D Der Wert der Dinge – Schwierigkeiten monetärer Bewertungen D1 Preis und Wert In Anlehnung an Oscar Wilde sind Ökonomen Menschen, die von jedem Ding den Preis und von keinem den Wert kennen. Wie viel etwas wert ist, liegt im Auge des Betrachters subjektive Werttheorie. Preise sind hingegen Ergebnisse des Markttausches nicht-marktfähigen Dingen kann nur mit Hilfskonstruktionen ein Preis gegeben werden. Anbieter Tauschort Markt Wertvorstel- lungen der Anbieter sind Grundlage des Marktangebots. decken mit dem Preis ihre Kosten und wollen zudem einen möglichst großen Gewinn erzielen. Nachfrager Wertvorstel- Sache/Geld – Geld/Sache Preis Marktnachfrage Marktangebot Sie lungen der Nachfrager sind Grundlage der Marktnachfrage. Sie verteilen nach individueller Vorliebe ihr begrenztes Geld auf angebotene Sachen. Marktpreis Markträumung Menge D Der Wert der Dinge – Schwierigkeiten monetärer Bewertungen D1 Preis und Wert Die subjektive Werttheorie ist eine zentrale Grundlage der modernen ökonomischen Theorie. Ein anderer Ansatz ist z. B. die Arbeitswertlehre. Marktnachfrage ist die Zusammenfassung der individuellen Nachfrage. Während bei hohen Preisen von relativ wenigen Menschen gekauft würde, steigt die Menge bei sinkenden Preisen in der Grafik wird dieser Zusammenhang durch die fallende Linie der Marktnachfrage deutlich. Marktangebot ist die Zusammenfassung der individuellen Angebote. Während bei hohen Preisen relativ viele Menschen verkaufen würden, sinkt die Menge bei sinkenden Preisen in der Grafik wird dieser Zusammenhang durch die steigende Linie des Marktangebots deutlich. Marktpreis: Beim Marktpreis entspricht die angebotene Menge der nachgefragten Menge. Lenkungsfunktion des Preissystems: Ein hoher Preis ist Indikator für hohe Wertschätzung bei gleichzeitiger relativer Knappheit. Dies schafft Anreize für ein größeres Angebot mehr Ressourcen werden für die Bereitstellung der Sache aufgewendet. Dieses marktwirtschaftliche, d. h. durch individuelle Vorlieben gesteuerte System ist aus Effizienz-Gesichtspunkten anderen Systemen (zentrale Planwirtschaft) überlegen. Preis und Marktmacht: Die Marktmacht von Anbietern und Akteuren hat Einfluss auf den Preis. Monopolpreise sind generell höher als Preise, die sich im Wettbewerb bilden. Insofern ist die Wertzuordnung durch Marktpreise teilweise verzerrt. Eigentumsrecht als Grundlage des Markttausches: Um eine Sache an Märkten zu tauschen, müssen Eigentumsrechte definiert sein. Ist dies – z. B. bei Umweltgütern – nicht der Fall, versagt das Bewertungssystem Markt. Eine saubere Umwelt in 300 Jahren hat daher keinen Preis, aber ganz sicher einen Wert. Beispiel für Hilfskonstruktionen: Der Wert sauberer Luft ist nicht direkt mit einem Preis bestimmbar. Die Vorlieben für saubere Luft (die Wertgrundlage) müssen über Umwege bestimmt werden. Neben der Steuerung über die Politik (demokratische Abstimmungen) können künstliche Märkte geschaffen werden, um Präferenzen offenzulegen (Zertifikatehandel). Manche Dinge, wie z. B. Freundschaft, entziehen sich jedoch preislicher Bewertung, obgleich sie wertvoll sind.