Glossar - Sanofi Genzyme Austria

Werbung
Glossar
Adhärenz
Therapietreue: Konsequentes Einhalten der Therapie.
Autoimmunerkrankung
Erkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe richtet.
Axon
Fortsatz einer Nervenzelle, der elektrische Nervenimpulse vom Zellkörper wegleitet. Die Einheit aus
Axon und die umgebenden Hüllstrukturen nennt man Nervenfaser.
Basistherapie
Dauerhafte Erstlinientherapie mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten, die neue Schübe
verhindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen soll.
Behinderungsprogression
Fortschreiten der Behinderung. Wird meistens durch zwei Erhebungen des EDSS im Abstand von 3
oder 6 Monaten festgestellt.
Blut-Hirn-Schranke
„Filtrationssystem“, welches das Gehirn vom allgemeinen Blutkreislauf isoliert und das Gehirn so vor
Erregern oder Schadstoffen schützt, die sich im Blut befinden.
Demyelinisierung
Entmarkung der Nervenfasern, wobei die Myelinscheiden zerstört werden.
EDSS-Skala
Bewertet den Grad der Behinderung eines Patienten durch MS. Je höher dieser Wert ist, umso
stärker ist die Behinderung.
Erregungsleitung
Weiterleitung einer Erregung (Signal) in den Nerven vom Gehirn über das Rückenmark in den
Körper.
Eskalationstherapie
Teil der dauerhaften Therapie bei MS. Wird angewendet, wenn mit der Basistherapie nicht mehr der
gewünschte Therapieeffekt erzielt wird (Erweiterung auf eine nächste Stufe – „Eskalation").
Fatigue
Chronische Erschöpfung oder Ermüdbarkeit, häufiges und beeinträchtigendes Symptom bei
Multipler Sklerose und mehr als ein vorübergehendes Leistungstief. MS-Patienten, die darunter
leiden, sind bereits nach kurzer geistiger oder körperlicher Anstrengung müde.
Immunmodulierende bzw. immunsuppressive Therapie
Siehe „krankheitsmodifizierende Medikamente“.
Immunsystem
Körpereigenes Abwehrsystem, das den Körper vor Krankheitserregern schützt. Dem Immunsystem
kommt eine große Bedeutung zu, denn es verhindert Gewebeschädigungen, Funktionsstörungen
und Krankheiten. Schützt auch vor krankhaften Veränderungen innerhalb des Körpers. Man
unterscheidet zwischen dem angeborenen und dem erworbenen Immunsystem.
Interferone
Gehören zur Wirkstoffklasse der krankheitsmodifizierenden Medikamente und werden in der
Basistherapie bei MS eingesetzt. Interferone müssen gespritzt werden.
Kernspintomographie
siehe Magnetresonanztomografie.
Klinisch-isoliertes Syndrom (KIS oder CIS)
Anfangsstadium der MS: einmaliger neurologischer Ausfall. Kriterien für eine Multiple Sklerose sind
in diesem Stadium noch nicht erfüllt, aber neben dem MS-Symptom sind erste Hinweise auf MS im
MRT erkennbar.
Kortikoide
Synthetisch hergestellte Kortisonpräparate zur Behandlung von akuten Schüben.
Krankheitsmodifizierende Medikamente
Medikamente in der MS-Therapie, welche die Aktivität des Immunsystems beeinflussen (auch
immunmodulierende bzw. immunsuppressive Therapie), und das Fortschreiten der Erkrankung
verlangsamen und das Risiko für Behinderung senken.
Läsionen
Schädigungen oder Verletzungen, bei MS ausgelöst durch Entzündungsherde.
Liquor
Die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit.
Liquoruntersuchung/Liquordiagnostik
Labortechnische Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, wird in der MS-Diagnostik
genutzt.
Lumbalpunktion
Wird durchgeführt, um über einen kleinen Einstich in den Rückenmarkskanal in Höhe der
Lendenwirbelsäule eine Probe der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zu entnehmen.
Magnetresonanztomografie (MRT)
Bildgebendes Diagnoseverfahren, durch das Schädigungen, so genannte Läsionen im Gehirn
festgestellt werden können.
MSFC-Skala (multiple-sclerosis-functional-composite)
Von der US-amerikanischen National Multiple Sclerosis Society (NMSS) entwickelte Leistungsskala:
Beurteilt den Schweregrad der Behinderungen bei Patienten mit MS umfassender als der EDSS.
Multiple Sklerose (MS)
Chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Nach heutigem Wissensstand
handelt es sich bei MS um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem gestört ist und
Zellen des Nervensystems attackiert. Dadurch entstehen Entzündungsherde an den Myelinscheiden
der Nervenfasern des zentralen Nervensystems, durch die es zu unterschiedlichen neurologischen
Störungen kommen kann.
Myelinscheide
Mehrschichtige Hülle der Nervenfasern, auch Markscheide genannt, die aus Myelin (Mark) besteht.
Sie dient dem Schutz und zur Isolierung der Nervenbahnen. Bei Multiple Sklerose wird diese Hülle
angegriffen.
Nervensystem
Gesamtheit aller Nervenzellen (Neuronen) im menschlichen Organismus, die Informationen (Reize)
über die Umwelt und den Organismus aufnehmen und verarbeiten. Sie veranlassen somit eine
Reaktion des Organismus, um möglichst optimal auf Veränderungen zu reagieren.
Neurologisch
Das Nervensystem betreffend.
Neuron
Nervenzelle, eine auf Erregungsleitung spezialisierte Zelle.
Prävalenz
Krankheitshäufigkeit: Drückt aus, wie viele Menschen einer Population von einer bestimmten
Krankheit betroffen sind.
Primär progredienter Verlauf
Chronische Verlaufsform, bei der sich der Zustand der Patienten bereits von Anfang an schleichend
verschlechtert, wobei auch vorübergehende Phasen ohne Krankheitsprogression möglich sind.
Remission
Dauerhaftes oder vorübergehendes Nachlassen von Krankheitssymptomen bei chronischen
Erkrankungen. Bei Multipler Sklerose bezeichnet eine Remission das teilweise oder komplette
Abklingen der durch einen Schub hervorgerufenen Symptome.
Schub
Auftreten eines oder mehrerer Entzündungsherde verbunden mit neurologischen Symptomen.
Schubförmig remittierender Verlauf
Schubförmiger Verlauf der MS, bei dem sich Krankheitsschübe und symptomfreie Episoden
abwechseln.
Schubtherapie
Behandlung eines akuten Schubs mit Entzündungshemmern oder Blutwäsche.
Sekundär progredienter Verlauf
Übergang von schubförmiger in chronische Verlaufsform: Schleichende Verschlechterung der
Erkrankung, Auftreten von Schüben weiterhin möglich.
Sklerosierung
Verhärtung: Narbengewebe, das nach dem Abheilen der Entzündungen bei MS zurückbleibt.
Symptomatische Therapie
Therapie bei MS, die darauf abzielt, die Lebensqualität zu verbessern. Dabei werden die
auftretenden Beschwerden (Symptome) medikamentös oder auch mit Hilfe von Physiotherapie oder
Rehabilitationsmaßnahmen behandelt.
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Im Gehirn und Rückenmark gelegene Nervenstrukturen, die für die zentrale Reizverarbeitung
zuständig sind: Sie verarbeiten Reize, die von den peripheren Nerven herantransportiert werden.
Die Weiterleitung erfolgt dann durch die Rückenmarksnerven und Hirnnerven.
Herunterladen