18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung 4. Juni 2014

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18. Berliner Kolloquium
der Daimler und Benz Stiftung
4. Juni 2014
Einführung
Soll Technik den Menschen perfektionieren? Welche Technik
darf im Menschen eingesetzt werden? Wo entstehen neue Abhängigkeiten, welche Ängste sind berechtigt? Die Verschmelzung von Mensch und Maschine steht beim 18. Berliner Kolloquium im interdisziplinären Brennpunkt. Die Daimler und Benz
Stiftung lädt Experten aus Medizin und Neurowissenschaften,
Technik und Recht sowie Ethik und Philosophie zum kritischen
Diskurs. Vor dem Hintergrund transhumanistischer Entwicklungen nehmen sie einen Tag lang unter anderem Neuroimplantate
und Eingriffe ins Gehirn unter ihre fachliche Lupe.
Technische Geräte, die im menschlichen Körper implantiert
und mit dem Nervensystem verbunden sind, eröffnen neue
Dimensionen für moderne Diagnose- und Therapieverfahren.
Sie bieten Aussicht auf Vorbeugung, Linderung oder Heilung, sogar bei bislang als hoffnungslos eingeschätzten Erkrankungen.
Dabei haben die Wissenschaftler des Berliner Kolloquiums auch
die Schattenseiten der Mensch-Maschine-Schnittstelle vor Augen: Dazu gehören die ungeklärten Fragen nach medizinischen
Kriterien und rechtlichen Rahmenbedingungen, die Abschätzung von Nutzen und Risiken für den Betroffenen und nicht zuletzt unser Selbstverständnis als Menschen.
MenschMaschine-Visionen. Technik, die unter die Haut geht
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Schnittstelle Neuron & Prothese
Thomas Stieglitz
Neuroimplantate – Technische Systeme
an der Material-Gewebe-Schnittstelle
Technische Systeme zur Aufnahme elektrischer
Signale und Stimulation von Nervenzellen stellen
ein wesentliches Entwicklungsziel in einem relativ
neuen Forschungsgebiet dar. So hat sich die Neurotechnik an der Schnittstelle von Medizin, Neuro- und
Materialwissenschaften, Elektrotechnik, Maschinen­
bau und physikalischer Chemie entwickelt. Als
Erfolgsgeschichte von Neuroimplantaten können
Cochlea-Implantate zur Wiederherstellung des
Hörsinns, Rückenmarkstimulatoren zur Behandlung
chronischer Schmerzen und Dranginkontinenz sowie
Tiefenhirnstimulatoren zur Behandlung der Symptome von Morbus Parkinson genannt werden.
Durch die (neue) Entdeckung, dass weite Teile des
menschlichen Nervensystems elektrisch beeinflussbar sind, hat die Neurotechnik seit circa zehn Jahren
einen Entwicklungsschub erfahren. Erfolgreiche
Beispiele dafür sind die Stimulation des Vagusnervs
zur Epilepsietherapie und die Erweiterung der
Krankheitsbilder, bei denen Tiefenhirnstimulation
als Therapieoption gilt. Technische Entwicklungs-
Prof. Dr. Thomas Stieglitz
Universität Freiburg
Institut für Mikrosystemtechnik
Thomas Stieglitz studierte Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Biomedizinische Technik. Er promovierte 1998 und
habilitierte sich 2002 an der Universität des Saarlandes.
Von 1993 bis 2004 war er am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in St. Ingbert/Saar tätig und etablierte
dort die Neuroprothetik als Forschungsrichtung. Seit 2004
4 18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung
grenzen werden derzeit jedoch bei der Wiederherstellung des Sehsinns über Retinaimplantate oder der
Gedankensteuerung von Prothesen und Hilfsmitteln
zur Kommunikation erreicht.
Die wichtigsten Anforderungen: Der Körper darf das
(Neuro-)Implantat und die Technik das Nervengewebe nicht schädigen oder gar Krankheiten auslösen.
Die technischen Materialien müssen ihre Festigkeit
und elektrische Isolationseigenschaft beibehalten –
ohne vom Körper aufgelöst zu werden. Die Gehäuse
für die Elektronik müssen über Jahrzehnte gasund wasserdicht sein, zugleich aber eine Vielzahl
elektrischer Durchführungen aufweisen. Es werden
Materialien, Fertigungsverfahren, Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine langfristig
funktionale, bidirektionale Nervengewebe-MaterialKopplung vorgestellt. Auch Fragen der Energieversorgung und Paradigmen zur Datenübertragung werden
diskutiert, um die Wirkungsweisen unterschiedlicher
Anwendungen mit ihren ganz spezifischen Besonderheiten vorzustellen. ◆
ist Stieglitz Professor an der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg und leitet dort den Lehrstuhl für Biomedizinische
Mikrotechnik an der Technischen Fakultät im Institut für
Mikrosystemtechnik. Er ist Mitglied des Bernstein Centers
Freiburg, des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools und
Miterfinder von 12 Patenten. Weiterhin ist Stieglitz Mitglied
in der IEEE-EMBS, IFESS und der DGBMT im VDE. Er leitet
dort den Fachausschuss Intelligente Implantate und Neuroprothetik und ist stellvertretender Fachgruppenleiter für
Intelligente Implantate im Cluster MicroTEC Südwest. Er ist
Mitgründer und Beiratsmitglied der Firma CorTec GmbH.
Bernhard Graimann
Von der Prothetik zur Neuroprothetik
Einen Gegenstand zu ergreifen, ist ein komplexer
natürlicher Vorgang. Das zentrale und periphere Nervensystem spielen dabei mit dem muskuloskelettalen
System zusammen. Wie schwierig die Nachahmung
dieses Systems ist, zeigt sich in der Prothetik. Die
einschränkende Komponente ist hier die MenschMaschine-Schnittstelle – also der ansteuernde Teil
eines Prothesensystems. Typischerweise werden
Hand- oder Armprothesen durch myoelektrische Signale gesteuert, die durch die Kontraktion bestimmter
Muskeln erzeugt und von Elektroden auf der Haut erfasst werden. Bei konventionellen Prothesen können
darüber jedoch nicht mehrere Funktionen gleichzeitig gesteuert werden.
Durch die Forschung wurden in den letzten Jahren
insbesondere die Signalverarbeitung und invasive
Methoden zur Erfassung myoelektrischer oder neuronaler Aktivität verbessert. Eine spezielle chirurgische
Intervention, genannt Targeted Muscle Reinnervation (TMR), ermöglicht das selektive Umlenken
von Nerven auf bestimmte Muskeln, die dann als
Dr. Bernhard Graimann
Otto Bock HealthCare GmbH
Translational Research & Knowledge
Management, Duderstadt
Bernhard Graimann studierte an der Technischen Universität Graz in Österreich und schloss 1999 als Diplom-Ingenieur
für Telematik ab. Im Jahr 2002 absolvierte er seine Promotion in den technischen Wissenschaften. Von 2002 bis
2006 arbeitete er in Graz als Postdoktorand im Laboratory
of Brain-Computer Interfaces am Institute for Knowledge
Discovery. Seine Habilitation und Lehrbefugnis für das
biologische Verstärker der Nervensignale dienen.
Dies erlaubt auch die myoelektrische Steuerung bei
hohen Amputationsniveaus. Während die invasive
Signalerfassung und die direkte Anbindung an das
periphere Nervensystem noch einen weiten Weg bis
zur klinischen Anwendung vor sich haben, versprechen TMR und moderne Signalverarbeitungsansätze eine schnellere kommerzielle Umsetzung.
Zusammen mit dem Rehabilitation Institute of
Chicago und der Medizinischen Universität Wien ist
es der Otto Bock HealthCare GmbH gelungen, TMR
in die klinische Anwendung zu bringen. Menschen,
die einen oder beide Arme verloren haben, können
durch diese Technologie wieder ein eigenständiges
Leben führen. In Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen wurde die Leistungsfähigkeit der
Prothesensteuerung mittels moderner Signalverarbeitung verbessert. Damit ist nun auch eine intuitive
und simultane Steuerung von multifunktionalen
Prothesen zuverlässig möglich. ◆
wissenschaftliche Fach Angewandte Informatik erwarb er
2006. Seitdem lehrt er dort als Universitätsdozent. Nach
seiner zweijährigen Zeit als Experienced Researcher der
geförderten Marie-Curie-Maßnahme am Institute of Automation der Universität Bremen übernahm er von 2008 bis
2014 die wissenschaftliche Koordination für Neurotechnologie im Strategic Technology Management der Otto Bock
HealthCare GmbH. Seit 2010 wirkt Graimann im Unternehmen als führender Experte für Neurotechnologie. In diesem
Jahr übernahm er die Leitung des Translational Research &
Knowledge Management.
MenschMaschine-Visionen. Technik, die unter die Haut geht
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Schnittstelle Ethik & Gesellschaft
Christopher Coenen
Human Enhancement: Historischer Hintergrund und aktuelle
gesellschaftliche Herausforderungen
Aktuelle Anzeichen für die Entstehung einer neuen
Qualität des Mensch-Artefakt-Verhältnisses, in der
Humanes und Technologisches auch zum Zweck
menschlicher Leistungssteigerung verschmolzen
werden, befeuern die Debatte über das sogenannte
Human Enhancement. Dieser Begriff bezeichnet die
Steigerung menschlicher Leistungsfähigkeit oder
eine Verbesserung der menschlichen Gattung – bis
hin zu ihrer Überwindung bzw. Ablösung durch
trans- oder posthumane Wesen.
Menschsein ist seit jeher dadurch gekennzeichnet,
dass Kultur unsere „zweite Natur“ ist. Technik gehört
als zentrales Element dazu. Mittels Wissenschaft
und Technik verbessern oder erweitern wir unsere
natürlichen Begabungen und Fähigkeiten. Artefakte
wie Brillen, Bücher, Medikamente, Fahrzeuge und
zuletzt die digitalen Technologien haben uns von
allen anderen Säugetieren abgehoben. Auch avancierte körperinvasive Technologien haben bereits
eine längere Geschichte. Dennoch spricht einiges für
die These, dass durch aktuelle naturwissenschaft-
Christopher Coenen
Karlsruher Institut für Technologie
Institut für Technikfolgenabschätzung
und Systemanalyse
Christopher Coenen ist seit 2003 wissenschaftlicher Mit­ar­
be­iter des mittlerweile zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gehörenden Instituts für Technikfolgenabschätzung
und Systemanalyse (ITAS). Zunächst am Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)
und ab 2009 in Karlsruhe hat er als Diplom-Politologe an
6 18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung
lich-technische Entwicklungen menschliche Körperlichkeit („Haben“ eines Körpers) und Leiblichkeit
(„Leibsein“) grundlegend verändert werden.
Angesichts dieser zu erwartenden Veränderung
sollen vor dem Hintergrund der ideengeschichtlichen
Entwicklung von Enhancement- und Cyborg-Visionen
die heutigen Diskussionen sowie einzelne Körpermodifikationsvisionen und -praktiken reflektiert
werden. Dazu wird auf die Geschichte des Transhumanismus eingegangen. Seit dem letzten Drittel
des 19. Jahrhunderts ist er im Zuge verschiedener
Konjunkturen von der Peripherie in das Zentrum des
Wissenschafts- und Innovationssystems sowie des
gesellschaftlichen Diskurses über Naturwissenschaft
und Technik vorgedrungen. Der Transhumanismus
hat den aktuellen Human-Enhancement-Diskurs
stark geprägt. Es werden gesellschaftliche und politische Herausforderungen diskutiert, die sich aus den
heutigen Zukunftsvisionen, wissenschaftlich-technischen Entwicklungen und kulturellen Praktiken der
Mensch-Maschine-Verschmelzung ergeben. ◆
zahlreichen ITAS-Projekten zu gesellschaftlichen, politischen,
kulturellen und philosophischen Aspekten neuer naturwissenschaftlich-technischer Felder und Themen mitgewirkt.
Seine Tätigkeiten zum Thema „Human Enhancement“ um­
fassen unter anderem die Leitung eines Projekts im Auftrag
des Europäischen Parlaments, die maßgebliche Mitwirkung
im Projekt EPOCH (Europäische Kommission) und die Arbeit
als zentraler Ansprechpartner des KIT für Medien und Öffent­
lichkeit. Coenen gibt die Springer-Zeitschrift „NanoEthics“
heraus und hat, auch international, zum Thema „Human
Enhancement“ vielfältig publiziert und vorgetragen.
Jens Clausen
Verschwimmen die Grenzen zwischen Mensch und Technik? Ethische
und anthropologische Implikationen aktueller Neurotechnologien
Fortschritte in den Neurowissenschaften eröffnen
ein immer besseres Verständnis des menschlichen
Gehirns. Durch die weitergehende Miniaturisierung
mikroelektronischer Bauteile wird die direkte Verbindung zwischen Gehirn und Computern möglich. Neurotechnologien sind bereits seit einigen Jahren im
klinischen Einsatz. Besonders bekannt sind CochleaImplantate zur Behandlung von Gehörlosigkeit und
Elektroden zur Tiefenhirnstimulation. Erstere werden zur Stimulation des Hörnervs in das Innenohr
implantiert. Bei der Tiefenhirnstimulation werden
die Elektroden hingegen in eng umgrenzte Bereiche
direkt ins Gehirn eingesetzt, um beispielsweise motorische Dysfunktionssymptome bei schweren Formen
von Morbus Parkinson zu behandeln.
Jüngeren Datums sind ableitende Verfahren wie der
Einsatz von Gehirn-Computer-Schnittstellen zur Ansteuerung motorischer Neuroprothesen. Diese Geräte
befinden sich derzeit im Übergang von der tierexperimentellen Grundlagenforschung zu ersten Einsätzen
beim Menschen. Die neurotechnischen Innovationen
Prof. Dr. Jens Clausen
Universität Tübingen
Institut für Ethik und Geschichte
der Medizin
Jens Clausen studierte Biologie und Philosophie. Nach
seiner Promotion über die Ethik des Klonens habilitierte er
sich mit der Schrift „Technik im Gehirn: Ethische, theoretische und historische Aspekte moderner Neurotechnolo­
gien“ (Deutscher Ärzteverlag 2010). Als wissenschaftlicher
Mitarbeiter arbeitete er in Freiburg zwischen 2002 und
2004 im Verbundprojekt zum Status des extrakorporalen
werfen zahlreiche ethische Fragen auf, die von der
Nutzen-Risiko-Abwägung und Informed Consent
über die Auswahl der Probanden für die erforderlichen Versuche bis hin zu den geeigneten und ethisch
vertretbaren Einsatzgebieten der Neurotechnologie
reichen.
Die künftige Etablierung moderner Neurotechnologien wird zudem eine Herausforderung für klassische Begrifflichkeiten und unser Verständnis des
Menschen darstellen. Bereits jetzt ist abzusehen,
dass die fortschreitende Annäherung von Mensch
und Technik die Grenzen der aristotelischen Unterscheidung zwischen Natur und Technik mehr und
mehr verschwimmen lässt. Wird die Technik ein
Teil des Selbstkonzepts des Menschen, wenn sie ins
Gehirn implantiert und funktional integriert wird?
Welche Bedeutung hätte dies für unser Verständnis
von moralischem Handeln, Zurechnungsfähigkeit,
Verantwortung und Selbstbestimmung? Wird der
Mensch durch Neurotechnologien gar zum Cyborg
und müssten wir uns davor fürchten? ◆
Embryos am Zentrum für Ethik und Recht in der Medizin.
Von 2004 bis 2008 leitete er die vom BMBF geförderte
Nachwuchsgruppe „Zur Relevanz der Natur des Menschen“
an der Universität Freiburg. Clausen ist außerplanmäßiger
Professor und Leiter der Arbeitsgruppe Neuroethik am
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Eberhard
Karls Universität Tübingen. Darüber hinaus ist er Mitglied des „Centre for Integrative Neuroscience“ und des
„Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften“
sowie Geschäftsführer des „Klinischen Ethik-Komitees“ am
Universitätsklinikum Tübingen.
MenschMaschine-Visionen. Technik, die unter die Haut geht
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Reinhard Merkel
Neuroenhancement – Eingriffe ins Gehirn
zur Verbesserung des Menschen
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind zahlreiche neurotechnische Methoden zur tiefen Intervention ins Gehirn und damit zugleich ins „Ich“ des
Menschen entwickelt worden. Waren die Methoden
zunächst allein therapeutischen Zielen verpflichtet,
wurden die meisten von ihnen inzwischen jedoch
auch als Möglichkeiten eines mentalen Enhancements erkannt – als Mittel zur Steigerung kognitiver,
emotionaler und volitionaler Fähigkeiten bei gesunden Menschen. Verschiedene Formen der Hirnstimulation, technologische und biologische Hirnimplantate oder Brain-Computer-Interfaces ermöglichen
schon heute profunde Veränderungen des Gehirns
und damit der Persönlichkeit des Menschen.
Nicht mehr ausgeschlossen erscheint in absehbarer
Zukunft sogar ein Überschreiten der mentalen Gattungsgrenzen des Homo sapiens mittels neurotechnischer Eingriffe. Wollen wir eine solche Evolution
des Menschen? Welche prinzipiellen Argumente
dafür oder dagegen lassen sich erkennen? Welche
Rolle sollte das Recht bei der Regulierung der Risi-
Prof. Dr. Reinhard Merkel
Universität Hamburg
Institut für
Kriminalwissenschaften
Reinhard Merkel studierte Rechtswissenschaft, Philosophie
und Literaturwissenschaft. Nach zwei juristischen Staatsexamina promovierte er 1992 in München. Im Jahr 1996
habilitierte er sich in Frankfurt am Main zum Thema „Früh­
euthanasie. Ärztliche Entscheidungen über Leben und Tod
in der Neonatalmedizin“. Danach wurde er Professor an den
Universitäten Bielefeld und Rostock. Seit 2000 hat Merkel
8 18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung
ken oder Chancen dieser Entwicklung spielen? Bei
diesen grundsätzlichen normativen Fragen wird es
maßgeblich auf eine hinreichend genaue Unterscheidung der Eingriffsformen und -adressaten sowie der
denkbaren Einwände gegen Neuroenhancements
ankommen.
Trotz langjähriger Diskussionen in der Neuroethik
sind konsensfähige Lösungen derzeit weltweit nicht
in Sicht. Wer die Interventionen durch neurotechnische Enhancements verwirft, muss sich mit der Frage
auseinandersetzen, was genau sie normativ von
erlaubten und erwünschten Formen mentaler Verbesserung unterscheidet und was sie verwerflich macht.
Wer sie bejaht, muss sich fragen lassen, ob er die
individuellen und sozialen Folgen einer massenhaften Verbreitung von Methoden der technologischen
Hochrüstung menschlicher Gehirne zu übersehen
vermag. Der Vortrag will zu diesen Fragen Stellung
nehmen und zeigen, dass wir ein neues subjektives
Menschenrecht brauchen. Provisorisch sei es hier
„Recht auf mentale Selbstbestimmung“ genannt. ◆
den Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der
Universität Hamburg inne. Seine Forschungsschwerpunkte
sind die Dogmatik des Strafrechts, rechtsphilosophische
Grundlagenforschung, Theorien der Gerechtigkeit, Ethik
und Recht der Medizin und Neurowissenschaften sowie die
Philosophie des Völkerrechts von Krieg und Frieden. Merkel
ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften
Leopoldina und der transatlantischen Forschergruppe „The
Hinxton Group: An International Consortium on Stem Cells,
Ethics & Law“. 2012 berief ihn die Bundesregierung in den
Deutschen Ethikrat.
Schnittstelle Zukunft & Heilung
Volker Sturm
Hirnstimulation mit Schrittmachern – überlegene Therapie
oder Manipulation?
Bereits seit den 1970er-Jahren werden elektrische
Impulsgeber, die Schrittmachern ähnlich sind, im
menschlichen Gehirn eingesetzt: Sie werden mit
dünnen, in tiefen Hirnarealen implantierten Elek­
troden verbunden. Angewandt werden sie vor allem
zur Behandlung neurologischer Erkrankungen, die
mit üblichen Verfahren nicht therapierbar sind, und
seit einigen Jahren auch bei psychiatrischen Erkrankungen. Durch die schwachen elektrischen Impulse
werden dysfunktionale Regelkreise neu reguliert –
die sogenannte Tiefe Hirnstimulation.
Ziel ist es, schwere Bewegungsstörungen wie bei Morbus Parkinson, bestimmte Tremorformen und Dystonie
wirkungsvoll zu behandeln. Darüber hinaus wird die
Tiefe Hirnstimulation heute bei Schmerzerkrankungen
und psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt, die
nicht auf andere Therapien ansprechen: unter anderem Zwangskrankheit, Tourette-Syndrom, Depression
Prof. Dr. Volker Sturm
Neurochirurgische Klinik und
Poliklinik
Universitätsklinikum Würzburg
Volker Sturm studierte Medizin an der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg, wo er 1971 promovierte. Von 1972
bis 1978 folgte seine Facharztausbildung in Neurochirurgie
an der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums
Heidelberg sowie eine Spezialausbildung in Stereotaxie und
funktioneller Neurochirurgie am Universitätsklinikum des
10 18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung
und Drogenabhängigkeit. Volker Sturm führte 1978
die Tiefe Hirnstimulation in Deutschland ein.
In der Klinik für Stereotaxie und Funktionelle
Neuro­chirurgie des Universitätsklinikums Köln wurden zwischen 1988 und 2012 rund 1.200 Implantationen durchgeführt und neue Anwendungsgebiete
insbesondere bei psychiatrischen Erkrankungen
erschlossen. Aus dieser Serie werden illustrative
Fallbeispiele referiert und die medizinischen und
ethischen Grenzen des Verfahrens diskutiert. Die
oft erstaunlich guten Behandlungsergebnisse dürfen
den Blick auf potenzielle ethische, rechtliche und
soziale Probleme nicht verstellen, die bei Missbrauch
des Verfahrens entstehen könnten. Besonders
relevant ist hierbei der Problemkreis des Neuro­
enhancements, also des möglichen Einsatzes der Tiefen Hirnstimulation zur mentalen oder physischen
Leistungssteigerung gesunder Personen. ◆
Saarlandes in Homburg/Saar. Weiterbildungen in Stereotaxie
nahm er zwischen 1979 und 1983 am Karolinska Institutet in
Stockholm und dem Centre hospitalier Sainte-Anne in Paris
vor. Im Anschluss übernahm er die Professur für Neurochirurgie in Heidelberg. Von 1988 bis 2012 wirkte er als Lehrstuhlinhaber und Direktor der Klinik für Stereotaxie und Funktionelle
Neurochirurgie des Universitätsklinikums Köln. Sturm ist seit
2007 Leibniz Chair für Neuromodulation des Leibniz-Instituts
für Neurobiologie in Magdeburg und seit 2012 Seniorprofessor für Neurochirurgie an der Neurochirurgischen Klinik und
Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg.
Thomas Metzinger
Virtual Embodiment and Robotic Re-Embodiment
Neue Fragen für Gesetzgebung und Angewandte Ethik
Unter „virtueller Verkörperung“ und „robotischer
Wiederverkörperung“ versteht man neue technische
Verfahren, bei denen ein Mensch nicht nur die Bewegungen eines Avatars in einer virtuellen Realität
oder eines wirklichen Roboters kontrolliert, sondern
diesen zunehmend auch zur Wahrnehmung benutzt.
Er beginnt sich erlebnismäßig mit ihm zu identifizieren. Teilweise wird dieser Vorgang heute schon durch
Gehirn-Maschine-Schnittstellen realisiert, worüber
die Versuchsperson den Avatar sozusagen direkt mit
ihrem eigenen Geist kontrolliert.
In diesem „heißen“ Forschungsbereich arbeiten
Neurowissenschaftler, Informatiker, Ingenieure und
Philosophen zusammen, sodass sich die moderne
Philosophie fragen muss: Was sind die ethischen und
gesellschaftlichen Konsequenzen dieser neuen Handlungsmöglichkeiten? Ein Beispiel sind unerwünschte
militärische Anwendungen – etwa durch nicht demokratisch legitimierte Staaten, Geheimdienste, Terroristen oder das organisierte Verbrechen. Ein weiteres
Feld der Risikoabschätzung sind die psychologischen
Prof. Dr. Thomas Metzinger
Universität Mainz
Philosophisches Seminar,
Forschungsstelle Neuroethik
Thomas Metzinger studierte Philosophie, Religionswissenschaften und Ethnologie in Frankfurt am Main, wo er 1985
promovierte. 1992 habilitierte er sich am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft an der Universität
Gießen und hielt sich 1998 für ein Jahr an der University of
California in San Diego auf. Im Jahr 1999 wurde er Professor
Folgen dieser Technologien: Könnten neue Formen
der Unterhaltungstechnologie ein wesentlich höheres
Suchtpotenzial haben als bislang bekannt? Könnten
Depersonalisationsstörungen oder unerwünschte
Langzeiteffekte auf die Persönlichkeit hervorgerufen
werden, wenn das Ich-Gefühl tatsächlich vorübergehend in einen Avatar hinüberspringt?
Es gibt aber auch rein juristische Aspekte. Dazu gehören etwa Haftungsfragen oder die persönliche Verantwortung des Handelnden in der virtuellen Welt.
Auf der Positivseite zeichnen sich neue Optionen in
der Neuroprothetik, Psychotherapie und Rehabilitierung von Straftätern ab. Zu den soziokulturellen
Konsequenzen von „virtueller Verkörperung“ und
„robotischer Wiederverkörperung“ gehört schließlich
die Frage: Sind wir bereit für die Veränderungen in
unserem Menschenbild, die mit dem schrittweisen
Eindringen dieser neuen Technologien in die Lebens­
welt der allgemeinen Bevölkerung einhergehen
werden? ◆
für Philosophie der Kognition an der Universität Osnabrück.
Ein halbes Jahr später wechselte Metzinger an die Johannes
Gutenberg-Universität Mainz. Er leitet den Arbeitsbereich
Theoretische Philosophie und ist Direktor der Forschungsstelle Neuroethik am Philosophischen Seminar. In seiner
Rolle als Adjunct Fellow ist er unter anderem Leiter der
MIND-Group am Frankfurt Institute for Advanced Study. Von
2005 bis 2007 war er Präsident der Gesellschaft für Kogni­
tionswissenschaft, von 2009 bis 2011 Präsident der Association for the Scientific Study of Consciousness. Seit April 2014
ist Metzinger Fellow am Gutenberg Research College.
MenschMaschine-Visionen. Technik, die unter die Haut geht
11
Anke Lesinski-Schiedat
Hat das Cochlea-Implantat bei Gehörlosen Einfluss
auf die Gebärdensprache?
Obwohl bereits im 18. Jahrhundert Erkenntnisse über
die Möglichkeit vorlagen, durch elektrischen Strom
Höreindrücke zu erzeugen, ist es erst vor circa 30 Jahren gelungen, eine klinisch anwendbare künstliche
elektrische Hörprothese zu entwickeln: ein sogenanntes Cochlea-Implantat (CI). Das CI ist ein vollständig
implantierter Elektrochip mit Magnet und Antenne
zur Schallübertragung von außen unter die Haut. Die
elektrischen Impulse werden in ein winziges Drahtbündel mit Elektroden innerhalb der Hörschnecke
weitergeleitet.
Gehörlos geborene Menschen besitzen bei intaktem
Hörnerv die physiologischen Voraussetzungen zur
Nutzung des CI. Idealerweise erfolgt die Implantation
während der Phase der Hörbahnreifung zwischen dem
sechsten und zwölften Lebensmonat. Heute können
die meisten gehörlosen Patienten durch das CI sogar
telefonieren – Lippenlesen ist nicht mehr erforderlich.
Zusammen mit der hörpädagogischen Begleitung der
Familien lässt sich eine gute Lautsprache entwickeln,
die mit der eines normal Hörenden vergleichbar ist.
Prof. Dr. med. Anke
Lesinski-Schiedat
Deutsches HörZentrum Hannover
Ärztliche Leitung
Die klinische Weiterbildung zum HNO-Facharzt begann Anke
Lesinski-Schiedat 1993 bei Prof. Dr. Rainer Langnickel in
Straubing und wechselte im Lauf des Jahres an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Als Fachärztin übernahm
sie dort ab 1997 die inhaltliche und organisatorische Verantwortung innerhalb der HNO-Klinik für die Audiologie. Nach
Gründung des Deutschen HörZentrums Hannover der HNO-
12 18. Berliner Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung
Die meisten gehörlos geborenen Kinder haben
hörende Eltern. Ohne CI wären sie zwingend auf
Gebärdensprache angewiesen. Ein geringer Anteil
hat jedoch gehörlose Eltern, sodass sie wie hörende
Geschwister eine gebärdensprachliche Kommunikation mit ihren Eltern beginnen. Im Falle der CIVersorgung lernen dann alle Kinder beide Sprachen.
Eine solche „bilinguale“ Situation findet sich nicht
bei Kindern normal hörender Eltern. Da sich bei
gleichzeitigem Nutzen beider Sprachen innerhalb
klarer Strukturen die entsprechenden Hirnareale
unterscheiden, behindert die Gebärdensprache die
Lautsprache nicht. Umgekehrt kann das für den Hör­
eindruck vorgegebene Hirnareal bei Nichtnutzung
des Hörvermögens durch die gebärdensprachliche
Funktion „belegt“ werden. Vor diesem Hintergrund
wird grundsätzlich zur bilingualen Kommunikation
geraten. Sofern gehörlose Eltern also lautsprechende
Bezugspersonen organisieren, können CI-Kinder
beide Sprachen gut erlernen. ◆
Klinik der MHH übte sie in Vertretung von Prof. Dr. Thomas
Lenarz die ärztliche Leitung aus. Der wissenschaftliche
Schwerpunkt von Lesinski-Schiedat liegt auf der Audiologie
und der klinischen Analyse von Cochlea-Implantaten (CI).
So beschäftigte sie sich in ihrer im Jahr 2000 abgeschlossenen Habilitation mit der Überprüfung der Effektivität und
der intracochlearen Lage einer perimodiolaren CI-Elektrode.
Neben der klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sich Lesinski-Schiedat unter anderem berufspolitisch
und ist stellvertretende Landesvorsitzende im Hartmannbund Niedersachen.
Abendvortrag
Gundolf S. Freyermuth
Übermenschenbilder: Cyborgs und andere Visionen
transhumanen Lebens
Unsere anthropologische Situation charakterisiert
technische Aufrüstung, eine eskalierende Cyborgisierung und Transhumanisierung: Bei dem einen zeichnet sich der Herzschrittmacher unter der Haut ab,
ein anderer klagt über die künstliche Hüfte und eine
Dritte lobt ein Transplantat, über das sie öffentlich
nicht redet. Im Fernsehen sieht man Menschen mit
künstlichen Beinen bei Lauf- und Kletterleistungen,
die man den eigenen Extremitäten kaum zutraut.
Professoren pflanzen sich und Haustieren Chips
ein. Menschen, die man als Frau kannte, sind längst
Mann und vice versa. Soldaten in voller HightechAusstattung gleichen Game-Cyborgs und unterscheiden sich von ihnen nur dadurch, dass sie kiloweise
Batterien am Leibe tragen müssen. Techniker, die
Flugzeuge oder Autos reparieren, suchen Schäden
mit cyborgischen Augmented-Reality-Augen, die
als Google Glass demnächst über uns alle kommen
sollen. Bereits heute werden viele von Panik ergriffen, sobald sie ohne Datenverbindung via Smart­
phone vom echtzeit-vernetzten Informationsfluss,
vom Borg-Kollektiv, abgeschnitten sind.
Prof. Dr. Gundolf S.
Freyermuth
Direktor Cologne Game Lab
Professor für Media and Game Studies
Gundolf S. Freyermuth ist Gründungsdirektor des Cologne
Game Lab und Professor für Media and Game Studies an
der Fachhochschule Köln. Von 2004 bis 2014 lehrte er Angewandte Medienwissenschaften an der ifs internationale
filmschule köln. Seit 2011 ist er Vorsitzender des Beraterstabs für das Pilotförderprogramm Digitale Medien der
Filmstiftung NRW, seit 2012 Mitherausgeber der Schriften-
Die Realität scheint mit immer geringerem Abstand
den Medien und Künsten zu folgen. Denn in ihnen
werden seit Jahrzehnten – von der Science-Fictionund Cyberpunk-Literatur über die Bildende Kunst bis
zu Hollywood-Blockbustern, TV-Serien und AAAGames – neue Übermenschenbilder entworfen. Es
sind augmentierte Mischwesen aus Stahl und Silikon,
schwachem Fleisch und starken Programmen sowie
vernetzter Hard-, Soft- und Wetware.
Der Vortrag nimmt die meist metaphorisch gemeinte
Rede vom Menschenbild wörtlich und analysiert die
androiden Angstbilder und narrativ aufgeladenen
Anthropomorphisierungen unserer Kultur. Verstanden werden sie als Vor-Bilder, zu entschlüsselnde
Verwebungen von Realität und Imagination, Fakten
und Fiktionen, Menschlichem und Medialem:
als ästhetische Konstrukte, in denen sich noch
unscharfe epochale Tendenzen zu Modellen künftiger Post- oder Transhumanität konfigurieren und
verdichten. ◆
reihe „Bild und Bit. Studien zur digitalen Medienkultur“.
Seine Forschungsschwerpunkte sind digitale Audiovisua­
lität, Transmedialität und Netzwerkkultur. Freyermuth studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
an der Freien Universität Berlin. Vor seiner Lehrtätigkeit
arbeitete er in München als Redakteur für die Monatszeitschrift „TransAtlantik“, als Reporter für den „stern“ in
Hamburg, als Chefreporter für „Tempo“ sowie als freier
Autor in den USA. Er publizierte Romane, Sachbücher,
Essays, Reportagen, Hörspiele und Radiofeatures. Darüber
hinaus schrieb er Drehbücher für Spiel- und Dokumentar­
filme und führte Regie.
MenschMaschine-Visionen. Technik, die unter die Haut geht
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Bildnachweis
© Daimler und Benz
Stiftung/Oestergaard
Seite 2:
Modell einer draht­losen
Gehirn-ComputerSchnittstelle
Berliner Kolloquium
Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik treffen sich einmal im Jahr zum Berliner
Kolloquium. Die fachübergreifenden Themen
dieser Veranstaltungsreihe wechseln jährlich
und werden vor dem Hintergrund des Spannungsfelds Mensch, Umwelt und Technik
behandelt. Seit 16 Jahren ist das Berliner
Kolloquium der Daimler und Benz Stiftung fest
etabliert und zählt zu den gefragten wissenschaftlichen Veranstaltungen der Hauptstadt.
Kommunikation:
Dr. Johannes Schnurr, +49 176 - 216 446 92
Patricia Piekenbrock, +49 152 - 289 093 77
Daimler und benz Stiftung
Die Daimler und Benz Stiftung verstärkt Prozesse der Wissensgenerierung mithilfe zielgerichteter Stimuli. Sie konzentriert sich auf die
Förderung junger Wissenschaftler, fachübergreifende Kooperationen sowie Forschungsinhalte aus unterschiedlichen wissenschaftlichen
Disziplinen. Ihr jährlicher Förderaufwand
beträgt derzeit etwa drei Millionen Euro.
Mit einem Vermögen von rund 125 Millionen
Euro zählt die operativ tätige Stiftung zu den
großen wissenschaftsfördernden Stiftungen
Deutschlands.
Kontakt:
Dr. Jörg Klein
Geschäftsführer
Daimler und Benz Stiftung
Dr.-Carl-Benz-Platz 2
68523 Ladenburg
Tel +49 6203 - 1092 - 0
Fax +49 6203 - 1092 - 5
[email protected]
www.daimler-benz-stiftung.de
Seite 9:
Flexible Arrays als
Schnittstellen zum
Gehirn
Seite 15:
Testen von Mikrochips
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