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Zusammenfassung der Vorträge vom 11.02.2017 in Bad Hersfeld anlässlich des Workshops
„Sekundäre psychische Erkrankungen bei CFS/ME
Teil I: Abklärungsmöglichkeiten und die gemeinsame Endstrecke in den Zellen im Gefolge
unterschiedlicher Störungen
Sekundäre psychische Symptome gehören zu allen schweren somatischen Erkrankungen. Somatische
Erkrankungen führen zu Störungen der Energieproduktion im Mitochondrium und zu allgemeinem
Zellstress. So wundert es nicht, dass Müdigkeit und Kraftlosigkeit immer vorhanden sind. Begleitet
wird dieser Mangel an Energie mit Antriebsstörung, Lustlosigkeit, Einschränkung der geistigen
Fähigkeiten, Weinerlichkeit und mit dem Bedürfnis, das Bett zu hüten. Auch lokalisierte oder über
den ganzen Körper angeordnete Schmerzen treten dabei auf. Bei Energiemangel entsteht immer ein
klinisches Bild, das Depression sehr ähnlich ist. Lustlosigkeit, Antriebsstörung, allgemeines
Krankheitsgefühl, Unlust sich zu bewegen, und Behinderung der geistigen Leistungsfähigkeit
bestehen. Bei akutem Einsetzen und dem Befund einer akuten Infektion beschränkt sich die
Ursachensuche auf eine relativ überschaubare Anzahl, und im Falle einer Spontanheilung erübrigt
sich weitere Suche.
Anders verhält es sich bei chronischer Erschöpfung. Die Ursachenforschung ist dann schwieriger, da
Mängel, Enzymmutationen, chronische Intoxikationen, chronische Alltagserkrankungen, z. B.
Herzinsuffizienz, Hochdruck, Leber- oder Nierenerkrankungen und auch chronische
Extrembelastungen als Ursache in Frage kommen. Die eindeutigen Organerkrankungen werden durch
entsprechende Untersuchungen schnell geklärt. Bei gezielter Behandlung wird dann diese Art der
chronischen Schwäche zumindest auch viel besser.
Es bleiben aber zahlreiche Patienten übrig, bei denen sich durch die üblichen ärztlichen
Untersuchungen keine Erklärung findet.
Eine Stufendiagnostik ist dann wichtig. Die häufigsten Ursachen sollten zuerst untersucht werden.
Wenn eine Ursache gefunden wird, besteht die Chance, dass bei kurzer Dauer der Erkrankung völlige
Heilung eintreten kann, bei längerer Dauer zumindest Besserung möglich ist.
Wenn bei einer Sonographie des Bauchraumes die Leber und/oder Milz vergrößert ist, besteht der
Verdacht auf Speichererkrankung, die auf Mutationen im Stoffwechsel hinweisen können. Dann
sollte in einem der verfügbaren Institute eine Abklärung erfolgen. Schilddrüsenerkrankungen, die
sehr häufig sind, werden in der Regel entdeckt, und auch ein Eisen- B12- und Folsäuremangel, wenn
dadurch Blutarmut hervorgerufen wird.
Latente Mängel machen aber auch schon Beschwerden, und gehen mit chronischer Müdigkeit
einher. Diese Mängel sind nur teilweise leicht erkennbar. Recht eindeutig ist, wenn der Wert von TSH
basal verändert ist (z. B. latente Schilddrüsenfunktionsstörung), oder Ferritin erniedrigt ist (latenter
Eisenmangel). Schwieriger ist es, B12-, Folsäure- oder B6-Mangel eindeutig zu diagnostizieren, da die
Serumwerte nicht verlässlich sind. Noch mehr gilt das für Mineralstoffwechselstörungen,
insbesondere für Mangel an Calcium, Phosphat und Magnesium. Die Bestimmung von Homocystein,
Methylmalonsäure, und Holotranscobalamin kann bei Vitamin B-Mängeln Klarheit schaffen. Die GenBestimmung der Methylentetrahydrofolat-Reduktase kann Auskunft geben, ob ein relativer Mangel
an B12 und/oder Folsäure vorhanden ist. Diese Bestimmung ist indiziert, wenn in der Vorgeschichte
des Erkrankten oder der Blutsverwandten gehäuft Thrombosen oder sonstige kardiovaskuläre
Ereignisse aufgetreten sind.
Die Morgen-Nüchtern-Urinwerte des Calcium/Kreatinin- und Phosphat/Kreatinin-Quotienten können
Auskunft geben, ob die Niere nicht zu viel Calcium verliert, und ob die Phosphatausscheidung auf
null gedrosselt kann, sofern Phosphatmangel vermutet wird. Sollte dann jedoch der
Phosphat/Kreatinin-Quotient unerwartet hoch sein, sollte das Parathormon intakt im Serum
bestimmt werden. Dieses steigt bei Calcium-Mangel an, löst Calcium, Phosphat und alle anderen im
Knochen gespeicherten Mineralien heraus, und verursacht, dass die Niere verstärkt Phosphat
ausscheidet. Wenn die Niere zu viel Calcium verliert, besteht entweder eine Parathormon-Resistenz,
oder durch Phosphatmangel sind die Zellen der Nierenkanälchen so geschädigt, dass sie Calcium
verlieren.
Die häufigste Mangelsituation scheint allerdings der „Sonnen- und Lichtmangel“ zu sein. Dieser führt
zu Mangel an Calcium, Magnesium und Phosphat. Nach und nach entsteht dann eine generalisierte
Mineralstoffwechselstörung. Früh entdeckt, werden die Patienten von ihrer chronischen Müdigkeit
befreit. Auch ihre chronischen Funktionsstörungen verschwinden bei Heilung. Das depressiv
anmutende Verhalten bildet sich auch zurück.
Meine eigenen Beobachtungen legen nahe, dass zumindest Eisen-, Zink und Magnesiummangel und
auch Schilddrüsenerkrankungen gehäuft im Gefolge von Vitamin D3-Mangel vorkommen, wenn
dieser lange unbehandelt bleibt.
Von diesen sekundären seelischen Störungen sind sogenannte „primäre“ abzugrenzen. Bei genauer
Betrachtung ist es aber durchaus wahrscheinlich, dass viele primäre doch auch sekundärer Natur
sind, wenngleich sie dann epigenetisch und entwicklungsbedingt fixiert worden sind. Vitamin D3Forscher vermuten, dass uni- und bipolare Psychosen, Depressionen, Autismus, Hyperaktivitäts- und
Aufmerksamkeitssyndrom durch Entwicklungsstörungen des Gehirns entstehen, die auf Vitamin D3Mangel der Mutter beruhen. In der Tat ist Vitamin D3 sehr wichtig in der Phase der
Lebensentstehung. Es kann auch zu epigenetisch bedingten Veränderungen der Genexpression
kommen.
Einige dieser primären seelischen Erkrankungen sind leicht von CFS/ME zu unterscheiden, doch
einige Erscheinungsformen werden leicht verwechselt. Depression und Persönlichkeitsstörungen sind
durchaus häufige Fehldiagnosen. In der Regel wird dann eine leichte Störung diagnostiziert. Das
wahre Ausmaß der Bürde der Erkrankung wird dadurch verschleiert.
Es gibt allerdings auch eine Fülle von „tertiären “ seelischen Erkrankungen bei CFS/ME. Die leichteste
Form ist das, was früher „Minderwertigkeitskomplex“ genannt wurde. Immer wieder ist mir
aufgefallen, dass CFS-Kranke im tiefsten Innersten sich selbst verdächtigen, dass sie schuld seien. Das
habe ich nur heraus gefunden, da insbesondere Erkrankte mit noch nicht langem Bestehen der
chronischen Erschöpfung, die auf Gabe von Vitamin D3 in Kombination mit Mineralstoffen noch gut
ansprechen, nach ihrer Heilung wie befreit, erleichtert und geradezu stolz auf sich sind, da sie sich
das also doch nicht alles „eingebildet“ haben. Nun von Scham befreit, schildern sie oft Beschwerden
rückwirkend.
Tertiäre seelische Veränderungen werden in der Regel von Ärzten als Persönlichkeitsveränderungen,
auch Psychopathien oder Charakterstörungen benannt. So kommt es zu Diagnosen wie
Hypochondrie, Zwangscharakter, somatoforme Störung, dissoziale Anpassungsstörung, BorderlineSyndrom, und auch zur fälschlichen Diagnose einer „ leichten“ Depression.
Manche der Konflikte, die in und zwischen Selbsthilfegruppen entstehen, beruhen auf solchen
tertiären Entwicklungen.
Wegen der Fehldiagnosen, und dem meistens unbarmherzigen Fortschreiten der Erkrankung, die in
somatischen Krankheiten nach vielen Jahren endet, und auch wegen der tertiären bleibenden
Veränderungen ist es so wichtig, Ursachen für CFS/ME zu finden, um gezielt und effektiv zu
behandeln. Wenn dadurch die Erkrankung in den Anfängen erkannt wird, und Gesundheit geschenkt
wird, kann viel menschliches Leid verhindert und viel Geld im Gesundheitswesen gespart werden.
Zum Glück gibt es jüngste, sehr ernsthafte biologische Forschung, die Vitamin D3-Mangel als
wichtigen Auslöse-Faktor mit einbezieht. Das kann hier nur ganz grob umrissen werden. Vitamin D3Mangel, so wie alle anderen metabolischen Störungen, erzeugt im Zellinneren, besonders in
hochaktiven Zellen, wie Gehirn-, Muskel-, Leber- und Nierenzellen eine Störung von Signalketten,
wobei insbesondere Calcium als sogenannter intrazellulärer Botenstoff („second messenger“)
betroffen ist. Es kommt zu dereguliertem Calcium-Einstrom, und zur Erhöhung des freien Calciums.
Dadurch wird die Beseitigung von freien Radikalen und Zellgiften behindert. Das für CFS/ME sehr
spezifische Symptom der „post-exertional malaise“ ließe sich durch eine Störung der Interaktion
zwischen Mitochondrium und endoplasmatischem Retikulum im Rahmen des allgemeinen
Zellstresses erklären.
Langsam wandelt sich die Erkrankung von der Signalstörung (generalisierte „Funktionsstörungen“) zu
Schäden an Membranen der Zelle und der Zellorganellen (diagnostizierbare somatische Erkrankung).
Das dauert aber seine Zeit. Bis dahin hat der Erkrankte bereits viele „tertiäre“ seelische
Schädigungen durchlitten, da leider immer noch Ärzte anhaltenden Widerstand bieten, eine „neue“
Betrachtung auf CFS/ME zu wagen.
Mögliche Therapie sekundärer seelischer Erkrankungen
Wenn immer möglich, ist eine möglichst frühe kausale Therapie anzustreben. Die seelischen
Veränderungen bilden sich dann zurück, da sie durch die gefundene Stoffwechselstörung bedingt
sind. Häufige Störungen sollten in der Diagnostik den Vorrang vor selteneren, und diese wieder vor
sehr seltenen Erkrankungen haben.
Wer durch dieses ärztliche Vorgehen das Glück hat, wieder voll zu genesen, hat auch das Glück, nicht
das Opfer von symptomatischen Behandlungen zu werden, die ihrerseits zu Gesundheitsstörungen
und sekundären Mängeln beitragen, insbesondere da sie langfristig angewendet werden. Langfristige
Einnahme von Medikamenten kann grundsätzlich vergleichbare Störung der intrazellulären
Signalwege erzeugen mit der Spätfolge erhöhten oxidativen Stresses und Erhöhung des freien
Calciums, wie sie für CFS postuliert werden. Daher erklärt es sich auch, dass die lange Litanei der
Medikamentennebenwirkungen vor allem aus Funktionsbeschwerden besteht, neben einigen
somatisch erfassbaren Spätschäden abgesehen.
Zu erwähnen wären zum Beispiel folgende ernste Nebenwirkungen:
B12- und/oder Folsäuremangel, sowie Osteoporose infolge zu schnellen Vitamin D-Abbaus durch
Schmerzmittel vom „Anti-Epileptika-Typ“;
Sucht- und Toleranzentwicklung durch Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel, sowie
zusätzliche Müdigkeit und Leistungsminderung, Persönlichkeitsveränderungen (seelische
Verflachung, Interessenverlust, soziale Isolierung, Egozentrik, u. s. w.), und Gewichtszunahme;
Viele Arzneimittel rufen Enzyminduktionen hervor, so dass einige Medikamente schneller, einige
aber auch langsamer abgebaut werden. Die metabolische Situation wird also schnell unübersichtlich.
Wenn sogenannte „Ko-Morbiditäten“, wie Arthrose, Arthritis, Autoimmunerkrankungen, MagenDarm-Beschwerden behandelt werden, drohen weitere Gefährdungen.
Schmerzmittel können Leber-, Nieren- und Magenschäden und paradoxerweise Dauerschmerz
entstehen lassen.
Cortison kann Diabetes, grauen Star, Osteoporose, Infekte, Wesensänderungen bis zur Psychose,
und Gewichtszunahme nach sich ziehen.
Magen-Darmbeschwerden werden ohne wirkliche strenge Indikation in der Regel mit
Protonenpumpen-Hemmern behandelt, um die Magensäuresekretion zu mindern. Dadurch wird
weniger Calcium, B12 und Folsäure resorbiert. Bei Langzeitanwendung drohen sogar degenerative
Hirnerkrankungen, da auch in Zellorganellen die Salzsäurebildung gehemmt wird, und dadurch ZellMüll nicht mehr effektiv abgebaut wird.
Bei Gabe von Biphosphonaten gegen Osteoporose kann es zu sogenannten „Osteonekrosen“
(lokalisierte Auflösung insbesondere von Kieferknochen oder Hüftkopf) kommen, und der Knochen
kann extra brüchig werden.
Bei Cholesterinerhöhung und Arteriosklerosebehandlung werden Statine gegeben, die Entzündung
und –abbau der Muskeln auslösen können.
Bei Autoimmunerkrankungen werden sogenannte „Biologicals“ oder auch „disease modifying
antirheumatic drugs“ (DMARD) eingesetzt, die auf die Zell-Signal-Regulierung einwirken. Sie sind
sehr kostspielig, können zu allergischem Schock führen, und die Abwehr gegen Keime drastisch
vermindern, so dass es zu lebensbedrohlichen Infektionen kommen kann.
Diese Co-Morbiditäten können als Spätfolgen der vorangegangenen Erkrankung der chronischen
Erschöpfung betrachtet werden. Es stellt sich die Frage, ob sie verhindert bzw. reduziert werden
könnten, wenn den Anfängen gewehrt worden wäre. Daraus ergibt sich die weitere Frage, ob
frühzeitige kausal ausgerichtete Diagnostik und Therapie nicht kostengünstiger wäre.
Patienten, die unter CFS/ME leiden, sind meist gezwungen, auf eigene Faust Behandlungsversuche
durchzuführen. Diese sollten allerdings unter ärztlicher Begleitung erfolgen, erstens da ein Arzt
besser in der Lage ist, etwaige ungünstige Wirkungen zu erkennen, aber auch, da es wichtig ist, dass
er in seinen Unterlagen den Behandlungsverlauf dokumentiert. Dosierung und Art der Maßnahme
sollte dem Arzt schriftlich eingereicht werden, und die Erkrankten sollten um ärztliche Begleitung bei
ihrem Behandlungsversuch bitten. Dadurch verderben sie es sich nicht mit ihrem Arzt, auf den sie bei
sehr ernsten Vorkommnissen auf jeden Fall angewiesen sind.
Eine weitere „Selbsthilfe“ der Patienten ist Dokumentation. Das spielt insbesondere dann eine Rolle,
wenn noch Begutachtungen anstehen. Es muss ein Weg gefunden werden, möglichst anschaulich die
„wahre Bürde“ der Erkrankung aufzuzeichnen. Auch zur eigenen Beurteilung, ob ein
Behandlungsversuch Erfolg hatte oder nicht, dient diese Dokumentation. Unter Abb. 1. findet sich ein
Vorschlag, wie der Grad der Hauptbeschwerden, die sich behindernd auswirken, erfassen lässt. Abb.
2 ist eine Vorlage, um die Krankheitsvorgeschichte zu erfassen. Unter der Anlage
IMG_20170113_0002 findet sich ein Dokumentationsblatt, wie ich es verwendet habe, um ein
jeweiliges aktuelles Bild der Beschwerden zu erstellen. Damit gelang es, die Erkrankung „plastisch“
werden zu lassen. Sie ließen sich „mit einem Blick“ erfassen. Betroffene Patienten sind
wahrscheinlich hochmotiviert, solche Vordrucke auszufüllen. Sie dokumentieren damit, dass wirklich
Beschwerden und Einschränkungen vorliegen.
Auch die Selbsthilfegruppe ist eine unterstützende Institution. Sie kann dazu dienen, sich
auszutauschen z. B. über Behandlungserfolge, oder über Bewältigungsstrategien. Eine wichtige Form
der Selbsthilfe ist, sein Leben so einzurichten, dass möglichst vieles „gut tut“. Das bedeutet, in jeder
Hinsicht ein „Lebenskünstler“ zu sein. Die Devise ist: Bloß keine unnütze Kraft verschwenden.
Das bedeutet zum Beispiel:
Gelassen bleiben, nichts erzwingen wollen, auch nicht um jeden Preis Heilung.
Das Leben und seine Bedingungen, da wo sich nichts ändern lässt, annehmen, wie es nun einmal ist.
Nicht feindselig reagieren. Auch dem Arzt nicht zürnen. Er hat es einfach nicht anders gelernt.
Nicht auf andere Kranke herabschauen und meinen, die stellten sich nur an. Also, bloß nicht den
gleichen Fehler machen, wie manche Ärzte. Statt dessen Achtung vor der Leidensgeschichte des
anderen haben. Wer weiß schon vom Gegenüber, wie der sich wirklich fühlt?
Nicht mit Verachtung und Aggression reagieren, wenn ein anderes Gruppenmitglied sich „etwas
merkwürdig“ verhält. An die sogenannten tertiären seelischen Erkrankungen denken. Diese sind
meistens irreversible Persönlichkeitsveränderungen. Einfach den anderen so nehmen, wie er ist.
Zurückhaltend empathisch sein. Trösten wird als Verniedlichung und fehlendes Mitgefühl vom
Untröstlichen empfunden. Aber großes Mitgefühl zu äußern, macht dem Gegenüber Angst und wird
leicht als Signal gefühlt, es gäbe keine Hoffnung.
Vernunft walten lassen. Sich z. B. bei jeder diagnostischen Maßnahme fragen, ob überhaupt eine
therapeutische Konsequenz erfolgen kann. Ohne letztere lohnt sich die Diagnostik nicht. Außerdem
lässt sich nicht jede metabolische Störung effektiv behandeln.
Bei Selbstbehandlungsversuchen nicht zwei neue Supplemente zur gleichen Zeit beginnen, es sei
denn, diese ergänzen und brauchen sich gegenseitig. Nur so kann die einzelne Substanz in ihrer
Effektivität beurteilt werden. Auch Auslassversuche dokumentieren.
Geldbeutel schonen. Eine Vitamin D3-Spiegeluntersuchung vor Einnahme reicht. Wem es
kontinuierlich besser geht, braucht nur ein Kontrollwert frühestens nach ca. einem Jahr
abgenommen werden, wobei die Blutabnahme bevorzugt in die sonnenarme Jahreszeit fallen sollte.
Diese Kontrolle dient dazu, um eine Erhaltungsdosis nach der ein- bis dreijährigen
Induktionsbehandlung zu bestimmen. Erhaltungsdosis liegt meist bei 4000 bis 5000 IE Colecalciferol
(100 bis 125 mcg).
Die Liste der „Lebenskünste“ könnte unendlich fortgesetzt werden. Autogenes Training und andere
entspannende Übungen helfen dabei, diese Lebensphilosophie in eine Gewohnheit zu verwandeln.
Aber das muss langsam erlernt werden. Zu Beginn wird beim autogenen Training zum Beispiel gar
nichts „schwer, warm oder entspannt“, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Also heißt auch hier die
Devise: Sich bitte nicht übelnehmen, dass alles Neue erst mal überhaupt nicht klappt. Die Krönung
des autogenen Trainings ist der gute Vorsatz am Ende der Entspannungsphase. Es ist wichtig, keinen
negativen Begriff und keine Verneinung zu gebrauchen. Wer sich etwas ausdenkt, wird schnell
feststellen, wie schwer es ist, eine positive Formulierung zu erstellen. Unser Unbewusstes scheint in
unserem Kulturkreis sehr auf Verbote und Schuldzuweisungen zentriert zu sein.
Hilfreich ist auch, die Hoffnung nicht aufzugeben. Es sind im wissenschaftlichen Hintergrund
wundervolle Menschen am Werk die dabei sind, die Geheimnisse von CFS/ME und vielen FolgeErkrankungen besser zu verstehen und dadurch die Grundlage für bessere Behandlungen zu legen.
Einige beforschen auch, wie sich durch pflanzliche Wirkstoffe, die in unserer Nahrung vorkommen,
günstige Effekte bezüglich Entgiftung und Beseitigung von oxidativem Stress erzielen lassen. Einige
Namen, auf deren Veröffentlichungen ich mich für diese Vorträge insbesondere bezogen habe,
sollen genannt werden:
Martin L. Pall, Mark R. Haussler, Michael J. Berrridge, Vieth R., Dominik H. Pesta, Avihu Boneh, und in
Deutschland Prof. Dr. Jürgen Schäfer an der Uniklinik Marburg, neben vielen anderen.
Köln, 03.02.2017
Dr.med. Anna Dorothea Höck
Krankengeschichte in Stichworten
Zeitpunkt Art der Erkrankung oder der
Beschwerden
Abb. 1
Korrelierende lebensgeschichtliche
Veränderungen
Schweregrad der Hauptsymptome: Tage und Monat unten auf der X-Achse eintragen, links an der YAchse die Grade 0 bis 10 eintragen
1
0
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1
Monat
Jahr
Schmerzlokalisation unterstreichen
Kopf, Gelenke, welche
,
Muskeln, welche
Rücken, welche Region
Schmerzcharakter:
Farbencode:
rot = Schmerz
Blau = Schwäche, Müdigkeit
Violett = Depression, Antriebsstörung
Grün = z. B. falls beeinträchtigende Darmbeschwerden bestehen
Gelb = sonstige schwerwiegende Symptome
Abb. 2
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