z:w Zürcher Hochschule Winterthur School of Management AufgabensteIlung Abgesetzte Modulprüfung2006 Modul: MiÖk1+2 I Mikroökonomie Prüfungsdatum, -zeit: Prüfungsdauer: 13. Sept. 2006 , 14.00 -15.30 Uhr 90 Minuten Total Anzahl Seiten, inkl. Deckblatt: 10 Erlaubte Hilfsmittel: nur: Lexikon GeigantlThommen freier TR Taschen rech ner: Allgemeine Hinweise: . Es dürfen auf den Lösungsblättern nur dokumentenechte Schreibstifte in den FarbenBlau oder Schwarzbenutztwerden. . Beschriften Sie jedes Lösungsblatt mit Ihrem Namen. . Beschriften Sie die Lösungsblätter nur auf der Vorderseite. . Zusätzliche Lösungsblätter, welche Sie von der Prüfungsaufsicht erhalten, müssen zwingend numeriert werden; ihre Nummer muss auf dem Deckblatt ergänzt werden. Es dürfen keine eigenen Blätter verwendet werden! . Unterschreiben Sie das Prüfungsdeckblatt vor der Abgabe an die Prüfungsaufsicht. . Sollten Sie aufgrund einer für Sie unklaren AufgabensteIlung den Eindruck haben, dass Sie Annahmen treffen müssen, dann umschreiben Sie diese bitte auf Ihrem Lösungsblatt (nur auf der Vorderseite!). . . Besondere Hinweise finden Sie in der jeweiligen Prüfungsaufgabe. Toilettenbesuche sind erst bei einer Prüfungsdauer von mehr als 120 Minuten erlaubt. . Die Prüfungsaufsicht beantwortet keine fachlichen Fragen zu den Prüfungsaufgaben. . Vorzeitige Prüfungsabgaben sind nur bis 20 Minuten vor Prüfungsende erlaubt. z:w Abgesetzte Modulprüfung 2006 MiÖK AufgabensteIlung Zürcher Hochschule Winterthur School of Management (10 Pkt.) Aufgabe 1: Multiple Choice Kreuzen Sie die richtige Aussage an. Jede richtige Antwort gibt einen Punkt, jede falsche Antwort einen halben Punkt Abzug. Es ist auch zulässig, einzelne Teilfragen nicht zu beantworten. Pro Frage ist nur ein Kreuz zulässig. 1. Arbeitsteilung und Spezialisierung beruhen auf... unterschiedlichen Präferenzen der Menschen. richtig komparativen Vorteilen. absoluten Vorteilen 2. Eine negativ geneigte Nachfragekurve bedeutet, dass... die marginale Zahlungsbereitschaft mit zunehmenden Mengen abnimmt. die marginale Zahlungsbereitschaft mit zunehmenden Mengen zunimmt. ein negativer Zusammenhang zwischen Einkommen und nachgefragter Menge besteht. richtig 3. Eine Preiserhöhung in einem Markt resultiert am ehesten, wenn ... die Preise von Komplementen steigen. die Preise von Substituten fallen. richtig die Preise von Komplementen fallen. richtig 4. Pareto-Effizienz bedeutet, dass... die Renten gerecht verteilt sind. die Konsumenten nicht mehr besser gestellt werden können. die Konsumenten nur auf Kosten der Produzenten besser gestellt werden können. 5. Ziel von Umweltabgaben ist es ... Steuereinnahmen zu generieren. die relativen Preise zugunsten der umweltfreundlichen Güter zu verändern. die Umweltbelastung vollkommen zu beseitigen. richtig 6. Die Marktformder monopolistischen Konkurrenz zeichnet sich aus durch ... viele Anbieter und Nachfrager, freien Marktzutrittund homogene Güter. viele Anbieter und Nachfrager, freien Marktzutrittund differenzierte Güter. richtig wenige Anbieter und viele Nachfrager, freien Marktzutrittund differenzierte Güter. 1 -- Abgesetzte Modulprüfung MiÖK AufgabensteIlung Zürcher Hochschule Winterthur z:w 2006 School of Management 7. Ein Monopolist... maximiert im Unterschied zu einem Anbieter bei vollkommener Konkurrenz den Gewinn. richtig hat Marktrnacht, indem er Preis .!:illQ Menge beliebig festlegen kann. sieht sich einer geneigten Nachfragekurve gegenüber. Aod 8. Wenn die Preise von zwei betrachteten Gütern um ~Prozent steigen ... richtig wird die Budgetgerade gleich verschoben, wie wenn das Konsumenteneinkommen um 50 Prozent steigt. wird die Budgetgerade gleich verschoben, wie wenn das Konsumenteneinkommen um 50 Prozent sinkt. kommt es zu keiner Verschiebung der Budgetgeraden. 9. Der Substitutionseffekt ... richtig beschreibt die Veränderung der nachgefragten Gütermengen auf einer gegebenen Indifferenzkurve bei veränderten relativen Preisen. beschreibt die Veränderung der nachgefragten Gütermengen auf einer gegebenen Indifferenzkurve bei unveränderten relativen Preisen. beschreibt die Veränderung der nachgefragten Gütermengen zwischen zwei Indifferenzkurven bei veränderten relativen Preisen. 10. Das zweite Gossensche Gesetz sagt aus, dass... richtig der letzte ausgegebenen Franken bei allen Gütern den gleichen Nutzen stiftet. man für den letzten ausgegebenen Franken bei allen Gütern die gleiche Menge bekommt. der Grenznutzen bei zunehmendem Konsum abnimmt. -S 4V 2 ---- Zürcher Hochschule Winterthur z:w Abgesetzte Modulprüfung 2006 MiÖK AufgabensteIlung School of Management (10 Pkt.) Aufgabe 2: Nachfrage/Angebot a) Folgende Funktionen beschreiben den Markt für Soft Drinks in der Schweiz. Angebotsfunktion : Qs = -5000 + 5000P Nachfragefunktion: QD = 10'000- 2'500P a1) Bestimmen Sie Gleichgewichtspreis und -menge: (1 Pkt) a2) Bestimmen Sie die Preiselastizität der Nachfrage im Gleichgewicht (1 Pkt.) a3) Interpretieren Sie das Ergebnis kurz in Worten: (1 Pkt.) a4) Im Markt für Softdrinks herrscht vollkommene Konkurrenz. Ein potentieller Neueinsteiger weist folgende Totalkostenfunktion auf: TC = FC + 1q + 0.0001q2 TC: Totalkosten; FC: Fixkosten Wie hoch dürfen die Fixkosten des Neueinsteigers maximal sein, damit sich ein Markteintritt gerade noch lohnt? (2 Pkt.) b) Eine Marktforschungsagentur hat ermittelt, dass sich bei einer Erhöhung des Bierpreises um 20% die nachgefragte Menge nach Softdrinks ceteris paribus um 10% erhöhen würde. b1) Bestimmen Sie die resultierende Kreuzpreiselastizität. (1 Pkt.) b2) Interpretieren Sie das Ergebnis von b1) in Bezug auf das Vorzeichen: (1 Pkt.) b3) Inwiefern ist der ceteris paribus Hinweis unter b) relevant? Argumentieren Sie im Rahmen der vorgegebenen Funktionen kurz in Worten. (1 Pkt.) c) Das Marktforschungsfirma ermittelt auch eine Einkommenselastizität für Bier von - 0,5. c1) Berechnen Sie wie sich die Nachfrage nach Bier aufgrund einer Einkommenserhöhung von 10% verändert. (1 Pkt.) c2) Um welche Art von Gut handelt es sich demnach bei Bier? (1 Pkt.) 3 -- -- Abgesetzte Modulprüfung MiÖK AufgabensteIlung z:w 2006 Zürcher Hochschule Winterthur School of Management (10 Pkt.) Aufgabe 3: Steuern I Die deutsche Bundeskanzlerin kommt zu einem Staatsbesuch in die Schweiz. Mit Erstaunen erfährt sie, dass das Pro-Kopf-Steuereinkommen in der Schweiz trotz eines tieferen durchschnittlichen Steuersatzes von 25% höher ist als in Deutschland, wo der durchschnittliche Steuersatzes 40% beträgt. a1) Zeichnen Sie in den untenstehenden Gütermarkt-Diagrammen die resultierenden Steuereinnahmen für einen geringen und einen hohen Mengen-Steuersatz ein. (2 Pkt.) hoher Steuersatz geringer Steuersatz P P / / / / / ........ A A -" ,,/ // / // //,,-- -"-... / N / / / / N M M a2) Zeichnen Sie zudem im obigen linken Diagramm ungefähr ein, welcher Steuersatz zu maximalen Steuereinnahmen führt und kommentieren Sie das Ergebnis kurz in Worten? (1 Pkt.) a3)Erläutern Sie kurz die Beziehung zwischen der Elastizität der Angebots- und der Nachfragekurve mit dem Steuereinkommen (1 Pkt) a4) Es gehört zu einer finanzwissenschaftlichen Grundregel, dass Steuern auf einer möglichst breiten Basis eingeführt werden sollten. Die Mehrwertsteuer sollte also beispielsweise für alle Konsumgüter und nicht nur für einzelne Güter gelten. Begründen Sie diese Forderung aus Effizienzüberlegungen. (2 Pkt.) b) Die Beziehung zwischen dem Steuersatz und den Steuereinnahmen verdeutlicht die so genannte Laffer-Kurve. 4 Zürcher Hochschule Winterthur z:w Abgesetzte Modulprüfung 2006 MiÖK AufgabensteIlung School of Management b1) Skizzieren Sie den Verlauf der Laffer-Kurve im untenstehenden Diagramm und beschriften Sie die Achsen. (1 Pkt.) b2) Zeichnen Sie den durchschnittlichen Steuersatz von Deutschland und den durchschnittlichen Steuersatz der Schweiz schematisch in die Laffer-Kurve ein. (1 Pkt.) b3) Welchen Rat würden Sie der Bundeskanzlerin basierend auf den Annahmen der Laffer-Kurve.geben. (1 Pkt.) b4) In den aDer Jahren wurde in den USA von Ronald Reagen eine Steuersenkung durchgeführt. Diese führte aber zu weniger statt zu mehr Steuereinnahmen. Ist damit die Laffer-Kurve widerlegt worden? (1 Pkt) 5 - - -- - --- -- - - ---- Abgesetzte Modulprüfung MiÖK AufgabensteIlung z:w 2006 Zürcher Hochschule Winterthur School of Management (10 Pkt.) Aufgabe 4: C02-Abgabe a) Im untenstehenden Diagramm ist der Markt für fossile Energieträger eines kleinen Landes abgetragen, dessen Nachfrager auf dem Weltmarkt Price-Taker sind. Markt für fossile Energieträger 18 ------------ 16 ---- 14 12 .!!! 10 ~ a. 8 Weltmarktpreis 6 4 -------- 2 --------- -- o o 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100110120130140150 Menge a1) Nun entscheide das Land, durch Einführung einer Abgabe auf fossiler Energie den Verbrauch um 10 Prozent zu senken. Leiten Sie im Diagramm die Höhe der Abgabe grafisch her und lesen Sie diese ab. (1 Pkt.) Höhe der Abgabe (pro Menge): .......... a2) In der Schweiz argumentiert die CVP, dass aufgrund des chinesischen Energiehungers der Weltmarktpreis so stark gestiegen ist, dass eine Abgabe mindestens vorläufig nicht nötig sei. Wie hoch müsste im obigen Diagramm der gestiegene Weltmarktpreis sein, damit die 10 prozentige Verbrauchsreduktion auch ohne Abgabe resultiert. Zeichnen Sie diesen Weltmarktpreis oben ein und lesen Sie ihn ab. (1 Pkt.) Höhe Weltmarktpreis: .... 6 Abgesetzte Modulprüfung MiÖK z:w 2006 AufgabensteIlung Zürcher Hochschuie Winterthur Schooi of Management a3) Wie unterscheiden sich im kleinen Land die Situationen unter a1 (Abgabe) und a2 (höherer Weltmarktpreis) allokativ und verteilungsmässig? (1 Pkt.) allokativ: verteilungsmässig: a4) Wie verändert sich die Situation aufgrund des gestiegenen chinesischen Energiehungers auf dem Weltmarkt für fossile Energieträger? Zeichnen Sie die entsprechende komparativ statische Analyse schematisch ins untenstehende WeltmarktDiagramm ein und kommentieren Sie das Ergebnis in Bezug auf die weltweite Umweltproblematik der C02-Emissionen. (2 Pkt.) Preis Menge Kommentar: 7 --- -- ---- z:w Abgesetzte Modulprüfung 2006 MiÖK AufgabensteIlung Zürcher Hochschule Winterthur School of Management b) In der Schweiz ist die C02-Abgabe nur für Brennstoffe wie Heizöl geplant, und zwar in der Höhe von etwa 10 Rappen pro Liter. Bei den Treibstoffen (Benzin und Diesel) ist dagegen ein so genannter Klimarappen vorgesehen, also eine Preiserhöhung von nur etwa einem Rappen pro Liter. Die untenstehenden Diagramme zeigen die beiden Märkte in der Schweiz insofern vereinfacht, als dass der Preis vor Einführung der Abgabe in beiden Märkten gleich gross ist. Brennstoffmarkt Treibstoffmarkt Preis/Liter Preis/Liter A N N Menge Menge b1) Zeichnen Sie-in beiden Märkten schematisch die Veränderung der Konsumentenrente ein, die sich durch die C02-Abgabe respektive den Klimarappen ergibt. (1 Pkt.) b2) Zeichnen Sie ebenso in beiden Märkten die Veränderung der Konsumentenrente ein, welche sich durch den Verzicht auf die letzte konsumierte Einheit ergeben würde. (1 Pkt.) b3) Kreuzen sie an, welche der folgende Aussagen richtig sind und begründen Sie Ihre Antwort kurz in Worten. Ohne Begründung keine Bewertung. (2 Pkt.) Zur möglichst kostengünstigen Reduktion von C02-Emissionen in der Schweiz führt die getrennte Regulierung von Brenn- und Treibstoffen dazu, richtig dass ... zuviel Brennstoff und zuwenig Treibstoff reduziert wird. I zuviel Treibstoff und zuwenig Brennstoff reduziert wird. Begründung: c) Verkehr und Treibstoffverbrauch führt neben C02-Emission zu einer Reihe von weiteren Problemen wie Lärm, Unfällen und lokaler Luftverschmutzung (v. a. bei Feinstaub bei Dieselmotoren). Wie beurteilen Sie unter Berücksichtigung dieser Effekte die unterschiedliche Belastung von Brenn- und Treibstoffen im Lichte des Pigou-Ansatzes? (1 Pkt.) 8 z:w Abgesetzte Modulprüfung 2006 MiÖK AufgabensteIlung Zürcher Hochschule Winterthur School of Management (10 Pkt.) Aufgabe 5: Marktformen Die Firma ABC ist Monopolist in einem Land, das den Handel mit dem Ausland im Markt der Firma verbietet. Die Firma ABC hat folgende Kostenfunktion und sieht sich folgender Nachfragefunktion gegenüber: P = 60 - 2q TC = 150 + 12q + q2 Nachfragefunktion: Kostenfunktion : a) Zeichnen Sie gewinnmaximale Menge und Preis in untenstehendem Diagramm massstabgetreu ein. Berechnen Sie zudem gewinnmaximale Menge und Preis sowie den maximalen Gewinn, den die Firma erzielen kann. (3P) 60 50 40 30 20 10 0 0 10 30 20 40 50 60 b) Berechnen Sie die Preis/Mengenkombination bei der die Wohlfahrt auf diesem Markt in der kurzen Frist maximal wäre sowie den Gewinn oder Verlust der Firma in dieser Situation? (2P) c) Nehmen Sie an, die Situation ändere sich wie folgt: Das Handelsverbot mit dem Ausland wird aufgehoben, und die Firma sieht sich mit einem Weltmarktpreis von 32 konfrontiert. Welche Menge bietet die Firma nun kurzfristig an? Wie gross ist der Gewinn oder Verlust der Firma? (2P) d) Berechnen Sie die maximal möglichen Gesamtrenten in den drei Situationen der Teilaufgaben a), b) und c), indem Sie folgende Tabelle ausfüllen. (3P) a) Monopolsituation b) Maximale Wohlfahrt Konsumentenrente Produzentenrentel Deckungsbeitrag Gesamtrente Ende der Prüfung 9 c) Weltmarktpreis 32