertreibung der ansässigen Menschen verfügbar gemacht. Dies trägt zur Armut der Vertriebenen und zum Wachstum von Slums in den Städten bei. Aufgabe: Warum ist weniger Fleisch gut für soziale Gerechtigkeit? Schreibe Deine Antworten auf Kärtchen. Anbau von Nahrungsmitteln statt Futtermitteln weniger Hunger in Entwicklungsländern weniger Armut Menschen bleiben auf dem Land wohnen weniger Slums Seite 73 © DLR RLP Ernährungsberatung Natürliche Lebensgrundlagen (Ökologie) wirtschaftliche Tragfähigkeit (Ökonomie) Nachhaltige Ernährung Soziale Gerechtigkeit und Solidarität (Soziales) Seite 74 Persönliche Gesundheit wirtschaftliche Tragfähigkeit (Ökonomie) Natürliche Lebensgrundlagen (Ökologie) Weniger Fleisch ist gut für… Soziale Gerechtigkeit und Solidarität (Soziales) Seite 75 Persönliche Gesundheit Natürliche Lebensgrundlagen (Ökologie) wirtschaftliche Tragfähigkeit (Ökonomie) weniger Treibhausgase Spart Geld weniger Wasserverbrauch Regenwald erhalten Vermeidet Kosten im Gesundheitswesen Weniger Rückstände Mehr Anbaufläche für menschl. Nahrung sichert unsere landwirtschaftlichen Betriebe Weniger Fleisch ist gut für… Mehr Nutzpflanzen für die Bevölkerung in Entwicklungsländern Mehr Ballaststoffe Weniger Cholesterin Weniger gesättigte Fettsäuren Weniger Armut und Hunger in Entwicklungsländern Mehr Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe Weniger Kalorien Soziale Gerechtigkeit und Solidarität (Soziales) Seite 76 Persönliche Gesundheit Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 2. Planungsphase Arbeitsblatt: Ernährungspyramiden im Vergleich Für die vegetarische Ernährung werden teilweise andere Lebensmittel und Lebensmittelmengen empfohlen als für die vollwertige Ernährung. Allerdings gibt es auch gleiche Empfehlungen. Nimm das Infoblatt „Ernährungspyramiden im Vergleich“ zur Hilfe und stelle Übereinstimmungen und Unterschiede fest. Die Empfehlungen stimmen in folgenden Punkten überein: Bsp.: Getränke sind die Basis ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ Bei den Empfehlungen gibt es folgende Unterschiede: Bei der vegetarischen Pyramide…. Bsp.: gibt es eine Ebene mehr ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ Seite 77 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Infoblatt: „Ernährungspyramiden im Vergleich“ AID-Ernährungspyramide Vegetarische Ernährungspyramide Seite 78 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Lebensmittelgruppe Getränke Gemüse und Salat Obst Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln Milch und Milchprodukte Fleisch, Wurst, Fisch, Ei Vollwertige Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), AID-Ernährungspyramide insgesamt mindestens 1,5 Liter, bevorzugt energiearme Getränke Gemüse 400 g und mehr Gemüse 300 g gegart + Rohkost/Salat 100 g oder Gemüse 200 g gegart und Rohkost/Salat 200 g incl. Hülsenfrüchte frisches Obst 250 g und mehr Brot 200–300 g (4–6 Scheiben) oder 150–250 g (3–5 Scheiben) und 50–60 g Getreideflocken Kartoffeln 200–250 g (gegart) oder Nudeln 200–250 g (gegart) oder Reis 150–180 g (gegart) Vollkornprodukte bevorzugen fettarme Milch und Milchprodukte 200–250 g und fettarmer Käse 50–60 g ( 2 Scheiben ) Pro Woche Fleisch und Wurst: 300–600 g insgesamt, fettarme Produkte bevorzugen Fisch: Seefisch fettarm 80–150 g und Seefisch fettreich 70 g Ei: bis zu 3 Stück (inkl. verarbeitetes Ei) Eiweißprodukte Nüsse und Samen Fette, Öle Snacks, Süßigkeiten, Alkohol Butter, Margarine 15–30 g Öl (z. B. Raps-, Soja, Walnussöl) 10–15 g Möglichst selten und in kleinen Mengen Seite 79 Empfehlungen der Vegetarischen Ernährungspyramide Dr. Markus Keller Wasser und andere alkoholfreie, energiearme Getränke: täglich 1 - 2 Liter incl. unerhitzter Frischkost mindestens 400 g pro Tag (Ein Viertel der Menge kann als Saft getrunken werden.) mindestens 300 g pro Tag, davon max. 50 g Trockenfrüchte (Ein Viertel der Menge kann als Saft getrunken werden.) Vollkornprodukte und Kartoffeln, 2 - 3 Mahlzeiten pro Tag. pro Mahlzeit: Getreide/Reis 80 g (Rohware) bzw. 250 g (gekocht) oder Vollkornbrot 2 bis 3 Scheiben (zu je 50 g) oder Vollkornteigwaren 125 g (Rohware) bzw. 300 g (gekocht) oder Kartoffeln 2 bis 4 Stück (200 - 350 g) Milch: 0 bis 250 g pro Tag oder Joghurt: 0 bis 250 g oder Käse: 0 bis 50 g oder entsprechende Anteile mischen Eier: 0 - 2 Stück pro Woche Hülsenfrüchte: 1 - 2 x pro Woche 40 g Rohware oder 100 g gekocht Sojaprodukte und weitere Proteinquellen: 50 - 150 g pro Tag auch Nussmus. 30 - 60 g pro Tag Pflanzliche Öle und Fette: 2 - 4 EL pro Tag falls gewünscht in Maßen © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 2. Planungsphase Lösungsvorschlag Arbeitsblatt: Ernährungspyramiden im Vergleich Für die vegetarische Ernährung werden teilweise andere Lebensmittel und Lebensmittelmengen empfohlen als für die vollwertige Ernährung. Allerdings gibt es auch gleiche Empfehlungen. Nehmen Sie das Infoblatt „Ernährungspyramiden im Vergleich“ zur Hilfe und stellen Sie Übereinstimmungen und Unterschiede fest. Die Empfehlungen stimmen in folgenden Punkten überein: Getränke sind die Basis Es sind bis auf die Ebene Eiweißprodukte und Nüsse dieselben Lebensmittelgruppen Energiearme Getränke; 1,5 Liter Gemüse und Obst etwa gleich Milch und Milchprodukte (außer bei veganer Ernährung) Bei den Empfehlungen gibt es folgende Unterschiede: Bei der Vegetarischen Pyramide… gibt es eine Ebene mehr haben Hülsenfrüchte einen höheren Stellenwert (1-2 x pro Woche) und gehören in die Rubrik Eiweißprodukte von der Menge her mehr Brot u.a. Getreideprodukte kein Fleisch, Fisch sind Sojaprodukte als Eiweißquelle extra erwähnt keine Butter sind Nüsse und Samen extra erwähnt steht oben ein Weinglas Seite 80 © DLR RLP Ernährungsberatung Arbeits- und Lösungsblätter, Material für Handlungsfeld A Vegetarisch - find ich lecker Seite 81 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Handlungsfeld A Arbeitsblatt: Vegetarisch – find ich lecker 1. Mein Essprotokoll Oft ist es einem gar nicht bewusst, wie viel Fleisch und Wurst man eigentlich isst. Schreibe für eine Woche möglichst genau auf (am besten auch die Menge), was Du an Wurst und Fleischgerichten verzehrst. Zähle am Ende der Woche die Portionen zusammen und trage das Ergebnis in die Tabelle ein. Was fällt Dir besonders auf? Beispiel: Dienstag, 14.05.2013 Wochentag, Datum Frühstück 1 Scheibe Brot mit 2 Scheiben Salami Nudeln mit Gulasch (in der Mensa) Pausenmahlzeit Mittagessen Kartoffelsalat und 1 Würstchen Nachmittags Abends Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, In dieser Woche habe ich _________ Portionen Wurst gegessen und ________ mal ein Gericht mit Fleisch. Das fällt mir auf: _______________________________________________________ _______________________________________________________ Seite 82 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 2. Beschreibe, was für Dich „vegetarisch essen“ bedeutet. ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ 3. Schreibe hier Dein Lieblingsgericht ohne Fleisch auf. ______________________________________________________________ Hier kannst Du ein Foto von Deinem Lieblingsgericht einkleben: Seite 83 © DLR RLP Ernährungsberatung Arbeits- und Lösungsblätter, Material für Handlungsfeld B: Wir checken unsere Mensa Seite 84 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Handlungsfeld B Arbeitsblatt: Wir checken unsere Mensa 1. Nimm den Speiseplan Deiner Schule für die Zeit vom ……… bis …………. unter die Lupe und beantworte folgende Fragen. Wie oft gibt es ein Fleischgericht? _____mal Welche Art von Fleisch wird angeboten? (z.B. Braten, Schnitzel, Gyros, Würstchen, Hackfleisch). Bitte hier eintragen: ___________________________________________________ ___________________________________________________ Gibt es fleischfreie Tage? (Bitte ankreuzen und Anzahl eintragen) ja, wie viele? ___________ nein Gibt es täglich ein vegetarisches Gericht? ja nein 2. Damit der Körper mit allen Nährstoffen versorgt wird, muss das Essen an den fleischfreien Tagen vollwertig sein. Untersuche den Speiseplan auf folgende Fragen: Gibt es Kombinationen von Getreide- und Milchprodukten? (z.B. Nudelauflauf, Semmelknödel) ja welche: _________________________________________ nein Gibt es Gerichte mit Hülsenfrüchten? (z.B. Chili mit Bohnen, Rote Linsen) ja welche: _________________________________________ nein Seite 85 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ 3. Probiere beim nächsten Essen in der Mensa mal ein Essen ohne Fleisch und beantworte diese Fragen: Was für ein Gericht hast Du gegessen? ____________________________________________________ Hat das Essen geschmeckt? ja, warum: _________________________________________ nein, warum nicht: _________________________________________ War es lecker angerichtet? ja nein 4. Welche Gerichte ohne Fleisch würdest Du gerne dem Mensakoch vorschlagen? ___________________________________________________________ ___________________________________________________________ Seite 86 © DLR RLP Ernährungsberatung Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Handlungsfeld B Arbeitsblatt: Umfrage zu unserem Mittagessen an der Schule Liebe MitschülerInnen, wir, (z. B. Klasse 9 oder SV) _______________ machen bezüglich unseres Mittagessensangebotes eine Umfrage. Beantworte bitte folgende Punkte. 1. Ich esse regelmäßig in der Mensa. ja nein ab und zu 2. Die Fleischportion ist mir zu klein zu groß gerade richtig 3. Ich würde gerne mehr Gemüse essen. ja nein 4. Ich esse gerne Gerichte mit Getreideprodukten (z.B. Reisauflauf). ja nein Wenn ja: Das ist mein Lieblingsgericht: ________________________________ 5. Ich esse gerne Gerichte mit Hülsenfrüchten (z.B. Chili mit roten Bohnen). ja nein Wenn ja: Das ist mein Lieblingsgericht: ________________________________ 6. Ich esse gerne Vollkornprodukte. ja nein sonstiges _________________________ 7. Ich würde gerne ein vegetarisches Gericht zur Auswahl haben. täglich ab und zu Warum? _________________________________________________________ oder 7. Ich esse gerne das vegetarische Gericht. ja nein ab und zu Warum? _________________________________________________________ Alter _________ Junge Danke, dass Du mitgemacht hast. Seite 87 Mädchen Arbeits- und Lösungsblätter, Material für Handlungsfeld C: Einführung eines Veggiedays Seite 88 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Handlungsfeld C Arbeitsblatt: Umfrage zur Einführung eines Veggiedays in unserer Mensa Liebe MitschülerInnen, wir, (z.B. Klasse 9 oder SV) _____________ beschäftigen uns im Fach Biologie / Ethik / Erdkunde gerade mit verschiedenen Ernährungsformen / mit einer nachhaltigen Ernährungsweise / mit dem Klimawandel. Dabei haben wir die Ernährungspyramide kennen gelernt. Diese empfiehlt, nur zwei- bis dreimal in der Woche Fleisch zu essen, d. h. wir sollten - öfter als wir das bisher tun - vegetarisch essen. Außerdem haben wir erfahren, dass unser hoher Fleischkonsum eine negative Auswirkung auf unser Klima hat. Wir wollen deshalb einen Veggieday in unserer Mensa einführen. Dazu haben wir einige Fragen an Dich. 1. Was verstehst Du unter vegetarisch essen? ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ 2. Isst Du regelmäßig in der Mensa? ja nein 3. Würdest Du einen Veggieday in unserer Mensa gut finden? ja nein 4. Schreibe hier Dein vegetarisches Lieblingsgericht auf: ____________________________________________________________ 5. Bist Du Vegetarier? ja Alter: _________ nein Junge Mädchen Danke, dass Du mitgemacht hast. Seite 89 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Handlungsfeld C Arbeitsblatt: Umfrage zur Einführung eines Veggiedays an unserem Kiosk / im Bistro Liebe MitschülerInnen, wir, (z.B. Klasse 9 oder SV) _____________ beschäftigen uns im Fach Biologie / Ethik / Erdkunde gerade mit verschiedenen Ernährungsformen / mit einer nachhaltigen Ernährungsweise / mit dem Klimawandel. Dabei haben wir die Ernährungspyramide kennen gelernt. Diese empfiehlt, nur zwei- bis dreimal in der Woche Fleisch zu essen, d. h. wir sollten - öfter als wir das bisher tun - vegetarisch essen. Außerdem haben wir erfahren, dass unser hoher Fleischkonsum eine negative Auswirkung auf unser Klima hat. Wir wollen deshalb einen Veggieday an unserem Kiosk / Bistro einführen. Dazu haben wir einige Fragen an Dich. 1. Was verstehst Du unter vegetarisch essen? ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ 2. Holst Du Dir etwas am Kiosk / im Bistro? ja nein 3. Würdest Du einen Veggieday an unserem Kiosk gut finden? ja nein 4. Welchen Snack ohne Fleisch oder Wurst würdest Du gerne am Kiosk kaufen? ____________________________________________________________ 5. Bist Du Vegetarier? ja nein Alter: ___________ Junge Mädchen Danke, dass Du mitgemacht hast. Seite 90 Vorschlag für einen zentralen Aushang (schön gestaltetes Pinnwandpapier), z.B. in der Mensa (anstelle Umfrage): Veggieday in unserer Mensa - wer ist dabei? Klassen-Name Klassen-Name Klassen-Name Lehrer A…. B…. C… …. X… Y… Z… …. M… N… O… …. T… S… U… …. Seite 91 Arbeits- und Lösungsblätter, Material für Handlungsfeld D: Fleischersatzprodukte Seite 92 S.Weigt Warenkunde Fleischersatz Ohne geht es auch Anneke Schülein Sie sehen aus wie ein knuspriges Grillhendl, eine herzhafte Bratwurst oder ein saftiges Steak, enthalten aber keine einzige Fleischfaser: vegetarische Fleischalternativen. Die Qualität des Fleischersatzes ist sehr unterschiedlich und es lohnt sich, einen genauen Blick darauf zu werfen. D as Ausgangsmaterial für Produkte wie Tofuwürstchen, Wheaty-Steaks oder LupinenSchnitzel sind Sojabohnen, Weizenprotein, Lupinensamen und sogar Vollmilch. Nahrungsmittelhersteller zeigen sich sehr kreativ, aus diesen Rohstoffen Imitate herzustellen, die Fleisch täuschend ähnlich sehen und schmecken. Soja als Grundlage Für Sojafleisch wird Eiweiß aus der Sojabohne isoliert, entfettet und unter hohem Druck und manchmal auch Wärmezugabe strukturiert. Das Ergebnis ist texturiertes Sojaprotein (textured vegetable protein), kurz TVP. Es schmeckt recht neutral und hat eine fleischähnliche, faserige Konsistenz. TVP gibt es als Trockenprodukt in vielerlei Form. Es muss nur noch in Wasser eingeweicht und weiterverarbeitet werden. Hersteller von vegetarischen Burgern, Bolognese und Geschnetzeltem nutzen das strukturierte Sojaeiweiß für unzählige Kreationen. Mit Hilfe von geschmacksverstärkenden Zutaten, Verdickungsmitteln und anderen Helfern erreichen viele Produkte optisch und geschmacklich eine große Ähnlichkeit mit Fleisch. Tempeh ist ein traditionelles indonesisches Produkt. Dafür werden die gedämpften und geschälten Sojabohnen während des Produktionsprozesses mit einem bestimmten Pilz beimpft. Im Laufe der Lagerung wachsen feine Myzel-Fäden, also fadenförmige Pilzzellen, um die Bohnen und verbinden sie zu einer festen Masse. Auch Tofu, der aus Sojamilch gewonnene Quark, lässt sich zu Aufschnitt, Bratwurst und anderem mehr verarbeiten. Produkte aus reinem Tofu haben allerdings keine fleischähnliche Konsistenz, es fehlen die Fasern. Die Natur- variante bringt wenig Geschmack mit, dafür kann sie jeder selbst nach seinem Gusto würzen. Eine heimische Alternative sind Lupinensamen, die auch als „Sojabohnen des Nordens“ bezeichnet werden. Nach dem Auspressen der eingeweichten Samen kann die Lupinenmilch ebenfalls dickgelegt und zu Lupinentofu, -schnitzel oder auch -würstchen verarbeitet werden. Traditionell: Seitan Fleischersatz aus Weizenprotein hat seinen Ursprung in China und wird Seitan genannt. Für die traditionelle Herstellung dieses eiweißreichen faserigen Materials wird Weizen so lange ausgewaschen, bis sich Stärke und Protein trennen. Das zurückbleibende Protein wird in einer Marinade aus Algen, Sojasoße und Salz gekocht, dadurch erhält es seinen würzigen Geschmack. Neben traditionellem Seitan gibt es moderne Produkte, die so ähnlich hergestellt werden. Durch die Zugabe von Gewürzen und Geschmacksverstärkern, oft auch Sojaeiweiß, Verdickungsmitteln und Konservierungsstoffen, werden Konsistenz, Geschmack und Aussehen ihren fleischlichen Vorbildern angepasst. UGB-Forum 4/11 Seite 93 179 Eine Firma in Großbritannien hat einen Pilz für sich entdeckt, der in großen Fermentern mit Hilfe einer Nährlösung Protein produziert. Dieses wird abfiltriert und mit anderen Zutaten zu Würstchen, Schnitzel oder Hacksteak verarbeitet. Das Pilzprodukt ist in Deutschland nicht erhältlich, aber in der Schweiz, Belgien und anderen Ländern im Handel. Komplett im Labor entwickelte ein anderes Unternehmen ein Schnitzel, dessen Ursprung reine Vollmilch ist. Im Verlauf des Herstellungsprozesses wird die angedickte Milch mit Pflanzenfasern versetzt und dann mit Gewürzen und Panade zum Schnitzel aufgepeppt. Das Ergebnis ist ein Produkt, das geschmacklich panierten Hähnchennuggets ähnelt. Der Inhalt macht den Unterschied Fleischersatzprodukte sorgen vor allem für mehr geschmackliche Vielfalt auf dem vegetarischen Speiseplan. Veganer, die alles Tierische ablehnen, nutzen sie auch als Proteinquelle. Doch dazu sind nicht alle Produkte gleich gut geeignet. Sojaprodukte weisen eine dem Fleisch ähnliche Proteinzusammensetzung auf. Die biologische Wertigkeit ist beinahe so hoch wie die von Rindfleisch. Sie sind frei von Cholesterin, fettarm Die Ausgangsstoffe für Fleischimitate wie Tofuwürfel oder Sojagranulat sehen noch wenig nach Schnitzel oder Würstchen aus. I. Dutina/Fotolia.com Von der Pflanze zum Fleischersatz Ausgangsmaterial Produkt Soja Tofu Soja und Pilz (Rizopus-Arten) Getreide (Weizen, Dinkel) Lupine Bodenpilz Milch Wie wird’s gemacht? Sojabohnen werden eingeweicht, gemahlen und dann von Fasern und Schalen getrennt. Gerinnung und Verdichtung zu Tofublöcken Sojafleisch Entfettetes Sojamehl wird extrudiert (TVP) („aufgepoppt“) Tempeh Eingeweichte und geschälte Sojabohnen werden mit Pilz beimpft. Durch Fermentation entsteht eine feste Masse Seitan Getreide mit Wasser verknetet und dann so lange ausgewaschen, bis nur noch das Eiweiß als Klumpen übrig ist LupinenWird verarbeitet wie Soja produkte Quorn Pilz wird im Fermenter mit Nährlösung fermentiert, Eiweiß wird abfiltriert Valess mit Pflanzenfasern angereichertes Milcheiweiß wird gewürzt und in Form gebracht und die vorhandenen Fette weisen einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Zudem liefern sie Ballaststoffe und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Tempeh enthält mehr Protein als Tofu und etwas mehr Fett. Durch den Pilz werden die Proteine leichter verdaulich. Der Nährstoffgehalt von Lupinensamen ist dem der Sojabohne sehr ähnlich. Sie enthalten nur etwas weniger Fett und mehr Ballaststoffe. Das aus der chinesischen Küche stammende Seitan liefert kaum Fett und mehr Eiweiß als Rindfleisch, das jedoch nicht sehr hochwertig ist. Durch den aufwendigen Herstellungsprozess gehen fast alle Mineralstoffe und Vitamine verloren. Das Milchschnitzel aus dem Food-Labor liefert Eiweiß, Calcium und sogar Ballaststoffe aus der eingesetzten Haferspelzfaser. Im Vergleich zum Schweineschnitzel kommt es mit weniger Kalorien aus. Dem Kunstprodukt werden außerdem Vitamin B6 und Eisen zugesetzt. Seite 94 Wenig vollwerttauglich Für alle Fleischersatzprodukte gilt: Mit höherem Verarbeitungsgrad steigt der Energieverbrauch und die Zutatenliste wächst. Auch Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Farb- und Aromastoffe finden sich in den meisten Fleischalternativen. Bis auf Tofu stuft die Vollwert-Ernährung daher die Imitate als weniger bzw. nicht empfehlenswert ein. Bei einigen fleischfreien Würstchen, Hackbällchen und Veggie-Nuggets entdeckte das Öko-Test-Magazin zudem Rückstände von Weichmachern, Pestiziden und gentechnisch veränderten Bestandteilen – auch bei Bioware. Aus ernährungsökologischer Sicht erfreulich ist, dass es bei Soja einen Trend zu heimischem Bioanbau gibt. Hier punktet auch die Lupine, deren Nutzung das Fraunhofer-Institut mit staatlicher Hilfe vorantreibt. Aufgrund ihrer starken Verarbeitung sollten die Fleischimitate in der Alltagsküche eher eine Ausnahme bleiben. Sie können allenfalls einen Beitrag leisten, um Einsteigern den Verzicht auf Fleisch zu erleichtern und den Speiseplan hin und wieder aufzupeppen. Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Handlungsfeld D Arbeitsblatt: Fleischersatzprodukte Soja ist ein traditionelles Lebensmittel in der asiatischen Küche. Sojabohnen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammen ursprünglich aus China, wo sie schon vor rund 5000 Jahren als Hauptnahrungsmittel kultiviert wurden. Zu den klassischen Verarbeitungsprodukten gehören Tofu (Sojaquark) und Sojasauce. Neben diesen klassischen Produkten wird Soja heute auch gerne neben/mit Weizenund Lupineneiweiß als Grundlage zur Herstellung von Fleischersatzprodukten verwendet. 1. Findet Euch in Gruppen zusammen und sucht in einem Lebensmittelgeschäft Eurer Wahl drei Fleischersatzprodukte aus den Produktgruppen Wurst, Fleisch und Fertiggericht. Macht einen Preisvergleich mit einem gleichwertigen herkömmlichen Produkt. Sagt im Supermarkt Bescheid, dass Ihr eine Projektarbeit durchführt! Füllt die folgende Tabelle aus: Produktgruppe Lebensmittel- Preis geschäft (Euro) Euer Beispiel Fleischersatzzutat Menge (g) Preis (Euro) gleichwertiges herkömmliches Produkt Menge (g) Wurst ___________ Fleisch __________ Fertiggericht ___________ 2. Woran erkennt ihr, dass es sich um ein vegetarisches Produkt handelt? ________________________________________________________ 3. Übertragt alle Ergebnisse auf die Folien. 4. Bereitet ein Gericht mit Tofu (s. Anlage oder eigenes Rezept z.B. von der Familie) zu und verkostet es gemeinsam. Seite 95 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Handlungsfeld D Folie: Auswertung Fleischersatzprodukte (Produktgruppe Fertiggericht) 1. Fasst hier die Ergebnisse aller Gruppen zusammen. Produktgruppe: Lebensmittel- Preis geschäft (Euro) Fertiggericht Fleischersatz- Preis (Euro) zutat gleichwertiges herkömmliches Produkt Menge (g) Menge (g) 2. Diskutiert die Ergebnisse in der Klasse. Seite 96 Kennzeichnung des Produktes Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Handlungsfeld D Auswertung Fleischersatzprodukte Beispiel Fertiggericht Lösungsvorschlag 1. Fasst hier die Ergebnisse aller Gruppen zusammen. Produktgruppe Preis (Euro) Beispiel Fertiggericht Fleischersatzzutat Menge (g) Preis (Euro) gleichwertiges herkömmliches Produkt Kennzeichnung des Produktes Menge (g) Hackbällchen in KräuterTomatensauce 1,79/200 Sojaeiweiß – keine % Angabe; Tofu – keine %Angabe (Bio bei Netto) Bratstreifen Gartengemüse Weizeneiweiß 23% 1,79/180 Tofu 17% *Fleischbällchentopf mit Tomaten (und Reis) (Aldi) 3,19/450 * „rein pflanzlich“, „aus Tofu und Weizen“ Nudelsoße Bolognese (Aldi) Logo vegan Weizeneiweiß 15% (Bio bei Aldi) Bolognese (Bio bei Netto) 1,79/250 Tofu 18% Weizeneiweiß – keine %Angabe Logo vegan, „vegetarische Hackbällchen“ 0,79/400ml 2. Diskutiert die Ergebnisse in der Klasse. Vegetarische Fleischgerichte i. d. R. teurer - auffällig ist, dass bei Aldi und auch Netto alle Produkte 1,79 Euro kosten und dann unterschiedliche Mengen sind; Logo vegan auf einigen Packungen; die Fleischersatzzutaten sind ganz unterschiedlich: Tofu, usw. s. Tabelle *Es ist sehr schwierig, gleichwertige Produkte zu finden. Seite 97 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Handlungsfeld D Folie: Auswertung Fleischersatzprodukte (Produktgruppe Fleisch) 1. Fasst hier die Ergebnisse aller Gruppen zusammen. Produktgruppe: Lebensmittel- Preis geschäft (Euro) Fleisch Fleischersatz- Preis (Euro) zutat gleichwertiges herkömmliches Produkt Menge (g) Menge (g) 2. Diskutiert die Ergebnisse in der Klasse. Seite 98 Kennzeichnung des Produktes Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Handlungsfeld D Auswertung Fleischersatzprodukte Beispiel Fleisch Lösungsvorschlag 1. Fasst hier die Ergebnisse aller Gruppen zusammen. Produktgruppe Preis (Euro) Beispiel Fleisch Fleischersatzzutat Menge (g) Preis (Euro) gleichwertiges herkömmliches Produkt Kennzeichnung des Produktes Menge (g) Gulasch 1,79/200 (Bio bei Aldi) Schnitzel * „rein pflanzlich“; „aus Tofu und Weizen“; „Veggie-Gulasch“ 1,99/250 „rein pflanzlich“; „Soja-Schnitzel“ 1,99/500 „fleischfrei“; Weizeneiweiß 9% 1,79/175 (Aldi) Frikadellen Tofu 12% Sojaeiweiß 10% Sojadrink 61% 2,79/ 180 Magermilch 74% (Edeka) Bratwürstchen (Bio bei Aldi) Logo vegetarisch 1,79/175 Tofu 22% 2,19/300 Weizeneiweiß 27% „rein pflanzlich“; „aus Soja und Weizen“; „Veggie-Würstchen“ 2. Diskutiert die Ergebnisse in der Klasse. Vegetarische Fleisch-Produkte i. d. R. teurer - auffällig ist, dass bei Aldi und auch Netto alle Produkte 1,79 Euro kosten und dann unterschiedliche Mengen sind; sehr unterschiedliche und eher ungewöhnliche Packungsgrößen; Logo vegetarisch auf einer Packung; die Fleischersatzzutaten sind ganz unterschiedlich: Tofu, usw. s. Tabelle *Bei dem Gulasch konnte kein gleichwertiges Produkt gefunden werden – das vegetarische Gulasch muss lediglich zwei Minuten erhitzt werden. Seite 99 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Handlungsfeld D Folie: Auswertung Fleischersatzprodukte (Produktgruppe Wurst) 1. Fasst hier die Ergebnisse aller Gruppen zusammen. Produktgruppe: Lebensmittel- Preis geschäft (Euro) Wurst Fleischersatz- Preis (Euro) zutat gleichwertiges herkömmliches Produkt Menge (g) Menge (g) 2. Diskutiert die Ergebnisse in der Klasse. Seite 100 Kennzeichnung des Produktes Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen ________________________________________________________________________________________________________________________________ Handlungsfeld D Auswertung Fleischersatzprodukte Beispiel Wurst Lösungsvorschlag 1. Fasst hier die Ergebnisse aller Gruppen zusammen. Produktgruppe Preis (Euro) Beispiel Wurst Fleischersatzzutat Menge (g) Preis (Euro) gleichwertiges herkömmliches Produkt Kennzeichnung des Produktes Menge (g) Lyoner 2,99/100 (Edeka) Landjäger 1,89 / 70 (Edeka) Wiener Weizeneiweiß – keine % Angabe Kalbslyoner „wie Lyoner“, „vegan“, 1,29/100 „rein pflanzlich“ Weizeneiweiß 26% 1,79/100 „wie Landjäger“ Lupineneiweiß 5% „ohne Fleisch“ 3,49/275 Tofu 36% 2,69/400 „rein pflanzlich“, „fleischlos glücklich“, „vegetarische Siedewürstchen“ 1,79/140 Tofu 27% 0,99/150 „rein pflanzlich“, (Rewe) Aufschnitt (Aldi) Weizeneiweiß 24% „Veggie-Aufschnitt“ 2. Diskutiert die Ergebnisse in der Klasse. Vegetarische Wurst-Produkte i. d. R. teurer - auffällig ist, dass bei Aldi und auch Netto alle Produkte 1,79 Euro kosten und dann unterschiedliche Mengen sind; sehr unterschiedliche und eher ungewöhnliche Packungsgrößen, Logos vegan und vegetarisch nicht auf den Packungen – interessante Bezeichnungen z. B. „wie Lyoner“, „fleischlos glücklich“; die Fleischersatzzutaten sind ganz unterschiedlich: Tofu, usw. s. Tabelle Seite 101 Zucchini-Bolognese mit geräuchertem Tofu und Nudeln für 10 Schülerinnen und Schüler der Arbeitsschritte Sekundarstufe Mengen Lebensmittel 5 5 5 EL 800 g 300 g 1,4 kg 6 EL 800 ml 2,4 l 4 TL 600 g 1 Bund rote Zwiebeln Knoblauchzehen Rapsöl oder Olivenöl Karotten Staudensellerie Zucchini Tomatenmark Tomaten, geschält und gehackt Gemüsebrühe Ital. Kräuter, getrocknet Salz, Pfeffer, Zucker geräucherter Tofu glatte Petersilie, gehackt 1. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein würfeln. Das Gemüse waschen, putzen, schälen und in kleine Würfel schneiden. 2. Öl erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Gemüse anbraten. Tomatenmark dazugeben, kurz mitrösten und mit Tomaten und Brühe aufgießen. Mit ital. Kräutern, Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker kräftig würzen und mindestens 30 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren. 3. Tofu in 0,5 cm kleine Würfel schneiden und dazu geben. Offen köcheln lassen, damit die Bolognese-Sauce eine sämige Konsistenz bekommt. 4. Nudeln kochen. 1 kg Nudeln z. B. Fussili 5. Zum Schluss mit der Petersilie bestreuen. Tipp: Es können auch, je nach Saison, andere Gemüsearten verwendet werden. Seite 102 Gemüse-Wok mit Weißkraut, Tofu und Reis für 10 Schülerinnen und Schüler der Arbeitsschritte Sekundarstufe Mengen Lebensmittel 800 g 2 TL 8 EL 4 2 1 600 g 4 6 4 EL 6 EL 600 ml 1 kg Tofu, natur Kurkuma Sojasauce Zwiebeln Knoblauchzehe gr. Weißkohl, ca. 2 Kg Karotten Paprika, rot EL Rapsöl Weinessig Tomatenmark Gemüsebrühe Salz, Pfeffer, Paprika Zucker Naturreis oder Parboiled - Reis Tipp: Tofu enthält etwas Wasser, vorsichtig ausdrücken und trocken tupfen, so nimmt er die Marinade besser an. Je länger der Tofu in der Marinade liegt, umso aromatischer wird er. 1. Tofu würfeln, mit Kurkuma und Sojasauce mischen und 1 Stunde marinieren. Zwiebeln und Knoblauch schälen und würfeln. 2. Weißkohl putzen, den Strunk herausschneiden und in feine Streifen hobeln. Karotten waschen, schälen, halbieren und in Scheiben schneiden. Paprika waschen, putzen und in feine Streifen schneiden. Den Reis kochen und ausquellen lassen. 3. 2 EL Öl im Wok oder einer großen Pfanne erhitzen. Zuerst den marinierten Tofu anbraten und aus dem Wok nehmen. 4. Dann das Gemüse nach und nach im Restöl unter Rühren anbraten. Tomatenmark, Gemüsebrühe, Essig und Gewürze dazugeben und kräftig abschmecken, abdecken und ca. 10-15 Minuten garen. Evtl. noch etwas Brühe nachgießen. 5. Tofu unterheben und erwärmen. Seite 103 Broccoli-Karotten-Topf mit Tofu und Salzkartoffeln für 10 Schülerinnen und Schüler der Arbeitsschritte Sekundarstufe Mengen Lebensmittel 1,5 kg 1,5 kg 4 600 g 6 EL 10 EL Broccoli Karotten Zwiebeln Tofu, natur Rapsöl Sojasauce 400 ml 1 2 TL Gemüsebrühe Zitrone, Schale unbehandelt Speisestärke 2400 g Kartoffeln, geschält Tipp: Naturtofu bekommt durch diese Zubereitung eine schöne Würze. 1. Broccoli und Karotten waschen, putzen und in kleine Röschen bzw. in kleine Stücke schneiden. Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. 2. Tofu trocken tupfen, in Würfel schneiden und in 2 EL heißem Rapsöl anbraten. Mit der Sojasauce ablöschen und einkochen lassen. Aus dem Topf nehmen. 3. Restliches Öl erhitzen, Zwiebeln und Gemüse andünsten, Gemüsebrühe dazugeben, 10 Minuten kochen lassen. 4. Stärke mit kaltem Wasser anrühren und das Gemüse binden. Tofu und Zitronenschale abreiben und untermischen, erwärmen. Abschmecken und ggf. nachwürzen. 5. Als Beilage Salzkartoffeln reichen. Seite 104 Pilzpfanne mit Tofu, Erbsen und Semmelknödel für 10 Schülerinnen und Schüler der Arbeitsschritte Sekundarstufe Mengen Lebensmittel 800 g 3 EL 6 EL 5 1,4 kg 3 EL 2 EL 900 ml Tofu, natur Rapsöl Sojasauce Zwiebeln Champignons Rapsöl Mehl Gemüsebrühe 2 600 g Äpfel TK- Erbsen Salz Pfeffer, frisch gemahlen Zitronensaft Petersilie, gehackt 6 EL 1 kg Semmelknödel (Kühloder TK-Produkt) Tipp: Geräucherter Tofu kann auch verwendet werden. Als Beilage passen ebenfalls Kartoffelbrei oder Reis. 1. Tofu trocken tupfen und in kleine Würfel schneiden. 2. Zwiebeln schälen und würfeln. Champignons putzen und in Scheiben schneiden. 3. Zuerst den Tofu in 3 EL Öl rundherum gut anbraten, mit 6 EL Sojasauce ablöschen, kurz weiter braten und aus der Pfanne nehmen. 4. Mit dem restlichen Öl die Zwiebeln anbraten, Champignons dazugeben, weiter braten, mit Mehl bestäuben, andünsten und mit Gemüsebrühe auffüllen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 5. Apfel waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden, dazugeben. Erbsen unterheben und alles ca. 10 Minuten garen lassen. 6. Tofuwürfel unterheben, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken und mit gehackter Petersilie bestreuen. 7. Semmelknödel nach Herstellerangaben aufbereiten. Alternativ können die Knödel auch selbst zubereitet werden. Seite 105 Makkaroni-Auflauf mit Tofu für 10 Schülerinnen und Schüler der Arbeitsschritte Sekundarstufe Mengen Lebensmittel 1. Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Karotten schälen, waschen, putzen und würfeln. 4 4 4 2 St. 700 g 3 EL 1,6 kg 1 Zwiebeln Knoblauchzehen Karotten Lauch Tofu, natur Olivenöl oder Rapsöl passierte Tomaten Gemüsebrühwürfel Salz, Pfeffer, Oregano, Thymian, Basilikum 2. Tofu trocken tupfen und in kleine Würfel (0,5 cm) schneiden. 1kg 300 g kurze Makkaroni Mozzarella 4. Makkaroni nach Packungsanleitung kochen. Mit der Sauce in eine gefettete Auflaufform schichten. Mozzarella in Scheiben schneiden und den Auflauf damit belegen. Bei 180°C Umluft ca. 45 Minuten backen. Tipp: Sauce am Vortag zubereiten, dann kann der Tofu gut durchziehen. 3. Öl erhitzen und Zwiebel- und Knoblauchwürfel anbraten. Tofu zugeben und weiter braten. Tomatenpüree und den Gemüsebrühwürfel dazugeben. Kräftig mit Salz, Pfeffer, Oregano, Thymian und Basilikum würzen. Kochen lassen. Evtl. noch etwas Wasser angießen. Dazu einen frischen Blattsalat servieren. Seite 106 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ Literatur zur Vertiefung: Claus Leitzmann, Markus Keller: Vegetarische Ernährung, 2. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2010 Dr. Karl von Koerber, Hubert Hohler: Nachhaltig genießen, Trias-Verlag 2012 Klimaverbesserung durch Fleischreduzierung, in: Nachhaltige Entwicklung im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft, S. 129 ff, Verlag Handwerk und Technik, Hamburg 2010 Mein Essen - unser Klima, Einfache Tipps zum Klimaschutz, AID-Heft 1577/2010, Bonn Heinrich-Böll-Stiftung u.a.: Fleischatlas 2013 - Daten und Fakten über Nahrungsmittel Zum Download unter www.bund.net Hamburger Unterrichtsmodelle zum KMK-Orientierungsrahmen Globale Entwicklung, Heft 2/2010: Hunger durch Wohlstand Eine Welt in der Schule, Projekt des Grundschulverbandes, Heft 2/2009: So isst die Welt, Unterrichtsanregungen Kochbücher (Kleine Auswahl im Hinblick auf Jugendliche) /Zeitschrift: Lioba Willerich: Vegetarisches Kochbuch - Vollwertiges Kochen für Kinder und Erwachsene, Maierdruck Lingenfeld Das Klimakochbuch, Hrsg. Jugend im BUND, Kosmosverlag 2009 Stiftung Warentest; Sehr gut vegetarisch kochen, Berlin 2011 Christel Kurz: Die vegetarische Kochschule, Küchenpraxis - Rezepte - Warenkunde Christian-Verlag München 2011 Attila Hildmann: Vegan for fit, Becker Joest Volk Verlag, 2012 Köstlich vegetarisch - die neue Lust am Kochen, Zeitschrift, Einzelausgabe 3,90 €, Herausgeber: go direct verlags GmbH & Co. KG, Waldems-Esch (erhältlich in Zeitschriftenläden, teilw. auch in Bioläden) Interessante Links: www.ernaehrungsberatung.rlp.de http://www.schuleplusessen.de/qualitaetsstandard/rezeptdatenbank/wochenspeisenp laene.html#c618 (Nährstoffoptimierter Ovo-lacto-vegetabiler Vierwochenspeiseplan) Seite 107 Unterrichtsprojekt: Öfter vegetarisch essen _________________________________________________________________________________ www.vebu.de (Vegetarierbund Deutschland) www.peta.de (Tierrechtsorganisation) www.vegetarische-rezepte.de Handreichung (für Handlungsfeld C): Veggietag schmackhaft machen, Handreichung zur Einführung eines Veggietages Download: http://donnerstagveggietag.de/fileadmin/veggietag/dokumente/schmackhaftMachen.pdf Filme (für Handlungsfeld D): Fleischersatz im Trend - was steckt wirklich in Tofu, Seitan und Co? 45 Minuten, zu erwerben bei: WDR mediagroup digital GmbH, Lizenz: 59,00 €. Fleischlos ist in: Tofu WDR-Servicezeit, Sendung vom 17.09.2012, 10 Minuten http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2012/kw38/0917/04_vorkoster_t ofu.jsp Seite 108