Theaterzeitung 2013

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Verjüngt und mit einer Dame mehr
Vereinsvorstand für vier Jahre einstimmig gewählt
Seite 04 - 11
Bilanz kann sich sehen lassen
Bericht des Vorstandes an die Jahreshauptversammlung
Seite 12 - 15
Volles Haus, krönender Abschluss, kleiner Ausblick
Großartiges, achtes Sinfoniekonzert und ein Blick nach vorn
ErwEitErt auf
20 SEitEn!
VErjüngt und mit EinEr damE mEhr
Editorial
Vereinsvorstand für vier Jahre einstimmig gewählt
Einstimmig gaben die Mitglieder
des Plauener Theaterfördervereins
ihrem neuen Vorstand ihre Stimme
und ihr Vertrauen.
War doch die diesjährige Jahreshauptversammlung am 30. Mai
nach vier Jahren auch wieder eine
Wahlversammlung.
Im Amt bestätigt wurden für die
nächsten vier Jahre Dr. Lutz Behrens
als Vorsitzender, Helko Grimm als
sein Stellvertreter und Renate Rudert
als Schriftführerin.
Neu im Vorstand ist Bodo Brandt,
der künftig als Schatzmeister fun-
giert. Er löst den langjährigen
Schatzmeisters Klaus Hlawatsch
ab, der zum Ehrenmitglied ernannt
wurde. Ebenfalls ausgeschieden
sind die beiden Beisitzer Prof. Dr.
Klaus-Dieter Waldmann und Dr.
Klaus Müller.
Als neue Beisitzer wurden Steffi Klug
und Matthias Frank gewählt. Damit
hat sich der Vorstand verjüngt und
wurde durch eine weitere Dame bereichert.
Der neue Vereinsvorstand:
Sie führen den Theaterförderverein
des Plauener Vogtlandtheaters in den
nächsten vier Jahren:
(sitzend von links) Gerda Schlee, Beisitzerin, Renate Rudert, Schriftführerin,
und Steffi Klug, Beisitzerin
(stehend von links) Schatzmeister Bodo
Brandt, stellvertretender Vorsitzender
Helko Grimm, Vereinsvorsitzender Dr.
Lutz Behrens, Beisitzer Mathias Frank,
und Ehrenvorsitzender Eberhard Eisel.
Foto: Peter Awtukowitsch/Verein
Titelbild:
Unser Titelfoto ist dem Musiktheater, genauer: der diesjährigen Parktheateraufführung der Oper „Der Freischütz“ gewidmet.
Zu sehen sind Juliane Schenk (Agathe) und Fritz Feilhaber (Max), dahinter noch Karsten Schröter (Kasper). Premiere ist am
12. Juli, 20 Uhr, im Plauener Parktheater. Der Förderverein unterstützt -wie in jedem Jahr - das Vorprogramm mit 4 000 €.
02
Verjüngt und
mit einer Dame mehr
Wie die Zeit vergeht… Erinnert sich noch jemand an die Freischütz-Aufführunger Jubiläumsspielzeit 1997/98 mit einer
großartigen Judith Schubert als Agathe?
Foto: Peter Awtukowitsch/Text: L.B.
„Größres mag sich anderswo begeben,
Als bei uns in unsrem kleinen Leben;
Neues – hat die Sonne nie gesehn.
Sehn wir doch das Große a l l e r Zeiten
Auf den Brettern, die die Welt bedeuten,
Sinnvoll still an uns vorübergehn.“
Gefunden! Beim Durchblättern von
„Gedichten der dritten Periode“
fand ich die Quelle (das Gedicht
„An die Freunde“), aus der das
überstrapazierte Klischee stammt
von den: „Brettern, die die Welt bedeuten“.
Den vielzitierten Satz dachte sich
Friedrich Schiller aus. Da ist es nicht
weit bis zur hoch gelobten (Theater
der Zeit) und auch geschmähten Inszenierung des „Don Carlos“. Dazu
drei Bemerkungen.
In Plauen duelliert sich Carlos mit
seinem König und eisenhartem
Vater per Federballspiel; nicht auf
Brettern, sondern dem blutbespritzten Boden eines Schlachthauses.
Dieses grandiose Bühnenbild, von
Plauens Ex-Bühnenbildner Dietrich
Kelterer in einem Leserbrief als wirkmächtige Metapher bejubelt, wurde
in einem Gespräch zum Anlass genommen, beckmesserisch zu erklären, nicht einmal ein Schlachthaus
sähe so blutverschmiert aus (als ob
es darauf je angekommen wäre),
und diente der aufgeregten Dame
gleich noch als Vorwand, um …
das Abonnement zu kündigen. Da
ein solch schwerwiegender Schritt,
ein jahrzehntelanges Abo eines
Bühnenbildes wegen aufzugeben,
schon etwas fragwürdig daherkam,
musste nachgelegt werden: Auch
das Ballett sei nicht mehr das, was
es einmal war…
Dagegen ist argumentativ kein Kraut
gewachsen, und es ist nur zu bedauern, dass sich, wenn auch fadenscheinig, ein weiterer Abonnent
verabschiedet hat.
Anders liegt der Fall bei Herrn Grämer, der in einem ausführlichen und
sachlichen Brief, der dem Förderverein vorliegt und den wir in der
nächsten Ausgabe veröffentlichen
werden, mit bedenkenswerten Argumenten begründet, warum er
„schweren Herzens“ sein seit 1964
(!) bestehendes Abo gekündigt hat.
Und Drittens gab es da noch am 10.
Juni die endgültig letzte Vorstellung
von „Don Carlos“ in Plauen. Regisseur Matthias Thieme, zum Thema
„Don Carlos“ auch Gast des Fördervereins, war, wie er schrieb, „gespannt, ob es den theaterinteressierten, wachen Zeitgenossen in Plauen
gelingt, das Theater angemessen zu
füllen, als Reaktion und Haltung der
Zuschauer“. Das Ergebnis war eher
ernüchternd. Stadträtin Gabriele
Weiß, die die letzte Vorstellung besuchte und „ganz großartig“ fand,
ließ sich von der Besucherabteilung
die Besucherzahl sagen: 69.
Was wollen wir hier für ein Theater?
Begibt sich „Größres nur anderswo
als bei uns in unsrem kleinen Leben“? Oder behauptet das Vogtlandtheater seinen wichtigen Platz
abseits der Theaterzentren?, fragt
inhalt
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Verjüngt und mit einer Dame mehr
Vereinsvorstand für vier Jahre einstimmig gewählt
Seite 03
Editorial
Seite 04 - 11
Bilanz kann sich sehen lassen
Bericht des Vorstandes an die Jahreshauptversammlung
Seite 12
Einblicke ins Tanztheater
Matthias Frank meldet sich im Leserbrief zu Wort
Seite 12 - 15
Volles Haus, krönender Abschluss,
kleiner Ausblick
Großartiges, achtes Sinfoniekonzert
und ein Blick nach vorn
Seite 16 - 17
Zwei Publikumslieblinge
geben Auskunft
Im April am Stammtisch zu Gast:
Ute Menzel und Dieter Maas
Seite 18 - 19
Erfolgreich gegen
den Strich gebürstet
Märchen für Erwachsene erlebt begeisterte
Premiere: Die Csárdásfürstin
Seite 19
Leserbrief
Aus Kulmbach erreicht uns ein
Leserbrief von Herrn Günter Heckl
Seite 20
„Ensemble ist
das Herz eines Theaters“
Streitthema Stadttheater:
Diskussion mit Intendanten und Kommunalpolitikern
Ihr
Editorial
Inhalt
03
Bilanz kann Sich SEhEn laSSEn
Bericht des Vorstandes an die Jahreshauptversammlung
Zur Jahreshauptversammlung trafen
sich am 30. Mai 2013 48 Mitglieder des Plauener Theaterfördervereins auf der Kleinen Bühne des
Vogtlandtheaters. Herzlich wurde
Roland May, der Generalintendant
des Theaters Plauen-Zwickau, als
Gast der Mitgliederversammlung
begrüßt. Helko Grimm, stellvertretender Vorsitzender des Vereins,
leitete die Zusammenkunft. Den Rechenschaftsbericht des Vorstandes
erstattete Dr. Lutz Behrens, Vorsitzender des Theaterfördervereins. Wir
geben hier den Bericht im Wortlaut
wieder (Zwischenüberschriften wurden von der Redaktion eingesetzt).
Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Gäste,
liebe Vereinsmitglieder,
auch ich begrüße Sie herzlich zu
unserer Jahreshauptversammlung.
04
Bilanz kann sich sehen lassen
Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind, wir so angenehm auf den
doch nun etwas trockeneren Abschnitt des Abends eingestimmt wurden und auch der Generalintendant
des Theaters Plauen-Zwickau, Herr
May bei uns ist. Wir empfinden es
als Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Tätigkeit, dass der Intendant unser Gast ist; Herr Arnold,
der Geschäftsführer, wollte auch
kommen. Er hat sich entschuldigt;
in Zwickau stehen heute im Stadtrat
Theaterangelegenheiten auf der Tagesordnung.
Stilles Gedenken
für verstorbene Vereinsmitglieder
Vor einem Jahr, Ende Mai 2012,
war unsere letzte Jahreshauptversammlung. In der Zeit bis heute sind
drei unserer Vereinsmitglieder gestorben:
Frau Annette Pöschmann,
Herr Hansjoachim Hofmann und
Herr Ralph Müller.
Frau Pöschmann war eine treue Theaterbesucherin und ein aktives Ver-
einsmitglied. Ihre besondere Liebe
galt dem Theaterball des Fördervereins. Es ist schön und ganz im Sinne
seiner Frau, dass ihr Ehemann, Herr
Rainer Pöschmann, die Mitgliedschaft seiner verstorbenen Gattin
fortsetzt.
Herr Hofmann, ein Gründungsmitglied des Vereins, arbeitete viele
Jahre als Beisitzer im Vorstand des
Fördervereins mit. Sein Wort galt im
Verein, und er trug einen wichtigen
Teil für die Vereinsarbeit bei.
Ralph Müller war über 40 Jahre ein
erfolgreicher und beliebter Sänger
am Plauener Theater, Ehrenmitglied
Theater
des Vogtlandtheaters und Theaterpreisträger, zudem fleißiger Besucher nicht nur des Musiktheaters,
das er besonders liebte. Er gehörte
zu den Ensemblemitgliedern des
Theaters, die es als eine Ehre ansahen, auch Mitglied im Förderverein
zu sein.
Wir werden alle drei Verstorbenen
bit
in guter Erinnerung behalten. Ich bitte Sie, sich zu einer Gedenkminute
von Ihren Plätzen zu erheben…
Vielen Dank.
Erfolgreicher Verein
mit fast 250 Mitgliedern
Kraftvolles Theater
abseits der Theaterzentren
Meine Damen und Herren, wir sind
ein erfolgreicher Verein mit fast 250
Mitgliedern, und Sie alle können
sagen, dass Sie dabei mittun und
dazugehören.
Wir verfügen mit der Hans und
Edith Löwel Stiftung – Vogtlandtheater Plauen über eine Institution,
deren Zinserträge zwar längst nicht
mehr so üppig fließen wie in der
Vergangenheit, die uns aber heute
und in Zukunft in den Stand setzt,
zur Unterstützung des Theaters das
so wichtige und notwendige Geld
zu erhalten.
Ein Theater, dessen Angebot der
nun zu Ende gehenden Spielzeit
beweist, dass Bühnenkunst in ihren
vielfältigen Formen das Publikum
erreichen kann, es begeistert, auch
seinen Widerspruch weckt, dass,
kurzum, ein lebendiges, kraftvolles,
auf Veränderung zielendes Theater
auch abseits der großstädtischen
Theaterzentren möglich ist.
Das gelingt in Plauen mit einem
motivierten Ensemble, sei es im
Orchester, im Musiktheater, dem
Schauspiel, Ballett oder Puppentheater, sei es in den Werkstätten, dem
Malsaal, beim Licht, dem Ton oder
der Besucherabteilung, im Opernchor oder der Singakademie, sei
es - um niemanden auszuschließen
- vor, auf oder hinter der Bühne.
Und wir engagieren uns wohl überlegt, wie es unser Statut vorsieht, mit
vielen Ideen und großzügiger finanzieller Hilfe für das Vogtlandtheater
Plauen.
Es findet seinen Ausdruck, auch das
sei gesagt, im freundlichen
und
zuvorkommenden
Auftreten der Damen und
f. Dr.
Dr. Renate Zaumseil und Pro
Den ausscheidenden Beisitzern
ehrenihr
für
k
kt Landrat Dr. Tassilo Len
Klaus-Dieter Waldmann dan
derverein.
amtliches Engagement im För
Foto: L.B.
Herren, die an der Garderobe den
Mantel abnehmen oder den Platz
anweisen.
Die Atmosphäre
des Hauses macht‘s
Es ist - neben dem künstlerischen Angebot - auch die Atmosphäre eines
Hauses, die dafür sorgt, dass sich
das Publikum wohl und aufgehoben
fühlt und gern wiederkommt; eine Atmosphäre, die andererseits auch dafür sorgt, dass die Mitarbeiter gern
auf Arbeit gehen und stets ihr Bestes
geben. Dafür trägt jedes einzelne
Mitglied des Theaters Verantwortung, im Besonderen aber tun es die
verschiedenen Vorgesetzten; zuvörderst Generalintendant Roland May
und Geschäftsführer Volker Arnold.
Für dieses Atmosphärische sind zuständig der Generalmusikdirektor
Lutz de Veer, Operndirektor Stefan
Bausch, Ballettdirektor Torsten Händler, Chordirektor Friedemann Schulz
oder der noch im Amt befindlichen
Puppentheaterdirektor Matthias Thie-
Bilanz kann sich sehen lassen
05
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einem kleinen
sind, das „ganz normale“ Publikum
jedoch misst ein Theater an dem,
was es geboten bekommt. Diese allabendliche Abstimmung mit den Füßen ist unerbittlich, wenngleich nicht
das einzige Kriterium, nach dem ein
Theater beurteilt werden sollte.
me und last but not least der Technische Direktor Andreas Krötzsch.
Es gilt für die Leiterin der Besucherabteilung, für die Chefs der Ausstattung, der Werbung, der Bühnentechnik, der Beleuchtung, des Tons,
der Tischlerei, der Schlosserei, des
Malsaales, der Dekorationsabteilung, es gilt für die Chefmaskenbildnerin, die Obergewandmeisterin,
die Leiterin der Requisite, die der
Verwaltung oder des Künstlerischen
06
Bilanz kann sich sehen lassen
Betriebsbüros in Plauen.
Allein die Fülle dieser Ämter und
Funktionen macht deutlich, welch
ein komplizierter Organismus ein
Theater mit rund 330 Mitarbeitern
ist.
Allabendliche Abstimmung
mit den Füßen
Aber, um es auch deutlich zu sagen, darum wissen zwar wir als
Fördervereinsmitglieder, die wir in
besonderer Weise mit diesem Organismus Vogtlandtheater Plauen
verbunden und zum Teil auch durch
jahrelange Zuwendung vertraut
Was nun in Plauen - unter der Spielzeitüberschrift Ruhestörungen - angeboten wurde, konnte sich durchaus
sehen lassen.
Großes Lob für
„Tannhäuser“-Inszenierung
Beginnen wir mit dem jüngsten Erfolg des Theaters Plauen-Zwickau,
dem Tannhäuser. Noch können wir
uns hier in Plauen kein Urteil erlauben; die Wagner-Oper kam am vergangenen Freitag im Zwickauer Gewandhaus auf die Bühne; in Plauen
wird das erst am 30. November
soweit sein. Für die Zwickauer Freie
Presse war die Opernpremiere der
Höhepunkt der Spielzeit und dem
Kultursender mdr figaro einen fast
achtminütigen Beitrag wert. Die KriKri
tik bescheinigt dem vierstündigen
Abend „knisternde, filmreife Span
Spannung“, nennt ihn „kurzweilig“, gar
„voller Wunder“; rundum also Lob,
für Regisseur Roland May und sein
Inszenierungsteam, aber auch und
vor allem für die Sängerinnen und
Sänger auch des Chores. Wir hier
in Plauen müssen also noch etwas
warten, wenn wir uns nicht auf die
kurze Reise nach Zwickau machen,
um dort eine Vorstellung zu besubesu
chen.
Es gibt ausgleichende Gerechtigkeit
Doch es gibt eine ausgleichende
Gerechtigkeit. Und bewusst so gelassen will ich hier die gelegentlich
aufkeimenden Eifersüchteleien zwischen den beiden Standorten des
fusionierten Theaters kommentieren.
Nicht ohne hinzuzufügen, dass es
auch künftig darauf ankommen
muss, für eine gerechte Behandlung
der beiden Häuser zu sorgen.
Also, Stichwort ausgleichende Gerechtigkeit: Wenn uns hier in Plauen erst im Herbst der Weg in die
sinnlichen Gefilde des Venusbergs
und zum Sängerkrieg auf die Wartburg offensteht, den etwas weiteren
Weg in den Himmel konnten wir
schon mit Freuden auf uns nehmen;
und darauf müssen die Zwickauer
noch ein wenig warten.
Dank an die ausscheiden
den Beisitzer Dr. Klaus Mü
ller (links) und Prof. Dr. Kla
Vereinsvorsitzenden Dr. Lut
us-Dieter Waldmann vom
z Behrens (rechts) und sei
nem Stellvertreter Helko
Grimm.
Die Singularität
eines Theatererlebnisses
Wie im Himmel - welch‘ ein Theatererlebnis.
Bei der Premiere konnte ich nicht
dabei sein, habe also leider auch
unser Vereinsmitglied Frau Busch
nicht als Olga bewundern können.
Aber ich war am letzten Sonntag in
der 18-Uhr-Vorstellung. Eine knappe
Anmerkung sei gestattet: Was ist es
für ein erfreulicher, das Herz erwärmender Zustand, ein volles Haus
zu erleben! Ich kann mir vorstellen,
wie beflügelnd, anspornend es für
die Akteure sein muss, vor bis auf
den letzten Platz gefüllten Reihen zu
spielen, zumal nicht nur im Parkett,
sondern hinauf bis zum zweiten
Rang. Es war auch für mich als Zuschauer überwältigend, ganz intensiv zu erleben, was die Singularität
eines Theaterbesuches ausmacht.
Das einmalige, nie mehr in dieser
Besonderheit zu wiederholende
Erlebnis einer Aufführung, mit Besuchern, die in zum Teil atemloser
Spannung das Luftholen vergessen,
die leidenschaftlich mitgehen, mitfühlen, verstohlen mit Taschentüchern
hantieren und am Schluss stehend
applaudieren und eine Zugabe erzwingen. Das bereitet selbst einem
routinierten Theaterbesucher ein großes Glückserlebnis.
Insgesamt beeindruckende
„Ruhestörungen“
Doch beeindruckende Ruhestörungen, um ans Spielzeitmotto zu erinnern, gab es nicht nur in der himmlischen Variante.
Ich will mehr oder wenig chronologisch vorgehen und die Aktivitäten
des Fördervereins gleich mit den Erfolgen des Theaters verbinden; zum
Teil konnten wir damit ja auch ein
wenig dazu beitragen. Da knallten
im August letztes Jahr im Parktheater die musikalischen Räuberpistolen
im Wirtshaus im Spessart. Dies war
flott und kurzweilig inszeniert, und
vom Förderverein wurde das obligatorische, und darum nicht minder
beliebte und wichtige Vorprogramm
mit 4000 Euro finanziert. Das tun
wir im Übrigen auch in diesem Jahr,
wieder mit zugesagten 4000 Euro,
für das Vorprogramm der Parktheateraufführungen des Freischütz.
Dann amüsierten wir uns bei Operettenseligkeit zum Ball im Savoy und
lernten die quicklebendige, zauberhafte Chrissa Maliamani kennen.
Bilanz kann sich sehen lassen
07
ten der Regisseurin besser einordnen zu können. Das Stück öffentlich
als „katastrophal inszeniert“ zu apostrophieren, geht wohl an der Sache vorbei; vielleicht wäre es aber
einmal ein guter Gedanke, die Plauener Großkritiker und solche, die
es sein wollen, zu einem Gespräch
der Reihe Der Theaterförderverein
lädt ein zu bitten, um gemeinsam
mit Theaterleuten und dem Publikum
über eine Inszenierung zu streiten.
Zeitung nimmt verstärkt
Theaterleute in den Blick
Theaterpreis des Fördervereins
für Volksschauspieler
Einen Paukenschlag setzte der Macbeth, mit unvergesslichen Szenen,
und der Förderverein nutzte eine
Vorstellung im Dezember, um Dieter Maas, dem seit 1977 in Plauen
engagierten Volksschauspieler, den
Fördervereins-Theaterpreis des Jahres 2012 zu überreichen.
Es folgte im Spielzeitverlauf die sehr
gute, moderne und überzeugende
Cosi fan tutte-Inszenierung. Mehr
oder weniger Geschmackssache,
für viele aber ein großes Vergnügen, war die Komödie Hasch mich,
Genosse, einschließlich Situationskomik und Türenknallen; dann, in
der Vorweihnachtszeit, konnte sich
das junge und ältere Publikum am
traumhaft-schönen Ballett Der Nussknacker nicht sattsehen. Die von
Torsten Händler choreografi rte
Inszenierung seines Balletts um die
08
Bilanz kann sich sehen lassen
Liebenden Tristan und Isolde wurde zum Balletterlebnis der ganz
besonders eindringlichen Art. Und
mit Herrn Händler als Gast der Reihe Der Theaterförderverein lädt ein
lernten wir zudem einen sympathischen, offenen und kompetenten
Künstler kennen.
Tolle Angebote
auf der Kleinen Bühne
Nicht vergessen werden sollen
auch die wichtigen Angebote des
Theaters auf der Kleinen Bühne: da
war die tolle Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde als Puppenspiel
für Erwachsene. Und dann fiel Der
letzte Vorhang. Ein intensives ZweiPersonen-Drama mit einer beeindruckenden schauspielerischen Arbeit von Ute Menzel und Michael
Schramm.
Im Januar und März in diesem Jahr
lockten die Premieren der beiden Inszenierungen von Matthias Thieme:
Don Carlos und Wie im Himmel
das Publikum ins Theater. Dieser
Don Carlos war meiner Meinung
nach ein gelungenes Angebot auch
für junge Theaterbesucher, und es
ist schade, dass dieses Stück aus
dem Repertoire genommen wurde,
weil es, ich zitiere, „schlicht nicht die
Masse fand“.
Spannend und erfreulich war es, mit
dem Vollbluttheatermann Matthias
Thieme, der ebenfalls Gast bei Der
Förderverein lädt ein war, zu reden
und von seinen Intentionen zu erfahren. Auf den Faust, den Herr Thieme
nun als Gast inszenieren wird, sind
wir gespannt.
Öffentliche Diskussion
unter Theaterkritikern?
Nicht vernachlässigen wollen wir
die Angebote, die uns das Theater
in der noch verbleibenden Zeit bis
zur Sommerpause anbieten wird:
da ist einmal die Operette Die
Csardasfürstin mit der Premiere am
8. Juni, und, wie schon erwähnt,
Der Freischütz Anfang Juli.
Nicht vergessen werden soll die
eindrucksvolle Weber-Inszenierung.
Hierbei war es hilfreich, die Matinee – übrigens immer ein Gewinn,
besucht zu haben, um die Absich-
Apropos Theaterleute und damit
auch ein Wort zur Zeitung des
Fördervereins. Die inzwischen aller
zwei Monate erscheinende und
sehr beliebte Zeitung nahm verstärkt
und bewusst vor allem Theaterleute
in den Blick. Erinnern Sie sich bitte: Sie konnten die bewegende
Trauerrede für den verstorbenen Intendanten Klaus Krampe nachlesen
und eine Würdigung der Opernsängerin Christel Golz anlässlich ihres
100 Geburtstages. Ins Gedächtnis
gerufen wurde die Schauspielerin
Inge Koch, die im vergangenen Jahr
gestorben ist, oder Frau Posselt, die
37 Jahre in der Besucherabteilung
in Plauen tätig war. Wir nahmen
in der Zeitung Abschied von Ralph
Müller und gaben dem Intendanten
breiten Raum, um in einem ausführlichen Interview seine Überlegungen
zu erläutern. Ein großes Porträt widmete sich dem Volksschauspieler
Dieter Maas, der seit 35 Jahren in
den verschiedensten Rollen sein Publikum immer wieder begeistert. Mit
Eveline Wunderlich machten wir auf
eine großartige Tänzerin aufmerksam, die heute als Inspizientin arbeitet. Und nicht zuletzt stellten wir
in der Zeitung des Fördervereins die
beiden verdienstvollen Musiker und
Meister ihres Fachs Nikolaus Köhler
und Frank Gareis vor, die beide seit
30 Jahren im Plauener Orchester
musizieren. Und schließlich fand in
einem Bericht über einen Stammtisch die Persönliche Mitarbeiterin
des Intendanten und Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit, die
von uns allen sehr geschätzte Carolin Eschenbrenner, Eingang in die
Zeitung. Kurzum, die Zeitung des
Fördervereins bemüht sich redlich,
nicht nur ein schlichtes Vereinsorgan
zu sein, sondern vor allem attraktiv
und ansprechend für das Theater zu
werben. Dass die Zeitung nicht nur
im Theater ausliegt, sondern an vielen öffentlichen Stellen in der Stadt
offeriert wird, dafür möchte ich Frau
Schlee hier nochmals ausdrücklich
danken.
Wir finanzieren den Anbau ans
Konzertzimmer
Das Konzertangebot hielt, was es
versprochen hatte: es war, um Herrn
de Veer zu zitieren, „eine spannende, vielfältige sowie genussreiche
Konzertsaison“, die nun fast hinter
uns liegt. Nun gibt es Neuerungen,
die wahrscheinlich für viele nicht
ganz leicht zu verkraften sind. Stichwort: Sinfoniekonzert in Plauen nur
noch an einem Tag, am Freitag. Der
Vorstand des Fördervereins akzeptiert diese (auch in der Tagespresse
begründete) Entscheidung der Theaterleitung und leistet dazu einen
gewichtigen Beitrag. Wir finanzieren die, ich drücke es jetzt einmal
laienhaft aus, Verlängerungen des
Konzertzimmers. Damit kann das
Orchester mehr nach hinten rücken und der Musikgenuss für das
Publikum in den ersten Reihen des
Parketts wird nicht geschmälert. Dieser Umbau des bekanntlich in den
neunziger Jahren vom Förderverein
finanzierten Konzertzimmers kostet
uns diesmal rund 12 000 Euro.
Seit zehn Jahren lädt der
Förderverein zum Gespräch ein
Ein Wort zur Reihe Der Förderverein lädt ein. Hier hat sich unlängst
Helko Grimm im Gespräch mit Franziska Troegner und Jaecki Schwarz
Verdienste erworben. Es soll in diesem Rechenschaftsbericht nur noch
einmal daran erinnert werden, dass
diese Reihe inzwischen seit über
zehn Jahren besteht, viele Sternstunden hatte und auch künftig mindestens zweimal im Jahr die Besucher
anlocken soll. Vorschläge für Einzuladende sind stets willkommen.
Gute Ideen setzen sich durch:
Theaterstammtisch
Bereits gut etabliert hat sich der von
Günter Lienemann initiierte und mit
Sorgfalt betriebene Stammtisch des
Fördervereins, zu dem, zur Erinnerung, jeweils am dritten Montag im
Monat im Roten Salon des TheaterCafés eingeladen wird. Am Beispiel
Stammtisch des Fördervereins zeigt
sich deutlich, dass gute Ideen immer wieder gefragt sind. Aber eben
nicht nur als heiße Luft und Hirngespinst, sondern durchdacht und mit
viel Kleinarbeit, Durchhaltevermögen und Liebe zur Sache auf den
Weg gebracht. Der Stammtisch des
Fördervereins, so wie er sich entwickelt hat, ist eine Bereicherung der
Vereinsarbeit, und wir alle wünschen
Herrn Lienemann auch weiterhin dafür Kraft und Erfolg.
Nächster Theaterball steigt
am 25. Januar 2014
Kraft brauchen auch jedes Jahr die
Macher des Theaterballs um Helko
Grimm. Der letzte Ball war wieder
ein solider Erfolg, Neues kam mit
den beiden DJs dazu, Bewährtes,
wie die Zusammenarbeit mit den
Tango-Enthusiasten, wird beibehalten werden. Immer erfreulicher und
nutzbringender entwickelt sich die
Bilanz kann sich sehen lassen
09
ne, Theaterluchs, Thesich witzige Namen: James Büh
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das
oder gar Theater-Riese.
„Kulissenspione“ entdecken
iv, Theaterlisie, Bühnengeist
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fuc
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aterspion, 007 Theater, Büh
Zusammenarbeit mit dem Theater,
wenngleich uns die einseitige Bekanntgabe des Ball-Termins in der
Freien Presse schon überrascht hat.
Sei es nun, wie es sei: der nächste
Theaterball von Förderverein und
Theater findet im neuen Jahr, am
25. Januar 2014, statt.
Tue Gutes und
rede nicht immer darüber
Was konnte der Förderverein noch
fürs Theater tun? Da gab es im
schneereichen Winter die schnelle
Entscheidung für die rund 3000
Euro teure Schneefräse für Hausmeister Werner Dietzsch und damit ein besseres und sicheres Gehen auf dem Theatervorplatz (was
auch den Zeitungen einen Beitrag
wert war); da wurden die Treppen
zum unteren Foyer mit Teppichen
ausgelegt und mit güldenen Stangen befestigt, was mit rund 3000
Euro zu Buche schlug; da wurden
rund 1000 Euro für einen Computerarbeitsplatz für die Ausstatter des
Hauses benötigt, und all das geschah in Umkehrung eines bekannten Spruches: Wir haben das Gute
getan, ohne groß oder gar öffentlich darüber zu reden.
10
Bilanz kann sich sehen lassen
Broschüre:
Entdecke das Vogtlandtheater
Der Förderverein finanzierte die TShirts der Kulissenspione, Buttons
und Getränke für die Teilnehmer der
diesjährigen Aktion Schüler machen
Theater, und Julia Groß hat dies den
jungen Leuten zur Eröffnungsveranstaltung verkündet. Etwas später
wurde eine wunderbare Broschüre
für alle Kinder vorgestellt, die jedes Kind bekommen soll, das das
Theater besucht. Der Titel Entdecke
das Vogtlandtheater. Wer sich das
bunte Heft mit seinen 24 Seiten
anschaut, wird hell begeistert sein.
Witzig, abwechslungsreich und originell wird das Theater Kindern nahegebracht, wird die Lust geweckt,
ins Theater zu gehen. Das ist schon
immer auch die erklärte Absicht des
Fördervereins, junge Leute fürs Theater zu begeistern. Deshalb haben
wir die Broschüre mit rund 2000
Euro unterstützt.
Wer wird das
250. Mitglied im Verein?
Unsere Mitgliederzahl wächst stetig.
Herr Hans-Jürgen Groß aus Pegnitz
in Franken ist unser jüngstes Mitglied, angesprochen von unserem
Ehrenpräsidenten Eberhard Eisel,
der heute nicht dabei sein kann,
weil er mit seiner Frau auf Reisen
ist. Mit dem heutigen Datum hat der
Plauener Theaterförderverein
241 Mitglieder.
So bleibt die spannende Frage:
Wer wird das 250. Mitglied im
Plauener Theaterförderverein?
Die ehrenamtliche Arbeit des Vorstandes war kontinuierlich und konstruktiv. Dank für ihren unermüdlichen
Einsatz gilt unserer Schriftführerin,
Frau Renate Rudert, dem Schatzmeister Klaus Hlawatsch, und Herrn
Grimm als Stellvertreter. Die drei
Beisitzer im Vorstand, Frau Schlee,
Herr Prof. Waldmann und Herr Dr.
Müller stehen dem in nichts nach.
Genannt werden soll auch der Ehrenpräsident des Vereins, Herr Eberhard Eisel, der uns in all unseren Bemühungen tatkräftig unterstützt und
es sich nicht nehmen lässt, stets bei
den Vorstandssitzungen dabei zu
sein.
Dank an Prof. Waldmann
und Dr. Müller
Auf eigenen Wunsch stellen sich
die Beisitzer Prof. Dr. Waldmann
und Dr. Müller nicht mehr zur Wahl.
Beide gehören seit vielen Jahren
zum Vorstand des Vereins. Sie haben aktiv daran mitgearbeitet, dass
der Theaterförderverein eine erfolgreiche Entwicklung nehmen konnte.
Ihr Rat und ihre Hinweise waren
substantiell. Es wird nicht leicht werden, die Vorstandsarbeit von Herrn
Waldmann und Herrn Müller kontinuierlich fortzusetzen. An dieser
Stelle ist beiden Herren sehr zu
danken.
Ich darf Ihnen heute schon sagen,
dass Prof. Waldmann und Dr. Müller zur Kreistagssitzung am 13. Juni
in der Plauener Festhalle noch eine
besondere, auch öffentliche
Würdigung ihrer jahrelangen
erfolgreichen ehrenamtlichen
Tätigkeit erfahren werden. Dies gilt
auch für Frau Dr. Zaumseil, die dem
Verein durch ihr jahrelanges Ehrenamt als Beisitzerin im Verein gedient
hat. Sie ist bereits zur letzten Wahl
ausgeschieden und wird am 13.
Juni zum Kreistag ebenfalls geehrt
werden.
Schatzmeister des Vereins
erhält Ehrenmitgliedschaft
Mit Herrn Klaus Hlawatsch scheidet
der Schatzmeister des Vereins aus
dem Vorstand aus. Es wäre nicht
der strategisch denkende Klaus Hlawatsch, wenn er nicht seit langem
diesen seinen Schritt wohl überlegt
und vorbereitet hätte. Mit der frühzeitigen Kooptierung von Herrn Brand
in den Vorstand bereitete Herr Hlawatsch sein Ausscheiden vor. Herr
Brand stellt sich heute der Wahl für
den Vorstand, und dies ermöglicht,
wenn er das Vertrauen erhält, eine
kontinuierliche Fortsetzung der Arbeit des bisherigen Schatzmeisters.
Mit Klaus Hlawatsch verliert der
Verein eine die Vereinsarbeit über
die vielen Jahre prägende Persönlichkeit. Unbestechlich, stets korrekt,
hatte er immer das Wohl des Theaters im Sinn. Nicht als wohlfeile Floskel, sondern konkret, auf Heller und
Pfennig, wenn es darum ging zu
entscheiden, wofür wir unsere nicht
unbeträchtlichen Mittel verwenden.
Dafür danken wir ihm sehr. Wir danken ihm auch, dass er als Mitglied
Der ausscheidende Schatz
meister des Vereins, Klaus
Hlawatsch, wurde (mit Ehr
zum Ehrenmitglied ernan
enurkunde)
nt. Blumen gab es vom Vo
rsitzenden.
des Vorstandes der Hans und Edith
Löwel Stiftung - Vogtlandtheater
Plauen uns weiter zur Seite stehen
wird. Ist doch die Gründung unserer eigenen Stiftung, wiederum eine
über Jahre verfolgte, strategische
Meisterleistung, ganz eng mit Klaus
Hlawatsch verbunden, ist sie in besonderem Maße sein Verdienst.
Aus all diesen Gründen hat der Vorstand des Vereins in Abwesenheit
seines Schatzmeisters beschlossen,
Herrn Klaus Hlawatsch
die Ehrenmitgliedschaft
des Vereins zu verleihen. Wer,
wenn nicht er hätte das verdient. Da
ich ihn aber kenne und auch weiß,
dass er solcherart Würdigung eher
skeptisch gegenübersteht, komme
ich nicht umhin, ihn zu fragen, ob er
diese Ehrung annimmt…
Dann kann ich ihm auch die Urkunde überreichen.
„Bleiben Sie
dem Förderverein treu“
Meine Damen und Herren, liebe
Vereinsmitglieder, verehrte Gäste,
freuen wir uns auf die neue Spielzeit, die diesmal unter dem Motto
„fremd-körper“ steht. Dies sei, wie
es der Intendant verriet, ich zitiere,
„ein Wortspiel um die Schwerpunktstücke“. Als da wären, natürlich in
einer Auswahl: am 5. Oktober eine
Ballett-Premiere, wieder mit Musik
vom Philharmonischen Orchester;
der 2. November wartet mit einer
echten Sensation auf: dann hat das
Marx-Musical Premiere, das in Zusammenarbeit mit dem Prinzen Tobias Künzel entsteht; bis zum 1. Februar müssen wir warten, ehe sich der
Vorhang zur Faust I-Inszenierung von
Matthias Thieme heben wird.
Im Musiktheater, das hat Herr May
öffentlich den Plauenern versprochen, wird es wieder mehr sogenannte A-Premieren im Vogtlandtheater geben; so am 12. April mit
Carmen und dann, am 10. Mai,
kommt die Oper um Jud Süß auf die
Plauener Bühne.
Und schließlich, am 28. Juni 2014,
erwartet uns die nächste Freilichtaufführung im Plauener Parktheater.
Das Musical Sugar, bekannt vom
Film Manche mögen’s heiß von Billy
Wilder, wird dann gespielt werden.
Es gibt also eine Menge, worauf wir
uns freuen können und Vieles habe
ich noch gar nicht erwähnt.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit zu danken und lege Ihnen
ans Herz:
Bleiben Sie dem Förderverein treu
und Ihrem Vogtlandtheater!
Bilanz kann sich sehen lassen
11
Lutz Behrens
VollES hauS,
krönEndEr aBSchluSS, klEinEr auSBlick
Großartiges, achtes Sinfoniekonzert und ein Blick nach vorn
EinBlickE
inS tanzthEatEr
Matthias Frank meldet
sich im Leserbrief zu Wort
„Mit der letzten Vorstellung vom Ballettabend
Der Nussknacker zog das Ballettensemble viele
Besucher ins Vogtlandtheater. Vor ausverkauftem Haus, wo erfreulicherweise viele Eltern mit
Kindern vertreten waren, bot man einen kurzweiligen Theaterabend, der am Ende durch regen Applaus die Arbeit der Tänzer und Musiker
honorierte.
12
Volles Haus, krönender Abschluss,
kleiner Ausblick
Einblicke ins Tanztheater
Fast 1000 Konzertanrechte
im Jahr 1959
Ein Blick zurück lässt staunen. So
lässt sich in den Annalen des Plauener Theaters nachlesen, dass bereits
1954 (!) der Doppel-Konzertring eingeführt werden musste. Und 1959
musste die Besucherabteilung Konzertanrechte von fast 1000 Plauenerinnen und Plauenern bewältigen. Und noch in der Festschrift zum
110-jährigen Bestehen des Vogtlandtheaters Plauen schreibt Solocellist Nicolaus Köhler in einem Beitrag
über die Musiktraditionen in Plauen:
„Zu den nahezu ausabonnierten 8
Sinfoniekonzerten pro Spielzeit (je-
So motiviert hoffte man auch am folgenden
Tag bei der Veranstaltungsreihe „Tanz +“ auf
angemessene Besucherzahlen. Leider sollte
sich die Hoffnung nicht erfüllen. Obwohl im
laufe der Jahre das Interesse an dieser Reihe
gestiegenen war, kam es am 25. Februar zum
Einbruch. So standen den sechs Besuchern acht
Mitarbeiter des Theaters incl. Technik/Kasse/
Einlass gegenüber. Die Gründe für diesen Rückgang lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt sicher
nicht analysieren. Dennoch hoffe ich, dass die
ungünstige Darstellung des Termins (im Faltplan unter Dienstag statt Montag) und nicht
der erhöhte Eintrittspreis eine ausschlaggebende Rolle gespielt haben.
Nachdem man sich im kleinen Kreis zusammengefunden hatte, erfuhr man von Ballettmeister
Thomas Hartmann die Änderung vom Thema
des Abends auf Tanz und Bühnenbild statt wie
angekündigt Gefilmter Tanz. Aus diesem Grund
wurde der aus Österreich stammende Bühnen-
des findet 2 mal statt) kamen seit
Spielzeitbeginn 1991/92 … noch
eine Reihe von Sonntagsmatineen,
Sonderkonzerten, Konzerten im Hof
des Theaters, Kammermusikabende
und auswärtige Gastspiele dazu.“
Seit Amtsantritt von Lutz de Veer,
des Generalmusikdirektors, bemüht
auch dieser sich erkennbar und mit
zunehmendem Erfolg, ein attraktives
Konzertangebot zu konzipieren und
zu offerieren. Leitlinien sind sichtbar;
eine thematische Ausrichtung des
Programms versucht, Musik zu bündeln, reizvolle Kombinationen zu
ermöglichen.
Neue Spielzeit:
Klänge in vielen Variationen
darf und als Gast Alexander Mayer
dirigieren wird).
Nehmen wir die Konzert, es sind
erfreulicherweise wieder acht, die
uns in der neuen Spielzeit erwarten. Diesmal heißt das die Konzerte
verbindende Motto: Klänge. Dabei
reicht die Spannbreite von einem heroischen „Klangepos“ (mit dem Vorspiel zu Wagners Die Meistersinger
von Nürnberg und der Siebten von
Bruckner) über anheimelnde und
damit „Vertraute Klänge“ (die mit
Beethovens Erster, einem Trompetenkonzert von Haydn und der Serenade Nr. 1 von Brahms aufwarten)
bis zu „Nordischen Klangwelten“
(wo Sibelius 1. Sinfonie nicht fehlen
bildner Hannes Hartmann eingeladen. Dieser
arbeitete bereits mehrfach mit Choreografen
Torsten Händler, der ebenfalls als Gast anwesend war. Aktuelle Arbeit der beiden ist das
Tanzstück „Tristan/Isolde“.
im Vorfeld wenig Gedanken zum Bühnenbild,
was oft nach dessen Planung zu neuen choreografischen Ideen führt. Andererseits kann es
aber auch passieren, dass kurzfristige tänzerische Änderungswünsche mit dem bereits fertigen Bühnenbild nicht kompatibel sind.
Im neuen Jahr (Februarkonzert) sind
es dann „Himmlische Klänge“, die
erschallen: mit der Jupiter-Sinfonie
von Mozart und Mendelssohns 2.
Sinfonie, der Sinfoniekantate für Soli,
Chor und Orchester. Als Solisten treten Sarah Tuleweit, Sopran, Chrissa
Maliamani, Sopran, und Raphael
Wittmer, Tenor, auf. „Heimatklänge“ lassen Lokales erwarten, zumindest Regionales oder immerhin
Nationales; mitnichten. Heimatlich
wird es schon, aber es ist die fremde Heimat, die uns nahegebracht
wird: mit einem Concert Românesc
von György Ligeti, einem Violinkonzert von Dvorák und einer Suite von
Bela Bartok. Tobias Engeli dirigiert.
In dem folgendem Gespräch wurde deutlich,
dass in der heutigen Zeit beim Bühnenbild Minimalismus und nicht mehr Opulenz und Detailtreue im Vordergrund stehen. Gern würde
Hannes Hartmann in der opulenten Richtung
arbeiten und somit für jeden Akt und jedem
Ortswechsel ein neues Bühnenbild schaffen.
Voraussetzung hierfür wäre jedoch die Bereitstellung der notwendigen Gelder. Aber auch die
Befindlichkeiten des Publikums sind zu beachten. So liegt der Trend beim zügigen Szenenwechsel und man verzichtet dabei bewusst auf
große Umbaupausen und Zwischenmusik.
Auf die Zusammenarbeit angesprochen wurde
deutlich, dass sich beide Parteien gegenseitig
inspirieren lassen. So macht sich der Ballettchef
Zwischenzeitlich kam Bewegung in die Gesprächsrunde. Herr Hartmann wurde gebeten,
aus zwei Stühlen ein Bühnenbild zu schaffen,
welches anschließend durch Thomas Hartmann
mit musikalischer Unterstützung durch Carl
Philipp Fromherz in einer tänzerischen Improvisation zum Leben erweckt wurde.
Mit neuen Einblicken in die Arbeit hinter den
Kulissen endete die Veranstaltung nach einer
weiteren Improvisation mit der Hoffnung auf
mehr Zuschauerinteresse zur nächsten Veranstaltung des Balletts.“
^
Wer in den letzten Jahren den Besuch der beiden Sinfoniekonzerte in
Plauen jeweils am Donnerstag und
Freitag verfolgt hat, musste einige
Male feststellen, dass die Anzahl
der Musiker auf der Bühne größer
war als die der Besucher im Haus.
Lücken klafften im Parkett, spärlich
besetzt die Ränge. Das war bei weitem nicht immer der Fall, aber leider
immer öfter. Dabei kann den Zuständigen des Theaters Plauen-Zwickau
nicht abgesprochen werden, dass
sie intensiv darüber nachdachten,
wie diese unbefriedigende Situation
geändert werden könnte. Ein Allheilmittel gibt es dafür nicht. Es ist da
etwas geschehen, das so nicht vorherzusehen war.
Richard-Strauß-Festwoche 1927
Generalmusikdirektor Lutz de Veer
ist dann wieder (und war es beim
ersten, zweiten, vierten Konzert)
der Dirigent, wenn in einem „Klangrausch“ der 150. Geburtstag von
Richard Strauß gewürdigt werden
soll. Richard Strauß, das ist ein Komponist, der in Plauen schon immer
sehr verehrt wurde; so dirigierte er
1927 eigene Werke im Rahmen
einer Richard-Strauß-Festwoche am
Stadttheater. Im 6. Sinfoniekonzert
werden von Strauß das Hornkonzert, Salomes Tanz und die Rosenkavalier-Suite zu hören sein; dazu
Humperdincks Ouvertüre zu Hänsel
und Gretel und Richard Wagners
Sigfried-Idyll.
Dann kommt mit Berlioz‘ Symphonie
Fantastique im Zentrum „Französische Klangmalerei“ zu ihrem Recht
und zum Schluss der Konzertsaison
stehen
„Klangverwandtschaften“
(mit Schumanns Konzert für Violine
und Orchester, eine Ouvertüre von
Louis Spohr und der 1. Sinfonie von
Norbert Burgmüller.
Zusammenlegung beschert
volles Haus
Als Neuerung der kommenden
Spielzeit (2013/14) überrascht die
Theaterleitung den Konzertbesuchern mit der Reduzierung auf nur
einen Konzertabend (wie es in
Zwickau bereits Usus ist), den Freitag. So wird eine seit fast 60 Jahre
dauernde Tradition in Plauen, der
Doppel-Konzertring, nach langen
Überlegungen liquidiert, und es ist
gut so. Das zeigte sich bereits zum
letzten Konzert der Saison, das an
einem Donnerstag (6. Juni 2013) geboten wurde und – man höre und
staune – ein volles Haus bescherte.
Das lag zum einen an der notwendig gewordenen Terminierung auf
nur einen Tag (da der Freitag durch
die Generalprobe für die Csardasfürstin blockiert wird), zum anderen
jedoch auch am Angebot.
Volles Haus,
krönender Abschluss,
kleiner Ausblick
13
ital
„Aber als das größte Kap
stets
dieses Theaters habe ich
auener
die sichtbare Liebe der Pl
den
zu ihrem Theater empfun
Stolz,
und ihren berechtigten
pel in
einen solchen Musentem
nnen,
der Stadt ihr eigen zu ne
sie ihn
unabhängig davon, ob
en.“
oft oder gar nicht besuch
Klaus Krampe,
endant
er Oberspielleiter und Int
uen
Pla
ehemaliger
Pathetisches von Richard Wagner
Da gab es zum Auftakt, wie es sich
gehört, eine Ouvertüre. Und was
für eine! Wagner Ouvertüre zu „Rienzi“. Richard Wagner schreibt das
Textbuch 1838, als 25-Jähriger. Da
hat er eine jahrelange Suche nach
einer beruflichen Existenz noch lange nicht hinter sich. 1833 begannen
Wagners Wanderjahre. Er versucht
sich als Kapellmeister in Würzburg
und Magdeburg (1834). 1837 bekleidet er dieses Amt in Königsberg,
von dort zieht er weiter nach Riga.
Dann, 1839, treffen wir ihn in Paris,
der Text zu „Rienzi“ ist fertig. In Paris, der Hauptstadt der Künste und
revolutionären Ideen im damaligen
Europa, entsteht die Komposition.
„Rienzi“ soll, so ein Bonmot Hans
von Bülows, „Meyerbeers beste
Oper“ sein. Noch ganz im Stil der
französischen Grand Opéra konzipiert, verschafft die spätere glanzvolle Uraufführung dieser Oper
Wagner in Dresden die Stelle eines
sächsischen Hofkapellmeisters und
führt fürs erste in ruhigeres Fahrwasser, nach schmerzlich entbehrungsreichen Jahren vor allem in Paris.
Dort fand Wagner für seine Oper
keine Bühne. Erst am 20. Oktober
1842 findet an der Dresdner Hofoper die Uraufführung statt. Die
Originalpartitur der Oper „Rienzi,
der letzte der Tribunen“, so lässt es
14
Volles Haus,
krönender Abschluss,
kleiner Ausblick
sich im Programmheft nachlesen,
schenkte die Wagner-Familie am
20. April 1939 Adolf Hitler zu dessen 50. Geburtstag.
Die Ouvertüre sei, so die Einführung, inflationär verwendet worden,
so zum Beispiel als Hintergrundmusik bei Spiegel-TV. Das tut nach
meinem Dafürhalten der Musik
keinen Abbruch. Die Musikerinnen
und Musiker des Philharmonischen
Orchesters am Theater Plauen-Zwickau spielten engagiert, frisch und
straften Robert Schumann keine Lügen, der über die Ouvertüre gesagt
hatte, „dass es sich hier um eine ungewöhnliche Erscheinung handle“.
Das Ventilhorn:
eine musikalische Revolution
In der Zeit, in der Deutschland von
den Wirren der bürgerlichen Revolution von 1848/49 heimgesucht
wurde (und ein Richard Wagner in
Dresden auf die Barrikade ging und
steckbrieflich gesucht wurde), fand
eine musikalische Revolution statt,
die naturgemäß weniger beachtet
wurde. Das Ventilhorn hielt Einzug in
die Orchester. Bis dahin dominierte
das Waldhorn die Szene, das jedoch nur über einen beschränkten
Tonvorrat verfügte. Mit Hilfe der
Stopftechnik war es mit dem traditionellen Waldhorn möglich, mehr
oder weniger behelfsmäßig Töne
auch außerhalb der Naturton-Skala
hervorzubringen.
Es war die Dresdner Hofkapelle, die
1837 den Hornvirtuosen Joseph-Ru-
dolph Lewy in ihre Reihen aufnahm.
Er stand dem chromatischen Ventilhorn aufgeschossen gegenüber und
setzte es auch ein. Damit bekam
die sächsische Hofkapelle eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der neuen Horntechnik.
Wir hörten im achten Sinfoniekonzert vor der Pause Robert Schumanns Konzertstück F-Dur op. 86 für
vier Hörner und Orchester. Gespielt
von vier gestandenen Solisten: Ioan
Ratiu, Nicolas Dosa, Maria Teiwes
und Remus Cozma.
Als revolutionär kann auch das
1849 von Schumann komponierte
Konzertstück für vier Ventilhörner bezeichnet werden. Nutzte der Komponist doch den neuen Ventilmechanismus und stellte die vier Hörner
als Solistengruppe dem Orchester
gegenüber; eine hohe Herausforderung für Hornisten.
Wer weit vorn im Parkett saß, konnte
aus nächster Nähe auch die Tücken
des Ventilhorns in Augenschein nehmen. Da war ein Drehen und Wenden, Pusten und Schlenkern, wenn
es darum ging, das blitzende Horn
vom unvermeidlichen Speichel zu
befreien. Alles geschah mit großer
Souveränität, bis hin zum raschen
Wiederhineinschieben der diversen
Hornbestandteile, die mit knapper
Handbewegung „getrocknet“ worden waren. Die vier Solisten wurden begeistert beklatscht und gaben eine kurzweilig anzuhörende
Zugabe.
„Lieben Sie Brahms?“
Es mag die Liebe zur Musik von
Johannes Brahms die verschiedensten Gründe haben; einigen von uns
wird sie vor vielen Jahren über den
damals sehr beeindruckenden Film
„Lieben Sie Brahms? “ (Originaltitel:
Goodbye Again) des Regisseurs
Anatole Litvak nahegebracht worden sein. Der Film aus dem Jahr
1961 orientierte sich an dem Roman „Lieben Sie Brahms ...“ (Originaltitel: Aimez-vous Brahms ...) von
Françoise Sagan.
Die Hauptrollen spielten Ingrid Bergman (Paula) und Yves Montand
(Roger). Paula verliebt sich in den
15 Jahre jüngeren Philip (Anthony
Perkins), um dann jedoch zu Roger
zurückzukehren. Der Film wurde in
der DDR gezeigt; auch das Buch
von Françoise Sagan gab es als Paperback.
Das musikalische Hauptmotiv des
Filmes ist der Symphonie Nr. 3 von
Johannes Brahms, dem dritten Satz
Poco allegretto entlehnt. Auch die
Melodie des Filmliedes „Good bye
again“ rührt daher. Die Musik, die
erklingt, als Paula im Konzertsaal
der ersten Begegnung mit Roger
nachsinnt, stammt aus der Symphonie Nr. 1, dem Allegro non troppo
des Finalsatzes.
So war es auch aus sehr nostalgischen Gründen eine besondere
Freude, in Plauen wieder einmal die
Dritte von Brahms hören zu können.
Gemeinsam mit einem begeisterten
Publikum, das andächtig lauschte
und das famos aufspielende Orchester mit viel Beifall bedachte.
Und gerade der dritte Satz war mit
ganz besonders eindringlicher Wirkung intoniert worden...
Konzertzimmer wird erweitert
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass
das Zusammenlegen der beiden
Plauener Sinfoniekonzerte auf den
Freitag noch eine weitere Konsequenz nach sich zieht. Darüber informierte vor dem Konzert der Generalintendant des Hauses, Roland
May. Er bat um Verständnis für diese
Entscheidung, die anfänglich auch
noch zu gewissen Irritationen führen
könne. So war es leider auch, und
ausgerechnet neben mir musste das
Ehepaar Langhammer Platz nehmen, weil auf den Plätzen, für die
sie seit langem gekauften Karten besaßen, andere Konzertgäste saßen,
die auch nicht wichen. Eine Intervention an der Abendkasse brachte nur
den Erfolg, dass Langhammers auf
der zweiten Reihe zwei neue Plätze
bekamen. Geschuldet war dieser
Umstand auch der an sich erfreulichen Tatsache, dass das Haus fast
bis auf den letzten Platz ausverkauft
war.
Da nun abzusehen ist, dass in Zukunft das Plauener Konzertpublikum
auch auf den vorderen Parkettplätzen Platz nehmen muss, versprach
Intendant Roland May, dass das
Orchester auf der Bühne weiter
nach hinten rücken werde. Was
aber bedeute, das in den Neunzigerjahren vom Plauener Theaterförderverein finanzierte Konzertzimmer
(das sind die klassisch gehaltenen
Holzwände, die das Orchester gegen die Seiten der Bühne abschirmen) verlängern zu müssen. Diese
Investition, immerhin rund 12 000
Euro teuer, werde, so der Intendant
vor dem Publikum, dankenswerterweise wieder vom Theaterförderverein übernommen. Was von den
Konzertbesuchern mit bescheidenem Beifall quittiert wurde.
Volles Haus,
krönender Abschluss,
kleiner Ausblick
15
Günter Lienemann und Julia Groß
zwEi PuBlikumSliEBlingE
gEBEn auSkunft
Im April am Stammtisch zu Gast:
Ute Menzel und Dieter Maas
Es war ein unterhaltsamer Abend mit zwei liebenswerten Gästen, die das Plauener
– und inzwischen auch das Zwickauer – Theaterpublikum seit Jahren begeistern. Immerhin stehen Ute
Menzel seit 1986 und Dieter Maas
seit 1977 auf der Plauener Bühne.
Man sieht sie jedoch nicht nur im
Theater, sondern begegnet ihnen
auch im Alltag. Am Stammtisch
plauderte „unser“ Plauener Schauspielerehepaar offen und humorvoll
über ihren Weg ans Theater und ihr
Leben mit demselben.
Ute Menzel, in Thüringen geboren
und aufgewachsen, studierte an
der Theaterhochschule in Leipzig
und sammelte im Studio am Theater
16
Zwei Publikumslieblinge
geben Auskunft
Magdeburg erste Bühnenerfahrungen. Bei Regisseur
Lutz Günter war sie zum
Arbeits-Vorsprechen eingeladen und ihr Partner dabei
war Dieter Maas.
Eine Begegnung, die wohl
bleibenden Eindruck hinterließ ...
Geboren in Anklam erlernte Dieter Maas zunächst
einen „richtigen“ Beruf in
der zur damaligen Zeit
häufigen Kombination Abitur mit Berufsausbildung.
Möglicherweise
väterlicherseits „vorbelastet“
– der Vater war Schmied – wurde
Dieter Maas Waagenbauschlosser. Sein handwerkliches Geschick
sollte später dem Plauener Theater
zugutekommen, stand er doch beim
Umbau des Theaters 1980/81 den
Handwerkern tatkräftig zur Seite.
Seine Liebe zu praktischer Tätigkeit
nimmt in Schiffsmodellen Gestalt
an, die in seiner Freizeit entstehen.
Zusammen mit der Leidenschaft,
alte Modellfahrzeuge zu sammeln,
stoßen - wie beide schmunzelnd bemerkten - die räumlichen Möglichkeiten im Hause Menzel/Maas an
ihre Grenzen.
So wie Ute Menzel studierte auch
Dieter Maas an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig. Erste
Bühnenerfahrungen sammelte er im
Studio des Theaters in Karl-MarxStadt. Zusammen mit Axel Dietrich,
der die Position des Oberspielleiters
übernahm, ging Dieter Maas nach
Plauen und debütierte hier in der
Rolle des Postmeisters im „Revisor“.
Beide wissen, dass Handwerkskunst
mit Händen Fassbares, Bleibendes
schafft, Theater jedoch immer den
Augenblick lebt. Deshalb ist es ihnen so wichtig, mit ihrer Kunst das
Publikum auch wirklich zu erreichen, die Zuschauer gut zu unterhalten und ein Theater erlebbar zu
machen, das Herz, Verstand und
Seele anspricht. So gibt es immer
wieder auch die ganz besonderen
Inszenierungen, die sowohl dem Publikum, als auch den Darstellern im
Herzen und im Gedächtnis bleiben:
Stücke wie „Amadeus“, „Der Name
der Rose“ (in der Pauluskirche), „Jedermann“ (in der Lutherkirche), „Ein
seltsames Paar“, ,, Mutter Courage“,
,,Das Ballhaus“, ,,Ein Schaf fürs Leben“ oder ,,Wie im Himmel“. Dieter
Maas sind vor allem auch Inszenierungen von Klaus Krampe in bester
Erinnerung geblieben.
Fragt man nach der Anzahl der Rollen, die unsere beiden Gäste bisher
auf die Bühne verkörperten, so steht
eine dreistellige Zahl im Raum. Es ist
schon bemerkenswert, was im Laufe eines Schauspielerlebens alles in
den Kopf hinein muss. „Es bestehe
aber kaum die Gefahr, dass ein
Text mal in einem anderen Stück
landet, weil Texte an Handlungen
gebunden sind.“, so Dieter Maas.
Schleicht sich aber bereits am Anfang ein kleiner Versprecher ein, ist
es schwer, diesen wieder loszuwer-
den, was uns der Schauspieler mit
einer lustigen Anekdote bewies.
Nicht immer tritt der Nachwuchs in
die Fußstapfen der Eltern, so auch
bei Ute Menzel und Dieter Maas.
Obwohl sich ihr Sohn nicht für den
Schauspielerberuf entschieden hat,
ist er den Eltern ein willkommener
Zuhörer, Zuschauer und Kritiker, der
sich auch für die Arbeit anderer
Sparten interessiert.
Die Zeit außerhalb des Theaters ist
für beide rar: Texte müssen gelernt,
Proben und Vorstellungen vor- und
nachbereitet werden. Außerdem engagiert sich Ute Menzel seit vielen
Jahren ehrenamtlich im Deutschen
Kinderschutzbund Plauen. Sie betreut dort die Kindertheatergruppe
„Alles Theater“, schreibt für sie eigene Stücke und organisiert Auftritte.
Die Theatergruppe gibt Kindern und
Jugendlichen die Möglichkeit unter
professioneller Leitung erste Erfahrungen ,,auf den Brettern, die die Welt
bedeuten“ zu sammeln, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und zu vertiefen. Immer an ihrer Seite ist Dieter
Maas, der z. B. Requisiten bastelt
oder auch mal Transporte fährt. Mit
Stolz blickt Ute Menzel auch auf
diejenigen, die der Gruppe bereits
„entwachsen“ sind. Einige stehen
nun selbst als Schauspieler auf der
Bühne oder arbeiten hinter den Kulissen. Eines ist bei allen ehemaligen
Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft
geblieben: die Liebe zum Theater.
Nicht alles kann berichtet werden, was im Verlauf eines solchen
Abends mit einer Fülle angeregter Gespräche „auf den
Tisch“ kam. Erwähnt werden muss jedoch unbedingt
ein Stück, welches seit Jahren auf der kleinen Bühne
von Ute Menzel im „Alleingang“ geboten wird:
„Männer und andere Irrtümer“. Sage und schreibe
167 Aufführungen erlebte
dieses Stück. Für alle, die
es vor längerer Zeit gesehen haben, lohnt sich ein
erneuter Besuch, um Ute
Menzels „Weiterentwicklungen“ zu genießen.
In der Stammtischrunde kam auch
erneut die Würdigung für Dieter
Maas zur Sprache. Er erhielt im
Dezember den Theaterpreis des
Fördervereins als Anerkennung für
großartige schauspielerische Leistungen, mit denen er sein Publikum seit
vielen Jahren erfreut. Dabei muss
insbesondere seine wohlklingende
Stimme erwähnt werden: eine Bühnenstimme, die man manch jugendlichem Schauspieler nur wünschen
kann.
Während der Stammtischtreffen soll
auch jedes Mal über eine Inszenierung gesprochen werden, um Meinungen und Kritiken auszutauschen.
Erinnert sei an das Gespräch mit
Matthias Thieme in der Reihe „Der
Förderverein lädt ein“, bei dem der
„Carlos“ eine nicht unwichtige Rolle
spielte. In der Diskussion am Stamm-
tisch kam aus zeitlichen Gründen
die Carlos-Diskussion leider zu kurz.
Zu bemerken ist allerdings, dass
so manche – zum Teil auch vorgefasste – Meinung zu diesem Stück
ins Wanken geriet und sich immer
mehr Besucher mit dieser Inszenierung ausgesöhnt haben.
Ungeachtet dessen bleiben am
Stammtisch auch weiterhin Meinungen im Bereich von zustimmend bis
ablehnend Gegenstand der regelmäßigen Treffen, zu denen nicht nur
die „Stammtischler“, sondern auch
interessierte Theaterfreunde und natürlich Vereinsmitglieder herzlich eingeladen sind.
Zwei Publikumslieblinge
geben Auskunft
17
Lutz Behrens
ErfolgrEich gEgEn dEn Strich gEBürStEt
Märchen für Erwachsene erlebt begeisterte Premiere: Die Csárdásfürstin
Da kam keiner zu kurz. Wer prächtige Fantasieuniformen, geschwungene Revuetreppen, schöne Frauen
und schneidige Rittmeister liebt, kam
auf seine Kosten. Wer hingegen
gezeigt bekommen will, dass wir
es (nur) mit Theater zu tun haben,
wurde mit einem Umbau auf offener Bühne in die Realität zurückgeholt und mit manch hübschem Ironieseitenhieb belohnt. Rauschende
Ballszenen wechselten mit Bildern,
in denen die Zeit angehalten wurde
und die Akteure in einem Standbild
erstarrten. Zeit-und Ortsangaben,
die eingeblendet werden, verfremdeten zusätzlich und strafften die
Handlung. Diese intelligente Mischung, die der Operettenseligkeit
huldigte und zudem modernen Sehgewohnheiten entsprach, machte
die Premiere der Kálmán-Operette
„Die Csárdásfürstin“ zu einem lang
und heftig beklatschtem Erfolg. Der
stimmige Dreiklang aus Kitsch, Kunst
und kunterbunten Klischees, gab
Regisseur Tim Heilmann recht. Man
müsse den Operettenstoff ernst nehmen, als sei es Hamlet, hatte er im
Interview erklärt. Das „Märchen für
Erwachsene“, wie Heilmann die
Operette sieht, ließ selbst die eher
skeptischen
Operettenbesucher
milde gestimmt und heiter „Jai Mamam“ summend zur Straßenbahn
eilen.
18
Erfolgreich gegen
den Strich gebürstet
Die Damen und Herren des Opernchores gaben dem Ganzen den
Stil, die Leichtigkeit und den Glanz,
den eine Operette braucht: großes
Kompliment! Bereichernd und ein
Gewinn war auch der stilvolle Einsatz von Tänzerinnen und Tänzern
unseres Balletts. Und nicht zuletzt
sorgte der Auftritt einer kleinen Ka-
Aus Kulmbach erreicht uns folgender
Leserbrief von Herrn Günter Heckl
Sehr geehrter Herr Dr. Behrens,
Neben diesen zum Erfolg führenden konzeptionellen Überlegungen
machten vor allem die Akteure den
Abend zu einem Erlebnis. Allen voran Nathalie Senf als stimmgewaltige Csárdásfürstin. Ihr kaum
nach stand Bernhard Hirtreiter
als Edwin, der zudem mit erfreulicherweise nur angedeutetem dialektalem Einschlag Atmosphärisches beitrug. Hinrich Horn (Feri
basci) und Chrissa Maliamani
(Anastasia) überzeugten sowohl
stimmlich als auch mit ihrer Bühnenpräsenz. Da hatte es Raphael Wittmer (Graf Boni)
nicht leicht.
Ideal besetzt das „anachronistische Fürstenpaar“: Judith
Schubert als Fürstin Anhilte,
die zudem eine leicht anrüchige Vergangenheit locker
verdrängt hatte, und Fürst Leopold Maria (Karsten Schröter);
beide mussten wahrlich nur
proper dastehen, um k.u.k.-Herrlichkeit zu personifizieren. Nicht
zu vergessen Manja Ilgen, die als
Kunstfigur Miksa für die nötige Prise
Rätselhaftigkeit sorgte.
lESErBriEf
pelle, bestehend
aus zwei Geigern
und einem Kontrabassisten, für das nötige Flair. Das
Philharmonische Orchester des Theaters Plauen-Zwickau unter Tobias
Engeli spielte frisch auf und verlieh
selbst leicht angestaubten Operettenmelodien frischen Glanz.
Kurzum: das war ein Erfolg, der sich
sehen und hören lassen konnte. Das
Haus war zur Premiere sehr gut besetzt. Dies wäre auch den folgenden Aufführungen zu wünschen.
ich habe gerade Ihre Zeitschrift vom Förderverein gelesen und möchte mal ein paar Gedanken in diesem
Zusammenhang loswerden.
Meine Frau und ich – wir kommen aus Kulmbach
– sind seit etwa einem Jahr begeisterte Theatergänger vornehmlich in Plauen, aber auch in Zwickau.
In der Zwischenzeit haben wir schon unsere Kinder
und deren Anhang ‚mitgeschleppt‘ und werden auch
in Zukunft noch Freunde einbinden. Natürlich ist die
Entfernung nicht ganz gering, aber kein Hindernis.
Ich muss sagen, wir sind sehr gern in Plauen. Für uns
sind Ihre Aufführungen immer ein Genuss. Zweimal
waren wir schon auf Premierenfeiern. Das war sehr
interessant und neu für uns, aber als Außenstehende
war ein Kontakt nicht möglich – schade, das Bedürfnis ist jedenfalls da.
Zu der finanziellen Situation kann ich nur an Verantwortliche appellieren. Ein Grund ist sicherlich, dass
ein Land ohne Theaterkultur verkommt. Man sollte
aber neben dem kulturellen auch den wirtschaftlichen
Aspekt sehen. Die Kaufleute sehen nur die gekauften
Eintrittskarten, aber wir als Beispiel haben schon einiges in Plauen umgesetzt. So gehen wir im Zuge eines
Theaterbesuches Essen, wir haben uns in diesem Jahr
auch schon zweimal eingekleidet und haben mehr
als einmal im Domero übernachtet. Es wäre doch
schön, wenn Theater und Stadt eine Symbiose bilden
würden, um mit neuen Ideen den Theater-Tourismus
zu fördern. Das bringt nicht nur dem Theater etwas,
sondern wie in unserem Beispiel auch der Stadt.
Das wollte ich mal als Aspekt einwerfen und wünsche
Ihnen noch viel Kraft bei der Arbeit. Ich freue mich
jedenfalls auf die neue Saison und auf Kontakt.
Günter Heckl
Erfolgreich gegen
den Strich gebürstet
Leserbrief
19
„EnSEmBlE iSt
daS hErz EinES
thEatErS“
Streitthema Stadttheater:
Diskussion mit Intendanten und
Kommunalpolitikern
In Oberhausen sprachen im Dezember 2012 Theaterleute, Politiker und
Künstler über die Krise des Stadttheaters, vor allem im Westen der
Republik. Es diskutierten Peter Carp
(Intendant in Oberhausen), Rainer
Häusler (Kämmerer in Leverkusen),
Sewan Latchinian (Intendant in
Senftenberg), Apostolos Tsalastras
(Kämmerer und Kulturdezernent (!)
in Oberhausen), Anja Dirks (Leiterin
des internationalen Festivals Theaterforum) und Schorsch Kamerun (Sänger, Autor, Regisseur).
Wir machen die Leser der Zeitung
des Theaterfördervereins mit einigen
prägnanten Aussagen dieses Gesprächs vertraut und eröffnen damit
unseren Lesern die Möglichkeit, Ihre
Gedanken zur Zukunft des Plauener
Vogtlandtheaters zu äußern, die wir
gern abdrucken. Machen Sie mit!
Peter Carp:
„Die Schwäche des deutschen Stadttheaters allerdings – so sehr es zu erhalten ist
– besteht jedoch darin, dass künstlerische
Inhalte sich immer mehr dem Apparat anpassen müssen und nicht umgekehrt. Darüber sollten wir tabufrei nachdenken. Natürlich brauchen wir Geld, aber wir brauchen
vielleicht die Strukturen nicht in ihrer jetzigen Form. Muss es einen Intendanten geben? Eine Dramaturgie? Eine Verwaltung?
Ein starres Abosystem? Die herkömmlichen
Produktionsstrukturen etc.?“
20
„Ensemble ist das
Herz eines Theaters“
Anja Dirks:
„In Holland ist jahrzehntelang die gesamte Theaterförderung nach den Bedürfnissen
der Künstler ausgerichtet worden… Dann
ist dort Folgendes passiert: den Künstlern
ist das Publikum verloren gegangen. Die
haben viel zu wenig über Vermittlung nachgedacht. Als ihnen dann das Geld brutal
zusammengestrichen wurde – auch mit dieser verachtenden Attitüde, dass Künstler ja
nur Parasiten seien –, mussten sie erleben,
dass niemand protestiert hat.“
„Kontinuierliche Institutionen wie so ein
Stadttheater sind wichtig, weil sie Verlässlichkeit bieten, letztlich Teil des Lebens der
Leute sind und dadurch eben auch nicht
so leicht aus dem selbigen wegzudenken
sind. Zudem ist es wahnsinnig schwer,
etwas wieder aufzubauen, was man erst
einmal geschlossen hat.“
Schorsch Kamerun:
„Ich glaube tatsächlich, dass unser Bildungsauftrag, wie man so schön sagt, und
auch die Subventionen dafür wichtig und
richtig sind. … Theater als Identitätspunkt
der Stadt erscheint wichtiger denn je.“
Sewan Latchinian:
„Ich bin der Meinung, dass es gar nicht
genug Theater geben kann. Insofern ist
Fusion ein allerletztes Mittel. Wir haben
in Senftenberg vor fünf Jahren etwas anderes getan. Wir sind aus den Strukturen
ausgestiegen – obwohl wir ein Stadttheater sind. Wir haben dem Kommunalen
Arbeitgeberverband Brandenburg klargemacht, dass wir durch die Abschlüsse im
öffentlichen Dienst 15 Kollegen entlassen
müssten, um die verbleibenden nach Tarif
bezahlen zu können. Da werden plötzlich
Strukturen, die Kunstproduktionen schützen
sollen, mit einem Mal schädlich, um nicht
zu sagen lebensgefährlich. Das stieß auf
Verständnis. Wir sind jetzt nur noch ein
Mitglied ohne Tarifbindung. Dennoch ist es
uns in dieser neuen Freiheit jedes Jahr gelungen, so viel Geld am Ende des Jahres
mehr einzuspielen, dass wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freiwillig fast
das zahlen konnten, was wir ihnen sonst
monatlich – unter Gefährdung des Spielbetriebs – hätten zahlen müssen.“
Apostolos Tsalastras:
„Das Theater hat für mich nicht nur einen
ideellen Wert, sondern auch einen zukunftsorientierten.“
Anja Dirks:
„Man muss sich doch mal vor Augen halten, dass 9,5 Milliarden Euro im Jahr in
Deutschland von Bund, Ländern und Gemeinden für Kultur ausgegeben werden,
nicht nur für Theater, für Kultur. Das sind
130 Euro pro Kopf im Jahr. Das ist nicht
viel Geld. Trotzdem muss man sich immer
dafür rechtfertigen. So als wäre die Leistung, die dafür der Gesellschaft gegenüber erbracht wird, nicht da. Das würde
ich mir wünschen für die Zukunft: dass das
Theater aus dieser Ecke rauskommt und offensiv auf die Gesellschaft zugehen kann.“
Sewan Latchinian:
„Ein Ensemble ist das Herz eines Theaters,
das, was die Menschen in der Stadt, in
der Region wirklich erreicht. Deswegen
sollte die Institution Stadttheater auch erhalten bleiben. Aber als freies Stadttheater
– nicht freie Szene, nicht Stadttheater. Theaterleute, die, gewählt von der Stadt, die
Verantwortung über ein bestimmtes Budget übernehmen, um dann fünf bis sieben
Jahre lang damit machen zu dürfen, was
sie wollen, menschenfreundlich und hoch
künstlerisch, ohne sich ständig in alten
Strukturen zu verheddern und so nur noch
die halbe Leistung zu erbringen.“
Impressum
Herausgeber: V.i.S.d.P. Dr. Lutz Behrens - Verein zur Förderung des Vogtlandtheaters Plauen e.V.
Redaktion: Dr. Lutz Behrens, Georg-Benjamin-Str. 67, 08529 Plauen
Tel.: 0 37 41 / 44 05 92, 0170 / 4814689, [email protected]
Auflage:
700
Erscheinung: aller zwei Monate
Druck:
Papier Grimm GmbH, Syrauer Straße 5, 08525 Plauen/Kauschwitz
Layout+Satz: kinglike Werbung GmbH - Plauen - www.kinglike.de
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