... und genau das ist der Grund, warum wir bis drei zählen. Kommunikationsfälle – Wort und Wirkung in der sprechenden Medizin Dr. Karina Körner Psychologin Heringsdorf, 19. 6. 2015 Kommunikationsfälle im Alltag 1. Worte und Wirkung - der "Nocebo" Effekt 2. Kommunikationskomplikationen 3. Der Wegweiser an der Wand 4. Verständnishürden zwischen Frau und Mann 2 | Kommunikationsfälle | 2015 1. Worte und Wirkung - Der "Nocebo" Effekt • Der "böse" Bruder des Placebo Effektes • Worte steuern die Erwartung und Erwartung steuert die Wirkung • Zu Risiken und Nebenwirkungen bitte beachten Sie: 1. Informationsflut 3. Patient als Objekt 5. Stress als Verstärker und Filter Nein zählt nicht! 3 | Kommunikationsfälle | 2015 2. Fachjargon und die Wichtigkeit des Dolmetschers 4. Sterile Umgebung und die Perspektive des Patienten 6. Furchterregende Wörter 2. Komplikationen in der Kommunikation • Erwartung an Visite/Gespräch mit dem Arzt: » Arzt fokussiert auf Feststellung der Krankheit » Patient fokussiert auf Kommunikation über Krankheitserleben • "Die Grundmelodie menschlichen Leidens wird mehr und mehr übertönt vom Rauschen der Daten." • In mehr als der Hälfte der Arzt-Patientengespräche gibt es keine Übereinstimmung über das gesundheitliche Problem 4 | Kommunikationsfälle | 2015 Gute Kommunikation mit Patienten Fünf Schritte der etiquette-basierten Kommunikation Johns Hopkins University 1. Sich selbst vorstellen • ganzer Name und Ausbildung 2. Eigene Rolle in der Behandlung des Patienten erklären • "Ich bin jetzt bei Ihnen, weil..." 3. Patienten berühren 4. Offene Fragen stellen und Patienten berichten lassen • "Wie fühlen Sie sich heute?" 5. Sich zum Patienten setzen (Hocker) 5 | Kommunikationsfälle | 2015 3. Der Wegweiser an der Wand "Frische NOTFÄLLE werden bevorzugt behandelt!" 6 | Kommunikationsfälle | 2015 4. Verständnishürde zwischen Mann und Frau ▪ Darf man überhaupt darüber sprechen? ▪ Kleiner genetischer Unterschied – große Wirkung 7 | Kommunikationsfälle | 2015 Unterschiede in Gehirnarchitektur “Overall, the results suggest that male brains are structured to facilitate connectivity between perception and coordinated action, whereas female brains are designed to facilitate communication between analytical and intuitive processing modes.” Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das männliche Gehirn so aufgebaut ist, dass es Verknüpfungen zwischen Wahrnehmung und daran orientierter, koordinierter Bewegung erleichtert. Das weibliche Gehirn hingegen ist so entwickelt, dass es die Kommunikation zwischen dem analytischen und dem intuitiven Gehirnprozessen erleichtert. Proceedings of the National Academy of Science of the United States of America, January 14, 2014 vol. 111 no. 2.Sex differences in the structural connectome of the human brain Madhura Ingalhalikara,1 Alex Smitha,1, Drew Parkera, Theodore D. Satterthwaiteb, Mark A. Elliottc, Kosha Ruparelb, Hakon Hakonarsond, Raquel E. Gurb, Ruben C. Gurb, and Ragini Vermaa,2 8 | Kommunikationsfälle | 2015 5. Verständnis zwischen Mann und Frau • Ja, wir sollten sogar darüber sprechen! • Kleiner genetischer Unterschied - große Wirkung • Wahrnehmung: Sehen und hören • Absicht der Kommunikation: MANN FRAU Ergebnis Nähe herstellen Aktion folgt Beziehung aufbauen „one up“ - Übung Besser verstehen • Kommunikationsrituale – veräppeln vs. wohlfühlen 9 | Kommunikationsfälle | 2015 5. Verständnis zwischen Mann und Frau • Entscheidungsmechanismen: • Mann trifft Entscheidung und ist dann bereit zu verhandeln. • Frau nähert sich übers sprechende Denken dem Problem, der möglichen Entscheidungsansätze und dem Konsensus mit dem Gegenüber langsam und behutsam an. • Mythen: • „Frauen sind sensibler was non-verbale Signale angeht.“ • „Männer sind mehr an Fakten interessiert.“ 10 | Kommunikationsfälle | 2015 Sie denkt: „Wenn man lange genug verheiratet ist, lernt man zu wissen was der andere denkt.“ Er denkt: „Nein, das lernt man nicht.“ 11 | Kommunikationsfälle | 2015 Gute Kommunikation mit Patienten Fünf Schritte der etiquette-basierten Kommunikation Johns Hopkins University 1. Sich selbst vorstellen • ganzer Name und Ausbildung 2. Eigene Rolle in der Behandlung des Patienten erklären • "Ich bin jetzt bei Ihnen, weil..." 3. Patienten berühren 4. Offene Fragen stellen und Patienten berichten lassen • "Wie fühlen Sie sich heute?" 5. Sich zum Patienten setzen (Hocker) 12 | Kommunikationsfälle | 2015