Lehrveranstaltungen WS 2015/2016

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LEHRSTUHL FÜR CHRISTLICHE
GESELLSCHAFTSLEHRE
Prof. Dr. Günter Wilhelms
Lehrveranstaltungen
WS 2015/2016
1.
7.5.2015
Vorlesung
Sozialethische Konkretionen: Familie, Bildung, Technik, Umwelt, Medien,
Religion. 2 Std.
Fr. 11.15-12.00 Uhr; 12.05-12.50 Uhr
Beginn: 23.10.15
Ort: Hörsaal 2
Modul: 12b
Die moderne Gesellschaft ist nicht zuletzt dadurch gekennzeichnet, dass sie
verschiedene, relativ selbständige Lebensbereiche ausgebildet hat: Wirtschaft,
Politik, Wissenschaft, Recht, aber auch Familie, Bildung, Religion. Sie
funktionieren nach je eigenen Regeln und tragen je eigene
Verhaltensanforderungen an die Menschen heran.
Die Vorlesung wendet sich insbesondere den Bereichen Familie, Bildung,
Technik, Umwelt, Medien und Religion zu, versucht ihre strukturellen
Eigenarten zu erfassen und fragt nach normativen Orientierungen für ihre
Gestaltung. Weil alle diese Bereiche dabei mitwirken, die Selbstentfaltung des
Menschen zu vermitteln, kann es aus ethischer Sicht nicht um bloße
Anwendung
allgemeiner
Grundsätze
gehen,
sondern
um
die
Auseinandersetzung mit konkreten Problemlagen: die (Un)Vereinbarkeit von
Familie und Beruf, den verhängnisvollen Zusammenhang von Bildung , Armut
und Leistungsprinzip, die strukturellen Bedingungen der Umweltproblematik, die
aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen für Religion und Kirche u.a.
Ziel ist es, in die Begründungswege christlicher Sozialethik im Umgang mit
diesen Herausforderungen einzuführen und einen kritischen Umgang mit ihnen
zu ermöglichen.
Literaturhinweis:
Arno Anzenbacher, Christliche Sozialethik. Einführung und Prinzipien,
Paderborn 1998.
Marianne Heimbach-Steins (Hg.), Christliche Sozialethik. Ein Lehrbuch. 2
Bde., Regensburg 2004 u. 2005.
Ute Volkmann/Uwe Schimank (Hg.), Soziologische Gegenwartsdiagnosen II,
Opladen 2002.
Günter Wilhelms, Christliche Sozialethik, Paderborn 2010.
2.
Vorlesung
Anthropologie und Ethik. 2 Std.
(Moraltheologie: Vertretung für Prof. Schallenberg)
Do. 9.15-10.00 Uhr; 10.15-11.00 Uhr
Beginn: 22.10.2015
Ort: Hörsaal 2
Modul: 6c
„Wir leben in einem Zeitalter der Anthropologie.“ (W. Pannenberg)
„Die wahre Freiheit aber ist ein erhabenes Kennzeichen des Bildes Gottes im
Menschen.“ (…) „Die Würde des Menschen verlangt daher, daß er in bewußter
und freier Wahl handle, das heißt personal, von innen her bewegt und geführt
und nicht unter blindem innerem Drang oder unter bloßem äußerem Zwang.“
(Gaudium et spes, Nr. 17)
Was verbindet Anthropologie und Ethik? Die Anthropologie hat für die Ethik die
grundlegende Aufgabe, ihre „Realisierungsmöglichkeiten“ zu bestimmen. Dabei
sucht sie nach den natürlichen und gesellschaftlichen Bedingungen des
Menschseins. Insofern hilft sie der Ethik dabei, die normative mit der
deskriptiven Perspektive zu vermitteln und den „ethischen Imperativ“ konkreter
werden zu lassen. Dabei zieht die Anthropologie die Einzelwissenschaften zu
Rate.
Die theologische Ethik hat die Aufgabe, ihren Beitrag in den Diskurs über die
(Selbst)Deutungen des Menschen einzubringen. Mit ihren Deutungstraditionen
will sie einen Dienst an der modernen Selbstaufklärung und damit der Freiheit
des Menschen leisten.
Die Vorlesung möchte einen Einblick in wichtige anthropologische Konzepte
geben und ihre Relevanz für die Ethik, insbesondere für die theologische Ethik,
aufzeigen.
Literaturhinweis:
Martin Laube (Hg.), Freiheit (Themen der Theologie 7), Tübingen 2014.
Julian Nida-Rümelin (Hg.), Die Bereichsethiken und ihre theoretische
Fundierung. Ein Handbuch, Stuttgart 1996.
Wolfhart Pannenberg, Was ist der Mensch? Die Anthropologie der Gegenwart
im Lichte der Theologie, Göttingen 6. Aufl. 1981.
Wolfgang Pleger, Handbuch der Anthropologie. Die wichtigsten Konzepte von
Homer bis Sartre, Darmstadt 2013.
Thomas Pröpper, Theologische Anthropologie. 2 Bde., Freiburg 2011.
Wolfgang Schoberth, Einführung in die theologische Anthropologie, Darmstadt
2006.
Jean-Pierre Wils, Art. Anthropologie, in: Marcus Düwell u.a. (Hg.), Handbuch
Ethik, Stuttgart 2002, 301-305.
3.
Hauptseminar
Zur Freiheit befreit. Die (sozial)ethische Dimension der Freiheit. 2 Std.
Do. 14.15 – 15.45 Uhr
Beginn: 22.10.15
Ort: Philosophisches Seminar
Modul: 20a, 9d
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und laßt euch nicht von
neuem das Joch der Knechtschaft auflegen.“ (Gal 5,1)
„Die Freiheit ist kein natürliches Erbe des Menschen. Um sie zu besitzen,
müssen wir sie schaffen.“ (E. Cassirer)
Freiheit ist das Schlüsselthema der Ethik, auch der christlichen Ethik. Im Begriff
der Freiheit bündelt sich gleichsam das Selbstverständnis der modernen Welt
und Gesellschaft. Dieses Selbstverständnis ist wiederum eingebettet in die
christlich-abendländische Kultur: Das Christentum versteht sich als Religion der
Freiheit. Die Ethik fragt nicht nur nach dem Wesen der Freiheit, sondern auch,
wie sich die Freiheit realisieren lässt.
Allerdings ist dieses moderne Selbstverständnis zugleich von Zweifeln
durchzogen: Was unter Freiheit zu verstehen ist und was unter Umständen
daraus folgt, ist umstrittenen.
Die christliche Ethik hat sich unter diesen Umständen ihres Freiheitsbegriffs zu
versichern, will die ihren Dienst an den Menschen und der Gesellschaft leisten:
nämlich ihre Deutungstradition in den Dienst der modernen Selbstaufklärung
über die Freiheit zu stellen.
Literaturhinweis:
Wolfgang Huber, Von der Freiheit. Perspektiven für eine solidarische Welt,
München 2012.
Martin Laube (Hg.), Freiheit (Themen der Theologie 7), Tübingen 2014.
Julian Nida-Rümelin, Über menschliche Freiheit, Stuttgart 2005.
Birgit Recki, Freiheit, Wien 2009.
Trutz Rendtorff, Die christliche Freiheit als Orientierungsbegriff der
gegenwärtigen christlichen Ethik, in: A. Hertz u.a. (Hg.), Handbuch der
christlichen Ethik, Bd. 1, Freiburg 1993, 378-388.
Clemens Sedmak (Hg.), Freiheit. Vom Wert der Autonomie, Darmstadt 2012.
4.
Oberseminar
Aktuelle Herausforderungen christlicher Sozialethik
2 Std.
Ort und Zeit nach Vereinbarung
5.
Kolloquium für Diplomanden
1 Std.
Ort und Zeit nach Vereinbarung
Sprechstunde: Mittwochs von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr
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