Missempfindungen und Sehstörungen können Symptome einer

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Missempfindungen und Sehstörungen können Symptome einer Multiplen Sklerose
sein
Abhängig davon, welche Hirnregionen von der Schädigung der Nervenfasern bei einer
einsetzenden Multiplen Sklerose (MS) betroffen sind, können sehr unterschiedliche erste
Anzeichen auftreten. „Häufige Frühsymptome der MS sind Sehstörungen, leichte
Lähmungen und eine Beeinträchtigung der Feinmotorik, Gefühlsstörungen, Koordinationsstörungen oder auch Gangunsicherheit“, erklärt Dr. Frank Bergmann, der Vorsitzende des
Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Krefeld. „Im weiteren Verlauf der
Erkrankung kommt es häufig zu deutlicheren Bewegungsstörungen mit Spastik, zu
urologischen Störungen oder Sprechstörungen.“ Weitere Beschwerden, die von Betroffenen
beschrieben werden, sind eine allgemeine Mattigkeit, rasche Ermüdbarkeit und auch
Konzentrationsstörungen. Die ersten MS-Symptome treten meist im Alter von 20 bis 40
Jahren auf.
Besonders im Anfangsstadium können die Symptome jedoch auch auf andere Krankheiten
hinweisen und müssen nicht Ausdruck einer Multiplen Sklerose sein. Die Diagnose „MS“ ist
eine Ausschlussdiagnose, d.h. es müssen zunächst zahlreiche andere Erkrankungen, die als
Ursache für die genannten Symptome in Frage kommen, ausgeschlossen werden. „Bei
entsprechenden Beschwerden und sollte in jedem Fall eine diagnostische Abklärung bei
einem niedergelassenen Facharzt für Neurologie oder Nervenheilkunde erfolgen“, rät Dr.
Bergmann.
Die Multiple Sklerose kann sehr unterschiedlich verlaufen. Bei einer milden Ausprägung ist
sie im Alltag kaum spürbar, bei einer schwereren Verlaufsform ist die körperliche und
psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigt. „Eine MS beginnt bei über 90% der
Patienten mit Schüben, die völlig unregelmäßig auftreten. Bei den anderen 5-10% der
Betroffenen lässt sich von Anfang an ein fortschreitender Krankheitsverlauf ohne
zwischenzeitliche Besserung beobachten. Ohne Behandlung entwickeln 40% der Patienten
mit ursprünglich schubweisem Verlauf nach etwa 10 Jahren ebenfalls eine kontinuierliche
Zunahme der Symptome. Eine Heilung der Multiplen Sklerose ist zur Zeit nicht möglich, aber
eine frühzeitig begonnene Therapie kann die Symptome lindern, den Verlauf verlangsamen
und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern“, erläutert der Aachener
Nervenarzt.
Die Multiple Sklerose ist eine chronisch entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung des
zentralen Nervensystems - d.h. das gesamte Gehirn und Rückenmark können betroffen sein.
Dabei werden Teile der Nervenfasern zerstört, die maßgeblich an der Weiterleitung von
Impulsen beteiligt sind, aber auch Nervenfasern und -zellen selbst. Dadurch kommt es unter
anderem zu Lähmungserscheinungen, es können Muskeln nicht mehr richtig koordiniert oder
Sinnessignale nicht korrekt weitergegeben werden.
Weltweit leiden mehr als 1 Million Menschen an Multipler Sklerose, in Deutschland etwa
120.000 - 150.000. Frauen erkranken häufiger als Männer.
Mehr Informationen unter www.neurologen-im-netz.de (http://www.neurologen-undpsychiater-im-netz.de/npin/npinkrankheit/show.php3?id=35&nodeid=23)
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