Wenn Sie jetzt gern mehr Informationen über Geothermie oder Green Energy haben möchten, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf: SERVICE-HOTLINE + 49 (0) 511- 67 66 77 88 E-MAIL [email protected] FA X + 49 (0) 511- 67 66 77 99 Die Green Energy Berater freuen sich auf Ihren Anruf und sind täglich von 8.00 bis 21.00 Uhr für Sie da! Sie können uns auch die beiliegende Green Energy Postkarte senden. Impressum Bildnachweis Green Energy Financial Consulting GmbH Bemeroder Str. 67 30559 Hannover Corbis, Wolfgang Kaehler Seite 5 links oben Telefon + 49 (0) 511 - 67 66 77 00 Fax + 49 (0) 511 - 67 66 77 99 E-Mail [email protected] www.green-energy.de Konzept, Gestaltung Ute Dohne-Sperber Seite 9 links Flickr Seite 10 unten Mitte Geothermal Education Office, Tiburon, California Seite 8 rechts oben und Rücktitel www.inspirative.de, Hamburg Getty Images Seite 6 links unten und Mitte | Seite 7 links | Seite 13 rechts oben Seite 16 links oben | Seite 18 rechts unten | Seite 19 rechts Druck Google Earth Seite 10 links oben | Seite 12 links oben | Seite 14 links oben HAASE-DRUCK GMBH, Hamburg Oliver Joswig Seite 9 rechts NEUE ENERGIE VON INNEN Landsvirkjun, Island Seite 9 Mitte Perforation Linie druckt mit Bitte mit 45 Cent freimachen, falls Marke zur Hand NASA, Visible Earth, Data courtesy Marc Imhoff of NASA GSFC and Christopher Elvidge of NOAA NGDC. Image by Craig Mayhew and Robert Simmon, NASA GSFC. Titel u. Rücktitel NASA, AVHRR, NDVI, Seawifs, MODIS, NCEP, DMSP and Sky2000 star catalog; AVHRR and Seawifs texture: Reto Stockli; Visualization: Marit Jentoft-Nilsen Seite 8 oben Jacques Descloitres, MODIS Rapid Response Team, NASA/GSFC Seite 18 Mitte 30559 Hannover GREEN ENERGY Financial Consulting GmbH Bemeroder Straße 67 Antwort NASA World Wind Seite 2 oben | Seite 19 unten Mitte Herrenknecht Vertical GmbH Seite 11 Mitte MAX STREICHER GmbH & Co. KG Seite 17 oben rechts und unten National Park Service, Washington Seite 2 rechts unten Photocase Seite 6 rechts unten | Seite 11 links | Seite 13 rechts oben Shutterstock, Inc. Seite 14 links unten und Mitte | Seite 16 links unten, Mitte und rechts Seite 18 oben links Dr. Frank Wenderoth Seite 5 unten rechts www.fotolia.de Titel links oben (Jay Clark), Mitte und rechts (Julien Grondin) Seite 2 links unten (Jordan Lewy), Mitte (Julien Grondin) Seite 19 links unten (Simone Van Den Berg) E-Mail Telefonnummer PLZ, Ort Straße www.oberrheingraben.de (Dr. Christian Röhr) Seite 4 links oben | Seite 6 links oben Vorname, Name Ich möchte Informationen über Green Energy Anlageprodukte erhalten. Bitte nehmen Sie Kontakt mit mir auf. Shell Photographic Services, Shell International Ltd Seite 11 rechts | Seite 18 links unten Maßgeblich für detaillierte Informationen ist der Emissionsprospekt. Warum man mit Geothermie Geld verdienen und das Klima schützen kann. NEUE ENERGIE VON INNEN! GEOTHERMIE: S I C H E R , R E N TA B E L , N A C H H A LT I G ]: NEUE ENERGIE VON INNEN SIE suchen zukunftsweisende Projekte, bei denen sich Ihr Engagement lohnt. wollen damit Erfolg haben. wollen umweltfreundlich und nachhaltig handeln. kennen die Vorteile Erneuerbarer Energien und interessieren sich für Geothermie. V O L LT R E F F E R ! S I E B E W E I S E N W E I T S I C H T. DANN KOMMEN SIE MAL MIT … Hier können Sie nachlesen, wo die Erdwärme herkommt, und warum diese Quelle unerschöpflich ist – auch wenn wir sie anzapfen. 2 In den vergangenen drei Jahrzehnten stieg der weltweite Verbrauch an kommerziell genutzter Energie um 70 %. Der Energiekonsum wird sich in 20 Jahren nochmals fast verdoppeln, wenn es beim jetzigen Wachstum der Entwicklungsländer bleibt. Knapper werdende Ressourcen, Kriege und die Folgen des Klimawandels verschärfen die Lage auf dem Energiemarkt. Wie und womit die Energieversorgung der Menschheit im nächsten Jahrhundert bestritten werden soll, stellt eine der großen Fragen des 21. Jahrhunderts dar. Dieser Herausforderung stellen sich Politik und Industrie unter anderem, indem sie vermehrt auf die Entwicklung Erneuerbarer Energiequellen setzen. Die Bundesregierung hat bereits 1991 mit der Einführung des Stromeinspeisungsgesetzes (dem Vorläufer des EEG-Gesetzes) deutliche Impulse gegeben, die der „grünen“ Branche zu einem Aufschwung verhalfen, der bis heute anhält. Doch die Energiegewinnung aus Wind und Sonne ist abhängig von klimatischen und tageszeitlichen Schwankungen. Neben Wasserkraft und Biomasse gibt es nur eine erneuerbare, ständig verfügbare Energie, und die kommt aus dem Inneren der Erde. GUTE GRÜNDE FÜR GEOTHERMIE UND GREEN ENERGY 1. Erdwärme ist bei jedem Wetter und rund um die Uhr verfügbar. Geothermie-Kraftwerke können daher Grundlasten decken und Atomkraftwerke oder Kohlekraftwerke ersetzen. 2. Erdwärme stellt ein unerschöpfliches Energiereservoir dar. 3. Geothermie-Kraftwerke tragen zu nachhaltigem Klimaschutz bei. Ein 6-Megawatt-Kraftwerk spart 25.000 Tonnen CO2 im Jahr! 4. Durch die Nutzung inländischer Energiepotentiale trägt die Geothermie zur energiepolitischen Unabhängigkeit Deutschlands bei und wirkt friedensstiftend. 5. Strom aus Erdwärme ist emissionsfrei, modern und zukunftsweisend: Er ermöglicht die Erhaltung eines Lebensstils mit hoher Lebensqualität. 6. Die Abnahme des Stroms zum Preis zwischen 14 und 15 Cent/ kWh ist 20 Jahre lang durch das EEG-Gesetz gesichert. 7. Green Energy Management und Projektinitiatoren der beteiligten Unternehmen verfügen über langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz. 8. Mit dem „Green Energy Exploration Navigator“ (GREEN) hat Green Energy ein Instrument in der Hand, das eine systematische Standortwahl erheblich erleichtert und optimiert. 19 NASA, Visible Earth, Data courtesy Marc Imhoff of NASA GSFC and Christopher Elvidge of NOAA NGDC. Image by Craig Mayhew and Robert Simmon, NASA GSFC. SIE STEHEN HIER [ LOHNENDER BLICK IN DIE TIEFE: WÄ R M E O H N E E N D E „M I T D E R V E R W E N D U N G G E OT H E R M I S C H E R E N E R G I E W E R D E N W I R I N D I E L AG E V E R S E T Z T, E I N E N A C H M E N S C H L I C H E N M A S S S T Ä B E N U N E N D L I C H E R E S S O U R C E K Ü N F T I G S I N N V O L L Z U N U T Z E N .“ Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesumweltministerium D E R S C H AT Z L I E G T U N S Z U F Ü S S E N Über 99 % des Erdballs sind heißer als 1.000 °C. Seit der Zeit, in der sich unser Planet aus dem Staub des Weltalls zusammengebacken hat, fließt ein ständiger Wärmestrom aus dem Inneren der Erde an ihre Oberfläche. Jeden Tag strahlt sie etwa die vierfache Menge der Energie in das Weltall ab, die die Menschheit benötigt. Die Erde wird aber nicht kalt! Denn in ihrer Mitte zerfallen ständig Atome und bei diesem radioaktiven Zerfall entsteht Wärme. Der heiße Kern (siehe Grafik unten rechts) sorgt damit für einen permanenten Hitzenachschub. Nach menschlichem Ermessen sind die in der Erde generierten Wärmevorräte damit genauso unerschöpflich wie die Energie der Sonne. Sich diesen immerwährenden Wärmestrom zunutze machen – das ist die Idee der geothermischen Energiegewinnung. DIMENSIONEN DER ERDE HEISSE POWER AUS DER TIEFE Neben Vulkanen offenbaren Geysire am deutlichsten das heiße Innenleben der Erde – und deren Nutzungspotential: Wo sie sprudeln, hat sich Grundwasser in Hohlräumen der Erdrinde erhitzt und schießt über senkrechte Kanäle an die Erdoberfläche. Die treibenden Kräfte bei Geysiren sind sogenannte Plumes – heiße Magma-Ströme aus dem tiefen Erdmantel, – die bis zu dessen oberer Grenzschicht aufsteigen und dort tiefe Wasserreservoirs aufheizen können. Plumes und Geysire gibt es nur in Vulkangesteinen. Aber die Erde heizt auch anderswo das Grundwasser auf: Die Erdwärme nimmt durchnittlich pro 100 m Tiefe um 3 °C zu. Je tiefer das Gestein liegt, desto heißer ist es also – und, wenn vorhanden, das umgebende Wasser. An vielen Orten der Erde sprudelt es als Thermalquelle von selbst an die Oberfläche. Doch wenn man an die große Hitze heran will, muss man am richtigen Ort tiefe Löcher bohren. Wo die Hitze herkommt Die Erde lässt sich in drei Schalen einteilen: die Erdkruste, den Erdmantel und den Erdkern. Der innere Kern der Erde erstreckt sich zwischen 5.100 und 6.300 km unter der Erdoberfläche. Hier herrscht ein Druck von bis zu vier Millionen Bar und eine Höllentemperatur von 4.000° bis circa 4.500 °C – ähnlich der Temperatur der dunklen Flecken an der Sonnenoberfläche. Die Erdkruste mit ihren Ozeanen und Kontinenten bildet, zusammen mit dem festen Teil des Erdmantels, die Lithosphäre. Die dünne Schicht, auf der wir leben, schwimmt – zersplittert in riesige Platten – auf der „Fließschicht“ des plastischen Erdmantels herum. Die ozeanische Kruste ist teilweise nur 5 bis 10 km dick, während die kontinentale zwischen 30 und 60 km misst. Dort, wo sie als Gebirgsmassiv am höchsten aufragt, taucht sie durch ihr Eigengewicht auch am tiefsten ein. Angetrieben durch flüssiges Magma im Erdmantel sind die Platten ständig in Bewegung – wenn auch sehr langsam. An Orten, wo die Platten aneinanderstoßen, kann es ungemütlich und sehr heiß werden! Erdbeben und Vulkanausbrüche erschüttern die Welt, wenn die schweren Gesteinsmassen sich (a) voneinander wegbewegen (z.B. ostafrikanische Riftzone), (b) untereinander wegtauchen (z.B. Anden, Südamerika) oder sich aneinanderreiben, wie es beispielsweise bei der San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien geschieht. 3 [ ] E U R O PA * Auf den nächsten vier Seiten beschreiben wir Ihnen, wie und wo man die Erdwärme anzapft. Zuerst das „Wo“. SIE MÜSSEN HIER GRABEN [ ] Warum hier? Gucken Sie mal nach unten. Sie werden sehen, dass Green Energy sich im wahrsten Sinne des Wortes die heißesten Plätze für Kraftwerke gesichert hat. * Das Reliefbild zeigt, in welcher Tiefe die Erdkruste an den heißen Erdmantel stößt. Die Skala reicht von 12 km (tiefrot) bis 56 km (hellgrün). WONACH MAN SUCHEN MUSS Wenn man nach idealen Orten für die Geothermie sucht, muss man berücksichtigen, dass die Erdkruste natürlich nicht überall gleich aufgebaut ist (siehe Abb. unten). Es gibt Landstriche, wie z.B. den skandinavischen Schild mit seinen sehr alten Gneisen und Graniten, wo die Temperatur mit zunehmender Tiefe nur um etwa 20° bis 25 °C pro Kilometer zunimmt. In sehr jungen vulkanischen Gebieten hingegen, wie auf Island oder in Larderello, Italien, kann die Temperatur um mehr als 100 °C pro km ansteigen. Außerdem muss man heiße Erdschichten finden, die genügend Wasser enthalten, denn es wird bei der sogenannten hydrothermalen Geothermie als Transportmedium der Wärme gebraucht (hydros: Wasser, thermal: die Wärme betreffend). Wenn ein Erdwärme-Kraftwerk auf rentable Weise Strom erzeugen soll, ist auch die förderbare Wassermenge wichtig (siehe Seite 10). Für die Stromgewinnung muss das Thermalwasser mindestens 100 °C heiß sein. Bei Temperaturen zwischen 60° und 100 °C kann es zum Heizen (Fernwärme) genutzt werden. BEISPIEL OBERRHEINGRABEN Vor 45 Millionen Jahren bescherten uns tektonische Plattenbewegungen ein Geschenk, von dem die Geothermie in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten profitieren wird: Die Platten drifteten damals auseinander und schufen einen Graben von Nordost nach Südwest mit Platz für einen Ozean. Als das Meer sich wieder zurückzog, war die nach unten gesunkene Struktur des Oberrheingrabens angelegt. Durch diese besondere geologische Geschichte gibt es im Oberrheingraben „positive thermische Anomalien“: An manchen Stellen nimmt die Temperatur hier um 100 °C pro km zu! Seitenblick unter die Welt Deutschland: Wo der Boden heiß ist Die Erdkruste, die den heißen Erdmantel (rot) bedeckt, ist unter den Ozeanen am dünnsten. In Deutschland haben Geologen, z. B. in der Norddeutschen Tiefebene, dem Molassebecken zwischen Donau und Alpen, der Schwäbischen Alb und dem Oberrheintal, potentiell nutzbare Warmwasservorkommen ausgemacht. Dabei unterscheidet man die oberflächennahe Geothermie mit Bohrungen bis zu 400 m Tiefe und die tiefe Geothermie ab 400 bis ca. 5.000 m Tiefe. Wie eine Untersuchung des Geo-Forschungszentrums Potsdam ergab, könnten hier 29 % des Wärmebedarfs in Deutschland mittels der hydrothermalen Geothermie gedeckt werden. Die oberflächennahe Geothermie könnte nochmals 28 % beisteuern. ASIEN 0 24 km 48 km 4 AMERIKA E U R O PA ASIEN WO M A N D I E E R DWÄ R M E A N Z A P F T O P T I M A L E S TA N D O R T E F Ü R U M W E LT F R E U N D L I C H E K R A F T W E R K E Für die genaue Standortprüfung hat Green Energy bei großen Erdölunternehmen Daten erworben, die bei der Suche nach Öl und Gas gewonnen wurden. Bei den Daten handelt es sich um Ergebnisse zweidimensionaler seismischer Untersuchungen und Probebohrungen. Die Daten wurden von Green Energy in moderne Software eingespeist, deren Modellrechnungen eine erste Orientierung im Boden bieten. Anhand der Auswertung konnte man Aufbau und Struktur der geologischen Bodenschichten, die Temperaturverhältnisse und die Lage von Wasserreservoirs prinzipiell bestimmen. Und so einen günstigen Standort einkreisen. Bei Erdölbohrungen sind Geologen bereits auf solche Stellen gestoßen. In diesen Schichten ist das Gestein heiß genug und hat Klüfte gebildet, in denen reichlich heißes, salzhaltiges Wasser zirkuliert – Wasser aus dem „vergangenen“ Ozean. ZWEI SCHICHTEN IM VISIER Geologen haben für die hydrothermale Stromgewinnung zwei Schichten des Oberrheingrabens im Visier: den Oberen Muschelkalk und den Mittleren Buntsandstein – in 1.000 bis 4.000 m Tiefe (siehe unten). In diesen Schichten ist das Gestein heiß genug und es hat Klüfte gebildet, in denen das eingeschlossene Ozeanwasser fließt. An deren „schwammartiger“ großer Oberfläche kann sich das Wasser optimal aufheizen. Solche Kluftsysteme wollen die Geologen für die Kraftwerke anbohren. Um diese exakt zu treffen, wird der Boden genauestens unter die Lupe genommen. Unterirdische Schichten des Oberrheingrabens Green Energy plant eine Vielzahl leistungsstarker, umweltfreundlicher Kraftwerke an den besten Geothermie-Standorten in Deutschland: dem Oberrheingraben und dem Molassebecken. Die Bedingungen im Molassebecken sind ebenso optimal wie die im Oberrheingraben – wie die Deutschlandkarte auf Seite 4 unten zeigt. Um eine exakte Standortbestimmung für die Kraftwerke vornehmen und vor allem eine wirtschaftliche Bohrstrategie entwickeln zu können, schaut man sich die Bodenverhältnisse mit einer geologischen „Lupe“ an: der 3-D-Seismik (siehe unten). Mit ausgesuchten geologischen Daten hat Green Energy den „Green Energy Exploration Navigator“ (GREEN) entwickelt, einen geothermischen Atlas, der die Untergrundtemperaturen Deutschlands in zwei- und dreidimensionalen Raummodellen darstellt. Damit hat Green Energy ein Instrument in der Hand, das erheblich zur Optimierung der Standortauswahl beiträgt. Mit Argusaugen unter die Erde gucken Während man mit der 2-D-Seismik immer nur Informationen entlang einer LINIE erhält, liefert die 3-D-Seismik – gekoppelt mit mathematischen Simulationsmodellen – feinkörnige, plastische Bilder von unterirdischen WÜRFELN. Die Simulationsmodelle ermöglichen auch einen Blick in die Zukunft: Die Geologen platzieren die Kraftwerke im Modell an einer favorisierten Stelle und simulieren, was bei laufendem Betrieb im Boden passiert. 5 [ ] OBERRHEINGRABEN* U N D J E T Z T D A S „ W I E “. Sie haben eigentlich keine Lust, sich mit komplizierter Technik auseinanderzusetzen? OK. Wir machen es so verständlich und kurz wie möglich. Außerdem werden Sie sehen, dass ErdwärmeKraftwerke äußerst effektiv und profitabel betrieben werden können. * Das Reliefbild oben zeigt die Höhenverhältnisse des Oberrheingrabens. Tiefgrüne Bereiche liegen sehr tief, rotbraune sehr hoch. E R D WÄ R M E G A N Z N A H Die Römer haben es uns vorgemacht: Die Siedlung Aquae, um 80 n. Chr. mit einem Bäderviertel gegründet, hat sich zu einem weltweit bekannten Thermalbad entwickelt und heißt heute Baden-Baden. Dort sprudeln warme Quellen mit Temperaturen zwischen 56° und 68 °C. Natürliche Warmwasserquellen zum Warmbaden zu nutzen ist die direkteste Art, Erdwärme anzuzapfen. Bei allen weiteren Arten wird Technik eingesetzt, die die Erdwärme aus unterschiedlichen Tiefen fördert, verstärkt und/oder in andere Energieformen umwandelt. Bei der oberflächennahen Geothermie nutzt man Erdwärme in bis zu 400 m Tiefe zum Heizen – und in speziellen Fällen zum Kühlen: Sie wird von Industrie, Großbauten, Schwimmbädern und Wohngebieten mit entsprechenden Wärmenetzen genutzt. Und Hausbesitzer wissen seit vielen Jahren die Vorzüge von Wärmepumpen zu schätzen. T I E F E G E OT H E R M I E – Z W E I W E G E Z U R WÄ R M E Tiefe Geothermie nutzt heißes Wasser aus Tiefen zwischen 400 und 7.000 m. Generell unterscheiden Geologen dabei zwei Methoden, die Wärme anzuzapfen: die Hydro-Geothermie und das „Hot-Dry-Rock“-Verfahren (HDR). Die Hydro-Geothermie sucht nach heißem Wasser im Gestein bis ca. 5.000 m und fördert es an die Oberfläche, um ihm dort die Wärme in Wärmetauschern zu entziehen. HDR hingegen nutzt „trockene“ und heiße Gesteinsschichten bis ca. 7.000 m. Bei diesem Verfahren wird Wasser eigens mit hohem Druck ins heiße Gestein gepresst, wo es Klüfte und Risse erzeugt und sich dort erwärmt. Über eine zweite Bohrung wird es an die Oberfläche gefördert, wo ihm Wärme entzogen wird. 6 W I E M A N D I E E R DWÄ R M E A N Z A P F T „E S G E N Ü G T E B E N N I C H T, DA S S T E C H N I K G U T F U N K T I O N I E R T. S I E M U S S A U C H I N D I E W E LT PA S S E N .“ Gero von Randow, Wissenschafts-Journalist Da das Wasser in tieferen Gesteinsschichten in der Regel ausreichend heiß ist, dienen beide Methoden in erster Linie der Erzeugung von Strom. Das HDR-Verfahren ist eine sehr junge Technik, deren großes Entwicklungspotential noch nicht voll ausgeschöpft ist. Daher arbeitet Green Energy mit bewährten Verfahren der HydroGeothermie. a b Methoden der tiefen Geothermie Die Hydrothermale Geothermie fördert Warmwasser aus Reservoirs in bis zu 5.000 m Tiefe. Nach der Nutzung wird das abgekühlte Wasser über eine zweite Bohrung wieder in den Grundwasserleiter zurückgeführt. So bleiben die Druckverhältnisse im Gestein unverändert und das stark mineralisierte Wasser gelangt nicht in die Umwelt. Beim Hot-Dry-Rock-Verfahren wird Wasser in „trockene“ und heiße Gesteinsschichten in bis zu 7.000 m Tiefe gepresst, wo es sich erwärmt. Von dort wird es durch eine zweite Bohrung zur Nutzung an die Oberfläche gefördert. Bei beiden Verfahren kann die Restwärme nach der Stromerzeugung auch in Wärmenetze eingespeist oder als Prozesswärme industriell genutzt werden. Damit kann die Rentabilität eines auf Stromerzeugung angelegten Kraftwerks erhöht werden. Wie aus Wärme Strom wird Bei der Wärmetausch-Technik gibt es zwei konkurrierende Verfahren: Die ORC- und die Kalina-Technik. Beim ORC-Verfahren werden Arbeitsmittel (siehe unten) mit festem Siedepunkt eingesetzt, während man bei der Kalina-Technik Arbeitsmittel mit flexiblem Siedepunkt (eine Mischung aus Ammoniak und Wasser) nutzt. Die Kalina-Technik ist relativ neu, während die ORC-Technik lang erprobt ist. Sie wird seit rund 40 Jahren in der Industrie eingesetzt, um Abwärme aus Produktionsprozessen in Strom umzuwandeln. Daher werden Green Energy Kraftwerke mit dem ORC-Verfahren arbeiten. GEOTHERMIE MACHT DAMPF – W I E AU S WÄ R M E S T R O M W I R D Zwei technische „Grundschritte“ machen aus Wärme Strom (siehe Abb. oben). (a): Dampf treibt Turbinen an. So wird aus Wärme Bewegungsenergie. (b): Generatoren wandeln die Bewegungsenergie in elektrischen Strom um. Im Geothermie-Kraftwerk wird dem heißen Wasser aus der Tiefe mithilfe von Wärmetauschern möglichst viel Wärme entzogen, die ihrerseits möglichst viel Dampf erzeugen soll. Der Trick: Im Wärmetauscher gibt das heiße Wasser seine Wärme an ein anderes Wärmetransportmittel ab. Dieses „Arbeitsmittel“ siedet bei deutlich niedrigeren Temperaturen als Wasser; es macht also mehr Dampf und sorgt so für eine höhere Stromausbeute. M I T S T R O M AU S E R D WÄ R M E G E L D V E R D I E N E N UND DAS KLIMA SCHÜTZEN Erdwärme ist für die Stromerzeugung besonders interessant, weil sie „grundlastfähig“ ist: Sie kann Tag und Nacht und unabhängig vom Wetter Strom liefern und damit konventionelle Kraftwerke ersetzen. Geothermie trägt als Erneuerbare Energie zu einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Energiewirtschaft bei. Außerdem entstehen keine umweltschädlichen Emissionen wie etwa Kohlendioxid (CO2 ). Die Wirtschaftlichkeit der geothermischen Stromerzeugung hängt u. a. von der Bohrtiefe, der Wassertemperatur, dem Eigenstromverbrauch der Anlage und dem Fördervolumen ab. Geht man von den Bedingungen im Molassebecken aus und nimmt eine Temperatur von 120 °C bis 130 °C und eine Förderrate von 120 Litern pro Sekunde an, dann sind Stromerzeugungskosten von 10 Cent erreichbar. Im Bereich der Bohrtechnik und der Stromerzeugungsanlagen sind noch weitere Effizienzsteigerungen und damit Kostenreduzierungen zu erwarten. Da die Einspeisevergütung für den Strom über das EEG-Gesetz geregelt wird, ist diese sicher: Der örtliche Stromversorger ist verpflichtet, einem GeothermieKraftwerk mit 5 Megawatt Leistung den Strom für 15 Cent pro Kilowattstunde abzunehmen – 20 Jahre lang, ab Inbetriebnahme. 7