1 Grundlagen des Wirtschaftens Bedürfnisse steuern Nachfrage daraus ergeben sich Angebot Markt und Marktformen u bild nd ökosteue en nom rt m i isch thil en fe d Sektoren Pri es nzi ps Betriebe Kooperation/Konzentration • Fertigungsverfahren • Produktionstypen Ökologie Ökonomie 10 Grundlagen des Wirtschaftens 1 Grundlagen des Wirtschaftens 1.1 Bedürfnisse 3 Vielzahl von Wünschen und Mangelempfinden, die einem ständigen Wandel unterliegen und abhängig sind von Alter, Bildungsgrad, Umwelt und Einkommen. Formen von Bedürfnissen: K Materielle Bedürfnisse werden mit Preisen bewertet (Auto). K Immaterielle Bedürfnisse können nicht mit Preisen bewertet werden (Macht, Anerkennung, Gesundheit). K Existenzbedürfnisse müssen zuallererst gedeckt werden (Hunger, Durst, Kleidung). K Kultur-/Luxusbedürfnisse: Streben nach Waren, Dienstleistungen, deren Fehlen zuvor nicht bewusst war (teure Urlaubsreisen) K Individualbedürfnisse: unterschiedlich zwischen Personen (Essen) K Kollektivbedürfnisse: Wünsche einer Personengruppe, können nur durch die Gemeinschaft erfüllt werden (Bildung). Daraus ergibt sich die Nachfrage: 3 Absicht einer Person, eine bestimmte Menge eines Gutes zu kaufen, wenn Preis-Leistungs-Verhältnis in ihren Augen stimmt. Die Summe aller individuellen Nachfragen stellt die Gesamtnachfrage nach diesem Gut dar. Sie wird durch folgende Faktoren bestimmt: Preis, das zur Verfügung stehende Einkommen (Konsumsumme) und die Preise anderer Güter. Um die Nachfrage zu befriedigen, müssen Güter in Betrieben hergestellt und vertrieben werden. Dazu bedarf es verschiedener Unternehmen, wobei man verschiedene Sektoren unterscheidet: Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor Quartärer Sektor Quintärer Sektor Urerzeugung, z. B. Öl- und Gasgewinnung Weiterverarbeitung, z. B. Industrie/Handwerk Handel/Dienstleistung, z. B. Bank, Verkehr Öffentlicher Dienst, z. B. Bundespresseamt Private Haushalte, z. B. Abfallwirtschaft Grundlagen des Wirtschaftens 11 1.2 Unternehmen oder Betriebe 3 Technische, soziale, wirtschaftliche, organisatorische, umweltbezogene oder rechtliche Einheit, die Güter zur Deckung eines Bedarfs erstellt, dazu selbstständig Entscheidungen trifft und dafür die Risiken trägt. Die Globalisierung und die neuen Organisationsformen von Betrieben verändern allerdings die bisherige Definition.1 1.2.1 Ziele erwerbswirtschaftlicher Betriebe Wirtschaftliche Ziele Soziale Ziele Ökologische Ziele Gesellschaftliche Ziele Erschließung neuer Sicherung der UmweltverträglichMärkte, Arbeitsplätze, keit (Bsp.: EntsorGewinnmaximierung, Arbeitszufriedenheit gung) Sicherung der Liquidität Verbesserung von Image und Corporate Identity 1.2.2 Volkswirtschaftliche Aufgaben von Betrieben 3 Durch den Einsatz von volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital) und betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren (ausführende Arbeit, Betriebsmittel = Elementarfaktoren und planende Arbeit = dispositiver Faktor) werden Sachgüter und Dienstleistungen erzielt, die der Befriedigung von Bedürfnissen dienen. Dabei handeln Betriebe nach dem ökonomischen Prinzip: 1 Minimalprinzip Maximalprinzip Eine bestimmte Leistung wird mit möglichst geringen Mitteln erzielt. Mit vorhandenen Mitteln wird die größtmögliche Leistung erzielt. Vgl. Lexikon der Betriebswirtschaft, Beck, 2000, S. 122 12 Grundlagen des Wirtschaftens Die Unternehmen unterbreiten den Kunden ein Angebot: 3 Absicht einer Person, eine bestimmte Menge eines bestimmten Gutes zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Die Summe aller Angebote eines Gutes stellt das Gesamtangebot dar. Bestimmungsfaktoren für Angebote sind: Preis, Preise der Produktionsfaktoren, z. B. Bodenpreise, Preise der Konkurrenten, technisches Know-how und Gewinnerwartungen. Markt und Marktformen Den Platz, auf dem sich Angebot und Nachfrage treffen, bezeichnet man auch als Markt. Je nach Güterart, Organisation und Zugangsmöglichkeiten unterscheidet man folgende Märkte: K Faktormarkt (Arbeits- und Kapitalmarkt) K Gütermarkt (Sachgüter und Dienstleistungen) K organisierter Markt (Flohmärkte) K nicht organisierter Markt (eBay) K offener Markt (freier Marktzutritt) K geschlossener Markt (Großmärkte) K regionaler, nationaler, internationaler Markt Anbieter Einer Nachfrager Einer Einige Viele Wenige Viele Bilaterales Monopol Beschränktes Nach- Nachfragemonopol fragemonopol Beschränktes Bilaterales Oligopol Nachfrageoligopol Angebotsmonopol Angebotsmonopol Angebotsoligopol Polypol Grundlagen des Wirtschaftens 13 1.3 Der Wirtschaftskreislauf Kapitaleinfuhr Kapitalausfuhr Kredite, Zinsen Kreditinstitute Sparen der privaten Haushalte Kredite für Investitionen Sparen der Unternehmen Kredite Sparen des Staates Sozialleistungen, Löhne, Private Haushalte Gehälter Subventionen, Staats- Staat aufträge Produktionsunternehmen Steuern Steuern Löhne, Gehälter, ... Privater Verbrauch Kapitalausfuhr Kapitaleinfuhr Einfuhrzahlungen Ausland Ausfuhrerlöse aus: Bundesverband deutscher Banken (Hrsg.): Schul/Bank – Wirtschaft. Materialien für den Unterricht, Köln 1994 14 Grundlagen des Wirtschaftens 1.4 Arbeitsteilung 3 Aufsplittung eines Arbeitsprozesses in Teilprozesse Betriebliche Arbeitsteilung Abteilungen Analyse nach Tätigkeiten Berufliche Arbeitsteilung Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung Internationale Arbeitsteilung Überbetriebliche Arbeitsteilung z. B. Einkauf, Lager, Verkauf Angebotsvergleich, Wareneingang, Belegkontierung z. B. Berufsbildung: Jurist (Fachanwalt für Arbeitsrecht, Familienrecht etc.) z. B. Urproduktion (Landwirtschaft), Weiterverarbeitung (Handwerk), Dienstleistungen (Kreditinstitute) z. B. Rohstoffländer, High-Tech-Länder, bedingt durch den weltweit günstigsten Standort (Globalisierung) 1.5 Wirtschaftssubjekte Privater Haushalt Konsum/Sparen Unternehmen Produktion von Sachgütern und Dienstleistungen Staat Einnahme von Steuern und Gebühren sowie Bereitstellung von Dienstleistungen Befriedigung von Bedürfnissen durch Arbeitstätigkeit und Konsum von Gütern Gewinnmaximierung, Einflussnahme auf Märkte, Kostendeckung Gewährleistung von Sicherheit der Bürger, Unterhalt von Sport- und Schuleinrichtungen 1.6 Kooperation und Konzentration = Unternehmenszusammenschlüsse 3 horizontal (gleiche Unternehmen, gleiche Handelsstufe) 3 vertikal (vorgelagerte oder nachgelagerte Handelsstufen) 3 diagonal (branchenfremde Handelsstufen) 3 nach dem Grad ihrer Selbstständigkeit gegliedert (Arbeitsgemeinschaft, Konsortium, Interessengemeinschaft, Kartell, Fusion)