EDITORIAL D. Peter Loebel Dr.med. Dipl.oec.troph. SÄN beim ZÄN oder Selbstmanagement Ärztlicher Naturheilverfahren – sich selbst und dem Patienten zuliebe Liebe Kolleginnen und Kollegen, Selbstmanagement – eine Zauberei? Keineswegs. Es ist vielmehr eine (Lebens-) Strategie, um sich selbst erfolgreich zu führen und zu organisieren (d.h. zu managen), die allerdings auch für den Genesungsprozess von großem Nutzen sein kann. Doch wird dies bislang immer noch als kaum realisierbare Möglichkeit eingeschätzt, unser Gesundheitswesen zu verbessern. Naturheilverfahren und Regulationsmedizin bieten hier jedoch ein außergewöhnliches Potenzial, den Patienten stärker in seinem Bemühen, wieder gesund zu werden bzw. gesünder zu sein, zu unterstützen und aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Wesentliche Voraussetzung ist jedoch eine fundierte ärztliche Untersuchung und eine qualifizierte Anleitung zur Durchführung geeigneter Techniken durch entsprechend fort- und weitergebildete Ärztinnen und Ärzte. Aus dem Spektrum von Naturheilverfahren und Regulationsmedizin eignen sich hierzu insbesondere die folgenden vom ZÄN vertretenen Methoden: Klassische Naturheilverfahren (z.B. Hydro-, Atem-, Bewegungs-, Ernährungsund Ordnungstherapie) Traditionelle Chinesische Medizin (z.B. Qigong) Ayurveda (z.B. Yoga bzw. Meditation) Kurzpsychotherapie (z.B. Hypnosetherapie, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung) Um den Patienten nun mit den genannten (und anderen!) Verfahren vertraut zu machen und ihn zur Mitarbeit zu gewinnen, bedarf es oft so genannter kooperationsfördernder Gesprächsstrategien. Diese steigern die Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 1 Compliance und erlauben es, rasch und zuverlässig eine stabile Arzt-Patient-Beziehung zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Damit ist es grundsätzlich möglich, die Dauer einer diagnostischen oder therapeutischen Maßnahme zu verkürzen, den Behandlungserfolg zu stabilisieren, präventiv zu wirken und gleichzeitig enorme finanzielle Einsparungen im Gesundheitswesen zu erreichen. Die effektivsten dieser Kommunikationstechniken sind im Rahmen der modernen Hypnose entwickelt worden, können jedoch auch völlig unabhängig von einer Hypnosetherapie i.e.S. angewendet werden, um jedes Gespräch in Diagnostik, Prävention, Therapie und Rehabilitation zu optimieren. Für ein erfolgreiches Selbstmanagement ist darüber hinaus die medizinische Nutzung veränderter Wachbewusstseinszustände wesentlich. Diese stellen ein zentrales Prinzip der Hypnose und z.T. auch der Entspannungsverfahren dar, deren Elemente in allen o.g. Methoden enthalten sind. Dass diese so genannten Trancezustände, die uns allen beispielsweise in Form von Tagträumen gut bekannt sein dürften, komplexe Heilungsreaktionen auf der somatischen und psychischen Ebene fördern, ist vielfach wissenschaftlich belegt. Nach professioneller Anleitung können die Patienten eine Trance selbst herbeiführen und eigenverantwortlich nutzen. Prinzipiell lässt sich die therapeutische Wirkung dieser veränderten Bewusstseinszustände noch intensivieren, wenn gleichzeitig individuelle Autosuggestionen eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um mentale Vorstellungen, die letztlich unter Umgehung rationaler Einsichten wirksam werden. Dies können kurze gesundheitsfördernde Gedanken sein (ich bin ganz ruhig, mein Schlaf ist tief und fest etc.), allerdings EDITORIAL auch komplexere Vorstellungen, wie beispielsweise innere Bilder, die den Übenden bei einem gewünschten Verhalten zeigen (z.B. Praktizieren eines Bewegungstrainings bzw. einer bestimmten Ernährungsweise etc.). Hier wird die große integrative Potenz hypnose- und entspannungstherapeutischer Verfahren deutlich. Essenziell ist jedoch, dass Ärztinnen und Ärzte einerseits in diesen Methoden fachlich fort- und weitergebildet sind und andererseits über eine adäquate psychosoziale Kompetenz verfügen, wie sie beispielsweise in den o.g. kooperationsfördernden Gesprächstechniken zum Ausdruck kommt. Die genannten Strategien gestatten es uns, den Patienten angemessen zu motivieren und regelmäßig in seinen gesundheitsfördernden Bemühungen zu unterstützen. Wir sollten daher auch selbstbewusst die Überzeugung vertreten, dass Naturheilverfahren und Regulationsmedizin nicht nur preiswert und wirkungsvoll (bzw. nebenwirkungsarm) i.e.S. sind, sondern zusätzlich hervorragende Selbstmanagement-Möglichkeiten bieten. Damit lassen sich verständlicher Weise enorme finanzielle Mittel im Gesundheitswesen einsparen. Sicher ist es hier sehr hilfreich, wenn sich nicht nur Politiker und Vertreter der Krankenversicherungen, sondern auch wir Ärzte selbst mehr und mehr dem Selbstmanagement öffnen und lernen, uns selbst zu managen. Damit wird es Ihnen schon bald gelingen, weitere Wege zu finden, Selbstmanagement in Ihre Praxis und Ihr Leben zu integrieren, um schließlich noch mehr Freude (bei Arbeit und Freizeit) zu erl(i)eben. Vielleicht hat ja Oscar Wilde etwas Ähnliches gemeint, als er sagte: „Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ In diesem Sinne, liebe Kolleginnen und Kollegen, wünsche ich Ihnen für das beginnende neue Jahr Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Herzlich Ihr D. Peter Loebel Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 2 Inhalt 14 Erfolgreich vernetzt Immer mehr Menschen in den westlichen Industrienationen leiden an Rückenschmerzen. Die Ursachen sind vielgestaltig, nicht selten ganz einfach „hausgemacht“: zu wenig Bewegung! Eine ganzheitliche/ kausale Therapie kann und sollte sich nicht auf die Verordnung eines Schmerzmittels beschränken. Vernetzte Therapien – das ist das Zauberwort. Was darunter zu verstehen ist und wie das in der Praxis umzusetzen ist, darüber haben wir uns mit Herrn Dr. Häuser, Festredner auf dem 104. ZÄN-Kongress in Freudenstadt, unterhalten. Oder kommen Sie doch einfach zur Festrede von Dr. Häuser: am 28. Februar 2003 in Freudenstadt, im Kongresszentrum. Praxis Functional Food – Gesundheit zum Essen? 7 Ganzheitliches Praxismanagement 8 Deutsche halten Phytopharmaka für unentbehrlich 10 Ernährungsberatung nötig – aber wie? 10 Interview mit Dr. W. Häuser: Erfolgreich vernetzt 14 Kongress-Nachlese W. Gawlik: Anti-Aging – Teil II Vorsicht – nicht mit Stöckelschuhen in das Alter stolpern! 16 23 Genetik in der Medizin Welchen Weg geht die Grundlangenforschung in der modernen Medizin und welchen Nutzen bietet sie eigentlich dem niedergelassenen Arzt in der Praxis? Dazu die kritische Antwort von G. Ivanovas: „Die medizinische Forschung hat einen Zustand erreicht, den man in der Wissenschaftstheorie als esoterisch bezeichnet, da sie nur noch für Fachleute mit einer speziellen wissenschaftlichen Einweihung nachvollziehbar ist.“ Ivanovas geht in seiner Arbeit über die Stellung der Genforschung in der modernen Medizin ein und diskutiert auch die Bedeutung systemischer Forschung in der Naturheilkunde. Titelthema G. Ivanovas: Genetik, Systematik und naturheilkundliche Forschung 23 Originalarbeiten M. Schmolz: Immunpharmakologische Untersuchungen mit homöopathisierten Wirkstoffen in niederen Potenzen 30 J. Bielenberg: Homocystein als Ursache von Demenzerkrankungen 40 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 4 Inhalt 40 Aus dem ZÄN Kursschienen zum 104. ZÄN-Kongress in Freudenstadt 47 Risikofaktor Homocystein Die Aminosäure Homocystein ist bekanntermaßen ein bedeutender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und Thrombosen. Neuerdings gibt es jedoch Hinweise, dass erhöhte Homocysteinwerte auch für die Entstehung von Demenzerkrankungen verantwortlich gemacht werden müssen. Eine vor kurzem durchgeführte prospektive Studie mit 1.092 Teilnehmern im Durchschnittsalter von 76 Jahren zeigte, dass das Risiko einer Demenzerkrankung und speziell eine Morbus Alzheimers bei Patienten mit einem hohen Homocystein höher lag. In der Arbeit von J. Bielenberg wird versucht, die Pathogenese der Homocystein-induzierten Demenzerkrankungen darzulegen. Zudem geht der Autor der Frage nach, ob die Substitution der Vitamine B6, B12 und Folsäure auch das Risiko degenerativer zentralnervöser Prozesse senken kann. Aussteller auf dem 104. ZÄN-Kongress in Freudenstadt 54 45. Ärztlicher Fortbildungskongress der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke – Regulationstherapie – e.V. 56 Novelle der Weiterbildung, neuer Bereich „Regulationsmedizin“ 58 EAV – Seminare, Kongresse, Termine 60 Serie ERNÄHRUNGSTHERAPIE Empfehlungen bei Gestationsdiabetes 62 Varia Neue Website des Expertenkreis Naturmedizin 69 47 Brunnen in Freudenstadt: Neptunbrunnen 70 104 ZÄN-Kongress – Kurzprogramm Der Sebastian-Kneipp-Preis wird 2003 wieder vergeben 70 Auch in diesem Heft haben wir für Sie noch einmal alle Kurse und Vortragsveranstaltungen in den übersichtlichen farbigen Kursschienen zusammengefasst. Darüber hinaus finden Sie – wie angekündigt – auf den Seiten 47 bis 57 einige Ergänzungen und Aktualisierungen des Programms vom 104. ZÄN-Kongress in Freudenstadt. Stiftung Akupunktur gegründet 69 KLEINANZEIGEN IMPRESSUM 64/65 71 Der ZÄN vertritt die Methoden der Naturheilverfahren und die Verfahren seiner angeschlossenen Gesellschaften. In der Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren stellt er darüber hinaus neue Verfahren vor bzw. Anschauungen und Meinungen zur Diskussion. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 5 LESERSERVICE An die Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren Dipl.-Biol. Jens Meyer-Wegener Untermarkt 34 82418 Murnau Fax: 0 88 41 62 77 321 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Liebe Leserinnen und Leser! Ein Arzneimittel kann nur dann wirken, wenn es vom Patienten auch eingenommen wird. Das gilt im übertragenen Sinne auch für eine Zeitschrift: Eine Zeitschrift kann nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie gelesen wird. Aber ob die Zeitschrift gelesen wird beziehungsweise wie sie gelesen wird, erfahren wir nur durch ein entsprechendes „Feed-back“. Mit anderen Worten: Wir freuen uns über jeden Leserbrief! Bitte schreiben Sie uns, was Ihnen an der Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren gefällt, und natürlich auch, was Ihnen nicht gefällt. Machen Sie Vorschläge zu Themen, die Sie interessieren. Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen. Zudem möchten wir Ihnen einen neuen Service anbieten: Sollten Sie Fragen zu naturheilkundlichen Themen haben, bitte schreiben Sie uns (Seite heraustrennen, beschreiben, faxen!). Wir werden Ihre Frage an einen Experten der jeweiligen Fachrichtung beziehungsweise der jeweiligen Naturheilmethode weiterleiten und Ihnen umgehend eine Antwort zusenden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! Ihre Redaktion der Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Absender: ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– –––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Name ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– –––––––––––––––––––––––––––––– Straße ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– –––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– PLZ/Ort ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Praxisstempel ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 6 Praxis Functional Food – Gesundheit zum Essen? Stellungnahme der DGE zu „veränderten“ Lebensmitteln unctional Food bezeichnet Lebensmittel, die über den Nährwert und Geschmack hinaus einen positiven Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden ausüben bzw. Krankheitsrisiken reduzieren. Im Gegensatz zu Nahrungsergänzungsmitteln werden sie als „richtiges“ Lebensmittel – und nicht in Form von Kapseln oder Pillen – angeboten. Hierbei handelt es sich z.B. um ein verarbeitetes Lebensmittel, wie das Omega-3-Brot, bei dem während der Herstellung Omega3-Fettsäuren hinzugefügt werden. Allerdings kommen auch einige Wirkstoffe in natürlichen Lebensmitteln vor, die zu einer vollwertigen Ernährung beitragen. So enthalten beispielsweise Makrele und Lachs von Natur aus die wichtigen Omega3-Fettsäuren. Probiotische Jogurts waren in Deutschland die Wegbereiter für Lebensmittel mit Gesundheitseffekt. Die ersten Produkte wurden im Jahr 1996 angeboten. Sie stellen derzeit sicherlich die am meisten untersuchte Functional-Food-Gruppe dar. Später folgten Präbiotika sowie mit antioxidativen Vitaminen angereicherte Erfrischungsgetränke (ACE-Säfte). Omega-3-Brot und Omega-3-Eier kamen 1998 erstmals auf den Markt. Ein weiterer bedeutender Schritt war die Zulassung einer mit Pflanzensterolen angereicherten Margarine im Jahr 2000. Pflanzensterole (auch Phytosterole genannt) sind natürliche Inhaltsstoffe in Pflanzenölen. Nüsse, Saaten, Getreide, Obst und Gemüse. Sie vermindern die Absorption von Nahrungscholesterol im Darm und senken somit die Cholesterolkonzentration im Blut. Für Personen mit stark erhöhten Cholesterolwerten können mit Pflanzensterolen angereicherte Lebensmittel eine effektive zusätzliche Behandlungsmöglichkeit darstellen, um die notwendige Medikamentendosis zu senken. F Aktuell in der Diskussion stehen Phytoöstrogene, die aufgrund ihrer östrogenähnlichen Wirkung mit der Prävention von Brust- und Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden. Sie kommen vor allem in Sojabohnen vor. Asiatische Frauen verzehren im Vergleich zu Westeuropäerinnen wesentlich mehr phytoöstrogenhaltige Sojabohnen. Beschwerden während und nach den Wechseljahren wie Hitzewallungen oder Osteoporose treten bei den Asiatinnen seltener und weniger stark ausgeprägt auf. Hier wurde in den vergangenen Jahren ein Zusammenhang vermutet. Es stellt sich aber heute die Frage, inwieweit die in den asiatischen Ländern gemachten Beobachtungen tatsächlich auf die Aufnahme von Phytoöstrogenen zurückzuführen sind. In der Mehrzahl der derzeit verfügbaren Studien konnte keine signifikante Abnahme der typischen Wechseljahrsbeschwerden beobachtet werden. Für einen Schutz von Phytoöstrogenen vor Brustkrebs und Osteoporose fehlen ebenfalls überzeugende Daten. Immer häufiger werden in Drogeriemärkten, Apotheken oder Supermärkten Phytoöstrogene als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Mögliche Nebenwirkungen dieser Nahrungsergänzungsmittel sind allerdings bislang noch nicht untersucht worden. Auch der Markt an Sport- und Energy-Drinks boomt. Aber bringen sie wirklich Fitness aus der Dose? Solche Muntermacher sind neben Koffein mit Taurin, Glucuronlacton und Inosit versetzt. Alle drei Stoffe kann der Körper in ausreichender Menge selbst produzieren, einen zusätzlichen Nutzen bringen sie durch das Getränk nicht. Jugendliche, Nachtschwärmer und Autofahrer erhoffen Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 7 sich von Energy-Drinks den besonderen Kick. Tatsache ist, dass weder eine körperliche noch eine geistige Leistungssteigerung belegt ist. Der Koffeingehalt von einer Dose ist vergleichbar mit dem einer Tasse Kaffee. Guarana-Drinks enthalten jedoch die bis zu vierfache Menge. Gerade für Kinder ist der Koffeingehalt dieser Getränke zu hoch. Ernährungsfehler bleiben Aus Sicht der DGE ist derzeit der Markt für funktionelle Lebensmittel kritisch zu betrachten: Functional Food ist grundsätzlich keine Garantie für eine bedarfsgerechte und ausgewogene Ernährung. Ernährungsfehler lassen sich auch durch den Verzehr von funktionellen Lebensmitteln nicht beseitigen. Solange nicht genügend wissenschaftliche Daten über die Wirkungen vorliegen, beschränken sich die Empfehlungen der DGE auf eine vollwertige Ernährung mit viel Gemüse und Obst. Welche Maßnahmen müssen aber für einen sinnvollen Einsatz von Functional Food ergriffen werden, so dass Functional Food einen zeitgemäßen Beitrag zur Prävention von ernährungsmitbedingten Erkrankungen leisten kann? Hier fordert die DGE: Praxis Die Forschung, insbesondere im Bereich der Interventionsstudien, ist zu forcieren. Epidemiologische Befunde müssen richtig eingeordnet und passende Anwendungsfelder für funktionelle Lebensmittel definiert werden. Eventuelle gesundheitliche Risiken sind abzuklären und auszuschließen. Für den sinnvollen Einsatz ist eine sachkundige Aufklärung und Beratung des Verbrauchers oberstes Gebot. Hier müssen Strategien entwickelt werden, wie die richtigen Zielgruppen erreicht und wie entsprechende Programme zur Er- nährungsaufklärung und -erziehung etabliert werden können. Auch kann eine bessere Zusammenarbeit der Hersteller zur schnelleren Aufklärung von Mechanismen und Wirkungen beitragen. „Health Claims“ ähnlich wie in den Vereinigten Staaten oder den nordeuropäischen Ländern müssen etabliert werden. Voraussetzung ist eine brauchbare wissenschaftliche und rechtliche Basis, die für funktionelle Lebensmittel noch geschaffen werden muss. DGE Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), 12.000er Haushaltspanel ConsumerScan Ganzheitliches Praxismanagement Helferin und Arztfitness Dr. med. Roman Machens Arzt – Naturheilverfahren Mo - Fr 7.00 - 12.30 Mo + Do 15.00 - 19.00 Dr. S.: Heute rufe ich Sie an mit einem Problem, von dem ich gar nicht weiß, ob es an mir liegt oder an meinen Patienten. Die Arbeit macht mir einfach keinen Spaß mehr … Dr. Machens: Ist etwas Besonderes passiert? Dr. S.: Nein. Aber ich mache mir immer mehr Gedanken, wenn ein Patient längere Zeit nicht mehr kommt. Und nach jeder Behandlung überlege ich mir, ob sie wirklich richtig war und ob der Patient auch zufrieden war. Dr. Machens: Gibt es irgendwelche Hinweise, dass Behandlungen nicht in Ordnung waren? Dr. S.: Ganz im Gegenteil, ich habe ständig neue Patienten und viele Selbstzahler. Dr. Machens: Na bitte. Sie haben jetzt kurze Zeit nach Neugründung der Praxis schon volle Auslastung und sind vielleicht auch etwas überarbeitet. Dr. S.: Das kann man wohl sagen! Meine Abrechnung und die Buchhaltung habe ich über die Feiertage machen müssen und bin immer noch nicht fertig. Außerdem hatte ich kürzlich noch 36 Stunden Notdienst. Dr. Machens: Wie gestalten Sie die Abrechnung? Dr. S.: Die letzten beiden Male habe ich eine Woche lang bis spät nachts die Ziffern nachgetragen und in den Computer eingegeben. Dr. Machens: Das geht auf keinen Fall, das ist Arbeit für Ihre Helferinnen. Die müssen unbedingt immer zeitgleich alle Ziffern eintragen und eingeben, sonst wird einfach zu viel vergessen. Außerdem geht das viel schneller, als wenn nach Wochen versucht wird, die Abrechnungsziffern zu rekonstruieren. Auch juristisch ist dieses Verfahren angreifbar. gert sich, die Ziffern einzugeben. Das ist ihr zu viel. Dr. Machens: Dann ist klar, warum Sie so erschöpft sind. Als erste Hilfe schlage ich Ihnen ausnahmsweise eine homöopathisch-naturheilkundliche Beeinflussung Ihrer Einstellung zur Umwelt vor. Dr. S.: Im Moment bin ich für alles offen, was mir auch nur einigermaßen weiterhilft. Dr. Machens: Danke. Denn versuchen Sie jetzt bitte folgende Kombination von Bach-Blüten-Tropfen: Pine ist für schlechtes Gewissen, White Chestnut für Ihre sich wiederholenden, kreisenden Gedanken, Olive zur besseren Regeneration bei Erschöpfung und Larch zur stärkeren Durchsetzung. – Sie kennen das Einnahmesystem? Je vier Tropfen dieser Extrakte in eine Einnahmeflasche mit Wasser und Alkohol, Dosierung 4x4 Tropfen täglich. Dr. S.: Das will ich gerne versuchen. Ich glaube, ich habe mich von der einen Helferin zu sehr bestimmen lassen. Anruf von Dr. S. nach einer Woche: Alles viel besser, ich habe nach einem freundlichen, intensiven Gespräch mit meiner bisherigen Ersthelferin einen Aufhebungsvertrag geschlossen. Die ganze Stimmung in der Praxis ist viel besser. Einige Patienten und die anderen Helferinnen haben sich sehr zufrieden geäußert, die Abrechnung ist jeden Abend picobello und ich schau sie nur kurz durch. Dr. med. Roman Machens Hinweis Sonntag, 2. März 2003 Praxismanagement und Abrechnung in der Naturheilpraxis Dr. med. Roman Machens Dr. S.: Meine neue Ersthelferin wei- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 8 Praxis Deutsche halten Phytopharmaka für unentbehrlich Pflanzliche Medizin wird immer beliebter eder zweite Deutsche hat seine Gesundheitsprobleme in den letzten zwölf Monaten mit einem pflanzlichen Medikament behandelt und neun von zehn dieser Patienten waren mit dem Ergebnis zufrieden! Das ergab eine repräsentative Umfrage des EMNID-Instituts, die kürzlich in München vorgestellt wurde. Die wichtigsten Ergebnisse im Einzelnen: 34 Prozent der Befragten haben in den letzten drei Monaten ein pflanzliches Arzneimittel gekauft oder verordnet bekommen. Innerhalb der letzten zwölf Monate waren es 52 Prozent. Der Anteil der Nichtverwender von Phytopharmaka lag lediglich bei 21 Prozent. Wer pflanzliche Arzneimittel verwendet, fühlt sich bestens bedient: 38 Prozent der Verwender gaben an, mit ihrem Phytopharmakon „sehr zufrieden“ zu sein, weitere 53 Prozent äußern sich „zufrieden“. Der Anteil der „sehr Unzufriedenen“ betrug lediglich ein Prozent. Das pflanzliche Arzneimittel wurde jedem dritten Patienten vom Arzt (36 Prozent) oder vom Apo- J theker (32 Prozent) empfohlen. Auf Kassenrezept verordnet bekamen es allerdings nur 30 Prozent. In zehn Prozent der Fälle verschrieb der Arzt das Phytopharmakon auf einem Privatrezept, 57 Prozent der Verwender kauften es sich selbst. „Es liegt vor allem an den guten Erfahrungen mit pflanzlichen Arzneimitteln“, so MANFRED KREISCH, KFNVorstand in München, „dass so viele Bürger bereit sind, sich diese Mittel Ernährungsberatung nötig – aber wie? Der Hausarzt als Lotse in einem System vernetzter Medizin mmer mehr Menschen werden Opfer ihres eigenen Lebensstils; sie erkranken an so genannten verhaltensbedingten Krankheiten – d.h. Krankheiten, die nicht nur durch Essen und Trinken, sondern durch den Konsum aller Arten von Genussmitteln entstehen. Das ist nicht nur ein medizinisches sondern auch ein volkswirt- I schaftliches bzw. gesundheitspolitisches Problem! Schon Anfang der 90er Jahre beliefen sich die Kosten verhaltens- und ernährungsbedingter Krankheiten auf rund 80 Mrd. DM – so das Ergebnis einer Untersuchung des Bundesgesundheitsamtes aus dem Jahr 1993. Heute werden die Kosten auf mehr als 50 Mrd. E geschätzt. auf eigene Kosten zu kaufen.“ Allerdings spielt auch das veränderte Verordnungsverhalten der Ärzte eine wichtige Rolle: Während die Kosten für rezeptpflichtige Präparate im letzten Jahr um 12 Prozent zugenommen haben, stieg die Verordnung der rezeptfreien (darunter der meisten pflanzlichen) Arzneimittel um lediglich ein Prozent. Die Ausgabensteigerung der Kassen für Medikamente geht also eindeutig auf das Konto der rezeptpflichtigen Arzneimittel. Die Umfrage hat außerdem bestätigt, dass die Deutschen Phytopharmaka für einen unverzichtbaren Bestandteil ihrer medizinischen Versorgung halten. 93 Prozent der Befragten wünschen allerdings eine gleichwertige Behandlung pflanzlicher und synthetischer Arzneimittel als Kassenleistung. 31 Prozent sind sogar dabei zu einer höheren Selbstbeteiligung bereit. Der Karlsruher Arzneimittelexperte äußerte außerdem erhebliche Zweifel darüber, ob die Verwaltungskosten der Krankenkassen noch im richtigen Verhältnis zu den Aufwendungen für die Patienten stehen: „Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gaben die gesetzlichen Krankenversicherungen rund 3,6 Milliarden Euro für ihre Verwaltungskosten aus. Nach unserer Einschätzung gaben die Kassen im selben Zeitraum weniger als 0,60 Milliarden für pflanzliche Arzneimittel aus.“ KFN Was kann der Hausarzt, trotz knapper Zeit und einer kümmerlichen Gebührenziffer für Beratungsgespräche, in solchen Fällen tun? Ganz einfach: Diäthetik! Zwar weckt das Wort „Diät“ fade Assoziationen nach Krankenhauskost und Ähnlichem. Doch in der praktischen Umsetzung meint Diätetik im engeren Sinne eine dem Alltag des einzelnen Menschen angepasste, individuelle Ernährungstherapie. Und diese schafft Vertrauen und erhöht die Compliance bei den Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 10 Praxis Patienten. So ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2000 bei 350 interessierten Kollegen und Kolleginnen, dass 90 % Ernährungstherapie im Einzelgespräch durchführen, 50 % auch im Gruppengespräch. In nur 25 % werden Mitarbeiter/Innen eingeschaltet. Eine Kooperation mit ErnährungsberaterInnen findet in 24 %, mit Fasten- Bündelung ist eine Organisationsfrage der Sprechstundenhilfe, die Durchführung eine Arbeit desjenigen, der gelernt hat, Gruppengespräche zu führen. Die Kooperation mit anderen Berufen, z.B. mit ErnährungsberaterInnen, FastenleiterInnen oder GesundheitstrainerInnen. Sie haben mehr Zeit Arzt Ausgangssituation, leider meist: Einbahnstraße Empfehlung Anweisung Diätzettel 5–7 Minuten Patient So sollte es sein: Praktische Umsetzung: Arzt Patient offen bereit zur Veränderung Ausgebildet in Ernährungstherapie Arzt Info 20 Minuten vernetztes Gesundheitstraining Patient Ernährungsberaterin Info Gespräch, aber kein Training Fastenleiter/in je 45 Minuten bis 2 Stunden Zeitaufwand! Info Lehrküche Gesundheitstraining Weiterbildung des Arztes: Selbsterfahrungswochen Überlingen/Freudenstadt Ernährungstherapie im Rahmen der Weiterbildung Naturheilverfahren Persönlich erlebte Ernährungstherapie Finanzierung der Kooperationspartner über Teilnehmergebühren Abb.: Kooperationsmodell / „kleine“ Ernährungstherapie beraterInnen in 16 % und mit Gesundheitstrainern in 7 % der Fälle statt. Die Vergütung des Einzelgespräches wird von 80 % als nicht ausreichend gewertet. Hier einige Lösungsansätze, wie die Wirtschaftlichkeit in der Praxis verbessert werden kann: Das Einzelgespräch darf kurz sein, wenn Gruppengespräche angeboten werden, besonders dann, wenn es um allgemeine Korrekturen im Ernährungsverhalten geht. Die terminliche für patientennahe Informationen und Fragen, auch für psychosoziale Zusammenhänge und Prägungen im Essverhalten. Die Finanzierung erfolgt besser nicht über Praxiskosten, sondern eher über Teilnehmergebühren bzw. „Kursgebühren“. Selbstbeteiligung ist ja bekanntlich ein motivierendes Element, den Kurs auch regelmäßig zu besuchen; die Gruppendynamik tut ein Übriges, bei der Sache zu bleiben und nicht auszuscheren. Langzeittherapie ist eine conditio sine qua non bei ernährungsbedingten Krankheiten. Sie ergibt sich von selbst, wenn neben dem „Kurs“, der vielleicht fünf Treffen beinhaltet, in großen Abständen (monatlich oder vierteljährlich) Nachtreffen der Gruppe vereinbart werden. Dazu können auch Mitglieder anderer Gruppen eingeladen werden, denn der Diagnosebezug ist meist schon entfallen. Ort des Kurses und der Gruppentreffen ist die Praxis, denn das sichert dem Arzt/der Ärztin ständige Kontaktmöglichkeit, eigene, vielleicht partielle Einflussnahme und Erfolgskontrolle. Ideal bei alledem ist die in der Praxis mitarbeitende Ehefrau oder Helferin, die eine der oben genannten Zusatzausbildungen gemacht hat. So kann eine „kleine Ernährungstherapie“ in den Praxisalltag des Hausarztes einfach, aber erfolgreich eingebracht werden. Sie beschränkt sich naturgemäß auf die nicht gefährdete Patientenschaft. Die „große“, eingreifende Ernährungstherapie kann damit nicht ersetzt werden. Sie gehört auch nicht in die Praxis des niedergelassenen Arztes, sondern nach wie vor in eine fachkompetente Klinik. Hier können Risiken abgedeckt und große Diätetik fern vom Alltag angeboten und durchgeführt werden. Hier gibt es die Chance, eine Wende im Verlauf der chronischen, ernährungsabhängigen Krankheiten einzuleiten. (Klinikadressen: über die Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung, ÄGHE, und den Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren, ZÄN). Die fast immer notwendige Nachsorge – langzeitig, ambulant und in der Konfrontation mit dem Alltag – ist dann wieder Sache des Hausarztes. Darin liegen die Vorteile des Hausarztes, die wiederum eine Klinik nicht leisten kann. H. Lützner Literatur: Schmiedel et al.: Ernährungsmedizin in der Naturheilkunde, Urban & Fischer, 2001 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 12 Praxis Leser fragen – Experten antworten Frage Dr. M. Schiener, Michelstadt Sehr geehrte Damen und Herren, ich bitte um Auskunft, ob eine Tumorerkrankung eine Kontraindikation für eine Eigenblutbehandlung darstellt (Mamma CA, keine Tumorkachexie). Antwort Die Eigenblutbehandlung in ihren verschiedenen Varianten ist gerade bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen indiziert. Allerdings sind hier einige wichtige Grundsätze zu beachten: Die Menge des entnommenen Eigenblutes richtet sich nach dem Konstitutionstyp des Patienten bzw. der Patientin. Das bedeutet, dass bei Leptosomen-Typen mit sehr geringen Eigenblutmengen begonnen werden muss. Pyknische Menschen vertragen größere Mengen Eigenbtut. Die Wirkungen der Eigenbluttherapie sind unterschiedlich, bedauerlicherweise noch nicht genügend erforscht. Tatsache ist, dass die Aktivität und Zahl weißer Blutkörperchen verstärkt wird. Es empfiehlt sich bei zarten Konstitutionstypen der Einstieg mit einem halben ml EB, wobei biologische Präparate (Katalysatoren, isopatische Präparate, etc) durchaus zugesetzt werden können. Anwendungshaufigkeit: Einmal pro Woche bei immunstimulativer Zielsetzung. Ebenfalls zur Steigerung der Abwehrleistung können modifizierte Eigenbluttherapieformen benützt werden. Kleine Ozon-Eigenbluttherapie (KEB): hierbei werden etwas größere EB-Mengen verwendet z.B. 5 ml, die mit 5 ml Gemisch O3/O2 versetzt werden. Cefak Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 13 Konzentration: 10 Mikrogramm/ml Große Eigenbluttherapie (GEB): 50 ml Blut + 500 Mikrogramm O3/O2-Gemisch (1 Mal pro Woche) Eine weitere Modifikaton stellt die Gegensensibilisierung nach Prof. Theurer dar, die jedoch nur dann sinnvoll ist, wenn die Patienten nicht mit suppressiven Medikamenten vorbehandelt wurden. Für weitere Informationen wenden Sie sich an die Firma vitOrgan in Ostfildern. Dr. med. Olaf Kuhnke Leitender Arzt Paracelsus Klinik „Al Ronc“ CH-6540 Castaneda Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für die zahlreichen Zusendungen von Beiträgen und Leserbriefen im vergangenen Jahr bedanken. Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Start in das neue Jahr und freuen uns weiterhin auf eine produktive Zusammenarbeit! Die Redaktion INTERVIEW Praxis Dr. med. Winfried Häuser Püttlinger Straße 94 66773 Schwalbach-Elm Sehr geehrter Herr Dr. Häuser, Sie sind beim kommenden ZÄN-Kongress in Freudenstadt als Festredner eingeladen und werden, wie ich im Programm in Heft 12 gelesen habe, zum Thema: „Bewegungsapparat – vernetzte Systeme“ sprechen. Ein äußerst spannendes und aktuelles Thema, ist doch – wenn man den einschlä- ? erkrankung oder eines Diabetes mellitus IIb vermeiden helfen. Daher gibt es ja auch Sportgruppen für Herz- und Lungenkranke. Sporttherapie noch preiswerter als Medikamente. Leider werden die Angebote von den Patienten und ihren behandelnden Ärzten nicht ausreichend genutzt. Einige Krankenkassen verweigern zur Zeit sogar die Kostenbeteiligung bei ambulantem Rehabilitationssport. Erfolgreich vernetzt Ein Interview mit dem Festredner des 104. ZÄN-Kongresses in Freudenstadt Dr. Winfried Häuser gigen Medien Glauben schenken will – die Bewegung, der Sport, die Fitness ein wesentlicher Bestandteil der modernen „Spaß- und Freizeitkultur“. Meine Frage an Sie als Arzt: Ist der Sport denn wirklich (bei Ihren Patienten z.B.) so beliebt und weit verbreitet und welchen Stellenwert hat Bewegung aus medizinischer Sicht wirklich? Regelmäßige körperliche Aktivität hat in der deutschen Bevölkerung und Medizin leider nicht den Stellenwert, der ihr aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen und wirtschaftlicher Aspekte zukommen sollte. Nach aktuellen Untersuchungen sind nur 15 % der deutschen Bevölkerung ausreichend körperlich aktiv, d.h. in einem Ausmaß, das geeignet ist, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Krebserkrankungen vorzubeugen im Sinne einer primären Prävention. Auch bei der sekundären Prävention kann regelmäßig ausgeübter und richtig dosierter Sport die weitere Verschlimmerung einer koronaren Herzerkrankung, einer chronisch obstruktiven Lungen- ? Heißt das – ganz platt gesagt –, viele Menschen wären eher bereit, eine Tablette zu schlucken, als sich etwas zu bewegen? Leider ja. Der englische Arzt Sir WILLIAM OSLER hat einmal gesagt, dass das Bedürfnis, Medikamente einzunehmen, vielleicht das Merkmal ist, das den Menschen von anderen Säugetieren unterscheidet. Und warum ist es Ihrer Meinung/ Erfahrung nach für manche Menschen so schwer, sich aus ihrer Lethargie zu erheben und wenigstens zwei-, dreimal pro Woche 30 Minuten zu joggen oder etwas Ähnliches zu tun? ? Zum einen sind wir Opfer unseres technischen Fortschrittes. Vor 50 Jahren mussten noch sehr viel mehr Menschen schwer körperlich arbeiten, der Fuß- oder Radweg zur Schule oder zum Arbeitsplatz war eine Selbstverständlichkeit. Heute fahren wir selbst Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 14 kleine Strecken mit dem Auto. Zum anderen sind die körperlich inaktiven Möglichkeiten der Freizeitgestaltung wie Fernsehen und am PC spielen immer mehr geworden. Auch haben sich die Anforderungen im Berufsleben geändert – geistige bzw. seelische Belastungen durch die Arbeit überwiegen. Daher fühlen sich viele nach einem Arbeitstag ausgelaugt und haben keine Motivation/keinen Antrieb zu körperlicher Aktivität, obwohl diese genau das Richtige wäre, um sich wieder zu regenerieren. ? Was tun? Können Ärzte hier korrigierend eingreifen – und wenn ja, wie? Ärzte können zum einen Vorbild für ihre Patienten sein, indem sie z.B. in der Klinik zu Fuß gehen und nicht den Aufzug benutzen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen – der Chefarzt unserer kardiologischen Klinik kommt z.B. jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Zum anderen können sie den Patienten immer wieder – in verständnisvoller Form – auf die gesundheitlichen Vorteile regelmäßiger körperlicher Aktivität hinweisen und sie an geeignete Stellen weitervermitteln. Und wo kommt hier die Vernetzung ins Spiel? Was ist darunter ganz konkret zu verstehen? Und welche Vorteile erwachsen dem Patienten daraus (Beispiel Rückenschmerzen oder andere)? ? Bei der Weitervermittlung und -behandlung. Zu einer optimalen Versorgung der Patienten brauchen Ärzte die Zusammenarbeit untereinander und mit anderen Berufsgruppen, z.B. sollte der Patient mit einer KHK an eine koronare Sportgruppe weitervermittelt werden oder der Patient mit chronischen Rückenschmerzen an ein zertifiziertes Gesundheitssport-orientiertes Fitnesscenter. Es sollte ein Austausch über die Behandlung zwischen den behandelnden Ärzten und den Physiotherapeuten, Krankengymnasten und Sportlehrern erfolgen. Aus Untersuchungen bei chronischen Rückenschmerzen (dauernde Schmerzen und Arbeitsunfähigkeit länger als 3 Monate) wissen wir, dass nur eine solche „vernetzte“ Behandlung, welche Trainingstherapie, Psychotherapie und ggf. Medikamente umfasst, die Chancen für eine höhere Lebensqualität inklusive Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit gewährleistet. ? Wäre das nicht vielleicht sogar ein sinnvoller Ansatz, Kosten im Gesundheitswesen zu sparen? In der Tat. So wurde z.B. nachgewiesen, dass nach einem Rückenintensivprogramm(Göttinger Rücken Intensivprogramm GRIP) Patienten, welche bereits länger als 3 Monate wegen Rückenschmerzen arbeitsunfähig geschrieben sind, im Vergleich zu der konventionellen Therapie (Spritzen, Krankengymnastik) häufiger wieder die Arbeit aufnehmen und in der Folgezeit seltener zum Arzt gehen. Direkte und indirekte Krankheitskosten werden also reduziert. Trotzdem weigern sich die meisten Krankenkassen, die Teilnahme an diesem ambulanten Programm zu erstatten. ? Noch eine persönliche Frage zum Abschluss: Welche Art von Sport treiben Sie gerne? Rad fahren, Joggen und Skilanglauf. Sehr geehrter Herr Dr. Häuser, haben Sie vielen Dank für dieses Gespräch. Wir freuen uns schon auf Ihren Festvortrag in Freudenstadt! Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 15 INTERVIEW Praxis Kongress-Nachlese ANTI-AGING – Teil II Vorsicht – nicht mit Stöckelschuhen in das Alter stolpern! Dieser Vortrag wurde am 6. Oktober 2002 auf dem 103. ZÄN-Kongress in Freudenstadt gehalten. Dr. med. Willibald Gawlik Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Naturheilverfahren Hofzaunweg 11 83677 Greiling ie Gelehrten des Mythos und der Symbolik halten Fremdworte, die aus zwei verschiedenen Sprachen zusammengesetzt worden sind, für ungut. Hier haben wir so ein Fremdwort aus der Sprache Latein „Anti“ und der englischen Sprache „Age“ = das Leben, das Alter. Anti-Aging ist also so ein ungutes Fremdwort, was bitte nicht zielmäßig auf das Altern hingeht. Das Altern selbst ist eine sehr wichtige Herausforderung an alle, die lebendig sind. Das heißt mit anderen Worten, es gab eine Zeit in der Beurteilung des Alters, da wurde das Alter in drei Teile eingeteilt: vom 56. bis zum 63. Lebensjahr die erste Stufe, vom 63. bis 70. die zweite Stufe und vom 70. bis zum 80. Lebensjahr die dritte Stufe. Alles, was dahinter kam, war das absolute, meist demente, mit Sicherheit aber schon etwas verstörte Greisenalter. Ich bin dem Vorstand des ZÄN von Herzen dankbar, dass er zur Bewältigung dieses Themas einen doch schon beachtlich alten Menschen hierher gestellt hat, dessen nächster Geburtstag der 85. ist. Also, der kann schon darüber reden, denn er befindet sich bereits seit einigen Jahren im Greisenalter, und ich kann nur eines sagen, meine Damen und Herren, es ist das größte Abenteuer des Lebens, das Altwerden, das Älterwerden, das Altern. Das Leben, also das Abenteuer, das große Abenteuer, beginnt D mit dem ersten Atemzug und das ist eine Art Urschrei. Und dann beginnt der Trubel, das Leben, das Berufsleben, das Privatleben, das wilde Leben, das Zigeunerleben, aber auch das in Ordnung gepresste und aus der Jugend herausgerissene Leben. Man wird dann immer älter und älter, 20, 30, 40, 50 und dann werden es plötzlich rasant die 60, die werden eklatant, und die 80 gelten als Grenze dessen, für das man eigentlich keine Worte mehr findet, um es wirklich definieren zu können und sagen zu können, wie es abläuft. Interessant, dann kommt man in eine Situation, in der plötzlich das Altsein und das Jungsein zugleich da ist. Das klingt saudumm, aber es ist wirklich so. Der alte GOETHE hat gar nicht so unrecht, denn er hat gesagt: „Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, es findet uns nur noch als wahre Kinder.“ Was waren denn das für Eigenschaften, die wir als kleine Kinder hatten? Auf allen vieren krabbeln, da war es die Neugier, die große Neugier, alles, was man in die Hand nahm, was man gezeigt bekam, was man sehen konnte, alles das zu begreifen oder zu wissen, was das ist. Man erfuhr die Namen und konnte sie wiedergeben usw. usw. Und dann kommen die vielen, vielen Jahre und Jahrzehnte und dann kommt das Alter und was für interessante Eigenschaften treten da in den Vordergrund? Und Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 16 Kongress-Nachlese die wieder beweisführend für die Tatsache, dass Alter und Kindheit miteinander laufen, nämlich die Tatsache, dass wir wieder neugierig werden. Nicht mehr auf Gegenstände, die kennen wir ja alle schon, auch in verschiedenen Sprachen, wenn wir sie gelernt haben. Nein, dann kommen die Neuigkeiten dazu, nach denen man immer neugieriger wird, wer mit wem und was mit wem hat denn Verbindung, ist den vernetzt. Und man kommt auf einmal dahinter, dass alles in der ganzen Natur miteinander vernetzt ist. Ich habe ein neues Weihnachtsheftchen geschrieben unter dem Titel „Kameradschaft“ und dieses Weihnachtsheftchen zeigt ganz deutlich auf, dass es eine deutliche Vernetzung zwischen Weihnachten, dem Heiligen Abend und den Wanzen gibt. In welcher Form, können Sie darin lesen. Aber es ist eine andere Neugier da und diese andere Neugier kommt auch zu einem neuen Staunen. Denn wenn wir so in die Jahre kommen, mit der Zeit gehen und mit der Zeit auch lernen, aber auch geben lernen, auch mal gegen die Zeit. Vom Alter zu sprechen geht nicht, ohne von sich selbst zu reden und das auch noch zu jungen Menschen. Es ist nicht immer leicht für die jungen Menschen, mit Alten auszukommen, mit ihnen zu sprechen, ohne dass sie Schwierigkeiten damit haben. Die müssten aber gar nicht sein, denn sie sind gar nicht konstruiert. Was kommt denn so unfassbar, gar nicht spürbar auf uns zu? Was ist das eigentlich? Einmal das phänomenlogische Altern mit all seinen Phänomenen, die ja den anderen viel eher auffallen als dem Alten selbst. Zweitens die Pathologie des Alterungsprozesses und drittens auch noch ein ganz wichtiger Faktor, das Heilsame am Altern. Gesund sein heißt ja eigentlich heil sein und heil werden kann man auch im Alter, wenn man eine entsprechende Lebensqualität als Ziel aufbaut, Lebensqualität entsprechend den Eigenschaften, den Energiereserven und den körperlich-geistig-seelischen Reserven, die noch vorhanden sind. Es ist sehr interessant, wenn wir hier in alten Sprachen einmal nachlesen, in Sprachen, die mehr bedeuten als nur Buchstaben und Worte und Sätze, in Sprachen, die auch Bedeutung haben als Zahlen, auch Bedeutung haben als Wesen. Dazu gehört die hebräische Sprache heute noch. Und in der hebräischen Sprache, da gibt es kein Wort für „altern“. Das Wort „altern“ ist in Lexika übersetzt schon vorhanden, aber immer wieder übersetzt als ein ganz anderes Wort, und zwar das Wort „reifen“. Was heißt denn das da – „reifen“? Wir müssen lernen, die Kunst des Lebens im Alter zu beherrschen, und wir reden vom Abend des Lebens. Alles in allem, wenn wir alle Sprachen zusammen nehmen, können wir sagen, wir sprechen heute von der Reifung im Alter oder vom reifen Alter. Wir werden noch einiges zu diesem Kapitel zu sagen haben, ich möchte aber noch auf etwas anderes zurückkommen. Sie alle sind ja sicher sehr literaturbegeistert und da haben wir OSCAR WILDE – jeder kennt ihn ja –, der ja nur einen Roman geschrieben hat, den Sie vielleicht gelesen haben, „Das Bildnis des Dorian Gray“. Und wenn wir uns das Altern heute anschauen und wenn wir auf einmal eine Art Jugendwahn entdecken, schon ab dem 30. Lebensjahr beginnend, wo sich junge Frauen, aber auch junge Männer auf einmal in einen Zustand wahnhaften Jung-bleibenWollens verwandeln, dann wird es eine kritische Sache. Die unter Ihnen lebenden Psychologen und Psychiater wissen vielleicht , dass hier bereits die Diagnose des DORIAN GRAY, nämlich das Bildnis des DORIAN GRAY als Syndrom, dargestellt wird, nämlich als das Jugendwahn-Syndrom. Dieses heute immer häufiger werdende Syndrom, wo man schon mit 30, 35 Jahren Angst hat, alt zu werden, und alle möglichen, in dem Fall ausgerechnet von der kosmetischen Industrie dargebotenen Fabrikate annehmend, sich ins Gesicht, auf den Hals, den Nacken, Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 19 enn ich heute durch einen Zeitschriftenladen gehe, da weiß ich nach wenigen Minuten, was mir fehlt. Da stehen sie alle, regalweise, reihen sich alle Hochglanzmagazine voller Wellness, Body und Fitness aneinander. Und bereits die Titelbilder suggerieren, dass ich ohne Waschbrettbauch, ohne Gel im Kurzhaar und zielbewusstes Tattoo nur ein halber Mann bin. W Der Jugendwahn ! Auf jeden Fall fehlt mir, wenn ich nur die Schlagzeilen lese, ohne diese Attribute die wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg und Karriere. Fit sein ist alles und die richtige Kleidung, mag sie noch so eng sein und noch so unbequem sitzen oder gar albern aussehen, programmiert auf jeden Fall Modernität und Jugendlichkeit. Es ist dann doch fast ein Wunder, wenn man Angst bekommt, alt zu werden. Fast 20 Prozent aller Frauen und Männer wünschen sich, jünger zu sein. Noch vor 10 Jahren quälten sich fast nur Frauen mit diesen Gedanken. Jetzt auch schon Männer! Jetzt wird der Mann in Schönheitsideale gepresst. Das ist doch keine Körperpflege mehr, was da angepriesen wird. Haben wir doch alle am Anfang unseres Studiums gelernt, dass die Haut ein Ausscheidungsorgan ist, und da sollen wir alle Poren voll stopfen. Mit großem Kapitalaufwand wird alles für die Schönheit und die Jugendlichkeit getan: Beauty-Weekend-Halbstundenmuskeltraining oder so genannte SuperBody-Ernährung. Allein in einem Jahr werden für fast 10 Milliarden Euro solche so genannte Kosmetika verkauft. Kosmetik = Die Schönheit, die aus dem Kosmos, aus dem Himmel stammt !!! Kongress-Nachlese den Bauch und die Beine schmiert, um zu erwarten, dass man da nicht älter wird. Meine Damen und Herren, es gibt keine Möglichkeit, dieses Altern aufzuhalten. Und hier warne ich Sie und ich komme noch einmal auf die Überschrift zurück, ziehen Sie sich bitte keine Stöckelschuhe an, wenn Sie nicht gewohnt sind, schon jung seit Jahren damit herumzulaufen. Denn, Sie sind ja mit 30, 40 immer noch jung, sehr jung sogar und wenn Sie es nicht gewohnt waren, in frühester Jugend schon Stöckelschuhe zu tragen, wird es dann sehr, sehr schwierig, denn Sie stolpern dann. Und wenn das Ihr einziges Mittel gegen das Altern ist, dann stolpern Sie eben in das Alter herein und können dann sehr schnell sich auch mal das obere Sprunggelenk im geistigen Sinne verstümmeln, verschlimmern, zerschmettern oder gar kaputtmachen. Das heißt also, Menschen, die schon in jungen Jahren anfangen, Angst zu haben vor dem Alter. – Es gibt so einen schönen Spruch aus dem Mittelalter: „Sechs Jahre darf der Mensch spielen, mit was er will und was er bekommt und wo er will.“ 20 Jahre muss er nun büffeln. 30 bis 40 Jahre muss er arbeiten oder der Arbeit frönen, selten auch mit frohem Mut darin leben. Dann kann man sich eines aussuchen, nämlich man kann sich einen sicheren, ruhigen Lebensabend bescheren, wenn man von der pekuniären Seite alles getan hat, auch in der Zeit des Arbeitens, um eine Rente zu haben, um im Alter genügend Geld zu haben. Das Geld ist aber nicht das Einzige, was eine Rolle spielt. Da am Horizont kommt noch eine völlig neue, kaum beachtete, in der Unter- samte Krankenversicherungssystem zusammenbrechen wird unter diesen Umständen. Überall aber fehlt die Antwort auf diese Frage, wie unsere Gesellschaft diesen revolutionären Umbruch verkraften kann oder wird! Dabei denke ich nicht nur an die sozialen Konflikte. Was aber bedeutet dieser Umbruch, ie Thematik dieser Tage beschäftigt sich mit den alten Menschen. Man soll den Tagen, die man geschenkt bekommt, auch noch Leben schenken. Dabei soll man aber nicht nur an den Augenblick denken und an die jetzt gerade anstehenden Jahre, sondern auch an die nächsten Jahrzehnte. D Wer pflegt unsere Alten in 40 Jahren? diese Revolution für die Gesellschaft und besonders für diese heute 40-jährige Generation? Schon heute sind wir Deutschen die älteste Gesellschaft auf der Welt. Wir verbergen es heute noch hinter der Fassade eines jugendlichen Outfits, das beispiellos ist. Und wo sind dann die jungen Menschen, die die Alten pflegen? Sie alle, die dann die Alten sein werden, sind für die junge Generation eine ungeheure Last. Jugend und Schönheit werden Mangelware sein in einer gealterten Welt. Und wer wird Sie dann anlächeln in der alternden Welt? Privilegiert werden dann nicht nur die sehr Reichen sein, sondern auch die, die sich die Mühe gemacht haben, Kinder großzuziehen, und sich damit eine menschliche Ansprache gesichert haben, die all den Singles abgehen wird. Ich wollte hier kein Horrorszenario vorführen, sondern gerade Ihnen diese Gedanken nahe bringen und direkt einimpfen: Denn Sie sind die Generation, die damit fertig werden muss. Diesen guten Rat wollte ich Ihnen noch zum Abschied geben, nachdem ich heute zum 75. Mal einen Besuch in Freudenstadt gemacht habe, und es wird Zeit, dass ich gehe. Da gibt es ein großes Problem! Ein Problem, das eigentlich die Generation der heute 30- bis 40-Jährigen betrifft. Erstaunlicherweise hat dieses Problem, das so wichtig ist, keine einzige Partei aufgegriffen, um es wenigstens zur Diskussion zu stellen. Das Thema ist allen bekannt, aber keiner spricht darüber. Dass wir dieses Thema versäumt haben, wird man uns später zum Vorwurf machen. Diese Situation ist unvermeidlich, wie das Problem selbst. Wissenschaftler nennen es heute schon eine „demokratische Zeitenwende“. Und so sehen die Zahlen dazu aus: Im Jahre 2040 wird bei stark sinkender Bevölkerung mehr als jeder zweite Erwachsene älter als 55 Jahre sein. Es wird fast über 8 Millionen über 80Jährige geben und voraussichtlich über 1,4 Millionen über 90-Jährige. 100 20- bis 60-Jährigen werden 86 über 60Jährige gegenüber stehen. Derzeit sind es 100 : 43 und 1919 waren es noch 100 : 31. Diese Prognose ist mehr als eine Schätzung. Diese Zahlen stehen laut Statistischem Bundesamt fest. Es gibt mehrere Bücher, in denen man genaue Daten nachlesen kann, so die „Deformierte Gesellschaft“ und „Die demokratische Zeitenwende“. Bekannt ist aber auch, dass das ge- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 20 Kongress-Nachlese haltung selten geübte Situation auf uns zu mit einer einzigartigen Dimension. Mit einer Dimension, die so groß ist, dass wir sie kaum begreifen können, die aber doch immer näher an uns herankommt, je älter wir werden, und das ist der Tod. Der Tod – meine Damen und Herren, ich habe in meinem Leben Tausenden die Augen geschlossen, als sie die Brücke zum Jenseits hinübergingen, während der Gefangenschaft zum Beispiel, während des Krieges. Ich habe eine gewisse Freundschaft zum Tod entwickelt, zu einem Tod, der eigentlich, wenn man sich viel damit beschäftigt hat, dem Leben ein ganz besonderes Kolorit verleiht. Der Tod gehört zum Lebensgefüge. Das Altern braucht Zeit, genau auch wie das Reifen einer Frucht am Baum. Es kann nicht sein, dass heute die Blüte da ist und morgen der Apfel geerntet wird. Es braucht Zeit für die Reife und am Ende, da steht der Tod. Alles Altern geht dem Tod voraus. Für uns versteckt sich diese Zeit und sie hat tolle Verstecke! Die Natur macht alle Dinge wachsen, auch den Körper und den Geist. Die Natur macht auch jung oder hält auch jünger. PARACELSUS sagt dazu: „So will es der Geist der Medizin.“ Mit seinem Alter leben heißt, bewusster mit der Zeit umzugehen, bewusster umzugehen mit dem, was man tut. Sie werden ein erstaunliches Ergebnis erleben, alles geht viel, viel langsamer. Wenn bei mir früher das Telefon um 4.00 Uhr ging, da saß ich 5 Minuten nach 4 im Auto und war schon unterwegs zum Patienten. Meine Damen und Herren, heute wäre ich froh, wenn ich vielleicht schon eine Stunde später im Auto sitzen würde. Ich mache aber keine Krankenbesuche mehr, auch keine Praxis mehr und deswegen ist es mir egal, wie schnell die Zeit vergeht. Aber wenn der Tag zu Ende ist, da habe ich meine Arbeit, die ich mir vorgenommen hatte, fertig gemacht. Das heißt also, mit der Zeit gehen. Mit anderen Worten, wir müssen mit unserer Zeit g e h e n. Wir müssen klarkommen mit unserer Zeit, sie richtig einteilen, dann macht es keine Schwierigkeiten mehr. Das ist genauso, wie wir Zeichen sehen im Wasser, das wie ein Spiegel glatt ist, und wir fahren mit dem Finger darüber und machen einen Strich. Da kann man sehen, was geschieht. Das Wasser läuft immer wieder zusammen, der Strich verschwindet und ist gleich wieder weg. Das heißt mit anderen Worten, wir sind mit der Zeit gehend immer wieder das spiegelnde Wasser. Der Mensch selbst ist ja nicht für sich alleine auf der Welt. Wir haben ja gewisse Strukturen von Gesellschaften, Familie zum Beispiel. Nun, diese Struktur hat sich sehr geändert. Familienstruktur in unserer Subkultur kommt mir vor wie ein Rangierbahnhof, ja, mit allen möglichen Kupplungseinheiten im Zuge der Zeit. Diese Institution zerbricht ziemlich langsam, aber doch. Sie verwittert, zersplittert, verkümmert, ja, manchmal verreckt sie sogar, verfault, stirbt ab und vielleicht ist sie bald nicht mehr da. Gelegentlich fällt mir beim Zahnarzt oder Augenarzt eine solche Illustrierte in die Hand mit der Überschrift „Die Schönheit kommt von innen“. Meine Damen und Herren, ich habe mir auf dem Tisch da 7 oder 8 oder 9 Illustrierte angesehen, da waren überall hübsche, nackte, halb nackte, doppelt nackte Mädchen drauf zu sehen. Und wenn es heißt, die Schönheit kommt von innen, dann habe ich mich am Schluss, nach Besichtigung der Hefte, gefragt, warum war denn keine Illustrierte da mit einem Titelbild von einer Lunge, einem Darm, einem Dickdarm, einer Leber mit der Gallenblase dran oder von der Harnblase und von der Niere. Da kommt doch die Schönheit her, warum darf man davon keine Aufnahmen machen? Die Aufforderung, sein Alter zu leben, dankbar zu sein dafür, dass man alt geworden ist, war schon in einer Schulschrift des 12. Jahrhunderts zu lesen. Da war es HUGO VON ST. VIKTOR, der das Lob des Alterns gesungen hat, wo er sagt, dass fast alle Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 21 Homviora Kongress-Nachlese Vermögen des Leibes sich mit dem Alter verändern, doch während alles Übrige im Leben uns einfach davonschwimmt, wächst einzig allein noch die Weisheit, Sapientia. Hier kommt dann später auch die zoologische Benamsung des Menschen „Homo sapiens“ her. Der alternde GOETHE schreibt an einen Freund: ,,Ich erfahre das Glück, dass mir in meinem hohen Alter Gedanken aufgehen, welche zu verfolgen und in Ausübung zu bringen eine Wiederholung des Lebens sogar wert wäre.“ Das hohe Alter, und das ist schon erschütternd, es reizt den Greis, sein Leben, sein volles Leben zu rekapitulieren. Was aber sieht man dann oder wie sieht es denn aus, wenn wir rekapitulieren? KONFUZIUS schrieb beim Rückblick: „Ich war 15 und mein Wille war gerichtet auf das Lernen. Mit 30 stand ich fest im Leben, mit 40 habe ich alle Zweifel überwunden. Mit 50 war mir der Wille des Himmels kund und mit 60 war mein Ohr aufgetan. Mit 70 konnte ich des Herzens Wünsche folgen, ohne das Maß zu überschreiten.“ Bei anderen chinesischen Meistern liest man, wenn einer alt geworden und das Seine getan hat, dann steht es ihm zu, sich in der Stille mit dem Tod zu befreunden. Der Mensch bedarf des Lebens nicht mehr, er hat genug gesehen. Wessen er bedarf, es ist die Stille. Man kann sogar, vom Recht auch, von den Chancen des Alters sprechen. Die ausgewogensten Gefühle des richtigen Alters hat WILHELM RAABE wohl gesagt und er meinte: „Wenn ich den Krempel um mich sehe und sagen kann, das brauchst du ja alles nicht mehr.“ Oder der berühmte HEINRICH HOFFMANN, der Struwwelpeter-Verfasser, schreibt 1879: „Ich begreife nicht, wie so viele Menschen sich über ihr Alter beklagen oder vor dem Alter fürchten. Ich finde in den Lebensbeschränkungen, die es verlangt, so viel Behagliches, Beruhigendes, Friedliches, dass ich, als geborener Optimist, auch diese Lebenszeit für besser halte wie noch jede, die ich früher durchmaß.“ Das Durchmessen finden wir als Maßstab am besten ja bei Wilhelm Meisters Wanderjahre, wo es so schon heißt: „Zum Lichte des Verstandes können wir immer gelangen, aber die Gefühle des Herzens kann uns niemand geben.“ Hier findet ein jeder im Alter sein eigenes Maß. Was für ein Glück aber auch, und davon war noch nicht die Rede, was für ein Glück, alt zu werden! Man erhält eine Klarheit, deren die Jugend einfach nicht fähig ist. Man erhält eine Heiterkeit, die höher ist als alle Leidenschaft. Man geht auf Distanz und gewinnt eine Unmenge Toleranz. Selbst Nachteile lassen die wohltuenden Aspekte des Alters nicht verhüllen. Die Erfahrung wächst ins Uferlose und was wir von der Welt kennen, ist so wenig, wie wir wissen, ändert sich jeden Augenblick und was wir haben, ist kaum der Rede wert. Aber was uns bleibt, ist die Welt der Unermesslichkeit, der Unvergänglichkeit. Die Zeit beginnt einem zu eigen zu werden und es fängt an, sich eine Quelle von Reichtümern zu erschließen. All die scheinbaren Nachteile, die sie alle bringen, Gewinn und Genuss, Schwerhörigkeit, Schutz vor dem Lärm, Kurzsichtigkeit oder Aufdringlichkeit der Optik. Den Dingen wird eine materielle Schärfe und Schwere genommen. Altern ist wie ein großer Urlaub nach diesem Stress, den wir Leben nennen, Heimkehr vom Stress des Herzens wie des Geistes. Und mit der Einkehr des erfahrenen Alters stehen wir nun wirklich am Ende der Lebenswanderung, auf der man freilich nur etwas erfährt, wenn man ein Erfahrender ist, wenn man geistesgegenwärtig bleibt, im ständigen Selbstgespräch, im Gespräch mit der Welt und noch ein letztes Mal bei dem Gespräch, von der großen Fahrt ist die Rede. Alle Gefahren auch, die man bestanden, in denen man versagt hat, zu dem nicht alle Blütenträume reiften, nicht alles Wünschen und Sehnen Wirklichkeit wurde. Man kann nicht alle jungen Frauen aus den Klauen des Drachens befreien und so möchte ich sagen, so wie GOETHE es sagte: „Der Jugend altes Spiel und ich will es auch weiter tun und immer weiter, so Gott will.“ Und so wünsche ich Ihnen kein Training für Anti-Aging. Das geht nicht, aber ich wünsche Ihnen aus eigener Erfahrung nicht Anti-Aging, sondern von ganzem Herzen: ein HappyAging, wie ich es seit Jahren schon erlebe. Dieses Altern ist die schönste Jahreszeit des Lebens, zu der neue Neugier kommt und neues Staunen, das faszinierender und abenteuerlich ist wie das ganze übrige Leben. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 22 Titelthema Genetik, Systemik und naturheilkundliche Forschung 1. Hegemonie der Genetik Georg Ivanovas GR-72400 Milatos Kreta Genetik, so scheint es, ist das wichtigste Anliegen der heutigen Medizin. Alle Vorgänge des Lebens werden genetisch erklärt. Beispiel Migräne: Gleichgültig, dass SACKS beschrieben hat, wie dieses Syndrom alle Bereiche der Wahrnehmung durchdringt und beeinträchtigt, sozusagen als wahrnehmungstechnische Funktionsstörung. (1) Heute ist sie schlicht ein Fehler der Region q23 auf dem Chromosom 4. (2) Oder Asthma. Welche vielfältigen Einflussfaktoren früher für dieses Krankheitsbild verantwortlich gemacht wurden, und z.T. noch werden, einschließlich der ganzen psychosomatischen Konzepte, es sind die genetischen Determinanten, die die Forschung für wertvoll hält. (3) Und auch was landläufig als Psyche bezeichnet wird, also das beobachtbare Verhalten, ist nach neuerer Medizinforschung nichts anderes als ein genetisch determiniertes Geschehen (4), kodiert und in Stoffwechsel methyliert. Vermutlich seit den Tagen ROBERT KOCHs gab es keine solche Aufbruchs- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 23 stimmung, die Erklärung für Krankheiten gefunden zu haben. Der Lancet präsentiert eine ganze Serie über „Mechanisms in Medicine“, die fast vollständig der genetischen und biologischen Grundlagenforschung gewidmet ist. Es entspricht dem Trend, dass selbst Sonnenschutzmittel mit der Doppelhelix werben. Medizinische Fakultäten sind eher zu Schulen der Molekularbiologie und Biochemie geworden als zu Schulen der Medizin. (5) All dies ist für den einfachen Arzt, geben wir es ruhig zu, schlicht unverständlich. Die medizinische Forschung hat einen Zustand erreicht, den man in der Wissenschaftstheorie als esoterisch bezeichnet, da sie nur noch Fachleute mit einer speziellen wissenschaftlichen Einweihung nachvollziehbar ist. KUHN hält diese Entwicklung für unabdingbar, wenn sich ein wissenschaftliches Paradigma erst einmal etabliert hat. (6) Ganz abgesehen davon, dass all diese genetischen Forschungen den Löwenanteil an Forschungsmitteln verschlingen, auch ungeachtet dessen, dass die meisten genetischen Ergebnisse an Bienen, Ameisen oder gele- Titelthema gentlich an Mäusen gefunden werden, und abgesehen davon, dass die ganze Genforschung auf der großen Hoffnung aufgebaut ist, dass sie irgendwann einmal nützliche therapeutische Strategien liefert, die medizinischen Fachzeitschriften überschlagen sich fast vor dieser Thematik. Nur selten fragt sich jemand, ob diese Hoffnungen überhaupt berechtigt sind. Und präzise formulierte Zweifel wie folgende finden sich kaum: „But as one dissects the immune system at finer and finer levels of resolution, there is actually a decreasing predictability in the behavior of any particle unit of function (a gene, a cell).“ (7) Oder: „Despite the mushrooming of basic research, clinical breakthroughs have become less common.“ (8) Ansonsten besteht die Kritik an der Genforschung eher aus ethischen Bedenken, selten aus fachlichen Erwägungen. Wer Genforschung kritisiert, wird, wie in der Bundestagsanhörung, für den zukünftigen Tod von Patienten verantwortlich gemacht. Dabei lässt sich ebenso argumentieren, dass die „finanzielle Hegemonie“ der Grundlagenforschung ihrerseits für den Tod von Patienten verantwortlich ist, denn die wesentlichen medizinischen Durchbrüche entsprangen eher der klinischen Forschung als der Grundlagenforschung. Doch solche Gedanken sind heutzutage Häresie. (9) Allenfalls die Pharmakonzerne registrieren mit Entsetzen, dass es in den letzten Jahren kaum zur Entdeckung wesentlich neuer Medikamente gekommen ist. (10) Umso beachtenswerter ist es da, dass eine so renommierte wissenschaftliche Zeitschrift wie Science dieses Jahr bereits zwei Heftschwerpunkte bringt, die scheinbar gar nicht diesem Trend entsprechen: Ein Heft über systemische Biologie (Vol. 295, 1. März 2002) und eines über komplexe Krankheiten (Vol. 296, 26. April 2002). Bei der genauen Durchsicht der Artikel kann man aber die Darstellung allenfalls als durchwachsen bezeichnen. Warum? Zum einen, weil das genetische Diktat in der Sichtweise selten übertreten wird. Zwar gibt es das übliche Lippenbekenntnis, dass Krankheiten genetisch und durch Umweltfaktoren geprägt sind und man die Gene nicht TA CG CG GC AT GC TA TA GC CG AT AT GC TA CG GC CG CG GC TA GC AT TA CG AT GC TA GC AT GC AT TA GC AT GC TA CG CG TA TA CG GC TA GC CG AT AT GC CG TA TA GC CG GC AT GC AT TA CG AT GC GC AT TA als Einziges verantwortlich machen könne. Aber meist ist der Tenor wie folgt: „The recent convergence of neuropathologic, neurotransmitter, and genetic studies indicates that we may be coming closer to understanding the molecular causes of SZ (schizophrenia).“ (11) Es wird wohlgemerkt von den molekularen Ursachen, nicht von den molekularen Korrelationen gesprochen. Natürlich wird erwähnt, dass das Risiko für bestimmte Erkrankungen durch eine genetische Disposition recht gering ist. So liegt nach Zwil- lingsstudien aus Schweden der „Umweltfaktor“ für Darmkrebs, Herzinfarkt, KHK und Diabetes II bei 7090 Prozent. Wobei in Schweden durch seine recht gleichförmige genetische Typisierung genetische Faktoren mehr ins Gewicht fallen. Bei stärkerem genetischem Polymorphismus, der sich durch die zunehmende Mobilität ständig weiter erhöht, ist der Umweltanteil noch bedeutender und die Möglichkeit, auf molekularer Ebene zu therapieren, verschwindend gering. Auch die Erwartung, genetische Vorhersagen zu bestimmten Erkrankungen zu machen, ist demnach nicht sehr hoch einzuschätzen. Die Voraussagbarkeit wird eher durch die Umweltfaktoren bestimmt. (12) Die ganze Schwierigkeit der derzeitigen Sichtweise zeigt der ScienceArtikel über Diabetes II (13). Die epidemieartige Zunahme von Diabetes II, das ist offensichtlich, kann keine genetischen Ursachen haben. Dennoch scheint dies in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Dass die Ursache des Diabetes II, wie der Artikel postuliert, im vermehrten Übergewicht zu suchen ist, das ist allenfalls eine Erklärungsmöglichkeit. Daraus aber zu folgern, dass manche Menschen „genetisch empfindlicher auf Übergewicht sind“, da ja nicht jeder Übergewichtige Diabetes II bekommt, das ist schon ein Schluss, geboren aus dem genetischen Monomanismus und nicht aus wissenschaftlicher Logik. Da ist es nur folgerichtig, dass in der molekularen Erforschung des Diabetes und des Übergewichts die Lösung gesucht wird, denn „other drugs are urgently needed to treat the diabetes epidemic, because people are unlikely to cut back on food intake and start exercising anytime soon“. 2. Systemtheorie und Kybernetik Diese Widersprüchlichkeit der Reparaturmedizin ist jedoch nicht der wesentliche Kritikpunkt. Schwerer Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 24 wiegt das Unverständnis systemischer Vorgänge, selbst in den entsprechenden Fachbeiträgen. Das Konzept des Systems geht zurück auf den österreichischen Mathematiker LUDWIG VON BERTALANFFY, der sich schon seit den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der mathematischen Beschreibung der Organisation von Systemen beschäftigte. Sein Hauptwerk General System Theory (14) erschien in den Sechzigern des vorigen Jahrhunderts. Darin beschreibt BERTALANFFY die Grundlagen eines Wissenschaftsverständnisses, das nicht in der Erforschung isolierter Einzelelemente besteht, sondern dem Reaktionsmuster einer „Ganzheit“ gilt. Systemische Forschung ist die Erforschung der Organisation (15). Die Aussage: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ ist keine metaphysische Äußerung, sondern ein klares, mathematisch fundiertes, operationales Vorgehen. (16) Schon in der Einleitung seines nun 40 Jahre alten Buches macht er sich lustig über eine Wissenschaft, die Einzelteile zusammensetzt und erwartet, dass dabei etwas Vernünftiges herauskomme. (17) Doch genau dies geschieht. Im Editorial des Science über systemische Biologie wird gefragt, warum die Arbeiten BERTALANFFYs so lange unbeachtet geblieben seien. Die Antwort lautet: Man musste erst genügend Daten sammeln, um ein brauchbares Ganzes herzustellen. (18) Für das Herz ist dies sogar schon weit gehend gelungen. (19) Es handelt sich um ein Modell der Herzfunktion, das geeignet ist, die Wirkung von chemischen Substanzen auf die Physiologie des Herzens auf dem Computer zu simulieren und zu prüfen. Das Hauptproblem bei der Lösung der menschlichen physiologischen Modelle scheint, so der Autor, nur noch die Frage zu sein, ob die Inkorporation der zellulären Modelle in ein gesamtes Organ „bottom-up“ (von den Molekülen zum Organ) oder „top-down“ (vom ganzen Organ zu den Molekülen) durchgeführt werden soll. In der Tat sind solche ausgefeilten Modelle durchaus erstaunlich. Sie sind durch kybernetische Vernetzungen möglich, die auf den Erkenntnissen der Steuerungstechnik von WIENER und ASHBY aufbauen, die etwa zeitgleich mit der Systemtheorie entwickelt wurden. Durch die Entwicklung der Computertechnik wird es möglich, immer komplexere Situationen zu berechnen und zu simulieren. So faszinierend diese Modelle sind, ihre Bedeutung ist jedoch eingeschränkt. Sie sind zwar leicht konstruierbar, und es wird dafür zunehmend auch Software entwickelt (http://www.cds.caltech.edu/erato/), aber sie sind in ihrer Wirkung nicht mehr analysierbar. Ab einer bestimmten Größenordnung handelt es sich um einen prinzipiell unanalysierbaren Zustand, der in seinem Verhalten nicht vorhergesagt werden kann. (20) Das Verhalten solcher Simulationsmodelle entspricht also keiner Wirklichkeit, sondern gibt allenfalls eine gewisse, aber nie sichere Klinik am Steigerwald Ossietzky Uni Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 25 Titelthema Plausibilität wider. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Modelle von konstanten Außenfaktoren ausgehen. Gerade die Forschungen und Simulationen der Chaostheorie haben jedoch ergeben, dass selbst geringe Änderungen eines einzelnen Parameters grundlegende Änderungen des Gesamtsystems nach sich ziehen. Dass die Voraussagbarkeit beim Menschen jedoch relativ konstant ist, dass also ein Antihypertonikum jeden Tag in etwa dieselbe Wirkung besitzt, Es muss ein Regulationsmechanismus bestehen. Die Wege des Rückkopplungssystems müssen linear und unidirektional sein. Das System muss offen für Information sein, es darf jedoch kein Austausch von Substanz und Energie stattfinden. (22) Diese Kriterien treffen zwar für die Computermodelle zu, nicht jedoch für die Vorgänge im Menschen. Insbe- hat mit einem Phänomen von Systemen zu tun, das BERTALANFFY Äquifinalität nennt. (21) Äquifinal bedeutet, dass ein System einem bestimmten Zustand zustrebt, gleichgültig in welchem Ausgangszustand es war. Änderungen einzelner Elemente des Systems führen zu keiner Änderung des Gesamtzustandes. Dies ist zur Not noch mit dem Sollwert kybernetischer Systeme zu vergleichen, aber kybernetische Regulationsmechanismen erfordern homöostatische Zustände. Für diese sind aber folgende Kriterien erforderlich: sondere die Entstehung von Krankheiten, Wachstum und Entwicklung können mit kybernetischen Prinzipien alleine nicht beschrieben werden. Dies mag das Beispiel des Asthmas zeigen. Bei der Durchsicht nur einer Suchmaschine wissenschaftlicher Artikel (23) auf Asthma findet sich eine ganze Menge von oft widersprüchlichen Faktoren, die für die Entstehung von Asthma verantwortlich gemacht werden: Bakterien bessern (30.10.01), Bakterien verschlechtern (12.06.02) oder sind kausal verantwortlich (14.06.01), Kuh-Tuberkulose bessert (28.02.02), Katzen verschlim- mern (06.04.02), oder auch nicht (14.03.01), Hunde bessern (06.11.01), Gasherd verschlechtert (14.08.01), Passivrauchen verschlechtert (27.09. 01), Margarine und Frittiertes verschlechtern (20.07.01), harmonische Familien bessern (05.07.01), aber asthmakranke Kinder stärken die Familie (23.03.01) und so weiter und so fort. Natürlich ist Asthma auch genetisch bedingt – zu 68 Prozent (23.10.01), was nicht erklärt, warum es von 1995 bis 2000 in Münster einen Anstieg des Asthmas um 33 Prozent bei Kindern gab (13.06.01). Wenn man sich diese – meist retrospektiv beobachteten – Beiträge ansieht, wird deutlich, dass es wohl einen äquifinalen Zustand des Asthmas gibt, der durch eine Vielzahl von Auslösern getriggert wird, wobei eine kausal-analytische Forschung zwar zu Ergebnissen kommt, diese aber nur selten verifiziert werden können und auch das Gegenteil wahr ist. Natürlich weiß das jeder Praktiker. Es ist aber auch eine klare Folge systemtheoretischer Erwägungen. Warum das System Mensch plötzlich auf die verschiedensten Reize mit diesem Symptom Asthma reagiert, lässt sich nun nicht kybernetischhomöostatisch erklären. Es sei denn, man postuliert eine Sollwertverstellung in Richtung Asthma, die natürlich ein Asthma-Gen erfordert. Da aber schon der Denkansatz falsch ist, wird mit ziemlicher Sicherheit auch die Schlussfolgerung falsch sein. Die Grundlagenforschung hat jedoch gezeigt, dass ein Ungleichgewicht der T1- und T2-Helferzellen mit asthmatischen Beschwerden einhergeht. (24) Aber wie es dazu kommt, warum ein solcher Zustand stabil sein kann und wie er sich wieder in Richtung Gesundheit verändert, kann nicht das Ergebnis einer kybernetischen Simulation sein. Dies ist nur durch die klinische Beobachtung beschreibbar. Erst von dieser Beobachtung aus können Modelle entwickelt werden. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 26 Titelthema 3. Systemische Forschung in der Naturheilkunde Wenn man nun Krankheits-Forschung betreibt, die das Verhalten eines Gesamtsystems untersucht, so steht die Naturheilkunde eigentlich recht gut da. Es gibt einen reichen Erfahrungsschatz, wie sich das System Mensch unter bestimmten Bedingungen verhält. Die normale Forschung kann Eigenregulationen kaum beobachten, da sie in die Regulation regelmäßig verändernd eingreift. Natürlich würde ein systemischer Forschungsansatz auch eine Änderung des derzeitigen naturheilkundlichen Forschungskonzepts bedeuten. Man würde nicht mehr untersuchen, ob Thymian vielleicht noch weitere Substanzen enthält, ob eine Resorptionsfähigkeit der Haut für Huminsäure besteht und wie groß sie ist oder ob Akupunkturpunkte mit speziellen Nervenverläufen übereinstimmen. Systemische Konzepte könnten der naturheilkundlichen Forschung ganz neue Impulse und Inhalte geben. Ich möchte das nur an einem Beispiel aufzeigen: Das Phänomen der Anfangsverschlechterung wird bei fast allen naturheilkundlichen Verfahren beobachtet. (Gibt es ein Verfahren, bei dem es nicht auftritt?) Es handelt sich demnach um eine Reaktion, die bei Gesundungsprozessen in einer nicht zu vernachlässigenden Häufigkeit vorkommt. Dies entspricht der Erwartung, wie sie auch BERTALANFFY an offene Systeme hat. „If we find overshoot or false start – as is the case in many physiological phenomena – we may expect this to be a process in an open system with certain predictable characteristics.“(25) Anfangsverschlechterung ist also ein typisches Reaktionsmuster der Gesundung und der mathematischen Beschreibung zugänglich. Man könnte jetzt beispielsweise eine Computersimulation des Asthma bronchiale entwerfen. Mit solchen Simulationen könnte man dann spie- len und untersuchen, welche Bedeutung ein Überschießen hat, wie es zu Stande kommt usw. Mit diesen Ergebnissen könnte man wieder die klinischen Beobachtungen prüfen und eventuell verfeinerte Modelle eines Gesundungsprozesses herausarbeiten. Dabei hat jedoch immer die klinische Beobachtung den höheren Stellenwert, denn die Modelle machen nur das, was in sie hineinprogrammiert wurde. Dennoch könnte ein solches Vorgehen zu ganz neuen Einsichten in den Ablauf von Therapien ermöglichen. Zum Beispiel auch Indizien dafür geben, was passiert, wenn die Anfangsverschlechterung medikamentös unterdrückt wird. Solche Konzepte hätten zunächst zwar keinen Einfluss auf das therapeutische Vorgehen, wären aber aufgrund ihrer Modellhaftigkeit ein höher zu wertender Beweis für die Wirksamkeit naturheilkundlicher Verfahren als eine 124. klinische Studie mit zweifelhafter Aussagekraft, da Naturheilverfahren nicht in der Weise standardisiert werden können, wie es der kausal-analytische Ansatz erfordert. (26) 2 3 4 5 6 7 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Literatur 1 8 9 10 11 O. Sacks: Migräne. Reinbek bei Hamburg 1996 Bild der Wissenschaft online zitiert am 27.02.02 das American Journal of Human Genetics z.B. Missing Gene Takes Mice’s Breath away, SCIENCE, Vol. 295, 11.01.02, S. 253 Krieger and Ross: Identification of a Major Gene Regulating Complex Social Behavior. In: SCIENCE, Vol. 295, 11.01.02, S. 328 ff. Shahar, Robichion, Sokolowski and Robinson: Influence of Gene Action Across Different Time Scales on Behavior. SCIENCE, Vol. 296, 26.04.02, S. 741 ff. H.A. Simon: Models of my Life. New York 1991, zitiert aus Rees: Complex Disease and the New Clinical Science, SCIENCE, Vol. 296, 26.04.02, S. 699 Kuhn, Thomas: Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt 1976 R. Germain: The Art of the Probable: System Control in the Adaptive Immune System. SCIENCE, Vol. 293, 13.07.01, S. 240 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 29 21 22 23 24 25 26 Rees S. 698 Rees S. 700 DER SPIEGEL, Nr. 26, 24.06.02, S. 86 ff. A. Sawa and S.H. Snyder: Schizophrenia: Diverse Approaches to a Complex Disease. SCIENCE, Vol. 296, S. 694 W. Wilett Blancing: Life-Style and Genomics Research for Disease Prevention. SCIENCE, Vol. 296, S. 696 J. Marx: Unraveling the Cause of Diabetes. SCIENCE, Vol. 296, S. 686 ff. L. v. Bertalanffy: General System Theory. Erstveröffentlichung 1969, Paperback New York 1998 ders. S. 46 ff. ders. S.18, S. 54 ff. „Classical science in its diverse disciplines, be it chemistry, biology, psychology or the social sciences, tried to isolate the elements of the observed universe – chemical compounds and enzymes, cells, elementary sensations, freely competing individuals, what not – expecting that, by putting them together again, conceptually or experimentally, the whole or the system – cell, mind, society – would result and be intelligible.” S. xix „The delay between the early pronouncement of the theory and the work presently assembled was necessary, primarily to accumulate sufficient descriptions of the parts to enable a reasonable reassembly of the whole.” L.Chong and L.B.Ray: Wholeistic Biology. SCIENCE, Vol. 295, 01.03.2002, S. 1661 D. Noble: Modeling the Heart – from Genes to Cells to the Whole Organ. SCIENCE, Vol. 295, S. 1678 ff. Bertalanffy S. 20 f., H. v. Foerster: Wissen und Gewissen. Frankfurt 1993, S. 156 ff. Bertalanffy S. 40 ders. 161 ff. Bild der Wissenschaft http://www.wissenschaft.de/sixcms/list.php?page=bdw_news _page W. Cookson and M. Moffatt: Asthma – An Epidemic in the Absence of Infection. SCIENCE, Vol. 275, 03.01.1997, S. 41 f. Bertalanffy S. 160 G. Ivanovas: Das Paradigma der Naturheilkunde. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 9/2001, S. 650 ff. Originalarbeiten Immunpharmakologische Untersuchungen mit homöopathisierten Wirkstoffen in niederen Potenzen Summary Zusammenfassung M. Schmolz In den hier vorgestellten Untersuchungen wurden zwei verschiedene homöopathische Kombinationspräparate sowie deren Einzelbestandteile auf ihre Fähigkeiten untersucht, in die Regulationsmechanismen des menschlichen Immunsystems einzugreifen. Dies geschah in vitro, im Modell der aktivierten Vollblutkultur. Es zeigte sich, dass die einzelnen homöopathisierten Substanzen, aber auch die Komplexmittel in der Lage sind, mit unterschiedlichen Regulationsstrecken innerhalb des Immunsystems zu interagieren. Die Immunzellen unterschiedlicher Blutspender reagierten dabei charakteristisch, d.h. individualspezifisch auf die verschiedenen Proben. Stichwörter: Homöopathie, Immunsystem, Immunregulation, Zytokine In the studies presented to date, two different homeopathic combination preparations and their individual components were investigated as to their ability to influence the regulatory mechanisms of the human immune system. This was done in vitro, in a model study with an activated whole blood culture. It was seen that the individual homeopathicized substances, as well as the complex mixtures, were capable of interaction with various different regulatory pathways within the immune system. Immune cells from different blood donors showed characteristic reactions, e.g. individually specific reactions, to the different samples. Resumen Key words: homeopathy, immune system, immunoregulation, cytokines En el estudio aquí presentado se investigaron dos diferentes preparados homeopáticos combinados, así como sus sustancias activas individuales con respecto a la capacidad de influenciar los mecanismos regulatorios del sistema inmunológico humano. El estudio se efectuó in vitro mediante un modelo de cultivo activado de sangre completa. Pudo observarse que las sustancias homeopatizadas individuales, así como los preparados combinados, eran capaces de mostrar una interacción dentro del sistema inmunológico con diferentes caminos de regulación. Las células inmunológicas de diferentes donantes reaccionaron de la manera característica esperada, es decir, de manera individual y específica con respecto a las diferentes pruebas. Palabras claves: Homeopatía, sistema inmunológico, regulación inmunológica, citoquinas Die Homöopathie nach S. HAHNEMANN ist eine weltweit praktizierte Therapie. Sie kann auf eine über 200jährige Tradition zurückblicken. Allein in Deutschland führen derzeit über 2.800 Ärzte die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“. Darüber hinaus setzen, epidemiologischen Untersuchungen zufolge, etwa 2/3 aller niedergelassenen Ärzte zumindest zeitweise homöopathische Arzneimittel in ihrer Praxis ein [12]. Allein der Wirkmechanismus der homöopathischen Arzneimittel gibt den Wissenschaftlern weltweit nach wie vor Rätsel auf. Homöopathisch arbeitende Therapeuten betrachten die Homöopathie als eine Reiz- und Umstimmungstherapie. Genauer gesagt, sie gehen davon aus, dass die Wirkstoffe je nach Potenzstufe eine immaterielle Information an den Organismus weitergeben. Eine Information, die dazu in der Lage ist, die dem Menschen innewohnende geistige Lebenskraft – von HAHNEMANN Dynamis genannt – wieder in das natürliche Gleichgewicht zurückzuführen (HAHNEMANN, Organon der Heilkunst). Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass ein möglicher Zugang zu einem – wie auch immer gearteten – Wirkmechanismus am ehesten auf der Basis physikalischer Modelle zu erreichen ist [6, 10, 11]. Alle Versuche, den Wirkmechanismus auf der Basis biochemischer, pharmakologischer oder, allgemein, materieller Grundprinzipien zu erklären, sind jedenfalls bislang gescheitert und werden auch in Zukunft – nach Ansicht der Experten – zum Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 30 Originalarbeiten Scheitern verurteilt sein, solange kein wissenschaftliches, allgemein anerkanntes bzw. nachvollziehbares Modell den Vorgängen im Zusammenhang mit der Applikation von Homöopathika zu Grunde gelegt werden kann [11]. Es muss daher an dieser Stelle ganz deutlich darauf hingewiesen werden, dass die im Weiteren beschriebenen Versuche nicht dazu dienen sollten bzw. sollen, einen Wirksamkeitsnachweis für homöopathische Arzneien zu führen. Vielmehr sollte das menschliche Immunsystem als ein hoch komplex reguliertes Modell eingesetzt werden, um die eventuell komplexen regulativen Effekte unterschiedlicher homöopathisierter Substanzen unter objektivierbaren Bedingungen untersuchen zu können. Das Immunsystem bot sich aus mehreren Gründen für diese Art der Prüfung von Arzneimitteln an: Zunächst kann es als einziges, in sich geschlossen funktionierendes System des menschlichen Körpers problemlos in repräsentativen Anteilen gewonnen und in vitro untersucht werden (durch einfache Blutentnahme). Zum anderen kommt dem Immunsystem speziell im Falle entzündlicher Erkrankungen eine erhebliche Bedeutung zu, indem es nicht nur zu deren Entstehung beiträgt, sondern auch entscheidenden Anteil an ihrer Ausheilung hat. Ähnlich wie schon in einigen anderen Untersuchungen von HEINE und SCHMOLZ [4, 8] ging es in der vorliegenden Untersuchung um die Frage: Welche Veränderungen von Stoffwechselprozessen, Hormonkonzentrationen und insbesondere Immunparametern sind grundsätzlich möglich oder sogar zu erwarten, wenn lebende Zellen – ex vivo – mit homöopathisierten Substanzen in niedrigen Potenzen in Berührung kommen? Zu diesem Zweck wurde von der Pharmazeutischen Fabrik Dr. Reckeweg & Co GmbH, Bensheim, eine Pilot-Untersuchung in Auftrag gegeben, welche unter möglichst kontrollierbaren Bedingungen Einflüsse von homöopathi- sierten Substanzen auf Regulationsvorgänge am menschlichen Immunsystem darstellen sollte. Dabei wurden die verschiedenen immunpharmakologischen Parameter in vitro, speziell im organotypischen Kulturmodell (Vollblut) geprüft. Grund: Das Vollblutmodell stellt die derzeit beste verfügbare Methode dar, Substanzwirkungen außerhalb des Körpers auf das Immunsystem zu zufragen, zumal im Rahmen von Invitro-Untersuchungen. Es kann – je nach Fragestellung – immer nur ein Ausschnitt davon betrachtet werden. Da bei dieser Untersuchung das Augenmerk vor allem auf wichtige Marker des unspezifischen und des spezifischen Immunsystems gelenkt werden sollte, fiel die Wahl auf die immunologischen Botenstoffe: TNF-α, IL-10, IFN-γ und IL-5. Als Immun-Parameter wurden ausgewählt: Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α): eines der wichtigsten, allgemein proinflammatorisch (d.h. immunaktivierend) wirkenden Zytokine, wird sehr früh in der Abwehrreaktion hauptsächlich von Monozyten freigesetzt, trägt aber auch zum Fortdauern chronischer Entzündungsprozesse bei. Interleukin-10 (IL-10): vorwiegend von Monozyten und B-Lymphozyten gebildetes Zytokin mit inhibierender Wirkung auf die Zytokin-Synthese von Monozyten/Makrophagen, trägt wesentlich zur Beendigung akuter, aber auch zur Begrenzung fortdauernder Entzündungsreaktionen bei. Interferon-gamma (IFN-γ): wichtiger Mediator aus dem Antigen-spezifisch reagierenden Immunsystem (T-Helferzellen, Typ 1; Th1). Stellt eine entscheidende Verbindung zwischen dem spezifischen und unspezifischen Immunsystem (Monozyten/ Makrophagen, Granulozyten) her. Interleukin-5 (IL-5): charakteristischer Mediator, bei Nicht-Allergikern praktisch ausschließlich aus dem spezifischen Immunsystem (T-Helferzellen, Typ 2, Th2); zusammen mit TGF-beta Induktion der IgA-Synthese. Kann nach geeigneter Stimulation der Zellen (s.o.) als allgemeiner Marker für die Aktivität der Th2-Zellen eingesetzt werden, die vor allem auch das IL-4 bilden. Letzteres ist meist nicht sicher zu bestimmen, da es in sehr geringen Mengen freigesetzt wird. Dennoch spielt es als hauptsächlicher Gegenregulator von IFN gamma eine entscheidende Rolle in der Kontrolle von Entzündungsreaktionen. IL-5 dient daher als Surrogat-Parameter für IL-4. Elastase: Aus Granulozyten freigesetztes Verdauungsenzym zur Schädigung von extrazellulären Keimen. Wichtig vor allem bei bakteriellen Infektionen. untersuchen. Die Vollblutkultur vereinigt die Forderung nach Kulturbedingungen größtmöglicher Übereinstimmung mit den Verhältnissen in vivo mit jenen nach objektiven Grundbedingungen, mittels welcher die Entstehung reiner Placebo-Wirkungen ausgeschlossen werden kann. Die immense Vielfalt regulatorischer Aktivitäten des menschlichen Immunsystems macht es unmöglich, alle immunologischen Parameter ab- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 31 TNF-α und IL-10 stellen ein funktionelles Paar dar. Sie sind wichtige, wenn nicht die wichtigsten Mediatoren im unspezifischen Immunsystem. Bei den Molekülen handelt es sich um Antagonisten, also Gegenspieler, die einen Prozess – die Aktivierung von Granulozyten und von Th1-Zellen – hoch- und wieder herunterregulieren können [2, 7]. Ähnliches lässt sich zu den beiden Zellpopulationen Th1 und Th2 sagen. Originalarbeiten Auch deren wichtigste Botenstoffe, IFN-γ (Th1) und IL-4 (Th2) beeinflussen die Aktivitäten ihrer Zielzellen in vielen Fällen gegensinnig [1]. Da IL-4 in der Regel in zu geringen Mengen freigesetzt wird, als dass es mit ausreichender Zuverlässigkeit gemessen werden könnte, wurde als sein Stellvertreter das in höheren Konzentrationen gebildete IL-5 bestimmt, welches ebenfalls von den Th2-Zellen stets parallel zu IL-4 produziert wird. Das physiologische bzw. pathophysiologische Korrelat der Regulation und Gegenregulation durch Mediatorenpaare wie TNF-α und IL-10 sind beispielsweise bakterielle Infektionen, das der antagonistischen Regulatoren IFN-γ und IL-4/IL-5 eher Allergien (siehe Abb.). Die Elastase – als ein wichtiger Parameter in der Bekämpfung bakterieller Infektionen (wird von Granulozyten gebildet und freigesetzt) – wurde zur Abrundung der Ergebnisse im Bereich der unspezifischen Immunreaktion hinzugezogen. Material und Methoden Die Vollblut-Kultur wurde mit frisch entnommenem, peripherem Blut durchgeführt. Das Blut wurde in physiologischem Puffer verdünnt und in Mikrokultur-Platten ausgesät. Für jede zu untersuchende Substanz wurde stets das Blut von drei verschiedenen Spendern herangezogen, um mögliche interindividuelle Schwankungen in der Reaktion auf die Testsubstanzen sichtbar zu machen. Unmittelbar danach wurden die homöopathisierten Substanzen hinzugegeben (s. Probenliste), es folgte eine 6-stündige Vorinkubation mit den Proben. Die Co-Stimulation der Zellen erfolgte für die Bestimmung der Monozyten-Mediatoren sowie der Granulozyten-Elastase mittels opsoniertem Zymosan (partikuläres und damit phagozytierbares Zellwandmaterial aus Hefen). Zymosan wurde Abb.: Grundschema von Immunreaktionen gegen Bakterien Nach dem Eindringen von bakteriellen Erregern (1) werden Teile von diesen zunächst gefressen (2) und charakteristische Bruchstücke („Antigene“) von spezialisierten Phagozyten (Makrophagen) als Demonstrationsmaterial verwendet, um im Vorgang der „Antigen-Präsentation“ (3) weitere Zellen (T-Helferzellen) zur Abwehr hinzuzuziehen. Letztere alarmieren weitere Zellen (4), die wiederum wichtige Abwehrfunktionen erfüllen. So produzieren die B-Zellen die Antikörper, welche an die Erreger binden und so zu deren Inaktivierung beitragen. Wenn alle Bakterien beseitigt sind, wird durch die später hinzugezogenen Suppressorzellen (5) die Aktivität aller anderen Zellen wieder gebremst, um unnötige Schäden zu vermeiden. Die Koordination all dieser Aktivitäten wird durch Botenstoffe (Zytokine und andere) gewährleistet, welche von den verschiedenen beteiligten Zellen ausgeschieden werden und jeweils auf unterschiedliche Zellen wirken. Diese Botenstoffe werden in obiger Abbildung durch Pfeile repräsentiert, wobei jeder Pfeil für eine ganze Serie an Signalen steht. hierzu mit AB-Plasma aktiviert, was zu einer Verbesserung der rezeptorabhängigen Phagozytose und der damit gekoppelten Sezernierung von Botenstoffen bzw. Elastase führt. Die Stimulierung der Lymphokine erfolgte durch Aktivierung der Zellen mit PHA (Phytohaemagglutinin). Nach 1 h (Elastase), 24 h (Monokine) bzw. 48 h (Lymphokine) wurden die Überstände gewonnen und bis zur Bestimmung der Zielparameter tiefgefroren. Mediatoren-Bestimmung Die Quantifizierung der Mediatoren sowie der Elastase im Kulturüberstand erfolgte mittels klassischer SandwichELISAs. Auswertung Da die verschiedenen Spender in der Regel deutlich unterschiedliche Synthese-Kapazitäten bezüglich der gemessenen Mediatoren aufweisen, was den Vergleich der Resultate zwischen den einzelnen Spendern erschwert, wurden die absoluten Messwerte (in Picogramm pro ml) in Stimulationsindizes umgerechnet. Dadurch lassen sich die Steigerungen oder Verminderungen in der Freisetzung der Botenstoffe als prozentuale Veränderung zur Kontrolle darstellen, was die Ver- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 32 Originalarbeiten Probenliste Bezeichnung Apis Belladonna Calcium iodatum Hepar sulfuris Kalium bichromicum Kalium bichromicum Lachesis Marum verum Mercurius subl. corr. Phytolacca R1 Angina-Gastreu Aconitum Baptisia Bryonia Camphora Causticum Hahnemanni Eucalyptus Eupatorium perfoliatum Ferrum phosphoricum Gelsemium Sabadilla R6 Grippe-Gastreu Ethanol 30 % Ethanol 50 % Ethanol 70 % Ethanol 90 % Verdünnungsstufen (Endkonzentrationen pro ml Kultur) D2, D3, D4, D5, D6 D2, D3, D4, D5, D6 D2, D3, D4, D5, D6 D10, D11, D12, D13, D14 D2, D3, D4 D5, D6 D10, D11, D12, D13, D14 D4, D5, D6, D7, D8 D3, D4, D5, D6, D7 D2, D3, D4, D5, D6 1:50, 1:100, 1:200, 1:400, 1:800 D2, D3, D4, D5, D6 D2, D3, D4, D5, D6 D2, D3, D4, D5, D6 D1, D2, D3, D4, D5 D4, D5, D6, D7, D8 D1=?, D2, D3, D4, D5 D1, D2, D3, D4, D5 D6, D7, D8, D9, D10 D4, D5, D6, D7, D8 D4, D5, D6, D7, D8 1:50, 1:100, 1:200, 1:400, 1:800 eingesetzt: 1:100 eingesetzt: 1:100 eingesetzt: 1:100 eingesetzt: 1:100 gleichbarkeit der Werte deutlich verbessert. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Kultursystem und dessen biologischen Schwankungsbreiten werden als biologisch relevante Effekte jene eingestuft, die in der Stimulation eine Steigerung von +30 % erreichen oder übersteigen bzw. als Inhibition –30 % erreichen oder unterschreiten. Berechnung des Stimulationsindex: Probenwert/ Stimulationskontrolle, wobei jeweils diejenigen EthanolKontrollen in die Formel eingesetzt wurden, die in der Konzentration den entsprechenden Verdünnungsstufen der Proben entsprachen. enthaltenen homöopathischen Einzelbestandteile. Als Kontrolle diente Ethanollösung in den Konzentrationen der Probensubstanzen. Ergebnisse Alle Ergebnisse sind in der folgenden Übersicht tabellarisch aufgelistet. Proben mit Aktivitäten von weniger als ± 20 % werden in den nachstehenden Tabellen nicht aufgeführt. Freisetzung präformierter Elastase Stimulationen von ca. +30 % und mehr waren zu beobachten bei folgenden Proben: Testsubstanzen Die untersuchten Proben bestanden aus 5 verschiedenen Konzentrationen zweier homöopathischer Kombinationsarzneimittel sowie aus 5 verschiedenen Potenzstufen der in ihnen Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 33 Tab. 1: Proben mit Stimulation über 30 % bei n Spendern (von 3). Kursive Zahlen in Klammern: Zahl der Spender mit Effekten zwischen 20 % und 30 %. Probe Belladonna Hepar sulfuris Kalium bichromicum Lachesis Aconitum Baptisia Bryonia Camphora Eucalyptus Eupatorium perfoliatum Sabadilla Angina-Gastreu 0 1 1 2 0 2 0 1 0 2 1 0 (1) (0) (1) (0) (1) (1) (1) (0) (2) (0) (0) (2) Hemmungen von -30% und stärker traten bei folgenden Proben auf: Tab. 2: Proben mit Hemmung über –30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Probe Apis Phytolacca Bryonia Camphora Causticum Hahnemanni Eucalyptus Ferrum phosphoricum Grippe-Gastreu 1 1 1 2 1 1 1 1 (2) (0) (0) (1) (2) (0) (1) (2) Synthese und Freisetzung von TNF-α Die Daten zu TNF-α scheinen eine etwas geringere Variabilität bezüglich der interindividuellen Aktivitätsunterschiede aufzuweisen, als bei der Elastase zu sehen war. Wie bei der Elastase waren auch hier Aktivitätsverläufe zu beobachten, die klar konzentrationsabhängig waren, ohne dass die Effekte über ± 20 % gekommen wären. Stimulationen von ca. +30 % und mehr waren zu beobachten bei folgenden Proben: Originalarbeiten Tab. 3: Proben mit Stimulation über 30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Probe Probe Apis Belladonna Lachesis Mercurius subl. corr. Phytolacca Kalium bichromicum Eupatorium perfoliatum 1 2 1 3 1 1 2 (1) (1) (1) (0) (0) (2) (1) Hemmungen von -30% und stärker traten bei folgenden Proben auf: Tab. 4: Proben mit Hemmung über –30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Probe Calcium Kalium bichromicum Lachesis Mercurius Marum verum Phytolacca Bryonia Camphora Causticum Hahnemanni Eupatorium perfoliatum Eucalyptus Sabadilla Tab. 5: Proben mit Stimulation über 30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. 2 3 1 1 1 3 3 2 1 3 3 1 (1) (0) (1) (1) (0) (0) (0) (1) (0) (0) (0) (1) Substanzen, bei welchen mäßige, aber dennoch korrekte Stimulierungen mit zunehmender Potenzierung in eine Inhibition übergingen bzw. umgekehrt, sind Mercurius, Phytolacca und Eupatorium. Aber auch andere wiesen – zumindest bei einzelnen Spendern – ähnliche Verläufe auf, so etwa Apis, Lachesis und Sabadilla. Synthese und Freisetzung von IL-10 Analog zu TNF-α gilt auch für IL-10, dass die Wirkungen der Einzelmittel wesentlich geringere interindividuelle Unterschiede in den Potenz-Wirkungsbeziehungen aufwiesen als bei der Elastase-Freisetzung. Stimulationen von ca. +30 % und mehr waren zu beobachten bei folgenden Proben: Tab. 7: Proben mit Stimulation über 30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Probe Mercurius subl. corr. Phytolacca Eucalyptus Camphora Eupatorium perfoliatum 2 2 3 2 1 (1) (1) (0) (1) (1) Auch hier waren bei verschiedenen Substanzen monotone PotenzEffekt-Kurven zu sehen, die sich jedoch im Bereich von 0,8 bis 1,2 abspielten (Aconitum, Belladonna, Ferrum und Lachesis) und somit trotz eigentlich deutlicher Dosis-Wirkungsbeziehung keinen Eingang in die Tabelle fanden. Hemmungen von -30 % und stärker traten bei folgenden Proben auf: Tab. 6: Proben mit Hemmung über –30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Probe Apis Calcium iodatum Hepar sulfuris Kalium bichromicum Eucalyptus Eupatorium 0 0 0 3 1 0 (1) (1) (1) (0) (0) (1) Synthese und Freisetzung von IFN-γ Erwartungsgemäß fanden sich bei den lymphozytären Parametern IFN-γ und IL-5 in den Reaktionen der Zellkulturen größere Unterschiede zwischen den einzelnen Spendern, als dies bei Zellen des unspezifischen Immunsystems üblich ist. Stimulationen von ca. +30 % und mehr waren zu beobachten bei folgenden Proben: Apis Belladonna Calcium iodatum Hepar sulfuris Lachesis Mercurius subl. corr. Marum verum Phytolacca Kalium bichromicum Aconitum Baptisia Causticum Hahnemanni Eucalyptus Eupatorium perfoliatum Ferrum phosphoricum Gelsemium Sabadilla Angina-Gastreu 1 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 0 2 (0) (0) (0) (1) (1) (1) (0) (0) (1) (1) (0) (1) (1) (1) (0) (0) (2) (0) Hemmungen von -30% und stärker traten bei folgenden Proben auf: Tab. 8: Proben mit Hemmung über –30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Probe Apis Calcium iodatum Hepar sulfuris Kalium bichromicum Lachesis Marum verum Mercurius subl. corr. Phytolacca Aconitum Baptisia Bryonia Camphora Causticum Hahnemanni Eucalyptus Eupatorium perfoliatum Ferrum phosphoricum Gelsemium Sabadilla Angina-Gastreu Grippe-Gastreu 2 2 1 3 1 2 3 2 1 2 2 3 0 2 3 2 2 2 2 1 (0) (0) (2) (0) (0) (1) (0) (1) (0) (0) (0) (0) (1) (0) (0) (0) (0) (0) (0) (2) Synthese und Freisetzung von IL-5 Auch hier gilt Ähnliches wie bereits für IFN-γ: Die interindividuellen Unterschiede sind bedeutend höher, als dies in den Mediatoren des unspezi- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 34 Originalarbeiten Diskussion fischen Immunsystems zu registrieren war. In den beiden nachstehenden Tabellen wird deutlich, dass sich unter den Proben mit Einfluss auf die Synthese von IL-5 wesentlich mehr inhibitorische befanden als stimulierende. Dies korrespondiert sehr gut mit der Beobachtung bei IFN-γ, wo sehr viele Einzelmittel mit stimulierenden Effekten gefunden wurden: Th1-Zellen werden in ihrer Funktion als Produzenten von IFN-γ als direkte regulatorische Gegenspieler der Th2-Zellen (Synthese von IL-5) gesehen. Stimulationen von ca. +30 % und mehr waren zu beobachten bei folgenden Proben: Vorauszuschicken ist, dass es bei der Untersuchung von immunpharmakologischen Wirkungen am menschlichen Abwehrsystem oft zu Unterschieden in der Reaktion der Immunsysteme verschiedener Probanden kommt. Diese können teilweise ein erhebliches Ausmaß annehmen, nicht selten wirkt ein bestimmter Effekt oder ein homöopathisches Mittel auf die Zellen des einen Probanden stimulierend, während diejenigen des anderen Spenders inhibiert werden. Und dennoch: Die in dieser Untersuchung präsentierten Daten weisen darauf hin, dass viele der getesteten homöopathisierten Substanzen im Vollblut-System, d.h. ex vivo, immunpharmakologisch aktiv sind. Tab. 9: Proben mit Stimulation über 30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Wirkungen auf die Zellen des unspezifischen Immunsystems (eine Auswahl) Probe Apis Belladonna Calcium iodatum Hepar sulfuris Marum verum Mercurius subl. corr. Phytolacca Aconitum Causticum Hahnemanni Eupatorium perfoliatum Ferrum phosphoricum Sabadilla Angina-Gastreu 0 1 1 1 1 0 1 0 0 1 0 1 0 (1) (0) (0) (0) (0) (2) (0) (1) (1) (0) (1) (1) (2) Eine Vielzahl interessanter Wirkungen zeigten die einzelnen Proben beispielsweise auf die Aktivität der Phagozyten, zu welchen, neben den „professionellen“ Fresszellen, auch die Monozyten/Makrophagen gehören. Diese Zellen sind zwar ebenfalls in der Lage, größere Partikel in sich aufzunehmen, Hemmungen von -30 % und stärker traten bei folgenden Proben auf: Tab. 10: Proben mit Hemmung über –30 % bei n Spendern (von 3). Siehe Tab. 1. Probe Apis Belladonna Calcium iodatum Hepar sulfuris Kalium bichromicum Lachesis Marum verum Mercurius subl.corr. Phytolacca Aconitum Baptisia Camphora Causticum Hahnemanni Eucalyptus Eupatorium perfoliatum Ferrum phosphoricum Gelsemium Sabadilla Grippe-Gastreu 1 0 1 1 3 0 0 1 1 1 1 3 1 3 1 0 1 0 1 Pharma Schwörer (1) (1) (0) (0) (0) (1) (2) (0) (0) (0) (0) (0) (0) (0) (0) (1) (2) (1) (2) Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 35 Originalarbeiten sie tun dies jedoch nicht vorrangig zum Zwecke der Vernichtung, sondern um die in diesen Partikeln steckenden Antigene für die sog. Antigen-Präsentation vorzubereiten. Mittels dieses Vorgangs werden T- und B-Lymphozyten Antigenspezifisch aktiviert und auf ein ganz bestimmtes Antigen geprägt. Monozyten/Makrophagen sind demzufolge wichtige regulatorische Bindeglieder zwischen der unspezifischen Vernichtung eindringender Keime und der wesentlich eleganteren, spezifischen und damit selektiven Erkennung und Vernichtung von Krankheitserregern. Eines der entscheidenden Botenstoff-Moleküle für eine erste Induktion wichtiger Monozyten-/Makrophagen-Aktivitäten ist – wie bereits erwähnt – der TNF-α mit seinem Gegenspieler, IL-10, das ebenfalls in größeren Mengen von den Monozyten freigesetzt wird. Gerade für diese beiden Mediatoren fanden sich bei den Untersuchungen bisweilen markante Effekte. Unter der Einwirkung von verschiedenen geprüften Einzelsubstanzen, wie z.B. Apis D3 und D4 sowie Belladonna, kam es zu einer mit steigender Potenz linear ansteigenden verbesserten Sekretion. Auch Lachesis entsprach in etwa diesem Bild. Ein stimulierender Einfluss der Proben auf die IL-10-Synthese war vor allem bei Mercurius, Phytolacca, Eucalyptus und Camphora vorhanden. Dabei war eine eindeutige Potenz-/ Verdünnungs-Abhängigkeit zu sehen, denn das Maximum dieses Effektes war jeweils in der niedrigsten Potenz/Verdünnung zu beobachten. Die in den Versuchen beobachteten „Elastase-Aktivitäten“ sind in aller Regel nur schwach ausgeprägt. Vereinzelt gibt es jedoch Spender, die auch im granulozytären Kompartiment ihres Immunsystems deutlich Wirkungen erkennen lassen: Spender A beispielsweise bei Apis mit einer bis zu 80-prozentigen Reduktion der Elastase-Freisetzung und bei Camphora mit einer über 60-prozentigen Hemmung. Stimulierungen wurden ebenfalls beobachtet, so z.B. Spender C bei Eupatorium (+ 60 %) sowie Spender A bei Hepar sulfuris (+ 40 %) und Lachesis (+ 40 %). Nun zu den Wirkungen auf die Zellen des spezifischen Immunsystems Insbesondere die Messwerte von IFNγ, aber auch diejenigen von IL-5, ließen erhebliche Differenzen in der Ansprechbarkeit der Lymphozyten erkennen. Bisweilen waren durch ein und dieselbe Probe bei einem Spender klare Stimulierungen, bei einem anderen Spender hingegen Hemmungen zu erkennen (IFN-γ z.B. bei Apis, Lachesis und Mercurius subl. corr.). Besonders beeindruckend waren Wirkungen wie z.B. die von Apis: Bei 2 Spendern zeigte sich ein nahezu paralleler Verlauf der Potenz-EffektKurven, wobei jedoch die Kurve des einen praktisch ganz auf der stimulierenden Seite verlief, während bei dem anderen Spender alle Potenzstufen inhibierend wirkten. Basis für diese Individualität der Reaktionen des menschlichen Immunsystems ist die sehr personenspezifische Ontogenese des Abwehrsystems jedes Einzelnen. Diese setzt sich zusammen aus den verschiedensten körpereigenen Besonderheiten im Zusammenspiel der Zellen des Immunsystems, den bis dato durchgemachten Infektionen, der individuellen Stresstoleranz, dem ganz persönlichen Spektrum an täglich zugeführten Noxen, den Ernährungsgewohnheiten und vielem anderen mehr. Alle diese Eindrücke, welchen das Immunsystem täglich ausgesetzt ist, prägen das Verhaltensmuster der Leukozyten und erklären mitunter die große Variabilität, mit der verschiedene Systeme (Organismen) auf ein und denselben Reiz reagieren. Vergleichbare Vorgänge – wenn auch in einem anderen Kontext – konnten auch von HEINE und SCHMOLZ in ihren Untersuchungen an Vollblut beobachtet werden [3, 4, 5, 8, 9]. Abschließend noch ein Blick auf die Aktivitäten der homöopathischen Kombinationsarzneimittel Im Vergleich zu den oben genannten Einzelsubstanzen fielen die Aktivitäten der Kombinationsarzneimittel eher gering aus und zeigten ähnliche individualspezifische Unterschiede wie erstere. Beispielsweise bei der Freisetzung und Synthese von IFN-γ zeigte R1 Angina-Gastreu® bei zwei Spendern eine Stimulation über 30 %, bei zwei anderen hingegen eine Hemmung von über 30 %. Für den gleichen Botenstoff konnte bei GrippeGastreu® eine leichte Hemmung (zw. 20 und 30 %) in zwei und eine starke Hemmung (über 30 %) in einem Fall dokumentiert werden. Für die Mediatoren des unspezifischen Immunsystems (TNF-α und IL-10) waren die Aktivitäten durchweg niedriger ausgeprägt (Index unter 1,3 bzw. über 0,7), so dass sie nicht in die ErgebnisTabelle aufgenommen wurden. Diese Feststellung kann zum jetzigen Zeitpunkt – vor dem Hintergrund der bereits geschilderten Einzeluntersuchungen – durchaus als ein „NettoEffekt“ der zahlreichen Einzelkomponenten verstanden werden. Bei der relativ großen Zahl an Einzelkomponenten in den jew. Präparaten ist davon auszugehen, dass stimulierende und inhibierende Reaktionen in Zellkulturen parallel ablaufen und sich somit – nach außen/für den Betrachter – überlagern (aber nicht gegenseitig aufheben). Denn im Gegensatz zu den Verhältnissen im Körper findet die Wirkungsentfaltung unterschiedlicher Wirkkomponenten von Mischungen in Kulturen stets zum gleichen Zeitpunkt und an derselben Zelle statt. Im Körper hingegen wird viel eher eine Separation der Einzelwirkungen, zeitlich gestaffelt und verteilt auf verschiedene Gewebe/Organsysteme zu erwarten sein. Um es aber noch einmal ganz deutlich zu sagen: Diese Untersuchungen sollten kein erneuter Versuch zum Nachweis des allgemeinen Wirkprin- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 36 Originalarbeiten zips der Homöopathie sein. Vielmehr ging es um die aus regulationsmedizinischer und immunologischer Sicht interessante Fragestellung, ob potenzierte homöopathische Substanzen in der Lage sind, in das für die Entstehung und die Therapie entzündlicher Erkrankungen oftmals entscheidende Gefüge der Feinregulation immunologischer Abwehrreaktionen sinnvoll einzugreifen. Weitere Untersuchungen mit größerer Probandenzahl müssen natürlich folgen, um diese Beobachtungen zu verifizieren und den Blick auf die immunregulative Potenz von homöopathisierten Substanzen auf das faszinierende Mosaik immunologischer Botenstoffe und ihrer Reaktionen (auf best. Reize) zu vervollständigen. Von besonderem Stellenwert sollten Prüfungen der Wirkungen von homöopathischen Arzneimitteln ex vivo sein, d.h. die Beurteilung von Veränderungen, welche das Immunsystem im Körper während der Einnahme solcher Präparate erfährt. Literatur 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Billiau A, Dijkmans R: Interferon gamma: mechanism of action and therapeutic potential. Biochem Pharmacol (1990) 40: 1431-1439 Borish L, Rosenwasser L: TH1/1H2 lymphocytes: doubt some more. J Allergy Clin Immunol (1997) 99: 161-164 Heine, H.: Lehrbuch der biologischen Medizin. Hippokrates Verlag Stuttgart (1997) Heine, H., M. Schmolz: Immunologische Beistandsreaktion durch pflanzliche Extrakte in Antihomotoxischen Präparaten. Biologische Medizin, 29, 1 (1998) S. 12-14 Heine, H.: Grundlagen der Regulationsmedizin, Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren, 41, 2, (2000) S. 82-93 Meyer-Wegener, J.: Homöopathische Potenzen und die Suche nach ihrer physikalischen Struktur. KVC Verlag, Essen (2001) Pretolan M, Goldman M: IL-10: a potential therapy for allergic inflammation? Immunol Tod (1997) 18: 277-280 Schmolz, M., H. Heine: Homöopathische Substanzen aus der Antihomotoxischen Medizin modulieren die Synthese von TGF-b1 in menschlichen Vollblutkulturen. Biologische Medizin, 30, 2 (2001) S. 61-65 Schmolz, M., M. Weiser: Wirkungen eines Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 39 Antihomotoxikums auf das Immunsystem des Menschen. Biologische Medizin 30, 3 (2001), S. 132-135 10. Weingärtner, O.: Homöopathische Potenzen. Springer Verlag Berlin, Heidelberg, New York (1992) 11. 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Auch das in den USA zugelassenen Betain besitzt präventive Wirkung gegenüber Homocystein-induzierten kardiovaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen. Schlüsselwörter: Demenzerkrankungen, Homocystein, LDL-Oxidation, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure Homocysteine is a metabolite that can cause concentration-dependent levels of degenerative changes in the both the cardiovascular and, according to more recent knowledge, the neural system as well. Reduced uptake of folic acid and vitamin B6, with correlated raised homocysteine plasma levels, results in the loss of cognitive abilities in geriatric patients without vascular dementia. Avoiding vitamin deficiencies is highly important in prevention of neurodegenerative processes. Betaine, which has been FDA-approved in the US, also shows a preventive effect against homocysteine-induced cardiovascular and neurodegenerative diseases. Resumen Key words: dementia pathologies, homocysteine, LDL oxidation, vitamin B6, vitamin B12, folic acid La homocisteína es un produco metabólico que puede causar – dependiendo de la respectiva concentración – no sólo cambios cardiovasculares, sino, partiendo de nuevos resultados investigativos, cambios neurodegenerativos. Una absorción disminuida de ácido fólico y vitamina B6 junto a la correlación de un elevado nivel de homocisteína en el plasma produce en pacientes geriátricos la pérdida de las aptitudes cognitivas sin que exista una demencia vascular. Para prevenir procesos neurodegenerativos es de gran importancia evitar un déficit de vitaminas. La Betaína, una sustancia autorizada en los EEUU, dispone de efectos preventivos en cuanto a los trastornos cardiovasculares y neurodegenerativos inducidos mediante la homocisteína. Palabras claves: trastornos de demencia, homocisteína, oxidación LDL, vitamina B6, vitamina B12, ácido fólico Mehr als 2.000 Studien in der internationalen medizinischen Literatur, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden, demaskierten die Aminosäure Homocystein als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und Thrombosen. Es gibt neuerdings Hinweise, dass auch Demenzerkrankungen bei erhöhten Homocysteinwerten häufiger auftreten. Eine vor kurzem durchgeführte prospektive Studie mit 1.092 Teilnehmern im Durchschnittsalter von 76 Jahren zeigte, dass das Risiko einer Demenzerkrankung und speziell eines Morbus Alzheimer bei Patienten mit einem hohen Homocystein-Plasmaspiegel höher lag. Der folgende Artikel versucht die Pathogenese Homocystein-induzierter Demenzerkrankungen transparent zu machen, geht der Frage nach, ob die Substitution der Vitamine B6, B12 und Folsäure auch das Risiko degenerativer zentralnervöser Prozesse senken kann, und stellt mit dem Betain einen neuen Therapieansatz neurologischer Komplikationen bei Älteren infolge von Homocysteinämien vor. Unter Demenz hat man früher einen schweren, irreversiblen Endzustand kognitiver und funktioneller Beeinträchtigung verstanden, ohne Chance auf therapeutische Verbesserung und mit schlechter Prognose. Heute versteht man unter Demenz ein Syndrom, das Störungen des Gedächtnisses, des Denkvermögens und der emotionalen Kontrolle umfasst und im wesentlichen Unterschied zu dem früheren Demenzbegriff leicht, schwer oder mittelschwer ausgeprägt sein kann. Auch die früher mit dem Begriff Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 40 Originalarbeiten Tab. 1: Definition der Demenz nach ICD-10 Tab. 2: Demenz Demenz vom Alzheimer-Typ Die Störungen von 1 und 2 müssen schwer genug sein, um eine wesentliche Beeinträchtigung der Aktivitäten des täglichen Lebens nach sich zu ziehen: Dauer: mehr als 6 Monate 1. Störungen des Gedächtnisses Aufnahme und Wiedergabe neuerer Informationen Verlust früher erlernter und vertrauter Inhalte (in späteren Stadien) 2. Störungen des Denkvermögens Störung der Fähigkeit zu vernünftigen Urteilen Verminderung des Ideenflusses Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung 3. Störungen der emotionalen Kontrolle Störungen des Sozialverhaltens Störung der Motivation Demenz implizierte Irreversibilität trifft nicht mehr zu, da Demenzsyndrome z.B. in Zusammenhang mit metabolischen, endokrinen und neurologischen Erkrankungen (z.B. Hypothyreose, Vitaminmangelzustände) irreversibler Natur sein können (Tab. 1). Die toxische Aminosäure Homocystein kann im Stoffwechsel bei Vitamindefiziten verstärkt gebildet werden. Es stellt sich daher die Frage, ob die bei älteren Menschen häufig auftretenden Vitamindefizite Ursache für erhöhte Homocysteinspiegel und Demenz sind und ob Vitaminsubstitution Symptome von Demenzsyndromen verbessern können. 1. Vorliegen einer Demenz 2. Schleichender Beginn mit langsamer Verschlechterung 3. Fehlen klinischer Hinweise oder spezieller Untersuchungsbefunde, die auf eine System- oder Hirnkrankheit hinweisen, welche ihrerseits eine Demenz verursachen kann 4. Fehlen eines plötzlichen apoplektischen Beginns oder neurologischer Herdzeichen Tab. 3: Leitwerte für Homocystein (in µmol/l) ≤ 15 Normalwert 15–30 durch Vitaminmangel bedingte Erhöhung Vaskuläre Demenz 1. Demenzsyndrom 2. Nachweis einer zerebrovaskulären Erkrankung 3. Zusammenhang zwischen 1. und 2. durch zeitlichen Bezug zwischen Infarkt und Manifestation der Demenz (Demenzbeginn innerhalb von 3 Monaten nach Schlaganfall) risiko aufwiesen (13). Der Schlüssel für dieses Phänomen ist das Homocystein, das toxisch auf das Gefäßendothel wirkt und so die Entstehung von Thrombosen und kardiovaskulären Erkrankungen fördert. Einige Vitamine sind direkt oder indirekt in den Homocysteinstoffwechsel invol- Homocystein als kardiovaskulärer Risikofaktor Kürzlich erregte die Publikation einer groß angelegten Studie aus den USA mit 80.000 Teilnehmern Aufsehen, wonach die Studienteilnehmer, die zur Nahrung zusätzlich Folsäure und Vitamin B6 zuführten, während des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren ein um 45 % vermindertes Herzinfarkt- viert. Zahlreiche Untersuchungen konnten in den letzten Jahren einen deutlichen Zusammenhang zwischen schlechter Vitaminversorgung und hohen Homocysteinspiegeln nachweisen, und eine Vielzahl von Therapiestudien belegt die Homocysteinsenkende Wirkung einiger Vitamine. Abb. 1: [nach Resch] Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 41 31–100 nach Methioninbelastungstest; und sonst mäßige Erhöhung weist auf heterozygote Homocysteinämie hin ≥ 100 weist auf heterozygote Homocysteinämie hin Der Mechanismus der Gefäßschädigung durch Homocystein ist multifaktorell und komplex. Beim Übergang des Homocysteins in das Dimere Homocystin wird unter dem Einfluss von Kupfer und/oder Eisen Wasserstoffperoxid freigesetzt [1]. Homocystein wird sowohl mit der Zerstörung des Gefäßendothels in Originalarbeiten Verbindung gebracht als auch mit Veränderungen der Prostacyklinbiosynthese sowie einer Erhöhung der LowDensity-Lipoproteine. Andere Theorien sprechen von der Blockade der Thrombomodulinfreisetzung auf der Gefäßendotheloberfläche. Interessant dürften auch Interaktionen von Homocystein mit dem Endothelrelaxingfactor (EDRF) in Form der Biosynthese des S-Nitroso-Homocysteins sein, das den vasodilatatorischen und thrombozytenaggregationshemmenden Effekt von EDRF (NO) potenziert. Erhöhtes Homocystein führt zur Adhäsion von Mastzellen an der Gefäßwand und aktiviert Gerinnungsfaktoren [2]. Charakteristisch für die Atherosklerose sind fibröse Plaques, die durch Hyperplasie der glatten Muskelzellen, durch Ablagerung von Kollagen und durch die Dissoziation und Degeneration elastischer Fasern gekennzeichnet ist. Homocystein wirkt thrombozytenaggregationsfördernd. Die zur Zeit populärste Theorie über die Pathogenese der Gefäßschädigung durch Homocystein ist die Interaktion mit der LDL-Lipidfraktion. Homocystein wird über Disulfidbindungen am Cystein und Peptidbindungen an das Lysin der Plasmaproteine assoziiert. Die chemische Reaktivität und Toxizität von Homocystein liegt nicht nur in der Bildung von H2O2, sondern auch in der Abspaltung des besonders aggressiven Hydroxylradikals. Oxidativ verändertes LDL wird über entsprechende Rezeptoren von Makrophagen aufgenommen [4]. (Abb. 1) Die erhöhte LDL-Beladung fördert die Umwandlung der in die Ge- fäßwand einwandernden Makrophagen in Schaumzellen, die einen wesentlichen Faktor für die Manifestierung atherosklerotischer Gefäßveränderungen darstellen. Als weiterer Mechanismus der Gefäßendothelschädigung wird die Kopplung von Homocystein an LysinGruppierungen des Elastins mit der Folge der Degeneration und Fragmentierung der elastischen Gefäßintima innerhalb atherosklerotischer Plaques diskutiert. Homocystein steigert das Thromboembolierisiko ferner durch die Senkung der Konzentration von aktiviertem Protein C im Gefäßendothel, dem eine hemmende Wirkung auf die Gerinnungsfaktoren Va und VIIIa durch enzymatische Proteolyse sowie eine Förderung der Fibrinolyse zugeschrieben wird (2). Abb. 2: Pathomechanismen der Atherogenese [nach Lechler] Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 42 Originalarbeiten Homocystein und Demenz Da Therapie und Pflege von Demenzkranken sehr aufwändig sind und nur unzureichend bewältigt werden können, wendet man sich verstärkt der Frage zu, ob Demenzerkrankungen zu verhindern sind. Um präventive Maßnahmen zu ergreifen, müssen Risikofaktoren gesucht werden. Ein kardiovaskuläres Risikoprofil und/oder ein bereits erlittener Schlaganfall vergrößern die Wahrscheinlichkeit, an einer vaskulären Demenzerkrankung und am Morbus Alzheimer zu erkranken. Schon seit längerem ist bekannt, dass ein erhöhter Homocysteinwert mit einem erhöhten Risiko atherosklerotischer Erkrankungen einhergeht (6). Neurotoxische Effekte von Homocystein In einer prospektiven Studie wurden die Plasma-Homocystein-Werte von 1.092 Teilnehmern im Durchschnittsalter von 76 Jahren altersabhängig in vier Quartile eingeteilt. Quartil 1 entsprach dem niedrigsten, Quartil 4 dem höchsten Homocysteinspiegel. Zum Studienbeginn zeigte keiner der Probanden Anzeichen einer Demenzerkrankung. Nach acht Jahren hatten 111 Studienteilnehmer eine Demenzerkrankung entwickelt , davon 83 eine Alzheimer-Demenz. Unter Berücksichtigung diverser Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, Apolipoprotein-EGenotyp, Rauchverhalten, kardiovaskuläre Risiken sowie den PlasmaWerten von Vitamin B12, B6 und Folsäure) wurde statistisch der ZusamRemethylierung –> Homocystein und besonders Homocysteinsäure binden wie Glutamat an NMDA-Rezeptoren. Dabei hat Homocysteinsäure einen 12-mal stärker exzitatorischen Effekt als Glutamat. Die pathologische Funktion von Glutamat bzw. endogenen Exzitotoxinen wird mit Epilepsie, Apoplexie, Morbus Parkinson und Alzheimer in Verbindung gebracht. Bei länger andauernder HC-Anreicherung kann es zu irreversiblen Schäden an den NMDARezeptoren durch Ca-Einstrom kommen. Homocystein wies auf Zellkulturen mit Hippocampus-Zellen und Astrozyten in höheren Konzentrationen (500 µmol) eine eindeutige Toxizität auf. Tierversuche haben gezeigt, dass Homocystein zwar im gesamten Hirn gefunden wird, verstärkt jedoch im Neocortex, Hippocampus, Mesencephalon und Corpus striatum (4). Häufigkeit von Demenzerkrankungen in Korrelation zu hohen Homocysteinwerten Transsulfurierung –> Abb. 3: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 43 menhang zwischen der Häufigkeit einer Demenzerkrankung und dem Homocystein-Plasma-Spiegel ermittelt (7). Dabei zeigte sich, dass das Risiko einer Demenzerkrankung und speziell eines Morbus Alzheimer mit einem Homocysteinspiegel im 4. Quartil 1,9fach höher lag als mit einem Homocysteinspiegel in den Quartilen 1-3. Dabei entsprach eine Erhöhung des Serum-Homocystein-Wertes um 5 µmol einer Risikozunahme von 40 %. Bei Homocysteinspiegeln über 14 µmol/l war das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung beinahe verdoppelt (7). Bereits 1992 wurde von BELL, Tufts University, Boston, USA, postuliert, dass Homocystein (HC) als vaskulärer Risikofaktor und als Präkursor exzitatorischer Aminosäuren an der Pathogenese nonvaskulärer degenerativer Demenz beteiligt ist. Er hatte festgestellt, dass ältere Menschen mit Depressionen und dem Verlust kog- Originalarbeiten nitiver Fähigkeiten häufig eine Demenz entwickeln in Korrelation zum Homocysteinspiegel. HC war am niedrigsten bei älteren depressiven Patienten, die weder vaskuläre Erkrankungen noch Demenz aufwiesen. Höhere HC-Spiegel korrelierten signifikant mit schlechteren kognitiven Fähigkeiten bei geriatrischen Patienten ohne vaskuläre Erkrankungen (8). Auf einem internationalen Homocystein-Symposium 2001 postulierte Prof. ETIENNE JOOSTEN, Universität von Leuven, Belgien, dass es sich lohne, den eventuellen Einfluss von Homocystein auf kognitive Fähigkeiten besser zu untersuchen. Es gibt Hinweise in der Literatur, dass zwischen dem Verlust kognitiver Fähigkeiten und einem Mangel an Folsäure, Vitamin B6 und B12 Zusammenhänge bestehen. Daher könnte eine Hyperhomocysteinämie ein Bindeglied zwischen reduziertem Folsäure-/VitaminB-Status und dem Ausmaß der kognitiven Erkrankungen sein. JOOSTEN stellte einige epidemiologische Untersuchungen vor, die einen erniedrigten Vitaminstatus und erhöhte Homocysteinwerte in Verbindung mit schlechteren kognitiven Funktionen bei älteren Patienten bringen. Außerdem waren erhöhtes Homocystein und erniedrigte Folsäure und VitaminB12-Spiegel im Serum mit einer progressiven Atrophie des medialen Temporallappens bei Alzheimer-Patienten assoziiert. Ferner bestünden Zusammenhänge zwischen niedrigen Folsäurespiegeln und einer Atrophie des Cortex cerebralis (10). Nervenzellen zum Zelltod als bei den Kontrolltieren. Als Schlüssel für diese Beobachtung konnte das Homocystein gefunden werden. Dazu applizierten die Wissenschaftler Homocystein direkt ins Gehirn der Mäuse. Homocystein hatte direkt keinen schädigenden Effekt, verstärkte jedoch die motorischen Störungen nach einer MPTPInjektion und den Dopaminverlust im Striatum. Dabei waren nur die dopaminergen Nervenzellen betroffen, andere Neurone blieben unbeeinflusst. Schon seit längerem wird oxidativer Stress als Ursache von Morbus Parkinson diskutiert. Homocystein erhöht die Radikalbildung und modifiziert die Mitochondrienfunktion. Eine Folsäure-Substitution verhindert das pathologische Ansteigen der Homocysteinwerte, so dass durch eine Folsäuresubstitution das ParkinsonRisiko gesenkt werden kann (9). Prävention kardiovaskulärer und degenerativer Prozesse Vitamindefizite als kausale Faktoren in der Pathogenese von Hyperhomocysteinämien Veränderungen des Stoffwechsels von Homocystein unter Bildung reaktiver Homocystein und Parkinson Folsäuredefizite erhöhen nicht nur das Risiko koronarer Herzerkrankungen, sondern gefährden auch Nervenzellen. Dies ergab eine Untersuchung von Wissenschaftlern an einem Tiermodell für Parkinsonerkrankungen. Das dopaminerge Neurotoxin MPTP führte bei Versuchstieren, die eine Folsäurefreie Diät erhielten, bei deutlich mehr Abb. 4: Ursachen eines Cobalamin-Mangels [nach Haan; mod. nach Bielenberg] Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 44 Originalarbeiten Abb. 5: Wesentliche metabolische Vorgänge [nach E. Hages 1987; mod. nach Bielenberg] Homocysteinderivate wie Homocysteinradikale und Homocysteinthiolacton sind Auslöser von Atherosklerose und degenerativen Prozessen des alternden Gewebes. UBBINK wies in einer Studie mit 44 gesunden Probanden mit leicher Homocysteinämie einen deutlich reduzierten VitaminB6-, Folsäure- und Vitamin-B12Plasma-Spiegel nach. Die Substitution von 10 mg Pyridoxal, 1 mg Folsäure und 0,4 mg Cyanocobalamin normalisierte innerhalb von 6 Wochen die erhöhten Homocysteinwerte (11). Auf dem 6. Symposium für angewandte Vitaminforschung mit dem Thema „Der Alterungsprozess und seine Anforderung an die Vitaminversorgung“ stellte Dr. VOLKERT, Bonn, Forschungsergebnisse vor hinsichtlich der Vitaminversorgung der älteren Population. Während bei gesunden Senioren, mit Ausnahme von Vitamin D und Folsäure bei Frauen sowie Niacin bei Männern und Frauen, die Vitaminversorgung über 80 % der Vitaminversorgung, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen wird, lag, konnte in der Bethanien-Studie, an der 300 über 75Jährige teilnahmen, unbefriedigende Vitaminwerte zwischen 9 und 50 % beobachtet werden. Ursachen hierfür sind einseitige Ernährung, Veränderungen der Organfunktionen, die am Vitaminstoffwechsel beteiligt sind und vermehrt im Alter auftreten, Störungen des enterohepatischen Kreislaufs von Vitaminen infolge Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Galle sowie Malabsorptionen infolge Veränderungen der Magen-Darm-Mucosa (12). Daraus resultiert die Fragestellung, ob eine orale Substitution von Vitaminen überhaupt sinnvoll ist. Dies sollten weitere Studien belegen. Beispielsweise verändern Funktionstörungen Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 45 der Bauchspeicheldrüse den pH im Jejunum. Das pH-Optimum der Folsäure-Resorption liegt im sauren, das der Vitamin-B12-Resorption im alkalischen Bereich. Aus der folgenden Abbildung ist zu entnehmen, welche Faktoren den Vitamin-B12-Stoffwechsel beeinflussen können. Auch Arzneimittel können in vielfacher Weise in den Vitaminstoffwechsel eingreifen und Defizite verursachen. Folsäure und Pyridoxalphosphat – Eckpfeiler der Prävention In der eingangs erwähnten prospektiven Kohortenstudie an 80.000 Amerikanern wurde die Aufnahme von Folsäure und Vitamin B6 anhand eines Fragebogens erörtert. Dabei zeigte Originalarbeiten 5. 6. 7. 8. 9. 10. Abb. 6: Stoffwechsel des Cholins [nach Lang] 11. sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und der Aufnahme von Folsäure und Pyridoxalphosphat. Prof. PIETRZYK, Institut für Ernährungswissenschaften in Bonn, zufolge ist aufgrund der Datenlage eine höhere Aufnahme an Folsäure (400 Mikrogramm) und Vitamin B6 (3 mg) zu propagieren, da im vorgeschlagenen Dosierungsbereich Nebenwirkungen nicht zu erwarten sind, ein präventiver Effekt jedoch sehr wahrscheinlich ist [12]. Vitamin B12 und Folsäure sind durch die Remethylierung und Vitamin B6 durch die Transsulfurierung am Abbau von Homocystein beteiligt (siehe Abb. 3). Manche Fälle der klassischen Homocysteinurie sprechen auf Vitamin B6 (250-1.500 mg/Tag) an (responsive Formen), manche nicht (unresponsive Formen). Etwa 50 % mit Mangel an Cystathion-b-Synthase (Abb. 3 – Reaktion 8) sprechen auf pharmakologische Pyridoxingaben an. An der Umwandlung von Homocystein in Cystein ist noch ein weiteres Enzym, die Cystathion-γ-Lyase (Abb. 3 – Reaktion 9), beteiligt, die ebenfalls Vitamin-B6-abhängig ist, bei deren Defekt es zu einer vermehrten Remethylierung, den Homocysteinabbau fördernden Ausschüttung von Cystathion im Urin kommt. Die Messung der Ausscheidung von Cys- tathion im Harn dient zur Bestimmung des Vitamin-B6-Status beim Menschen. Therapeutische Erfolge wurden auch bei Behandlung der Patienten mit Betain beobachtet, das die Methylierung von Homocystein zu Methionin fördert und bei unresponsiver Homocysteinämie das beste Therapeutikum ist, da es unabhängig von der Transsulfurierung und der Remethylierung den Homocysteinabbau fördert. In den USA steht Betain, das als Cystadane® zur Behandlung verschiedener Homocystein-Stoffwechselstörungen zugelassen ist, zur Verfügung (14). Betain entsteht im Stoffwechsel aus Cholin und fungiert als Methylgruppendonator unter anderem auch für Homocystein (siehe Abb. 3 – Reaktion 4). 12. 13. Pietrzyk, K.: Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit B-Vitaminen. Vitaminsymposium der Gesellschaft für Vitaminforschung 14./15.05.1998 in Bonn McCully, K. S.: Vascular pathology of homocysteinämia: implications for the pathogenesis of atherosclerosis. Am J Pathol 1969; 56: 111-128 Seshadri, S., et al.: Plasma homocysteine as a risk factor for dementia and Alzheimers disease. N Engl. J. Med. 2002; 346: 476-83 Bell, J.R., et al.: Plasma Homocysteine in vascular disease and in nonvascular dementia of depressed elderly people. Acta Psychiatr Scand 1992; 86: 386-90 Duan, W., et al.: Journal of neurochemistry 2002; 80: 101-210 Homocystein und Demenz. PZ, 1996; 17 (146): 1393 Ubbink, J. B., Vermaark, W. J. H., van der Merwe, A., Becker, P.J.: Vitamin B12, Vitamin B6, and folate nutritional status in men with homocysteinämie. Am J Clin Nutr 1993; 57: 47-53 Bielenberg, J.: Vitamine gegen Alterskrankheiten. ÖAZ 1998: 13 (52): 606 608 JAMA, 1998; 279: 359-64 Literatur 1. 2. 3. 4. Preibisch, G.: Sauerstoffaktivierung durch Homocystein und Homocysteinthiolacton im Vergleich zu Cystein. Dissertationsarbeit, TU München 17.02.94 Rodgers, G.; Kane, W.: Activation of endogenous Factor V by a Homocystein-induced vascular Endothebial activator. J. Clin. Invest. 1986;77:1909-16 Ermeens, A. Am.; Lindemans, J.: Klinische Relevantie van plasma-homocysteine. Tijd. NVKC 1992; 17: 200-206 Resch, K., et al.: Homocystein. Ponte Press, Bochum 1995 Jens Bielenberg Apotheker Raphael-Apotheke Bahnhofstraße 53 25364 Westerhorn Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 46 104. ZÄN-Kongress ärztlicher Naturheilverfahren und Regulationsmedizin vom 27.2. bis 5.3.2003 im Kongresszentrum Freudenstadt Gäste-Büro – Kongresse • Touristik • Kur Marktplatz 64, 72250 Freudenstadt Tel.: 0 74 41 / 8 64-0, Fax: 0 74 41 / 8 51 76 E-Mail: [email protected] Leitthema Rückenschmerz – vernetzte Therapiekonzepte interdisziplinäre Fort- und Weiterbildung Zusatzbezeichnungen, Ausbildungsreihen 201 Veranstaltungen mit 144 Referenten Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. Am Promenadenplatz 1 72250 Freudenstadt Tel. 0 74 41 / 91 858 -0 (von 9.00 - 16.00 Uhr) Fax 0 74 41 / 91 858 -22 E-Mail: [email protected] http://www.zaen.org Übersicht Kursschienen 27. Februar 2003 28. Februar 2003 1. März 2003 Rückenschmerz – vernetzte Therapiekonzepte (1) Ein Kreuz mit dem Kreuz (2) Trigger und Gegenirritation (4) Rückenschmerz – Differentialdiagnostik und Therapie (5) Festvortrag: Bewegungsapparat – erfolgreich vernetzte Konzepte (6) Rückenschmerz – vernetzte Therapiekonzepte (7) Dorn-Methode (63) Akupunktur und manuelle Medizin (8) Osteopathische Techniken bei Rückenschmerz Vortrags- und Industrieveranstaltungen (15) Gelassen und sicher im Stress (16) Was tragen wir alles Huckepack? (17) Regulationsmedizin – wieder eines der leeren Schlagworte? (18) Aktivierung der Selbstheilungskräfte (19) Arzt mit Freude anstelle von Frust (20) Innovative TinnitusBehandlung (21) Wettbewerbsvorteil Wohlbefinden (5) Festvortrag: Bewegungsapparat – erfolgreich vernetzte Konzepte (22) Low level Laser als Regulationstherapie (23) Moderne Verfahren nichttoxischer Tumortherapie (24) Ozon in der Komplementärmedizin (25) Bedeutung der Genetischen Dispositionsmarker (26) Homöosiniatrie (27) Grundlagen der Bioinformativen Medizin (6) Rückenschmerz – vernetzte Therapiekonzepte (93) NHV in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (28) Die Kraft innerer Bilder in der Frauenheilkunde (8) Osteopathische Techniken bei Rückenschmerz (35) EAV als diagn. und therap. Erweiterung (36) Was ist ganzheitliches Praxismanagement? (31) Individuelle Gesundheitsleistungen im Rahmen von Gesundheitswochen (30) Ozon-, HOT- und UVB-Therapie in der Praxis (29) Neues Wissen: Wie gelangt Sauerstoff tatsächlich ins Gehirn? (32) Expertengespräch Onkologie (33) Chronisch rezidiv. Erkr. am Beispiel d. Atemwege (34) proQuant system Fortbildungsseminare (50) Eigenbluttherapie (51) Praxis-Workshop: Misteltherapie und Selbstregulation 1 (52) Internet für Einsteiger (53) Homöopathie und NHV in der Kinder- und Jugendmedizin (54) Praxis-Workshop: Misteltherapie und Selbstregulation 2 (3) Bewährte Therapie und Injektionsschemata bei Schmerzen des Bewegungsapparats (55) Warum hat meine fast immer so exzellente Therapie versagt? (56) Ernährungstherapie (201) Autonomietraining (57 ) eMail von A – Z (58) Akupunktmassage (59) Mikroimmunologie (60) Arzt mit Freude anstelle von Frust – Teil 1 (61) Praxis der Ozontherapie (62) Arzt mit Freude anstelle von Frust – Teil 2 (63) Akupunktur und manuelle Medizin (64) Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis (65) Meine Praxis im Web Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 48 Übersicht Kursschienen 2. März 2003 3. März 2003 4. März 2003 5. März 2003 (9) Workshop: Neuraltherapie (12) Hypnosetherapie bei nach Huneke Rückenschmerzen (10) Workshop: Komplementäre medikament. Therapie (63) Akupunktur und manuelle Medizin (11) Rückenschmerz aus der Sicht der EAV (7) Dorn-Methode (13) Akupunktur und NHV bei Erkr. d. Bewegungsapparats (14) Neuralkinesiologie bei Rückenschmerz (37) Vortragsveranstaltung der IÄA für HOT e.V. (38) Naturheilk. u. homöop. Begutachtungen (39) Heißt Frau sein leiden? (11) Rückenschmerz aus der Sicht der EAV (40) Ozon in der Komplementärmedizin (41) Praxisabsicherung durch ein zweites Standbein (42) Einführung in das CEIA-Flockungsprofil (43) IGEL-Leistungen mit Vitamin-C-Infusionen (44) Neuraltherapeutische Vorträge I (45) Das sechste Element (46) Magnetfeldtherapie – eine ergänzende Methode (47) Kreativ werden mit Mindmapping (48) Neuraltherapeutische Vorträge II (49) Abrechnungsmodalitäten Akupunktur (66) Orthomolekulare Medizin (63) Akupunktur und manuelle Medizin (67) Aus- und ableitende Heilverfahren (69) Praxismanagement und Abrechnung in der Naturheilpraxis (70) Diagn., Therapie- und Testverfahren in der Aurikulomedizin (68) Integrative naturheilkundliche Methoden (71) Einführungsseminar FlächenLesen (66) Orthomolekulare Medizin (72) Chinesische Leitbahnen Atem und Bewegung (73) Droge Arzt (70) Diagn., Therapie- und Testverfahren in der Aurikulomedizin (79) Körperentgiftung (74) Phytotherapie (76) Chakrenakupunktur (77) Göttinger Orthomolekularstudie 2002 (79) Thalasso-Balneo-KlimaLicht-Therapie (78) HOT/UVB und regulatorische Therapie, Einführung (80) 5+1 Schritte des (87) Feldenkrais FlächenLesens (88) Ordnungstherapie (81) Einführung in die Ernährung nach TCM (87) Feldenkrais (82) Dunkelfeldmikroskopie (85) HOT/UVB und regulatorische Therapie (74) Phytotherapie (83) Workshop für Energiemedizin, Magnetresonanzstimulationstherapie (89) Kinesiologische Motivationsbehandlung (13) Akupunktur und NHV bei Erkr. d. Bewegungsapparats (84) Tinnitus als Chance (14) Neuralkinesiologie bei Rückenschmerzen (86) Allergiebehandlung mit Sekundeneffekt (88) Ordnungstherapie Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 49 Übersicht Kursschienen 27. Februar 2003 28. Februar 2003 1. März 2003 Orthopädie / Gynäkologie / Schmerztherapie (1) Ein Kreuz mit dem Kreuz (90) Osteopathie, die sanfte Chirotherapie (2) Trigger und Gegenirritation (92) Phytotherapie in der Frauenheilkunde (198) Aromatherapie in der Frauenheilkunde (91) Osteopathische Techniken in der Schmerztherapie (4) Rückenschmerz – Differentialdiagnostik und Therapie (5) Festvortrag: Bewegungsapparat – erfolgreich vernetzte Konzepte (6) Rückenschmerz – vernetzte Therapiekonzept (93) NHV in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (7) Dorn-Methode (94) Schmerzphysiologie, Reflexzonen (95) Neuraltherapie, Störfelder (8) Osteopathische Techniken bei Rückenschmerz Biologische Zahnmedizin (98) Ganzheitliche (Zahn-) Medizin – Einführung (100) Mundakupunktur für Zahnärzte (99) Psychologische Beratung und ganzheitliche (Zahn-) Medizin – Grundkurs (101) Ohrakupunktur für Zahnärzte (99) Psychologische Beratung und ganzheitliche (Zahn-) Medizin – Grundkurs (102/103) Homöopathie für Zahnärzte Biologische Tiermedizin (107) Akupunktur Grundkurs 1 (107 Akupunktur Grundkurs 1 (108/109) Repertorisationskurs Veterinärhomöopathie (111) Neuraltherapie nach Huneke – Kurs I (110) Hund und Mensch – Interaktionsanalyse (114/115) Klass. Veterinärhomöop. Kurse B II und C II (112) Neuraltherapie nach Huneke – Kurs III (113) Akupunktur Grundkurs 2 (110) Hund und Mensch – Interaktionsanalyse Regulationsmedizin (118) Modul 1 (119) Krankheitsdynamik (120) Denkstrukturen, Kybernetik (118) Modul 1 (121) Einführung, Grundsystem (122) Ausleitende Therapie (133) Modul 3 (2) Trigger und Gegenirritation (133) Modul 3 (94) Schmerzphysiologie, Reflexzonen (95) Neuraltherapie, Störfelder (123) Modul 2 (124) Fasten, Säure-BasenHaushalt (125) Die gestörte Darmflora als Krankheitsfaktor Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren (141) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs III (141) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs III (142) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs IV (141) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs III (142) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs IV (53) Homöopathie und Naturheilverfahren in der Kinder- und Jugendmedizin (151) Repertorisationskurs für Anfänger (152) Repertorisationskurs für Fortgeschrittene (108/109) Repertorisationskurs für Tierärzte (144, 150) Homöopathie für Ärzte – Kurse A – G (114/115) Veterinärhomöopathie (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (154) Psychosomatische Grundversorgung I (155) Psychosomatische Grundversorgung III (154) Psychosomatische Grundversorgung I (155) Psychosomatische Grundversorgung III (111) Neuraltherapie nach Huneke – Kurs I (112) Neuraltherapie nach Huneke – Kurs III Zusatzbezeichnung Homöopathie Psychosomatische Grundversorgung Neuraltherapie nach Huneke (154) Psychosomatische Grundversorgung I (155) Psychosomatische Grundversorgung III Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 50 Übersicht Kursschienen 2. März 2003 3. März 2003 4. März 2003 5. März 2003 (7) Dorn-Methode (9) Workshop: Neuraltherapie nach Huneke (10) Workshop: Komplementäre medikament. Therapie (96) Neuraltherapie nach Huneke im Bereich Gynäkologie, Urologie (12) Hypnosetherapie bei Rückenschmerzen (97) Grundlagen der osteopathischen Medizin (97) Grundlagen der osteopathischen Medizin (97) Grundlagen der osteopathischen Medizin (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (104) Hypnosetherapie für Ärzte und Zahnärzte (105) Einführung in die Zungendiagnostik (106) Einführung in die TCM für Zahnärzte (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (114/115) Klass. Veterinär(114/115) Klass. Veterinär(114/115) Klass. Veterinärhomöop. Kurse B II und C II homöop. Kurse B II und C II homöop. Kurse B II und C II (113) Akupunktur Grundkurs 2 (116) Akupunktur Grundkurs 1 (116) Akupunktur Grundkurs 3 (114/115) Klass. Veterinärhomöop. Kurse B II und C II (123) Modul 2 (126) Orthomolekulare Medizin (127) Grundlagen der Ernährungstherapie (134) Modul 9 (135) TCM – Grundlagen und Ernährung (134) Modul 9 (136) Ayurveda – Grundlagen und Ernährung (128) Modul 5 (73) Droge Arzt (129) Psychokinesiologie (128) Modul 5 (130) Psychosoziale Faktoren (131) Psychosomatik, Verhaltensmedizin (137) Modul 6 (138) Ozon-SauerstoffTherapie (137) Modul 6 (139) Transkulturelle Phytotherapie (140) Transkulturelle Phytotherapie, Ayurveda (141) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs III (142) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs IV (141) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs III (142) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs IV (141) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs III (142) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs IV (142) Weiterbildungswoche Naturheilverfahren – Kurs IV (144-150) Homöopathie für Ärzte – Kurse A – G (114/115) Veterinärhomöopathie (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (144-150) Homöopathie für Ärzte – Kurse A – G (114/115) Veterinärhomöopathie (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (144-150) Homöopathie für Ärzte – Kurse A – G (114/115) Veterinärhomöopathie (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (144-150) Homöopathie für Ärzte – Kurse A – G (114/115) Veterinärhomöopathie (102/103) Homöopathie für Zahnärzte (153) Repertorisationskurs Intensiv (44) Neuraltherapeutische Vorträge I (48) Neuraltherapeutische Vorträge I (154) Psychosomatische Grundversorgung I (155) Psychosomatische Grundversorgung III (157) Neuraltherapie nach Huneke – Spezialistenkurs Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 51 Übersicht Kursschienen 27. Februar 2003 28. Februar 2003 1. März 2003 Neuraltherapie nach Huneke (Fortsetzung) (156) Rhetorikschulung Elektroakupunktur nach Voll (161) Odontone und ihre Zuordnung zu Wirbelsäulenabschnitten (162) EAV-Schnupperkurs (35) EAV als diagn. und therapeut. Methode Akupunktur (107) Akupunktur Grundkurs 1 (165) Akupunktur Grundkurs 5 (169) Akupunktur Grundkurs 9 (173) A 35 – Qigong – Theorie und Praxis (107) Akupunktur Grundkurs 1 (113) Akupunktur Grundkurs 2 (165) Akupunktur Grundkurs 5 (166) Akupunktur Grundkurs 6 (169) Akupunktur Grundkurs 9 (170) Akupunktur Grundkurs 10 (174) A 41 A – Triggerpunktakupunktur 1 (175) A 39 – Philoph. Grundlagen der chin. Medizin (171) Prüfungsvorbereitungskurs G 12 (63) Akupunktur und manuelle Medizin Weiterbildung Psychotherapie, Hypnosetherapie, Progressive Muskelentspannung (15) Gelassen und sicher im Stress (181) Autogenes Training (Grundkurs) (20) Innovative Tinnitusbehandlung (182) Autogenes Training unter bes. Berücksichtigung von Stress … (183) Supervision in der Kurzpsychotherapie (28) Die Kraft innerer Bilder in der Frauenheilkunde Applied Kinesiology (185) Applied Kinesiology – Einführung (GK1) (185) Applied Kinesiology – Einführung (GK1) (186) Applied Kinesiology 1 (GK 2) Osteopathie / Dorn-Methode (90) Osteopathie, die sanfte Chirotherapie (91) Osteopathische Techniken in der Schmerztherapie (7) Dorn-Methode Tibetische Medizin / Ayurveda (187) A 65 – Tibetische Medizin 1 Qigong / Yoga (190) Yoga – eine effektive körpereigene Methode (191) Aktivierung der Selbstheilungskräfte (192) Qigong – zerteile die Wolken, trage den Mond Brain Gym / Familienstellen nach Hellinger (193) Familienstellen nach Hellinger (194) Leicht und frei durchs Leben gehen (195) Der Mythos Mensch Begleitprogramm (190) Yoga – eine effektive körperorientierte Methode (184) Selber laufen macht fit (194) Leicht und frei durchs Leben (181) Autogenes Training – GK (5) Festvortrag: Bewegungsapparat – erfolgreich vernetzte Konzepte (110) Hund und Mensch – Interaktionsanalyse (184) Selber laufen macht fit (195) Der Mythos Mensch (192) Zerteile die Wolken, trage den Mond (110) Hund und Mensch – Interaktionsanalyse Abendprogramm (197) Salsa-Workshop (196) Get-together-Party Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 52 Übersicht Kursschienen 2. März 2003 3. März 2003 4. März 2003 5. März 2003 Mitgliederversammlung NTH (96) Neuraltherapie nach Huneke im Bereich Gynäkologie, Urologie (158) Neuraltherapie nach Huneke – Kurs IV (159) Notfallkurs (160) NTH-Kolloquium NTH-Stammtisch (158) Neuraltherapie nach Huneke – Kurs IV (116) Akupunktur Grundkurs 3 (167) Akupunktur Grundkurs 7 (70) Diagnostik, Therapie- u. Testverfahren der Aurikulomedizin (76) Chakrenakupunktur (177) A 14 – Akupunkturbehandlung bei Kopfschmerzen (163/164) Akupunktur (163/164) Akupunktur Grundkurs 4 Grundkurs 4 (168) Akupunktur Grundkurs 8 (168) Akupunktur Grundkurs 8 (178) A 15 A – Praxiskurs (180) A 8 – Akupunktur und innere Erkrankungen Naturheilverfahren (11) Rückenschmerz aus der Sicht der EAV (113) Akupunktur Grundkurs 2 (116) Akupunktur Grundkurs 3 (166) Akupunktur Grundkurs 6 (167) Akupunktur Grundkurs 7 (170) Akupunktur Grundk. 10 (70) Diagnostik, Therapie- u. Testverfahren der Aurikulomedizin (176) A 38 – Nadel-Moxatechniken (172) Prüfung Diplom A (63) Akupunktur und manuelle Medizin (104) Hypnosetherapie für (12) Hypnosetherapie bei Ärzte und Zahnärzte – Rückenschmerzen Grundkurs I b (39) Heißt Frau sein leiden? (128) Modul 5 Regulationsmedizin (130) Psychosoziale Faktoren (131) Psychosomatik, Verhaltensmedizin (186) Applied Kinesiology 1 (GK 2) (7) Dorn-Methode (97) Grundlagen der osteopathischen Medizin (97) Grundlagen der osteopathischen Medizin (97) Grundlagen der osteopathischen Medizin (188) A 66 – Tibetische Medizin 2 (136) Ayurveda – Grundlagen und Ernährung (189) Anti-Aging in Ayurveda (134) Modul 9 Regulationsmedizin (140) Transkulturelle Phytotherapie – Ayurveda (184) Selber laufen macht fit (184) Selber laufen macht fit (80) 5+1 Schritte des FlächenLesens (182) Autogenes Training unter (71) Einführungsseminar besonderer Berücksichtigung FlächenLesen von Stress Mitgliederversammlung der NTH Film: Willkommen in Wellville Die Homöopathen feiern Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 53 Aussteller der biologisch-medizinischen Industrie Industrieausstellung während des 104. ZÄN-Kongresses Firma Adresse Unteres Kienbergfoyer Firma Adresse Bioglobe GmbH (Sciance) Grandweg 64 22529 Hamburg AMS GmbH Advanced Medical Systems Tannenweg 9 97941 Tauberbischofsheim Euro Nutrador B.V. Postfach 31030 NL–6370 A.A.Landgraaf Biololg. Heilmittel Heel GmbH Dr.-Reckeweg-Straße 2-4 76532 Baden-Baden Reckeweg & Co. GmbH, Dr. Pharmazeutische Fabrik Berliner Ring 32 64625 Bensheim Barmenia Krankenversicherung a. G. Kronprinzenallee 12-18 42094 Wuppertal Wala-Heilmittel GmbH 73085 Eckwälden/ Bad Boll Lasotronic GmbH Im Oberfeld 2 94491 Hengersberg Deutscher Akupunktur Vertrieb Dorfstraße 7 25746 Heide Köhler Pharma GmbH Natural Energy Solutions AG Reisertstraße 21 53773 Hennef Neue Bergstraße 3-7 64665 Alsbach-Hähnlein Madaus AG Hypo A GmbH Kücknitzer Hauptstraße 53 23569 Lübeck Ostmerheimer Straße 198 51109 Köln Biosyn Arzneimittel GmbH Ganzimmun Institut für ganzheitliche Immunologie und Naturheilverfahren AG Hans-Böckler-Straße 109 55128 Mainz Schorndorfer Straße 32 70734 Fellbach Staufen-Pharma G.m.b.H. & Co. KG Bahnhofstraße 35 73033 Göppingen Weleda AG Heilmittelbetriebe Möhlerstraße 3 73525 Schwäbisch Gmünd Symbiopharm GmbH Auf den Lüppen 35745 Herborn-Hörbach Pascoe Pharm. Präparate GmbH Schiffenberger Weg 55 35394 Gießen Kurhaus Obergeschoss Kurhaus – Flur zu den Seminarräumen Alcea GmbH Homöopathische Arzneimittel Alfred-Nobel-Straße 5 50226 Frechen Eich-Colon Helmut Eich Kunstmühlestraße 12 72793 Pfullingen Lomapharm GmbH & Co. Langes Feld 5 31860 Emmerthal Bürger, Johannes Ysatfabrik GmbH Herzog-Julius-Straße 83 38667 Bad Harzburg Cefak KG Ostbahnhofstraße 15 87437 Kempten Dreluso – Pharmazeutika Dr. Elten & Sohn GmbH Markt 5 38140 Hess. Oldendorf Weber & Weber GmbH & Co. KG Herrschinger Str. 33 82266 Inning Repha GmbH Biolog. Arzneimittel Alt-Godshorn 87 30855 Langenhagen Lehmanns Fachbuchhandlung GmbH Hauptstraße 72/1 69117 Heidelberg Dr. Gustav Klein Steinenfeld 3 77736 Zell-Harmersbach Buschkühl GmbH Georg-Büchner-Straße 62 40699 Erkrath Kastner Praxisbedarf GmbH Medizintechnik Berliner Ring 40 76437 Rastatt Rodisma-Med Pharma GmbH Hauptstraße 463 51143 Köln Dr. Loges + Co. GmbH Schützenstraße 5 21423 Winsen Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Havelstraße 5 64295 Darmstadt Dr. J. Hänsler GmbH Elektrophysikalische Geräte Nordring 8 76473 Iffezheim Bauer & Wermke Lönsweg 12 30938 Burgwedel Ardeypharm GmbH Loerfeldstraße 20 58313 Herdecke Wilfried Fallak Medizin-Technik Everser Straße 50 31675 Bückeberg China Pur med Sophienstraße 13 76133 Karlsruhe Stentor Werbegesellschaftt mbH Waldstraße 6 61440 Oberursel A.P.S.-Center Hansjörg Derx GmbH Kolbermoorer Sraße 52 a 83043 Bad Aibling Dyckerhoff Pharma GmbH & Co. KG Robert-Perthel-Straße 49 50739 Köln C.E.I.A. – Deutschland Stuttgarter Straße 1 76337 Waldbronn Rubie Pharm Vertriebs GmbH Brüder-Grimm-Straße 121 36396 Steinau d. Str. Dauner Sprudel GmbH Maria-Hilf-Str. 22 54550 Daun Akupunkturbedarf Karl Blum Oberes Kienbergfoyer Auf- und Abbauzeiten der Ausstellung Aufbau: Mittwoch, 26.2.2003 Donnerstag, 27.2.2003 Schilfweg 8 82194 Gröbenzell Abbau: Eumatron Reichenhaller Straße 48 Medizintechnik für fotobiologische Blutbeh. 81547 München 7.00 - 20.00 Uhr 16.00 - 20.00 Uhr Kurhaus-Flur zu den Seminarräumen und Obergeschoss: Montag, 3.3.2003 14.00 - 20.00 Uhr Douglas Laboratories Europe BV Hub 14 NL–6369 EW Simpelveld Restliche Ausstellungsflächen: EAV-Digital Dorfplatz 12 79252 Stegen Dienstag, 4.3.2003 14.00 - 20.00 Uhr Mittwoch, 5.3.2003 14.00 - 20.00 Uhr Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 54 Die Ausstellung der biologisch-medizinischen Industrie Hier finden Sie sich zurecht Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 55 Neuraltherapie nach Huneke Freudenstadt 2003 45. Ärztlicher Fortbildungskongress Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke – Regulationstherapie – e.V. gegründet 1958 Programm am 3./4. März 2003 in Freudenstadt Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 56 Neuraltherapie nach Huneke 45. Ärztlicher Fortbildungskongress der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke – Regulationstherapie – e.V. Montag, den 3.3.2003 Vorsitz: Dr.med.Joh. Diederich HahnGodeffroy, Hamburg 8:30 – 8.35 Uhr Begrüßung Dr.med.Holger Huneke, Düsseldorf 8:35 – 8:45 Uhr Einführung Dr.med.Joh.Diederich Hahn-Godeffroy, Hamburg 8:45 – 8:50 Uhr – Diskussion 8:50 – 9:00 Uhr Die neuraltherapeutische Behandlung von Blasenentleerungsstörungen Dr.med.Lorenz Brassel, Kanderstag 9:00 – 9:05 Uhr – Diskussion 9:05 – 9:15 Uhr Das ISG-Syndrom Dr.med.Axel Müller, Darmstadt 9:15 – 9:20 Uhr – Diskussion 9:20 – 9:30 Uhr Die neuraltherapeutische Behandlung der Colitis ulcerosa Dr.med.Gerd Droß, Bochum 11:15 – 11:25 Uhr Das Gln. supremum in der Neuraltherapie Dr.med.Reza Schirmohammadi, Köln 11:25 – 12:00 Uhr – Diskussion Anschließend treffen wir uns zum neuraltherapeutischen Mittagessen bei „Nino“ gegenüber. Dienstag, den 4.3.2003 Vorsitz: Dr.med.Joh.Diederich HahnGodefroy, Hamburg 8:30 – 8:40 Uhr Die neuraltherapeutische Behandlung der Prostatitis Dr.med.Claude Kieffer, Krefeld 10:55 – 11:00 Uhr – Diskussion 11:00 – 11:10 Uhr Neuraltherapie bei Hauterkrankungen Dr.med.Bernd Belles, Gusterath 11:10 – 11:15 Uhr – Diskussion 11:15 – 11:25 Uhr Die neuraltherapeutische Behandlung des KarpaltunnelSyndroms Dr.med.Hans Peyer, Grosshöchstetten 11:25 – 12:00 Uhr – Diskussion Anschließend treffen wir uns zum neuraltherapeutischen Mittagessen bei „Nino“ gegenüber. 8:40 – 8:45 Uhr – Diskussion 8:45 – 8:55 Uhr Das S1-Syndrom Dr.med.Hans Barop, Hamburg 8:55 – 9:00 Uhr – Diskussion 9:00 – 9:10 Uhr Die Infertilitätsbehandlung mit Neuraltherapie nach Huneke Prof.Dr.med.Klaus Doench, Göttingen Kurstermine Neuraltherapie nach Huneke 2003 104. ZÄN-Kongress vom 27.2.–5.3.2003 28.2.2003 Kurs I 1.3.2003 Kurs III 9:10 – 9:15 Uhr – Diskussion 2.3.2003 Spezialistenkurs 3. und 4.3.2003 Kurs IV 9:45 – 10:00 Uhr – Diskussion 9:15 – 9:25 Uhr Der habituelle Abort – neuraltherapeutische Überlegungen anhand einer Kasuistik Dr.med.Angelika Ruß, Ammerbuch 10:00 – 10:30 Uhr – Pause 9:25 – 9:30 Uhr – Diskussion 10:30 – 10:40 Uhr Das Störfeldgeschehen im Lichte der modernen Schmerzforschung Dr.med.Dieter Eschberger, Wien 9:30 – 9:40 Uhr Das Cervicocephal-Syndrom Dr.med.Lorenz Fischer, Ostermundigen 9:30 – 9:35 Uhr – Diskussion 9:35 – 9:45 Uhr Die postoperative Narbenbehandlung Dr.med.Imke Plischko, München 10:40 – 10:45 Uhr – Diskussion 10:45 – 10:55 Uhr Wie weist man ein Störfeld nach? Dr.med.Armin Reimers, Mexiko 10:55 – 11:00 Uhr – Diskussion 11:00 – 11:10 Uhr Die postherpetische Neuralgie Dr.med.Roland Sterz, Dettenhausen 11:10 – 11:15 Uhr – Diskussion 3.3.2003 Notfallkurs 3.3.2003 Kolloquium 4./5.3.2003 45. Ärztlicher Fortbildungskongress Neuraltherapeutische Vorträge 9:40 – 10:00 Uhr – Diskussion 10:00 – 10:30 Uhr – Pause 10:30 – 10:40 Uhr Das Störfeld „Psyche“ Dr.med.J.Erik van der Bij, Groningen 10:40 – 10:45 Uhr – Diskussion 10:45 – 10:55 Uhr Grenzbereiche der Neuraltherapie: Myasthenia gravis Dr.med.Rudolph Hausamann, Meiringen Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 57 105. ZÄN-Kongress vom 2.–8.10.2003 2.–8.10.2002 Kurse II, V, VI Bad Meinberger Woche 19.–22.11.2003 19.–22.11.2003 Kurse II, V, VI Änderungen vorbehalten. Aus dem ZÄN Novelle der Weiterbildung, neuer Bereich „Regulationsmedizin“ Im Rahmen der Novellierung der Weiterbildungsordnung hat der ZÄN das Fachgebiet „Regulationsmedizin“ für die Aufnahme im Abschnitt C Zusatz-Weiterbildungen beantragt und begründet. Die Regulationsmedizin ist aufgrund ihres umfangreichen Stoffgebietes und ihres Lehrumfangs von 320 Unterrichtsstunden ein eigenständiges interdisziplinäres Fachgebiet, das in die Weiterbildungsordnung aufgenommen werden sollte. Weiterbildungsziel: Ziel der Zusatz-Weiterbildung ist die Erlangung der fachlichen Kompetenz in der Regulationsmedizin nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte. Voraussetzung zum Erwerb der Bezeichnung: 24 Monate Weiterbildung in einem Gebiet der Patientenversorgung bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1. Seit vier Jahren werden Ärzte in diesem Ausbildungsgang beim ZÄN ausgebildet, der sowohl Verfahren der Hochschulmedizin als auch Verfahren der Komplementärmedizin beinhaltet. Während die konventionelle Medizin in Diagnostik und Therapie vorwiegend morphologisch, chemisch-physikalisch ausgerichtet ist, liegt das besondere Gewicht der Regulationsmedizin auf funktioneller Diagnostik und Therapie. So ist die Weiterbildung in Regulationsmedizin eine sinnvolle Ergänzung zur konventionellen Hochschulmedizin. Weiterbildungszeit: 320 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in Regulationsmedizin. Weiterbildungsinhalte: Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in Der Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. vertritt die Verfahren nach ärztlichverantwortlichen Standards. Das Curriculum Regulationsmedizin ist vom Lehrkörper des ZÄN gründlich erarbeitet und in der Lehre erprobt, die Verfahren sind seit Langem in die ärztliche Praxis eingeführt und bewährt. Das Besondere dieser Ausbildungsreihe besteht in der Synthese der Verfahren; die Verfahren sind auf ein gemeinsames Lehrgebäude gestellt und werden in einem umfassenden Curriculum gelehrt. Grundlagen der Regulation, Kybernetik und Krankheitsdynamik Anamnese und Diagnostik funktioneller Störungen, multikausale Pathogenese Chronobiologie, -pathologie und -pharmakologie Grundlagen der Ernährungsmedizin und orthomolekularen Medizin Unspezifische und spezifische Reiztherapien und Gegenirritationsverfahren Medikamentöse und nichtmedikamentöse immunmodulierende Verfahren Medikamentöse Therapie mit natürlichen Stoffen, Phytotherapie etc. Basiswissen in homöopathischer Medizin, Isopathie und ähnlichen Therapien Basiswissen in anthroposophischer, chinesischer und ayurvedischer Medizin Basiswissen in manueller Medizin, Osteopathie und Kinesiologie Ozon-Sauerstoff-Therapien, HOT, UVB Labordiagnostik, Dunkelfeldmikroskopie Grundlagen der Neuraltherapie nach Huneke Elektromedizinische und reflektorische Funktionsdiagnostik Grundlagen der Elektroakupunktur nach Voll Elektroneuraldiagnostik und Regulationsthermografie Wir haben folgenden Text für die Weiterbildungsordnung empfohlen: Regulationsmedizin Definition: Die Zusatz-Weiterbildung Regulationsmedizin umfasst diagnostische und therapeutische Verfahren, die über die Mechanismen der Autoregulation im funktionell-kybernetischen Modell auf den Körper einwirken und zur Behandlung von Erkrankungen genutzt werden können. Insbesondere sind es Verfahren, die über Substitution, Funktionssteigerung, Reiztherapie, Detoxikation, Ausleitung, Störfeldtherapie und Direktion ihre Wirkung entfalten. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 58 Aus dem ZÄN Toxische und subtoxische Belastungen, Basiswissen in Umweltmedizin Belastungen durch Mikroorganismen, Parasiten und Dysbiosen Allergien, Pseudoallergien, Herde, Störfelder und Störfaktoren Detoxikation, Ausleitung und Störfeldbehandlung Psychosoziale Faktoren und Grundlagen psychosomatischer Medizin Kurzzeitpsychotherapie, Entspannungsverfahren, Hypnose, NLP-Techniken Nutzung synergistischer Effekte in der ganzheitsmedizinischen Behandlung Multimodale Therapiekonzepte, Kolloquium und Fallvorstellung Das detaillierte Curriculum der Regulationsmedizin kann beim ZÄN angefordert werden. Bereits absolvierte Ausbildungen. werden entsprechend ihres Inhaltes zum Ausbildungsgang Regulatonsmedizin angerechnet. In 2003 werden wir in Freudenstadt, Hannover und ab Herbst im Ruhrgebiet einen Ausbildungsgang Regulationsmedizin anbieten. Die Abrechnungsempfehlungen zur Regulationsmedizin, deren Verfahren größtenteils als IGL angeboten werden, sind über ZÄN-Plus erhältlich. Dr. med. Antonius Pollmann Präsident des ZÄN Termine 2003 der Ausbildungsreihe Regulationsmedizin Während des 104. ZÄN-Kongresses in Freudenstadt 27./28. Febr. Modul 1 Grundregulation, Krankheitsdynamik Kybernetik, Ausleitungstherapie 1./2. März Modul 2 Orthomolekulare Medizin, Ernährungstherapie, Säure-Basen-Haushalt, Krankheitsfaktor Darm 3./4. März Modul 5 Droge Arzt, Psychokinesiologie Psychosoziale Faktoren, Psychosomatik 28. Febr./ Modul 3 1. März Reflexzonen, Neuraltherapie Triggerpunkte, Gegenirritation 2./ 3. März Modul 9 TCM Grundlagen, Ernährung, Therapie Ayurveda Grundlagen, Ernährung, Therapie 4./ 6. März Modul 6 Ozon-Sauerstoff-Therapie, HOT, UVB Transkulturelle Phytotherapie Ausbildungsreihe in Hannover 29./30. März Modul 1 Grundregulation, Kybernetik Krankheitsdynamik, Ausleitende Therapie 12./13. April Modul 4 Medikamentöse Immunmodulation Eigenbluttherapie, Allergiebehandlung 24./25. Mai Modul 3 Reflexzonen, Neuraltherapie Triggerpunkte, Gegenirritation 21./22. Juni Modul 5 PsychosoziaIe Faktoren, Psychosomatik Droge Arzt 6./7. Sept. Modul 9 Orthomolekulare Medizin, Ernährungstherapie, Krankheitsfaktor Darm 13./14. Sept. Modul 6 Ozon-Sauerstoff-Therapie, HOT, UVB TranskuIturelle Phytotherapie 1./2.Nov. 22./23 Nov. Modul 8 Umweltmedizin, Chronomedizin Modul 9 TCM Grundlagen Ernährung, Therapie Ayurveda Grundlagen, Ernährung, Therapie Ausbildungsreihe in Hattingen 20./21. Sept. Modul 1 Grundregulation, Kybernetik Krankheitsdynamik, Ausleitende Therapie 15./16. Nov. Modul 4 Medikamentöse Immunmodulation Eigenbluttherapie, Allergiebehandlung 13./14. Dez. Modul 3 Reflexzonen, Neuraltherapie Triggerpunkte, Gegenirritation Während des 105. ZÄN-Kongresses in Freudenstadt 3./4. Okt. Modul 1 Grundregulation, Kybernetik Krankheitsdynamik, Ausleitende Therapie 5./6. Okt. Modul 2 Orthomolekulare Medizin, Ernährungstherapie, Säure-Basen-Haushalt Krankheitsfaktor Darm 7./8. Okt. Modul 4 Immunmodulation, Hyperthermie Eigenbluttherapie, Allergiebehandlung 2./3. Okt. Modul 8 Pathophysiognomik, Umweltmedizin Chronomedizin 4./5. Okt. Modul 10 NLP-Praktiken, Selbstmanagement Abrechnung, IGL, Praxis-, Patientenführung 6./7. Okt. Modul 7 Homöopathie, Isopathie, Nosoden Komplexmittel, Bachblütentherapie Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 59 Tel. (07441) 92 48 50 EAV-Seminare 2003 Ausbildung zur diplomierten und qualifizierten EAVAnwendung in der Arzt-/Zahnarztpraxis EAV E-Mail: [email protected] 72250 Freudenstadt Internet: http://www.eav.org Am Promenadenplatz 1 Fax (07441) 92 48 52 EAV-Schnupperkurs 1.3.2003 Freudenstadt EAV-Seminar I 28. – 30.3.2003 Bad Dürkheim EAV-Seminar II/III 2. – 4.5.2003 Bad Dürkheim EAV-Jahrestagung 16. – 18.5.2003 Hohenroda EAV-Seminar IV 13. – 15.6.2003 Bad Dürkheim EAV-Schnupperkurs 3.10.2003 Freudenstadt EAV-Seminar I 3. – 5.10.2003 Freudenstadt Diplomprüfung 6./7.10.2003 Freudenstadt Diplom B Hospitationskurs 12.4.2003 Bad Dürkheim Hospitationskurs 16.5.2003 Hamburg Hospitationskurs 28.6.2003 Bad Dürkheim Hospitationskurs 26.9.2003 Hamburg Hospitationskurs 8.11.2003 Bad Dürkheim Weitere Hospitationskurse in Freiburg auf Anfrage. Internationale Medizinische Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll e.V. EAV-Sekretariat und Ausbildungsorganisation: Gabi Möhrle Am Promenadenplatz 1 72250 Freudenstadt Tel. (07441) 92 48 50 Fax (07441) 92 48 52 Internet: http://www.eav.org E-Mail: [email protected] Programm und Unterlagen: siehe Kasten Internationale Medizinische Gesellschaft für EIektroakupunktur nach Voll e.V. Arbeitskreis Süd West Dr. med. Michael Thyson Kaiserslauterer Straße 16 67098 Bad Dürkheim Tel. (0 63 22) 66 0 44 Fax (0 63 22) 6 22 45 E-Mail: [email protected] Samstag, den 10. Mai 2003 Beginn vormittags 10.00 Uhr s.t. Programm 2003 Wir haben vor, in unserem EAV-Arbeitskreis im Jahr 2003 einen Exkurs durch die zahnärztliche Werkstoffkunde zu Themenvorschau: machen. Folgende Termine, Referenten und Themen voraussichtlich Fortsetzung des Themas: stehen für das Jahr 2003 fest und wir beginnen am Zahnärztliche Werkstoffkunde, Teil II Samstag, den 15. März 2003 wie immer vormittags um 10.00 Uhr s. t., Ende gegen 15-16.00 Uhr Am Nachmittag praktischer Teil mit Messübungen (z.B. Kopfmesspunkte) etc. (Thyson) Thema: Samstag, den 11. Oktober 2003 Beginn vormittags 10.00 Uhr s.t. „Von Metallen und Dosen“ Zahnärztliche Werkstoffkunde, Teil I Referent ist Herr Dr. Lutz Hähne, Zahnarzt in Dirmstein/Pfalz Am Nachmittag Messübungen (Strom- und Spannungsmessung, der korrekte Stromreiztest u.a.) zu zahnärztlicher und ärztlicher Fragestellung. (Leiner/Thyson) Themenvorschau: voraussichtlich: Kopfschmerz und Migräne (Thyson) Zahnärztliche Werkstoffkunde, Teil III Der Unkostenbeitrag von 30,– E schließt ein gemeinsames großes Mittagabuffet ein. Anmeldung per Fax oder E-Mail an den Leiter des Arbeitskreises. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 60 Arbeitskreis Westdeutschland 15./16. Februar 2003 8./9. November 2003 29. Januar 2003 26. 25. 24. 26. ZÄN-Weiterbildung Naturheilverfahren 2003 27.2. bis 5.3.2003 104. ZÄN-Kongress Rückenschmerz – vernetzte Therapiekonzepte Bewegungsapparat und Gesamtorganismus in Freudenstadt/ Kongresszentrum mit Weiterbildungswochen Naturheilverfahren III + IV 19. bis 26.2.2003 Weiterbildungswoche Naturheilverfahren Kurs IV mit Heilfasten in Überlingen 2. bis 8. Oktober 2003 105. ZÄN-Kongress – Revitalisierung – in Freudenstadt/Kongresszentrum mit Weiterbildungswochen Naturheilverfahren I + II Oberursel/Ts. Wochendseminare Kurse II + IV 11.4. – 13.4.2003 2.5. – 4.5.2003 22.8. – 24.8.2003 12.9. – 14.9.2003 31.10. – 2.11.2003 14.11. – 16.11.2003 Anmeldung 24.9. bis 1.10.2003 Weiterbildungswoche Naturheilverfahren Kurs II mit Heilfasten in Überlingen } } } ZÄN-Geschäftsstelle Fax: 0 74 41 / 91 858 - 22 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 61 72250 Freudenstadt Anmeldung erfolgt bei: Dr.med.dent. Johannes Mauksch Haus Kaiserstraße 1 51643 Gummersbach Am Promenadenplatz 1 Anmeldung erfolgt bei: E. Kavelara Theresienstraße 27 80333 München EAV Anmeldung erfolgt bei: S. Lambrecht Heidstückenkehre 55 22179 Hamburg Februar 2003 Juni 2003 September 2003 November 2003 E-Mail: [email protected] Arbeitskreis München Internet: http://www.eav.org Arbeitskreis Nord Fax (07441) 92 48 52 Die nächsten Termine: Tel. (07441) 92 48 50 Arbeitskreise der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für EIektroakupunktur nach Voll e.V. Ernährungstherapie Aktuelles aus der ReformhausFachakademie Empfehlungen bei Gestationsdiabetes E in Gestationsdiabetes bedingt für Mutter und Kind eine Vielzahl akuter sowie langfristiger Risiken. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekte, schwangerschaftsinduzierte Hypertonie und Präeklampsie/Eklampsie. Das Risiko für einen manifesten Diabetes mellitus liegt für diese Frauen 10 Jahre postpartal bei 40-50 %. Bei unbehandeltem Gestationsdiabetes droht intrauteriner Fruchttod bzw. eine Fehlgeburt. Bei der Geburt kommt es häufiger zu einer Kaiserschnittentbindung. In Deutschland geht man von einer Häufigkeit von etwa 2 % aus. Risikofaktoren sind ein BodyMass-Index über 27 kg/m2, Diabetes bei Eltern oder Geschwistern, ein Gestationsdiabetes in einer der vorangegangenen Schwangerschaften, Gewicht eines vorangegangenen Kindes über 4.500 Gramm und eine vorangegangene Totgeburt. Davon sollten nach der 1/3-Regel 10 % gesättigte Fettsäuren sein (Wurst, Käse, Milchfett, Butter, Kokosfett); nicht mehr als 10 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Pflanzenöle wie Sonnenblumen-, Maiskeim-, Disteloder Sojaöl und daraus hergestellte Margarinen). Die Hauptenergiequelle sollten einfach ungesättigte Fettsäuren (Oliven- oder Rapsöl) zusammen mit Kohlenhydraten ausmachen. Die Eiweißzufuhr sollte auf 15 % der Tagesgesamtenergiemenge angehoben werden (das entspricht bei einem Gewicht von 70 kg etwa 78 g Eiweiß pro Tag). Die Kohlenhydratmenge sollte 40 % der Gesamtenergiezufuhr nicht unterschreiten, um die Gefahr einer Ketose zu vermeiden. Die Kohlenhydrate sollten einen niedrigen glykämischen Index aufweisen wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, wenig gesüßte Fruchtaufstriche, Obst, Gemüse, ungesüßte Getränke und Backwaren. LEBENSMITTELKUNDE Therapieziel ist das Erreichen normaler Blutzuckerwerte. Diese sollten nüchtern bzw. präprandial bei 90 mg/dl, 1 Stunde nach einer Mahlzeit bei 140 mg/dl und 2 Stunden postprandial bei 120 mg/dl liegen. Wichtig sind neben der Anpassung der Insulindosis die Menge der Kohlenhydrate und die glykämische Wirkung der Lebensmittel. Folgende Ernährungsempfehlungen gelten beim Gestationsdiabetes: Der Energiebedarf sollte gleichmäßig über die gesamte Schwangerschaft gedeckt werden plus einer zusätzlichen Aufnahme von 255 Kalorien pro Tag. Eine gezielte Gewichtsabnahme ist zu vermeiden, eine anfängliche Gewichtsreduktion von 1-2 Kilogramm ist unbedenklich. Fette sollten ca. 30 bis höchstens 35 % der Gesamtenergiemenge ausmachen (das sind bei einem Gewicht von 70 kg etwa 70 g Gesamtfett). Acrylamid-Skandal in aller Munde Acrylamid wird in der Industrie zur Herstellung des Kunststoffs Polyacrylamid verwendet. Es entsteht in Lebensmitteln durch die MaillardReaktion. Sie findet bei Röst-, Bratund Backvorgängen statt und ist für die braune Farbe, den aromatischen Geschmack und Geruch verantwortlich. Notwendig dafür ist das Vorhandensein von Fett, Kohlenhydraten und freien Aminosäuren (Asparaginsäure), ein niedriger Wassergehalt und eine Erhitzung der Lebensmittel über 120 Grad Celsius. Vor allem in Kartoffelchips, Pommes frites und Bratkartoffeln ist Acrylamid zu ermitteln. Ebenso, jedoch mit geringeren Mengen, stehen Knäckebrot, Kräcker, Frühstückscerealien sowie Kekse und Kaffee auf der aktuellen Liste der acrylamidhaltigen Lebensmittel. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 62 Ernährungstherapie Rezepte Apfeldessert mit Weinbeeren ReformhausKOCHSTUDIO Das brauche ich 100 g kalifornische Weinbeeren (Reformhaus), 1/2 Tasse Apfelsaft, 4 mittelgroße Äpfel, Saft von 1 Zitrone, 1 Prise Vanille (Reformhaus), 5 zerstoßene Korianderkörner, 2 EL leicht angeröstete Mandelstifte, 100 g Crème fraîche, 1 EL flüssiger Akazienhonig, 4 Melisseblättchen Das mache ich Die Weinbeeren in Apfelsaft circa 30 Minuten einweichen. Äpfel gut waschen, vierteln und in Stifte oder feine Blättchen schneiden. Mit dem Zitronensaft, Vanille und Korianderkörnern mischen. Die Weinbeeren und Mandelstifte untermischen. Den Salat in vier Portionsschälchen füllen, mit je einem Eßlöffel Crème fraîche garnieren und mit dem Akazienhonig beträufeln. Mit Melisse garnieren. Tipp: Die Mandelstifte lassen sich in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten. Tierexperimente an Ratten haben gezeigt, dass Acrylamid als isolierter Stoff Krebs auslösen kann. Ob er aber im Verbund mit Lebensmitteln und in welchen Mengen auf den Menschen Krebs erregend wirkt, ist bis heute noch unklar. Acrylamid löste bei Ratten ab einer täglichen Dosis von 1-2 mg/kg Körpergewicht Krebs aus. Weder der Bundesregierung noch der Weltgesundheitsorganisation ist es derzeit möglich, einen Grenzwert für Acrylamid festzulegen. Bis dahin ist es das Ziel, Acrylamidwerte in Lebensmitteln möglichst zu minimieren. Zur Orientierung für die Lebensmittel-Industrie hat die Bundesanstalt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Signalwerte für verschiedene Produktgruppen vorgeschlagen. Außerdem gibt es eine Reihe von Empfehlungen, um die Aufnahme an Acrylamid zu verringern: Bei der Lebensmittelauswahl auf frische, nicht zu stark hitzeverarbeitete Lebensmittel achten. Möglichst nicht zu häufig stark gebratene oder frittierte Speisen oder Snacks essen wie Kartoffelchips. Stärkereiche Produkte mit geringem Wassergehalt nicht zu „dunkel“ frittieren, braten, rösten oder toasten. Verbrannte oder stark gebräunte Backwaren meiden. Bei der Lebensmittelzubereitung Verfahren wie Kochen, Dämpfen und Dünsten bevorzugen. Schwarze Brotrinden abschneiden. NAHRUNGSERGÄNZUNG Vitamin B2 Riboflavin Frühere Bezeichnungen sind Lactoflavin, Ovoflavin oder Uroflavin, abhängig von dem Ausgangsprodukt, aus dem es ursprünglich isoliert wurde. Als gelb-oranger Farbstoff E 101 ist Riboflavin bei der Färbung von Suppen, Puddingpulver und Süßigkeiten zugelassen. Riboflavin ist Bestandteil von etwa 60 Enzymen und spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Schutz vor freien Radikalen. Bei einem Mangel kommt es zu einer gesteigerten Oxidation von Lipiden. Ein Mangel macht sich anfangs in Befindlichkeitsstörungen wie depressiven Verstimmungen und Mundwinkelrhagaden bemerkbar. Später kommen Glossitis, Atrophie und Trockenheit der Rachenschleimhaut dazu sowie eine Dermatitis im Gesicht. Die Nägel werden hart und brüchig, das Risiko für Bindehautentzündungen steigt. Der Bedarf eines Erwachsenen von 1,6 mg Vitamin B2 pro Tag kann gesichert werden durch die Aufnahme folgender Lebensmittel: Milchprodukte, Vollkornprodukten, Fisch und Fleisch, Hülsenfrüchten, Nüssen und Hefeprodukten. Ein therapeutischer Einsatz von Vitamin B2 ist gerechtfertigt bei klinischen Mangelzuständen, chronischen Entzündungen der Dünndarmschleimhaut und Steatorrhoe mit täglichen Gaben von 5-25 mg, bei einer Dialysebehandlung werden 2-10 mg Vitamin B2 substituiert. Eine neue Studie belegt den positiven Effekt einer hochdosierten Aufnahme von 400 mg Vitamin B2 pro Tag über 3 Monate bei Migräneattacken. Seminare für gesundes Leben an der Reformhaus-Fachakademie „Ernährungs- und Diätberaterin“ Beginn: 25.04.2003 Ausbildung für Arzthelferinnen und 13.06.2003 Anerkannt durch den ZÄN und den Berufsverband der Arzthelferinnen (BdA). Praxisorientiert! Basis- und Aufbaukurse. Ausbildung „Entspannungspädagoge/in“ Beginn: 28.04.2003 Ganzheitlicher Ansatz. Autogenes Training, Progressive und 12.05.2003 Muskelrelaxation, Atem und Eutonie, Imaginative Verfahren, Meditation, Kursleitung. Vierphasige Ausbildung. Ausbildung „Fitness- und Wellness-Trainer/in“ Beginn: 18.03.2003 Body-Fitness, Immun-Fitness, Fitness-Ernährung, und 10.06.2003 Stress-Fitness, Brain-Fitness. Ideale Ergänzung für die Arztpraxis. „Fastenleiter/in“ – ärztlich geprüft Beginn: 20.01.2003 Dreiphasige Ausbildung nach der Buchinger-/Lützner-Methode. Weitere Informationen bei der Reformhaus-Fachakademie, Gotische Str. 15 61440 Oberursel (Tel.: 0 61 72 / 30 09-8 22 bzw. Fax: 0 61 72 / 30 09-8 19) E-Mail: [email protected] Internet: www.akademie-gesundes-leben.de Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 63 Kleinanzeigen 85 x 20 85 x 20 85 x 20 85 x 20 Kleinanzeigenauftrag an den ML Verlag, Telefax-Nr.: (05 81) 80 81 58 für die Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren Ausgabe ___ / 2003. Anzeigenschluss ist der 10. des Vormonats. Preise: Text: e e e 60,– 120,– 180,– für 85 x 20 mm für 85 x 40 mm für 85 x 60 mm ZÄN-Mitglieder erhalten 50 % Rabatt auf die Anzeigenpreise ZÄN-Mitglied: ja nein Weitere Größen sind möglich – Preis auf Anfrage. Chiffregebühr 8,– e. Alle Preise verstehen sich zuzügl. 16 % Mwst.. Zahlung erfolgt gegen Rechnung. (bitte in Druckbuchstaben oder mit Schreibmaschine ausfüllen) _______________________________________________________________ ________________________________________________________ ________________________________________________________ ________________________________________________________ ________________________________________________________ _______________________________________________________________ _______________________________________________________________ Chiffre: ja nein Name: _______________________________________________________ Anschrift: _______________________________________________________ PLZ / Ort: _______________________________________________________ Tel.: / Fax: _______________________________________________________ Datum: ___________ Unterschrift: __________________________ Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 64 Kleinanzeigen 85 x 80 85 x 50 85 x 30 85 x 40 85 x 25 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 65 Aus Industrie und Forschung Kurznachrichten Das unter dieser Rubrik zur Veröffentlichung kommende Material wird von den Firmen zur Verfügung gestellt. Deshalb erscheinen diese Meldungen außerhalb der Verantwortung der Schriftleitung. Energotin® aktiv der Inhaltsstoff aus dem Johanniskraut, hemmt Bakterien, Entzündungen können abklingen und der Juckreiz geht spürbar zurück. Die Hautverträglichkeit von Bedan® Creme und Bedan® Lotion wurde durch klinische und dermatologische Tests bestätigt. Bedan® ist frei von Farbstoffen. Auf eine Beimischung von Parfüm wurde bewusst verzichtet. Bedan® enthält kein Hypericin. Dieser lnhaltsstoff aus dem Johanniskraut kann bei überdosierter Einnahme zu einer Überempfindlichkeit der Haut gegenüber Lichteinstrahlung führen. Diese bekannte Gefahr der Phototoxizität besteht bei Bedan® also nicht. Im Bereich der rationalen Phytopharmaka ist die Münchener Firma redinomedica seit Oktober 2002 mit einem neuen Taigawurzel-Präparat (Eleutherococcus senticosus) mit 120 mg Wurzel-Trockenextrakt vertreten. Mit Energotin® aktiv ist in der Apotheke ein pflanzliches Präparat zur Unterstützung bei nachlassender Konzentrations- und Leistungsfähigkeit erhältlich. Daneben zeigen sich positive Effekte von Energotin® aktiv zur Stärkung und Kräftigung bei Müdigkeits- und Schwächegefühl sowie in der Rekonvaleszenz. Besonders vorteilhaft für die Compliance zeigt sich die Tagesdosis von einer Kapsel pro Tag und die auch für ältere Personen besonders leicht einzunehmende „KompaktKapsel“. Erste Produktinfos sowie ein attraktives Einführungsangebot mit Sonderkonditionen sind erhältlich bei der Lichtwer Pharma AG, Wallenroder Straße 8-10 13435 Berlin, Tel. 030 / 403 70 483, Fax: 030 / 403 70 707 Kytta-Thermopack: Natürlich heilen mit Wärme redinomedica AG, Ummelner Straße 2, 33649 Bielefeld Tel.: 0800 / 489 55 10, Fax: 0800 / 489 55 11 Ob zur raschen Schmerzlinderung bei leichteren Beschwerden oder als unterstützende Therapie bei chronischen Erkrankungen – das Kytta-Thermopack wurde speziell für die unkomplizierte und hygienische Anwendung zu Hause entwickelt. Angeboten wird es in zwei Formaten: lang und schmal für Knie, Ellenbogen und Schulter und eher quadratisch für Lendenbereich und Rücken. Die Packung etwa 30 Minuten bei 100 oC im Backofen (nicht in der Mikrowelle!) erwärmen und anschließend auf die betroffene Körperpartie legen. Das warme Thermopack ist weich und flexibel und passt sich den unterschiedlichen Körperpartien optimal an. Weiterer Vorteil: Die Anwendung ist für den Patienten besonders preiswert, denn eine Packung lässt sich bis zu 15-mal wiederverwenden. Das Kytta-Thermopack ist ein erstattungsfähiges Medizinprodukt. Am Abend vor dem Schlafengehen sollte das KyttaThermopack auf die schmerzende(n) Zone(n) aufgelegt werden. Ergänzend dazu können die schmerzenden Muskeln und Gelenke mit Kytta-Balsam f morgens und mittags behandelt werden. Neue Behandlungswege für Neurodermitiker Es ist bekannt, dass über 20 Prozent der deutschen Bevölkerung unter allergischen Erkrankungen leiden, zwischen zwei und vier Millionen Menschen sind von Neurodermitis betroffen. Und: Etwa 10 bis 20 Prozent der Schulkinder sind an Neurodermitis erkrankt. Tendenz: steigend. Speziell für die Bedürfnisse neurodermitischer Haut wurde Bedan® auf Johanniskrautbasis entwickelt. Das neue Hautpflegekonzept ist sowohl für die Intensiv- als auch die Basispflege dieser trockenen, empfindlichen, zu Juckreiz neigenden Haut geeignet. Bedan® Creme und Bedan® Lotion von der Lichtwer Pharma AG sind seit Dezember 2002 ausschließlich in Apotheken erhältlich. Bedan® Creme – mit hohem Fettanteil – wird zur Intensivpflege der akut geröteten, entzündeten Haut angewandt, während Bedan® Lotion, großflächig auf die Haut aufgetragen, die ideale tägliche Basispflege der zur Trockenheit neigenden, atopischen Haut darstellt. Sowohl Bedan® Creme als auch Bedan® Lotion sind Ölin-Wasser-Emulsionen. Die Lipid-Phase vermindert die Trockenheit der Haut und regeneriert die Hautoberfläche. Die wässrige Phase erfrischt und kühlt die Haut. Hyperforin, Merck Selbstmedikation GmbH Rößlerstraße 96, 64293 Darmstadt Tel.: 0 61 51 / 8 56-0, Fax: 0 61 51 / 8 56-2 03 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 66 Aus Industrie und Forschung Kurznachrichten Akupunkturnadeln zu Dlscountpreisen lungen in den Geweben und Körperhöhlen sowie als Antihistaminikum bei Allergien („Heuschnupfen“). In chronischen Fällen von Sinusitis empfiehlt sich die zusätzliche Verabreichung von Schwörotox® A Injektion – eines unserer bewährten Echinacea-Produkte zur Immunstärkung. Möglich ist auch die Verabreichung mit Schwörosin® A Injektion als Mischinjektion. Die SL Akupunktur GmbH hat ihr Nadelsortiment erweitert. Neben den klassischen Nadeln mit gedrehtem Silbergriff (mit und ohne Führrohr) werden nun auch Akupunkturnadeln mit farbigen Kunststoffgriffen (ohne Führrohr) angeboten. Die Farben Blau, Violett und Braun helfen die verschiedenen Nadelgrößen zu unterscheiden. Alle Nadeltypen und -größen sind gleich preisgünstig. Schon ab 4,60 E – je nach Bestellmenge – ist eine Packung mit 100 Nadeln erhältlich. Sollten die SL Akupunkturnadeln noch nicht bekannt sein, können Sie ein kostenloses Muster anfordern. Nähere Informationen erhalten Sie unter: Pharma Schwörer GmbH Goethestraße 29, 69257 Wiesenbach Tel.: 0 62 23 / 43 47, Fax: 0 62 23 / 47 438 Patientenbroschüre „Diagnose Krebs“ SL Akupunktur GmbH, 68210 Mannheim Tel.: 06 21 / 89 30 68 7/-8, Fax: 06 21 / 89 30 68 79 Die Diagnose Krebs trifft jeden Patienten unvorbereitet. Gleichzeitig wird eine Welle von Angst und Hoffnungslosigkeit losgelöst. Natürlich stellen sich viele Fragen, auf die man am liebsten sofort eine Antwort bekommen würde. Doch die meisten Fragen kommen erst, wenn man zu Hause ist und langsam versucht, die Situation zu verarbeiten. Die Broschüre „Diagnose Krebs – 101 Fragen / 101 Antworten“ soll insbesondere für Patienten in der ersten Phase nach der Diagnosestellung eine Hilfe darstellen. HEIKE SCHEIDEREITER, selbst Betroffene und Krankenschwester der Intensivmedizin, hat Fragen in Zusammenarbeit mit anderen Patienten zusammengestellt, die in der Broschüre aufgearbeitet wurden. Die Fragen wurden in 10 Themenkomplexe gegliedert – von der Diagnose über den Aufenthalt in der Klinik bis zur Selbsthilfe – so dass ein Finden der Antworten auf die eigenen Fragen leicht gemacht wird. Hinweise auf weiterführende Informationen, interessante Web-Seiten, Selbsthilfeorganisationen wie auch Literaturund Buchtipps wurden ebenfalls in die Broschüre einbezogen. Sie kann kostenfrei angefordert werden bei: Sinusitis und Rhinitis Die Entzündung der pneumatischen Räume (Kieferhöhle, Siebbeinhöhle, Stirnhöhle, Keilbeinhöhle) ist eine immer häufiger auftretende Erkrankung. Bei der Entstehung der Sinusitis können u.a. sowohl klimatische Einflüsse, trockene, zu warme Raumluft, wie auch physikalische und chronische Noxen, Infektionen oder Allergien wie z.B. „Heuschnupfen“ eine Rolle spielen. Die Symptome treten oft einige Tage nach einem einfachen Schnupfen auf. Die Patienten klagen dann meist über Kopfschmerzen im Stirn- oder Scheitelbereich. Immer wieder wird auch über gleichzeitiges Auftreten von Ohrenschmerzen geklagt. Neben einem deutlichen Krankheitsgefühl kann auch Fieber auftreten. Schwörosin® A Injektion ist ein homöopathisches Arzneimittel, das sich aufgrund seiner Zusammensetzung hervorragend zur Behandlung von Erkrankungen der Nase und Nasennebenhöhlen eignet. Die Arzneimittelbilder der Einzelsubstanzen belegen die Anwendungsgebiete des Kombinationspräparates. Hepar sulfuris wird bei Entzündungen und Eiterungen der Haut und Schleimhaut eingesetzt, insbesondere bei Erkrankungen an Nase. Ohr und den Luftwegen. Euphorbium und Pulsatilla haben sich ebenfalls bei Entzündungen der Atemwege, bei starker katarrhalischer Reizung mit heftigem Stirn- und Schläfenkopfschmerz bewährt. Apisinum findet Anwendung bei akuten und subakuten entzündlichen Erkrankungen und Fieber, bei Entzündungen und Erkrankungen mit Flüssigkeitsansamm- Cefak KG Cefasel-Service, Ostbahnhofstraße 15 87437 Kempten Tel.: 08 31 / 5 74 01-0, Fax: 08 31 / 5 74 01-50 Pharmafrid Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 67 Aus Industrie und Forschung Therapiereport Osteoporose Aus volkswirtschaftlicher Sicht gehört die Osteoporose zu einer der teuersten Krankheiten. Nach Schätzungen leiden in Deutschland rund 4 bis 6 Millionen Menschen an Knochenschwund. 85% davon sind Frauen. ach Berechnungen von Univ.Prof. Dr. rer. pol. P. OBERENDER liegen die Kosten zur Behandlung der Osteoporose und ihrer Folgeschäden bei ca. 4,5 Mrd. E mit steigender Tendenz. Osteoporosebedingte Frakturen verursachen alleine schon Kosten zwischen 1,5 bis 2 Mrd. E. Auch die Weltgesundheitsorganisation hat den Knochenschwund inzwischen in die Liste der zehn wichtigsten Krankheiten aufgenommen und warnt, die Zahl der Betroffenen werde sich in den nächsten 40 Jahren europaweit verdoppeln. Die klassisch-schulmedizinische Therapie der Osteoporose umfasst – nach Stellung der Diagnose – eine ausreichende Zufuhr von Kalzium (mindestens 1.000 mg pro Tag) und Vitamin D (mindestens 400 I.E. [Internationale Einheiten] pro Tag). Des Weiteren stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung: z.B. Biphosphonate, Kalzitonin, weibliche Geschlechtshormone. Und dennoch – diese Erkrankung ist in vielen Fällen nicht in den Griff zu bekommen, weil die Ursachen der Erkrankung nicht genügend berücksichtigt werden. Die Regena-Therapie geht daher einen anderen Weg. Mit der RegenaTherapie wird z.B. eine mangelnde Drüsenfunktion nicht durch Substitution ausgeglichen oder zu ersetzen versucht, sondern über den Weg der „echten“ Zell-Regeneration zur Normalfunktion gebracht. (Es sollte immer daran gedacht werden, dass eine Substitution nur so gut wirken kann, wie die Zelle in der Lage ist, die für sie notwendigen Substanzen aufzunehmen.) Bei der Regena-Therapie werden verschiedene Mittel, u.a. zur Zell- und Stoffwechselregeneration, zur Blutund Lymphentgiftung, zur Gefäßregeneration, Mittel zur Freilegung blockierter Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane sowie Mittel bei Unterleibserkrankungen etc., einge- Wie alle Gewebe im menschlichen Körper ist auch das Knochengewebe eine lebende Verbindung von Zellen, die fortlaufend neu aufgebaut, umstrukturiert und abgebaut werden. Ist bei einem gesunden Erwachsenen das Verhältnis Aufbau und Abbau der Knochen ausgeglichen, so wird bei den Osteoporose-Patienten das Verhältnis zu Gunsten des Knochenabbaus verschoben. Die Folge ist, dass der Knochen porös und brüchig wird. Die Abbauprozesse überwiegen erst sichtbar ab dem 35. Lebensjahr. Allerdings wird während des gesamten Lebens Knochensubstanz auf- und abgebaut. Damit besitzt der Knochen das notwendige Potenzial, sich immer und immer wieder zu regenerieren, und dies wird durch eine geeignete Regena-Therapie gefördert. setzt. Durch diese aktive Förderung der Knochenregeneration kann dem allgemein schleichenden Verlauf der Osteoporose erfolgreich entgegengetreten werden und es kann verhindert werden, dass es im Alter zu den typischen Brüchen an Unterarm, Wirbel und Oberschenkelhals kommt. Nach Aussage von erfahrenen Ärzten ist die Osteoporose daher mit der Regena-Therapie gut zu behandeln und muss nicht als ein unabdingbares Schicksal betrachtet werden. Dr. J. A. Hartmann N Literatur: Medizin im Dialog, Prävention bei Osteoporose, Univ.-Prof. Dr. rer. pol. P. Oberender Osteoporose und Ernährung, Dr. P. Marko, Regena Nachrichten, Nr. 8, 5.2001 NAM Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 68 Varia Stiftung Akupunktur gegründet kupunktur hat sich in Deutschland längst etabliert. Sie wird von ca. 45.000 Ärzten erfolgreich eingesetzt und ist als wirksame Methode in Fachkreisen vollkommen akzeptiert. Dennoch: Im öffentlichen Bewusstsein herrscht immer noch ein unbehagliches Gefühl, wenn man an die Therapie mit den kleinen Nadeln denkt. Dieses Vorurteil gilt es abzubauen. „Wir wollen zeigen, dass Akupunktur nicht nur ein Experiment der Medizin ist, sondern an einem Punkt angelangt ist, wo sie sich als erfolgreiche Methode durchgesetzt hat. Und dass Akupunktur ganz offenbar ein großes Potenzial an Anwendungsgebieten und erfolgreichen Therapieformen birgt, das von Ärzten und Patienten bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Deshalb sehen wir uns geradezu verpflichtet, an diesem Punkt nicht stehen zu bleiben. Mit der Gründung einer Stiftung setzen wir uns zum Ziel, die Perspektiven und Möglichkeiten der Akupunktur auszuloten und dadurch zu erweitern“, so Dr. med. K. TEICHERT, Vorstandsvorsitzender A der Stiftung Akupunktur und Inhaber der Firma Asia Med/Seirim. Die Stiftung wird sich daran messen lassen, wie stark die Akupunktur in der breiten Öffentlichkeit zur Selbstverständlichkeit wird. Denn die Stiftung Akupunktur soll nicht nur ein Forum für den aktiven fachlichen Austausch unter Ärzten und Wissenschaftlern sein, sondern Patienten und die interessierte Öffentlichkeit umfangreich, leicht verständlich und aktuell über den neuesten Stand der Akupunktur informieren. Die Stiftung Akupunktur ist eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Pullach bei München. Sie wird in erster Linie von Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen unterstützt. Ihre Aktivitäten gehen in zwei Richtungen: Wir fördern Organisationen oder Einzelpersonen, die einschlägig wissenschaftlich tätig sind oder sich auf andere Weise dem Thema Akupunktur widmen – durch Auslobung von Preisen und der Vergabe von Fördergeldern. Im zweiten Schritt werden Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Akupunktur- forschung auf einer Informationsplattform jedem zur Verfügung gestellt, der mehr darüber erfahren will. Zudem wird ein Kuratorium eingesetzt. Dieses Kuratorium übt die Kontrolle auf die Neutralität und Objektivität der Forschungen und Ergebnisse aus und behält die Ziele der Stiftung im Auge. Es besteht aus Finanz- und Fachexperten, Wissenschaftlern und Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Damit die Stiftung eine Anlaufstelle für alle Bedürfnisse der Akupunktur darstellt, wird auch der Service eine große Rolle spielen. Auf der Homepage www.akupunktur.de kann man nicht nur Wissenswertes rund um Akupunktur oder die aktuelle Gesundheitspolitik erfahren, sondern auch unter mehr als 10.000 Einträgen von qualifizierten Akupunkturmedizinern vor Ort recherchieren. Wer Informationen benötigt, die über das Informationsangebot der Homepage hinausgehen, oder Fachratschläge zu persönlichen Fragen rund um die Akupunkturanwendung hat, erhält in unserem Frageforum kompetente Antworten von unserem Expertenteam. Neue Website des Expertenkreises Naturmedizin er im März 2002 gegründete Expertenkreis Naturmedizin – ein Zusammenschluss von Naturwissenschaftlern und Ärzten aus Forschung, Klinik und Praxis – informiert jetzt auch im Internet über die Naturmedizin. Mit der Website www. expertenkreisnaturmedizin.de bietet sich eine neue Informationsplattform für die Naturmedizin. Ziel des Expertenkreises ist es, die Kommunikation zwischen der so genannten Schulmedizin und der Naturmedizin zu verbessern, die naturheilkundliche Ausbildung zu fördern und die universi- D täre Forschung in der Naturmedizin zu intensivieren. Neben Informationen zum Expertenkreis und seinen Mitgliedern sind auf der Homepage die Ergebnisse der PascoeStudie zum Stellenwert der Naturmedizin in der universitären Ausbildung veröffentlicht. Nach Überzeugung der Experten muss eine umfassende medizinische Aus- und Weiterbildung auch die naturmedizinische Kompetenz beinhalten. „Die Anerkennung der Naturmedizin speziell in der medizi- Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 69 nischen Wissenschaft ist derzeit noch gering: hier fängt unsere Arbeit an“, so der Sprecher des Expertenkreises, Prof. Dr. HARALD SCHMIDT vom Universitätsklinikum Gießen. R. Bastuck Varia 7 Neptunbrunnen obligatorischen Dreizack misst zwei Meter und ist wie alle historischen Brunnenfiguren auf dem größten Marktplatz Deutschlands aus Buntsandstein. Der Steinhauer Joh. Jacob Reich aus Dornstetten schuf Neptun. Das Wasser musste seinerzeit in Teuchelleitungen (durchbohrte Baumstämme) aus den Langenwaldquellen auf den Marktplatz geführt werden. 1763, Joh. Jacob Reich, oberer Marktplatz Der Neptun- oder Wachthausbrunnen stand seit 1763 genau in der Marktplatzmitte, wurde jedoch beim Wiederaufbau der Stadt nach 1945 auf den oberen Marktplatz versetzt. Neptun mit dem Die Standortziffern der 19 Skulpturen im Lageplan der Kernstadt 1 Erinnerungspfeiler mit Venus 2 Vier Jahreszeiten 3 Nach großer Mühsal 4 Zaubergarten 5 Steinbewachsenes Haus 6 Rathausbrunnen 7 Neptunbrunnen 8 Scheue Frau 9 Memminger Brunnen 10 Bürkle-Brunnen 11 Schwarzes Wasser 12 Obelisk (Heliopolis) 13 Tanzendes Paar auf Kurhausbrunnen 14 Figurenfries (farbiges Relief) 15 Loßburger Tor-Relikt 16 Steinbewachsener Flügel 17 Gefallenen-Mahnmal 18 Barbenbrunnen 19 Gerechtigkeitsbrunnen Der Sebastian-Kneipp-Preis wird 2003 wieder verliehen ie Kneipp-Werke schreiben nach zweijähriger Pause wieder den Sebastian-Kneipp-Preis aus. Er ist mit 15.000 E dotiert und wird für Arbeiten auf folgenden Gebieten vergeben: Untersuchungen zum synergistischen Zusammenwirken der Phytotherapie mit einer oder mehreren Kneipp-Therapie-Prinzipien (Hydrotherapie, Ernährung, Bewegungstherapie Ordnungstherapie) D Untersuchungen über die Wirkungen und die Wirksamkeit von Arzneipflanzen oder pflanzlichen Zubereitungen sowie insbesondere auch die Identifizierung von wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffen oder Aufklärung der Wirkmechanismen einer Pflanze oder ihrer Inhaltsstoffe Untersuchungen über das Zusammenwirken mehrerer pflanzlicher lnhaltsstoffe im Sinne einer Indikation oder zur Beeinflussung eines Symptoms Der Jury gehören namhafte Wissenschaftler deutscher und internationaler Universitäten an. Die Preisverleihung findet im Sommer kommenden Jahres in Bad Wörishofen statt. Arbeiten können bis zum 01.01.2003 in dreifacher Ausfertigung in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden an: Kneipp-Werke, Abt. Pharmazeutische & Medizinische Forschung & Wissenschaft, 97064 Würzburg Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 44, 1 (2003) 70