Packungsbeilage - was-tun

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20.8.2015
Arzneimittelinformation
NeoCitran® Grippe/Erkältung Beutel für Erwachsene
Novartis Consumer Health Schweiz AG
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Phenylephrini hydrochloridum, Pheniramini hydrogenomaleas, Acidum ascorbicum,
Paracetamolum.
Hilfsstoffe: Saccharum, Aromatica, Color.: E 104, E 127, E 171.
Hinweis für Diabetiker
NeoCitran Grippe/Erkältung für Erwachsene enthält ca. 20 g Kohlenhydrate pro Beutel entspr. 340 kJ
(= 82 kcal).
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Beutel enthält: Phenylephrini hydrochloridum 10 mg, Pheniramini hydrogenomaleas 20 mg, Acidum
ascorbicum 50 mg, Paracetamolum 500 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Zur kurzfristigen, symptomatischen Behandlung von Grippe und Erkältungssymptomen bei
Erwachsenen.
Dosierung/Anwendung
Die maximale Tagesdosis darf nicht überschritten werden. Um das Risiko einer Überdosierung zu
verhindern sollte sichergestellt werden, dass andere Arzneimittel, die gleichzeitig eingenommen
werden, kein Paracetamol enthalten. Die maximale kontinuierliche Anwendungsdauer beträgt ohne
ärztliche Konsultation 3 Tage.
Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren
Inhalt eines Beutels NeoCitran Grippe/Erkältung in einem Glas mit heissem Wasser (ca. 2,5 dl)
auflösen und trinkheiss einnehmen. Bei Bedarf nach 4 Stunden wiederholen.
NeoCitran Grippe/Erkältung kann zu jeder Tageszeit eingenommen werden, am besten aber abends
oder vor dem Schlafengehen.
Zwischen zwei Dosen sind mindestens 4 Stunden zu warten.
Maximale Dosierung: 3 Beutel täglich.
Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe oder einem der Hilfsstoffe gemäss
Zusammensetzung,

schwere Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites)/akute Hepatitis,

schwere Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin­Clearance <30 ml/min),

hereditäre konstitutionelle Hyperbilirubinämie (Morbus Meulengracht),

schwere Herz­/Kreislauferkrankungen,

Hypertonie,

Phäochromozytom,

Hyperthyreose,

benigne Prostatahyperplasie mit Restharnbildung,

hämolytische Anämie,

Engwinkelglaukom,

übermässiger Alkoholkonsum,

gleichzeitige oder nicht länger als 2 Wochen zurückliegende Behandlung mit MAO­Hemmern,

gleichzeitige Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva,

gleichzeitige Behandlung mit Beta­Blockern,

gleichzeitige Behandlung mit anderen Sympathomimetika,

epileptische Patienten,

Schwangerschaft und Stillzeit,

Kinder unter 14 Jahren.
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Arzneimittelinformation
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
In folgenden Fällen ist vor dem Behandlungsbeginn eine ärztliche Konsultation erforderlich:

Nieren­ und/oder Leberinsuffizienz,

Hämolytische Anämie bei Glucose­6­Phosphat­Dehydrogenase­Mangel,

gleichzeitiger Gebrauch von potenziell lebertoxischen oder leberenzyminduzierenden
Arzneimitteln (s. «Interaktionen»),

Herz­/Kreislauferkrankungen,

pyloroduodenale Obstruktion,

stenosierender peptischer Ulcus,

Diabetes mellitus (siehe Information zu den Hilfsstoffen),

wiederkehrende Harnsäure­Nierensteine.
Vorsicht ist geboten bei Alkoholüberkonsum. Alkohol kann die Hepatotoxizität von Paracetamol
steigern, dies insbesondere bei gleichzeitiger Nahrungskarenz und Dehydratation. In solchen Fällen
kann bereits eine therapeutische Paracetamoldosis zu Leberschädigung führen (s.
«Kontraindikationen»).
Auf die Einnahme von alkoholischen Getränken sollte verzichtet werden, da Alkohol in Kombination mit
Paracetamol Leberschädigungen verursachen kann (s. «Interaktionen»).

Der Patient muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Schmerzmittel nicht ohne
ärztliche Verordnung über längere Zeit regelmässig eingenommen werden dürfen. Länger
dauernde Schmerzen bedürfen einer ärztlichen Abklärung.

Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer
schmerzstillender Wirkstoffe, kann zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines
Nierenversagens (Analgetika­Nephropathie) führen.

Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass bei chronischer Einnahme von Analgetika
Kopfschmerzen auftreten können, die zu erneuter Einnahme und damit wiederum zum
Unterhalt der Kopfschmerzen führen können (sogenanntes Analgetikakopfweh).
In folgenden Fällen ist eine ärztliche Konsultation erforderlich:

Bei Atemproblemen wie Asthma, Emphysem oder chronischer Bronchitis,

wenn sich die Symptome innerhalb von 3 Tagen nicht bessern oder von hohem Fieber, von
Fieber das mehr als 3 Tage anhält, von einem Hautausschlag oder anhaltenden
Kopfschmerzen begleitet sind.
Informationen zu den Hilfsstoffen:
Saccharose
NeoCitran Grippe/Erkältung für Erwachsene enthält ca. 20 g Zucker (Saccharose) pro Beutel, entspr.
340 kJ (= 82 kcal). Vorsicht bei Diabetes mellitus. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose­
Intoleranz, einer Glucose­Galactose Malabsorption oder einer Sucrase­Isomaltase­Insuffizienz sollten
dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Natrium
Das Präparat enthält 28.5 mg Natrium pro Beutel. Dies muss bei Patienten, die unter einer
kontrollierten Natrium­Diät stehen, berücksichtigt werden.
Interaktionen
Paracetamol

Hepatotoxische Substanzen können das Risiko einer Paracetamol­Akkumulation und
Überdosierung erhöhen. Leber­Enzyminduktoren wie Phenobarbital, Phenytoin,
Carbamazepin, Isonicotinsäurehydrazid (INH) und Rifampicin steigern die Hepatotoxizität von
Paracetamol.

Alkohol: chronischer und übermässiger Alkoholkonsum kann die Hepatotoxizität von
Paracetamol steigern (siehe unter «Kontraindikationen», «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen»).

Arzneimittel, welche die Magenentleerung verlangsamen (z.B. Propanthelin), senken die
Absorptionsgeschwindigkeit.

Arzneimittel, welche die Magenentleerung beschleunigen (z.B. Metoclopramid), steigern die
Absorptionsgeschwindigkeit von Paracetamol und erhöhen dessen maximalen Plasmaspiegel.
Ähnlich kann Domperidon die Absorptionsgeschwindigkeit von Paracetamol erhöhen.
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Arzneimittelinformation

Chloramphenicol: Die Eliminationshalbwertszeit von Chloramphenicol wird durch Paracetamol
um das 5­fache verlängert.

Lamotrigin: Paracetamol kann durch Induktion der hepatischen Metabolisierung die
Bioverfügbarkeit von Lamotrigin vermindern und möglicherweise dessen Wirkung reduzieren.

Salicylamid verlängert die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol und vermehrt den Anfall
lebertoxischer Metabolite.

Chlorzoxazon: Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Chlorzoxazon steigt die
Hepatotoxizität beider Substanzen.

Zidovudin: Durch die gleichzeitige Anwendung von Zidovudin und Paracetamol wird die
Neigung zu einer Neutropenie verstärkt.

Probenecid hemmt die Konjugation von Paracetamol mit Glucuronsäure und führt dadurch zu
einer reduzierten Paracetamol­Clearance. Bei gleichzeitiger Einnahme sollte die
Paracetamoldosis verringert werden.

Cholestyramin: Die Absorption von Paracetamol kann bei gleichzeitiger Gabe von
Cholestyramin vermindert sein. Deshalb sollte Cholestyramin 1 Stunde später eingenommen
werden.

Der antikoagulierende Effekt von Warfarin und anderen Cumarinen kann bei langfristiger,
täglicher Einnahme von Paracetamol verstärkt auftreten und damit das Risiko von Blutungen
erhöhen. Gelegentliche Einnahmen haben keinen signifikanten Effekt.
Pheniramin­Maleat
Antihistaminika wie Pheniramin können die zentral­dämpfende Wirkung von verschiedenen anderen
Substanzen verstärken, wie z.B. von trizyklischen Antidepressiva, MAO­Hemmern, Alkohol,
Parkinson­Arzneimitteln, Barbituraten und Neuroleptika.
Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von Sedativa.
Die Wirkung von Cumarinderivaten kann reduziert werden.
Phenylephrin
Phenylephrin kann die Wirkung von MAO­Hemmern verstärken und eine hypertensive Krise auslösen
(s. «Kontraindikationen»).
Die gleichzeitige Anwendung von Phenylephrin mit anderen Sympathomimetika oder trizyklischen
Antidepressiva (z.B. Amitriptylin) kann das Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen erhöhen.
Phenylephrin kann die Wirkung von Beta­Blockern und anderen Antihypertensiva (z.B. Debrisoquine,
Guanethidin, Reserpin, Methyldopa) reduzieren; das Risiko für eine Hypertonie oder andere
kardiovaskuläre Nebenwirkungen kann erhöht sein.
Die gleichzeitige Anwendung von Phenylephrin mit Digoxin bzw. anderen Herzglykosiden kann das
Risiko von Arrhythmien oder einen Herzanfall erhöhen.
Die gleichzeitige Anwendung mit Mutterkornalkaloiden (Ergotamin, Methysergid) kann das Risiko für
Ergotismus erhöhen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Die Einnahme von NeoCitran Grippe/Erkältung während der Schwangerschaft und Stillzeit ist
kontraindiziert.
Die Sicherheit von NeoCitran Grippe/Erkältung während der Schwangerschaft und Stillzeit wurde
nicht spezifisch untersucht. Die verfügbaren Daten der einzelnen Wirkstoffe werden folgend
aufgeführt.
Schwangerschaft
Paracetamol: Aufgrund epidemiologischer Studien gilt eine Paracetamol­Einnahme in korrekter
Dosierung während der Schwangerschaft bezüglich des Risikos von Funktions­ und Organschäden,
Missbildungen und Adaptationsstörungen z.Zt. als wenig bedenklich.
Pheniramin: Für Pheniramin liegen keine adäquaten tierischen oder humanen Reproduktions­,
Embryo­ oder Fetotoxizitätsdaten vor.
Phenylephrin: Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Phenylephrin bei Schwangeren vor.
Vasokonstriktion der Uterusgefässe und verminderte Uterusdurchblutung nach Anwendung von
Phenylephrin können zu einer fetalen Hypoxie führen.
In Abwesenheit von adäquaten Daten sollten Phenylephrin und Pheniramin während der
Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Ascorbinsäure: In tierexperimentellen Studien zeigten sich keine negativen Wirkungen von
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Arzneimittelinformation
Ascorbinsäure auf die embryo­fetale Entwicklung. Die Menge Ascorbinsäure, die in der maximalen
Tagesdosis von NeoCitran Grippe/Erkältung enthalten ist, wird in der Schwangerschaft als sicher
betrachtet.
Während der Schwangerschaft ist die Einnahme von NeoCitran Grippe/Erkältung kontraindiziert.
Stillzeit
Paracetamol tritt in die Muttermilch über, dies aber nicht in klinisch relevanten Mengen. Gemäss den
vorliegenden veröffentlichten Daten ist Stillen nicht kontraindiziert.
Pheniramin: Es liegen keine Daten zum Übertritt von Pheniramin in die Muttermilch vor.
Phenylephrin: Es liegen keine Daten zum Übertritt von Phenylephrin in die Muttermilch vor.
In Abwesenheit von adäquaten Daten sollten Phenylephrin und Pheniramin von stillenden Frauen
nicht eingenommen werden.
Ascorbinsäure: Ascorbinsäure wird in die Muttermilch ausgeschieden, erreicht aber eine
Sättigungskonzentration. Die Einnahme von Ascorbinsäure ist während dem Stillen möglich.
Während der Stillzeit ist NeoCitran Grippe/Erkältung kontraindiziert.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
NeoCitran Grippe/Erkältung kann Müdigkeit hervorrufen. Die Reaktionsfähigkeit kann verlangsamt
sein, was z.B. beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen zu beachten ist.
Unerwünschte Wirkungen
Nebenwirkungen sind nachstehend, nach Systemorganklasse und Häufigkeit geordnet, aufgeführt.
Häufigkeiten sind definiert als: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1'000
bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis <1/1'000), sehr selten (<1/10'000) oder nicht bekannt (auf
Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Blut und lymphatisches System
Selten: Allergisch bedingte Thrombozytopenie (bisweilen unter Ausbildung von Blutergüssen und
Blutungen), Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie.
Immunsystem
Selten: Allergische Reaktionen wie Quincke­Oedem (Angioödem), Atemnot, Bronchospasmus,
Schweissausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zu Schock.
Ein kleiner Teil (5–10%) der Patienten mit acetylsalicylsäure­induziertem Asthma oder anderen
Manifestationen einer sogenannten Acetylsalicyl­Intoleranz kann in ähnlicher Weise auch auf
Paracetamol reagieren (Analgetika­Asthma).
Unbekannt: anaphylaktische Reaktion.
Nervensystem
Häufig: Schläfrigkeit.
Selten: Benommenheit, Kopfschmerzen.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: Unruhe, Schlafstörungen.
Herz
Selten: Tachykardie, Palpitation, Hypertonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit und Erbrechen.
Selten: trockener Mund, Obstipation, Durchfall oder Völlegefühl.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Selten: erhöhte Leberenzyme.
Siehe auch unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Überdosierung».
Haut
Gelegentlich: Erythematöse, urtikarielle Hautreaktionen und Hautrötungen.
Selten: Hautausschlag, Pruritus.
Sehr seltene Fälle von schwerwiegenden Hautreaktionen wie Stevens­Johnson Syndrom und toxisch
epidermale Nekrolyse (Lyell Syndrom) wurden berichtet.
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Überdosierung
Im Falle einer Überdosierung mit NeoCitran Grippe/Erkältung werden die Symptome von einer
Überdosierung mit Paracetamol am bedeutendsten sein.
Paracetamol:
Eine unverzügliche medizinische Betreuung ist im Falle einer Überdosierung notwendig, auch wenn
die Symptome nicht präsent sind.
Bei einer akuten Überdosierung kann Paracetamol eine hepatotoxische Wirkung auslösen und bis zu
einer Lebernekrose führen. Eine Überdosierung, wie auch eine hohe Gesamtmenge erreicht über
einen längeren Zeitraum, kann eine Analgetika­induzierte Nephropathie mit irreversiblem
Leberversagen auslösen. Das Risiko einer Überdosierung besteht v.a. bei älteren Patienten, kleinen
Kindern, bei Patienten mit Lebererkrankungen, bei chronischem Alkoholmissbrauch, bei chronischer
Mangelernährung oder bei gleichzeitiger Einnahme von Enzyminduktoren.
Eine Überdosierung mit Paracetamol kann zu Leberversagen, Enzephalopathie, Koma und Tod
führen.
Nach oraler Einnahme von 7,5 g–10 g Paracetamol bei Erwachsenen und von 150–200 mg/kg
Körpergewicht beim Kind (bei prädisponierten Patienten wie z.B. solchen mit erhöhtem
Alkoholkonsum oder verminderter Glutathionreserve bei Nahrungskarenz schon in geringeren Dosen)
kommt es zu akuten Vergiftungserscheinungen an Zellen der Leber und des Nierentubulus in Form
von lebensgefährlichen Zellnekrosen.
Plasmakonzentrationen von >200 µg/ml nach 4 h, von >100 µg/ml nach 8 h, von >50 µg/ml nach 12 h
und von >30 µg/ml nach 15 h führen zu Leberschäden mit tödlichem Verlauf im Coma hepaticum. Die
Hepatotoxizität steht in direkter Abhängigkeit zur Plasmakonzentration.
Symptome
1. Phase (= 1. Tag)
Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Appetitlosigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl.
2. Phase (= 2. Tag)
Subjektive Besserung, Lebervergrösserung, erhöhte Transaminasewerte, erhöhte Bilirubinwerte,
Thromboplastinzeit verlängert.
3. Phase (= 3. Tag)
Transaminasewerte stark erhöht, Ikterus, Hypoglykämie, Leberkoma.
Akutes Nierenversagen mit akuter tubulärer Nekrose kann sich selbst bei Abwesenheit schwerer
Leberschäden entwickeln. Es gibt auch Berichte über Herzrhythmusstörungen und Pankreatitis.
Therapie
Eine wirksame Therapie sollte bereits bei Verdacht auf eine Intoxikation unverzüglich eingeleitet
werden und folgende Massnahmen umfassen:

Magenspülung (ist nur innerhalb der ersten 1 (–2) h sinnvoll), nachfolgend Verabreichung von
Aktivkohle.

Orale Gabe von N­Acetyl­Cystein oder Methionin. In Situationen, wo die orale Applikation des
Antidots nicht oder nicht gut möglich ist (z.B. durch heftiges Erbrechen, Bewusstseinstrübung),
kann N­Acetyl­Cystein intravenös verabreicht werden.

Paracetamol­Konzentration im Plasma messen (nicht früher als 4 h nach Einnahme).

Überwachung von Atmung und Kreislauf (kein Adrenalin!). Bei Konvulsionen (Krämpfen) kann
Diazepam verabreicht werden.
Pheniramin und Phenylephrin
Aufgrund der gegenseitigen Verstärkung der parasympatholytischen Wirkung des Antihistaminikums
und der sympathomimetischen Wirkung des Phenylephrins können folgende Symptome auftreten:
Schläfrigkeit, später Exzitation, besonders bei Kindern; Sehstörungen, Hautausschlag, Nausea,
Erbrechen, Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen, Koma, Krampfanfälle, Hypertonie und Bradykardie.
Ein spezifisches Antidot gibt es nicht. Es gelten die üblichen Notfallmassnahmen.
Stimulanzien sollten nicht verabreicht werden; bei einem Blutdruckabfall können Vasopressoren
gegeben werden.
Bei Hypertonie kann mit einem i.v. Alpha­Rezeptorenblocker behandelt werden. Bei Konvulsionen
(Krämpfen) kann Diazepam verabreicht werden.
Eigenschaften/Wirkungen
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ATC­Code: N02BE51
Wirkungsmechanismus
Paracetamol
Paracetamol ist ein Analgetikum und Antipyretikum mit zentraler und peripherer Wirkung. Der
Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt.
Der analgetische Wirkungsmechanismus beruht auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese, die
vorwiegend zentral und geringer auch peripher erfolgt. Die antipyretische Wirkung beruht auf einer
Hemmung des Effektes endogener Pyrogene auf das hypothalamische
Temperaturregulationszentrum.
Paracetamol verfügt über keine ausgeprägte antiphlogistische Wirkung und hat keinen Einfluss auf die
Hämostase oder die Magenschleimhaut.
Pheniramin­Maleat
Pheniramin ist ein H1­Rezeptor­Antagonist und wirkt sekretionshemmend. Es wirkt gegen die üblichen
allergischen Symptome, die mit einer Erkrankung der Atemwege verbunden sind. Es besitzt eine
mässig sedierende Wirkung und eine antimuskarinische Aktivität.
Phenylephrin
Phenylephrin ist ein sympathomimetisches Amin mit vorwiegend direkter Wirkung auf die alpha­
adrenergen Rezeptoren. Bei therapeutischer Dosierung zur Abschwellung der Nasenschleimhaut, ist
die Wirkung auf die kardialen beta­adrenergen­Rezeptoren und das ZNS gering. Durch
Vasokonstriktion wirkt es abschwellend auf die Nasenschleimhaut, Ödeme und Schwellung der
Nasenschleimhaut werden reduziert.
Ascorbinsäure
Ascorbinsäure (Vitamin C) hilft, den während Fieber und Grippe erhöhten Vitamin C­Bedarf zu
decken.
Pharmakokinetik
Paracetamol
Die Absorption von Paracetamol aus dem Magen­Darm­Trakt erfolgt rasch und fast vollständig, wobei
die höchsten Plasmakonzentrationen nach 30–60 Min. auftreten.
Paracetamol wird in die meisten Körperflüssigkeiten verteilt. Es passiert die Plazenta und tritt in die
Muttermilch über.
Die Plasmaproteinbindung ist bei therapeutischer Konzentration vernachlässigbar, steigt aber mit
zunehmender Konzentration.
Paracetamol wird hauptsächlich in der Leber durch Konjugation mit Glukuronsäure und Schwefelsäure
metabolisiert. Die Elimination erfolgt vor allem renal als Glukuronid­ und Sulfat­Konjugate.
Bei therapeutischen Dosen beträgt die Eliminationshalbwertszeit etwa 1–3 h.
Pheniramin­Maleat
Pheniramin­Maleat erreicht nach 1–2,5 h die maximale Plasmakonzentration, die Halbwertszeit beträgt
16–19 h. 70–83% der oralen Dosis werden unverändert oder als Metaboliten im Urin ausgeschieden.
Phenylephrin­Hydrochlorid
Phenylephrin hat nur eine beschränkte Bioverfügbarkeit aufgrund von ungleichmässiger Absorption im
Gastrointestinaltrakt und einem first­pass Effekt in Darm und Leber, der durch Monoaminooxidase
verursacht wird.
Die maximale Plasmakonzentration wird zwischen 45 Minuten und 2 Stunden erreicht und die
Plasmahalbwertszeit liegt zwischen 2 und 3 Stunden.
Die Elimination erfolgt renal und fast ausschliesslich als Sulfatkonjugat.
Ascorbinsäure
Ascorbinsäure (Vitamin C) wird aus dem Verdauungstrakt rasch und vollständig resorbiert und in alle
Körperzellen verteilt.
Die Plasmaproteinbindung beträgt 25%.
Überschüssiges, vom Körper nicht benötigtes Vitamin C, wird als Metabolit renal ausgeschieden.
Präklinische Daten
Es liegen keine präklinischen Studien mit NeoCitran Grippe/Erkältung vor. Paracetamol, Pheniramin­
Maleat, Phenylephrin­Hydrochlorid und Ascorbinsäure sind aber gut dokumentiert.
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Arzneimittelinformation
Paracetamol
Toxikologische Studien zeigten keine Effekte auf die Reproduktion und keine teratogene Wirkung bei
den mit Paracetamol behandelten Tieren.
In verschiedenen Untersuchungen wurde ein genotoxisches Potential festgestellt. Aufgrund der
mutmasslichen Mechanismen, welche diese Effekte auslösen, kann aber davon ausgegangen werden,
dass bei Dosen unterhalb bestimmter Grenzwerte keine genotoxischen Wirkungen auftreten, wobei
aber bei verminderter Glutathionreserve tiefere Schwellenwerte möglich sind. Die Schwellenwerte, ab
denen im Tierversuch eine genotoxische Wirkung gezeigt werden konnte, liegen jedoch klar im
toxischen Dosisbereich, welcher Leber­ und Knochenmarkschädigungen verursacht. Zudem sind
nicht­hepatotoxische Dosen (bis zu 300 mg/kg bei der Ratte und 1000 mg/kg bei der Maus) nicht
karzinogen.
Es kann deshalb praktisch ausgeschlossen werden, dass therapeutische Dosen eine genotoxische
oder karzinogene Wirkung haben.
Hohe Dosierungen können zu einer schweren Hepatotoxizität führen.
Pheniraminmaleat und Phenylephrin
Präklinische Daten zur akuten Toxizität, Toxizität nach wiederholter Gabe, Genotoxizität, Mutagenität
und Kanzerogenität liessen in den empfohlenen, therapeutischen Dosen keine spezielle Gefährdung
des Menschen erkennen.
Da zur Fertilität, embryonalen, fötalen und peri­ und postnatalen Toxizität nur ungenügende Daten
vorliegen, soll das Arzneimittel während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen
werden.
Ascorbinsäure
In subchronischen und chronischen Untersuchungen an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf
substanzbedingte Effekte.
In Langzeituntersuchungen an Mäusen wurden keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial
beobachtet.
Prüfungen an Zellkulturen bzw. im Tierversuch ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung
im therapeutischen Dosisbereich.
Untersuchungen an zwei Tierspezies in täglichen Dosen von 150, 200, 500 und 1000 mg/kg
Körpergewicht ergaben keine fetotoxischen Effekte.
Sonstige Hinweise
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Paracetamol kann Harnsäure­Tests mit Phosphorwolframsäure beeinflussen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet
werden.
Lagerungshinweise
Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Bei Raumtemperatur (15­25 °C) lagern.
Zulassungsnummer
47346 (Swissmedic).
Packungen
NeoCitran Grippe/Erkältung Erwachsene, Pulver, 12 Beutel. [C]
Zulassungsinhaberin
Novartis Consumer Health Schweiz AG, Risch.
Stand der Information
Dezember 2014.
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