Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Zürcher Definitionen und Notizen von Hobbes bis Simmel Deduktiv-axiomatisch; sofort erkennen, aus Allgemeinem etwas Einzelnes erklären Induktiv-empirisch, aus der Praxis entnommen vom einzelnen auf das Ganze schliessen Holismus; Einzelerscheinung lässt sich nur aufgrund des Ganzen erklären, das Individuelle handeln wird erst aus den Werten und Normen der Gesellschaft erschliessbar Nomothetisch; Wissenschaften, vor allem Naturwissenschaften, deren Ziel es ist, ein Gesetz zu finden Idiographisch; vor allem einzelne Phänomene werden beschrieben, die sich nicht standardisieren lassen, Biographien, Kulturformen , ist hauptsächlich in den Naturwissenschaften anzutreffen. Methodologischer Individualismus; sämtliche Tätigkeiten werden auf Individuelles Handeln zurückgeführt und damit erschlossen Positivismus, wertfreies Schildern von Zuständen, Utilitarismus; -> Jeremy Bentham ,gut ist was nützt Szientismus Historismus, jede Epoche ist eigen, historisch gewachsene Strukturen sind zu beachten, Geschichte als Leitdisziplin, wobei auch der Geschichte rationales zugrunde liegt Enzyklopädische Nullhypothese ( Handlungen sind Zweckrational also von aussen Nachvollziehbar ) Sinn adäquat Kausal adäquat Soziologische Schulen und Ihre Vertreter Struktur / Funktion und Funktionalismus Formale Soziologie Handlungstheorie Marxistische Soziologie und Kritische Theorie Wissenssoziologie Sozialdarwinismus Comte, Durkheim Georg Simmel Tönnies, Weber Marx Marx Spencer -1- Thomas Hobbes Stichwortliste Behemoth Naturzustand Leviathan durch Herrschaftsgewallt vermittelte Ordnung Recht auf alles Freiheit Furcht Krieg alle gegen alle Gesetze Verpflichtung Sicherheit durch Herrschaftsgewallt gesicherter Frieden ► deduktiv-axiomatische Theorie, Natur und Gesellschaft als Res extensa = Geometrischer Körper dessenVolumen exakt vermessen werden kann Hobbes Cartesianischer Konstruktivismus; aristotelsich-scholatische Tradition Mensch als Teil der Schöpfung der Natur statische Einfügung in die vorgegebene Ordnung Mensch wesenbestimmt Natur der Kunst / Konstruktion überlegen Res Cognitas -> Natur neues Wissenschaftsverständnis Mensch ausserhalb von Gesellschaft und Natur matter in motion Mensch ist Schöpfer seiner selbst Kunst / Konstruktion der Natur überlegen Res Extensa -> Natur Schottische Aufklärung Entwurf einer Integrierten Sozialwissenschaft Thomas Hobbes Wissenschaftsverständnis deduktiv axiomatisch analytisch abstrakt ahistorisch Rationalismus Naturgesetze Schottische Moralphilosophie induktiv empirisch empirisch konkret historisch Empirismus Empirische Regelmässigkeiten „soziale Gesetzmässigkeiten“ Analyseeinheit Individuum/Subjekt Handlungszusammenhang Ordnungsprinzip Ratio/Vernunft Kalkulierte Interessen Staat/Herrschaft/Zwang/Macht Empathie/Wertschätzung Wechselseitige Orientierung Zivilgesellschaft Gesellschaftsverständnis Gesellschaft als Natur- oder Vernunftzusammenhang ► Konflikt Gesellschafts- als Handlungszusammenhang ► Konsens/harmonie -2- Adam Smith & Co. „Philosophical Radicals“ A.S. Grundkonzepte; Sympathy ( Nachempfinden, eine Empathie ) Impartial Spectator ( Neutraler Zuschauer, generalized other, Konstrukt ) Perspektiven- und Rollenwechsel, Selbstreflexion via Impartial Spectator Modesty, Prudence, Justice, Benevolence -> Mittelstand als Staatstragende Schicht Handeln als selbstreflektiver Prozess, ermöglicht via den generalized other das Entstehen sowie die Objektivierung von Werturteilen / Moral Wirtschaft Invisible Hand, Selbstregulation des Marktes -> Angebot und Nachfrage werden von einer unsichtbaren Hand selbst gelenkt, so dass eine optimale Ressourcen Allokation geschieht Wertschöpfung geschieht durch die Arbeit ( Arbeitsteilung ) und das Kapital -> Folge der Arbeitteilung ist aber eine zunehmende Verarmung und Verdummung der Massen, dagegen der Staat eingreifen soll Staat hat sonst die Funktion eines Nachtwächterstaates, sichert freien ungehinderten Marktzutritt und sorgt für Rechtssicherheit Kritik an der Physiokratie, für die Natur allein wertschöpfend ist Physiokraten Adam Smith Laisser faire, laisser aller Selbstregulation führt zum Gleichgewicht Voraussetzung für eine opt. Gesellschaft ist die AT Mehrwert entsteht durch AT Arbeitszerlegung in einfache Schritte führt zu tiefen Löhnen und Einsatz von Kapital Natur ist die Quelle allen Reichtums Rohstoffe schaffen den Mehrwert Deshalb ist die Landwirtschaft allein produktiv, andere Klassen transformieren nur den von der LW geschaffenen Mehrwert 3 Klassengesellschaft: ►Produktive Klasse; Bauern und Pächter ►Sterile Klasse; Handel, HW, DL , Kap. Konsumiert und transformiert ►Disponible Klasse; Adel und Klerus Konsumiert nur Wegen AT-> Pauperismus >Verdummung der Bevölkerung-> Staat muss Erziehung und soziale Aufgaben übernehmen, da v.a untere Klassen unter der AT leiden Polizei und Gesetz braucht es wegen der herrschenden Ungleichheit A.S. pro Mittelklasse; Gesellschaftstragende Schicht; Modesty und Gentlemantugenden Herkunft UK Industriegesellschaft Herkunft frz. Agrargesellschaft -3- ► David Ricardo; Theorien; Arbeitswerttheorie auf die sich Marx später bezog, natürlicher Preis Unterscheidet wie A.S zwischen Seltenheitsgütern und beliebig Reproduzierbaren Gütern, Preis der der Seltenheitsgüter hängt von der Nachfrage ab, der Preis der beliebig reproduzierbaren Güter von der zu ihrer Erstellung benötigten relativen Arbeitsmenge. Der Arbeitswert eines Gutes ist der natürliche Preis, um den der Marktpreis (ermittelt via Angebot und Nachfrage) schwankt. Der Durchschnittslohn oder natürliche Lohn tendiert zum jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Existenzminimum. Ziel der Produktion von Gütern ist nicht wie bei A.S die Konsumption ( d.h. die Versorgung des Marktes mit Gütern ) sondern der Profit. ► Thomas Robert Malthus; Theorien; Erkannte, dass die Bevölkerung in einer exponentiellen Progression ansteigt (Yx) und die Nahrungsmittelproduktion hingegen nur in einer linearen Progression (X+X..) er leitete daraus ab dass, der Bevölkerungsüberschuss Ursache der Sozialen Probleme ist. Er widersprach den Physiokraten, die den Menschen als Ressource zur Ausbeutung der Natur sahen. In voller Freiheit vermehre sich der Mensch unbegrenzt, allein der Verstand schaffe eine Begrenzung, „soll ich Kinder Haben die ich nicht ernähren kann ?“ Proletarier vermehren sich nur so lange bis sie völlig verarmt sind, deshalb forderte er die Armut und die Arbeitslosigkeit so unbequem wie möglich zu machen, um der Bevölkerungsexplosion einen Riegel zu schieben. Die Reproduktionskosten bestimmen den Lohn, bei mehr Lohn wird dieser durch das Gesellschaftswachstum aufgefressen, eine Konsumfähige Klasse ist aber nötig um die Wirtschaft in Gang zu halten. Die wachsenden Armen verbrauchen den Überschuss der Fleissigen. Infolge dessen wurde in UK die Arbeitsgesetzgebung reformiert, was zu einem Rückschritt in den Gesellschaftstheorien führte, anstelle von Empirische Beobachtungen wurden Biologische Theorien konstruiert. Dies war die moralische Rechtfertigung des Existenzkampfes, beeinflusste Darwin und Spencer. ► Jeremy Bentham; Theorien; Die Natur hat den Menschen unter die Herrschaft von Schmerz ( pain ) und Lust ( pleasure ) gestellt. Ziel des Menschen ist die Steigerung seiner Lust, sowie die Minderung von Schmerz. Die Aufgabe der Politik ist es möglichst vielen Leuten Lust bereiten und den Schmerz zu reduzieren, sie ist jedoch berechtigt Menschen zu einem sittlichen Leben anzuhalten. Er begründete den Utilitarismus, gut ist was nützlich ist, nützlich ist was den Schmerz reduziert und die Lust steigert. Die utilitaristische Ethik prägte als Denkprinzip und Deutungsmuster die Wirtschaftswissenschaften , das öffentlicher Recht und die Sozialpolitische Praxis Englands massgeblich -4- Veränderung der Alteuropäischengesellschaft von 1750 -1850 Alteuropäische Gesellschaft 1750 Gemeinschaft nach Tönnies fair price Subsistenzwirtschaft / integrierte Ökonomie / Koorporation Ständisch - korperativ Alte Rechte und Pflichten Bürgerliche Gesellschaft 1850 Gesellschaft Marktpreis Marktwirtschaft / Entfremdung von der Arbeit / Arbeitsteilung Konkurrenz Individualistisch – kompetitiv Vertrag und Individueller Grundbesitz Isidore Auguste Marie Xavier Comte Spätphysiokrat, amtete als Sekretär von St. Simeon dem grossen Physiokraten, bediente sich in seinem Theorienschatz, beispielsweise mit dem tableau économique Grundkonzepte; Idee der Soziologie; Begründete als erster die Soziologie als eigene Disziplin, die Soziologie sollte die Existenz und die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft untersuchen, da dazu weder die philosophische Abstraktion noch die schlichte Gleichsetzung mit der Natur in der Lage seien. Soziologie als Menschenwissenschaft. Sein Ziel war es eine Universale Lehre zu schaffen, die universelle Gültigkeit habe um so das ganze enzyklopädische Wissen zusammenzufassen ( Synthese des Wissens ) Ein Teil der Gesellschaft kann nur begriffen werden wenn die Gesellschaft als Ganzes begriffen worden ist. Die Soziologie verwendet historische Methoden, sie verknüpft gesellschaftliche relevantes, nur so können Strukturzusammenhänge erklärt werden. Seine Idee der Soziologie kann als Evolutionslehre oder holistische Gesellschaftslehre bezeichnet werden. Dynamik und Statik; die Grundgestaltung der Gesellschaft in ihrer geschichtlichen Entwicklung , durch die Kräfte des Fortschritts ( Dynamik ) und die Kräfte der Ordnung ( Statik ). Die Herausforderung besteht darin die dynamische Prozesse des Fortschritts in eine Ordnung zu integrieren, ein Fliessgleichgewicht zwischen Fortschritt ( Veränderung ) und Ordnung zu finden. Die Leute die diese Ordnung fänden seien die Soziologen, da die zukünftige Ordnung im Entwicklungsprozess ( Drei Stadien Gesetz ) vorgegeben sei. Er hat die Soziologie wird nicht als prophetische Wissenschaft verstanden, sie könne nicht die Zukunft voraussagen, jedoch könne sie die Einsicht in den Geschichtsverlauf geben und so sie „Geburtswehen“ einer Gesellschaft vereinfachen, sie wird wirkungsmächtig. „Savoir pour prévoir pour pouvoir “ Dreistadien Gesetz; die Entwicklung der Menschen und der Gesellschaft geht simultan vonstatten ( Ontogenese entspricht der Philogenese und umgekehrt ) sie lässt sich in drei Abschnitte, Stadien einteilen. 1. Theologisch-Fiktives Stadium; natürliche Erscheinungen werden als Folgen von übernatürlichen Kräften und Wesen erklärt, Polytheismus ist anfänglich vorherrschend, nach und nach entwickelt sich ein und ein kirchlich monotheistisch Geprägtes Gottheitsbild. Die Phänomene werden nun mit Hilfe von göttlichen Gesetzmässigkeiten erklärt. Feudalistische Ordnung -5- 2. Metaphysisch-Abstraktes Stadium; einzelne Wissenschaften, v.a. Naturwissenschaften werden vermehrt positivviert, d.h. sie fügen sich die holistische Universaltheorie von Comte ein. Vernunft und Substanz werden als „Leitgedanken“ akzeptiert wobei in sozialen Belangen immer noch die Phantasie und nicht die Beobachtung erkenntnisgewinnend ist. 3. Wissenschaftlich-Positives Stadium; letztes aller möglichen Stadien, alle Wissenschaften sind positiv geworden, als Krönung entsteht die Soziologie. Aufgrund der Beobachtungen zwischen den Erscheinungen werden Gesetze und Regelmässigkeiten der Gesellschaft Nachgewiesen. Die Positivität drückt sich durch die Verbannung des Absoluten aus der Wissenschaft und die Unwahndelbarkeit der Naturgesetze aus. Stadium Denkphase Theologisch Kindheit Metaphysisch Adoleszenz Wissenschaftlich Erwachsenenphase Denkart Imaginär-fiktiv Anspruch Zeitphänomen Elite Absolute Synthese Ausgangspunkt Theologen - Militär Abstrakt, negativ, kritisch Keine Synthese Übergang Metaphysiker – Juristen Auf Tatsachen bezogen, positiv Relative Erkenntnis Endstadium Gelehrte Unternehmer Herrschaft Regierungsform Militärisch, Theokratie legalistisch Übergangsform, Anarchie Industriell Soziokratie Religion Fetischismus, Polyund Monotheismus Skeptizismus Soziokratie Enzyklopädisches Gesetz; man kann dieses Gesetz das eine Rangordnung der Wissenschaften formuliert auch den eigentlichen Kern der Wissenschaftstheorie bei Comte nennen. Die Rangordnung der Wissenschaften wird gleichzeitig als notwendige Abfolge der Entstehung von Wissen verstanden. Das Wissen über die Welt ist theoretisch angeleitet und hängt von Erfahrungen ab. Im Entwicklungsprozess positivviert die Menschheit die Kategorien des Denkens ( Theorie ) und des Erkennens ( Methoden ), d.h. in Theorie und Methoden werden Gesetze formuliert, eine Prozesshaftigkeit erkannt. Jede Wissenschaft hat Ihre Methoden mit Hilfe derer sie zu ihren Erkenntnissen kommt, so hat die rein abstrakte Mathematik nur die Logik als Instrument die konkrete Mathematik ( Geometrie ) die Beobachtung. Die Soziologie fungiert für als positivistischste aller Wissenschaften da sie alle Methoden vereint ( Beobachtung, Experiment, Klassifikation, vergleich ) und zusätzlich noch die historische Methode einführt, was zu ihrer Krönung führt. Positivismus als Zeitdiagnose; seit 1789 herrschte in Frankreich eine permanente Revolution. Ein steter Kampf zwischen den Kräften der Restauration ( Statik ) und den Kräften der Revolution ( Dynamik ). Die Kräfte der Restauration vermögen keine Ordnung zu begründen, da sie ohne Erfolg gegen die Zeit und den natürlichen Entwicklungsprozess bloss die alte Ordnung wiedereinsetzen wollte -> Stehen für Statik in dem Geschichtsprozess Die Kräfte der Revolution vermögen keine neue Ordnung begründen, da sie dem negativen bzw. kritischen Zeitalter entstammen, bestehendes im Namen abstrakter Vernunftprinzipien ( z. B. Gleichheit ) nur kritisieren und zu zerstören vermögen. -6- Die positivistische Philosophie / Soziologie als Wissenschaft später als Glaubenslehre bietet da eine Lösung an. Sie vermag das Gleichgewicht zwischen Dynamik und Statik herstellen. Durch ihre Kapazität die „Tatsachen“ zu erkennen ( positives Wissen über die Gesellschaft und die Geschichte ) kann sie die Elemente einer neuen Ordnung bestimmen und damit einen positiven statt kritischen Beitrag leisten Der positivistische Ordnungsvorschlag: -consensus ( aka Fliessgleichgewicht ) und neue Religion statt Aufklärungskritik - autoritative „classe dirigente“ aus Künstlern und Denkern ( Dynamik ? ) statt Demo kratie ( Statik ? ). - funktionale Ungleichheit und Hierarchie statt Gleichheit Karl Marx Denktradition; Arbeitswerttheorie nach David Ricardo, der natürliche Preis eines Alltagsgutes hängt von der zur Erstellung benötigten Arbeitsmenge ab. Kritische Theorie; Schein ist nicht gleich Sein, das Materielle bestimmt das Bewusstsein, Mensch definiert sich durch seine Arbeit, Kritik an Hegel und dem deutschen Idealismus, der besagt, dass Alttagserfahrungen in philosophische Erkenntnis umgesetzt wird, der Mensch sich in einer eine Steten Dialektik befindet. Dialektik nach Hegel; Man hat eine Idee – eine These, entwirft dazu eine Gegenidee – Antithese und das Substrat der Beiden Ideen ist die Synthese, zu dieser Synthese entwirft man erneut eine Antithese, ein ewiger Prozess den man durchläuft Grundbegriffe nach Marx: Überbau; Gesamtheit der für eine bestimmte Gesellschaft charakteristischen Ideen und Institutionen (Bd. Rechts- und Bildungswesen ) die als Spiegel der objektiv gegebenen Produktionsverhältnisse d.h der materiellen Basis ( wer besitzt was und wieviel ) einer Gesellschaft aufgefasst wird. Produktivkräfte; Produktionsmittel wie Werkzeuge, Maschinen, aber auch Boden und Kapital, eingeschlossen der menschlichen Arbeitskraft. Produktionsverhältnisse; Beschreiben die Art der jeweiligen ökonomischen und sozialen Beziehungen der Menschen zueinander, welche Form der Arbeitsteilung besteht, wie die Eigentumsverhältnisse an den Produktionsmittel aussehen, generell unter welchen Bedingungen ein Arbeiter seine Arbeitsleistung erbringt. Marxes Thesen; Die ungleiche Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel führen zu zwei, in sich homogenen aber fundamental entgegengesetzten Interessengruppen. Proletarier und Kapitalisten Durch die Strategie der Gewinnmaximierung profitieren die Kapitalisten, von dem vom Arbeiter geschaffenen Mehrwert, parallel zu diesem Konzept läuft die zunehmende Verelendung der Massen Die Kapitalistische Klasse ist wegen ihrer ökonomischen Macht in der Lage den Staat zu kontrollieren Durch fehlendes Klassenbewusstsein der Proletarier, die vor dem Staat Resignieren wird der Prozess ermöglicht und verstärkt Dies führt zu einem Klassenkampf in zwei Phasen; erst Kampf ohne entwickeltes Klassenbewusstsein, darauf folgt bewusster Kampf mit dem Ziel der Kontrolle über die Produktionsmittel, dieser Kampf führt zu sozialistischen Revolution Dialektischer Materialismus, Basis bestimmt den Überbau ( Primat des Materiellen ), Idee der Geschichtlichkeit und der Prozesshaftigkeit des Sozialen, dank der Dialektik eine stete Entwicklung. -7- Ein Moment kann nicht Isoliert betrachtet werden, sondern stets nur im Bezug auf das Andere bestimmt werden. Blosse Typisierung der Erscheinungen ( Modelle/Abstraktionen ) führen bloss zu Trugbildern, die Dialektik ist zu komplex, d.h. die Erscheinungsformen eines Gegenstandes und sein tatsächliches Sein sind nicht identisch: die eigentlichen Elementaren Sachverhalte die hinter einer Erscheinung stehen müssen historisch analytisch rekonstruiert werden, was war die Urthese ? Historischer Materialismus, Grundprinzip Klassenkampf, zwangsläufige Entwicklung zur Klassenlosen Gesellschaft Jede Gesellschaftsanalyse muss an der materiellen Basis beginnen, der Gesellschaftliche Wandel entsteht aus der Dialektik der Geschichte, die Geschichte der Gesellschaft ist eine Geschichte von Klassenkämpfen. Entwicklung der Gesellschaft; Gesellschaftsform Eigentums- und Verkehrsform Archaische Gemeinschaften Stammeseigentum / zufälliger Gütertausch Sklavenhaltergesellschaft Sippen haben Privateigentum am Boden und Personen / Ausdehnung des Gütertauschs Feudalismus Die Produzenten haben ein Tributpflichtiges Eigentum an den Produktionsmitteln/ Gütertausch zwischen Stadt und Land Kapitalismus Privateigentum an den Produktionsmitteln, Trennung des Produzenten von den Produktionsmitteln / Markt, Waren, Tauschwerte Produktionsverhältnisse stehen im Widerspruch mit den Produktivkräften Widersprüche führen zu Klassenkämpfen, in denen sich die Unterdrückte Klasse, die durch die Produktionsverhältnisse benachteiligt ist erhebt Jede Gesellschaftsform verfügt über innere Widersprüche die sich durch Revolutionen auflösen Bezug auf die Arbeitswerttheorie von Ricardo, mit dem Unterschied, dass der Mehrwert der geschaffen wird von Kapitalisten/Besitzer der Produktionsmittel einbehalten wird, d.h, dass der Arbeiter unbezahlten Mehrwert schafft Religion dient dazu diesen Misstand zu Verschleiern, die Menschen zu betäuben, dass sie diese Ungerechtigkeit nicht bemerken -> Opium für das Volk Im finalen Klassenkampf gewinnen die Proletarier, die Arbeit wird kollektiviert, Abschaffung des Privateigentums, Kommunismus und Staats- und Klassenlose Gesellschaft Entfremdung; Ursachen Privateigentum an den Produktionsmitteln Kapitalistisch – Industrielle Arbeitsteilung Arbeit ist eine Ware ( Tauschwert ) unter Anderen -8- Konkrete - nützliche Arbeit Qualität Gebrauchswert Gut ( früher) Abstrakte Arbeit Quantität Tauschwert Ware Auf Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet Auf Profit / Gewinn ausgerichtet Freiheit / Arbeit ist selbstbestimmt Selbstverwirklichung in der Arbeit Sein Zwang / Diktat der Waren Entfremdung Schein ( heute ) Herbert Spencer Er gilt als einer der Positivisten und Propheten des individuellen Liberalismus des 19. Jh., er versuchte als letzter mit seinen Lehren ein grosser Entwurf zu schaffen, mit der Soziologie eine Synthese aller Wissenschaften konstruieren. Seine Theorien der Synthetischen Philosophie lassen sich als fortschrittlich – utilitaristisch bezeichnen. Diese erste Form der naturwissenschaftlich orientierter Wissenschaft im 18. und 19. Jh. sah sich als Gegengewicht sowohl zu Philosophie als auch zu Absolutismus. Die naturwissenschaftliche Prägung äussert sich insbesondere in seiner Methode er versuchte soziale Theorien stets mit einem Analogieschluss aus der Biologie zu begründen Bei Comte war die Entwicklung und das Wachstum des Wissens zentral, bei Marx die Entwicklung der Produktionsmittel so war bei Spencer der Organismusbegriff im Mittelpunkt, eine systematische Sicht der Gesellschaft. Theorien; Synthetische Philosophie; eine systematische Anwendung der Evolutionstheorie von Charles Darwin auf alle Wissensgebiete mit dem Ziel, eine methodisch einheitliche, empirisch fundierte philosophische Theorie ( Synthetische Philosophie ) zu finden. Jeder Organismus versucht zu überleben, dafür aber ist ein Gleichgewicht ( Interaktion und Gleichgewicht der Austauschbeziehungen) zwischen dem Organismus und der Umwelt notwendig. Dieses Gleichgewicht ist aber labil, deswegen ist der Organismus ständig damit beschäftigt, Differenzierungen nach innen und nach aussen vorzunehmen, um das jeweilige Gleichgewicht zu erhalten. Diesen Prozess nennt Spencer den Kampf ums Dasein oder „ survival of the fittest “ Bsp. Uni Unterlagenbeschaffung; ich habe Mitschriften Zusammenfassungen etc. erhalten und verteile meine eigenen, ein ständiges „dealen“ mit Unterlagen ist im Gange, nur wer am besten dealt ist wirklich optimal auf eine Prüfung vorbereitet. Das Evolutionsgesetz beschreibt die Entwicklung von unstrukturierter Homogenität zu einer strukturierten Heterogenität, dieses Gesetz überträgt Spencer nun auf die Gesellschaft und ihre Entwicklung. Er versteht Gesellschaft als Organismus der sich ebenso im alltäglichen Kampf ums überleben beweisen muss. Spencer teilt die soziale Evolution in zwei verschiedene Phasen ein, in eine militärische und in eine industrielle. Militärische Gesellschaftsformen und industrielle Gesellschaftsformen sind zwei Pole, die in allen Gesellschaften existieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sind. -9- Militärische Gesellschaften relativ einheitliche Glaubenssysteme soziale Beziehungen der Menschen verbunden mit Zwang und Gewalt Staat den Individuen vorangestellt, Individuen sind für den Staat da Industrielle Gesellschaften komplexe Glaubenssysteme soziale Beziehungen entstehen nach dem Prinzip der Freiwilligkeit Individuen stehen über dem Staat, Staat für Individuen da Der Wandel zu einer Strukturierten Heterogenität der eine fortschreitende Differenzierung der Gleichförmigen Teile (Arbeitende Bevölkerung ) mit sich bringt führt dazu dass sie jeweils in einer dynamischen Gesellschaft neu integriert werden müssen, was soziale Strukturen und Ungleichheiten erklärt und legitimiert. Mittel dieser Ausdifferenzierung ist die Arbeitteilung, sie erleichtert die Ressourcenbeschaffung, gibt jedem Individuum die Möglichkeit sich in eine heterogene Gesellschaft einzupassen. Mit steigendem Grad der Individualisierung und Spezialisierung steigt die Produktivität und die Gesellschaft gewinnt mehr Handlungsspielraum. In einer stark militärischen Gesellschaft müssen Handlungsräume ( Bürgerrechte, Rechtssicherheit ) erzwungen werden, in eher industriellen Gesellschaften hingegen sind die Handlungsräume durch Verträge, Recht und Ethik gegeben. Liberale Gesellschaften ersetzen durch Freihandel und Verträge den Krieg und ein stückweit auch den Staat und die militärische Kontrolle. Aus dieser Optik ist klar warum das Bürgertum hinter den Ideen von Spencer stand, so argumentierte Spencer, dass die Evolution auch im Sozialen die stärksten und Lebenstüchtigsten übrig lasse, dieser Ausleseprozess zu einer besseren Gesellschaft führt, die natürliche Auslese zu einer höheren Lebensform verhelfe. Die damalige Sozialpolitik der Englischen Regierung war ihm ein Greuel, er war „Hardcore Darwinist“ und meinte, dass so das Elend nur auf weitere Generationen verschleppt werde und mit diesen Thesen avancierte er zum Chefideologe des viktorianischen Englands. Emile Durkheim Mit Emile Durckheim tritt der erste Fachwissenschaftler in der Geschichte der Soziologie in die Arena. Durkheim war Soziologe aus wissenschaftlichen wie auch aus politischen Gründen. Neben den Naturwissenschaften und den schönen Künsten trat nun als dritte Kraft die Soziologie hinzu. Die Versuche eine Einheit der Wissenschaften zu finden waren damit beendet. Durkheim gründete eine eng vernetzte Schule nach dem Prinzip der Kommunistischen Zellen, und schrieb ein in sich geschlossenes Werk. Was in seiner Zeitschrift Anée Sociologique publiziert wurde musste von anerkannten Koryphäen der jeweiligen Gebiete der Gesellschaftswissenschaften verfasst worden sein und den von ihm aufgestellten Theorien nicht widersprechen. Diese Experten ihres Fachs brachten jeweils soziologische Perspektiven in Ihren Fachbereich. Gesellschaftsentwicklung in Frankreich ausgelassen Theorien; Faits sociaux; Da die Soziologie einen eigenen Gegenstandsbereich brauchte verfasste Durkheim die Faits sociaux, eine Theoriensammlung die seiner Auffassung von Soziologie als Gesellschaftswissenschaft widerspiegelte 1. Externalität; unabhängig vom Individuum tun wir etwas, weil es sozial richtig ist, wir machen Dinge die wir nicht unbedingt wollen. Die faits sociaux sind - 10 - dem Individuum äusserlich, gehen den Individuen zeitlich voran und überdauern diese. 2. Beobachtbar; Faits sociaux sind aufgrund ihrer Externalität objektiv und beobachtbar und darum auch messbar. 3. Zwang; da die faits sociaux dem Wünschen und dem Wollen entzogen sind, d. h. wir tun Dinge die wir nicht unbedingt wollen da uns die Gesellschaft sonst sanktionieren würde ( Gesellschaft ist ja nicht unbedingt gewollt ), sind diese zwingend. 4. Sui Generis; da die Soziologie einen eigenen Gegenstandesbereich bildet Soziales muss durch Soziales erklärt werden. Soziales ist allgemein verbreitet, es ist in jedem Teil, weil es im Ganzen ist, und es ist nicht im Ganzen weil es in den Teilen ist. Soziologie als moralische Wissenschaft und als Wissenschaft der Moral. Sie untersucht moralische Vorstellungen wie sie auch die moralischen Vorstellungen der Wissenschaft und Gesellschaft begründet, die Moral war wichtig für die 3 Republik, da Kirche und Konservative ausgeschlossen waren und die Werte der Gesellschaft neu begründet werden mussten, insbesondere in der Zeit in der sich Arbeiterschaft und Bürgertum bekämpften ( Germinal Zola ). Arbeitsteilung; die Arbeitsteilung wird zu dem integrationsvermittelnden Medium, Arbeitsteilung so eine moralische Dimension, die Zusammenarbeit in arbeitteiligen Gesellschaften hat ihre eigene Moralität, da sie die Rolle übernimmt die früher das Kollektivbewusstsein inne hatte. Der Grund für die Arbeitsteilung nach Durkheim war, das Bevölkerungswachstum. Wenn die Bevölkerung steigt so nimmt die Konkurrenz zu, darum muss die Arbeitteilung die Gesellschaft erhalten, den Frieden sichern. Das Gebiet der Arbeitteilung war bisher von Ökonomen dominiert, die Begründungen waren individualistisch. Durkheim wollte aufzeigen, dass die Arbeitsteilung nicht vom Indivi duum ausgeht, eine Kritik an den Utilitaristen v.a. Smith und Spencer. Entwicklung der Gesellschaft. Solidarität; Form der Sozilabilität ( Sozialverhalten ) Mechanische Solidarität Segmentierte Gesellschaft Clans und Horden repressives Recht, Strafrecht Wenig Interpendenzen Bevölkerungszahl ist gering Ausgeprägtes Kollektivbewusstsein, intensivst entwickelt Gesellschaft steht für Individuum im Vordergrund Organische Solidarität Arbeitsteilige Gesellschaft Hohe, differenzierte Bevölkerung Organe der Gesellschaft, grosse Märkte und Städte restitutives Recht Kollektivbewusst sein nicht ausgeprägt Eigeninitiative und Reflexion, Religion tritt in den Hintergrund Kollektivbewusstsein abstrakt und allgemein, nicht mehr Überlebensgemeinschaft, eher Gesellsch. mit gemeinsamen Werten - 11 - Mechanische Solidarität Monosegmentäre Gesellschaften, soziale Aggregate Horde, Clan Homogenität Kommunismus Ähnlichkeit des Denkens Gemeinsame Überzeugungen ( Kollektives Bewusstsein ) durch Gleichheit gegeben KB ist äusserlich ( Rituale ) und Zwingend für alle Glaube Hohe Intensität des KB Negative Solidarität / Ausschluss Strafrecht Solidarität durch Ähnlichkeit Kollektiv Symbole Repräsentationen, Werte Moral Einheit der Formen Regelhaftigkeit Dauerhaftigkeit Sakral -> bspw. Religion ist gesellschaftsbildend, man kommt für gleiche Werte zusammen Kategorien und Konzepte Theologie und Wissenschaft Orientierungswissen Organische Solidarität „zusammengesetzte Gesellschaften“ Stamm, Stände, Nation Heterogenität Individualismus Individualisierung des Denkens Normative Integration funktional Differenzierter Gruppen und Individuen KB ist internalisiert ( Zwang ) und individuell reflektiert Konsens Restitutive Durchsetzung des KB Positive Solidarität / normative Integration Zivil und Vertragsrecht Solidarität durch Recht Individuum Bedürfnisse, Zwecke, Neigungen, Vielfalt individueller Zwecksetzungen und Handlungsleitender Motive Spontaneität Wechsel und Abfolge Profan -> Indiv. Ideen und Vorstellungen Wahrnehmung und Empfindung Technik und Know How Handlungswissen Durkheim Methodologisch; Um zu einer allgemein gültigen Theorie des sozialen zu gelangen sind die kollektiven Phänomene von den individuellen Erscheinungen zu trennen. Soziale Tatsachen führen ein Eigenleben, sind eine Wirklichkeit eigener Art ( Sui Generis ) da sie die Fähigkeiten haben auf Menschen einen äusseren Zwang auszuüben Man muss Soziales durch Soziales erklären ( nicht durch „Natur“ oder „Psyche“ ) Durkheim inhaltlich Kurzfassung; Die Objektivität des sozialen Geschehens gelangt im Kollektivbewusstsein zum Ausdruck; in der Gesamtheit der Glaubensvorstellungen und Gefühle der, die allen Mitgliedern der Gesellschaft gemeinsam sind. Individuen unterliegen daher der kollektiven Kontrolle; in der mechanischen Solidarität durch direkten Zwang, in der organischen Solidarität aufgrund des Zusammenhangs der einzelnen Teile. - 12 - Störungen des Kollektivbewusstseins führen zu der Gefahr der Anomie ( Wertelosigkeit, Orientierungslosigkeit, Normerosion ) Von der Norm abweichendes Verhalten ist jedoch für jede Gesellschaft Normal und notwendig, da hierbei die Macht der Institutionen und der Gesellschaft erkennbar sei. Das Verbrechen ist die Bedingung dafür, dass das moralische Bewusstsein aufrecht erhalten wird. Durkheim Fragmente; Für Durkheim übernimmt die Arbeitsteilung die Aufgabe des Leviathans Antihumanistisch; Mensch bloss träger des Sozialen Antimechanisch; Teile erklären das Ganze nicht Antikonstruktivistisch; das Soziale ist keine menschliche Schöpfung Durkheim vs. Spencer; + Bevölkerungswachstum steht am Anfang der Arbeitsteilung - ohne Arbeitsteilung gäbe es einen Krieg alle gegen alle, AT dient primär dem Erhalt der Gesellschaft als Ganzes D’heim: Je mehr materielle Dichte ($) -> Moralität steigt Spencer: Je mehr materielle Dichte ($) -> Moralität sinkt Ferdinand Tönnies Ein weiterer Positivist der mit der Soziologie eine Einzelwissenschaft, parallel zu Durkheim zu begründen versuchte. Er setzte sich mit den aktuellen und geistigen Strömungen des Kommunismus und Sozialismus auseinander. Er doktorierte über Hobbes was seine deduktiv, rationalistische und axiomatische Orientierung erklärt. Er war ein Grenzgänger zwischen Historismus und Rationalismus. Seine Idee der Soziologie ist es, dass normative Massstäbe findet, Die Vergangenheit betrachtet Tönnies als Positiv, die Zukunft aber vermehrt pessimistisch, was sich mit dem generellen der deutschen Denker zu der Zeit deckte, eine Angst die Gemeinschaft „verkomme“ zu Gesellschaft Grundkonzepte; Wille ist Grundlage allen Handelns, er schafft entsprechend auch die subjektive Begründung –aller Verbundenheit; soziale Institutionen sind Folgen von psychologisch bedingten Willensakten; Psychologie und Soziologie entsprechen Person und Sozialstruktur. Wesenwille ( Organisch ); Identität von Sein und Denken, impulsiv gesteuert, Denken in den Willen eingebunden, spontane Handlungen und Reaktionen. Gemeinschaft ( Organisch ); Vorindustriell, enge Verbundenheit, gemeinsame Überzeugungen, Beziehungen zwischen Menschen noch nicht entfremdet d.h. sie Handeln aus eigenem Antrieb Kürwille; ( Mechanisch );denken als isoliert-autonomer, mentaler Wille, rational indiziert, vom Lebensprozess losgelöste analytische Vernunft, Trennung von Zweck und Mittel. Er führt zu der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Problemen und Defiziten Gesellschaft ( Mechanisch ); Sie entsteht erst durch den Willen des Einzelnen, es gibt keine ungewollten sozialen Beziehungen, aber wenn die Gesellschaft existiert so liegt die soziale Realität ausserhalb der Individuen. Die Gesellschaft wird von äusseren Einflüssen gelenkt, da Handeln der Menschen ist nicht mehr ganzheitlich ausgerichtet, die Menschen handeln aufgrund von Zwängen - 13 - Der Wandel vom Wesen- zum Kürwille ist mit der Abendländischen Form der Rationalisierung eng verknüpft. Wandel verläuft schleichend, Übergang von Wesenwille zu Kürwille und Gemeinschaft zu Gesellschaft. Wesenwille Bejahung aus Gefühlsmotiven Verbindet alles, was trennt Nähe / Instinkt Konkret - ursprünglich Naiv, weich, unmittelbar Glaube, Religion Schaffen nach Innen Schöpferische Arbeit Natürlich, Ehre Gemeinschaft Typisch weiblich Gemeinschaft des Blutes, des Ortes und des Geistes ( Vegetativ, animalisch, vernünftig ) Personenverbindungen Gemeinsamer Besitz Genossenschaftliche Arbeit Haus, Dorf, Kleinstadt -> Vorindustrielle Gesellschaft Volk, Bauer und Handwerker Kürwille Bejahung eines bestimmten Zwecks Trennt alles, was verbindet Distanz / Rechnerisches Kalkül Abstrakt – konstruiert Kalt, berechnend, aufgeklärt Unglaube, Kritik, Wissenschaft Wirken nach Aussen Synthese gegebener Elemente Unnatürlich, Schein, Maske, Lüge Gesellschaft Typisch männlich Von unabhängigen Individuen durch Konventionen und Kontakt eingegangene Bindungen Verbindungen über Sachen Geldwirtschaft / Markt Arbeitsteilung, Verkauf der Arbeit Grossstadt, Strasse, Markt öffentliches Leben -> Post und Industrielle Gesellschaft Gebildete, Händler und Kaufleute Max Weber Max Weber ist der Begründer des methodologischen Individualismus, der Übervater der deutschen Soziologie. Nach seiner Definition ist die Soziologie die Wissenschaft die soziales Handeln deutend verstehen und dadurch seinen Ablauf und Wirkungen ursächlich erklären will, Soziologie als eine „“gesellschaftliche Ideensammlung“. Weber legt wert auf die Kausalität und will keine blosse Aufzählung von Fakten, er sieht darum die Wissenschaft als denkende Ordnung der empirischen Wirklichkeit. In der Wirklichkeit herrscht primär das Chaos er will mittels Begriffen und dem Idealtypus Ordnung schaffen. Grundkonzepte; Soziologie als Wissenschaft des sozialen Handelns, Verhalten; beliebiges inneres oder äusseres Tun bzw. Unterlassen oder Dulden, wie auch der blosse Ausdruck von Aktivitäten oder Gefühlen. Handeln; Verhalten wird mit einem bestimmten subjektiven Sinn verbunden, Sinn heisst: Handeln ist an Zwecken und Werten orientiert und steht in einem für dritte erklärbaren und verstehbaren Bedeutungszusammenhang ( was Handelnde im Durchschnitt der Fälle auf andere Handelnde subjektiv meinen ). Soziales Handeln; der Sinn des Handelns ist auf das Verhalten anderer Bezogen, der Handlungsprozess orientiert sich am Verhalten anderer. Das Handeln erhält seine spezifische Bedeutung ( Sinn ) durch seinen Bezug auf das bestehende Symbol-, Regelund Wertesystem. - 14 - Methodologie der Soziologie; Individualismus Kollektiv Soziales Handeln Deuten Verstehen Erklären Idealtypus keine Handelnden Kollektivgebilde, sondern lediglich im Handeln einzelner begründeter Abläufe und Beziehungen Vorstellung von Faktischem und Normativem, an denen sich das Handeln einzelner orientiert deutend verstehen und ursächlich erklären den subjektiven Sinn eines sozialen Handelns nacherlebend verständlich machen die Bedeutung und Funktion von sozialem Handeln aus seinem Sinnzusammenhang erfassen mögliche Ursachen der Regelmässigkeiten sozialen Handelns gedanklich prüfen, wobei der Verlauf sinnhaft adäquat und kausal adäquat zu erklären ist. Sinnhaft adäquat ( Bedeutung verstehen ); Handlungsmotiv gegenüber der Gesellschaft verstehen / in seinem Sinn und in seiner Bedeutung nachvollziehend verstandener Handlungsablauf Kausal adäquat ( Regelmässigkeit erkennen ); in der Realität mit hoher Wahrscheinlichkeit beobachtbare Regelmässigkeit eines Handlungsverlaufs Ideale, Gedankenkonstrukte schaffen um sie mit der empirisch erlebten Realität zu vergleichen / Schafft Ordnung Realität ist zu Komplex / nicht Schema, in welches Wirklichkeit eingeordnet werden soll, sondern Ideal, welches der Messung, dem Vergleich und der Verdeutlichung dient -> Wie sollte es sein ? / nicht Hypothese, sondern der Hypothesenbildung den Weg weisend, nicht Darstellung des Wirklichen, sondern der Darstellung eindeutige Ausdrucksmittel verleihen, Sinn adäquat und kausal adäquat allein vollständig erklärbar dient der Idealtyp der Zweckrationalität als Nullhypothese ( Handlungen sind Zweckrational also von aussen Nachvollziehbar ) / Schafft Orientierung und Ordnung Regelmässigkeit / Rationalisierung des Handelns; Weber kategorisiert die drei wichtigsten Formen des sozialen Verhaltens ( Idealtypen ) Recht als Höchste Form des Handelns dann Sitte und als niedrigste Form der Brauch. Der Brauch wird freiwillig ausgeübt und es besteht kein Zwang ihn zu praktizieren. Die Sitte ist nichts anderes als eine lang eingeübte freiwillige Ausübung was den Stellenwert über dem Brauch erklärt. Und als letzte Stufe das Recht, es beinhaltet eine zwingende Komponente, Abweichungen werden sanktioniert und missbilligt, die Einhaltung also erzwungen. Herrschaftstypen nach Weber; Rationale / legale H. Aus Kraft einer Satzung, wird von einer Bürokratie umgesetzt, reinste Form der Bürokratie Traditionelle H. Aus Glauben einer schon immer vorhandenen Ordnung Charismatische H. Aus Glaube an die Gnadengabe und die Fähigkeit der Herrschenden Bürokratie; eine gut funktionierende Bürokratie ist nach Weber der Garant für die Demokratie. Ihr Dienst beruht auf gesetzlichen Grundlagen, eine Professionalisierung der Rollen mit einer Ganzen Laufbahn muss vorhanden sein. Die Professionalisierung führt zu einer Trennung zwischen Mensch der die Rolle ausführt und der Funktion. Eine Hierarchisierung der Funktionen setzt ein, Beamte werden Regulär entlöhnt und eine Unpersönlichkeit der Regeln und deren Vollzug wird unabdingbar. Weber hatte - 15 - stets den Preussischen Verwaltungsstaat vor Augen wenn er seine Gedanken zur Bürokratie formulierte. Kapitalismus und Protestantismus; Weber beobachtete in seinen Arbeiten, dass der Prozess der Rationalisierung nicht nur das wirtschaftliche Leben bestimmt, sondern die Handelnden Individuen auch eine bestimmte, der Rationalisierung gewidmete Lebensführung und Berufsauffassung praktizierten. So war der Meinung Webers nach die Protestantische Ethik die Voraussetzung für die Entstehung des modernen Kapitalismus. Die Wahlverwandtschaft zwischen dem Kapitalismus und dem Protestantismus lässt sich auf folgende Punkte Reduzieren; Arbeitsmoral - ethos, Überwachung, Profitorientierung, Zwang zur Arbeit, die Pflichterfüllung im Beruf als die höchste Stufe der Sittlichkeit. Vergleich Katholizismus und Protestantismus Protestantismus Katholizismus Werkzeug Aktion / Wirkung Unbedingte Gottferne Gefäss Busse / Reue Gottesnähe durch Vermittler / Virtuosen Durch Anstalt / Kirche Vermittelter Bezug Vermittlung durch Sakramente / Prediger Saldierung / Beichte / Ablass Ritualisiert Anstaltsgnade Vergebung Jenseitige Heilsgewissheit Brüderlichkeit Hierarchische Heilsanstalt / röm. Kat. K. Orthodoxie Durch Anstalt vermittelt Ausserweltliche Askese ( Mönchstum ) Gottgefälliges Leben Direkter Gottesbezug Keine Vermittlung Stete und totale Kontrolle Spirituell Bewährung Erwählung / Prädestination Diesseitige Heilsgewissheit Vereinzelung Sektenbildung Heterodoxie Gotteswort Indiv. Bibelauslegung Innerweltliche Askese Plichterfüllung Die Reformation darf nicht als der Startschuss zur Entwicklung des Kapitalismus angesehen werden, erst die Ausdifferenzierung in verschiedene Sekten, Strömungen führte zu einer effektiven Entwicklung. Protestanten glaubten an Ihre Auserwähltheit, es herrschte eine Prädestinationslehre vor was dazu führte, dass der Mensch sich hier und jetzt bewähren musste, er war nicht mehr länger durch die Mystik der Kirche und die Beichte geschützt. Da man nicht wusste wer auserwählt war hat jeder ein möglichst Gottgefälliges Leben geführt um sich seine eventuelle Erwählung nicht zu „versauen“ und man sah den wirtschaftlichen Erfolg als Bestätigung für eine Auserwähltheit an. Da im Puritanismus Armut wie auch Reichtum als Sünde galten wurden die erwirtschafteten Gewinne stets wieder investiert, was zu einer Kapitalakkumulation führte und zu ersten Mal in der Geschichte stellte sich die Frage wo will ich investieren, der Ganze Mechanismus des Kapitalismus kam langsam in Gange. Lutherische Bedürfnisse; der Beruf ist gottgegeben, ist darum hinzunehmen, ist aber auch die von Gott gestellte Aufgabe, Arbeit ist nicht Last und Leid ( röm. Kath. ) sondern der zentrale Wert im Leben eines Menschen - 16 - Puritanismus; Luxus wie Armut gelten als Sünde, man spendet darum auch nicht, Arme sollen arbeiten, es gibt die Form des Ablasses wie in der röm. Kath. Kirche nicht mehr Calvinismus; Prädestinationslehre mit ihrer Gandenwahl, innerweltliche Askese mit Tagebüchern als Sündenbuchhaltung, lehnt die Kirche als Vermittler zu Gott ab, kennt keine 7 Sakramente, popularisierte die Liturgie d.h. jeder Mansch hat einen Kontakt zu Gott was zu einer radikalen Entzauberung der Welt führte und eine Disziplinierung und Systematisierung der Lebensführung mit sich brachte. Mit der steten Zunahme des Reichtums ging die Religiosität der Bürger zurück, jedoch sind die von der Religion Postulierten Werte der Arbeitsethik vom Bürgertum verinnerlicht worden, was zu einer mechanische Orientierung am bürgerlichen Lebensstil führte. Weber Fragmente; Macht; jede Chance in einer sozialen Beziehung, seinen eigenen Willen auch gegen Widerstand durchzusetzen Herrschaft; Chance für einen Befehl bestimmten Inhalts bei bestimmten Personen gehorsam zu finden Unterschied Herrschaft und Macht; die Herrschaft sucht immer nach Legitimität Postulat der Wertfreiheit der Wissenschaft; Wissenschaft und Politik müssen klar auseinandergehalten werden, erst wenn dies gewährleistet ist kann die Wissenschaft Werturteile fällen Strikte Trennung zwischen Tatsachen und Wertungen; Jeder Wissenschaftler soll vor allem empirische Tatsachen anerkennen und die eigenen Positionen zurück nehmen. Marx vs, Weber; M; ausschliesslich ökonomische Bedingungen für Wandel verantwortlich gemacht ( Produktionsverhältnisse ), das Sein bestimmt über das Bewusstsein ( Überbau ) W; vor allem religiöse Motive (Überbau nach Marx ) sollen die Entwicklung bestimmt haben, Bewusstsein bestimmt über das Sein. Weltreligionen ausgelassen nicht Prüfungsrelevant Simmel - 17 -