Pharmazie und Medizin · Pharmacie et médecine 4 Die AKA informiert über Off-Label-Verschreibungen bezüglich Dosis Psychopharmaka – Off-Label-Use (2/2) Pierre B a u m a n n , P i e r re Vo i r o l Das Verschreiben einer höheren als der in der Fachinformation angegebenen maximalen Dosis bedeutet eine Off-Label-Verwendung und birgt das Risiko, die noch akzeptierbare Grenze eines vorteilhaften Nutzen-Risiko-Verhältnisses zu überschreiten. Die Überprüfung der Dosis ist eine zentrale Aufgabe bei der Rezeptvalidierung durch die Apotheker. Der Artikel diskutiert die Literatur und die Praxis in der Off-Label-Dosierung von Psychopharmaka, um den Apothekern die Aufgabe zu erleichtern. Der Off-Label-Use ausserhalb der zugelassenen Diagnose/Indikation, Demografie und Dauer ist im pharmaJournal 22/09 publiziert. Das Prinzip, eine obere Grenze für einen Dosisbereich zu definieren, stammt aus einer Zeit, in der es noch nicht möglich war, mittels therapeutischem Drug Moni­ toring und pharmakogenetischen Tests über ein direkteres Mass als die Dosis für die individuelle Bioverfügbarkeit eines Medikamentes zu verfügen [19,20]. In den Phasen II und III Studien, in denen die optimalen Dosisbereiche betreffs ­klinischer Wirksamkeit und Nebenwir­ kungsprofil eruiert werden, werden diese biologischen Daten noch ungenügend berücksichtigt. Auch werden zu wenige Patienten untersucht, um ein endgültiges Bild über die interindividuellen Unter­ schiede im Metabolismus und in der Pharmakokinetik des Wirkstoffes und sei­ ner aktiven Metaboliten zu gewinnen. Tatsache ist, dass je nach pharmako­ genetischem Status (z. B. im Zusammen­ hang mit gewissen Isoformen von Cyto­ chrom P-450), zig-fache Unterschiede in den Gleichgewichtskonzentrationen des Medikamentes im Blut von mit gleichen Dosen behandelten Patienten vorliegen können. Eine Untergruppe von ultra­ schnellen Metabolisierern von CYP2D6Substraten weist eine Genmultiplikation dieses Enzyms auf. Werden sie mit sol­ chen Medikamenten behandelt, braucht es oft massiv höhere als zugelassene ­Dosen, um therapeutische Plasmaspiegel und einen klinischen Erfolg zu beobach­ ten. PM) genügte eine Tagesdosis von 20 mg, während bei einem ultraschnellen Metabolisierer 500 mg/Tag verschrieben werden mussten, um therapeutische Plasmaspiegel von Nortriptylin und eine klinische Besserung zu erhalten [21]. Verantwortung bei Off-LabelDosierungen Die unterschiedlichen Metabolisierungs­ raten werden in den Fachinformationen nicht berücksichtigt, aber es ist zutreffend, dass auch solche Angaben nur begrenzt dazu beitragen könnten, jedes Risiko von Nebenwirkungen zu vermeiden und eine optimale Wirksamkeit zu garantieren. Guidelines und andere von Experten verfasste Empfehlungen berücksichtigen oft nur marginal die Vorschriften der Fachinformation [2,6–8,22]. Die Fach­ informationen sind nicht für alle Länder einheitlich verfasst und die Experten­ gruppen arbeiten meist auf internationa­ ler Ebene. Sie stützen ihre Empfehlungen mehrheitlich auf die aus der Literatur gewonnenen Erkenntnisse (evidence based medicine). Es kommt daher häufig vor, dass gerade für Patienten, welche auf übliche und zugelassene Therapiestrate­ gien ungenügend ansprechen, Off-LabelVerschreibungen empfohlen werden. Auf jeden Fall verschreibt der Arzt eine höhere Dosis auf seine Verantwor­ tung. Tatsächlich sind es der verschrei­ bende Arzt wie auch der Apotheker und das Pflegepersonal, und nicht der Her­ Historische Beispiele sind inzwischen die Be- steller, welche bei Off-Label-Use die handlung von depressiven Patienten mit dem ­Verantwortung für eine Schädigung des typischen CYP2D6-Substrat Nortriptylin, dessen Pa­tienten zu übernehmen haben. üblicher Dosisbereich zwischen 75 und 150 mg/ Tag beträgt: Bei einem Patienten mit einer genetischen Defizienz von CYP2D6 (Poor Metaboliser; pharmaJournal 23 | 11.2009 Kombination verschiedener Wirkstoffe Ein bedeutender Anteil von Patienten spricht auf eine als adäquat anzusehende medikamentöse Behandlung nicht an oder erträgt eine als maximale Dosis ver­ schriebene Medikation nicht. In diesen Situationen ist es üblich, Medikamente mit gleicher Indikation und komplemen­ tärem Mechanismus zu kombinieren. In­ dem von jedem Wirkstoff eine niedrigere als die maximale Dosis verschrieben wird, können oft die klinische Wirkung verbes­ sert und die spezifischen Nebenwirkun­ gen des einzelnen Medikamentes niedrig gehalten werden. Wie kann man nun vermeiden, sich bezüglich der Gesamtdosis im Off-LabelBereich zu befinden? Für die Antipsycho­ tika wurden Listen erstellt, welche die klinische Äquivalenzdosis der einzelnen Wirkstoffe im Vergleich zu einer Stan­ darddosis von 100 mg Chlorpromazin angeben. Chlorpromazin war das erste auf dem Markt erhältliche Neurolepti­ kum, wird aber kaum mehr verschrieben. Werden zwei Antipsychotika verschrie­ ben, werden die Dosen in Äquivalenz­ dosen zu Chlorpromazin berechnet: Die Summe der Äquivalenzdosen soll 1000 mg/Tag nicht überschreiten, um nicht in den Off-Label-Bereich zu gera­ ten. Dieses Verfahren hat seine Grenzen, da verschiedene Autorengruppen unter­ schiedliche Listen aufgestellt haben. Die­ se Medikamente haben zwar als gemein­ samen Wirkmechanismus die Hemmung von Dopamin-D2-Rezeptoren, unter­ scheiden sich jedoch oft bedeutend in ihrer Affinität für andere Rezeptoren, bei­ spielsweise Hemmung von muskarini­ schen Acetylcholin-, histaminergen H1und alpha1-noradrenergen Rezeptoren, welche einen Teil des jeweiligen Neben­ wirkungsgprofils definieren [23]. So han­ delt es sich schliesslich bei der Berech­ nung von Äquivalenzdosen um einen Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Interessanterweise sind solche Äqui­ valenzberechnungen für andere psycho­ trope Pharmaka wie Antidepressiva, Pharmazie und Medizin · Pharmacie et médecine Mood Stabilizer und Tranquilizer/Hypno­ tika nicht üblich. Es wird deshalb noch ein anderes Verfahren empfohlen, wel­ ches aber kaum angewendet wird: Bei der Kombination von zwei Medikamenten der gleichen Klasse wird die Dosis der einzelnen Wirkstoffe in Prozent der maxi­ malen zugelassenen Dosis ausgedrückt. Die Summe soll 100 Prozent nicht über­ schreiten. Andererseits gibt es zahlreiche Arbei­ ten, welche auch durch die klinische Er­ fahrung bestätigt werden, die zeigen, dass der Einsatz von hohen Off-LabelDosen auch zu guten therapeutischen Ergebnissen führen kann. Einschränkend trifft aber auch zu, dass diese Studien von ihrer Qualität, vor allem was die Anzahl von untersuchten Patienten betrifft, nicht ausreichend die Unbedenklichkeit von Kombinationen beweisen. Ausserdem gibt es auch nur sehr wenige Zulassun­ gen von Medikamentenkombinationen in der Psychiatrie. und CYP3A4 verlangsamt. Erst nach einer alle gehende Behandlungsversuche (andere Anti­ 14 Tage wiederholten Behandlung mit 125 mg depressiva, allein oder kombiniert mit «Augmen- Risperidon in Depotform trat allmählich eine toren» wie Lithium, Elektrokrampftherapie) als auffällige klinische Besserung auf. Die Plasma- therapieresistent erwiesen hatten. In einem Fall spiegel von Risperidon und seinem aktiven besserte sich der klinische Zustand einer depres- ­Metaboliten 9-OH-Risperidon erreichten erst zu siven, bei niedrigen Dosen nicht ansprechenden diesem Zeitpunkt klinisch bedeutsame Werte, Patientin erst nach einer Behandlung mit 600 obwohl der CYP2D6 genotypisierte Patient kein mg/Tag Venlafaxin, obwohl sie als genetisch de- ultraschneller Metabolisierer war. fiziente Metabolisiererin (CYP2D6) extrem hohe Plasmaspiegel von Venlafaxin aufwies [32]. Monotherapie mit Antidepressiva Die SSRIs und die sowohl noradrenerg wie serotonerg («dual») wirkenden Anti­ depressiva gehören heute zu den am meisten verschriebenen Antidepressiva. Anscheinend gibt es in der Deutsch­ schweiz eine eher einzigartige Situation, indem von einem Kreis von Ärzten ext­ rem hohe Dosen von Antidepressiva ver­ schrieben werden. Es liegen keine syste­ matischen Untersuchungen über die Wirksamkeit und die Verträglichkeit die­ ser Medikamente in diesem Off-LabelBereich vor [27]. Selbstverständlich genügen diese Studien nicht, um die Unbedenklichkeit eines solchen Vorgehens endgültig zu beweisen, aber in Anbetracht einer scheinbar kli­ nisch auswegslosen Situation ist deren Einsatz mit Einschränkungen verständ­ lich, sofern einige Vorsichtsmassnahmen (Überprüfung des somatischen Zustan­ des der Patienten, regelmässige Blut­ druckmessungen, EKG, therapeutisches Drug Monitoring) eingehalten werden. Kombinationen bei Präsenz von ­ erschiedenen Syndromgruppen v Monotherapie mit Antipsychotika Eine Studie über Plasmaspiegel von Citalopram Beispiel: Bei Quetiapin handelt es sich um ein und seiner Enantiomere bei Patienten, deren Di- atypisches Antipsychotikum mit einem Anwen- agnose nicht eindeutig zugeordnet werden dungsbereich, der sich ständig erweitert. Es ist konnte und für welche leider auch keine anderen für die Behandlung der Schizophrenie, von bipo- klinischen Daten zur Verfügung standen, zeigt laren Störungen und insbesondere für die bipo- aber, dass Dosen bis zu 360 mg/Tag verschrieben lare Depression zugelassen. Auffallend ist, dass wurden und die Citalopram Plasmaspiegel wie hier die Tendenz besteht, Off-Label-Dosen zu erwartet sehr hoch waren [28]. Wie schon erwähnt, gibt es keine allge­ meine gesetzliche Beschränkung für die Kombination von Medikamenten der gleichen Wirkungsklasse zur Erhöhung der Responserate oder zur Erweiterung des Wirkungsspektrums bei gleichzeitiger Präsenz von verschiedenen Syndromen oder Symptomgruppen. verschreiben, falls sich niedrigere Dosen als nicht effizient erweisen. Behandelt wird dieses Thema in der Literatur selten, aber eine kleine Studie beschreibt die Behandlung von therapieresistenten schizophrenen Patienten, welche zum Teil mit Dosen von 1200 bis 1400 mg/Tag Quetiapin behandelt wurden [24]. In dieser Arbeit wird nun eine andere Fallstudie zitiert, in der die Quetiapindosis sogar 2400 mg/Tag erreichte. Risiken bei diesen Dosen sind ein metabolisches Syndrom und wie bei vielen psychotropen Pharmaka eine QT-Verlängerung im EKG (www.azcert. org/medical-pros/drug-lists/drug-lists.cfm) [25]. Leider ist nicht in allen Situationen sofort verständlich, warum ein Patient erst bei sehr hohen Dosen auf eine Behandlung anspricht. Beispiel [26]: Eine alle 14 Tage verabreichte 50 mg Dosis von Risperidon in Depotform erwies Auch für andere moderne Antidepressiva gibt es ähnliche, auch nicht systematisch erhobene und leider unveröffentlichte Labordaten. SSRIs sind verhältnismässig sichere Medikamente, aber gerade für Citalopram gibt es Berichte über ein Sero­ toninsyndrom mit möglichem letalem Ausgang, insbesondere bei einer Kombi­ nationstherapie mit MAO-Hemmern oder anderen serotonergen Wirkstoffen wie Tryptophan/5-Hydroxytryptophan, den Vorstufen zu Serotonin [29]. Es ist daher bedauerlich, dass im Zusammen­ hang mit sehr hohen SSRI-Dosen keine klinischen Fall- oder Gruppenstudien veröffentlicht wurden. Erstaunlicherweise gibt es aber auch eine Beobachtung eines Serotoninsyndroms bei niedrigen Dosen von Citalopram (10 mg/Tag) oder Sertra­ lin (25 mg/Tag) [30]. sich für die Behandlung eines schizophrenen Patienten als ungenügend, ebenso wie eine Zu- Hingegen gibt es Fallstudien über eine erfolg- gabe von 4 mg/Tag oralem Risperidon und von reiche Behandlung von depressiven Patienten 20 mg/Tag Fluoxetin, welches den Abbau von mit hohen Dosen (450–600 mg/Tag) von Venla­ Risperidon über eine Hemmung von CYP2D6 faxin [31], nachdem sie sich auf mehrere, voran- pharmaJournal 23 | 11.2009 Beispielsweise birgt die Kombination von Clozapin mit dem Antikonvulsivum Carbamazepin oder mit Maprotilin das Risiko einer Erhöhung von Nebenwirkungen vom Typ hämatologische Störungen (Leukopenie) respektive Krampfanfälle. Gerade im Falle einer Leukopenie, welche nicht dosisabhängig ist, ist dieses Risiko höher bei einer im normalen Dosisbereich liegenden Kombination von Clozapin mit Carbamazepin als bei einer Behandlung mit Clozapin im Off-LabelBereich. Was sagen die Guidelines? Interessanterweise empfehlen Guidelines für die Behandlung von therapieresisten­ ten Patienten mehrheitlich eine Kombi­ nation von Medikamenten, nachdem die maximal zulässige Dosis des ungenügend wirksamen Medikamentes erreicht wurde. Die Empfehlung von höheren Off-LabelDosen ist nicht üblich, obwohl die Mög­ lichkeit eines solchen Vorgehens gele­ gentlich erwähnt wird. Der Grund dafür mag Selbstschutz der Experten sein, aber 5 Pharmazie und Medizin · Pharmacie et médecine 6 auch der Mangel an entsprechenden, qualitativ hochstehenden Studien, wel­ che eine Off-Label-Empfehlung erlauben. Bei Angststörungen sind interessan­ terweise die empfohlenen Dosisbereiche für Antidepressiva, von denen die meis­ ten auch für die eine oder andere dieser Pathologien zugelassen sind, etwas nied­ riger oder ähnlich denen, die für die anti­ depressive Wirkung notwendig sind [1]. Eine Ausnahme bildet die Zwangs­störung (Obsessive compulsive disorder; OCD), für welche nur serotonerge Antidepressi­ va wirksam sind, also die SSRIs und das serotonerge (wie auch, in vivo, norad­ renerge) Clomipramin. Für diese Indika­ tion sind oft höhere Dosen notwendig, aber auch hier spricht man nur von Do­ sen «im höheren Bereich», das Wort «OffLabel» wird vermieden [2,14]. Hingegen wurde bei therapieresistenten OCD-Pati­ enten die Dosis von 50 mg/Tag Escitalop­ ram geprüft, wobei die Nebenwirkungen mit Ausnahme einer Abnahme der Libido bei einem Drittel der Patienten gering ausfielen [33]. falls aus seiner Sicht eine Risikosituation vorliegt. Diese ist unter anderem gegeben, wenn der Patient eine Polymedikation erhält, sei es wegen Komorbiditäten, sei es, weil der Arzt durch eine Kombination von Medikamenten die klinische Wirkung verbessern möchte. Wie oben beschrieben, wird in den Guidelines kaum jemals empfohlen, die Dosen bis in den Off-La­ bel-Bereich zu erhöhen, wenn die in der Fachinformation angegebenen Dosisbe­ reiche ungenügend wirksam sind. Es darf noch einmal darauf hingewiesen werden, dass es kaum Studien über die klinische Wirkung und Verträglichkeit von «ultra­ hohen» Dosen von psychotropen Medi­ kamenten gibt. Andererseits trifft auch zu, dass die Forschung noch keine Ergebnis­ se über die biologischen Ursachen von Geisteskrankheiten ergeben hat, welche für eine Diagnose oder Voraussage des Verlaufs der Krankheit bei medikamentö­ ser Behandlung verbindlich verwendet werden können. Es ist deshalb möglich, dass ultrahohe Dosen bei dem einen oder anderen Patienten nützlich sein können. Die Rolle der Apotheker Fazit Intera k t i o n e n Abschliessend ist zusammenzufassen, dass in Anbetracht von häufigen Situa­ tionen, in denen der Arzt mit einer On-­ Label-Medikation keine oder eine un­ genügende Wirkung bei psychiatrischen Patienten erreicht, die Kombination von Medikamenten zur Verbesserung der kli­ nischen Wirkung verständlich ist, insbe­ sondere, wenn ihr Nutzen durch klini­ sche Versuche dokumentiert wurde. Die Verschreibung von Off-Label-Dosen ist relativ häufig, sie wird aber allgemein von den Experten, welche Richtlinien erstel­ len, kaum empfohlen. Es kann deshalb für den Apotheker schwierig sein, in Anbe­ tracht seiner Pflicht, Verschreibungen zu validieren, mit dem Arzt einen konstruk­ tiven Dialog zu pflegen. Notfalls muss er ihm seine Bedenken über eine Verschrei­ bung mitteilen. Vorsicht ist besonders ge­ boten bei Erstverschreibungen oder The­ rapieänderungen bezüglich Dosierung, Wirkstoff, Dauer usw. Wenn die Therapie bereits auf Off-Label-Dosen eingestellt wurde, ist ein Therapieabbruch durch ei­ ne autonome Abgabeverweigerung durch den Apotheker unbedingt zu vermeiden. Zwingend muss vorab ein Gespräch mit dem Arzt stattfinden. z In allen Situationen, bei denen eine Poly­ medikation vorliegt, sollte sich nicht nur der Arzt, sondern auch der Apotheker vergewissern, dass die verschriebene ­Assoziation von Medikamenten nicht ein zu grosses Risiko von pharmakodynami­ schen und/oder pharmakokinetischen Interaktionen bildet. Für eine solche Überprüfung stehen Interaktionspro­ gramme zur Verfügung, wie z. B. das von mediQ (www.mediq.ch), welches ca. 16 000 Kombinationen beschreibt. Die Er­ fahrung zeigt aber auch, dass häufig auf eine therapeutisch wertvolle Kombinati­ on aus Furcht vor Interaktionen verzich­ tet wird. Bedauerlicherweise, denn Risi­ ken könnten mit langsamem Titrieren der Dosen und eventuell einem therapeuti­ schen Drug Monitoring (Plasmaspiegel­ bestimmung der Medikamente) vermin­ dert werden. Dosis Leider enthalten nicht alle Rezepte Infor­ mationen über die verschriebene Medi­ kamentendosis pro Tag. Nun ist dies aber sicher ein Punkt, wo der Apotheker eine Bestätigung der Dosen verlangen sollte, pharmaJournal 23 | 11.2009 Dieser Artikel wurde im Auftrag der AKA geschrieben von: Pierre Baumann, Prof. Dr. rer. nat., dipl. Chem., Klinischer Pharmakologe SPC, Département de psychiatrie (DP-CHUV), Site de Cery, Prilly-Lausanne E-Mail: [email protected] Pierre Voirol, Dr. pharm., Spitalapotheker FPH, Pharmacie du CHUV, Lausanne Wir danken Frau Andrea Appenzeller, Apothekerin (Rees, Nordrhein-Westfalen, Deutschland) für ihre stimulierenden Fragen und Diskussionsbeiträge. Korrespondenzadresse Arzneimittelkommission der Schweizer Apotheker AKA Postfach 5247, 3001 Bern Tel. 044 994 75 63 Fax 044 994 75 64 E-Mail: [email protected] Literatur auf Anfrage unter www.pharmaSuisse.org im Mitgliederbereich sowie unter www.aka.ch.