Deutsche Asset & Wealth Management CIO View Makro-Ausblick Geldflut hält an Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition Juni 2014 Makro-Ausblick Wachsende Divergenz Die USA marschieren voran, es folgen Japan und dann der Euroraum. Dies dürfte zu Divergenz in der Geldpolitik zwischen diesen Notenbanken führen. Investoren müssen dies bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen In Kürze Asoka Wöhrmann, Co-Chief Investment Officer – Die Weltwirtschaft bleibt auf solidem Wachstumskurs – Das Wirtschaftswachstum im Euroraum und in den USA beschleunigt sich in diesem Jahr – Die USA führen von 2009 bis heute den Aufschwung an. Es folgen Japan und danach der Euroraum – Unterschiedliche Wachstumstempi führen zu Divergenzen in der Geldpolitik – Die Fortsetzung von Tapering sollte den US-Dollar stärken – Die Renditen der Bundesanleihen dürften in den kommenden zwölf Monaten moderat steigen – Bei dem Niedrigzinsumfeld fließt weiter Geld in Aktien Die Weltwirtschaft hat genau die richtige Wachstumstemperatur. In einem Umfeld mit moderatem Wachstum und niedriger Inflation könnten sich Aktien-Investments weiterhin lohnen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können. Makro-Ausblick | Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition | Juni 2014 2 Makro-Ausblick Richtig temperiert Die Weltwirtschaft hat die richtige Wachstumstemperatur. Das lässt die Aktienmärkte gedeihen. Bei dem erreichten Kursniveau steigt allerdings auch die Gefahr von Rückschlägen Ein sich beschleunigendes Wachstum der Weltwirtschaft bei moderater Inflation gilt als ideales Umfeld für Aktien. Niedrige Inflation sowie ein solides Wachstum – das ist ein Umfeld, in dem sich Aktien-Investments häufig lohnen. Die Ökonomen prägten dafür den Begriff „Goldilocks Economy“. In einem Märchen kostete Goldlöckchen von drei Schüsseln und stellte fest, dass die eine Schüssel zu heiß, die andere zu kalt und die dritte genau richtig ist. In die Sprache der Ökonomen übersetzt, bedeutet dies, dass die Wirtschaft weder heißläuft, was zu Inflation führt, noch zu kalt ist, also in eine Rezession zu rutschen droht. Auch derzeit sehen wir die großen Wirtschaftsregionen der Welt in einem GoldilocksSzenario: Sie befinden sich auf Wachstumskurs, und ein Anstieg der Inflation über die Inflationsziele hinaus ist nicht in Sicht. Im Gegenteil – in Großbritannien und dem Euroraum ist ein Trend hin zu fallenden Inflationsraten zu beobachten. Nur in Japan führte die massive Abwertung des Yen sowie die Konsumsteuer zu einer Rückkehr der Inflation. Aufgrund der schwachen Lohnentwicklung wurde jedoch das von der Regierung in Tokio anvisierte Inflationsziel von zwei Prozent unter Herausrechnung der Konsumsteuererhöhung bei weitem nicht erreicht. In der Eurozone sorgen die rückläufigen Inflationsraten sogar für Diskussionen über Deflationsrisiken. Asoka Wöhrmann, Co-Chief Investment Officer Entwicklung der Inflationsraten Niedrige Inflation: In den USA, im Vereinigten Königreich und im Euroraum ist seit Herbst 2011 der Trend bei der Inflation nach unten gerichtet. Dies führte an den Märkten zu Ängsten vor einer deflationären Krise. Doch die stabile Wirtschaftsentwicklung spricht dagegen. USA Japan in Prozent gegenüber Vorjahr 7 6 5 4 3 Vereinigtes Königreich Euroraum 2 Quelle: Bloomberg Finance LP Macro Research; Stand: Juni 2014 1 0 –1 –2 –3 Dez. 07 Dez. 08 Dez. 09 Dez. 10 Dez. 11 Dez. 12 Dez. 13 Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können. Makro-Ausblick | Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition | Juni 2014 3 Makro-Ausblick Langwieriger Gesundungsprozess Gleichzeitig signalisieren die niedrigen Preissteigerungsraten, dass der wirtschaftliche Gesundungsprozess noch einige Jahre andauert. Die Unternehmen, Privathaushalte und Staaten sind beim Abbau ihrer hohen Verschuldung zwar vorangekommen. Doch die Schuldenlast der Wirtschaftssubjekte in den großen Volkswirtschaften ist gemessen an ihrer Leistungsfähigkeit, also dem Bruttosozialprodukt, immer noch hoch. Der Abbau dieser Schulden ist langwierig und sorgt für eine Schwäche bei Investitionen und Konsum. Die Folge: Wachstumsraten, die unter dem langfristigen Trendwachstum liegen, und niedrige Inflationsraten. Niedrige Inflation In den Industrieländern beruht der sehr geringe Preisauftrieb auf moderatem Wachstum, geringen Lohnsteigerungen und rückläufigen Rohstoffpreisen. Dies strahlt auf den Arbeitsmarkt aus. Moderates Wachstum lässt die Zahl der Arbeitsplätze nur langsam steigen. Das mindert die Macht der Arbeitnehmer, höhere Löhne durchzusetzen. Geringe Lohnsteigerungen lassen erwarten, dass in den Industrieländern die Inflationsraten in diesem und im kommenden Jahr noch gering ausfallen. Und es gibt noch einen dritten Grund für den geringen Preisanstieg: rückläufige Rohstoffpreise. Fallende Importpreise für diese Güter sorgen in den Industrieländern für eine geringere Inflationsrate, aber auch für mehr Kaufkraft. Trotz der seit dem vierten Quartal 2011 rückläufigen Inflationsraten lässt sich festhalten, dass der Gesundungsprozess voranschreitet und die Volkswirtschaften in der entwickelten Welt sich auf solidem Wachstumskurs befinden. Die USA führen den Aufschwung an, der auf die schwere Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 folgte. Ein Blick auf die Entwicklung des realen Bruttosozialprodukts zeigt, dass Japan und das Vereinigte Königreich folgen. Der Euroraum ist dagegen ein Nachzügler, dessen Wirtschaft erst jetzt Fahrt aufnimmt. Ein Indiz dafür ist, dass die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone trotz der Krise in der Ukraine auf das höchste Niveau seit drei Jahren anstieg. Der Einkaufsmanager-Index notiert aktuell bei 53,5 Punkten und damit weit über der Marke von 50 Punkten, ab der ein positives Wachstum zu erwarten ist. Entwicklung der Bilanzsummen Schnelle Reaktion: Auf den Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 reagierten die Notenbanken sofort mit Zinssenkungen. 2008 weiteten sie die Geldbasis und damit ihre Bilanzen kräftig aus. Sie verhinderten damit den Fall der Weltwirtschaft in Deflation und Rezession. Federal Reserve Bank of Japan Indexiert: Anfang 2007 = 100 Punkte 600 500 400 300 200 Bank of England Europäische Zentralbank 100 Quellen: EZB, Fed, BoE, BOJ, Bloomberg Finance LP Macro Research; Stand: Juni 2014 0 Jan. 07 Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Jan.12 Jan. 13 Jan. 14 Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können. Makro-Ausblick | Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition | Juni 2014 4 Makro-Ausblick Keine Angst vor Deflation Nur die Entwicklung der Konsumgüterpreise trübt das Bild im Euroraum. Der Fall der Inflationsrate unter die Ein-Prozent-Marke sorgte bei Marktteilnehmern für Sorgen vor einem Abgleiten in die Deflation. Ein Blick auf die Hintergründe zeigt jedoch, dass der Rückgang der Inflation vor allem auf einem temporären Effekt fallender Importpreise beruht, der durch sinkende Energiepreise und den überraschend starken Euro-Wechselkurs ausgelöst wurde. Kreditklemme Vor allem Unternehmen aus dem Süden haben nur eingeschränkten Zugang zu Krediten. Dies stellt einen Belastungsfaktor für die Entwicklung der Unternehmenskredite und der Geldmenge dar. Mit Targeted Longer Term Refinancing Operations (TLTROs) will die EZB gegensteuern. Die Europäische Zentralbank verfolgt jedoch den Anstieg des Euro mit Argwohn. EZB-Chef Mario Draghi warnte auf der letzten Zinssitzung: „Der Rat fühlt sich wohl damit, beim nächsten Mal zu handeln.“ Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Länder im Euroraum unterschiedliche Inflationsraten aufweisen. Wenn die durchschnittliche Inflation zu niedrig ist, wächst entsprechend die Gefahr, dass einige Länder in eine Deflation und damit in eine Krise getrieben werden. Da die EZB auf ihrer letzten Sitzung den Leitzins nur noch wenig senken konnte, beschloss sie eine Novität: Strafzinsen von 0,1 Prozent auf Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB. Sie will damit den Druck auf die Banken erhöhen, ihr Geld an die Unternehmen und Privathaushalte auszuleihen und nicht mehr bei der Zentralbank zu deponieren. Zudem stellte die EZB in diesem Jahr Targeted LTROs, also längerfristige Liquidität für die Banken in Höhe von 400 Milliarden Euro in Aussicht, die vor allem an die Unternehmen fließen sollen. Die Frankfurter Währungshüter wollen damit die schwache Kreditvergabe im Euroraum ankurbeln. Ein zu starker Euro könnte zu einer Schwäche der internationalen Konkurrenzfähigkeit führen und damit das Wachstum in den Regionen des Euroraums mit niedriger Inflation abwürgen. Die Kombination aus Euro-Aufwertung und niedrigem Inflationsniveau im Euroraum wird entsprechend mit Sorge verfolgt. Positiv sind dagegen die regionalen Abweichungen in der Inflationsentwicklung zu werten. Sinkende Produktionskosten führen in den Peripherieländern zu niedriger Inflation, aber auch zu steigender Konkurrenzfähigkeit. Die unterschiedlichen Inflationsniveaus signalisieren, dass der für die wirtschaftliche Gesundung notwendige Anpassungsprozess intakt ist. Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts Verschiedene Tempi: Das schnelle Gegensteuern der Notenbanken lohnte sich. Bereits 2009 ging es in den Industrieländern wieder aufwärts. Die USA führten den Aufschwung an, gefolgt von Japan und dem Vereinigten Königreich. Der Euroraum ist ein Nachzügler, gewinnt aber jetzt an Fahrt. USA Japan Indexiert: Q4 2007 = 100 Punkte 108 106 104 102 100 98 96 Vereinigtes Königreich Euroraum 94 Quelle: Bloomberg Finance LP Macro Research; Stand: Juni 2014 92 90 Dez. 07 Dez. 08 Dez. 09 Dez. 10 Dez. 11 Dez. 12 Dez. 13 Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können. Makro-Ausblick | Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition | Juni 2014 5 Makro-Ausblick Rückkehr der Inflation In Japan ist der Anstieg der Inflation auf 3,4 Prozent im April vor allem auf eine Erhöhung der Konsumsteuer um drei Prozentpunkte zurückzuführen. Da der Steuerschritt drastisch ausfiel, zogen viele Konsumenten Käufe an langlebigen Konsumgütern vor. Im zweiten Quartal könnte es entsprechend zu einem Konsumrückgang kommen. Um dies abzumildern, plant die Regierung in Tokio eine steuerliche Entlastung der Unternehmen. Entsprechend bleiben wir bei unserer positiven Einschätzung für den Euroraum. Wir erwarten bis zum Jahresende in der europäischen Peripherie überwiegend steigende Konsumgüterpreise. Für 2014 erhalten wir unsere Wachstumsprognose von einem Prozent für den Euroraum aufrecht. Unsere Inflationsprognose für 2014 liegt bei 0,7 %. Positive Inflationserwartung Die Kombination aus höherem Wachstum und zunehmender wirtschaftlicher Stabilität in der Eurozone lässt auch unter den Marktteilnehmern keine Deflationsangst aufkommen. Ein Blick auf die in den Renditen von Anleihen mit und ohne Inflationsschutz enthaltenen Inflationserwartungen zeigt, dass die Investoren für die kommenden fünf Jahre positive Inflationsraten erwarten. Erwartet wird zudem, dass Japan nach mehr als zwei Jahrzehnten der Deflation und Stagnation die Rückkehr zu steigenden Konsumgüterpreisen gelingt. Die langfristigen Inflationserwartungen Entwicklung der Leitzinsen Positive Erwartungen: Die Break-Even-Inflationsrate wird aus der Renditedifferenz herkömmlicher und inflationsgeschützter Staatsanleihen gewonnen. Die Renditedifferenz entspricht dem Zinsverzicht, den ein Investor für den Inflationsschutz leisten muss. Derzeit sind in den großen Industrieländern und Industrieregionen die Inflationserwartungen positiv. Lockere Geldpolitik: Moderates Wachstum, niedrige Inflationsraten und eine moderate Inflationserwartung lassen in diesem Jahr keine Leitzinserhöhung in den USA, Japan, Großbritannien und dem Euroraum erwarten. Investoren müssen allerdings mit ersten moderaten Zinsschritten der Fed und der Bank of England im Jahr 2015 rechnen. in Prozent in Prozent 4 6 3 5 2 4 1 3 0 2 –1 1 –2 0 Jun. 10 USA* Jun. 11 Jun. 12 Vereinigtes Königreich* Jun. 13 Japan** Deutschland* * Inflationserwartung basierend auf Anleihen mit fünfjähriger Laufzeit **Inflationserwartung basierend auf Anleihen mit vierjähriger Laufzeit Jan. 07 Jan. 08 USA Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Vereinigtes Königreich Jan. 12 Japan Jan. 13 Jan. 14 Euroland Quellen: EZB, Fed, BoE, BOJ, Bloomberg Finance LP Macro Research; Stand: Juni 2014 Quelle: Bloomberg Finance LP Macro Research; Stand: Juni 2014 Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können. Makro-Ausblick | Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition | Juni 2014 6 Makro-Ausblick Wachsende Divergenz Seit 2009 erholt sich die Weltwirtschaft. Die USA marschieren dabei wirtschaftlich voran. Es folgen Japan und der Euroraum. Das lässt eine zunehmend divergente Geldpolitik der großen Notenbanken erwarten. Die USA dürften bereits im 3. Quartal 2015 erstmals ihren Leitzins moderat erhöhen. Eine Zinserhöhung der EZB oder der Bank of Japan erachten wir dagegen in den kommenden drei Jahren für unwahrscheinlich. Aber auch ein Inflationsanstieg auf ein Niveau, das ein Heißlaufen der Wirtschaft signalisiert, wird von den Marktteilnehmern nicht erwartet. Das bedeutet gleichzeitig, dass mit Leitzinserhöhungen in diesem Jahr noch nicht zu rechnen ist. Allerdings dürften die Marktteilnehmer im vierten Quartal 2014 damit beginnen, erste Leitzinserhöhungen in den USA einzupreisen. Das könnte für höhere Volatilität an den Börsen sorgen. Da Aktien aber noch nicht überteuert sind, könnten sich diese Kursrückschläge als Kaufgelegenheit erweisen. Die Chancen stehen gut, dass die Wirtschaft richtig temperiert bleibt – also das Goldilocks-Szenario in den kommenden Jahren weiter besteht. Ein sich leicht beschleunigendes Wachstum der Weltwirtschaft bei moderater Inflation – das gilt als ideales Umfeld für Aktien. Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 Niedriges Zinsniveau: Der nach unten gerichtete Zinstrend sorgte in den vergangenen Jahrzehnten für einen Anstieg der Anleihepreise. Mittlerweile liegen die Renditen in den vier Industrieländern weit unter dem langfristigen Durchschnitt von 1990 bis heute. Das niedrige Zinsniveau und die Gefahr, dass steigende Renditen die Anleihen unter Druck bringen, spricht gegen den Kauf der Langläufer. Nicht überteuert: Der S&P 500 notiert auf einem Allzeithoch. Dennoch entwickelte sich das Kurs-GewinnVerhältnis (KGV) im letzten Jahrzehnt seitwärts. Grund: Die Gewinne entwickelten sich ebenfalls positiv. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 liegt nahe dem langfristigen KGV-Durchschnittswert von 1990 bis heute. Das ist ein Indiz dafür, dass Aktien nicht überteuert sind. in Prozent 30 14 12 25 10 8 20 6 4 15 2 10 0 Jan. 90 Jan. 95 USA Jan. 00 Vereinigtes Königreich Jan. 05 Jan. 10 Japan Deutschland Langfristiger Renditedurchschnitt von 1990 bis Mai 2014: USA = 4,99 %; Deutschland = 4,79 %; Japan = 2,37 %; Vereinigtes Königreich = 5,64 % Jan. 90 Jan. 95 S&P KGV* Jan. 00 Jan. 05 Jan. 10 langfristiger Druchschnitt** * basierend auf Gewinnschätzungen für das laufende Jahr **durchschnittliches KGV von Jan. 1990 bis Mai 2014 Quelle: Bloomberg Finance LP Macro Research; Stand: Juni 2014 Quelle: Bloomberg Finance LP Macro Research; Stand: Juni 2014 Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können. Makro-Ausblick | Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition | Juni 2014 7 Glossar Hier erklären wir zentrale Begriffe aus dem Makro-Ausblick Bruttoinlandsprodukt (BIP) – Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres in einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden Einkaufs-Manager-Index – Gradmesser für die Stimmung der Einkaufsmanager und Frühindikator für das künftige Wirtschaftswachstum Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – bei Aktien: Kurs dividiert durch Gewinn pro Aktie; bei Aktienindizes: Marktkapitalisierung der Aktien im Index dividiert durch die Summe der Unternehmensgewinne Peripherieländer – umgangssprachlich; Mitgliedsländer des gemeinsamen europäischen Währungsraums, die im Zuge der Schuldenkrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind S&P 500 – Repräsentativer Index für die Entwicklung am US-Aktienmarkt, der sich aus 500 führenden Unternehmen in den USA zusammensetzt Targeted Longer-Term Refinancing Operations (TLTRO) – LTROs sind Refinanzierungsmöglichkeiten der EZB und zielen darauf ab, zusätzliche, längerfristige Refinanzierungen für den Finanzsektor bereitzustellen. TLTROs sind im Speziellen dazu gedacht, die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen außerhalb des Finanzsektors anzuregen bzw. zu fördern Wirtschaftssubjekte – Wirtschaftlich handelnde Teilnehmer in einer Volkswirtschaft, also die Unternehmen, die privaten Haushalte und der Staat Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können. Makro-Ausblick | Europa, Mittlerer Osten & Afrika Edition | Juni 2014 8 Wichtige Hinweise Deutsche Asset & Wealth Management ist der Markenname für den Asset-Management- & Wealth-Management-Geschäfts­ bereich der Deutsche Bank AG und deren Tochtergesellschaften. Deutsche Asset & Wealth Management bietet weltweit vermögenden Privatpersonen und ihren Familien sowie ausgewählten institutionellen Kunden Lösungen im Bereich Vermögensverwaltung an. Deutsche Asset & Wealth Management, durch die Deutsche Bank AG, ihre Konzerngesellschaften und leitenden Angestellten sowie Mitarbeiter (zusammen die „Deutsche Bank“) hat dieses Dokument in gutem Glauben veröffentlicht. Bei der Erstellung dieses Dokuments wurden die Anlagebedürfnisse, -ziele oder Finanzlage einzelner Anleger nicht berücksichtigt. 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