Layout 3 07-08 - theaterclub luzern

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GALA
www.theaterclub-luzern.ch
Saison 2007/08
Nummer 3
Inhalt
Editorial
Menschen im Foyer: Urs Liechti
Menschen im Theater: Ingo Hoehn
Mode – was für ein Theater!
Prix Gala 2008
Agenda
Abschied
Theater-Trip
Gala Talk
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13
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Special Dates (Vorzugsvorstellungen)
im Luzerner Theater
– Metamorphosen
– Paul Bunyan
– Himmels-W
– Die Panik
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im Kleintheater
– Ohne Rolf – Schreibhals
– Tina Teubner – Aufstand im Doppelbett
– Alfiresli – Lieder für Knie und Vieh
– Lesung von Leonor Gnos
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Die Seite(n) des Jugend-Theaterclubs
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Adressen/Anmeldungen
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Diese Ausgabe ist durch die AMAG AG, Ebikon, gesponsert worden.
Wir danken für die grosszügige Unterstützung.
Redaktionelle Mitarbeit: Judith Bachmann (Ba), Ina Brueckel (Br), Pia Fassbind (Fa), Michael Gnekow (Gn),
Johann Krempels (Kr), Dominik Riedo (DR), Simon Seiler (Se). Schlussredaktion: Johann Krempels.
Produktion: SPUTNIK Vertot, Luzern. Druck: B. Blöchlinger AG, Reussbühl LU. Auflage: 2’400 Ex.
Titelbild: Elisabeth Kopp in «Himmels-W», Foto: Christof Schürpf
Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des
Theaters
Viele dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen Sie längst, sei es
persönlich oder beispielsweise durch die entsprechende Rubrik unseres
Clubmagazins GALA, in der wir Ihnen seit Jahren «Menschen im Theater» vorstellen. Zu den Persönlichkeiten, die wesentlich zu den Erfolgen
des Luzerner Theaters beitragen gehört auch Ingo Hoehn und falls Sie
ihn noch nicht kennen sollten, können Sie das in der letzten GALA-Ausgabe dieser Spielzeit nachholen (siehe S. 5). Der mehrfach begabte
Werkstättenleiter sorgt nicht nur hinter den Kulissen für reibungslose
Abläufe, vieles, was im Luzerner Theater ins rechte Bild gesetzt wird
und beispielsweise in den Programmheften erscheint, stammt aus der
Kamera des leidenschaftlichen Fotografen Hoehn.
«Menschen im Theater» – das sind aber auch die Besucherinnen und
Besucher, die mit allem, was im Theater geschieht in unmittelbarer Verbindung stehen. Denn Theater verwirklicht sich ja erst in der Interaktion. Erstmals schauen wir in diesem Heft auch in die Zuschauerreihen
und machen Sie in der Rubrik «Menschen im Foyer» näher mit einem
Zuschauer bekannt. Ob das in diesem Fall allerdings bedeuten könnte,
«Eulen nach Athen zu tragen», wird sich herausstellen. Urs Liechti,
editorial
Wahrscheinlich wussten Sie schon, dass «die Kleine Schweiz zu den grossen Theaternationen Europas gehört». Aber wissen Sie auch wie ein Produktionsablauf en detail aussieht oder wie viele Schritte notwendig sind
bis aus einem Manuskript lebendiges Theater geworden ist.
Solche und viele andere, themenbezogene Informationen lassen sich
nachlesen in der kleinen kompakten Broschüre des Schweizerischen Bühnenverbandes «Theater – Vom Handwerk zum Kunstwerk». Selbst wenn
man nicht für diese Textsorte schwärmen sollte, handelt es sich in diesem Fall doch um eine empfehlenswerte Lektüre für all diejenigen, die
einmal auf diese Weise hinter die Kulissen des Theaterbetriebs schauen
und mehr wissen wollen von den Rahmenbedingungen, die eben zum
Theater gehören wie die Schale zum Ei oder den Theaterbetrieb überhaupt erst möglich machen. Hinter allen Fakten aber stehen Menschen,
im Luzerner Theater, bei einem der grössten Arbeitgeber des Kantons,
übrigens annähernd 400 Künstler und Fachleute der verschiedensten
Sparten und Berufsgebiete.
1
einer der ausgesuchten «Kulturköpfe» des Jahres 2007 (eine Aktion des
Kulturmagazins) zählt zu den langjährigen Mitgliedern des theaterclubs
luzern. Was ihn nach wie vor am Theater begeistert und wie er es im
Allgemeinen mit der Kultur hält, können Sie ab der nächsten Seite nachlesen. Dass ihn das Theater immer wieder aufs Neue fasziniert, ist
nebenbei bemerkt auch abzulesen an den Argumenten, mit denen Urs
Liechti in den vergangenen Jahren seine persönlichen Voten für den
PRIX GALA begründet hat. Wir sind gespannt für wen, genauer gesagt
für welche Produktion sich das Publikum in diesem Jahr entscheidet.
Bereits zum vierten Mal vergibt der theaterclub luzern den PRIX GALA
und honoriert damit erstmals das Produktionsteam der Inszenierung,
die Ihnen am besten gefallen hat. Um Ihnen diesmal aber die Qual
der Wahl zu ersparen, können Sie gleich mehrere Inszenierungen bewerten. Schliesslich entscheidet die höchste Punktzahl aller abgegebenen Stimmen. Wählen können Sie mittels der entsprechenden Stimmzettel, die im Foyer des Luzerner Theaters bereit liegen oder über die
Homepage www.theaterclub-luzern.ch T Veranstaltungen TPRIX GALA.
Verliehen wird der 4. PRIX GALA am 12. Juni 2008 im Anschluss an das
letzte Special Date dieser Spielzeit (Schauspiel «Die Panik») und auf die
anschliessende Feier im Foyer können wir uns heute schon freuen... Bis
dorthin haben wir aber glücklicherweise noch ein bisschen Zeit, um zu
erleben, was Barbara Frey, die designierte Direktorin des Zürcher
Schauspiels, so beschreibt: «Jede Inszenierung ist ein Gespräch mit
dem Stückautor, dem Team (dazu gehören Techniker und andere Hilfsgeister), dem Schauspielensemble, dem Publikum und mit mir selbst
wohl auch.»
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen angeregte Theaterdialoge und viel
Vergnügen.
editorial
Mit herzlichen Grüssen
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Menschen im Foyer: Urs Liechti
Rüeret de Färnseh zum Feischter usse…
diese Vorliebe jedenfalls nicht und
spätestens nach einem Gespräch
glaubt man sie dem Theaternarr
aufs Wort. Schon vor 20 Jahren
zählten die letzten Sätze des Narren aus Shakespeares «Was ihr
wollt» zu seinem Repertoire und
noch heute zitiert er die melancholische Weisheit wie sein Credo.
«Einst als ich ein Bub war und
sonst noch nicht viel...» Spricht’s,
lächelt schalkhaft und lacht
schliesslich herzlich. Wenn’s aber
um die Kultur geht, wird er ernst.
Ina Brueckel: Können Sie, wenn
Sie zurückschauen, eine Art Kultur-Initialzündung erkennen?
Urs Liechti: Ich habe immer
gern gelesen – in Zürich bin ich
auf Dürrenmatt gekommen. Ein
Cousin hat mir die «Physiker» empfohlen und seither habe ich
mich immer mit Dürrenmatt beschäftigt. Nach wie vor zählt
Dürrenmatt zu meinen liebsten
Autoren und im Centre Dürrenmatt war ich schon fünfmal. Von
Charlotte Kerr, der Witwe Dürrenmatts und dem Bundesamt für
Kultur wurde ich vergangenen
Dezember eingeladen, vermutlich
weil ich Hans Liechti, einen guten
Freund Dürrenmatts, kenne. Das
war ein Weihnachtsgeschenk für
mich und ich war ziemlich erstaunt.
Und wie hat sich Ihre Kulturbegeisterung fortgesetzt?
Nach der Lehre und einer Zeit in
Zürich, habe ich mich 1984 in
Luzern niedergelassen. Genauer
gesagt, am Löwengraben 22, in
einem Haus mit einmaliger Ambiance. Dort lebten nur Musiker,
Sängerinnen und Sänger des Stadttheaters, viele Künstlerinnen und
Künstler. Unter mir wohnte Ludwig Wicki und nebenan der Kapellmeister Christian Pollack... Das
war ein grosses Geschenk und
gewohnt habe ich dort 14 Jahre.
Irgendwie bin ich so auch zum
damaligen Stadttheater gekommen.
Genau kann ich es eben nicht
mehr rekonstruieren. Aber an mein
erstes Shakespeare-Stück «Was
ihr wollt» kann ich mich noch genau erinnern. Das habe ich mindestens dreimal gesehen.
2007 wurden Sie vom Kulturmagazin als «Kulturkopf des Jahres»
genannt. Von ungefähr kommt
das wohl nicht. Was für ein Verhältnis haben Sie zur Kultur?
menschen im foyer
Seit mehr als 20 Jahren gehört
Urs Liechti zum theaterclub. Am
(nacht)aktiven Kulturleben hindert ihn, dem einst zum uniformierten Postbeamten ausgebildeten PPT-Angestellten, auch nicht
der aufreibende Schichtdienst.
Und selbst in 17 Jahren als engagierter Gewerkschaftsmann ist
er dem Theater treu geblieben.
Will man etwas über die Geschichte der Luzerner Theater erfahren,
fragt man am besten Urs Liechti,
der einige Intendanzen der Luzerner Theater aus nächster Nähe
erlebt hat und nicht nur immer
wieder mit hintergründigem Humor, sondern ebenso mit erstaunlichem Wissen frappiert. Wie es zu
diesem Interview gekommen sei,
will Urs Liechti eingangs unseres
Gesprächs wissen. Dass er, der das
Kleintheater als sein zweites Zuhause bezeichnet und im Luzerner
Theater ein regelmässiger, gern
gesehener Besucher ist, sich mithin bestens in der Luzerner Theaterszene auskennt, scheint ihm
als Grund nicht auszureichen. Ob
es daran liegt, dass der bekennende Kulturliebhaber, der schon
zu RS-Zeiten mit dem Spitznamen
H.D. Läppli ausgezeichnet wurde,
die Rolle der Shakespearschen
Narren liebt? Von ungefähr kommt
3
menschen im foyer
Urs Liechti
4
Ein sehr schönes, ein lebendiges
und spannendes Verhältnis. Und
wahrscheinlich eines, das nie
enden wird. Da gibt’s keine Scheidung. Konzerte und Theater sind
meine Schwerpunkte. Am liebsten
bin ich in meinen Vier Wänden
zuhause und am zweitliebsten im
(Klein)Theater. Mich fasziniert
die Vielzahl von Künstlern und es
gibt immer wieder Neues. Das
ist so eine breite Vielfalt, da langt
ein Leben nicht zum Schauen
und Hören. Dennoch wollte ich
selber niemals Schauspieler sein.
Mit der Unsicherheit könnte ich
kaum leben. Auch wenn zwei
Seelen in meiner Brust leben, brauche ich die Zuverlässigkeit und
Überschaubarkeit meines Berufs.
Wenn Sie heute dem Theater einen
Wunschzettel abgeben könnten,
was gäbe es da zu lesen?
In der gegenwärtigen Spielzeit
gehört «Rendezvouz nach Ladenschluss» zu meinen Lieblingsstücken, ein wunderbares Schauspiel mit viel Witz, einem gross-
artigen Bühnenbild. Das könnte
ich noch dreimal anschauen. Und
sonst? – Klingt das vielleicht zu
banal, wenn ich mir jetzt wieder
eine Mozart-Oper wünsche?
Zudem mehr Schweizer Autorinnen und Autoren. Und vor allem
wünsche ich dem Theater immer
viel Publikum. Immer volles Haus.
Den Leuten würde ich halt sagen:
«Rüeret de Färnseh zum Feischter
usse und gönd is Theater!»
Das Gespräch führte Ina Brueckel
Menschen im Theater – Ingo Hoehn
Ein Theatermensch der Blut leckt –
Theaterblut natürlich...
Ein Theatermensch.
Was sagen Sie in einer etwas längeren Fassung?
Die vorige Antwort ist doch schon
die längere Fassung! Aber mal
im Ernst: Ich denke, dass ich jemand bin, der in seiner Arbeit am
Theater, wie man so schön sagt,
aufgeht. Das heisst aber nicht, dass
ich dabei vergesse, dass es neben
dem Theater auch noch andere
Welten gibt. Ich habe noch die
Familienwelt, die Fotografenwelt,
die Sportwelt. Alles Mikrokosmen,
in denen ich mich wohl fühle und
zu Hause bin. Auf einen Nenner
gebracht: Ich bin ein glücklicher
Mensch.
Sie arbeiten für das Luzerner
Theater. Was ist Ihre Aufgabe
und seit wann sind Sie dabei?
Am Theater bin ich seit mehr als
30 Jahren. An das Luzerner Theater, damals noch Stadttheater,
wurde ich 1993 engagiert. Etwas
weniger als die Hälfte meines
bisherigen Berufslebens habe ich
also hier am Theater verbracht.
Meine Aufgabe würde ich so umreissen: Als Leiter der Theaterwerkstätten bin ich für die Machbarkeit und die Umsetzung der
kreativen Ideen unserer Bühnenbildner zuständig. Mit anderen
Worten: Die Werkstätten liefern
die Hardware für die Kunst, das
Umfeld für die Inszenierung.
Sobald die BühnenbildnerInnen
ihre Entwürfe abgegeben haben,
setzt ein recht komplizierter Prozess ein, den ich steuern muss, damit wir am Tag der technischen
Einrichtung, also an dem Tag, an
dem das Bühnenbild zum ersten Mal auf die Bühne kommt,
alles so aussieht, so funktioniert,
wie besprochen und erwünscht.
Bis es soweit ist, gibt es eine Menge zu besprechen, zu organisieren,
zu konstruieren, zu kalkulieren, zu
suchen und zu finden. Und natürlich zu schreinern, zu schlossern,
zu tapezieren und zu malen. Wir
haben ja ein recht grosses Werkstattgebäude in der Bürgenstrasse,
in dem all diese Dinge stattfinden. Die Besucher in unserer Werkstatt – wir machen auch viele
Führungen – sind immer wieder
erstaunt, wie viel Aufwand betrieben werden muss, um ein Bühnenbild zu produzieren. Das geht
natürlich nur in einem Team mit
gut ausgebildeten und flexiblen
Leuten. Ich bin froh, einerseits
wirklich gute Mitarbeiter zu haben,
die motiviert, sehr engagiert und
mit Begeisterung für das Theater
arbeiten, und andererseits kann
ich mich auf die gute Zusammenarbeit mit den technischen Abteilungen auf der Bühne verlassen.
Was ist ihr schönstes Erlebnis am
Luzerner Theater?
Ich habe im Grunde mindestens
einmal im Monat «Das schönste
Erlebnis». Wenn nämlich Premiere
ist und wir die Produktion draussen haben. Ich schaue mir nach
Möglichkeit jede Premiere an
und bin immer ganz schön nervös
und aufgeregt, ob denn alles funktioniert, was wir uns da so ausgedacht haben. Da ich viele Inszenierungen auch als Theaterfotograf begleite, erlebe ich die Entwicklung einer Inszenierung in
den unterschiedlichsten Stadien
und bin natürlich auch sehr neugierig, wie es denn in der Premiere «herauskommt» und wie das
Publikum die Arbeit aufnimmt.
Wenn alles «rund läuft» und das
Publikum begeistert reagiert,
ist es ein schönes Gefühl, dabei
menschen im theater
Ingo Höhn, wenn Sie jemand
fragt, wer sie eigentlich seien, was
antworten Sie in Kurzform?
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gewesen zu sein und einen gewissen Anteil am Erfolg zu haben.
menschen im theater
Was gefällt Ihnen an der Schweiz,
an Luzern?
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Für einen Menschen, der in Meeresnähe aufgewachsen ist, war
das schon mal landschaftlich eine
Umstellung. Klar, Berge kannte
ich schon, aber nicht so hohe. Wir
haben in den ersten Jahren die
Schweizer Landschaft förmlich aufgesogen und waren in jeder freien
Minute mit den Kindern in den
Bergen, die mich noch heute faszinieren. Aber offen gestanden,
das Meer vermisse ich immer
noch...
Was mir an der Schweiz besonders
gut gefällt, ist die Eisenbahn. Ich
fahre gern Bahn und die funktioniert hier in der Schweiz nahezu
perfekt. Und dann eben die kurzen Wege. Wir waren in den letzten Jahren in jedem grösseren
Schweizer Ort. Und überall gibt es
interessante Dinge, Museen,
Kunsthäuser, Ausstellungen zu
entdecken. Man ist in kürzester
Zeit da, wo es spannend ist. Leute, die mich kennen, behaupten
zwar, dass ich nur jene Orte kenne,
die auch eine Kunsteisbahn
haben, aber das stimmt so nicht.
Kunsteisbahn? Na ja, ich war
einige Jahre Eishockey-Referee in
der Schweizer Liga. Das ist gar
nicht so ungewöhnlich, wie es auf
den ersten Blick aussieht. Sport
und Theater sind ja bekanntlich
Verwandte... historisch betrachtet.
Und gelernt zu haben, wie man
Checks einsteckt oder austeilt, ist
nicht die schlechteste Erfahrung,
die man im Leben machen kann.
Aber zurück zur Frage. Die kurzen
Wege schätze ich auch an Luzern.
Man kann alle wichtigen Orte
gut zu Fuss oder mit dem Velo erreichen. Nur wenige Meter und
man ist mitten in der Natur und
kann ausspannen. Am schönsten
ist Luzern, wenn man im Theater
bei herrlichem Wetter auf der
Terrasse im 4. OG sitzt und den
fantastischen Blick über die Altstadt, auf den See und das Bergpanaroma geniessen kann…
Warum eigentlich Theater? Warum dieser Berufswunsch? War das
geplant? Oder hat es sich so ergeben?
Nein, das war nun gar nicht so
geplant, aber Zufall war das auch
nicht. Vorbelastet war ich jedenfalls. Mein Urgrossvater und mein
Grossvater waren Musiker und
mein Vater ebenfalls. Irgendwie
ist der Kelch an mir vorbeigegangen. Nee, das war Spass. Bei mir
war Schluss mit der Musiker-Tradition in der Familie. Irgendwie
fehlte mir das Talent, die Hartnäckigkeit und der Fleiss. Mir waren zu jener Zeit andere Dinge
wichtiger. Welche Dinge? Sport,
Ausgang, auf die Pauke hauen,
na eben auch die Sachen, die man
nicht als „«ernsthaft» einstufen
würde. Klassische Musik, vor allem
die Oper, ist mir heute zwar sehr
wichtig, aber damals waren es
halt die Rolling Stones. Nach der
Schulausbildung habe ich nicht
so recht gewusst, was ich eigentlich machen, studieren soll. Ich
habe dann erst einmal einen «ordentlichen» Beruf gelernt und
mich ein wenig im richtigen Leben
umgeschaut, hatte aber schon
Kontakte zum Theater und bekam
die Chance, als Beleuchter anzufangen. Das war eine wirklich
wichtige Erfahrung, da habe ich
«Blut geleckt». Theaterblut natürlich. Da ich im Stellwerk arbeitete, konnte ich nicht wie die
Bühnenhandwerker damals, die
Wartezeiten in der Kantine verbringen, sondern musste die
ganze Vorstellung auf dem Stellwerk zubringen.
Ingo Hoehn
«Krönung der Poppea» trat die
Poppea oben ohne auf, da musste
der Chef höchstpersönlich und
aus Sicherheitsgründen den Hauptvorhang selber bedienen. Das
war damals eine sehr lehrreiche
Zeit: Ich lernte nicht nur, wie
man gefühlvoll zum Takt der Musik
und dem letzten Schluchzer der
Mimi den Vorhang schliesst oder
eine 7 m hohe Wand auf die Bühne zu bringen, ohne die Umwelt
zu gefährden, sondern auch, dass
Theater sehr viel Arbeit macht
und das nicht nur aus technischer
Sicht. Das ist auch der Vorteil
der kleineren Häuser. Man ist sehr
nahe an der Kunst und erlebt
den künstlerischen Prozess direkt.
Alles in allem: Wenn man sich
erst einmal auf das Theater eingelassen hat, kommt man kaum
noch davon weg.
Was würden Sie an der Welt
ändern, wenn Sie eine kleine
Sache ändern könnten?
Das ist eine wirklich schwierige
Frage. Ich glaube nicht, dass
man mit der Veränderung einer
kleinen Sache irgendetwas an
dieser Welt ändern könnte. Was
ich aber ganz sicher ändern würde, wäre das Verkehrschaos in
Luzern. Sind Sie schon mal am
Morgen um 8 Uhr oder am Nachmittag um 5 Uhr durch Luzern
gefahren? Ich bin überzeugt, da
hilft wirklich nur Roadpricing oder
Citymaut, wie in London, Rom
oder Stockholm.
(DR)
menschen im theater
Da waren nicht nur Highlights
der Opernliteratur dabei, aber ich
habe mir damals ein grosses
«Repertoire» zugelegt und kann
heute noch manche Oper mitsingen. Die Umwelt würde meine
Singerei allerdings als seelische
Folter einstufen...
Als ich zum Militär musste, konnte man natürlich die Beleuchterstelle nicht so lange für mich frei
halten, also bot man mir an, dann
in der Bühnentechnik zu arbei
ten. Mir war das eigentlich Wurst,
Hauptsache Theater. Es gab zu
jener Zeit die eiserne Regel, dass
der Hauptvorhang zu jeder Zeit
besetzt zu sein hatte. Das traf
dann immer den Neuen. Also sass
ich Vorstellung für Vorstellung,
Inszenierung für Inszenierung an
der Vorhangkurbel. Es gab nur
eine Ausnahme: In Monteverdis
7
mode – was für ein theater
Mode – was für ein Theater!
Erstmals mit internationaler Beteiligung
8
Am 31. Mai 2008 vergibt das
Luzerner Theater zum vierten
Mal den in Europa einmaligen
Mode- und Theaterförderpreis
«Prix Juste-au-Corps». Die fünf
nominierten Teilnehmerinnen
präsentieren ihre Kostüme zu
Charakteren der Oper «Les Contes d’Hoffmann» an der glanzvollen Veranstaltung «Mode –
was für ein Theater!». Erstmals
wurde der Wettbewerb auch
in Deutschland und Österreich
ausgeschrieben. Den Abend,
eine musikalische Modenschau
mit Szenen aus der Oper, bestreiten die Sängerinnen des Luzerner Theaters, welche die
Kostüme präsentieren, dabei die
Szenen spielen und die bekannten Melodien singen. Die live
Musikbegleitung kommt vom Luzerner Sinfonieorchester unter
der Leitung von Rick Stengårds
und DJ/Remixer Daniel Steffen.
Durch den Abend führt Kurt
Aeschbacher.
Vertrag als Kostümbildnerin für
eine Produktion des Luzerner
Theaters verknüpft und beinhaltet ein reguläres Honorar von
CHF 10’000. Bereits bei der Realisierung der Kostüme erhalten
die nominierten Teilnehmerinnen
einen vertieften Einblick ins Kostümdesign. Dabei werden sie
von den Abteilungen Maske und
Kostüm des Luzerner Theaters
unterstützt, profitieren von der Infrastruktur des Theaters und sammeln praktische Erfahrungen. Ihre
persönlichen Ergebnisse präsentieren sie der internationalen Jury
sowie dem Publikum am Samstag
31. Mai 2008.
Mit diesem Wettbewerb wollen
die Theaterverantwortlichen jungen Desingerinnen die Türen für
eine Karriere im Bereich Kostümdesign öffnen und ihnen einen
weiteren Aspekt des Designs aufzeigen. So ist der Preis mit einem
Die nominierten Teilnehmerinnen 2008
Prix Juste-au-Corps 2007
Judith Kolb, Winterthur CH
(1978)
Nach einer kaufmännischen Ausbildung schloss Judith Kolb 2007
Madeleine Wibom & Kim Jason
die mode design schule zürich ab.
Seit 2002 arbeitete sie immer
wieder als Kostümbildnerin am
Theater Kanton Zürich. Am gleichen Haus war sie für die Ausstattungskoordination verantwortlich
und übernahm administrative und
dispositionelle Aufgaben. Dazwischen arbeitete sie für das Modelabel Collenberg/Ponicanova.
Christina Helena Romirer,
Graz AUT (1982)
Die Österreicherin ist seit 2003
Studentin an der Universität für
Musik und darstellende Kunst in
Graz, unter der Leitung von Professor Hans Schavernoch. Seit
2002 beschäftigt sie sich mit Bühnen- und Kostümbildern. Im Weiteren entwickelt und gestaltet sie
Installationen und Ausstattungen
präsentierte ihre Kreationen als
Jungdesignerin im Heine Designerkatalog.
Hamburg, San Francisco,
New York, Basel und Luzern.
Patrizia Russo, Kriens CH
(1982)
Nach ihrer Ausbildung in Italien
zur Mode- und Bekleidungstechnikerin schloss sie eine weitere
Ausbildung zur Theaterschneiderin an der MODECO, Schweizerischen Fachschule für Mode und
Gestaltung Zürich ab. Seit 2006
ist sie am Luzerner Theater als
Damenschneiderin engagiert.
Einen Einblick als Kostümassistentin erhielt sie 2007 am Opernhaus Zürich bei der Produktion
«L’Italiana in Algeri».
Jenny Wolf, Köln DE (1981)
Die in Kuba aufgewachsene Jenny
Wolf schloss ihr Mode Design
Studium an der Hochschule Pforzheim ab. Davor absolvierte sie
ein Praktikum am Instituto Superior
de Diseno in Havanna. Erste Erfahrungen im Kostümdesign sammelte sie u.a. als Praktikantin an
den Bühnen der Stadt Köln, der
Opera Australia in Sidney und
dem Opernhaus Zürich. Im Bereich
Modedesign absolvierte sie ein
Praxissemester bei der spanischen
Designerin Mireya Ruiz in Barcelona.
Martina Strahl, die Gewinnerin
des Modepreises 2007 wird ihren
Preis mit dem Kostümdesign zur
Oper «Orpheo ed Euridice» umsetzen. Der Wettbewerb «Mode –
was für ein Theater!» ist einmalig
Simone Schütz, Berlin DE
(1973)
Sie schloss ihr Studium an der
Fachhochschule für Technik und
Wirtschaft Berlin, in den Fach
bereichen Bekleidungsgestaltung
und Bekleidungstechnik, ab.
Während ihrer Ausbildung absolvierte sie verschiedene Modeund Design-Praktikas. Erste Erfahrungen im Bereich Kostümdesign
sammelte sie am Maxim Gorki
Theater in Berlin. Sie nahm teil an
zahlreichen Wettbewerben und
Die Jury 2008
– Sithara Atasoy, Editor in Chief
und Fashion Director Bolero,
Zürich
– Annette Beaufays, Kostümbildnerin und Leiterin der Kostümwerkstatt ART for ART, Wien
– Daniela Spillmann, Modedesignerin, Basel
– Christof Hetzer, Kostüm- und
Bühnenbildner, Berlin
– Stephan Müller, Regisseur an
den Theatern in Köln, Düsseldorf, Nürnberg, Frankfurt,
Martina Strahl und Kurt Aeschbacher
in Europa und geniesst in der
Theaterwelt eine grosses Renommé. Er wurde vom Luzerner Theater initiiert und wird von diesem
auch getragen. (Ba)
Die Veranstaltung
«Mode – was für ein Theater!»
ist öffentlich und der Vorverkauf für Karten ist bereits eröffnet.
Karten sind erhältlich via:
www.luzernertheater.ch
oder Tel. 041 228 14 14.
mode – was für ein theater
für verschiedene Kulturprojekte so
auch für ein Projekt im Rahmen
der Kulturhauptstadt Graz und des
Jungwild Theaterfestivals in Graz.
9
Prix GALA 2008 –
Gesucht wird das Superstück
Bereits zum vierten Mal vergibt der theaterclub luzern den PRIX GALA
am Ende der Spiel-, Sing- und Tanzzeit 2007/08. Gesucht wird das
Superstück oder Ihre Lieblings-Inszenierung. Honoriert wird also nicht
eine einzelne Künstlerin, sondern das Team, das genau diese Produktion
zu ihrem Lieblingsstück gemacht hat (Regie und Ausstattung). Als
Experten-Gremium fungieren übrigens Sie und alle anderen Besucherinnen und Besucher des Luzerner Theaters. Zur Wahl stehen zehn verschiedene Produktionen, die Sie bis zum 31. Mai mit maximal 10 Punkten
auszeichnen können. Die entsprechenden PRIX GALA- Stimmkarten finden Sie im Luzerner Theater.
Nach dem Einsendeschluss beginnt im theaterclub luzern das Rechnen.
Der PRIX GALA wird schliesslich der Aufführung mit der höchsten Punktzahl zugesprochen und am Donnerstag, den 12.6.2008 im Anschluss
an das letzte Special Date dieser Spielzeit (Die Panik) übergeben – und
natürlich gefeiert. Wir freuen uns schon heute auf diesen feierlichen
Abschluss der Saison.
prix gala 2008
Für grosszügiges Sponsoring bedanken wir uns bei Grand Casino Luzern.
(Br)
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Agenda
Special Dates, Probenbesuche, Theatertrips
und weitere Vorstellungen
Metamorphosen, Tanzpremiere
Patronat theaterclub
Sa12.4.2008, 19.30 Uhr
Bühne Luzerner Theater
Paul Bunyan, Operette
Sa 26.4.2008, 20.00 Uhr
Bühne Luzerner Theater
Aufstand im Doppelbett,
Kabarett
Tina Teubner
Sa 26.04.2008, 20.00 Uhr
Kleintheater Luzern
Die Rote Zora, Oper für Kinder
und Erwachsene
Bühnenorchesterprobe mit jtc
Di 29.4.2008, 18.30 – 22.00 Uhr
(18.45 Uhr Begrüssung im
Kassenfoyer)
Bühne Luzerner Theater
Lieder für Knie und Vieh,
Volksmusik ;-) von Alfiresli
Di 6.5.2008, 20.00 Uhr
Kleintheater Luzern
Die Panik, Schauspiel
Bühnenprobe mit tcl
Sa 10.5.2008, 9.30 – 13.00 Uhr
(9.45 Uhr Begrüssung im
Kassenfoyer)
Bühne Luzerner Theater
Himmels-W, Schauspiel
Mi. 7.5.2008, 20.00 Uhr
Probenhaus Eichhof des Luzerner
Theaters
(Langsägestrasse 19, Kriens)
*Anmeldungen für den Theatertrip und die Probenbesuche
mit Talon auf der vorletzten Seite.
Himmels-W, Schauspiel
Sa 10.5.2008, 20.00 Uhr
Probenhaus Eichhof des Luzerner
Theaters
(Langsägestrasse 19, Kriens)
L’Orfeo, Favola in Musica
von Claudio Monteverdi
Trip zum Theater Basel
Sa 10.5.2008
17.30 Uhr Abfahrt mit Car
ab Inseliquai
20.00 Uhr Vorstellung Theater
Basel
Lyrik, Lesung mit und von
Leonor Gnos
Do. 22.05.2008, 17.00
Kleintheater Luzern
Die Panik, Schauspiel
Do 12.6.2008, 19.30 Uhr
Bühne Luzerner Theater
Verleihung PRIX GALA 2008
agenda
Schreibhals – Uraufführung der
neuen Comedy
Ohne Rolf
Mi 9.4.2008, 20.00 Uhr
Kleintheater Luzern
11
Abschied vom Schauspielensemble
o.v.l.n.r. Jürgen Sarkiss, Peter Waros, Henry Meyer
u.v.l.n.r. Anja Schweitzer, Annika Meier, Elisabeth Kopp
Foto: Ingo Hoehn
abschied
Für einmal die Luzerner Theaterbande ungeschminkt und parat, um die
Koffer zu packen und ab in den Ruhrpott: «Wir fahrn, fahrn, fahrn auf
der Autobahn...»
12
Der theaterclub luzern wünscht gutes Gelingen und einen guten Start
im neualten Team mit Theaterdirektor Peter Carp am Theater Oberhausen (D).
(Kr)
Theatertrip
L'Orfeo
Favola in musica von Claudio Monteverdi
in Zusammenarbeit mit der Schola Cantorum Basiliensis
Samstag, 10. Mai 2008
17.30 h Abfahrt mit Car ab Inseliquai
20.00 h Beginn der Vorstellung
00.00 h ca. Ankunft in Luzern
Regietheater… Einhellige Zustimmung für den Regisseur, Frau
Musica und das Mythos» (FAZ,
5.2.08).
Die musikalische Leitung liegt bei
Andrea Marcon, einem anerkann-
Theater
Basel
ten Spezialisten für frühe italienische Favola in musica. Es spielt
das Barockorchester der Schola
Cantorum Basiliensis La Cetra.
(Gn)
Preis: 140.-Anmeldungen bis 18. April 2008 (Berücksichtigung nach Eingang)
Ihre Anmeldung gilt als definitiv.
theatertrip basel
Die Macht der Musik hat nicht nur
seit jeher die Menschen beschäftigt. Sie ist auch ureigenstes Thema der Oper selbst. So ist es nicht
verwunderlich, dass der Mythos
um den Sänger Orpheus, der sich
durch seinen Gesang zuerst die
Liebe Euridikes erobert und schliesslich mit Hilfe der Macht der Musik
die verstorbene Gattin aus der
Unterwelt zurückholen möchte, immer wieder Thema musikdramatischer Umsetzung war. Monteverdis «L’Orfeo» aus dem Jahr 1607
markiert sogar den Beginn der
Operngeschichte. Der Komponist
nahm sich die Geschichte zum
Anlass, erstmals die Gefühle eines
Menschen musikdramatisch darzustellen und sie in den Zusammenhang mit einer Handlung zu stellen.
Schauspielregisseur Jan Bosse,
wiederholt zum Theatertreffen
nach Berlin eingeladen und in der
Schweiz vor allem durch seine Arbeiten am Schauspielhaus Zürich
bekannt, hat mit «Orfeo» seinen
Einstand als Opernregisseur geben.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht von einem «geglückten Debüt». Bosse habe «dem begeisterten Publikum eine WohlfühlOper beschert… ein Glücksfall
für das Basler Haus und für kluges
13
Gala Talk
Roger Niederberger geht in
Pension
Nach 12 Jahren als Chef Maskenbildner am Luzerner Theater geht
Roger Niederberger am Ende der
Spielzeit 2007/08 in die wohlverdiente Pension. Im Haus an der
Reuss hat er mit seinem breiten
Wissen und seiner grossen Fachkompetenz ein Team von 6 Personen geleitet und mit diesem über
250 Produktionen erfolgreich betreut. Neben der klassischen Maske gehören Airbrush sowie das
dreidimensionale Arbeiten zu seinen Spezialgebieten. Letzteres
kam zum Beispiel in der Oper «Die
Schnecke» ganz besonders zum
Einsatz. Das gesamte Team des
Luzerner Theaters wünscht Roger
Niederberger viel Glück und gute
Gesundheit für seinen neuen
Lebensabschnitt, worin ihn sicher
gala talk
«Die Schnecke» am Luzerner Theater
14
Tobias Hächler (2. v. l.)
immer wieder Theaterprojekte begleiten werden.
Tobias Hächler: Debutkonzert
am Lucerne Festival 2008
Als Sieger des Ernst-HäfligerConcours 2006 erhält der junge
Bariton die Gelegenheit, am
LUCERNE FESTIVAL 2008 ein
Debutkonzert zu geben. So tritt
er am Do 4. September 2008
(12.15 Uhr) mit Liedern von
Brahms, Mahler und Strauss sowie
Raritäten von Emil Sjögren vor
das internationale Publikum. Im
Ensemble des Luzerner Theaters
ist der Basler Sänger seit der
Spielzeit 2007/08, wo er zur Zeit
noch im «Bettelstudent», in «Paul
Bunyan» und in «Die Rote Zora»
zu sehen ist.
Martin Nyvall
Martin Nyvall: Familienzuwachs
Abwechslung in den intensiven
Probenalltag des schwedischen
Tenors Martin Nyvall bringt seit
kurzem auch das neue Familienmitglied Nelly Clara: Am 18. Februar 2008 erblickte Nyvalls Tochter das Licht der Welt. Herzlich
Willkommen!
Sauerstoff: Zu Gast in Mannheim
Nach dem grossen Erfolg im UG
sind Anja Schweitzer, Manuel
Kühne und der Luzerner DJ Sam
Pirelli mit «Sauerstoff» am 17. und
18. April 2008 zu Gast im «Theaterhaus in G7» in Mannheim. Das
Stück des russischen Autors Iwan
Wyripaje erzählt in temporeichen
Sprachkaskaden von Alexander
aus der Provinz, der am Sauerstoff
genippt hat und nun bereit ist
alle zehn Gebote Gottes zu brechen.
Sauerstoff: Manuel Kühne und Anja Schweitzer
Steps #11: zu Gast im Luzerner
Theater
Das internationale Tanzfestival
Steps #11 findet vom 10. bis
30. April 2008 in verschiedenen
Schweizer Städten statt. In Luzern
sind sie gleich zweimal im Luzerner Theater zu Gast. Im Gepäck
haben sie am Do 17. April 2008
(20.00 Uhr) ein Programm des
Improvisationskünstlers Michael
Schumacher, der Tänzerin Sabine Kupferberg und des Choreografen Jiri Kylián. Die aus Tel
Aviv kommende «Inbal Pinto Dance Company» ist am Di 22. April
2008 (20.00 Uhr) mit ihrem
neuen Stück «Hydra» zu erleben.
Für diese Produktion lassen sich
die Choreografen von Japan inspirieren und so ist das Zusammentreffen dieser beiden Kulturen
prägender Bestandteil des Stücks.
Abschied vom Eichhof
Ab Mitte Juni heisst es Abschied
nehmen vom Probenhaus Eichhof.
Dann beginnen nämlich die Vorbereitungen für den grossen Umzug in den südpol Luzern, wo die
neuen Probenbühnen, der Tanzsaal sowie der Kostüm- und Requisitenfundus ab kommender
Spielzeit neu beheimatet sein werden. Offiziell eröffnet wird der
südpol Luzern am Wochenende
vom 8./9. November 2008,
wenn alle Nutzer die Bevölkerung zu einem grossen Fest
einladen. (Ba)
Steps #11: Sabine Kupferberg
gala talk
Madelaine Wibom: KKL Luzern
Gleich zweimal tritt die Sopranistin in den kommenden Wochen
im KKL Luzern auf. Erstmals ist sie
an der Operettengala des Stadtorchesters Luzern (Leitung Dan
Covaci-Babst), vom So 18. Mai
2008 (11.00 Uhr) mit Liedern
aus «Der Bettelstudent», «Das Land
des Lächelns» und «Die lustige
Witwe» zu sehen. Am Sa 21. Juni
2008 (18.30 Uhr) ist sie zusammen mit dem Orchester Santa
Maria (Leitung: Dieter Lange) zu
erleben. Auf dem Programm stehen Gedichte für Sopran und
Orchester von Daniel Hess.
15
Special Dates Luzerner Theater
Tanztheater
Metamorphosen
Tanztheater von Verena Weiss
Uraufführung
Premiere und Patronat
theaterclub luzern
Produktionsteam: Verena Weiss
(Choreografie), Howard Arman
(Musikalische Leitung), Diether
Schlicker (Dramaturgie)
special dates luzerner theater
«La Gioconda» – Barockensemble
des Luzerner Sinfonieorchesters
16
Die vom römischen Dichter Ovid
im Jahre 8 n. Chr. veröffentlichten
«Metamorphosen» bilden eine
Weltchronik. Das zentrale Motiv,
ist das Phänomen der permanenten Verwandlung. Ovid geht
sehr spielerisch und humorvoll mit
seinem Thema um, so sind die
Handlungsfäden lediglich durch
Personen, Umstände oder Schauplätze locker miteinander verknüpft. Ein weiteres zentrales Motiv in Ovids Werk bildet die Liebe,
die unter Göttern und Menschen
stets als irrationale, alles verändernde Kraft im Leben erscheint.
Eines jedoch bleibt bei aller permanenten Wandlung konstant: die
Psyche des Menschen. Gerade
der humorvolle Blick des Dichters
fürs Menschlich-Allzumenschliche
ist ein wesentlicher Grund dafür,
dass «Metamorphosen» auch nach
2000 Jahren ein Werk von erfrischender Aktualität geblieben ist.
Auf spielerische Weise nähert sich
die Choreografin Verena Weiss
den Veränderungen und den Konstanten im menschlichen Leben.
Dabei wird das Spannungsfeld, in
dem sich der Mensch zwischen der
permanenten Verwandlung sowie
der Verlässlichkeit seiner eigenen
Seele bewegt, choreografisch ausgelotet. Musikalisch begleitet wird
das Tanzstück vom Barockensemble des Luzerner Sinfonieorchesters unter der Leitung von Howard
Arman. Die Musik des Barock,
die auf der einen Seite Lebensfreude und Lust zum Ausdruck
bringt, auf der anderen Seite formal strengen Regeln folgt, spiegelt das Grundthema von Ovids
«Metamorphosen» wieder. Auch
wählten viele Komponisten des
Barockzeitalters Stoffe aus der
antiken Mythologie und schufen
damit Werke, die als Ballette
aufgeführt wurden.
Samstag, 12. April 2008
19.30 Uhr, Hauptbühne
Luzerner Theater
mit 50 % Ermässigung
Feld Nr. 12 wird entwertet
Musiktheater
Paul Bunyan
Operette in zwei Akten und einem Prolog
von Benjamin Britten Text von Wystan Hugh Auden
In deutscher Sprache
Schweizer Erstaufführung
Chor des Luzerner Theaters,
Luzerner Sinfonieorchester
Koproduktion mit den Bregenzer
Festspielen, der Opera North
und der Volksoper Wien
Anpassung schien dem Komponisten Benjamin Britten und dem
Dichter Wystan Hugh Auden die
beste Strategie für ein künstlerisches Überleben, als sie vor dem
Zweiten Weltkrieg aus England
nach Amerika flohen. So schrieben
sie 1941 gemeinsam eine Operette über einen amerikanischen
Mythos: Paul Bunyan.
Zu einer Zeit, als die Neue Welt
noch aus einem einzigen wilden
Wald bestand, wird der Riese Paul
Bunyan geboren mit einer ebenso
grossen Vision: Er will kultivieren,
gestalten – kurz: ein bedeutender
Holzfäller werden. Paul Bunyan
begleitet als aktiver Vermittler
zwischen Natur und Mensch die
Entwicklung des Landes vom Urzustand ins industrielle Zeitalter.
Nach getaner Arbeit entschwindet
er mit den Worten: «Amerika ist
nun das, was ihr geschaffen habt.»
Britten schrieb zu dieser originellen, aber unkritischen Vergangenheitsverklärung eine Musik, die
Einflüsse von Gaetano Donizetti
ebenso verrät wie von Kurt Weill
und vor allem auch auf amerikani-
sche Musikstile wie Blues und Folk
zurückgreift. Später fühlte der
Komponist zunehmendes Unbehagen mit seiner Anpassung. Sein
erstes musikdramatisches Werk
«Paul Bunyan» liess er nach der
Uraufführung 1941 mehr als dreissig Jahre in der Schublade – zu
Unrecht, wie spätere Aufführungen belegen.
Samstag, 26. April 2008
20.00 Uhr, Hauptbühne
Luzerner Theater
mit 50 % Ermässigung
Feld Nr. 13 wird entwertet
special dates luzerner theater
Produktionsteam: Rick Stengårds
(Musikalische Leitung), Nicholas
Broadhurst (Inszenierung), Brothers Quay (Bühne), Timo Dentler und Okarina Peter (Kostüme),
Struan Leslie (Choreografie), Lev
Vernik (Chorleitung), Susanne
Schmidt (Dramaturgie)
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Schauspiel
Himmels-W
Theaterstück von Monique Schwitter
Fünf Personen, fünf Szenen, ein W
Uraufführung
special dates luzerner theater
Produktionsteam: Isabel Osthues
(Inszenierung), Sigi Colpe (Bühne
und Kostüme), Caroline Weber
(Dramaturgie)
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«Kleine Untersuchungen des
Lebens» nennt Monique Schwitter
ihre Prosa. Auch ihr erstes Theaterstück, für das Luzerner Theater
geschrieben, ist eine Erforschung
alltäglicher Lebenssituationen,
diesmal in dramatischer Form.
Grundlage des Stückes ist eine
kassiopeiasche Versuchsanordnung.
Himmels-W ist ein anderes Wort
für das Sternbild Kassiopeia, das
ein W in den Himmel schreibt und
fünf Punkte miteinander verbindet. Das Personal des Stückes besteht demnach aus fünf Menschen
unterschiedlichen Alters. Die erste
Szene des fünfteiligen Stückes
spielt, wie alle anderen auch, in
einem öffentlichen Raum: Die
Zwillinge Ben und Chiara laden
ihre Mutter Anna an deren Geburtstag in ein Restaurant zum
Essen ein. Auch Annas Lebensgefährte, ihr Stiefvater David, und
Edgar, den sie für Davids Vater
halten, sind eingeladen. Anna lässt
auf sich warten...
Die weiteren Szenen des Stückes
zeigen die Figuren mit gleichem
Namen, gleichem Habitus, jedoch
in jeweils anderen Konstellationen
und an anderen Orten. Nach und
nach enthüllen sich ihre Konflikte,
die in der ersten Szene bereits
angelegt sind. Die Figuren umkreisen jedoch die Frage, wohin man
will, wenn man nach oben will;
wohin man strebt, wenn man nach
einem Sinn sucht.
Monique Schwitter, 1972 in Zürich
geboren, arbeitete als Schauspielerin an den Schauspielhäusern
Zürich, Frankfurt am Main, Graz
mit 50 % Ermässigung
Feld Nr. 14 wird entwertet
Mittwoch, 7. Mai 2008
Samstag, 10. Mai 2008
20.00 Uhr, Probenhaus Eichhof
und seit 2005 am Deutschen
Schauspielhaus Hamburg. 2005
erschien ihr erster Erzählband
«Wenn’s schneit beim Krokodil».
Sie erhielt mehrere renommierte
Literaturpreise, u.a. den Preis der
Marianne und Curt DienemannStiftung Luzern, den Robert Walser-Preis und den Förderpreis der
Schweizer Schiller Stiftung 2006.
Soeben ist auch ihr erster Roman
«Ohren haben keine Lider» beim
Residenzverlag Wien erschienen.
Schauspiel
Die Panik
Schauspiel von Rafael Spregelburd
Deutsch von Sonja und Patrick Wengenroth
Schweizer Erstaufführung
«Die Panik» ist der fünfte Teil eines
siebenteiligen Zyklus, der Heptalogie des Hieronymus Bosch. Der
1970 geborene Rafael Spregelburd zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren Argentiniens. Im Prado in Madrid stiess er
auf Hieronymus Boschs berühmte
Bildtafel mit der kreisförmigen
Darstellung der Sieben Todsünden.
In «Die Panik» geht es um das
zeitgemässe Äquivalent zur Trägheit – des Herzens und des Geistes. Die entsprechende BoschSzene zeigt eine Person, die sich
nach getaner Arbeit in einen
Sessel fallen lässt, Was Spregelburd aus diesem Motiv entwickelt,
ist eine schnelle, fulminante
Spielvorlage – eine aberwitzige
Geschichte zwischen Familiensaga
und Kriminalstück, zwischen
Horrorfilm und kunstvoll komponierter Seifenoper.
Emilio wurde tot in der Wohnung
seiner Geliebten Regina gefunden.
Seine Ehefrau Lourdes und die
gemeinsamen Kinder Jessica und
Guido sind verzweifelt auf der
Suche nach dem Schlüssel von
Emilios Bankschliessfach. Ihre Not
treibt sie auf verworrene Wege:
zur Chefin der Bank, zum Familientherapeuten, zu einer überspannten Party und zu der Hellseherin Susana Lastri. Diese soll
Kontakt aufnehmen zum verstorbenen Emilio, der von seinem
Ableben indes nicht die leiseste
Ahnung zu haben scheint. Parallel
steckt die Tochter Jessica in der
Arbeit für ein zeitgenössisches
Tanzstück der Choreografin Elyse
Bernard. Besonders dass die Choreografin so beharrlich auf die
Arbeit am «Vatermoment» besteht,
bleibt den Tänzerinnen ein Rätsel.
Erst als Emilios Geist auftritt,
um die Legende vom «Buch der
Toten» zu erzählen, scheint die
verworrene Choreografie einen
spirituellen Sinn zu entfalten.
Die Geschichte endet und bleibt
dennoch Labyrinth.
Donnerstag, 12. Juni 2008
19.30 Uhr, Hauptbühne
Luzerner Theater
mit 50 % Ermässigung
Feld Nr. 15 wird entwertet
special dates luzerner theater
Produktionsteam: Andreas Herrmann (Inszenierung), Max Wehberg (Bühne), Birgit Künzler
(Kostüme), Heike Dürscheid
(Dramaturgie)
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Special Dates Kleintheater
Tina Teubner
Aufstand im Dop
Ohne Rolf
Schreibhals – Uraufführung des neuen Stücks
Samstag, 26. April
20 Uhr
1 Ticket
mit 50% Ermässigung
Eintritt: Fr. 33.–
1 Ticket
mit 50% Ermässigung
Eintritt: Fr. 33.–
special dates kleintheater
Mittwoch, 9. April 2008
20 Uhr
20
OHNE ROLF hat mit der «Erlesenen Komik» eine komplett neue
Kleinkunstform geschaffen: Sprechen heisst bei OHNE ROLF Blättern. Das erste Stück des Luzerner
Duos hatte vor vier Jahren in
Luzern Première und begeistert
seither Theater-, Comedy- und
Kabarettfans gleichermassen. Nun
blättern die Beiden ein Kapitel
weiter: OHNE ROLF erhält Nachwuchs – ein kleiner Schreibhals
kommt zu Wort! Das frischge-
druckte Programm verspricht lauter Stummsinn und der alltägliche
Papierkram erhält urkomische,
überraschende Dimensionen.
Gelacht wird zwischen den Zeilen
und das Auge hört mit.
Mit: Christof Wolfisberg und
Jonas Anderhub (Spiel/Konzept),
Dominique Müller (Regie)
Wer es liebt, wenn Lieder, Kabarett und Unfug sich zu einem
unbeschreiblichen Gesamtkunstwerk runden - berührend, witzig,
aktuell – ist bei Tina Teubner
genau richtig. «Aufstand im Doppelbett», ihr zehntes Programm,
ist wieder ein Füllhorn voller Überraschungen, dialektischer Spässe
und magischer Momente. Ein ums
andere Mal schlägt Teubner der
pelbett
Alfiresli
Lieder für Knie und Vieh
1 Ticket
mit 50 % Ermässigung
Eintritt: Fr. 33.–
Routine, auch der des Publikums,
ein Schnippchen. Die Westdeutsche Zeitung schrieb über ihre Première: «Ein Abend mit Tina Teubner ist wie ein glückliches Jahr:
Man hat gelacht, man hat ein
paar Tränen verdrückt und ist dem
Glück einen Schritt näher gekommen.»
Am Klavier: Ben Süverkrüp
Alfiresli machen ihre ganz eigene,
widerspenstige Volksmusik – und
jetzt kann man sogar das Knie
dazu lüpfen. Da gibt’s Geschichten über das Streichholzmädchen,
das zuhause bleiben muss, über
Knut, der einen neuen Hut hat,
über zwei Zältli, die Glück oder
Unglück bringen, über das Brot,
über den Tod, über das Leben und
über das Vieh. Und zum Schluss
sagt Röseli: «Adieu.» Der Wind
weht wieder aus allen Richtungen,
die Sprachen fliegen Alfiresli zu
aus Osten, Westen, Süden und
Norden. Egal, ob gestrichen, gedudelt, gejodelt, gezupft, gehupft,
gesprungen oder getrommelt: Alfiresli brauchen nach wie vor keine
einzige Steckdose.
Mit: Gabi Fischer (Stimme, Melodica, Löffel), Désirée Senn (Stimme,
Handorgel, Geige), Albert Dendekker (Gitarre, Stimme), Andreas
Deola (Kontrabass, Stimme)
special dates kleintheater
Dienstag, 6. Mai
20 Uhr
21
Leonor Gnos
liest aus ihren Lyrikbänden
«Mit dem Schatten», «Mohn am Schuh» und unveröffentlichte Gedichte
1 Ticket
mit 50% Ermässigung
Eintritt: Fr. 25.–
special dates kleintheater
Donnerstag, 22. Mai
17 Uhr
22
«Mon âme joue/Mohn am Schuh
und roter Staub/geht über von
Rot zu Purpur/bis wie Blut der
Schritt dringt/in die Kerben der
Erde und der Zeit...» So moduliert
Leonor Gnos federleicht den
deutschsprachigen Titel «Mohn am
Schuh» in den französischen Satz
«Mon âme joue». Mit rhythmischem
Empfinden begabt, lässt sie ihre
Verse fliessen in denen sich immer
wieder ungewohnte, aber dennoch
nicht gesuchte Wortkombinationen finden. «Man darf in diesem
Moment, ohne den Vergleich zu
hoch anzusiedeln, Namen wie Erika Burkart oder Nelly Sachs nennen, um eine Ahnung der berührenden Intensität dieser Gedichte
zu gewinnen.» So Beatrice Eichmann Leutenegger letzten März in
der NZZ über die gebürtige Urnerin, die lange in Luzern wohnte
und heute in Paris lebt.
Die Seite(n) für die jungen Theaterfreunde
Der weltweit erfolgreiche Kinderbuchklassiker «Die Rote Zora» von
Kurt Held, mit seinem Votum für
soziale Gerechtigkeit und ein solidarisches Zusammenleben, kommt
am 4. Mai 2008 als Oper für
Kinder und Erwachsene in einer Uraufführung auf die Bühne des
Luzerner Theaters. Es ist eine Auftragsarbeit an die Österreicherin
Elisabeth Naske (Komposition) und
Theresita Colloredo (Libretto).
Neben den Sänger/innen des Luzerner Ensembles werden Kinder
und Jugendliche des Luzerner Mädchenchors und der Luzerner Sängerknaben mitwirken. Dominique
Mentha inszeniert und die musikalische Leitung liegt bei Rick Stengårds. Diese Oper wurde für Menschen ab 8 Jahren konzipiert und
wird bei vielen Erwachsenen Kindheitserinnerungen wecken.
Mit der Besetzung der Rollen durch
Kinder und Jugendliche wagt
das Luzerner Theater einen mutigen Schritt. Dazu Theaterdirektor
Dominique Mentha: «Durch die
enge Zusammenarbeit mit den
Chören kann ich auf eine professionelle musikalische Betreuung
im Vorfeld der Bühnenproben
zählen und wie wir am Casting
gehört haben, verfügen alle
diese Kinder und Jugendliche über
sehr gute ausgebildete Stimmen.
Ich freue mich mit meinem Team
auf die grosse Herausforderung,
sie musikalisch wie szenisch mit
unseren Profis zu einer Einheit
zu formen. Wir haben uns grosse
Ziele mit einer witzigen und
rasanten Inszenierung gesetzt. Ich
bin überzeugt, dass ‹Die Rote
Zora› ein grossartiges Erlebnis für
alle Beteiligten wie auch für das
Publikum wird.»
Am 13. Februar 2008 fand das
Casting für die jungen Sängerinnen und Sänger aus den Chören
der Musikschule Luzern statt. Mitgemacht haben auch Luca Merlo
und Adrian Seitz. Neben Valentin
Oostwoud und Samuel Wettstein
werden sie die Rollen von Duro
und Branko übernehmen. Beide
haben schon Bühnenerfahrung
und sind auch schon auf einer der
Bühnen des Luzerner Theaters
gestanden. Bei Luca ist dies jedoch schon eine ganze Weile her.
«Ich war noch ganz klein damals
und hatte nur eine kleine Nebenrolle» sagt der heute 15-jährige
Kantonsschüler. Vor diesem Hintergrund freut er sich ganz besonders auf die Erfahrungen, die
bei dieser Uraufführung auf ihn
warten.
Der 19-jährige Adrian war 2002
einer der vier Schauspieler in
«Shooting Bourbaki» – ein Teil des
Rimini-Protokolls – das im UG
Luzern und an der Expo.02 aufgeführt wurde, jedoch auch in
Deutschland und in Norwegen auf
Tournee ging. Trotz dieser Bühnenerfahrung werden die Proben und
Aufführungen für die Rote Zora
eine anstrengende Zeit für ihn,
steht diesen Sommer doch auch
noch die Matura an. Nach diesen
Prüfungen wird er den Vorkurs
der Musikhochschule besuchen, um
sich auf die Aufnahmeprüfung
für ein Gesangsstudium vorzubereiten. Deshalb möchte er bei
der «Roten Zora» auch möglichst
viel von der Zusammenarbeit mit
den Profis des Luzerner Theaters
und dem Luzerner Sinfonieorchester profitieren.
Ob sie am Theater etwas verdienen werden haben sie sich noch
gar nicht gefragt. «Aber das ist ja
auch nicht wichtig» meint Adrian
nur.
Wir wünschen Luca und Adrian
und allen anderen Beteiligten gutes Gelingen der Aufführungen
ab dem 4. Mai 2008 im Luzerner
Theater.
jugendtheaerclub luzern
«Die Rote Zora»
23
jugendtheaerclub luzern
Luca Merlo (l.) und Adrian Seitz, zwei Darsteller in «Die Rote Zora»
24
Das Stück und der Buchautor
Branko, Sohn eines fahrenden Geigers und einer Tabakarbeiterin,
hat nach dem Tod seiner Mutter
kein Zuhause mehr. Hungrig treibt
er sich auf dem Markt herum,
wo die Bauern aus der Umgebung
ihre Waren anbieten. Auch andere
Kinder versuchen hier etwas zu
essen zu bekommen, darunter ein
gross gewachsenes Mädchen mit
roten Haaren: die berüchtigte
Rote Zora. Fälschlicherweise wird
Branko des Diebstahls bezichtigt.
Vom reichen Fischzüchter Karaman festgehalten, soll der Polizist
Begovic ihn ins Gefängnis sperren. Durch eine List rettet ihn Zora
vor Verhaftung und Gefangenschaft. Branko wird in Zoras Bande aufgenommen was dem Bandenmitglied Duro zuerst gar nicht
gefällt… Der in Jena geborene
Kurt Kläber war politischer Akti-
vist, Autor und Redaktor und zog
nach dem ersten Weltkrieg als
fliegender Buchhändler und Geschichtenerzähler durch Deutschland. Auf einer seiner Reisen
lernte er im kroatischen Dorf Senj
Zora La Rouquine und ihre Freunde kennen, die von der Polizei gesucht werden. Diese Begegnung
war der Auslöser für sein erstes
Jugendbuch, das er 1941 im
Schweizer Exil unter dem Pseudonym Kurt Held veröffentlichte.
Probenbesuch «Die Rote Zora»
Alle Mitglieder des Jugendtheaterclubs und des Theaterclubs Luzern,
die nicht bis zur Aufführung warten möchten, können am 29. April
2008 bei der Probe dabei sein.
Christian Kipper führt in das Stück
ein. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr
beim Luzerner Theater, Probenbeginn um 18.45 Uhr.
Bitte Anmeldung an:
[email protected]
Rückblick: «Yannick Zürcher
räumt Mani Matter auf» als
JTC-Late-Night im Kleintheater
Eingerahmt zwischen den gesungenen «Dr Eskimo» und «Nei säge
sölle mir» räumte Yannick Zürcher
Mani Matters Bürotisch auf. Ein
Bürotisch überhäuft mit Gedichten, Liedtexten, Träumen und Geschichten. Yannick Zürcher schaffte
es mit seiner eindringlichen aber
nie aufdringlichen Bühnenpräsenz
diese Texte in all ihrer Komik aber
vor allem in all ihrer Tiefsinnigkeit
aus sich selber sprechen zu lassen.
Er zeigte damit den Zuschauern
einen tiefgründig-kritischen, melancholisch-nachdenklichen Mani
Matter, der immer auch in seinen
Liedern durchschimmert, dort jedoch gerne übersehen wird. (Se)
Nebenstehenden Talon bitte
senden, faxen oder mailen an:
Anmeldungen an «theaterclub luzern – Urs Brunner»
Antrag Mitgliedschaft theaterclub
theaterclub luzern
Geschäftsführer
Urs Brunner
Oberer Firstweg 54
6356 Rigi Kaltbad
[email protected]
Tel. 041 361 15 45
Fax 041 361 00 45
Korrespondenz
Redaktion GALA
Johann Krempels
Friedbergstrasse 7
6004 Luzern
[email protected]
Name/Vorname
Geb.
Adresse/Ort
Telefon
E-Mail
Datum
Unterschrift
Anmeldung zu den Probebesuchen (gratis) – einsenden an Urs
Brunner Hauptbühne Luzerner Theater
Treffpunkt eine Viertel Stunde vor Probenbeginn bei der Theaterkasse/
Garderobe
Bühnenorchesterprobe «Die Rote Zora», Oper für Kinder und
Erwachsene
Di 29.4.2008, 18.30 – 22.00 (18.45 Begrüssung im Kassenfoyer)
Anzahl Teilnehmer
Bühnenprobe «Die Panik», Schauspiel
Sa 10.5.2008, 09.30 – 13.00 (9.45 Begrüssung im Kassenfoyer)
Anzahl Teilnehmer
Nebenstehenden Talon bitte
senden, faxen oder mailen an:
Michael Gnekow
Postfach 5024
6000 Luzern 5
Fax 041 410 40 20
[email protected]
Anmeldung bis 18. April 2008
Theater Basel, 10. Mai 2008
L’Orfeo, Favola in Musica am Theater Basel
Anzahl Teilnehmer
Name/Vorname
Adresse/Ort
Telefon
E-Mail
Datum
Unterschrift
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Weitere Auskünfte
ausschliesslich unter:
Tel. 041 410 26 26
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