bachelorarbeit - Thematisches Netzwerk Ernährung

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BACHELORARBEIT
Titel der Arbeit
Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf das
Ernährungsverhalten Jugendlicher.
Eine Vergleichsstudie in zwei städtischen Neuen Mittelschulen.
Verfasserin
Alexandra Dopona
in den Fächern
Ernährung und Haushalt
Studienfachbereich 1: Fachwissenschaften
Studienfachbereich 2: Schulpraktische Studien
angestrebter akademischer Grad
Bachelor of Education (BEd)
Betreuer 1: Mag. MA Gabriela Leitner
Betreuer 2: Rim Abu-Zahra, Master of Education
Studienkennzahl:
e 120 344 477
Studienrichtung:
120 BachStud LA Hauptschulen/ 344 Englisch
477 Ernährung und Haushalt
Matrikelnummer:
1087391
Linz, am 20.03.2013
2
Erklärung:
„Ich erkläre, dass die vorliegende Bachelorarbeit von mir selbst verfasst wurde
und dass ich dazu keine anderen als die angeführten Behelfe verwendet habe.
Außerdem habe ich die Reinschrift der Bachelorarbeit einer Korrektur unterzogen
und ein Belegexemplar verwahrt.“
Linz, am 20.03.2013 ...........................
.............................................................
Unterschrift
3
Abstract
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss des Unterrichtsfaches
Ernährung und Haushalt auf das Ernährungsverhalten von Jugendlichen. Die
wissenschaftliche Untersuchung der Fragestellung erfolgte mittels Fragebogen am
Ende des Schuljahres 2011/12 in zwei verschiedenen städtischen Neuen
Mittelschulen. Insgesamt wurden 69 Schüler/innen der siebten Schulstufe
bezüglich ihres Ernährungsverhaltens und Ernährungswissens befragt. Davon
wurden 31 Schüler/innen im angegebenen Schuljahr, im Ausmaß von 1,5
Wochenstunden, im Fach Ernährung und Haushalt unterrichtet, die restlichen 38
hatten jedoch noch keinen Unterricht in diesem Fach. Schließlich wurden die
jeweiligen Antworten zueinander in Verbindung gebracht, die Ergebnisse mit
ähnlichen Studien verglichen und interpretiert. Ziel der Untersuchung war es
herauszufinden, ob die Schule im Rahmen des Unterrichtsfaches Ernährung und
Haushalt ihrem Bildungsauftrag nachkommt. Das Ergebnis zeigt, dass 1,5
Wochenstunden im Fach Ernährung und Haushalt viel zu wenig sind, um den
Schüler/innen die umfangreichen Bildungsziele, die der Lehrplan im Fach
Ernährung und Haushalt vorschreibt, nachhaltig näher zu bringen.
Abstract
This bachelor thesis investigates the impact of the school subject Domestic
Science on the dietary habits of adolescents. The empirical part of this study was
conducted via questionnaire at the end of the school year 2011/12 in two different
urban new middle schools (NMS). For this purpose, a total of 69 students of the 7th
grade were interviewed about their habits of food consumption and their nutritional
knowledge. Within the specified school year, 31 of these students were taught in
Domestic science to the extent of 1.5 h per week, whereas the remaining 38
hadn’t had education in this subject. In the end, the respective answers were
linked to each other, the results were compared with similar studies and
interpreted. The aim of this study was to find out, whether the school fulfills its
educational responsibility in the context of the subject Domestic Science. The
results show that 1.5 h per week in Domestic Science are insufficient to introduce
students fundamentally to the extensive educational objectives, that are part of the
curriculum of the subject Domestic Science.
4
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich bei folgenden
Personen herzlich bedanken:
Bei meinen Eltern, die mich in der Zeit meiner Ausbildung in jeder
erdenklichen Weise unterstützt haben und ohne deren Hilfe, insbesondere bei
der Kinderbetreuung, mein Studium nicht möglich gewesen wäre.
Bei meinen Betreuerinnen Mag. MA Gabriela Leitner und M. Ed. Rim AbuZahra, für die exzellente Betreuung sowie die wertvollen Ratschläge beim
Verfassen dieser Bachelorarbeit.
Bei Mag. Dr. OStR Prof. Ulrike Reinhart für die zahlreichen hilfreichen Tipps
bezüglich des Erstellens einer wissenschaftlichen Arbeit.
Bei meinem Partner Franz für die mentale Unterstützung und bei meinen
Kindern Florian, Christoph und Teresa für ihr Verständnis, dass ich in den
letzten drei Jahren zeitlich nicht immer zur Verfügung stand. Ein besonderer
Dank gilt meinem Sohn Florian für die Rettung meiner Daten von einem
defekten Rechner.
Bei den befragten Schüler/innen der beiden NMS ohne deren Mithilfe der
Forschungsteil dieser Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Mein Dank gilt
ebenso deren Eltern und der Direktion der Schulen für die Einwilligung zur
Befragung.
“Your life does not get
better by chance, it gets
better by change”
Jim Rohn, US business philosopher
5
Abkürzungsverzeichnis
AGEV
Arbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten e.V.
BMBF
Bundesministerium für Bildung und Forschung
BMG
Bundesministerium für Gesundheit
BMI
Body Mass Index
BzGA
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
D-A-CH
Deutschland = D, Österreich = A, Schweiz = CH
DGE
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
DONALD
Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed
Study
EH
Unterrichtsfach Ernährung und Haushalt
EsKiMo
Ernährungsstudie als KiGGS-Modul
ETH
Eidgenössische Technische Hochschule
EVA
Ernährungs- und Verbraucherbildung Austria
FKE
Forschungsinstitut für Kinderernährung
HBSC
Health Behaviour of Schoolaged Children
HELENA
Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence
KiGGs
Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des RKI
KOPS
Kieler Adipositas Präventionsstudie
NAPE
Nationaler Aktionsplan Ernährung
NMS
Neue Mittelschule
optimiX®
Optimierte Mischkost
ÖBMfG
Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit
ÖENB
Österreichischer Ernährungsbericht
REVIS
Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen
RKI
Robert Koch Institut
WHO
World Health Organization
6
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung ......................................................................... 8
2 Theoretische Auseinandersetzung .............................. 10
2.1 Begriffserklärung Ernährungsverhalten .......................................................... 11
2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher ......................................................... 12
2.2.1 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Europa ............................ 13
2.2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Deutschland ................... 16
2.2.3 Das Ernährungsverhalten Österreichischer Jugendlicher ................. 21
2.3 Empfohlenes Ernährungsverhalten................................................................. 24
2.3.1 Vollwerternährung ............................................................................. 25
2.3.2 Ernährungsempfehlungen der DGE .................................................. 28
2.3.3 Ernährungsempfehlungen des ÖBMfG ............................................. 29
2.4 Empfohlenes Ernährungsverhalten für Kinder und Jugendliche ................ 31
2.4.1 Ernährungspyramide für Kinder ........................................................ 32
2.4.2 optimiX® ............................................................................................ 33
2.5 Adipositas als Folge falschen Ernährungsverhaltens .................................. 36
2.5.1 Übergewicht und Adipositas bei Jugendlichen .................................. 37
2.5.1.1 Klassifizierung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. 38
2.5.2 Übergewicht und Adipositas Österreichischer Jugendlicher ............. 40
2.5.3 BMI und Körperwahrnehmung österreichischer Jugendlicher ........... 43
2.5.4 Risikofaktoren für Übergewicht ......................................................... 43
2.5.4.1 Risikofaktor Zucker ..................................................................... 44
2.5.4.2 Risikofaktor Fastfood .................................................................. 44
2.5.4.3 Risikofaktor Convenienceprodukte ............................................. 45
2.5.5 Adipositasprophylaxe ........................................................................ 46
2.5.5.1 Bewegung als Adipositasprophylaxe .......................................... 47
2.5.5.2 Ernährungsumstellung als Adipositasprophylaxe ....................... 49
2.6 Einflussfaktoren auf das Ernährungsverhalten von Jugendlichen ............. 50
2.6.1 Pränatale und postnatale Prägungen................................................ 50
2.6.2 Einflussfaktor Genusswert ................................................................ 51
2.6.3 Einflussfaktor Familie und Peer-groups ............................................ 52
2.6.4 Einflussfaktor Ernährungswissen ...................................................... 53
2.6.5 Einflussfaktor Kochkenntnisse .......................................................... 54
2.6.6 Einflussfaktor Schule ........................................................................ 56
2.7 Bildungsauftrag des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt .............. 59
2.7.1 Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen in
Deutschland (REVIS) ........................................................................ 59
2.7.2 Projekt EVA – Ernährung und Verbraucherbildung Austria ............... 60
2.7.3 Lehrplan des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt ................. 62
3 Empirische Studie ......................................................... 64
3.1 Forschungsfrage ................................................................................................ 64
3.2 Forschungsfeld ................................................................................................... 64
3.2.1 Soziodemografische Daten ............................................................... 65
7
3.3 Methodik .............................................................................................................. 65
3.3.1 Fragebogen ...................................................................................... 66
3.3.1.1 Aufbau Fragebogen ................................................................... 66
3.4 Zeitrahmen und Ort der Datenerhebung ........................................................ 67
3.5 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse .............................................. 67
3.5.1 Geschlechterverteilung ..................................................................... 67
3.5.2 Besuchte Schule ............................................................................... 67
3.5.3 Body Mass Index (BMI) .................................................................... 67
3.5.4 Wichtigkeit Thema Ernährung........................................................... 70
3.5.5 Körperliche Aktivität .......................................................................... 70
3.5.6 Körperbewusstsein ........................................................................... 71
3.5.7 Soziale Aspekte ................................................................................ 73
3.5.8 Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme.................................................. 74
3.5.9 Wie oft isst du mit der Familie ........................................................... 79
3.5.10 Frühstück: Ess- und Trinkverhalten .................................................. 79
3.5.11 Jause und Trinken während des Schultages .................................... 82
3.5.12 Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln ................................................ 84
3.5.12.1 Täglicher Obst- und Gemüsekonsum: ........................................ 87
3.5.12.2 Konsum von Fastfood und Fertiggerichten ................................ 88
3.5.12.3 Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken ........................ 89
3.5.12.4 Fleisch- und Fischkonsum.......................................................... 90
3.5.13 Wer ist für das Kochen zuständig? ................................................... 90
3.5.14 Kochst du manchmal selbst? ............................................................ 91
3.5.15 Lieblingsessen .................................................................................. 91
3.5.16 Kochkenntnisse ................................................................................ 92
3.5.17 Schulausspeisung............................................................................. 93
3.5.18 Essrituale .......................................................................................... 93
3.5.19 Ernährungswissen ............................................................................ 95
4 Gesamtzusammenfassung ............................................98
4.1 Ergebnisse der Bachelor-Studie ...................................................................... 98
4.1.1 Bewegungsverhalten und Gesundheitsbewusstsein......................... 98
4.1.2 Ernährungsverhalten ........................................................................ 98
4.1.3 Ernährungswissen und Kochkenntnisse ......................................... 100
5 Literaturverzeichnis .....................................................103
5.1
5.2
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................... 107
Tabellenverzeichnis ......................................................................................... 109
6 Anhang ..........................................................................111
6.1 Auswertungstabellen zum Fragebogen Ernährungsverhalten .................. 111
6.2 Fragebogen ....................................................................................................... 114
6.3 Lösung zum Fragebogen Ernährungswissen .............................................. 122
6.3.1 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe EH ........................ 123
6.3.2 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe N-EH .................... 125
8
1 Einleitung
Noch nie war das Nahrungsmittelangebot reichhaltiger als in unserem
Jahrhundert. Wer heutzutage in einen gut sortierten Supermarkt geht, kann unter
hunderten Wurst- und Käsesorten wählen. Auch das Angebot an
unterschiedlichsten Milchprodukten wie z. B. Joghurt – und Joghurtdrinks teils
angereichert mit Bifidus- Bakterien, links- und rechtsdrehender Milchsäure und
probiotischen Inhaltsstoffen, mit dem Zweck wie in der Werbung versprochen, die
Abwehr zu stärken, etc. ist kaum mehr überblickbar. Dieser Trend Lebensmittel
mit Zusatzstoffen anzureichern, führt dazu, dass zum Verständnis der Zutatenliste
ehemals „einfacher“ Lebensmittel umfangreiche Chemiekenntnisse erforderlich
wären.
Margarine wirbt damit cholesterinsenkend zu sein, Schokolade verspricht Kindern
die Extraportion Milch. Milch selbst ist durch Ultrahocherhitzung scheinbar
unbegrenzt haltbar. Dasselbe gilt für Obst und Gemüse, das durch Bestrahlung
mit atomaren Strahlen äußerlich auch nach Wochen noch wie frisch wirkt.
Mineralwässer enthalten Zusätze, die Schönheit, geistige Fitness und längeres
Leben versprechen und sogar Limonaden werden mit „wertvollen“ Vitaminen
angereichert, um dem Konsumenten vorzugaukeln ein gesundes Produkt zu
erwerben.
Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen und dazu gesellen sich auch noch
eine Unzahl von Fertig- und Halbfertigprodukten, auch Convenienceprodukte
genannt (siehe Kapitel 2.5.4.3), die der gestressten Hausfrau und der Schar der
immer mehr werdenden Singlehaushalte und Alleinerzieherinnen das Kochen
erleichtern und damit zu einer Entschleunigung des Alltags beitragen sollen.
Auf der anderen Seite mahnen kritische Stimmen sich möglichst nachhaltig,
biologisch und fair zu ernähren. Nicht deklarierte Inhaltsstoffe, wie Pferdefleisch in
den schon zuvor erwähnten Fertigprodukten aber auch in Wurstwaren tragen dazu
bei Konsumenten zu verunsichern.
Um etwas Licht in das Dunkel dieses Ernährungsdschungels zu bringen, bieten
die Hauptschulen und Neuen Mittelschulen unseres Landes mit dem Fach
Ernährung und Haushalt ihren Schülern wertvolle Hilfestellung. Durch gezielte
Informationen über gesunde Ernährung und bewussten Einkauf sollen die Schüler
für das Thema Ernährung sensibilisiert und zu mündigen Konsumenten erzogen
werden. Darüber hinaus wird Ihnen auch die Möglichkeit geboten sich
grundlegende Kochkenntnisse anzueignen. (vgl. Kapitel 2.7)
Ernähren sich Jugendliche, die über die Gefahren, die die Fast-Food-Industrie
birgt, informiert und gleichzeitig dazu in der Lage sind, sich selbst einfache
Mahlzeiten zuzubereiten, aber wirklich gesünder als jene, die noch keinen
Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten und denen diese Kenntnisse
daher noch fehlen? Dieser Frage möchte ich mit meiner Arbeit, in der ich parallel
das Ernährungsverhalten- und Ernährungswissen von Jugendlichen zweier
verschiedener Neuen Mittelschulen analysiere, auf den Grund gehen.
9
Der Arbeit liegt folgende Forschungsfrage zugrunde:
„Welchen Einfluss hat das Fach Ernährung
Ernährungsverhalten der Jugendlichen?“
und
Haushalt
auf
das
Dazu wurden folgende Hypothesen aufgestellt:
H1
H0
Es wird vermutet, dass Jugendliche, die im Fach Ernährung und Haushalt
unterrichtet wurden, sich gesundheitsbewusster ernähren.
Das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen von Jugendlichen,
die Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten, unterscheidet sich
nicht von jenen die diesen Unterricht nicht hatten.
Da es kurze Zeit zur Diskussion stand das Unterrichtsfach Ernährung und
Haushalt als Pflichtfach aus dem Lehrplan der Hauptschulen und Neuen
Mittelschulen zu eliminieren, erscheint es mir interessant aufzuzeigen, ob es
Unterschiede im Ernährungsverhalten und Ernährungswissen Jugendlicher, die
bereits Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten und jenen Jugendlichen
die noch keinen Unterricht in diesem Unterrichtsfach hatten, gibt. Als zukünftige
Lehrerin für Ernährung und Haushalt ist es mir ein Anliegen herauszufinden wie
groß der Einfluss des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt auf die
Jugendlichen ist, bzw. welche Änderungen herbeigeführt werden müssten, um
eine positive Einflussnahme auf die Jugendlichen erwirken zu können.
Ziel dieser Studie ist es nunmehr herauszufinden, inwieweit der im Rahmen des
Faches Ernährung und Haushalt praktizierte Ernährungsunterricht sich auf das
themenspezifische Wissen und das Ernährungsverhalten der Jugendlichen
auswirkt.
10
2 Theoretische Auseinandersetzung
Der Mensch ist ohne Nahrung nicht lebensfähig. Die Voraussetzungen zur
Lebensmittelbeschaffung und –zubereitung veränderten sich im Laufe der
Menschheit jedoch mehrmals grundlegend. Verbrachte der Mensch der Steinzeit
noch einen Großteil seiner Zeit mit der Nahrungssuche steht den Bewohnern der
westlichen Industrienationen heutzutage ein Überfluss an bereits verzehrfertiger
Nahrung zur Verfügung.
Durch die fortschreitende Industrialisierung im letzten Jahrhundert vereinfachten
sich
die
Schritte
der
Nahrungsmittelproduktion.
Erste
Konserven
und
haltbargemachte Fertigprodukte entstanden auch durch die Notwendigkeit die
Soldaten und die zivile Bevölkerung während der beiden Weltkriege ausreichend
mit Nahrung zu versorgen.
Je nachdem wie viel Nahrung in einer gewissen Epoche zur Verfügung stand,
wandelte sich auch das äußere Erscheinungsbild und die Schönheitsideale der
jeweiligen Zeit. So waren z. B. nach den Entbehrungen des zweiten Weltkrieges
eher
„kurvenbetonte“
üppigere
Frauen
begehrt.
Mit
zunehmendem
Nahrungsangebot änderten sich auch die Modetrends wieder und so tauchte
gegen Ende der 60iger Jahre mit „Twiggy“ erstmals ein „spindeldürres“ Model als
Vorbild einer neuen Generation auf. Der plötzliche Wunsch eines Großteils der
Bevölkerung rank und schlank zu sein, zog in den siebziger und achtziger Jahren
einen Fitnesstrend, verbunden mit einem neu entstandenen Körperbewusstsein
und dem Wunsch nach „gesunder“ Ernährung nach sich.
Den Menschen wurde bewusst, dass die Nahrungsaufnahme nicht nur dazu dient
den Hunger zu stillen, sondern dass das jeweilige Ernährungsverhalten sich auch
auf die die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, sowie auf die persönliche
Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt.
11
2.1 Begriffserklärung Ernährungsverhalten
Der
Ernährungswissenschaftler
Ernährungsverhalten
als
Oltersdorf
„die
(1995)
Gesamtheit
beschreibt
geplanter,
den
spontaner
Begriff
oder
gewohnheitsmäßiger Handlungsvollzüge, mit denen Nahrung beschafft, zubereitet und
verzehrt wird.“ (Oltersdorf 1995, S.42).
Der Nationale Aktionsplan Ernährung 2012 (NAPE 2012) listet eine Reihe
unterschiedlicher
Faktoren
auf
die
das
individuelle
Ernährungsverhalten
beeinflussen können. Dazu zählen vor allem persönliche Faktoren wie
Nahrungspräferenzen, Vorlieben und Einstellungen aber auch Kultur und
Tradition, sowie das soziale und physische Umfeld sind von Bedeutung. Als
besonders wichtiger Bestandteil dieses Umfelds wird ausreichende Information
angesehen, da das Ernährungswissen, laut NAPE 2012, die Einstellung zur
Ernährung
langfristig
positiv
beeinflussen
kann.
Unrichtige,
mangelnde,
widersprüchliche oder irreführende Informationen werden hingegen als eine der
Ursachen für ein falsches Ernährungsverhalten angesehen. (1)
Eine einheitliche Definition für den Begriff Ernährungsverhalten gibt es jedoch
nicht, da sie von der jeweiligen Perspektive des Definierenden abhängig ist.
Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften heben jeweils andere Aspekte hervor,
um das aus ihrer Sicht Wesentliche in den Mittelpunkt zu rücken. Darüber hinaus
müssen eine Vielzahl von Determinanten berücksichtigt werden.
•
Physiologische Determinanten – afferente / efferente Kontrolle der
Nahrungszufuhr, zentralnervöse Appetitregulation
•
Ökologische Determinanten – Klima, Boden, Höhenlage, Wasser
•
Wirtschaftliche Determinanten – Kaufkraft, Nachfrage, Preis
•
Psychologische Determinanten – Alter, Einstellung, Schule, Arbeitsplatz,
Stress
•
Soziokulturelle Determinanten – Bildungsstand, Kultur, soziales Umfeld (2)
Eine gängige Definition für Ernährungsverhalten liefern auch Leonhäuser et al.:
Ernährungsverhalten ist eine Handlung, die willentlich oder gewohnheitsmäßig abläuft.
Sie umfasst die Nahrungsbeschaffung, Zubereitung, den Verzehr und die
12
Nachbereitung von Lebensmitteln durch ein Individuum und/oder von sozialen
Gruppen. [...] Das Ernährungshandeln bzw. Ernährungsverhalten eines Individuums
ist immer eine Folge endogener und exogener Ursachen; deren Wirkungen können
sowohl individueller als auch überindividueller Art sein. (3)
2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher
Es ist allgemein bekannt, dass eine gesunde Ernährung für die Gesunderhaltung
des Körpers von entscheidender Bedeutung ist. Wie diese gesunde Ernährung
aussehen sollte, nämlich reich an Obst, Gemüse und kalorienarmen Getränken
sowie Vollkornprodukten ist den meisten Erwachsenen und Jugendlichen
vermutlich geläufig. Die Kampagne „5 am Tag“ wirbt schließlich schon seit Jahren
für einen höheren Verzehr von Obst und Gemüse. Der Großteil der Bevölkerung
weiß sicher auch, dass Milchprodukte wichtige Kalziumlieferanten sind, und auch
Fisch und pflanzliche Fette regelmäßiger Bestandteil des Speiseplanes sein
sollten. Dagegen wäre es empfehlenswert mit Süßigkeiten und Knabberartikeln
eher sparsam umzugehen.
Doch essen Kinder und Jugendliche heutzutage aufgrund der Informationsflut
bezüglich gesunder Ernährung und einem ganzjährig zur Verfügung stehenden
Überangebot an „gesunden“ Nahrungsmitteln nach diesen Empfehlungen und
warum ist gesunde Ernährung besonders im Kindesalter so wichtig?
Laut Schmid (2011) gibt es einen plausiblen Grund gesunde Essgewohnheiten
schon ab frühester Kindheit zu fördern: „Viele Ernährungsgewohnheiten, welche im
Kindes- und Jugendalter erlernt werden, bleiben auch im Erwachsenenalter weiter
bestehen.“ [Schmid 2011 zit. nach HBSC Schülerbericht 2010, S. 39] (4)
Leider
sagt
man
den
Jugendlichen
in
unserer
westlichen
Welt
kein
zufriedenstellendes Ernährungsverhalten nach. Unsere Jugend gilt als Generation
„Fastfood“.
Als
Folge
daraus
sind
ernährungsbedingte
Krankheiten
wie
Übergewicht und Diabetes auf dem Vormarsch und stellen schon im Kindesalter
ernstzunehmende Krankheiten dar. Aber auch Haltungsschäden, Bluthochdruck,
Arteriosklerose, Gicht und erhöhte Cholesterinwerte sind Folgeerkrankungen
ungesunder Ernährung.
13
Um zu untersuchen, wie es um das Ernährungsverhalten Jugendlicher in
Österreich, Deutschland und im restlichen Europa tatsächlich bestellt ist,
befassten sich in den letzten Jahren zahlreiche Studien mit diesem Thema.
2.2.1 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Europa
Im Rahmen der sogenannten HELENA-Studie (Healthy Lifestyle in Europe by
Nutrition in Adolescents) haben 26 Forscherteams (bestehend aus Ärzten,
Ernährungs-,
Sport-,
und
Sozialwissenschaftlern,
Epidemiologen
und
Biochemikern) das Gesundheitsverhalten der Jugendlichen in Europa analysiert.
Diese von der EU geförderte europaweite Studie wurde von Mai 2005 bis April
2008 in Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien,
Österreich, Schweden, Spanien und Ungarn mit der Zielsetzung durchgeführt, die
Gesundheit von Jugendlichen in Europa zu verbessern und späteren Krankheiten
vorzubeugen.
Dazu
wurden
kulturelle,
soziale,
genetische
und
geschlechtsbedingte Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Zusammenhang mit
der Ernährung bei 13-17 jährigen Jugendlichen in Europa untersucht.
"Gerade in der Adoleszenz kommt es zu vielen physischen und psychischen
Veränderungen,
die
auch
die
Ernährungsbedürfnisse
und
das
Ernährungsverhalten beeinflussen", heißt es in der Studie. (5) Trotz intensiver
Aufklärungskampagnen sind ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes 2 oder
Adipositas (Body-Mass-Index höher als 30) auf dem Vormarsch. (ebd.)
Laut Helena- Studie ist in der untersuchten Altersgruppe zwischen 13 und 17
Jahren jeder dritte Bub und jedes fünfte Mädchen in Europa übergewichtig, sechs
Prozent davon sind sogar adipös. Fachleute sehen falsches Ernährungsverhalten
als Ursache. So verzehrt zum Beispiel nur jeder achte Bub und jedes sechste
Mädchen aus der Gruppe der befragten Jugendlichen täglich Obst und Gemüse.
(ebd.)
Im Mittel konsumieren Europas Jugendliche jeden Tag folgendes:
100 Gramm Gemüse und 125 Gramm Obst (die FKE-Empfehlung liegt alleine für
Gemüse bei 260 bis 350 Gramm)
14
160 Gramm Fleisch (mehr als das Doppelte der empfohlenen 65 bis 85 Gramm),
20 Gramm Fisch (Empfehlung liegt bei 100 Gramm)
Milch- und Milchprodukte werden mit 260 ml täglich nur halb so viel aufgenommen
wie empfohlen (ca. 500 ml täglich)
55 Gramm süße Backwaren und 25 Gramm Schokolade (deutlich über den
Empfehlungen)
728 ml Liter Wasser (Empfehlung von 1500 ml), dafür liegen Softdrinks mit 303 ml
deutlich über den Empfehlungen. (vgl. Widhalm et. al 2011 zit. nach JEM 2011, S.
10); (5)
Insgesamt nehmen die Jugendlichen durchschnittlich täglich 2300 bis 3300
Kilokalorien zu sich. Damit liegt der Großteil über den Empfehlungen der DGE, die
bei durchschnittlicher körperlicher Aktivität für 13 bis 15 jährige Mädchen von
einem Energiebedarf von 2200 kcal und bei Burschen dieses Alters von 2700 kcal
ausgeht. (vgl. Alexy et al 2008 zit. nach Elmadfa et al 2012, S. 315); (5)
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
1500
Tatsächliche Ernährung in g
728
300
100
160
70
500
260
20100
FKE-Empfehlung in g
Abbildung 1: Soll-Ist-Ernährung Jugendliche Europa (1)
Besonders pflanzliche Kost wird von den Heranwachsenden in viel zu geringem
Umfang verzehrt (siehe Graphik). Alarmierend ist laut Fachleuten hingegen der
hohe Alkoholkonsum der jungen Europäer. Traurige Spitzenreiter sind dabei die
österreichischen Jugendlichen,
deren tägliche Energiezufuhr zu einem Fünftel
aus Alkohol besteht. (5). Laut Uhl (2009) liegt der durchschnittliche Alkoholkonsum
15 jähriger Jugendlicher in Österreich bei 22 g reinem Alkohol pro Tag, das
entspricht in etwa einem halben Liter Bier beziehungsweise einem viertel Liter
15
Wein. Im Geschlechtervergleich liegen die Burschen mit einer durchschnittlichen
Alkoholaufnahme von ca. 31 g deutlich vor den Mädchen, die im Durchschnitt ca.
12 g reinen Alkohol pro Tag zu sich nehmen. (6)
Österreichische Jugendliche konsumieren somit doppelt so viel Alkohol wie die
Gleichaltrigen in den anderen Ländern. Auch beim Süßigkeitenverzehr zeigt sich,
dass die jungen Österreicher deutlich mehr naschen als andere europäische
Jugendliche. Hingegen ist in Deutschland der Konsum von Wurst und Fleisch
wesentlich höher als von Fachleuten empfohlen.
In allen an der Studie beteiligten Ländern entscheidet der persönliche Geschmack
darüber, welche Lebensmittel für den Verzehr ausgewählt werden. Auch bei der
Anzahl der Mahlzeiten zeigen sich in ganz Europa Übereinstimmungen. In den
meisten europäischen Ländern werden drei Hauptmahlzeiten und mehrere
Zwischenmahlzeiten eingenommen, bei den Spaniern sind es sogar fünf
Hauptmahlzeiten. (5)
„Die Bedeutung einer gesunden Kost ist den jungen Menschen theoretisch längst
klar“, ergab die HELENA-Studie weiter. (ebd) Trotz dieses Wissens ernähren sich
die Jugendlichen in Europa allerdings nicht dementsprechend. Warum ist das so?
Die Forscher fanden heraus, dass gesundes Essen bei den meisten Jugendlichen
über kein gutes Image verfügt. Es steht im Verdacht langweilig und nicht
besonders schmackhaft zu sein, nicht ausreichend zu sättigen und zu viel zu
kosten.
Dass Jugendliche, oft gar nicht wissen, wie eine gesunde Ernährung aussehen
sollte, zeigt sich daran, dass 85 % der Jugendlichen behaupten sich gesund zu
ernähren. 36 % meinen sich zumindest nicht ungesund zu ernähren und lediglich
5 % geben zu, dass ihre Ernährung eher ungesund sei. (ebd.)
Die Forscher fanden heraus, dass Mädchen traditionell über ein höheres
Ernährungswissen verfügen. Es zeigte sich dabei auch ein Zusammenhang
zwischen Ernährungswissen und Körpergewicht. Übergewichtige Mädchen aus
der Studie hatten ein geringeres Ernährungswissen verbunden mit einer
geringeren Zufriedenheit mit dem eigenen Körper. (ebd.)
16
Um Übergewicht vorzubeugen ist besonders auf ausreichende Bewegung zu
achten. Laut Untersuchung bewegen sich allerdings nur 58 % der Knaben und 31
% der Mädchen täglich mindestens 60 Minuten. Experten bezeichnen vor allem
regelmäßiges Ausdauertraining als wichtig, um das Herz-Kreislauf-System
anzuregen und gesund zu erhalten. Die HELENA-Studie dient Forschern als
Grundlage um Strategien für ein gesünderes Verhalten der Jugendlichen zu
entwickeln und europaweit geltende Ernährungsempfehlungen auszusprechen.
(vgl. Widhalm et. al 2011 zit. nach JEM 2011, Seite 10); (5)
2.2.2 Das Ernährungsverhalten Jugendlicher in Deutschland
Erstmals wurde das Ernährungsverhalten deutscher Kinder vor 20 Jahren
innerhalb der ersten Nationalen Verzehrstudie untersucht. Um festzustellen,
inwieweit sich mit dem geänderten Nahrungsmittelangebot der letzten Jahre auch
das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert hat, wurde die
KiGGS-Studie ins Leben gerufen. (9)
KiGGS ist eine bundesweite Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) in
Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit (BMG) und dem Ministerium
für Bildung und Forschung (BMBF). Es ist die bislang größte repräsentative
bundesweite Studie zur Gesundheit der heranwachsenden Generation. Ziel dieses
Surveys war es, umfassende und bundesweit repräsentative Informationen zum
Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen zu erheben. (ebd.)
Jener Teil der KiGGS-Studie, der dem Teil Ernährung gewidmet ist, nennt sich
EsKiMo.
Dafür
wurden
im
Zeitraum
von
Jänner
bis
Dezember
2006
deutschlandweit Kinder und Jugendliche zu ihren Verzehrgewohnheiten befragt.
Einige interessante Ergebnisse der KiGGS-Studie sind:
Trinkverhalten:
Die meisten Jugendlichen trinken im Gegensatz zu Kindern ausreichend,
der Anteil von Limonade ist jedoch zu hoch.
In allen Altersgruppen wird Leitungs- und Mineralwasser am meisten
getrunken (48 %), gefolgt von Obst- und Gemüsesäften und an dritter Stelle
Limonade.
17
Mädchen ab 12 trinken nach Wasser am häufigsten Obst- und
Gemüsesäfte (21 %) gefolgt von Limonaden (17 %).
Limonaden spielen bei Burschen ab 12 Jahren mit 25 % der
Getränkemenge dagegen eine deutlich größere Rolle als bei Mädchen.
Obst- und Gemüsesäfte sind für Burschen mit 19 % die drittwichtigste
Getränkequelle.
Tee hat für die meisten Jugendlichen nur eine geringe Bedeutung (im Mittel
zwischen 5 % und 8 % der Getränkemenge). Auch Kaffee ist ein relativ
unbedeutendes Getränk (1,6 % der Getränkemenge der Mädchen, 1 % bei
den Burschen).
Pflanzliche Lebensmittel:
Kinder und Jugendliche essen zu wenig pflanzliche Lebensmittel –
insbesondere
Gemüse,
Obst,
Brot,
Kartoffeln
und
andere
kohlenhydratreiche Beilagen.
Nur ca. die Hälfte der Befragten isst täglich Obst und ca. ein Viertel isst
täglich rohes Gemüse.
Mädchen essen insgesamt mehr Obst und Gemüse als Burschen.
Milchprodukte:
In allen Altersgruppen verzehrt die Hälfte der Burschen und Mädchen
weniger Milch und Milchprodukte als empfohlen.
Nur 50 % der Kinder trinken täglich Milch (die wichtiges Kalzium liefert),
Burschen trinken dabei mehr Milch als Mädchen. Auch der tägliche Verzehr
von Milchprodukten (wie z. B. Joghurt) ist bei Burschen höher als bei
Mädchen. Mit dem Alter nimmt der Milchkonsum sowohl bei den Burschen
als auch bei den Mädchen ab.
Der Käseverzehr steigt jedoch mit dem Alter.
Fleischkonsum:
Mehr als zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen essen mehr Fleisch und
Wurst, als für sie empfohlen wird.
18
Burschen essen deutlich mehr Fleisch und Wurst als Mädchen. Die meisten
Fleischwaren verzehren die 12- bis 17-jährigen Burschen. 40% der
Burschen und 32 % der Mädchen essen täglich Wurst.
Geflügel wird größtenteils 1-2 Mal wöchentlich konsumiert. Dabei fällt auf,
dass Migranten häufiger Geflügel verzehren als Nicht-Migranten.
Fisch:
Fisch wird in allen Altersgruppen im Durchschnitt zu wenig gegessen.
Die meisten Burschen und Mädchen essen 1-2 Mal im Monat Fisch.
Ungesunde Lebensmittel:
Weißbrot wird in allen Gruppen häufiger gegessen als das gesündere
Vollkornbrot.
Besonders in der Altersgruppe der 7 bis 13 jährigen Burschen werden sehr
gerne Cerealien konsumiert.
Türkische Kinder und Jugendliche trinken mehr Leitungswasser und essen
mehr rohes Gemüse, aber auch mehr frittierte und gebratene Kartoffeln,
Schokolade und Knabberartikel.
Der Konsum von Süßigkeiten, Knabberartikel und süßen Getränken ist
relativ hoch: 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen nehmen mehr als die
vorgegebene Energiemenge von maximal zehn Prozent über diese
Lebensmittel auf. Fast 16 % essen täglich Schokolade und fast 20 %
andere Süßigkeiten.
Fast Food wird von den meisten Kindern nur 1-3 Mal monatlich gegessen.
Jungen essen mehr Fast Food als Mädchen. (7); (8); (9)
Fazit:
Insgesamt essen Kinder und Jugendliche in Deutschland weniger Brot und
Getreideprodukte, Obst, Milchprodukte, Fisch und Beilagen als empfohlen. Der
Konsum von fettreichen, tierischen Lebensmitteln (Fleisch und Wurst), fetten
Snacks, Süßigkeiten und gesüßten Getränken ist hingegen zu hoch. Der Anteil
von Kohlenhydraten und Fett an der Energiezufuhr entspricht im Durchschnitt
etwa den Mengen, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
empfiehlt. Ein Großteil der Kohlenhydrate sind allerdings sogenannte Mono- und
19
Disaccharide (zum Beispiel aus Süßigkeiten) und nicht die aus ernährungsphysiologischer Sicht günstigen Polysaccharide (zum Beispiel aus Vollkornbrot).
Der Konsum von Softdrinks nimmt mit dem Alter zu und ist bei Burschen höher als
bei Mädchen.
In
allen
Altersgruppen
ist
die
Zusammensetzung
der
Fettsäuren
nicht
zufriedenstellend: Gesättigte Fettsäuren (zum Beispiel in Butter, Palmöl) werden
zu reichlich, einfach ungesättigte Fettsäuren (zum Beispiel in Olivenöl, Nüssen)
gerade ausreichend und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (zum Beispiel in
Sonnenblumenöl, Margarine, Fettfische) zu wenig zugeführt. Die Proteinzufuhr ist
weit oberhalb der Referenzwerte.
Für die meisten Mikronährstoffe - hierzu zählen Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe - liegen die zugeführten Mengen
über den Referenzwerten. Die empfohlenen Zufuhrmengen von Folat und Vitamin
D werden allerdings nicht annähernd erreicht. Die Calciumzufuhr der 12- bis 17Jährigen ist ausreichend, die 6- bis 11-Jährigen nehmen jedoch zu wenig auf,
ebenso Vitamin A und E. Ein Großteil der Mädchen nimmt weniger Eisen als
empfohlen auf. (7); (8); (9)
Eine weitere Studie, die sich mit dem Ernährungsverhalten der deutschen
Heranwachsenden beschäftigt ist die DONALD-Studie. (Dortmund Nutritional and
Anthropometrical Longitudinally Designed Study). Diese erfasst und beurteilt seit
1985
das Ernährungsverhalten und die körperliche und
gesundheitliche
Entwicklung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen.
Wesentliche Ergebnisse der DONALD Studie:
•
Kinder und Jugendliche trinken insgesamt weniger als in der Optimierten
Mischkost empfohlen wird. Ungesüßte Getränke werden in größerem Maße
getrunken, der Anteil an gesüßten Getränken nimmt aber zu, je älter die
Kinder werden.
•
Obst wird großteils als Saft und nicht als Frischobst verzehrt.
20
•
Trotzdem rangiert Obst in der Beliebtheitsskala vor Gemüse. Die
empfohlene Menge für Gemüse wird nur zu etwa 50 Prozent erreicht. Dabei
wird rohes Gemüse lieber gegessen als gekochtes.
•
Der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln, die reichlich verzehrt werden
sollen, ist niedrig, vor allem bei Gemüse und Getreideprodukten. So essen
Kinder und Jugendliche zu wenig Brot (insbesondere Vollkornbrot). Dies gilt
für alle Altersgruppen.
•
Kinder und Jugendliche verzehren mehr Fett als empfohlen wird, vor allem
in Form gesättigter Fettsäuren. Etwa 80 % des Fetts wird als verstecktes
Fett aufgenommen, vor allem aus Milch und Milchprodukten, Fleisch/Wurst
und Süßwaren/Gebäck.
•
Manche weit verbreitete Meinungen zur Kinderernährung können nicht
bestätigt werden, z. B. rangieren Pommes frites nicht unter den
meistverzehrten Lebensmitteln.
•
die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen werden nach
wie vor in der Familie geprägt.
•
Alterstrends gibt es bei bestimmten Modelebensmitteln, z. B. mit
häufigerem Verzehr von Softdrinks und Fastfood bei Jugendlichen
gegenüber Kindern. (10)
Abbildung 2: Ernährung deutscher Jugendlicher (2)
21
2.2.3 Das Ernährungsverhalten Österreichischer Jugendlicher
Geht es um gesunde Ernährung und Bewegung, stellen Umfragen und Statistiken
auch Österreichs Jugendlichen kein gutes Zeugnis aus. Angeblich rauchen sie zu
früh, trinken sie zu viel, bewegen sich zu wenig und verbringen zu viel Zeit vor
dem Computer, der Spielkonsole oder dem Fernseher.
Bewegungsarme Freizeitaktivitäten sind deshalb bedenklich, weil sich dazu noch
die Stunden addieren, die Schüler/innen ebenfalls sitzend im Unterricht und beim
Erledigen von Hausübungen verbringen. Bedenkt man, dass mangelnde
Bewegung oft auch noch mit ungünstigem Essverhalten einhergeht – immerhin
bieten österreichische Schulbuffets nach wie vor hauptsächlich Wurstsemmeln,
Softdrinks und Mehlspeisen an – ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der
übergewichtigen Kinder und Jugendlichen seit Jahren steigt.
Doch wie gesundheitsgefährdend verhält und ernährt sich Österreichs Jugend
tatsächlich? Um das herauszufinden, erforschten in den vorangegangenen Jahren
mehrere groß angelegte Studien das Gesundheits- und Ernährungsverhalten
Jugendlicher in Österreich, so z.B. die „Health Behaviour in School-aged Children
(HBSC)“-Study der WHO, die im Vierjahres-Rhythmus Daten von Jugendlichen
(im Alter von 11 bis 17 Jahren) aus 43 verschiedenen Ländern untersucht.
Der letztaktuelle HBSC-Bericht wurde im
Jahr
2010
vom
Bundesministerium
Österreichischen
für
Gesundheit
veröffentlicht.
In der nebenstehenden Graphik sind einige
interessante Resultate der Studie betreffend
des
Gesundheitsverhaltens
der
Österreichischen Jugendlichen angeführt.
So ist zum Beispiel ersichtlich, dass das
Bewegungsverhalten der Jugendlichen mit
zunehmendem Alter abnimmt.
Abbildung 3: Gesundheitsverhalten Jugendlicher in Österreich (3)
22
Der Anteil an sitzenden Freizeitaktivitäten steigt dagegen zwischen dem 11. und
15. Lebensjahr laufend an.
Bedenklich ist in diesem Zusammenhang, dass nur ein Drittel der Mädchen und
weniger als die Hälfte der Burschen ihren Gesundheitszustand als ausgezeichnet
bezeichnen. Während bei den 11jährigen noch ein Großteil mit seinem
Gesundheitszustand zufrieden ist (47 % bezeichnen ihren Gesundheitszustand als
ausgezeichnet, 44 % als gut), sinkt dieser Anteil im Laufe der Jahre, wobei die
Beschwerden
von
Einschlafstörungen,
gefolgt
von
Kopf-,
Rücken-
oder
Bauchschmerzen bis hin zu Gereiztheit und allgemeinem Unwohlsein reichen.
Zwischen 15. und 17. Lebensjahr verringern sich die Stunden, die sitzend vor
Computer oder Fernseher verbracht werden wieder. Das könnte einerseits daran
liegen, dass Jugendliche mit zunehmendem Alter mehr Zeit außer Haus
verbringen und andererseits auch daran, dass sie durch Übertritt in Höhere
Schulen oder Lehrbeginn nicht mehr so viel Zeit für diese Freizeitaktivitäten
erübrigen können.
Laut HBSC Schülerbericht 2010 konsumieren 39% der 11 bis 15 jährigen
Jugendlichen täglich entweder Süßigkeiten oder süße Limonaden oder beides.
Der Konsum von Süßigkeiten und süßen Limonaden ist seit 2002 kontinuierlich
ansteigend. Dieser Anstieg zeigte sich vor allem bei Mädchen, die 2010 erstmals
knapp häufiger als Burschen angaben, täglich Süßigkeiten und Limonaden zu
konsumieren. Beispielsweise verzehren Jugendliche täglich ca. 25 Gramm
Schokolade, was deutlich über den FKE-Empfehlungen liegt. (vgl: Kapitel 2.2.1)
Was das Rauchen und die Häufigkeit des Alkoholgenusses angeht, liegen die
Mädchen zwar immer noch hinter den Burschen, holen aber auch in diesen
Bereichen auf. Überaus alarmierend ist, dass die sehr hohe Zufuhr an
energiehaltigen Getränken (süßen Getränken und Alkohol) in Österreich bis zu 20
% der Gesamtenergieaufnahme der Jugendlichen ausmacht. (vgl. auch Kapitel
2.2.1)
Außerdem essen mehr als die Hälfte der befragten 11 bis 17 jährigen Schüler und
Schülerinnen weder Obst noch Gemüse täglich, wobei dieser Anteil bei Burschen
23
(65 %) höher liegt als bei Mädchen (51 %). Der Obst- und Gemüsekonsum nimmt
ebenfalls mit dem Alter weiter ab. Bedenkt man die Empfehlungen von „5 a day“,
ist dieses Ergebnis alles andere als zufriedenstellend.
Dadurch sind aber die Ernährungsgewohnheiten insgesamt bedenklich: 27,6
Prozent konsumieren ein- bis mehrmals täglich Softdrinks, 25 Prozent ein- bis
mehrmals täglich Süßigkeiten, und 18,2 Prozent essen nie bis einmal
pro Woche Obst.
Mädchen essen zwar häufiger Obst und konsumieren weniger Softdrinks.
Andererseits sind aber 44 % der Mädchen mit ihrem Körper unzufrieden, ein
signifikant höherer Anteil wie bei den Burschen. (vgl. Abbildung 3); (vgl. Widhalm
et. al 2011 zit. nach JEM 2011, Seite 10); (11)
Erfreulich ist, dass nur 20, 5 % der Befragten mehrmals pro Woche und 4,6 % der
Befragten täglich Fastfood wie Burger, Pizza oder Hot Dogs essen. Chips oder
Pommes konsumieren 26,7 % zumindest zweimal die Woche. Viel regelmäßiger
werden von den Schüler/innen Brot und Getreideprodukte (Schwarz-, Weißbrot,
Cornflakes, Müsli usw.) sowie Milch und Milchprodukte (inkl. Joghurt, Kakao,
Topfen) konsumiert: 47,8 % bzw. 45,9 % der Schüler/innen tun das täglich und
weitere 44,5 bzw. 47,1 % mehrmals wöchentlich. (vgl. Hofmann et al, 2012, S. 3)
Frühstücksverhalten
Laut optimix (siehe Kapitel 2.4.2) ist ein regelmäßiges Frühstück besonders für
Kinder im Schulalter wichtig, um die Kohlenhydratspeicher aufzufüllen und so eine
gute Konzentration- und Denkleistung in der Schule erbringen zu können.
Die HBSC-Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass nur die Hälfte (50,4 %) der
befragten Schülerinnen und Schüler unter der Woche regelmäßig ein Frühstück zu
sich nimmt. 32,2 % frühstücken überhaupt nie, was zeigt, dass es sich dabei auch
um ein Gewohnheitsverhalten handelt. Ein anderer Faktor für das fehlende
Frühstück dürfte Zeitmangel sein, da am Wochenende nur 11,8 % auf ein
Frühstück verzichten. (vgl. Hofmann et al, 2012, S. 3)
24
Ergebnisse des Österreichischen Ernährungsberichtes 2012
Seit dem Jahr 1998 wird im Auftrag des Österreichischen Bundesministeriums für
Gesundheit
in
regelmäßigen
Abständen
das
Ernährungsverhalten
der
österreichischen Bevölkerung untersucht und die Ergebnisse im sogenannten
Ernährungsbericht .veröffentlicht. Der letztaktuelle Österreichische Ernährungsbericht stammt aus dem Jahr 2012 und widmet sich in einem Unterkapitel der
Ernährungssituation der 7 bis 14 jährigen Schulkinder. Bezüglich dieser
Altersgruppe
kommt
der
ÖENB
zu
dem
Schluss,
dass
bei
den
Lebensmittelgruppen, die mäßig konsumiert werden sollen (dazu zählen Milchund Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Eier und Fisch), vor allem der Konsum von
Fleisch und Wurst weit über den Empfehlungen der FKE (siehe Kapitel 2.4.2
optimix) lag und mit steigendem Alter noch zunahm.
Auffällig ist, dass die Empfehlungen bei den Lebensmittelgruppen, die reichlich
konsumiert werden sollen (Getränke, Gemüse, Obst, Kartoffeln, Brot Getreide),
von
keiner
Altersgruppe
erreicht
wurden:
Lediglich
die
empfohlene
Getränkemenge wurde in der Gruppe der 7- bis 9-jährigen Kinder, der 10- bis 12
Jährigen und der 13- bis 14 jährigen Buben erreicht. Trinkwasser wurde
mengenmäßig am meisten konsumiert, gefolgt von Softdrinks und Fruchtsäften.
Die Empfehlungen zum Fischkonsum wurden ebenfalls nur von
dieser
Altersgruppe erreicht.
Die Aufnahme von „geduldeten“ Lebensmitteln wie Süßwaren und Knabberartikeln
wurden jedoch von allen Altersgruppen überschritten, rund 18 bis 22 % der
Gesamtenergieaufnahme erfolgte in Form von „geduldeten“ Lebensmitteln.
(vgl. ELMADFA I., et. al, 2012, S. 315 ff.)
Das Ergebnis des ÖENB 2012 deckt sich somit weitgehend mit den Ergebnissen
der HBSC-Studie.
2.3 Empfohlenes Ernährungsverhalten
Da Nahrung dem Körper nicht nur zur Energiegewinnung, sondern auch zum
Aufbau und zur Regeneration dient, ist eine „vollwertige Ernährung“ zur
25
Gesunderhaltung und Vermeidung von sogenannten Zivilisationserkrankungen
äußerst empfehlenswert.
Dass sehr viele Menschen zu viel, zu süß und zu fett essen, liegt einerseits am
mangelnden Wissen über gesunde Ernährung, andererseits an Gleichgültigkeit
und Bequemlichkeit. Der Wille zur Ernährungsumstellung kommt bei vielen erst
auf ärztlichen Rat oder infolge steigenden Übergewichts. Zur Bekämpfung
überflüssiger Kilos gibt es ein ständig größer werdendes Angebot an Diäten.
Allerdings fällt die Auswahl zwischen Trennkost, Mittelmeerdiät, Ayurveda,
Montignac, Atkins und ähnlichem nicht leicht und auch die Umsetzung mit teils
exotischen Zutaten erschwert das Durchhalten solch einer Ernährungsumstellung
erheblich. Kaum einer dieser Diäten ist aus wissenschaftlicher Sicht aber auch
wirklich empfehlenswert oder hilfreich bei der Vermeidung ernährungsbedingter
Krankheiten.
Aus heutigem Stand der Forschung sollte Nahrung möglichst ausgewogen sein
um den Körper mit allen Nährstoffen zu versorgen. Eine Form der Ernährung, die
diesen Aspekt berücksichtigt ist die sogenannte Vollwerternährung.
2.3.1 Vollwerternährung
Das Prinzip der Vollwerternährung wurde bereits um 1900 entwickelt. Als einer der
Pioniere der Vollwertkost gilt der Schweizer Arzt Maximilian Bircher-Benner (1867
–
1939),
der
unter
anderem
das
Müsli
erfand.
Als
Begründer
der
Vollwerternährung gilt allerdings der deutsche Mediziner und Ernährungsforscher
Werner Kollath (1892-1970).
Kollaths Grundregel lautete: “Die Nahrung soll so natürlich wie möglich sein.“
(Kollath, zit. nach Leitzmann et. al 1999, S. 150). Demnach besitzen Lebensmittel,
die möglichst wenig verarbeitet sind, noch den vollen Wert der natürlicherweise
vorhandenen Inhaltsstoffe (=vollwertig). Kollath teilte die Lebensmittel nach ihrem
Verarbeitungsgrad in sechs verschiedene Wertstufen ein. Je geringer der
Verarbeitungsgrad, desto höher ist der Wert des Lebensmittels.
26
Inzwischen wurden Kollaths Thesen basierend auf neuen Forschungsergebnissen
von Männle, Leitzmann und von Koerber in der Gießener Konzeption
weiterentwickelt (vgl. Leitzmann et. al, 1999, S.150).
Definition der Vollwert-Ernährung nach Koerber, Männle und Leitzmann:
„Vollwert-Ernährung ist eine überwiegend laktovegetabile Ernährungsweise bei der gering
verarbeitete Lebensmittel bevorzugt werden.“ (Körber et. al zit. nach Kasper et. al
2009, S. 569)
Hauptsächlich verwendete Lebensmittel in der Vollwerternährung sind
Vollkornprodukte
Gemüse und Obst
Kartoffeln,
Hülsenfrüchte
Milch und Milchprodukte
daneben können auch geringe Mengen an Fleisch, Fisch und Eiern
enthalten sein.
Etwa die Hälfte der Nahrungsmenge besteht aus unerhitzter Frischkost. Die
Zubereitung
erfolgt
schonend
und
mit
wenig
Fett.
Nahrungsmittel
mit
Zusatzstoffen werden vermieden. (vgl. Kasper et. al 2009, S. 569)
Es wird besonderer Wert auf den Gesundheitswert der Lebensmittel gelegt, der
sich wie folgt zusammensetzt:
Wertgebende Inhaltsstoffe
Gehalt essentieller Nährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, neun Aminosäuren,
Fettsäuren)
Gehalt gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe,
Ballaststoffe, Substanzen in fermentierten LM)
Nährstoffdichte
Hauptnährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß)
Energiegehalt
Energiedichte
27
Wertmindernde Inhaltsstoffe
Fremdstoffe bzw. Schadstoffe
pathogene Keime (z. B. Salmonellen)
Weitere Kriterien
Reife und Frische
Sättigungswirkung
Bekömmlichkeit (Verträglichkeit)
Verdaulichkeit
Bioverfügbarkeit (vgl. Koerber et al.1994 zit. nach Leitzmann et al. 1999, S.
154)
Konkrete Empfehlungen für die Lebensmittelauswahl :
Getreide und Getreideprodukte aus Vollkorn bevorzugen, Auszugsmehle
usw. nur selten verwenden
Gemüse und Obst reichlich verzehren, einen großen Teil davon als
unerhitzte Frischkost
Kartoffeln und Hülsenfrüchte in den Speiseplan einbeziehen
die Gesamtfettaufnahme einschränken und qualitativ hochwertige Fette und
Öle verwenden, z.B. kaltgepresste Speiseöle, Butter und ungehärtete
Pflanzenmargarine verwenden
Vorzugsmilch,
pasteurisierte
Vollmilch
oder
Milchprodukte
ohne
Zusatzstoffe bevorzugen
Fleisch, Fisch und Eier, wenn überhaupt, nur gelegentlich verwenden
Ungechlortes
Trinkwasser,
Kontrolliertes
Quellwasser,
natürliches
Mineralwasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zum Durstlöschen
bevorzugen
Gewürze und Kräuter zur Geschmacksverfeinerung verwenden, Speisesalz
dagegen sparsam einsetzen
zum Süßen frisches, süßes Obst, nicht wärmegeschädigten Honig oder
ungeschwefeltes Trockenobst in geringen Mengen bevorzugen, Zucker und
Süßstoffe sowie damit hergestellte Produkte meiden.
28
Erzeugnisse aus anerkannt ökologischer Landwirtschaft verwenden:
Lebensmittel regionaler Herkunft
und
entsprechend
der Jahreszeit
bevorzugen. (vgl. Schlieper 2008, S. 278)
2.3.2 Ernährungsempfehlungen der DGE
Basierend auf den Ansätzen der Vollwerternährung veröffentlichte die DGE
erstmals im Jahre 1956 ihre 10 Regeln für eine gesunderhaltende Ernährung.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Vielseitig essen
Reichlich Getreideprodukte – und Kartoffeln
Gemüse und Obst Nimm „5 am Tag“...
Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch,
Wurstwaren sowie Eier in Maßen
Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Zucker und Salz in Maßen
Reichlich Flüssigkeit
Schmackhaft und schonend zubereiten
Sich Zeit nehmen und genießen
Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben (12)
Zur besseren Veranschaulichung der oben angeführten Regeln wurde der DGEErnährungskreis basierend auf den D-A-C-H Referenzwerten entwickelt, der
letztmals im Jahre 2003 neu gestaltet wurde. (13)
Abbildung 4: DGE- Ernährungskreis (4)
Der DGE-Ernährungskreis
1.
2.
3.
4.
5.
Getreide, Getreideerzeugnisse, Kartoffeln
Gemüse, Salat
Obst
Milch, Milchprodukte
Fleisch, Wurst, Fisch, Eier
29
6. Fette, Öle
7. Getränke
Die D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr dienen der DGE als Basis für
die Erstellung von Musterspeiseplänen für verschiedene Altersgruppen. Dabei
werden jeweils die wöchentlich benötigten Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe
für die jeweilige Gruppe berechnet und abgebildet. Außerdem werden auch die
Empfehlungen aus der Kampagne „5 am Tag“ (250 g Obst pro Tag, 400 g
Gemüse zum Teil als Rohkost) berücksichtigt. Für die Musterspeisepläne werden
Lebensmittel
in
unverarbeiteter
Form
ausgewählt
und
zu
Mahlzeiten
zusammengestellt, wobei von nährstoffschonender und kalorienarmer Zubereitung
ausgegangen wird. Weniger empfehlenswerte Lebensmittel, wie süße oder
fettreiche Nahrungsmittel, alkoholische Getränke und Limonaden, werden in den
Speiseplänen nicht berücksichtigt. Allerdings sind diese nicht gänzlich verboten,
sondern wird der bewusste Genuss dieser Lebensmittel in geringem Ausmaß
toleriert. (13)
Die Mahlzeiten der so erstellten Muster-Speisepläne sollten sich anteilsmäßig wie
in nachstehender Graphik angeführt, auf die jeweiligen Lebensmittelgruppen
verteilen:
Abbildung 5: Der Anteil der einzelnen Segmente an der Gesamtlebensmittelmenge ohne Getränke in
Gewichtsprozent (5)
2.3.3 Ernährungsempfehlungen des ÖBMfG
Ähnlich zur Deutschen Gesellschaft für Ernährung hat auch das Österreichische
Bundesministerium
für
Gesundheit,
basierend
auf
aktuellen
Forschungs-
ergebnissen in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien und dem
Kompetenzzentrum Ernährung & Prävention die Entwicklung einer für die
30
Bevölkerung leicht nachvollziehbaren Ernährungsempfehlung in Auftrag gegeben
und in Form einer Ernährungspyramide im März 2010 der Öffentlichkeit
präsentiert. Die Darstellung in Pyramidenform lässt auf einen Blick erkennen,
welche Nahrungsmittel häufig und welche eher sparsam verzehrt werden sollten.
Abbildung 6: Österreichische Ernährungspyramide für Erwachsene (6)
Wie in der Graphik sehr schön veranschaulicht bilden alkoholfreie und
energiearme Getränke, wie z. B. Wasser und ungesüßte Früchte- oder
Kräutertees bzw. stark verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte die Basis einer
gesunden Ernährung.
31
Auf der zweiten Stufe folgen Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst, wobei täglich drei
Portionen an Gemüse bzw. Hülsenfrüchten sowie zwei Portionen Obst verzehrt
werden sollten. Bei der Berechnung der Portionsgrößen gilt die Faustregel: Eine
geballte Faust ist eine Portion.
Die nächste Stufe bilden Getreide, Brot, Nudeln, Reis und Erdäpfel. Hier lautet die
Empfehlung des Bundesministeriums für Gesundheit 4 Portionen täglich, wobei
Vollkornprodukte bevorzugt werden sollten. Auf Stufe 4 folgen schließlich Milch
und Milchprodukte, die ebenfalls Teil einer ausgewogenen Ernährung sein sollten.
Als Grundregel gelten hier 3 Portionen (zwei weiße = Milch und Joghurt und eine
gelbe = Käse). Auch kaltgepresste Öle sollten täglicher Bestandteil der Nahrung
sein.
Im oberen Drittel der Pyramide finden sich schließlich Fleischwaren, Fisch und
Eier. Bezüglich Fisch wird zu einem wöchentlichen Verzehr von 1 bis 2 Portionen
geraten. Fleisch und Fleischwaren sollten nicht öfter als dreimal pro Woche
verzehrt werden. Bei Eiern gilt eine Obergrenze von 3 Eiern wöchentlich.
Fette, sowie auch Süßwaren und Salziges sollten eher in moderatem Ausmaß
konsumiert werden. Bei Fett gilt Qualität vor Quantität, d. h. es sollte
hochwertigen, kaltgepressten Ölen gegenüber gehärteten Fetten wie z. B.
Margarine der Vorzug gegeben werden. Auch Butter und Schlagobers sollten nur
sparsam verwendet werden.
Die ganz in der Spitze der Ernährungspyramide angesiedelten fett- bzw.
zuckerreichen Nahrungsmittel sollten im Sinne einer gesundheitsförderlichen
Ernährung überhaupt nur selten verzehrt werden.
2.4 Empfohlenes Ernährungsverhalten für Kinder und
Jugendliche
Bereits
in
frühester
Kindheit
bilden
sich
Präferenzen
für
verschiedene
Geschmacksrichtungen. Wird durch den übermäßigen Genuss fetter und
zuckerreicher Nahrung in den ersten Lebensjahren eine Vorliebe für diese Art der
32
Ernährung gebildet, ist es schwierig diese Ernährungsform in späteren Jahren
umzustellen.
Es ist eine Tatsache, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist und gerne zu
Altbewährtem greift. Der Spruch „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht“, ist wohl
jedem von uns ein Begriff. Kinder hingegen haben zumeist noch keine Scheu
„Neues“
auszuprobieren.
nachfolgenden
Kapiteln
Da
falsches
ausgeführt)
Ernährungsverhalten
zu
weitreichenden
(wie
in
den
gesundheitlichen
Problemen führen kann, ist es besonders wichtig, Kinder bereits möglichst früh mit
gesunden Lebensmitteln vertraut zu machen.
2.4.1 Ernährungspyramide für Kinder
Um Kindern das Thema gesunde Ernährung leicht verständlich und anschaulich
näher zu bringen, hat das Österreichische Bundesministerium für Ernährung eine
eigene Kinderversion der Ernährungspyramide entwickelt.
Abbildung 7: Österreichische Ernährungspyramide für Kinder (7)
33
Inhaltlich unterscheidet sich die Kinderernährungspyramide nicht von der
Ernährungspyramide
für
Erwachsene.
Allerdings
spricht
die
besonders
kindgerechte Darstellung der Pyramide, mit dem Ernährungsdrachen als
Maskottchen und zahlreichen bunten und lustigen Bildern, bereits Kinder im
Kindergartenalter an und ist daher bestens dazu geeignet Klein- und
Volksschulkinder spielerisch für das Thema Ernährung zu begeistern.
Ist Kindern die Ernährungspyramide in ihren Grundzügen bereits aus ihrer
Volksschulzeit bekannt, ist es einfacher auf das bereits vorhandene Wissen
aufzubauen und dieses in der Sekundarstufe mit der Ernährungspyramide für
Erwachsene weiter zu vertiefen.
2.4.2 optimiX®
Basierend
auf
den
Ergebnissen
der
DONALD-Studie
erarbeitete
das
Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund, Anfang der 1990er
Jahre ein Konzept für gesunde Kinder- und Jugendernährung.mit dem Bestreben
gesunde Ernährung im Kindesalter zu fördern und der Prävalenz von Übergewicht
entgegenzuwirken.
Die
sogenannte
optimierte
Mischkost
„optimiX®“
gewährleistet
durch
ausgewogene Mischkost mit hoher Nährstoffdichte die Deckung des Energie- und
Nährstoffbedarfs von Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren. Grundlage von optimiX
sind 7-Tages-Speisepläne, die sowohl die Mahlzeitengewohnheiten als auch die
Essensvorlieben von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen. Ziel ist es
gesunde Ernährung in den Familienalltag einzubauen, damit Kinder und
Jugendliche alle Nährstoffe erhalten, die sie für eine gesunde Entwicklung und
gesundes
Wachstum
brauchen.
In
der
Optimierten
Mischkost
werden
„empfohlene“ und „geduldete“ Lebensmittel unterschieden. Zur grafischen
Darstellung werden die jeweiligen Lebensmittel nach den Ampelfarben unterteilt.
(vgl. Kersting et al., 2008, S 168fff)
34
Abbildung 8: Drei Regeln der Optimierten Mischkost (8)
Als Grundregel gilt das 78 % der Energiezufuhr mit Lebensmitteln aus dem grünen
Bereich abgedeckt werden sollte, 17 % mit dem gelben Bereich und nur 5 % mit
Lebensmittel aus dem roten Bereich.
Essensvorlieben und –abneigungen werden berücksichtigt. Verbote gibt es nicht.
OptimiX empfiehlt drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten, verteilt
über den Tag. Die Zusammenstellung der Mahlzeiten erfolgt bei optimiX nach
einem Baukastenprinzip. OptimiX gibt klare Tipps für die Gestaltung der
verschiedenen Mahlzeiten, so auch für das erste und zweite Frühstück. Die
Darstellung in Pyramidenform zeigt, welche Lebensmittelgruppen die Basis bilden
und nicht fehlen dürfen und welche nur in kleinen Mengen gegessen werden
sollten. (vgl. Kersting et al., 2008, S 168fff)
Abbildung 9: Planungshilfe für eine gesunde Mittagsmahlzeit (9)
Darüber hinaus gibt es für die verschiedenen Altersgruppen mengenmäßige
Verzehrempfehlungen für jedes Lebensmittel.
35
So empfiehlt das FKE gemäß optimiX® für Kinder und Jugendliche je nach Alter
Portionsgrößen für Fisch zwischen 35 g und 100 g/Woche. Als Begründung wird
angeführt.
„Fisch ist eine gute Nährstoffquelle nicht nur für Protein, Vit. D und E, Jod und Selen,
sondern besonders für langkettige mehrfach ungesättigte n-3 Fettsäuren. Diese
Fettsäuren sind wichtig für die kindliche Entwicklung und sie leisten darüber hinaus einen
Beitrag zur Prävention von späteren ernährungsabhängigen Krankheiten, wie
kardiovaskuläre Erkrankungen.
Besonders die Wahl von fetterem Fisch könnte die Versorgung mit den präventiv
besonders wichtigen langkettigen ungesättigten Fettsäuren deutlich verbessern.“ (14)
Frühstück – das „Sprungbrett in den Tag“
Dieser Slogan des FKE hat durchaus seine Berechtigung. Aber nicht nur ein
ausgewogenes Frühstück ist besonders für Kinder und Jugendliche wichtig um
ausreichende Konzentration im Unterricht zu gewährleisten, ebenso spielt die
Zwischenmahlzeit in der Pause eine bedeutende Rolle, um einem „Durchhänger“
im Laufe des Vormittags vorzubeugen. Natürlich darf auch auf die ausreichende
Zufuhr von Getränken nicht vergessen werden, da sich ein Flüssigkeitsmangel
negativ auf die Denkleistung auswirkt. (vgl. 15)
Und so sieht ein gutes Frühstück und eine empfehlenswerte Jause aus:
„Das Optimix-"Kinder"frühstück besteht immer aus einem Getränk, einem Milchprodukt,
frischem Obst oder Gemüserohkost und
Brot,
Haferflocken
oder
anderen
Getreideprodukten. Diese Lebensmittel
bilden die Basis des Frühstücks. Etwas
Butter als
Brotaufstrich und magerer Wurst- oder
Käseaufschnitt runden die Brotmahlzeit
ab.“ (15)
Abbildung 10: Das "Optimix - Frühstück" (10)
36
„Zum Pausenfrühstück in der Schule
gehören ebenfalls immer ein Getränk
und Obst oder Rohkost. Ergänzt wird
dies durch ein belegtes Brot oder Müsli.
Wurde zum ersten Frühstück wenig
Milch oder Jogurt gegessen, so kann
dies nun gut nachgeholt werden.“
(ebd.)
Abbildung 11: Das "Optimix - Pausenfrühstück" (11)
2.5 Adipositas als Folge falschen Ernährungsverhaltens
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den
westlichen Industrienationen entscheidend verändert. Durch fortschreitende
Industrialisierung und Modernisierung beschränken sich körperliche Tätigkeiten in
Beruf und Haushalt nur mehr auf ein Minimum. Parallel dazu steigt durch
psychische Belastungen (Zeitdruck, gestiegene Verantwortung, ständig neue
Technologien, etc.) der Stresspegel für die Arbeitnehmer. Der hektische
Arbeitsalltag löst oft Heißhungerattacken aus, denen dann zumeist mit süßen oder
fettigen Snacks begegnet. wird. Dazu kommt, dass bedingt durch Zeitmangel und
Bequemlichkeit der Anteil an ungesunder Außer-Haus-Verpflegung (Fastfood,
Take-away-Gerichten) und kalorienreichen Fertigprodukten in die Höhe klettert,
was zur Folge hat, dass dem Körper oft weit mehr Kalorien zugeführt werden als
dieser durch körperliche Aktivität verbrauchen kann.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Anteil der Übergewichtigen seit Jahren
zunimmt und Adipositas, wie starkes Übergewicht genannt wird, weltweit schon
epidemische Ausmaße angenommen hat.
Laut Burghardt (2009) bezeichnet Adipositas „Abweichungen vom Normgewicht
bedingt durch Vermehrung der Körpermasse, vorwiegend des Fettanteils.“ (Kasper,
Burghardt 2009, S. 269)-
Besser als die Angabe von Körpergröße und Gewicht allein gibt der Body-MassIndex (BMI) über das Ausmaß des Übergewichts Aufschluss.
37
Er wird nach folgender Formel berechnet:
BMI = Gewicht in kg/(Körpergröße in m)²
Als Übergewicht gilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein BMI ab 25.
Krankhaft übergewichtig (adipös) ist, wer einen BMI von 30 und mehr hat. Je mehr
Übergewicht Betroffene mit sich herumtragen, desto höher ist die Gefahr, dass es
dadurch zu Beschwerden und in weiterer Folge zu einer verminderten körperlichen
Leistungsfähigkeit kommt. Des weiteren begünstigt Übergewicht eine ganze Reihe
gesundheitlicher Probleme und Folgeerkrankungen, wie z. B.
•
Typ-2-Diabetes
•
Bluthochdruckerkrankungen
•
Überhöhte Cholesterin-Werte
•
Koronare Herzerkrankungen
•
Arteriosklerose
•
Gallensteinleiden
•
Abnutzungserscheinungen an den Gelenken
•
Krebserkrankungen
•
Gicht
•
hormonelle Störungen wie erniedrigter Testosteronspiegel bei Männern
•
Atemprobleme und Atemstillstände während des Schlafs (Apnoe)
•
Verdauungsbeschwerden wie z. B. Verstopfung
•
erhöhtes Operations- und Narkoserisiko
•
Psychische Störungen wie Angsterkrankungen oder Depressionen
(vgl. Langbein & Skalnik 2005, S. 501)
2.5.1 Übergewicht und Adipositas bei Jugendlichen
Ein Großteil der im Erwachsenenalter auftretenden Zivilisationskrankheiten
entsteht infolge von Verhaltensweisen und Lebensstilen, die im Kindes- und
Jugendalter entwickelt werden, zu diesem Zeitpunkt aber noch gut beeinflussbar
wären. Die Liste der Risikofaktoren führt das Übergewicht mit all seinen negativen
Konsequenzen an. Entsprechende Gesundheitsförderung und Prävention in
jungen Jahren ist daher für das gesamte spätere Leben von größter Bedeutung.
(vgl. Zwiauer et. al 2007, S.2) „Langzeitstudien haben gezeigt, dass die Häufigkeit der
38
Adipositas in der Familie und das Ausmaß des Übergewichtes während der Pubertät die
bedeutendsten Prädikatoren für ein Übergewicht im Erwachsenenalter sind.“ (Kasper,
Burghardt 2009, S. 272) Als Hauptursache für Übergewicht bei Kindern und
Jugendlichen gilt aber nicht anders als bei Erwachsenen, eine zu kalorienreiche
Ernährung,
zumeist
noch
verbunden
mit
einer
bewegungsarmen
Freizeitgestaltung.
Wie
im
Österreichischem
Ernährungsbericht
2012
angeführt,
liegt
der
Energiebedarf bei Mädchen im Alter von 7 bis 14 Jahren durchgehend bei ca.
2100 kcal/d. Bei Buben ergeben sich mit dem Alter zunehmende Werte zwischen
2500 und 2950 kcal/d. (vgl. ELMADFA I., et. al, 2012, S 359) Allerdings steigt im
Verlauf des Schulkindalters der Anteil an kalorienreichen Nahrungsbestandteilen
wie fetthaltiger Snacks und Süßigkeiten an. Die tatsächlich zugeführte
Kalorienmenge liegt daher oft deutlich über den oben angeführten Empfehlungen.
Darüber hinaus kann ein Verfall des Aktivitätslevels von einem ausreichend
aktiven hin zu einem passiven Lebensstil bei beiden Geschlechtern beobachtet
werden. „Übergewichtige Kinder kommen oft aus Familien, in denen ein Elternteil
ebenfalls übergewichtig ist. Weil gerade in der Kindheit die Fettzellen gebildet werden,
bleiben dicke Kinder auch als Erwachsene zu korpulent.“ (Langbein & Skalnik 2005, S
501)
Aus diesem Grund ist es wichtig, Übergewicht gar nicht erst entstehen zu lassen
und im Rahmen von Präventivmaßnahmen besonders Familien über die
Wichtigkeit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung aufzuklären. Denn
gerade
bei
Kindern
und
Jugendlichen
ist
Übergewicht
nicht
nur
eine
gesundheitliche, sondern auch ein psychische Belastung. „Hänseleien“ von
Mitschüler/innen bis hin zu Mobbing sind oft an der Tagesordnung.
2.5.1.1 Klassifizierung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen
Ebenso wie bei Erwachsenen wird Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen
anhand des BMI-Wertes diagnostiziert.
Laut von der WHO im Jahr 2007 herausgegebener Tabelle für Kinder im Alter von
5 bis 19 Jahren entspricht in der Altersgruppe von 13 Jahren:
39
ein BMI von < 14
starkem Untergewicht
ein BMI > 14 < 17
Untergewicht
ein BMI > 17 < 22
Normalwicht
ein BMI > 22 < 25
Übergewicht
ein BMI > 25
Adipositas
Tabelle 1: BMI-Tabelle für Kinder der WHO (1)
Die
Werte
bei
Mädchen
sind
aufgrund
des
von
Natur
aus
höheren
Körperfettanteils geringfügig höher einzustufen. (16)
Vergleichsstudien, wie z. B. die HBSC Studie oder die HELENA-Studie, die sich
mit dem Thema Übergewicht bei Jugendlichen befassen, verwenden als
Referenzwert allerdings die BMI-Tabelle nach Cole, derzufolge Burschen im Alter
von ca. 13 Jahren, ab einem BMI von 22 als übergewichtig und ab einem BMI von
27 als adipös einzustufen sind. Mädchen gelten ab einem BMI von 22,5 als
übergewichtig und ab 27,5 als adipös. (11)
Laut im Jahr 2007 durchgeführter KiGGS-Studie stellen Übergewicht und
Adipositas im Kindesalter langfristig ein Risiko für die Gesundheit dar, da sie zu
schwerwiegenden Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und
Krankheiten des Gelenk- und Skelettsystems führen können. Zur Feststellung von
Übergewicht und Adipositas wurden bezüglich der KiGGS-Studie die von
Kromeyer-Hauschild et al. vorgelegten Referenzdaten zur Verteilung des BodyMass-Index (BMI) zugrunde gelegt. (vgl. Schaffrath et. al 2007, S. 736- 743)
Alter
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Buben
Übergewicht
Adipositas
17,86
19,44
18,34
20,15
19,01
21,11
19,78
22,21
20,60
23,35
21,43
24,45
22,25
25,44
23,01
26,28
23,72
26,97
Mädchen
Übergewicht
Adipositas
17,99
19,67
18,51
20,44
19,25
21,47
20,04
22,54
20,80
23,54
21,61
24,51
22,48
25,47
23,33
26,33
24,05
27,01
Tabelle 2: BMI-Tabelle für Kinder nach Kromeyer-Hauschild et al (2)
40
Die Ergebnisse der KiGGS-Studie im Detail
15 % der deutschen Kinder und Jugendlichen sind als übergewichtig und
6,3 % als adipös, also schwer übergewichtig einzustufen.
Die Zahl der übergewichtigen Kinder stieg im Vergleichszeitraum (19851999) um 50 % und die Zahl der adipösen Kinder um 100 %.
Ein starker Anstieg an Übergewicht ist bei Kindern im Grundschulalter zu
verzeichnen und setzt sich mit zunehmenden Alter fort. Von den
untersuchten 14-17-Jährigen haben schon 17 % ein zu hohes Gewicht.
Kinder mit niedrigem Sozialstatus sowie Migrationshintergrund sind
häufiger betroffen, ebenso Kinder von Eltern, die selbst übergewichtig sind.
Dies liegt vermutlich an der gleichen genetischen Disposition, aber auch an
innerhalb der Familie ähnlichen Lebens- und Essgewohnheiten.
Buben und Mädchen sind gleich häufig übergewichtig. Es gibt keine
geschlechtsspezifischen Unterschiede. (vgl. Schaffrath et. al 2007, S. 736743)
Im Vergleich zur KIGGS- Studie kam die europaweit durchgeführte HELENAStudie, in der im Zeitraum von 3 Jahren (Mai 2005 bis April 2008) 4.156
Jugendliche von der 8. bis zur 11. Schulstufe in zehn europäischen Städten
untersucht wurden (darunter auch 427 Jugendliche in 13 Wiener Schulen) zu
folgendem Ergebnis. Laut HELENA-Studie sind europaweit 17,7 % der
Jugendlichen (Mädchen 16,0 %, Burschen 19,5 %) übergewichtig und
5,9 %
adipös (Mädchen 4,4%, Burschen 7,6 %). (17); (18)
2.5.2 Übergewicht und Adipositas Österreichischer Jugendlicher
Der vom Österreichischen Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebene
HBSC-Bericht aus dem Jahre 2010, der 84,9 % der Schülerinnen und Schüler
(Mädchen 88,3 %, Burschen 81,3 %) als unter- oder normalgewichtig, 12,3 % (M:
9,3 %, B: 15,4 %) als übergewichtig und 2,8 % (M: 2,3 %, B: 3,3 %) als adipös
ausweist, widerspricht dem geschlechtsneutral gleich häufig auftretenden
Übergewicht der KiGGS-Studie. Laut HBSC-Bericht nimmt der Anteil an
Übergewichtigen und Adipösen bei den Burschen seit 2002 laut Selbstbericht
41
kontinuierlich leicht zu. Bei Mädchen zeigt sich zwischen den Erhebungen 2006
und 2010 erstmals ein Anstieg. (11)
Höchstwahrscheinlich liegen die Daten des HBSC-Berichtes deshalb deutlich
unter den Vergleichswerten der KIGGS- und der HELENA-Studie, weil beim
HBSC-Bericht mit selbstberichteten, nicht nachkontrollierten Daten gearbeitet
wurde. Hingegen wurden für die Österreichweite Feldstudie zur Erhebung der
Prävalenz von Übergewicht bei 6- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schülern
(Zwiauer 2007) absolut verlässliche Daten verwendet, da diese im Rahmen der
schulärztlichen Untersuchung ermittelt wurden.
Als Referenzwert wurde für die Zwiauer-Studie ebenso wie in der KiGGS-Studie
die Tabelle nach Kromeyer-Hauschild angeführt (siehe Tabelle 2). Demnach
hatten im Schuljahr 2005/06 österreichweit 20,2 % der 6 bis 14 jährigen Buben
ein zu hohes Gewicht (davon waren 11,4 % übergewichtig und erschreckende 8,8
% adipös). Bei den Mädchen war das Ergebnis nicht viel besser. Insgesamt
brachten 17,7 % zu viel auf die Waage (davon waren 10,4 % übergewichtig und
7,3 % adipös).
Die Auswertung nach Bundesländern zeigt deutlich höhere Anteile für Adipositas
im Osten Österreichs. Oberösterreich liegt mit Werten von 11,8 % Übergewicht
und 8,6 % Adipositas bei Burschen sowie 10,5 % Übergewicht und 7,8 %
Adipositas bei Mädchen genau im österreichischen Mittelfeld.
Interessant ist, dass sich bei der Differenzierung nach Schultyp für Kinder aus
Hauptschulen eine signifikant höhere Prävalenz von Adipositas und Übergewicht
als für Kinder aus Allgemeinbildenden Höheren Schulen ergibt. Es scheint sich
somit zu bestätigen, dass wie im Rahmen der Ergebnisse der KiGGS-Studie
ausgeführt, der soziokulturelle Status entscheidenden Einfluss auf das Auftreten
von Übergewicht bei Jugendlichen hat.
Im graphischen Vergleich der HELENA (Europa), KIGGS (Deutschland) und
ZWIAUER (Österreich) –Studie lässt sich erkennen, dass der Anteil der
übergewichtigen Jugendlichen in Gesamteuropa zwar höher liegt als in
Deutschland und Österreich. Die Zahl der Adipösen fällt bei den Burschen
42
geringfügig, bei den Mädchen sogar deutlich geringer aus als in Österreich. Im
Deutschland-Österreich-Vergleich gibt es bei den Mädchen kaum Unterschiede,
die österreichischen Burschen sind dagegen etwas häufiger von Übergewicht und
Adipositas betroffen als ihre deutschen Kollegen.
25%
20%
15%
Österreich
10%
Deutschland
Europa
5%
0%
Burschen Burschen Mädchen Mädchen
Ü.
A.
Ü.
A.
Abbildung 12: Vergleich Österreich/Deutschland/Europa (12)
Vergleicht man die im Schuljahr 2005/06 erhobenen und in der Zwiauer-Studie
vom Jahr 2007 veröffentlichten Daten mit den letztaktuellen Daten des
Österreichischen Ernährungsberichts 2012 kann man sowohl bei den Mädchen als
auch bei den Burschen einen rasanten Anstieg an Übergewichtigen erkennen. Der
Anteil der adipösen Burschen blieb hingegen gleich, der der Mädchen ist im
Vergleichszeitraum sogar zurückgegangen.
18
Zwiauer
ÖENB
16
2007
2012
Burschen Übergewicht.
11,4 %
17,1 %
Burschen Adipositas
8,8 %
9%
Mädchen Übergewich.
10,4 %
16,2 %
Mädchen Adipositas
7,3 %
5,5 %
14
12
Burschen Ü.
10
Burschen A.
8
Mädchen Ü.
6
Mädchen A.
4
2
0
2007
2012
Abbildung 13: Vergleich Österreich 2007/2012 (13)
43
2.5.3 BMI und Körperwahrnehmung österreichischer
Jugendlicher
Laut HBSC Schülerbericht 2010 sinkt die Anzahl der Schüler/innen die angeben
genau das richtige Gewicht zu haben mit zunehmendem Alter. So geben 52,1 %
der 11-jährigen an, genau das richtige Gewicht zu haben, 48,4 % der 13-jährigen
aber nur noch 44 % der 15-jährigen. (siehe auch Abb. 3)
Im Mittel gaben 48,6 % der Jugendlichen, die an der HBSC-Studie teilnahmen, an
über „ungefähr das richtige Gewicht“ zu verfügen; rund 37 % fühlten sich zu dick.
Den selbstberichteten Angaben zu Körpergröße und –gewicht zufolge waren
jedoch nur 12,3 % als übergewichtig und 2,8 % als adipös einzustufen. (11)
2.5.4 Risikofaktoren für Übergewicht
Folgende Risikofaktoren für Übergewicht und Adipositas werden zurzeit diskutiert:
•
elterliches Übergewicht
•
hohes Geburtsgewicht
•
wenig Schlaf
•
wenig körperliche Aktivität
•
lange Zeiten vor dem Computer oder Fernseher
•
Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft
•
Zu kalorienreiche Ernährung
•
Psychische Faktoren (9)
Bezüglich der Risikofaktoren von Übergewicht, bestätigt die KOPS-Studie (KielerAdipositas-Präventionsstudie), die seit 1996 mit dem Ziel durchgeführt wird, die
Determinanten für Übergewicht bei Kindern zu charakterisieren sowie dieses zu
verhindern, weitgehend die Ergebnisse der oben angeführten KIGGS-Studie. Im
Rahmen der KOPS-Studie wurden insgesamt 15.251 Kinder und Jugendliche im
Alter zwischen fünf und 16 Jahren untersucht. Die Prävalenz von Übergewicht lag
in der Gesamtkohorte bei 18,8%.
Als besonders gravierende Determinante bezeichnet die KOPS-Studie
elterlichem Übergewicht einen niedrigen sozialen Status. (19)
neben
44
2.5.4.1 Risikofaktor Zucker
Wie in den Kapiteln Ernährungsverhalten der Jugendlichen (in Europa,
Deutschland und Österreich) bereits ausführlich beschrieben ist der Konsum
zuckerhaltiger Lebensmittel in allen Altersstufen zu hoch. Besonders sogenannte
Kinderlebensmittel oder auch Convenienceprodukte (vgl. Kapitel 2.5.4.3) enthalten
oft eine hohe Menge an versteckten Kohlenhydraten in Form von Zucker.
In ihrem Positionspapier „Richtwerte für die Energiezufuhr aus Kohlenhydraten
und Fett“ vom Januar 2011 weist die DGE daraufhin, dass ein gesteigerter
Konsum zuckergesüßter Getränke (=kohlensäurehaltige Getränke wie ColaGetränke und Limonaden sowie solche ohne Kohlensäure wie Fruchtsaftgetränke,
-nektare und Eistee) zu einer Risikoerhöhung für Adipositas und Diabetes mellitus
Typ 2 führt. (20)
Übermäßiger Genuss von Zucker, Süßspeisen und gesüßten Getränken kann
aber nicht nur zu Adipositas sondern auch zu Bluthochdruck und in weiterer Folge
zu Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Auch Karies ist eine
Volkskrankheit, verursacht durch Zucker. (vgl. Oberbeil, 2007, S. 11)
Darüber hinaus können Zucker und Zuckeraustauschstoffe den sensiblen Frieden
der Darmschleimhäute stören und Pilzerkrankungen der Gattung Candida
albicans, die unter anderem auch Darmstörungen, Verstopfungen und Blähungen
hervorrufen, begünstigen. Aber auch Durchfallerkrankungen können auftreten, da
der Organismus Wasser in den Darm einschießt, um das gesundheitsschädigende
Gemenge aus süßen Substanzen und krankheitserregenden Mikroorganismen
möglichst rasch loszuwerden. (vgl. Oberbeil, 2007, S. 149 f)
Der übermäßige Genuss von Zucker führt also nicht nur zu Übergewicht sondern
kann in Folge weitreichende gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
2.5.4.2 Risikofaktor Fastfood
Bei Befragungen über Lebensmittelpräferenzen der Kinder und Jugendlichen
rangieren Fast Food und Süßwaren ganz oben in der Beliebtheitsskala. Als
45
Fastfood
werden
dabei
im
allgemeinen
Speisen
und
Getränke
aus
Schnellrestaurants und Take Aways bezeichnet. Laut DONALD-Studie werden
von einem Drittel der männlichen und einem Sechstel der weiblichen Jugendlichen
mindestens einmal pro Woche Fastfood verzehrt. Jüngere Kinder konsumieren
hingegen noch weniger häufig Fastfood. Laut EsKiMO-Studie essen 95 % der
Jugendlichen mindestens einmal in 4 Wochen bei Mc Donald’s & Co. Dabei
werden an Tagen mit Fast Food Verzehr durchschnittlich etwa 20 % der
Tagesenergiezufuhr mit Fast Food gedeckt. Zu bedenken ist, dass ein typisches
Fast Food Menü, bestehend aus Burger, Pommes und Cola, mit rund 1350 kcal
fast doppelt so viel Energie wie eine Hauptmahlzeit gemäß den Regeln der
Optimierten Mischkost liefert. Tatsächlich wiesen die Fast Food Konsumenten der
DONALD-Studie auch einen höheren BMI auf als die Nicht-Konsumenten. (vgl.
Kersting et.al., 2008, S. 173)
In allen Altersstufen, sowohl bei Jungen und Mädchen ist Pizza das beliebteste
Fastfood, gefolgt von orientalischem Fastfood (z. B. Kebab). An dritter Stelle bei
den Burschen folgen Burger, bei den Mädchen Pommes Frites. In allen FastFood-Gruppen liegt die Verzehrmenge bei Burschen deutlich höher als bei den
Mädchen. (7)
Laut einer 2003 veröffentlichten Studie der University School of Medicine in
Boston, die das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in den USA
untersuchte, zeigte sich, dass bereits Kleinkinder im Alter von 4 bis 24 Monaten
hauptsächlich mit zeitsparendem „Junkfood“ ernährt wurden. Jugendliche nannten
Pommes frites als bevorzugtes pflanzliches Lebensmittel. 20 bis 25 % der Kinder
essen zu wenig Gemüse und 25 bis 30 % zu wenig Obst. Als Folge dieser
Fehlernährung sind in den USA bereits zwischen 10 und 15 % der Vorschulkinder
zwischen 2 und 5 Jahren übergewichtig. (vgl. Oberbeil, 2007, S. 155 f)
2.5.4.3 Risikofaktor Convenienceprodukte
Unter Convenience Food versteht man ganz oder teilweise vorverarbeitete
Nahrungsmittel sowie komplette Fertigmahlzeiten. Darunter fallen abgepackte und
46
bereits marinierfertige Salate ebenso wie Tiefkühlpizzen, Kuchenbackmischungen
oder Saucenbasisprodukte.
Der Pro-Kopf-Verbrauch für Tiefkühlkost ist in Deutschland von 1989 bis 2009 von
22,0 auf 39,3 kg gestiegen, das entspricht einer Steigerung von 79 %. Jeder dritte
Deutsche gibt an häufig Fertiggerichte oder Halbfertigprodukte zu verzehren. (vgl.
Siegrist et al, 2010, S 14). Ein Vorteil dieser Produkte ist, dass so einerseits auch
Personen mit geringen Kochkenntnissen einfach Mahlzeiten zubereiten können,
ein anderer nicht zu unterschätzender Punkt ist die Zeitersparnis beim Kochen.
Ein Nachteil von Convenience-Produkten ist allerdings, dass deren Energiegehalt
häufig vergleichsweise hoch ist.
Siegrist et al (2010) vom Institut für Umweltentscheidungen an der ETH Zürich
untersuchten das Ernährungsverhalten im deutschen Sprachraum und fanden
heraus, dass der Zeitfaktor einen eher geringen Einfluss auf die Verwendung von
Fertig- bzw. Convenienceprodukten hat. Ob bzw. wie viele Convenienceprodukte
verwendet werden, hängt dagegen einerseits vom Alter (Jüngere konsumieren
mehr),
vom
Geschlecht
(besonders
Männer
greifen
gerne
zu
Convenienceprodukten) sowie von den Kochkenntnissen der Konsumenten ab.
Laut der Schweizer Studie gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum
von Fertigprodukten und der Prävalenz für Übergewicht. Nicht nur konsumieren
Übergewichtige mehr Fertigprodukte, sie interpretieren diese auch als gesünder,
vitamin- und nährstoffreicher als Normalgewichtige. (vgl. Siegrist et al, 2010, S
12f).
Der Anteil an teils versteckten Fetten und Zucker darf allerdings nicht unterschätzt
werden und wird gerade von Personen mit geringem Ernährungswissen oft nicht
erkannt.
2.5.5 Adipositasprophylaxe
Als
häufigste
Ursache
für
Übergewicht
gilt
neben
falschen
Ernährungsgewohnheiten auch Bewegungsmangel. Besonders im Kindes- und
Jugendalter sollte darauf geachtet werden, den Körper durch regelmäßiges
Training in „Schuss“ zu halten.
47
Dazu meint Dür (2009). „Die Kindheit und Jugend sind jene Lebensphasen, in welchen
die Weichen für Gesundheit, Gesundheitsverhalten und Lebensqualität in späteren Jahren
gestellt werden. In dieser Zeit können gesundheitsrelevante Verhaltensweisen erworben
und eingeübt, aber auch psychische und physische Gesundheitsresourcen aufgebaut
werden.“ [Dür et. al., 2009a, zit. nach HBSC- Schülerbericht 2010](11)
Aus diesem Grund ist es unumgänglich bereits im Kindesalter auf eine gesunde
Lebensweise zu achten.
2.5.5.1 Bewegung als Adipositasprophylaxe
Laut Nationalem Aktionsplan Ernährung 2012 stellen „die Kombination von
Ernährungs- und Bewegungsprogrammen sowie die Implementierung von
niederschwelligen Bewegungsangeboten und die Schaffung von attraktiven
Bewegungsreizen im Alltag wichtige Flankierungsmaßnahmen dar, um einen gesunden
Lebensstil zu fördern. Dabei ist die Verlinkung der Themen Ernährung und Bewegung
wesentlich.“ [Nationaler Aktionsplan Ernährung 2012, S 6] (1)
Wie aus nachfolgender Graphik ersichtlich lauten die Bewegungsempfehlungen
für Kinder mindestens 60 Minuten täglich, für Erwachsene 30 Minuten.
Abbildung 14: Die Bewegungspyramide für Erwachsene (14)
Dabei muss nicht immer ein Fitness-Center oder ein Sportverein besucht werden
um den Bewegungslevel zu erreichen. Oft reichen schon einfache Maßnahmen,
wie das Verzichten auf den Lift, oder das zu Fuß gehen kürzerer Wegstrecken.
Wer mit dem Rad zum Einkauf oder zur Arbeit fährt, betreibt gleichzeitig
Ausdauersport. Die empfohlenen Kraftsportübungen können auch zu Hause vor
dem Fernseher absolviert werden oder auch zwischendurch zur Auflockerung des
beruflichen oder schulischen Alltags.
48
Sitzende Freizeitaktivitäten sind an der Spitze der Pyramide angesiedelt und
sollten eher vermieden werden. Lassen sich diese nicht vermeiden sollten sie
zumindest alle 30 Minuten durch Bewegungspausen unterbrochen werden.
Wie bereits im Kapitel 2.2.3 ausgeführt, sinkt jedoch der Zeitanteil den
Jugendliche sportlichen Aktivitäten widmen im selben Ausmaß in dem sitzende
Aktivitäten zunehmen. So zeigt die HBSC-Studie 2010 auf, dass sich nur ein
Fünftel (20,4 %) der Jugendlichen (Burschen 26,4 %, Mädchen 14,8 %) an die
Bewegungsempfehlungen von mindestens 60 Minuten täglicher körperlicher
Aktivität bei mittlerer bis höherer Intensität hält. (11)
Zu einem durchaus besseren Ergebnis kam allerdings noch die HELENA-Studie
2007, nach der sich 54 Prozent der Burschen und 38 % der Mädchen, die in Wien
an der Studie teilnahmen im gewünschten Ausmaß körperlich betätigten.
Europaweit bewegen sich 58 % der Burschen und 31 % der Mädchen mindestens
60 Minuten täglich. Trotzdem lässt laut HELENA-Studie das Bewegungsverhalten
der Jugendlichen in ganz Europa zu wünschen übrig, wobei ein Nord-Süd-Gefälle
zu verzeichnen ist. Erwiesen ist auch, dass Kinder in südlichen Ländern mehr Zeit
sitzend verbringen und dort die meisten Kinder mit Übergewicht zu verzeichnen
sind. (vgl. JEM 2011, S. 10)
Leider wurde auch der Bedeutung des Sportunterrichts in der Schule in den
letzten Jahren nicht die notwendige Beachtung geschenkt. Mit der Forderung nach
einer täglichen Turnstunde versucht man der Entwicklung der „bewegungsarmen“
Jugend nun entgegen zu wirken.
Bedenklich ist der Mangel an körperlicher Aktivität nämlich auch deshalb, weil
dieser mit einer verminderten Sauerstoffaufnahmekapazität und einem erhöhten
Risiko für Insulinresistenz einhergeht. (vgl. JEM 2011, S. 10). Bewegung ist daher
nicht nur als Adipositasprophylaxe von Bedeutung.
Laut HBSC-Bericht 2010 beeinflusst „Physische Aktivität die körperliche Konstitution
positiv, indem sie Bluthochdruck entgegenwirkt, die Knochensubstanz bei Jugendlichen
stärkt, sowie Herz- Kreislauferkrankungen, einigen Krebsarten (z.B. in Brust, Prostata und
Darm) und Knochenkrankheiten im Alter vorbeugt.“ [Europäische Kommission, 2008,
49
zit. nach HBSC-Schülerbericht 2010].(11) Desweiteren gilt es als erwiesen, dass
körperliche Bewegung, ob regelmäßiger Sport oder das tägliche Treppensteigen,
nicht
nur der körperlichen,
sondern
auch
der geistigen
Fitness
dient.
Gedächtnisleistung und Konzentrationsvermögen sind bei Sportlern nachweisbar
höher als bei Menschen, die keinen Sport treiben. Der Grund dafür liegt vermutlich
in einer verbesserten Hirndurchblutung durch den kreislaufanregenden Sport. (vgl.
Grimm 2011, Seite 270)
2.5.5.2 Ernährungsumstellung als Adipositasprophylaxe
Was sollte bei der Ernährung von Kindern und Jugendlichen beachtet
werden?
„Mahlzeiten sollten in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden.
Geschwister, Gleichaltrige und Eltern sind Vorbilder beim Essen und Ausprobieren
neuer Lebensmittel.
Kinder sollten so früh wie möglich an die natürliche Geschmacksvielfalt der
herkömmlichen Lebensmittel gewöhnt werden.
Durch wiederholtes Probieren lässt sich eine Akzeptanz von ursprünglich
abgelehnten Geschmäckern erreichen.
Ein Verbot bestimmter Lebensmittel wie Süßwaren erhöht deren Attraktivität.
Der Zwang bestimmte Lebensmittel zu essen, führt zu deren Ablehnung.
Kinder sollten selbst entscheiden dürfen, wie viel sie essen.
Lebensmittel mit einer hohen Energiedichte (z. B. Süßwaren) sollten nicht als
Belohnung verwendet werden.“
(Benton 2004 zit. n. Kersting et al., 2008, S. 174)
Was muss sich am bisherigen Ernährungsverhalten von Kindern und
Jugendlichen verbessern?
Der Anteil an Vollkornprodukten sollte erhöht werden
ebenso der Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem Gemüse, Brot
und Kartoffeln
die Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser sollte gesteigert werden
fettreduzierten Milchprodukten sollte der Vorzug gegeben werden
auch bei Fleisch- und Wurstwaren zu fettreduzierten Varianten greifen
mehr Rapsöl zur Verbesserung des Fettsäuremusters
weniger Süßwaren und gesüßte Getränke
Fast Food Verzehr auf höchstens ein- bis zweimal pro Woche einschränken
(vgl. Kersting et al., 2008, S. 174)
50
2.6 Einflussfaktoren auf das Ernährungsverhalten von
Jugendlichen
Unsere
Essgewohnheiten,
die
Vorlieben
für
bestimmte
Nahrungsmittel,
gegebenenfalls auch suchtartiges Verhalten – wie z. B. der übermäßige Verzehr
von Süßigkeiten oder fettigen Snacks – entwickeln sich mit den täglichen
Erfahrungen und Essenserlebnissen, sei es zu Hause, in den Familien oder im
Kindergarten und in der Schule. Was, wann und wieviel Jugendliche essen, ist
ebenfalls von verschiedensten Faktoren wie z. B. Schönheitsidealen, dem
Elternhaus, kulturellen oder religiösen Motiven aber auch von persönlichen
Vorlieben oder äußeren Einflüssen wie Werbung abhängig.
2.6.1 Pränatale und postnatale Prägungen
Die allerersten Präferenzen werden bereits im Mutterleib, beeinflusst durch das
mütterliche Essverhalten, gebildet. Die Vorliebe für süße Speisen ist allerdings
angeboren. Wahrscheinlichste Ursache dafür ist, dass es in der Natur praktisch
keine süßen Nahrungsmittel gibt, die giftig sind. Der Genuss von süß
schmeckenden Lebensmitteln galt daher evolutionsbiologisch als sicher. Nicht zu
vergessen - auch die erste Nahrung eines Säugling - die Muttermilch hat
schließlich einen süßlichen Geschmack. Mit der Zeit bilden sich durch
wiederholten Kontakt mit verschiedenen Lebensmitteln, Vorlieben für regelmäßig
konsumierte Speisen heraus. Dieser sogenannte „Mere Exposure Effect“ bewirkt,
dass „bekannte“ Lebensmittel gegenüber „unbekannten“ Lebensmitteln bevorzugt
werden. (vgl. Ellrott et al 2012, S 213)
Daher ist es wichtig Kinder schon bald mit unterschiedlichsten Arten gesunder
Lebensmittel bekannt zu machen, solange ihre angeborene Neugier noch
überwiegt, diese problemlos zu probieren.
Im Laufe der Zeit entwickeln Kinder und Jugendliche schließlich ein Essverhalten,
beeinflusst von inneren und äußeren Faktoren, das allmählich zur Gewohnheit
wird.
51
Externe Einflussfaktoren
Interne Einflussfaktoren
Familie und Angehörige
ausgeprägte persönliche Vorlieben
und starke persönliche Abneigungen,
Befürchtungen (z.B. Ängste vor
mit Schadstoffen belasteter Nahrung)
das eigene, wahrgenommene und
erträumte Körperbild
Faktoren der sinnlichen Wahrnehmung
(Geruch, Geschmack, Aussehen etc.)
Verwöhnen als Selbstbelohnung
verschiedene „Sucht“muster (Schokolade, Eis, Cola, Pommes frites etc.)
der
soziale
Stellenwert
von
Nahrungsmitteln
Peer-groups
Wichtige Einzelpersonen (Lehrer/in,
Betreuer/in, etc).
die religiöse und moralische Erziehung
Botschaften
von
Politikoder
Umweltorganisationen (Lobbies)
Erfahrung und Wissen durch Umgang
mit
Produkten
der
Nahrungsmittelerzeugung
Massenmedien (Werbung)
persönliche
Vorstellungen
vom
eigenen Nahrungsbedarf und Wissen
vom Verzicht auf Nahrung (Umgang
mit Hunger)
Erste Erfahrungen in Kindergarten und
Schule
Ernährungserziehung in der Schule
und
Veränderungen
durch
weiterführende Schulen
Tabelle 3: Faktoren für das Ernährungsverhalten von Jugendlichen (3)
2.6.2 Einflussfaktor Genusswert
Laut dem Ernährungswissenschaftler Hamm (2011) wählt die Mehrheit der Kinder
und Erwachsenen bestimmte Speisen und Getränke nicht aus, um sich zu
ernähren, sondern isst und trinkt, um ein Genussbedürfnis zu befriedigen. (vgl.
Hamm 2011, S.15)
Auch die Nestlé-Studie 2011, in der Kinder und Jugendliche befragt wurden, was
sie beim Mittag- und Abendessen besonders schätzen, kam zum Ergebnis, dass
100 % aller Kinder mögen, dass es gut schmeckt, 95 % mögen, wenn gute Laune
am Tisch herrscht und ebenfalls 95 % mögen, wenn sie sich etwas wünschen
dürfen. Gesundheitsmotive spielten allerdings kaum eine Rolle. Bei einer weiteren
repräsentativen
Ganztagsschulen
Studie,
im
in
Jahr
der
2010
Schüler/innen
bezüglich
weiterführender
ihrer
Anforderungen
deutscher
an
die
Schulverpflegung befragt wurden, hatte laut den befragten Jugendlichen der
Geschmack, das Aussehen und der Geruch der angebotenen Speisen Priorität.
52
Die regionale Herkunft oder der Gesundheitswert des Essens spielten dagegen
kaum eine Rolle. (vgl. Ellrott et al 2012, S 216f).
2.6.3 Einflussfaktor Familie und Peer-groups
Wie unter dem Punkt externe Einflussfaktoren angeführt, zählen auch die Peergroups zu den Entscheidungsträgern, wenn es um die Auswahl von Speisen und
Getränken geht. Gerade in der Jugend dient Essen nämlich nicht unbedingt primär
der Nahrungsaufnahme sondern wird oft auch als Möglichkeit genutzt, Zeit
innerhalb der Peer-group zu verbringen. Gilt es bei den Freunden als „cool“ sich
sein Mittagessen beim Fastfoodladen um die Ecke zu organisieren, gilt man
schnell als Langweiler, wenn man stattdessen eine gesündere Essensvariante
bevorzugt.
Nach wie vor werden die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen
(laut Donald-Studie) aber vorwiegend in der Familie geprägt. (vgl. Kapitel 2.2.2)
Immerhin nehmen österreichische Schulkinder (laut ÖENB 2008) 75 % der
Mahlzeiten bzw. Energie zu Hause zu sich.
Bestimmen in den ersten Lebensjahren hauptsächlich noch die Eltern, was auf
den Tisch kommt, macht mit zunehmendem Alter der Nachwuchs ein
entscheidendes
Mitspracherecht
bei
der
Auswahl
der
Speisen
geltend.
Gemeinsam eingenommene Familienmahlzeiten nehmen im Jugendalter zwar ab,
weil vermehrt Zeit außer Haus verbracht wird. Sie sind den Jugendlichen aber
durchaus wichtig, da diese den Zusammenhalt in der Familie stärken.
Laut EsKiMo-Studie findet bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen das
Mittagessen fast täglich gemeinsam mit den anderen Familienmitgliedern statt.
Etwa die Hälfte (51 %) der Jugendlichen hat die Möglichkeit ein warmes
Mittagessen in der Schule zu bekommen. Tatsächlich essen dort aber nur 19 %
der Jungen und 13 % der Mädchen regelmäßig. Ein bis zweimal in der Woche
essen dort 9 % der Jungen und 7 % der Mädchen. (7)
Längst bekannt ist, dass gerade bei Kindern und Jugendlichen Verbote
53
sogenannter ungesunder Lebensmittel und die Zwangsbeglückung mit "gesunden"
Lebensmitteln vor allem dazu führen, dass die "verbotenen" Lebensmittel dann um
so gieriger und um so mehr verzehrt werden, wenn sie erreichbar sind.
2.6.4 Einflussfaktor Ernährungswissen
Wie bereits im Kapitel 2.1 angeführt, wird das Ernährungswissen laut NAPE 2012
als wichtiger Faktor für richtiges Ernährungsverhalten angesehen.
Grundsätzlich sollte man auch annehmen, dass das Wissen darüber, wie eine
gesunde Ernährung aussehen sollte, das Ernährungsverhalten in eine positive
Richtung beeinflusst. Wie aber bereits im Kapitel 2.2.1 aufgezeigt wurde, ist
Wissen alleine noch kein Garant dafür, dass Jugendliche sich tatsächlich
gesundheitsbewusster ernähren.
Das bestätigt auch folgende aus der HELENA-Studie entnommene Aussage:
„Jugendliche haben durchaus gutes Ernährungswissen, sie verhalten sich jedoch nicht
dementsprechend. Sie möchten selbst über ihr Essen entscheiden – und sie haben immer
Hunger.“ (JEM 2011, Seite 10)
Auch Ellrott (2012) behauptet, dass „weder das Ess- noch das Bewegungsverhalten
von Kindern und Jugendlichen maßgeblich durch Wissen (Kognitionen) gesteuert
werden.“ (Ellrott et al 2012, S 213)
Vorhandenes Wissen und gute Vorsätze führen also nicht automatisch zu deren
Umsetzung. Besonders wenn es darum geht bestimmte Bedürfnisse wie z. B.
Heißhunger auf Süßes zu befriedigen, wird Ernährungswissen verdrängt bzw.
ignoriert.
Zu einem anderen Ergebnis kamen allerdings Ranetbauer/Hackl (2007) im
Rahmen ihrer Vergleichsstudie über das Ernährungsverhalten von 15 jährigen
Schüler/innen in polytechnischen und berufsbildenden höheren Schulen im
Großraum Innsbruck: „Jugendliche, die keine Ernährungsinformation im Unterricht
erhielten,
wählen
Fastfood,
Fleischgerichte
und
Limonaden.
Hingegen
greifen
SchülerInnen nach einem Jahr „Ernährung“ als Unterrichtsfach eher zu Gemüse- und
Nudelgerichten.“ (Ranetbauer/Hackl 2007, S. 4)
54
Schwartz et al (1998) führen ebenfalls aus, dass es durchaus eine Verbindung
zwischen dem Ernährungswissen und der Wahrscheinlichkeit sich gesund zu
ernähren gibt. Allerdings differiert der Anteil derjenigen die einerseits dieses
Ernährungswissen aktiv in die Praxis umsetzen und sich andererseits aktiv um
eine gesundheitsfördernde Lebensweise bemühen sehr mit der sozialen Schicht
(vgl. Schwartz et al. 1998, Seite 158f).
Demnach wurde nachgewiesen, dass ein hoher sozioökonomischer Status der
Eltern mit einem erhöhten Konsum von gesunden Lebensmitteln wie z. B. Obst,
Rohkost, etc. einhergeht, ein niedriger sozioökonomischer Status jedoch den
Konsum von ungesunden Lebensmitteln wie z. B. Pommes frites, Limonaden etc.
begünstigt. (vgl. Lampert et al 2010, S 32)
Zum gleichen Resultat kamen auch die KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.5.1.1), die
Zwiauer Studie (vgl. Kapitel 2.5.2) sowie die KOPS-Studie (vgl. Kapitel 2.5.4).
Wie es scheint, hat das Wissen über gesunde Ernährung also nur einen
beschränkten Einfluss auf das Ernährungsverhalten. Was Jugendliche tatsächlich
essen, hängt in großem Ausmaß vom Nahrungsmittelangebot und der Einstellung
zur Ernährung im Elternhaus ab. So verwundert es nicht, dass Jugendliche in
erster Linie Speisen bevorzugen, die ihnen ganz einfach schmecken und nicht
solche, die als gesund gelten.
Ranetbauer/Hackl (2007) stellen dazu folgende einfache Formel auf:
„Ernährungsverhalten
=
Wissen
+
Einstellung
+
Anwendung
(EV=W+E+A)“
(Ranetbauer/Hackl 2007, S. 4)
2.6.5 Einflussfaktor Kochkenntnisse
Siegrist et al (2010) behaupten, dass Kochkenntnisse einen ganz entscheidenden
Einfluss auf das Ernährungsverhalten und den Anteil der Verwendung von
Convenienceprodukten haben. (vgl. Kapitel 2.5.4.3)
Demnach steigt der Verbrauch an stark und mäßig verarbeiteten Produkten in
dem Ausmaß in dem Kochkenntnisse fehlen. Konsumenten, die nicht wissen, wie
55
man Gemüse in eine Suppe verwandelt oder Mehl, Eier und Nüsse in einen
Kuchen, bleibt schließlich keine andere Möglichkeit als zu Fertigprodukten zu
greifen.
Auch das Ernährungswissen (vgl. Kapitel 2.6.4) wurde in diese Studie
miteinbezogen und diesbezüglich herausgefunden, dass die Neigung zu
Convenienceprodukten umso geringer ist, je höher der Wissensstand über
gesunde Ernährung ist. Besonders abgepackte Salate werden seltener gekauft,
wenn deren Anfälligkeit für mikrobielle Verunreinigungen bekannt ist. (vgl. Siegrist
2010, S. 14)
Als positiv wird in der Studie angemerkt, dass 95 % der österreichischen Frauen
selbst kochen, 66 % davon an mindestens vier Tagen in der Woche. Bei den
Männern kochen 57 % selbst, 13 % an mindestens vier Tagen in der Woche. (vgl.
GfK Austria i.A. Landwirtschaftsministerium 2010 ff zit. n. Siegrist 2010, S. 14) Als
Problem wird allerdings gesehen, dass Jugendliche nur mehr sehr wenige
Kochkenntnisse vermittelt bekommen, da Unterricht in Haushaltsfächern gekürzt
oder gestrichen wird und durch Berufstätigkeit oft beider Elternteile auch eine
Wissensweitergabe in der Familie unterbleibt. (vgl. Siegrist 2010, S. 14)
der ETH Zürich
en
wieder nicht
Anders sehen das teilweise, die in der EsKiMo-Studie 2007 befragten 12 bis 17jährigen deutschen Jugendlichen. Unter ihnen gab ein Drittel an über sehr gute bis
gute
Kochkenntnisse
zu
verfügen.
Ein
weiteres
Drittel
schätzt
seine
Kochkenntnisse als durchschnittlich ein. Im Vergleich zu den Buben schätzten die
Mädchen ihre Kochkenntnisse höher ein. Die Mädchen gaben zu 72 % an sehr gut
oder gut oder zumindest durchschnittlich zu kochen, bei den männlichen
Jugendlichen meinten das nur 59 %. Nur halb so viele Mädchen wie Burschen
kochen überhaupt nie (8 % vs. 17 %) (7)
Laut EsKiMo-Studie 2007 haben 12 bis 17-jährige Jugendliche Erfahrung bei der
Zubereitung folgender Speisen.
56
Speise
Jungen
Mädchen
Gesamt
Pfannkuchen
46,2 %
64 %
54,8 %
Obstkuchen (Blechkuchen)
34 %
66 %
49,5 %
Tomatensoße mit Fleisch oder
38,4 % %
53 %
45,5 %
Milchreis oder Grießbrei
33,4
46,2 %
39,6 %
Auflauf (vegetarisch oder mit
20 %
30,5 %
25,1 %
14,4 %
17,4 %
15,9 %
vegetarisch
Fleisch
Braten mit Soße, Kartoffeln und
Gemüse
Tabelle 4: Kochkenntnisse deutscher Jugendlicher (4)
2.6.6 Einflussfaktor Schule
Ab dem Beginn des Schulalters verbringen Kinder einen beträchtlichen Teil ihrer
Zeit in der Schule. Diese stellt daher einen wichtigen Einflussfaktor auf das
Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen dar. Aus diesem Grund sollte
es eine zentrale Aufgabe der Schule sein, Gesundheitsbewusstsein der
Schüler/innen, wozu natürlich auch gesunde Ernährung und ausreichende
Bewegung zählen, durch theoretische und praktische Beispiele anzuleiten. Es darf
nicht außer Acht gelassen werden, dass durch gesundheitsförderliches Verhalten
auch die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit der Schüler/innen gesteigert
werden kann, was wiederum eine positive Auswirkung auf deren Leistung hat.
Im Kindergarten- und Volksschulbereich wurden in den letzten Jahren vermehrt
Gesundheitsschwerpunkte
gesetzt,
die
von
Bewegungsprogrammen,
Zahngesundheitsvorträgen bis hin zu Geschmack- und Ernährungsschulungen
reichen. Im Sekundarbereich lastet der Druck, Gesundheitsbewusstsein zu
vermitteln, jedoch zumeist auf einzelnen Fächern wie dem Turnunterricht, Biologie
und natürlich Ernährung und Haushalt, welches jedoch zumeist nur ein Jahr lang
angeboten wird.
Ein wichtiger Aspekt des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt ist, den
Jugendlichen einfache Arbeitsschritte zum selbständigen Zubereiten einer
57
Mahlzeit näherzubringen. Dieses fachpraktische Arbeiten hat nicht nur zum Ziel,
den Schülerinnen und Schülern küchentechnische Praktiken zu vermitteln,
sondern auch ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass selbstgekochte Speisen mit
frisch ausgewählten, saisonalen und regionalen Produkten vitamin- und
nährstoffreicher als Fertiggerichte sind und zudem noch den Geldbeutel schonen.
Die Fähigkeit selbst kochen zu können, gibt den Jugendlichen zumindest die
Wahlmöglichkeit sich zwischen der „bequemen“ Fastfood-Mahlzeit oder der
„nahrhafteren“ selbstgekochten Variante entscheiden zu können ohne dabei von
äußeren Faktoren (wie z. B. den Eltern) abhängig zu sein.
Der praxisorientierte Unterricht über Ernährung gewinnt auch deshalb zunehmend
an Bedeutung, da vielen Kindern heutzutage die ursprüngliche Herkunft der
Nahrung nicht mehr bewusst ist. Lebensmittel sind zu "Sachen " geworden, die
man beliebig in jedem Supermarkt einkaufen kann. In der Ernährungserziehung
sollte daher sowohl in der Schule als auch zu Hause der emotionale Bezug zum
Essen wieder deutlich werden. Für Kinder wäre es zum Beispiel wichtig zu wissen,
welche heimischen Obst- und Gemüsesorten es gibt und wann diese Saison
haben, woher die Milch kommt, wie man Käse erzeugt oder welche Inhaltstoffe im
Früchtejoghurt sind.
Welches Unterrichtsfach, wenn nicht Ernährung und Haushalt wäre besser dazu
geeignet die Jugendlichen über allfällige Gesundheitsrisiken, die eine falsche
Ernährungsweise mit sich bringt, zu informieren und ihnen jenes Wissen zu
vermitteln,
dass
ihnen
dabei
hilft,
die
für
sie
„richtigen“,
weil
gesundheitsförderlichen Nahrungsmittel zu erkennen und auszuwählen. Obwohl,
wie im Kapitel 2.6.4 ausgeführt, das Wissen über gesunde Ernährung scheinbar
nur einen beschränkten Einfluss auf das Ernährungsverhalten der Jugendlichen
hat, sollte dieses Mittel zur Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten
trotzdem nicht außer acht gelassen werden.
Dabei sollte aber beachtet werden, dass die blosse Weitergabe von kognitivem
Wissen im Sinne eines Frontalunterrichts nicht genügt, um bei Jugendlichen einen
Sinneswandel zu bewirken. Ein möglichst anschaulicher Unterricht unterstützt
durch unterschiedlichste Medien wie z. B. Filmeinsatz, Lernzirkel und diverse
58
Lernspiele wäre wünschenswert. Aber erst die Verknüpfung mit praxisorientierten
Maßnahmen,
wie
gemeinsames
Zubereiten
und
Kosten
von
Speisen,
Geschmacksschulung durch direkten Vergleich von Selbstgekochtem und
Fertiggerichten, eventuelle Lehrausgänge z.B. auf einen Biobauernhof, zu einem
Wochenmarkt oder in einen lebensmittelverarbeitenden Betrieb tragen dazu bei,
dass der Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt den Jugendlichen nachhaltig
in Erinnerung bleiben wird und auch deren Gesundheitsverhalten positiv
beeinflusst.
Leider wird dem Fach Ernährung und Haushalt im Lehrplan der Neuen
Mittelschulen kein großer Stellenwert eingeräumt und so fehlt die Möglichkeit und
die Zeit bei den Jugendlichen ein wirkliches Ernährungsbewusstsein zu wecken.
Ganz im Gegenteil, muss auch beim Kochunterricht in der Schule häufig auf
Convenienceprodukte wie z. B. fertige Strudelblätter zurückgegriffen werden, weil
die für die Kochpraxis bemessene Zeit viel zu knapp ist, um selbst einen
Strudelteig herstellen zu können.
Umso wichtiger scheint es, den Jugendlichen gesundes Ernährungs- und
Bewegungsverhalten durch fächerübergreifende Gesundheitsprojekte näher zu
bringen. Nur wenn in einer Schule mehrere Leute an einem Strang ziehen, ist es
möglich Jugendliche zu Änderungen ihrer Ernährungsgewohnheiten zu motivieren.
Dazu ist es allerdings auch notwendig, dass es innerhalb der Schule ein
entsprechendes Angebot einer gesunden Schulverpflegung gibt, wie z. B. eine
gesunde
Jause
und
ebenso
eine
ernährungsphysiologisch
optimal
zusammengestellte Mittagsmahlheit (Schulauspeisung).
Gerade auch im Hinblick auf die Prävention von Übergewicht und Adipositas im
Kindes- und Jugendalter muss der Stärkung der Gesundheitskompetenz dieser
Zielgruppe vermehrt Beachtung geschenkt werden. Dazu gehört in erster Linie
Ernährungsschulung aber auch Bewegungsprogramme.
59
2.7 Bildungsauftrag des Unterrichtsfaches Ernährung
und Haushalt
Wie bereits im vorigen Kapitel ausgeführt, darf der Einfluss der Schule auf das
Ernährungsverhalten und Gesundheitsbewusstsein der Schüler/innen nicht
unterschätzt werden. Um das Ernährungswissen der Jugend aber sowohl in
theoretischer als auch in praktischer Hinsicht zu verbessern und Kindern und
Jugendlichen dabei zu helfen sich gesundheitsbewusster zu ernähren, wäre es
absolut
notwendig,
Ernährungslehre
in
Verbindung
mit
praktischen
Unterrichtseinheiten konsequent in den Lehrplan aller Schulen zumindest von der
5. bis zur 8. Schulstufe zu integrieren.
Dieser Meinung sind auch Ranetbauer/Hackl (2007): „Um Veränderungen zu
bewirken, dürfen die praktischen Fertigkeiten im Umgang mit Lebensmitteln nicht
vernachlässigt werden. Praktischer Kochunterricht in einer Lehrküche muss ein fester
Bestandteil der Lehrpläne aller Schulen werden und könnte bereits im Kindergarten
begonnen werden.“ (Ranetbauer/Hackl 2007, S. 19)
2.7.1 Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen
in Deutschland (REVIS)
Auch in unserem Nachbarland Deutschland ist das Unterrichtsfach „Ernährung
und Haushalt“ unter der Bezeichnung „Ernährungs- und Verbraucherbildung“ ein
fixer Bestandteil des Curriculums deutscher Pflichtschulen. Welche Bildungsziele
und Kompetenzen den Schüler/innen im Unterrichtsfach Ernährungs- und
Verbraucherbildung, vermittelt werden sollen, werden unter anderem durch den
Referenzrahmen Ernährungs- und Verbraucherbildung vorgegeben. Dieser ist ein
Ergebnis des Modellprojektes REVIS, welches von der Fachgruppe Ernährung der
Universität Paderborn im Rahmen der EiS-Studie (Ernährung in der Schule) im
Zeitraum von 06/2003 bis 05/2005 durchgeführt wurde. (vgl. 21)
Der Referenzrahmen dient als Prüf- und Entwicklungsinstrument zur schulischen
Qualitätsentwicklung und –sicherung. Darüber hinaus bietet er den Rahmen für
die inhaltliche, thematische und didaktische Gestaltung des Unterrichts im Fach
Ernährungs- und Verbraucherbildung. (ebd.)
60
Ziel von REVIS war eine Reform des Kerncurriculums zur Ernährungsbildung um
fehlenden bzw. mangelnden Kompetenzen im Bereich Essen, Ernährung und
Gesundheit sowie Umgang mit Geld und Konsum entgegenzuwirken. Außerdem
soll der Referenzrahmen Lehrkräften helfen ihren Unterricht bedarfs- und
zielgerechter zu planen.
Die einzelnen Bildungsziele werden im sogenannten „Haus der Ernährungs- und
Verbraucherbildung“ deren Dach sie bilden, in Schlüsselfragen übersetzt, die die
Fenster im Haus darstellen. Durch die „Hausdarstellung“ sollen die einzelnen
Bildungsziele leichter begreifbar werden, da mit einem Blick in die jeweiligen
Fenster eine Aufschlüsselung der jeweiligen Bildungsziele ersichtlich wird. (vgl.
21)
Eines dieser Bildungsziele lautet z. B. „Die Schülerinnen und Schüler treffen
Konsumentscheidungen reflektiert und selbstbestimmt.“ (21) Alleine zu diesem o. a.
Bildungsziel, gibt es eine Fülle von Schlüsselfragen, die sich Schüler/innen stellen
sollten, um dieses zu erfüllen, wie z. B.:
Was brauche ich?
Warum kaufe ich?
Wie wirkt sich das was ich verbrauche, was ich kaufe, wie ich mit Geld umgehe,
auf mich, andere und die Umwelt aus?
Wie ist das Angebot an Waren und Dienstleistungen?
Was muss bei der Entsorgung beachtet werden?
Wie gehe ich mit Angebotsvielfalt und Informationsflut um? (ebd)
Diese praxisorientierte Herangehensweise an die jeweiligen Unterrichtsthemen
schult unter anderem die Problemlösungsfähigkeit der Schüler/innen sowie deren
Fähigkeit rationale Entscheidungen zu treffen. Diese Kompetenzen sind sowohl für
das spätere Berufsleben als auch für die Führung eines eigenen Haushaltes von
äußerster Wichtigkeit.
2.7.2 Projekt EVA – Ernährung und Verbraucherbildung Austria
Die Wichtigkeit des Themas Ernährung im schulischen Kontext erkannt, hat auch
das Thematische Netzwerk Ernährung, welches sich aus
61
Ausbildner/innen an Pädagogischen Hochschulen und Universitäten sowie
in Einrichtungen der Erwachsenenbildung,
Pädagog/inn/en aller Schularten, die Bildungsarbeit im Lernbereich
Ernährung
und
Verbraucherbildung
in
verschiedenen
Unterrichts-
gegenständen leisten
und Expert/innen der Schulaufsicht
zusammensetzt.
Als konstruktiven Beitrag zur Schulentwicklung rief das thematische Netzwerk
Ernährung das Projekt EVA (Ernährung und Verbraucherbildung Austria) ins
Leben. Ziel von EVA ist es Grundsatzfragen bezüglich der Grundbildung im
Lernbereich Ernährung zu klären, welcher sich nicht nur auf das Unterrichtsfach
Ernährung
und
Haushalt
beschränkt,
sondern
auch
die
fachspezifische
Unterrichtsentwicklung in den Fächern Sachunterricht, Biologie und Umweltkunde
sowie Geographie und Wirtschaftskunde miteinschließt. (vgl. 22)
Ein weiteres Ziel von EVA ist es Bildungsstandards zu formulieren und darauf
aufbauend ein systematisches Methodentraining in der Lehrer/innenbildung zu
entwickeln. Aufgabe der Bildungsstandards wiederum ist es festzulegen, welche
Grundkompetenzen (Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, usw.) die Schüler/innen im
Rahmen des jeweiligen Unterrichtsfaches bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
erarbeitet haben sollen. Ob Schüler/innen eine bestimmte Kompetenz tatsächlich
erworben haben, wird in Form von Aufgabenstellungen, bei denen die
Schüler/innen ein Problem lösen müssen, für welches die jeweilige Kompetenz
benötigt wird, überprüft. Ein Ziel der Ernährungsbildung ist es beispielsweise die
Schüler/innen
dazu
zu
befähigen
im
Alltag
Entscheidungen
für
eine
bedarfsgerechte Ernährung fällen zu können, welche auch gesundheits-, umweltund sozialverträgliche Aspekte berücksichtigt. (ebd.) Diese Fähigkeit stellt auch
einen wesentlichen Beitrag zur Allgemeinbildung dar.
Nach einer zweijährigen Arbeitsphase wurde vom Thematischen Netzwerk
Ernährung im Jahr 2008 das Ergebnis des Projektes EVA in Form eines
Referenzrahmens für die Ernährungs- und Verbraucherbildung in Österreich
herausgegeben. Dieser definiert, was Schüler/innen im Lernbereich Ernährung
62
und Verbraucherbildung wissen und können sollen. Unter Orientierung am
Lehrplan der Sekundarstufe 1 formuliert der Referenzrahmen für jeden Teilbereich
je fünf Kompetenzen. (ebd.)
Kompetenzen im Bereich Ernährung
Das eigene Essverhalten reflektieren und bewerten
Sich vollwertig ernähren können
Eine empfehlenswerte Lebensmittelauswahl treffen
Nahrung Nährstoffschonend zubereiten
Ernährung im Alltag nachhaltig und gesundheitsfördernd gestalten (22)
Kompetenzen im Bereich Verbraucherbildung
Ein Bewusstsein über das eigene Konsumverhalten entwickeln
Konsumspezifische Informationen beschaffen und bewerten
Qualitätskriterien für Konsumgüter kennen und nutzen
Ressourcen verantwortungsbewusst managen
Consumer Citizenship aktiv leben (ebd)
Der Referenzrahmen bietet dabei sowohl Unterstützung bei der Erstellung einer
Lehrstoffverteilung als auch bei der Unterrichtsgestaltung und bei Rückmeldungen
zu Lernfortschritten. (vgl. 22)
2.7.3 Lehrplan des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt
Der Referenzrahmen für Ernährungs- und Verbraucherbildung stellt zwar eine
Planungshilfe für Lehrkräfte des Unterrichtsfaches Ernährung und Haushalt dar, er
ersetzt allerdings nicht den Lehrplan dieses Faches. So stellen, die darin
angeführten Bildungsziele nur einen Teil der Kompetenzen dar, die Schülerinnen
und Schüler im Fach Ernährung und Haushalt erwerben sollten.
Laut derzeit gültigem Lehrplan für Hauptschulen setzt sich der Unterricht im Fach
Ernährung und Haushalt aus folgenden Themenbereichen zusammen:
Ernährung und Gesundheit
Haushalt und Gesellschaft
Verbraucherbildung und Gesundheit
Lebensgestaltung und Gesundheit (23)
63
Alleine aus dem Umstand, dass in drei der vier im Unterrichtsfach Ernährung und
Haushalt zu behandelnden Themenbereiche das Wort Gesundheit vorkommt, ist
bereits ersichtlich wie eng die Begriffe Ernährung und Gesundheit miteinander
verknüpft sind und welch großen Stellenwert das Thema Gesundheit im Fach
Ernährung und Haushalt einnimmt.
So besagt der Lehrplan des Faches Ernährung und Haushalt: „Im Themenbereich
Ernährung und Gesundheit sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, sich
für eine der Gesundheit dienliche Ernährungsweise entscheiden zu können.“ (23)
Um dieses Bildungsziel zu erreichen sieht der Lehrplan bezüglich des
Kernbereiches Ernährung und Gesundheit folgende den Schülerinnen und
Schülern zu vermittelnde Kompetenzen vor:
anhand einer Lebensmittelgruppe Kriterien der Lebensmittelqualität erkennen
Verzehrempfehlungen für die Lebensmittelgruppen kennen
Aufgaben der Nahrungsinhaltsstoffe kennen
Nährstoffschonende Lebensmittelbearbeitung üben
Ernährungsphysiologisch sinnvolle Ergänzung von Convenience Food anwenden.
Einflüsse auf das individuelle Ernährungsverhalten reflektieren.
Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit reflektieren.
Die Bedeutung der Mahlzeiten für das individuelle Leistungsvermögen erkennen.
Ernährungsphysiologisch sinnvolle Mahlzeiten planen und zubereiten.
Abhängigkeiten zwischen Nährstoff- und Energiebedarf unter Berücksichtigung der
Lebensphase Jugend kennen lernen. (ebd)
Darüber hinaus unterstützt die Lehrplanvorgabe hinsichtlich des Themenbereiches
Lebensgestaltung und Gesundheit die Erarbeitung eines gesundheits- und
sozialverträglichen Lebensstilkonzepts. Aber nicht nur das Thema Gesundheit ist
ein Schwerpunkt im Fach Ernährung und Haushalt, auch dem richtigen Umgang
mit finanziellen Mitteln und sozialen Aspekten wird in diesem Unterrichtsfach ein
großer Stellenwert eingeräumt. Dabei wird versucht auf bereits vorhandenes
Wissen der Kinder aufzubauen und auch fächerübergreifende Aufgabenstellungen
miteinzubeziehen. (vgl. 23)
64
3 Empirische Studie
Diese wissenschaftliche Untersuchung erforscht das Ernährungsverhalten und
Ernährungswissen Jugendlicher in zwei Linzer Neuen Mittelschulen unter
Berücksichtigung der Auswirkungen des Unterrichtsfaches Ernährung und
Haushalt.
Dabei wurde von folgender Forschungsfrage ausgegangen
3.1 Forschungsfrage
„Welchen Einfluss hat das Fach Ernährung und Haushalt auf das
Ernährungsverhalten der Jugendlichen?“
Daraus leiten sich folgende Hypothesen ab:
H1
Es wird vermutet, dass Jugendliche, die im Fach Ernährung und
Haushalt unterrichtet wurden, sich gesundheitsbewusster ernähren.
H0
Das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen von Jugendlichen,
die Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten, unterscheidet
sich nicht von jenen die diesen Unterricht nicht hatten.
3.2 Forschungsfeld
Da es in der vorliegenden Studie darum geht, das Ernährungsverhalten und
Ernährungswissen Jugendlicher, die im Fach Ernährung und Haushalt unterrichtet
wurden mit dem Ernährungsverhalten Jugendlicher, die keinen Unterricht im Fach
Ernährung und Haushalt erhalten haben, zu vergleichen, schien es vorerst
naheliegend eine Hauptschulklasse (EH-Unterricht im Lehrplan) und eine AHSKlasse (kein EH-Unterricht im Lehrplan) zu befragen. Allerdings hätte der stark
differierende, soziokulturelle Hintergrund (z. B. höherer Migrationsanteil und sozial
schwächere Schichten in Hauptschulklassen) zu keinen aussagekräftigen
Vergleichswerten geführt. Die Auswahl fiel daher schließlich auf zwei Neue
Mittelschulen im Stadtgebiet von Linz, die einen ähnlich hohen Migrationsanteil
aufweisen. Befragt wurden jeweils Schüler/innen der siebten Schulstufe, wobei 13
Burschen und 18 Mädchen, nachfolgend Kontrollgruppe EH genannt, im Schuljahr
65
2011/12 bereits Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt (im Ausmaß von 1,5
Wochenstunden) hatten und 16 Burschen und 22 Mädchen, nachfolgend
Kontrollgruppe N-EH genannt, bei denen der Unterricht im Fach Ernährung und
Haushalt erst ab der 8. Schulstufe vorgesehen ist.
3.2.1 Soziodemografische Daten
Proband/innen
An der Untersuchung zum Thema „Ernährungsverhalten und Ernährungswissen
Jugendlicher“ nahmen insgesamt 69 Schüler/innen teil. Von den Beteiligten waren
insgesamt 40 Personen weiblich (58 %) und 29 Personen männlich (42 %).
Das Alter der Proband/innen wurde in der Befragung nicht erfasst. Da aber
ausschließlich Jugendliche der siebten Schulstufe an der Untersuchung
teilgenommen haben, kann man von einem Durchschnittsalter von 13 bis 14
Jahren ausgehen. Der Migrationsanteil in den befragten Klassen N-EH beträgt ca.
50 %, der in den befragten Klassen EH ca. 40 %. Da die Teilnahme an der
Befragung allerdings freiwillig erfolgte, ist nicht ersichtlich wie viele von den
tatsächlich befragten Jugendlichen einen Migrationsanteil aufweisen.
Da sowohl den Schulen als auch den Eltern der Schülerinnen und Schüler eine
streng vertrauliche Behandlung sämtlicher Daten zugesichert wurde, erfolgt an
dieser Stelle kein namentliches Erwähnen der jeweiligen Schulen.
Für die Befragung aller Schülerinnen und Schüler gilt, dass deren Teilnahme auf
Freiwilligkeit beruhte bzw. nur jene Jugendlichen befragt wurden, deren Eltern ihre
schriftliche Einwilligung zur Befragung erteilt hatten.
3.3 Methodik
Die wissenschaftliche Befragung hat zum Ziel möglichst umfangreiche und
aussagekräftige Daten über das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen der
Jugendlichen zu liefern. Es erschien daher eine quantitative Untersuchung unter
Verwendung eines Fragebogens als sinnvoll.
66
3.3.1 Fragebogen
Der für diese empirische Studie verwendete Fragebogen wurde speziell für diese
Bachelorarbeit entwickelt und gliedert sich in zwei Teilbereiche bestehend aus 30
Fragen zur Untersuchung des Ernährungsverhaltens der Jugendlichen und aus 15
Fragen zur Ermittlung ihres Ernährungswissens. Die Erstellung des Fragebogens
erfolgte unter Zuhilfenahme ähnlicher Befragungen wie z. B. der KiGGS-Studie
des Robert- Koch-Institutes, der HBSC-Studie der WHO und der „Befragung zu
Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen“ des Adipositas
Kompetenz-Zentrums Euregio Bodensee.
Eine Herausforderung bei der Entwicklung des Fragebogens war, diesen so zu
gestalten, dass die Fragen verständlich formuliert und daher möglichst ohne
Rückfragen zu beantworten sind. Außerdem sollte der Fragebogen nicht zu
umfangreich sein und die Beantwortung der Fragen nicht mehr als circa eine halbe
Stunde in Anspruch nehmen.
3.3.1.1 Aufbau Fragebogen
Teilbereich I Ernährungsverhalten
Dieser Teil besteht aus 30 Fragen und beinhaltet:
o Allgemeine persönliche Angaben (Geschlecht, besuchter Schultyp, Körpergröße, Körpergewicht)
o Freizeitverhalten
Zufriedenheit
und
mit
Gesundheitsbewusstsein
eigenem
Körpergewicht,
(sportliche
Wichtigkeit
Aktivitäten,
des
Themas
Ernährung)
o Essgewohnheiten (Anzahl, Art und Ort der Mahlzeiten, Verzehrhäufigkeit
bestimmter Nahrungsmittel und Getränke, Lieblingsspeisen, Kochkenntnisse)
o Essrituale
Teilbereich II Ernährungswissen
Dieser Teil besteht aus 15 Fragen mit folgender Fragestellung:
o Einschätzung von Kalorien- und Nährstoffgehalt verschiedener Lebensmittel
o Allgemeine Ernährungsfragen (Spurenelemente, Vitamine, Nahrungsherstellung, Erntezeit)
67
3.4 Zeitrahmen und Ort der Datenerhebung
Die wissenschaftliche empirische Untersuchung für diese Bachelorarbeit erfolgte
am 21. bzw. am 25. Juni 2012 in den zwei siebten Jahrgängen jener NMS, deren
Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2011/12 Unterricht (im Ausmaß von 1,5
Wochenstunden)
im
Fach
Ernährung
und
Haushalt
hatten.
An
dieser
Datenerhebung nahmen insgesamt 13 Burschen und 18 Mädchen teil.
An jener Schule, in der im siebten Jahrgang noch kein EH-Unterricht erteilt wurde,
fand die Befragung am 28. Juni 2012 statt. Es nahmen daran 16 Burschen und 22
Mädchen aus drei verschiedenen Klassen teil. Die Befragung dauert jeweils ca.
eine halbe Stunde.
Eine Schwierigkeit stellte dabei dar einen geeigneten Termin für die Befragung zu
finden, da Jugendliche aus unterschiedlichen Klassen befragt wurden. Ebenso
musste ein geeigneter Raum für die Befragung gefunden werden.
3.5 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
3.5.1 Geschlechterverteilung
Insgesamt nahmen 69 Jugendliche aus zwei verschiedenen Schulen an der
Befragung teil, davon waren 29 männlich (42 %) und 40 weiblich (58 %).
3.5.2 Besuchte Schule
Alle an der Befragung teilnehmenden Schüler/innen besuchten zum Zeitpunkt der
Befragung den Schultyp der Neuen Mittelschule.
3.5.3 Body Mass Index (BMI)
Die Klassifizierung von Übergewicht wird vorwiegend mit dem Body Mass Index
(BMI) vorgenommen. (vgl. Kapitel 2.5)
Jeweils 4 der befragten Mädchen (10 %) und 4 der in dieser Studie befragten
Burschen (13,79 %) weisen einen BMI von über 25 auf und wären daher laut
WHO adipös. (vgl. Kapitel 2.5.1.1)
Bei insgesamt 3 Jugendlichen fehlten entweder die Angabe zu Gewicht oder
Körpergröße oder beides, sodass der BMI nicht ermittelt werden konnte.
68
Vergleichsstudien, wie z. B. die „KiGGS-Studie“ oder auch der Österreichische
Ernährungsbericht, die sich mit dem Thema Übergewicht bei Jugendlichen
befassen, verwenden als Referenzwert allerdings die BMI-Tabelle nach KromeyerHauschild (vgl. Tabelle 1) derzufolge Burschen im Alter von 13 Jahren, ab einem
BMI von 23 als übergewichtig und ab einem BMI von 26,28 als adipös einzustufen
sind (im Alter von 14 Jahren ab 23,72 als übergewichtig und ab 26,97 als adipös).
13-jährige Mädchen gelten laut Kromeyer-Hauschild ab einem BMI von 23,33 als
übergewichtig und ab 26,33 als adipös (im Alter von 14 Jahren ab 24,00 als
übergewichtig und ab 27,01) als adipös. Da in der vorliegenden Studie das
Geburtsdatum der Proband/innen nicht erfasst wurde, ist das genaue Alter der
befragten Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung leider nicht bekannt. Der
Einfachheit halber wurde für diese Untersuchung ein Mittelwert für beide
Geschlechter angenommen.
Zieht man also die Referenztabelle von Kromeyer-Hauschild heran, gelten nur
mehr jeweils 2 Burschen und 2 Mädchen als adipös. (vgl. Tabelle)
B
starkes
Unter-
Normal-
Über-
Adipo-
keine
Unter-
gewicht
gewicht
gewicht
sitas
Angabe
gewicht
BMI
BMI
BMI
BMI >27
BMI < 15
>15<17
>17<23
>23<27
1 (3,45 %)
4
17
4
(13,79
(58,62
%)
%)
%)
(13,79
Gesamt
2 (6,9 %)
1 (3,45 %)
29 (100 %)
M
3 (7,5 %)
8 (20 %)
22 (55 %)
3 (7,5 %)
2 (5 %)
2 (5 %)
40 (100 %)
gesamt
4 (5,8 %)
12
39
7
4 (5,8 %)
3 (4,35 %)
69 (100 %)
(17,39
%)
%)
(56,52
(10,14
%)
Tabelle 5: Auswertung BMI (5)
70
60
50
40
30
20
10
0
Abbildung 15: Graphische Darstellung BMI (15)
Burschen
Mädchen
gesamt
69
Demnach wären 23,19 % der Befragten unter- bzw. stark untergewichtig
(Mädchen: 27,5 %, Burschen 17,24 %), 56,52 % (M: 55 %, B: 58,62 %) hätten
Normalgewicht, 10,14 % wären übergewichtig (M: 13,79 %, B: 7,5 %) und 5,8 %
adipös (M: 5 %, B: 6,9 %).
Da das von den Burschen und Mädchen angegebene Gewicht und die
Körpergröße auf eigenen Schätzungen beruhen und nicht nachkontrolliert wurden,
sind die Ergebnisse des BMI aber insgesamt mit Vorsicht zu genießen.
Bachelor-
Ö-ENB 2012
HBSC-Studie
Burschen Ü.
Forschung
7,5 %
17,1 %
2010
15,4 %
Burschen A.
6,9 %
9%
3,3 %
Mädchen Ü.
13,79 %
16,2 %
9,3 %
Mädchen A.
5%
5,5 %
2,3 %
Tabelle 6: Vergleich mit Österreichischem Ernährungsbericht 2012 und HBSC-Studie (6)
Nimmt man als Vergleichswert den vom Österreichischen Bundesministerium für
Gesundheit in Auftrag gegebenen HBSC-Bericht aus dem Jahre 2010, der 84,9 %
der Schülerinnen und Schüler (Mädchen 88,3 %, Burschen 81,3 %) als unter- oder
normalgewichtig, 12,3 % (M: 9,3 %, B: 15,4 %) als übergewichtig und 2,8 % (M:
2,3 %, B: 3,3 %) als adipös ausweist, fällt auf, dass in der vorliegenden Studie die
befragten Mädchen beim Übergewicht deutlich über diesem Wert liegen, die
Burschen jedoch darunter. Allerdings beruhen auch beim HBSC-Bericht die Daten
zur Ermittlung des BMI auf eigenen, nicht nachkontrollierten Angaben.
Mädchen
A.
2,30%
5,50%
5%
9,30%
Mädchen
Ü.
Burschen
A.
Burschen
Ü.
0,00%
16,20%
13,79%
HBSC-Studie 2010
Ö-ENB 2012
3,30%
9%
6,90%
7,50%
10,00%
Bachelor-Forschung
15,40%
17,10%
20,00%
Abbildung 16: Übergewicht Vergleich HBSC/ÖENB/Bachelorforschung (16)
70
3.5.4 Wichtigkeit Thema Ernährung
77,42 % der Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe EH und sogar 81,58 %
der Kontrollgruppe N-EH geben an, dass ihnen das Thema Ernährung sehr wichtig
oder wichtig ist. Kein einziger befragter Jugendlicher gab an, dass ihm das Thema
Ernährung gar nicht wichtig ist.
3.5.5 Körperliche Aktivität
Das Vorurteil wonach Jugendliche ihre Freizeit heutzutage größtenteils vor dem
Computer, vor Spielkonsolen oder dem Fernseher verbringen und sich kaum mehr
bewegen (vgl. Kapitel 2.2.3) trifft für die befragten Jugendlichen nicht zu.
Eigenen Angaben zufolge betätigen sich die Burschen und Mädchen der
Kontrollgruppe EH in ihrer Freizeit durchschnittlich drei bis fünf Mal in der Woche
sportlich, wobei die Burschen durchschnittlich beachtliche 11 Stunden, die
Mädchen immerhin 4 Stunden pro Woche Sport treiben.
Abbildung 17: Stunden an sportlicher wöchentlicher Aktivität (17)
Bei den Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe N-EH treiben 50 %
der
Burschen und 22,73 % der Mädchen sogar täglich Sport. Weitere 68,18 % der
Mädchen und 31,25 % der Burschen betätigen sich zwischen ein bis fünfmal die
Woche sportlich.
Die Ergebnisse der Mädchen der Kontrollgruppe EH decken sich mit den
Ergebnissen des HBSC Schülerberichtes 2010, wonach die österreichischen
Schülerinnen und Schüler angeben an durchschnittlich 4,1 Tagen pro Woche für
mindestens 60 Minuten körperlich aktiv gewesen zu sein, wobei die Burschen mit
71
einem Mittelwert von 4,6 Tagen etwas aktiver waren als die Mädchen, die sich
„nur“ an 3,7 Tagen körperlich betätigten.
Bei den Burschen der Kontrollgruppe EH, bei denen sich als Durchschnittswert
ihrer wöchentlichen Sportaktivitäten ein Wert von 11 Stunden ergab, handelt es
sich demnach entweder um besonders aktive und sportliche Jugendliche oder die
Burschen überschätzten bei ihren Angaben etwas den Zeitraum, in dem sie
tatsächlich sportlich aktiv waren.
Auch bei der Kontrollgruppe N-EH liegen die Burschen mit einem errechneten
Durchschnittswert von 7 Stunden sportlicher Aktivität und die Mädchen mit einem
Durchschnittswert von 6,3 Stunden der mit Sport verbrachten Freizeit deutlich
über den Werten der HBSC-Studie. (vgl. Kapitel 2.2.3)
3.5.6 Körperbewusstsein
Die in dieser Studie befragten Jugendlichen scheinen grundsätzlich über ein sehr
gutes Körperbewusstsein zu verfügen. Dem Großteil gelang es sehr gut
einzuschätzen, ob sie das richtige Gewicht, zu wenig oder zu viel auf die Waage
bringen. Trotzdem war auffällig, dass sich mehr Jugendliche eher als „zu dick“
denn als „zu dünn“ sehen. So liegen zwar lediglich 16,67 % der weiblichen
Befragten der Kontrollgruppe EH über einem BMI von 22, trotzdem gab genau die
Hälfte aller Mädchen an „ein wenig“ bzw. „viel zu dick“ zu sein. Obgleich nur 3
Burschen der Kontrollgruppe EH als übergewichtig einzustufen waren, gaben
insgesamt 7 Burschen an „ein wenig“ bzw. „viel zu dick“ zu sein.
In der Kontrollgruppe N-EH waren zum Zeitpunkt der Befragung 7 Burschen
übergewichtig, allerdings hatten 11 den Eindruck „ein wenig“ bzw. „viel zu dick“ zu
sein. Bei den Mädchen waren 4 übergewichtig und 2 adipös, es gaben allerdings
fast doppelt so viele, nämlich 11 Mädchen an „zu dick“ bzw. „viel zu dick“ zu sein.
48,39 % der Jugendlichen der Kontrollgruppe EH und 42,11 % der Jugendlichen
der Kontrollgruppe N-EH verfügen über Normalgewicht. Trotzdem bezeichnen
lediglich 39,39 % der Kontrollgruppe EH und 33,33% der Kontrollgruppe N-EH ihr
Gewicht als „genau richtig“.
72
45
40
35
30
viel zu dünn
25
ein wenig zu dünn
genau richtig
20
ein wenig zu dick
15
viel zu dick
10
5
0
Burschen
Mädchen
Gesamt
Abbildung 18: Körperbewusstsein Kontrollgruppe EH- Angaben in % (18)
50
45
40
35
viel zu dünn
30
ein wenig zu dünn
25
genau richtig
20
ein wenig zu dick
15
viel zu dick
10
5
0
Burschen
Mädchen
Gesamt
Abbildung 19: Körperbewusstsein Kontrollgruppe N-EH – Angaben in % (19)
Dieses
Ergebnis
deckt
sich
auch
mit
den
Erkenntnissen
des
HBSC
Schülerberichtes 2010 wonach die Zufriedenheit mit dem eigenen Gewicht mit
zunehmendem Alter sinkt. (vgl. Kapitel 2.2.3, Kapitel 2.5.3 und Abb. 3)
Insgesamt war der Anteil jener, die angaben „ungefähr das richtige Gewicht“ zu
haben, bei den Burschen (52,3 %) deutlich höher als bei den Mädchen (45,3 %).
73
Auffallend ist, dass sich 43,7 % der befragten Mädchen aber nur 29,8 % der
befragten Burschen unter der Kategorie „zu dick“ einordneten. (vgl. Frage 3 BMI)
3.5.7 Soziale Aspekte
Wie
im
Kapitel
2.6
angeführt
gibt
es
viele
Einflussfaktoren
auf
das
Ernährungsverhalten von Jugendlichen. In erster Linie legen Kinder und
Jugendliche aber darauf Wert, dass Ihnen die angebotenen Mahlzeiten
schmecken. Der Gesundheitswert der Lebensmittel spielt dagegen eher eine
untergeordnete Rolle.
Auch den Jugendlichen in meiner Studie geht es vorwiegend darum, dass die
konsumierten Speisen bekömmlich sind und satt machen. Wichtig ist ihnen
außerdem, dass ausreichend Zeit zur Nahrungsaufnahme zur Verfügung steht.
Ein Großteil der Jugendlichen gibt auch an, gerne mit der Familie zusammen zu
speisen. Wie in nachstehender Tabelle ersichtlich reihen lediglich die Burschen
der Kontrollgruppe EH den Gesundheitswert der Lebensmittel an die erste Stelle
der Wichtigkeit. Bei allen anderen Gruppen landete der Gesundheitswert im
Mittelfeld. Der Preis der Speisen und ob diese schön angerichtet sind, scheint für
die heutige Generation der Jugendlichen, für die es nicht ungewöhnlich ist, dass
Essen oft aus dem Pappkarton kommt, dagegen nicht relevant zu sein.
Nach
der
Wichtigkeit
der
sozialen
Aufschlüsselung:
Abbildung 20:
21: Soziale Aspekte beim Thema Essen (20)
(21)
Aspekte
ergibt
sich
also
folgende
74
3.5.8 Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme
Burschen EH
Frühstück
Jause
Mittagessen
Zwischenmahlzeit
Abendessen warm
Abendessen kalt
Snack
Gesamt
Immer
3
1
5
2
2
3
2
18
Oft
1
3
2
0
0
2
2
10
Manchmal
2
4
3
4
6
6
4
29
Selten
5
4
2
6
2
1
0
20
Nie
2
1
1
1
3
1
5
14
Tabelle 7: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen EH (7)
Frühstück und Jause:
Rund die Hälfte (53,85 %) der Burschen der Kontrollgruppe EH gibt an nie oder
selten zu frühstücken. Lediglich 23,07 % frühstücken regelmäßig. Auch die Jause
spielt eine untergeordnete Rolle. 38,46 % der Burschen EH nehmen selten oder
nie eine Zwischenmahlzeit in Form einer Jause zu sich.
Mittagessen:
53,85 % lassen sich immer oder oft ein warmes Mittagessen schmecken, weitere
23,07 % zumindest manchmal. Die restlichen 23,08 % geben an selten oder nie
ein warmes Mittagessen zu konsumieren.
Zwischenmahlzeiten:
Zwischenmahlzeiten am NM spielen kaum eine Rolle, 53,85 % geben an selten
oder nie eine solche zu sich zu nehmen. Lediglich 2 der 13 Befragten essen am
Nachmittag immer eine Zwischenmahlzeit.
Abendessen:
Ein regelmäßiges warmes Abendessen spielt mit 15,38 % eine untergeordnete
Rolle. 46,15 % geben an gelegentlich eine warme Abendmahlzeit einzunehmen.
Hingegen nehmen 38,46 % regelmäßig ein kaltes Abendessen zu sich.
Snacks nach dem Abendessen:
38, 46 % naschen nie nach dem Abendessen. Die restlichen 61,54 % naschen
regelmäßig bis gelegentlich.
Durchschnittlich nehmen die Burschen EH also eine warme Mahlzeit entweder in
Form eines Mittagessens (53,85 %- 76,92 %) oder eines Abendessens (15,38 % 61,54 %) zu sich. Dazu kommen ca. 2 kalte Mahlzeiten. Allerdings scheint es,
dass ca. die Hälfte der Burschen während der Schulwoche oft gar keine warme
Mahlzeit zu sich zu nimmt. Insgesamt nehmen die Burschen dieser Gruppe mit
75
höchstens 3 Mahlzeiten pro Tag weniger Mahlzeiten als die übrigen Gruppen ein.
Trotzdem sind 2 Burschen dieser Gruppe adipös und einer übergewichtig. Der
Großteil ist jedoch normalgewichtig (6), 3 der Burschen sind sogar untergewichtig.
Burschen N-EH
Frühstück
Jause
Mittagessen
Zwischenmahlzeit
am Nachmittag
Abendessen warm
Abendessen kalt
Snack nach dem
Abendessen
Gesamt
Immer
6
4
8
1
Oft
2
7
3
2
Manchmal
2
2
3
6
Selten
5
2
0
5
nie
1
1
2
2
4
2
1
5
5
3
3
7
3
3
2
7
1
0
2
26
27
26
24
9
Tabelle 8: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen N-EH (8)
Frühstück und Jause:
Bei den Burschen der Kontrollgruppe N-EH spielt das Frühstück eine etwas
größere Rolle als bei den Burschen der Kontrollgruppe EH. Immerhin gibt die
Hälfte an immer bzw. oft zu frühstücken. Lediglich ein Schüler gibt an nie ein
Frühstück zu sich zu nehmen. Auch auf eine Zwischenmahlzeit in Form einer
Jause wollen zumindest 68,75 % der Burschen der Kontrollgruppe N-EH nicht
verzichten.
Mittagessen:
Ebenfalls 68,75 % lassen sich immer oder oft ein warmes Mittagessen
schmecken, weitere 18,75 % zumindest manchmal. Allerdings geben 2 Burschen
an während der Schulwoche nie zu Mittag zu essen.
Zwischenmahlzeiten:
Mehr als die Hälfte (56,25 %) konsumieren auch am Nachmittag manchmal bis
immer eine Zwischenmahlzeit.
Abendessen:
In der Kontrollgruppe Burschen N-EH kommt dem warmen Abendessen eine
große Bedeutung zu. Lediglich ein Viertel der Burschen gibt an selten oder nie
eine warme Abendmahlzeit zu sich zu nehmen. Mehr als die Hälfte isst
regelmäßig am Abend warm. Die andere Hälfte nimmt regelmäßig eine kalte
Abendjause zu sich.
76
Snacks nach dem Abendessen:
Mehr als die Hälfte der Burschen (56,25 %) gibt an selten oder nie nach dem
Abendessen zu naschen.
Die Burschen der Kontrollgruppe N-EH scheinen durchschnittlich eine Mahlzeit
mehr zu sich zu nehmen, als die Burschen der Kontrollgruppe EH. Warme
Mahlzeiten werden von einem Großteil der Burschen regelmäßig entweder in
Form eines Mittagessens oder Abendessens eingenommen. Zusätzlich werden 2
bis 3 kalte Mahlzeiten eingenommen. Positiv zu vermerken ist, dass in dieser
Gruppe ein höherer Anteil der Burschen frühstückt oder zumindest eine Jause zu
sich nimmt. Obwohl in dieser Gruppe mehr Mahlzeiten konsumiert werden, ist
keiner der Burschen adipös. Andererseits sind 7 Burschen als übergewichtig
einzustufen. 7 weitere sind normalgewichtig und 2 untergewichtig.
Mädchen EH
Frühstück
Jause
Mittagessen
Zwischenmahlzeit
Abendessen warm
Abendessen kalt
Snack nach dem
Abendessen
Gesamt
Immer
5
5
13
2
6
4
3
Oft
2
3
2
3
2
3
1
Manchmal
0
8
2
5
7
4
1
Selten
7
2
1
5
0
1
8
nie
4
0
0
3
3
6
5
38
17
25
24
21
Tabelle 9: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen EH (9)
Frühstück und Jause:
Bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH spielt das Frühstück eine untergeordnete
Rolle. 61,11 % geben an selten oder nie zu frühstücken. Lediglich 27,77 %
frühstücken täglich. Genauso viele geben an immer eine Zwischenmahlzeit in
Form einer Jause zu sich zu nehmen.
Mittagessen:
Die warme Mittagsmahlzeit ist den Mädchen EH sehr wichtig. 83,33 % nehmen oft
bis immer ein warmes Mittagessen ein. Keine einzige Schülerin gibt an zu Mittag
nie etwas Warmes zu essen.
Zwischenmahlzeiten:
Ca.
ein
Drittel
der
Mädchen
nimmt
am
Nachmittag
regelmäßig
eine
Zwischenmahlzeit zu sich. Die restlichen zwei Drittel gönnen sich gelegentlich bis
nie einen Zwischensnack am Nachmittag.
77
Abendessen:
Bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH nehmen 44,44 % oft bis immer ein
warmes Abendessen ein. Weitere 38,88 % essen regelmäßig eine kalte
Abendmahlzeit. Bei einigen Mädchen scheint das Abendessen gelegentlich ganz
auszufallen.
Snacks nach dem Abendessen:
Ein Großteil der Mädchen (72,22 %) gibt an selten bis nie nach dem Abendessen
zu naschen.
Für manche der Mädchen scheint das Mittagessen die erste Mahlzeit des Tages
zu sein. Diese lässt sich dafür kaum eines der Mädchen entgehen. Auch der Anteil
jener, die am Abend eine warme Mahlzeit zu sich nehmen, ist in dieser Gruppe
relativ hoch. Die Mädchen dieser Gruppe nehmen mit durchschnittlich 1 bis 2
warmen Mahlzeiten und ca. 2 bis 4 kalten Zwischenmahlzeiten mehr Mahlzeiten
zu sich als die Burschen. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen, ist
zwar ernährungsphysiologisch sinnvoller als 2 bis 3 große Mahlzeiten zu
verzehren. Obwohl die Mädchen einen Großteil ihrer Nahrung erst ab der
Mittagszeit zu sich nehmen, sind in dieser Gruppe lediglich 3 Mädchen etwas zu
schwer. 9 der Mädchen sind normalgewichtig, 5 sogar untergewichtig.
Mädchen N-EH
Frühstück
Jause
Mittagessen
Zwischenmahlzeit
am Nachmittag
Abendessen warm
Abendessen kalt
Snack nach dem
Abendessen
Gesamt
Immer
2
9
12
6
Oft
2
8
3
5
Manchmal
8
2
7
7
Selten
8
2
0
1
nie
2
1
0
3
8
4
6
2
7
3
2
1
3
5
5
1
4
5
8
57
30
30
22
23
Tabelle 10: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen EH (10)
Anmerkung: Bei den Angaben zum Abendessen warm und Snack nach dem Abendessen fehlten in der
Kontrollgruppe Mädchen EH je einmal die Angabe.
Frühstück und Jause:
Fast die Hälfte der Mädchen der Kontrollgruppe N-EH geben an selten oder nie zu
frühstücken. Lediglich 2 Mädchen frühstücken täglich. Dafür spielt die Jause in
dieser Gruppe eine große Rolle. 77,27 % nehmen oft bis immer eine Jause zu
sich.
78
Mittagessen:
Die warme Mittagsmahlzeit ist den Mädchen N-EH sehr wichtig und wird von fast
allen regelmäßig eingenommen.
Zwischenmahlzeiten:
Auch die Zwischenmahlzeit am Nachmittag spielt bei den Mädchen der
Kontrollgruppe N-EH eine große Rolle. Immerhin 81,82 % nehmen gelegentlich bis
immer eine solche ein.
Abendessen:
Genau die Hälfte der Mädchen bevorzugt eine kalte Abendmahlzeit. 47,62 %
lassen sich oft bis immer ein warmes Abendessen schmecken. Ebenso wie bei
einigen Mädchen der Kontrollgruppe EH scheint das Abendessen bei manchen
Mädchen der Kontrollgruppe N-EH gelegentlich ganz auszufallen.
Snacks nach dem Abendessen:
Dafür geben mehr als die Hälfte (57,14 %) an sich gelegentlich bis regelmäßig
nach dem Abendessen einen Snack zu gönnen.
Auch bei den Mädchen der Kontrollgruppe N-EH spielt das Frühstück eine sehr
untergeordnete Rolle. Dafür nehmen in dieser Gruppe zumindest sehr viele der
Mädchen regelmäßig ein Pausenfrühstück zu sich. Auch das warme Mittagessen
wird von einem Großteil der Mädchen in dieser Gruppe regelmäßig eingenommen.
Fast die Hälfte konsumiert auch noch ein warmes Abendessen. Ebenso wie bei
den Mädchen EH konsumieren die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH eher
mehrere kleine Mahlzeiten, als wenige große. Durchschnittlich werden 1 bis 2
warme und 2 bis 3 kalte Mahlzeiten verzehrt. Obwohl in dieser Gruppe ein Teil der
Nahrungsaufnahme bereits am Vormittag erfolgt, sind 2 der Mädchen adipös und
4 übergewichtig. 9 verfügen über Normalgewicht und 6 sind sogar untergewichtig.
Fazit:
Im Vergleich zum Ernährungsverhalten der Jugendlichen in Europa (Kapitel 2.2.1),
wonach europäische Jugendliche durchschnittlich drei Hauptmahlzeiten und
mehrere Zwischenmahlzeiten verzehren, nehmen die befragten Jugendlichen der
Bachelor-Studie eindeutig weniger Mahlzeiten zu sich.
Dabei fällt auf, dass Burschen eher frühstücken als Mädchen. Generell nehmen
aber sehr wenige der befragten Jugendlichen regelmäßig ein Frühstück zu sich,
79
obwohl dies aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr empfehlenswert wäre. (vgl.
Kapitel 2.4.2). Außerdem scheinen Burschen von der Anzahl her noch weniger
Mahlzeiten zu konsumieren als Mädchen. Diese nehmen eher mehr, dafür
höchstwahrscheinlich kleinere Mahlzeiten zu sich, scheinen dabei aber mehr Wert
auf warme Mahlzeiten zu legen. Allerdings ist anhand der erfassten Daten kein
direkter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Mahlzeitenaufnahme und
der Prävalenz für Übergewicht feststellbar.
3.5.9 Wie oft isst du mit der Familie
EH
Mehrmals
täglich
Einmal
täglich
Mehrmals
Woche
seltener
N-EH
Mehrmals
täglich
Einmal
täglich
Mehrmals
Woche
seltener
Burschen
3
8
11
4
5
9
3
2
5
3
3
6
Burschen
Mädchen
Gesamt
6
8
14
7
7
14
1
4
5
2
4
6
Mädchen
Gesamt
Tabelle 11: Essenseinnahme mit Familie (11)
Wie bereits im Kapitel 2.6.3 ausgeführt, sind gemeinsame Familienmahlzeiten
auch heutzutage den Jugendlichen durchaus wichtig. Ca. 2/3 der Burschen und
Mädchen
der
Bachelor-Studie
nehmen
zumindest
eine
Mahlzeit
gemeinsam mit der Familie ein.
3.5.10 Frühstück: Ess- und Trinkverhalten
Kontrollgruppe EH
Burschen
Mädchen
Gesamt
Hausbrot
Vollkornbrot
Toastbrot
Semmeln
Butter
Margarine
Streichkäse
Topfenaufstrich
Marmelade
Honig
Nutella
Anderer süßer
Brotaufstrich
Wurst
Käse
Obst
Gemüse
Ei
Joghurt
Haferflocken
Müsli
1
3
6
3
6
0
2
0
6
1
4
0
5
7
6
4
6
1
6
3
7
4
5
3
6
10
12
7
12
1
8
3
13
5
9
3
3
4
3
0
4
1
1
2
5
2
7
2
3
5
3
7
8
6
10
2
7
6
4
9
täglich
80
Süße Frühstücksflocken
Cornflakes
Milch
Kakao
Tee
Fruchtsaft
Verdünnungssaft
Wasser
Limonade
Cola
Kaffee
Nichts
1
4
2
5
4
3
1
1
1
0
4
1
3
6
4
9
7
3
4
4
2
0
3
2
4
10
6
14
11
6
5
5
3
0
7
3
Tabelle 12: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe EH (12)
Das bevorzugte Frühstücksbrot der Burschen der EH -Gruppe ist eindeutig
Toastbrot, auf Platz zwei in der Beliebtheitsskala tummelt sich mit Semmeln ein
weiteres Weißmehlprodukt, allerdings erzielte das gesündere Vollkornbrot ebenso
viele Nennungen. Auf dem letzten Platz der Beliebtheitsskala rangiert bei den
Burschen das Hausbrot.
Bei den Mädchen der EH-Gruppe schaut das Ergebnis etwas anders aus. Bei
ihnen zählt Vollkornbrot als liebstes Frühstücksbrot, gefolgt von Toastbrot und
Hausbrot. Semmeln landen hingegen auf dem abgeschlagenen 4. Platz.
Auf das Frühstücksgebäck wird bei beiderlei Geschlechtern bevorzugt Butter
aufgestrichen, teilweise auch Streichkäse oder Topfenaufstrich. Margarine spielt
eine sehr untergeordnete Rolle.
Bei den süßen Brotaufstrichen liegt Marmelade klar auf Platz 1, gefolgt von Nutella
und Honig.
Beim pikanten Brotbelag liegt Wurst knapp vor Käse.
Besonders die Mädchen greifen beim Frühstück auch gerne zu Müsli, Obst,
Joghurt und diversen Frühstücksflocken. Die Burschen sind bei Obst und Müsli
eher zurückhaltend, essen aber gelegentlich Cornflakes oder lassen sich ein
Frühstücksei schmecken.
Als Frühstücksgetränk dominiert eindeutig Kakao, gefolgt von Tee und Saft.
2 der 13 befragten Burschen und 4 der 18 befragten Mädchen gaben an nie zu
frühstücken. Bei den frühstückenden Jugendlichen gaben drei an kein Getränk
zum Frühstück zu konsumieren.
81
Kontrollgruppe
Nicht-EH
Burschen
Mädchen
Gesamt
Hausbrot
Vollkornbrot
Toastbrot
Semmeln
Butter
Margarine
Streichkäse
Topfenaufstrich
Marmelade
Honig
Nutella
Anderer süßer
Brotaufstrich
Wurst
Käse
Obst
Gemüse
Ei
Joghurt
Haferflocken
Müsli
Süße Frühstücksflocken
Cornflakes
Milch
Kakao
Tee
Fruchtsaft
Verdünnungssaft
Wasser
Limonade
Cola
Kaffee
Nichts
3
6
8
10
9
1
3
1
8
2
8
2
4
6
9
10
9
3
5
2
10
5
8
3
7
12
17
20
18
4
8
3
18
7
16
5
10
8
6
1
4
4
3
9
3
9
3
10
3
5
1
2
0
1
7
4
8
10
8
1
5
6
1
8
4
14
5
11
7
10
7
8
1
1
3
0
18
18
14
2
9
10
4
17
7
23
8
21
10
15
8
10
1
2
10
4
Tabelle 13: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe N-EH (13)
Auch bei den Burschen der Kontrollgruppe N-EH überwiegen Weißmehlprodukte
wie Toastbrot und Semmeln zum Frühstück. Vollkornbrot wird lieber gegessen als
Hausbrot. Bei den Mädchen N-EH sieht das Ergebnis ähnlich aus.
Die Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH bevorzugen ebenso wie die der
Kontrollgruppe EH Butter als Brotaufstrich. Streichkäse ist auch sehr beliebt.
Bei den süßen Brotaufstrichen ist Marmelade am beliebtesten, dicht gefolgt von
Nutella. Teilweise wird auch Honig oder anderer süßer Brotaufstrich verwendet.
Beim pikanten Brotbelag sind Wurst und Käse gleichermaßen beliebt.
Müsli und Cornflakes werden von beiden Geschlechtern gerne verspeist. Auch
Joghurt und Obst wird gelegentlich zum Frühstück konsumiert.
82
Als Frühstücksgetränk dominiert auch bei den Jugendlichen N-EH eindeutig
Kakao, gefolgt von Fruchtsaft, Tee, Wasser und Kaffee.
2 der 16 befragten Burschen und 2 der 22 befragten Mädchen gaben an nie zu
frühstücken. Bei den frühstückenden Jugendlichen gaben vier an kein Getränk
zum Frühstück zu konsumieren.
Das Frühstücksverhalten der beiden Kontrollgruppen EH und Nicht-EH ist ziemlich
ähnlich, auch zwischen Burschen und Mädchen lassen sich keine wesentlichen
Unterschiede feststellen.
3.5.11 Jause und Trinken während des Schultages
Kontrollgruppe EH
Burschen
Mädchen
Gesamt
Wurst- oder Käsesemmel
Wust- oder Käsebrot
Vollkorngebäck mit Salat/W./K.
Nutellasemmel
Marmelade/Honig/Buttersemmel
Müsliriegel
Frucht-Joghurt
Fruchtzwerg
Pudding
Milchschnitte
Chips
Süßigkeiten
Mehlspeisen
Kekse
Obst
Gemüse
Nüsse
Nichts
Kornspitz mit Aufstrich
Milch
Kakao
Tee
Fruchtsaft
Verdünnter Fruchtsirup
Wasser/Mineralwasser mit
Geschmack
Limonade
Cola
Kaffee
Kein Getränk
Eistee
6
2
1
1
2
1
0
0
1
1
1
1
2
0
0
0
0
0
1
1
1
7
5
4
2
0
2
0
1
1
0
3
2
0
1
6
3
0
3
0
1
7
3
7
2
11
6
9
12
7
5
3
2
3
0
1
2
1
4
3
2
1
6
3
0
3
1
2
1
2
18
9
16
3
0
0
1
2
1
1
0
2
1
4
1
0
3
3
Tabelle 14: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe EH (14)
83
Die bevorzugte Jause der Jugendlichen der Kontrollgruppe EH ist eine Wurstoder Käsesemmel. Obst und Gemüse wird nur von Mädchen gerne zur Jause
gegessen. Als Getränk ist Fruchtsaft am beliebtesten, gefolgt von Wasser.
Kontrollgruppe Nicht-EH
Burschen
Mädchen
Gesamt
Wurst- oder Käsesemmel
Wust- oder Käsebrot
Vollkorngebäck mit Salat/W./K.
Nutellasemmel
Marmelade/Honig/Buttersemmel
Müsliriegel
Frucht-Joghurt
Fruchtzwerg
Pudding
Milchschnitte
Chips
Süßigkeiten
Mehlspeisen
Kekse
Obst
Gemüse
Nüsse
Nichts
Pizza
Milch
Kakao
Tee
Fruchtsaft
Verdünnungssaft
Wasser/Mineralwasser
Limonade
Cola
Kaffee
Kein Getränk
Eistee
12
4
3
5
2
1
1
1
1
1
1
2
2
3
6
1
0
2
0
0
2
0
6
5
11
1
3
0
1
2
13
10
5
4
2
10
0
0
1
6
4
7
2
7
7
2
0
2
1
0
2
1
11
11
19
5
4
1
1
2
25
14
8
9
4
11
1
1
2
7
5
9
4
10
13
3
0
4
1
0
4
1
17
16
30
6
7
1
2
4
Tabelle 15: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe N-EH (15)
Auch die Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe Nicht-EH jausnen am
liebsten Wurst- und Käsesemmeln. Obst wird sowohl von einem Teil der Burschen
als auch einem Teil der Mädchen gerne zur Jause gegessen. Mädchen greifen
auch gerne zu Müsliriegel oder Keksen. Bei den Getränken ist Wasser klarer
Favorit, gefolgt von Fruchtsaft und Verdünnungssaft.
Fazit:
In beiden Gruppen sind Wurst- oder Käsesemmeln die bevorzugte Jause.
Beim Trinkverhalten ist Wasser in beiden Gruppen ein beliebtes Getränk, ebenso
Frucht- und Verdünnungssaft. Allerdings fällt auf, dass in der Kontrollgruppe Nicht-
84
EH mehr Limonaden- und Colagetränke konsumiert werden als in der
Kontrollgruppe EH.
Es ist erfreulich, dass Wasser als Getränk weit oben in der Beliebtheitsskala
rangiert, da Wasser, entweder als Leitungs- oder Mineralwasser getrunken, laut
optimiX das ideale Getränk für Jugendliche ist, wobei die optimale Trinkmenge für
Jugendliche bei ca. 1,5 l/täglich liegt. (vgl. Kapitel 2.4.2 optimix),
Auch die EsKiMo-Studie weist Leitungs- und Mineralwasser bei Kindern und
Jugendlichen mit durchschnittlich 48 % als das mengenmäßig am häufigsten
konsumierte Getränk aus. (vgl. Kapitel 2.2.2)
3.5.12 Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln
Burschen EH
Täglich
Mehrmals/W Mehrmals/M Selten
nie
Fast Food
Fertiggerichte
Fleisch bzw.
Fleischgerichte
Fisch
Nudeln/Reis/Kartoffel
Mehlspeisen/Süßspeisen
Salzige Knabbereien
Gemüse und Salat
Obst
Süßigkeiten
Süße Getränke
0
0
1
1
2
9
5
3
2
6
5
1
1
3
0
1
2
0
0
5
4
2
3
2
7
3
4
4
4
5
6
5
3
5
2
4
5
2
2
5
0
1
0
1
0
0
0
0
0
5
6
0
0
4
2
Tabelle 16: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Burschen-EH (16)
Es fällt auf, dass mehr als die Hälfte der Burschen EH angibt selten bzw. nie Fast
Food (53,85 %) oder Fertiggerichte (61,54 %) zu konsumieren. Fleisch wird von
einem Großteil der Burschen (69,2 %) mehrmals in der Woche verzehrt.
Vegetarier gibt es in dieser Gruppe keinen, lediglich ein Bursche gibt an nur selten
Fleisch- oder Fleischgerichte zu verzehren. Fisch wird von 38,46 % selten
gegessen. Genauso viele geben an mehrmals im Monat Fisch zu essen. Nudeln,
Reis und Kartoffeln sind bei den Burschen EH sehr beliebt und werden von 53,85
% mehrmals in der Woche verspeist. Mehlspeisen und süße Gerichte werden
gleich häufig verzehrt wie Fisch. Mehr als die Hälfte (53,85 %) gibt an selten bis
nie salzige Knabbereien zu naschen. Immerhin 38,46 % essen täglich Gemüse
und Salat, fast genauso viele geben an täglich Obst zu essen. Mehr als die Hälfte
85
(53,85 %) isst täglich oder mehrmals die Woche Süßigkeiten. Süße Getränke
werden mit 69,23 % noch häufiger konsumiert.
Mädchen EH
Täglich
Mehrmals/W Mehrmals/M Selten
nie
Fast Food
Fertiggerichte
Fleisch bzw.
Fleischgerichte
Fisch
Nudeln/Reis/Kartoffel
Mehlspeisen/Süßspeisen
Salzige Knabbereien
Gemüse und Salat
Obst
Süßigkeiten
Süße Getränke
1
0
1
2
4
8
6
5
6
7
7
2
2
2
1
0
2
0
0
10
11
2
4
2
9
6
7
5
4
11
11
6
5
5
4
1
2
2
1
8
2
6
6
2
1
2
1
2
0
1
1
0
0
1
1
Tabelle 17: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Mädchen-EH (17)
Genau die Hälfte der Mädchen EH (50 %) gibt an selten bzw. nie Fast Food oder
Fertiggerichte zu konsumieren. Ebenfalls genau die Hälfte gibt an täglich bzw.
mehrmals in der Woche Fleisch zu verzehren. Ein Mädchen gibt an nie Fleisch zu
essen. Fisch wird von mehr als der Hälfte (55,55 %) selten bis nie gegessen.
Nudeln, Reis und Kartoffeln werden von 61,11 % täglich bzw. mehrmals in der
Woche verspeist. Mehlspeisen und süße Gerichte werden von 38,89 % selten bis
nie verspeist. Ebenso viele naschen selten bis nie salziges Gebäck. Mehr als die
Hälfte der Mädchen EH (55,55 %) essen täglich Gemüse und Salat und 61,11 %
essen täglich Obst. Dieser Anteil ist höher als bei den Burschen, dafür naschen
die
Mädchen
mit
72,22
%
täglichem
bzw.
mehrmals
wöchentlichem
Süßigkeitenkonsum aber auch mehr als die Burschen. Auch süße Getränke
werden mit 83,33 % noch häufiger konsumiert als bei den Burschen.
Burschen N-EH
Täglich
Mehrmals/W Mehrmals/M Selten
nie
Fast Food
Fertiggerichte
Fleisch bzw.
Fleischgerichte
Fisch
Nudeln/Reis/Kartoffel
Mehlspeisen/Süßspeisen
Salzige Knabbereien
Gemüse und Salat
Obst
Süßigkeiten
0
0
3
5
4
11
5
4
2
6
8
0
0
0
0
0
1
0
0
3
6
2
0
6
6
9
7
7
9
6
6
5
6
2
2
3
7
3
5
1
3
1
2
3
0
0
0
1
0
0
86
Süße Getränke
6
6
3
1
0
Tabelle 18: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Burschen N-EH (18)
Ein Drittel der Burschen N-EH (31,25 %) gibt an mehrmals die Woche Fast Food
zu essen, ein Viertel verzehrt mehrmals die Woche Fertiggerichte. Der Konsum an
täglichem
bzw.
mehrmals
wöchentlichem
Verzehr
von
Fleisch-
und
Fleischgerichten ist in dieser Gruppe mit 87,5 % signifikant hoch. Dagegen wird
Fisch von 62,5 % selten oder nie verspeist. Nudeln, Reis und Kartoffeln werden
von den Burschen der Kontrollgruppe N-EH weniger oft täglich oder mehrmals in
der Woche gegessen (43,75 %) als von den Jugendlichen der Kontrollgruppe EH.
Süße Gerichte werden von 37,5 % mehrmals in der Woche verzehrt. Mehr als die
Hälfte (56,25 %) nascht mehrmals die Woche Salziges. Gemüse und Salat wird
hingegen nur von 18,75 % der Burschen N-EH täglich verzehrt, Obst immerhin
von 37,5 %, Mehr als 2/3 (68,75 %) essen täglich oder mehrmals die Woche
Süßigkeiten. Süße Getränke werden von ¾ der der Burschen N-EH täglich oder
mehrmals wöchentlich konsumiert.
Mädchen N-EH
Täglich
Mehrmals/W Mehrmals/M Selten
nie
Fast Food
Fertiggerichte
Fleisch bzw.
Fleischgerichte
Fisch
Nudeln/Reis/Kartoffel
Mehlspeisen/Süßspeisen
Salzige Knabbereien
Gemüse und Salat
Obst
Süßigkeiten
Süße Getränke
3
1
4
4
2
6
8
9
8
6
8
3
1
2
0
2
4
2
5
5
9
9
8
3
7
3
8
7
8
7
5
3
8
11
5
4
4
3
5
11
2
6
3
5
0
3
3
3
1
0
1
1
1
0
1
Tabelle 19: Verzehrhäufigkeit von Lebensmitteln Mädchen N-EH (19)
Genau so viele Mädchen (31,82 %) wie Burschen der Kontrollgruppe N-EH geben
an mehrmals die Woche bzw. sogar täglich Fast Food zu essen. Allerdings
verzehren fast die Hälfte (45,45 %) der Mädchen selten bis nie Fertigggerichte.
Genau so viele geben an täglich bzw. mehrmals wöchentlich Fleisch- und
Fleischgerichten zu verzehren. Dagegen wird Fisch von 63,64 % selten oder nie
verspeist. Genau die Hälfte essen täglich oder mehrmals wöchentlich Nudeln,
Reis und Kartoffeln. Süße Gerichte sind mäßig beliebt und werden von 22,73 %
täglich bzw. mehrmals in der Woche verzehrt. Dafür naschen 59,1 % täglich bis
87
mehrmals in der Woche salzige Knabbereien. Gemüse und Salat wird hingegen
nur von 22,73 % der Mädchen N-EH täglich verzehrt, Obst immerhin von 40,9 %,
Der Süßigkeitenkonsum ist mit 72,73 % täglich oder mehrmals in der Woche in
dieser Gruppe gleich hoch wie bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH. Süße
Getränke werden in dieser Gruppe von 59,1 % täglich oder mehrmals wöchentlich
konsumiert
3.5.12.1
Täglicher Obst- und Gemüsekonsum:
Laut KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.2.2) isst die Hälfte der befragten deutschen 11
bis 15 jährigen Jugendlichen täglich Obst, ca. ein Viertel isst täglich Gemüse.
Mädchen essen mehr Obst und Gemüse als Burschen.
Laut HBSC-Studie essen 65 % der österreichischen Buschen und 51 % der
österreichischen Mädchen weder Obst noch Gemüse täglich. (vgl. Kapitel 2.2.3).
Bei den befragten Jugendlichen meiner Bachelor-Studie sieht das Ergebnis
folgendermaßen aus:
B EH
M EH
B N-EH
M N-EH
Obst
31 %
61 %
37,5 %
41 %
Gemüse
39 %
56 %
19 %
23 %
70
60
50
Burschen EH
40
Mädchen EH
30
Burschen NEH
Mädchen NEH
20
10
0
Obst
Gemüse
Abbildung 21: Täglicher Obst- und Gemüsekonsum (21)
Es fällt auf, dass der Obst- und Gemüsekonsum bei den Mädchen der
Kontrollgruppe EH deutlich am höchsten ist. Der Gemüsekonsum liegt bei den
88
Jugendlichen
der
Kontrollgruppe
Nicht-EH
nur
ca.
bei
der
Hälfte
der
Kontrollgruppe EH.
3.5.12.2
Konsum von Fastfood und Fertiggerichten
Laut KiGGS-Studie isst ein Großteil der Jugendlichen ein bis dreimal im Monat
Fastfood, wobei Buben mehr Fastfood konsumieren. 4,6 % der Jugendlichen
nehmen laut HBSC-Studie täglich Fastfood zu sich. Bei den Jugendlichen der
Bachelor-Studie liegt der Anteil derer die täglich Fastfood konsumieren bei 5,8 %,
wobei auffällig ist, dass es sich dabei ausschließlich um Mädchen handelt. Die
Mädchen der Kontrollgruppe N-EH konsumieren doppelt so häufig Fastfood wie
die Mädchen der Kontrollgruppe EH. Bei den Burschen ist der Anteil derjenigen,
die
täglich
oder
mehrmals
wöchentlich
Fastfood
konsumieren
in
der
Kontrollgruppe N-EH sogar viermal höher als in der Kontrollgruppe EH. Die
Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe N-EH essen gleich häufig Fastfood –
hier gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Bei den Fertiggerichten
ist der Konsum in der Gruppe der Burschen N-EH am höchsten.
B EH
35
M EH
30
Burschen Mädchen
N-EH
N-EH
25
B EH
20
M EH
15
B N-EH
10
M N-EH
5
0
Fastfood
Fertiggerichte
Abbildung 202: Konsum von Fastfood und Fertiggerichten (22)
Fastfood mehrmals wöchentlich
8%
17 %
31 %
32 %
Fertiggerichte mehrmals wöchentlich
15 %
22 %
25 %
14 %
89
3.5.12.3
Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken
Laut HBSC-Bericht trinken 27,6 % der 11 bis 15 jährigen Jugendlichen täglich
Softdrinks, 25 % essen täglich Süßigkeiten. 39 % der Jugendlichen essen täglich
entweder Süßigkeiten oder konsumieren süße Limonaden oder beides, wobei ein
Anstieg bei weiblichen Jugendlichen zu beachten ist.
Bezüglich Süßigkeitenkonsum ist in der Bachelor-Studie bei den Mädchen der
Kontrollgruppe N-EH ein gravierend hoher Wert festzustellen. Diese essen fast
dreimal so häufig Süßigkeiten als die übrigen befragten Jugendlichen. Bei den
süßen Getränken liegt der Konsum sowohl bei den Burschen als auch bei den
Mädchen der Kontrollgruppe N-EH deutlich über dem der Kontrollgruppe EH.
Außerdem liegt die Häufigkeit des Softdrinkkonsums 10 % - Punkte über den in
der HBSC-Studie ermittelten Durchschnittswerten. Bei den Jugendlichen der
Kontrollgruppe EH liegt er allerdings darunter.
B EH
45
M EH
40
Burschen Mädchen
N-EH
N-EH
35
30
B EH
25
M EH
20
B NEH
15
M NEH
10
5
0
Süßigkeiten
Süße Getränke
Abbildung 21: Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken (23)
Süßigkeiten täglich
15 %
11 %
13 %
41 %
Süße Getränke täglich
23 %
22 %
37,5 %
36 %
90
3.5.12.4 Fleisch- und Fischkonsum
B EH
100
M EH
90
Burschen Mädchen
N-EH
N-EH
80
70
60
B-EH
50
M-EH
40
B-NEH
30
M-NEH
20
10
0
Fleisch
Fisch
Abbildung 224: Fleisch- und Fischkonsum (24)
Fleischkonsum mehrmals wöchentlich
77 %
50 %
86 %
45 %
Fischkonsum mehrmals wöchentlich
23 %
11 %
0%
23 %
Die 13 bis 14 jährigen Jugendlichen aus meiner Vergleichsstudie sollten laut
optimiX® (vgl. Kapitel 2.4.2) wöchentlich 90 g Fisch zu sich nehmen (gemessen
als reiner Fischanteil, z.B. ohne Panade bei Fischstäbchen). Tatsächlich geben
aber 56 % der befragten Jugendlichen an selten bis nie Fisch zu essen. Wie aus
der Graphik ersichtlich ist die Häufigkeit des Fleischgenusses in allen Gruppen viel
höher als der Fischkonsum. Besonders die Burschen beider Kontrollgruppen sind
„Fleischtiger“ und übersteigen mit Sicherheit die Empfehlung des FKE von 65 bis
85 Gramm Fleisch- und Fleischwaren pro Tag.
3.5.13 Wer ist für das Kochen zuständig?
Beim
Kochen
zeigt
sich
in
beiden
Kontrollgruppen
die
traditionelle
Rollenaufteilung. Die kulinarische Versorgung der Familie obliegt nach wie vor
vorwiegend den weiblichen Mitgliedern der Familie. Das deckt sich auch mit den
Ergebnissen der Österreichischen Landwirtschaftskammer, wonach 95 % der
österreichischen Frauen aber nur 57 % der österreichischen Männer selbst
kochen. (vgl. Kapitel 2.6.5)
91
Kontrollgruppe EH
Vater
11
Mutter
30
Oma
4
Vater
8
Mutter
37
Oma
4
Opa
Geschwister B.EH.
0
6
3
Kontrollgruppe N-EH
Opa
1
M.EH.
10
Geschwister B.NEH.
3
3
M-NEH.
7
Tabelle 20: Zuständigkeit Kochen (20)
3.5.14 Kochst du manchmal selbst?
Auffällig bei dieser Frage ist, dass der Anteil der Burschen und Mädchen, die zu
Hause manchmal kochen in der Kontrollgruppe N-EH mit 75 % der Burschen und
95,45 % der Mädchen deutlich höher ist als in der Kontrollgruppe EH, in der nur
53,85 % der Burschen und 76,47 % der Mädchen angeben, manchmal selbst
Speisen zuzubereiten.
EH
Burschen
Mädchen
Manchmal
Regelmäßig
7 (53,85%)
4
13 (76,47%) 2
Nie
Nicht-EH
2
2
Burschen
Mädchen
Manchmal
Regelmäßig
12 (75 %)
2
21 (95,45%) 1
Tabelle 21: Kochhäufigkeit (21)
3.5.15 Lieblingsessen
Burschen EH
Nudelgerichte: Spagetti 3x, Lasagne 2x, Krautfleckerl, Spätzle,
Fleischgerichte: Steak 2 x, Schnitzel, Reisfleisch,
Chinesisch, Italienisch, Big Mac, Spinat,
Mädchen EH
Fleischgerichte: Schnitzel 3x, Schweinsbraten, Hendl, Fleisch,
Fastfood: Pizza 2x, Döner, Kebab, Pommes 2x,
Nudelgerichte: Lasagne 2x, Käsespätzle
Zucchinicremesuppe, , , ,
Fisch, Sushi 2x, Paella, Reisgerichte, Chinesisch 2x
Süße Gerichte: Palatschinken
Burschen N-EH
Fastfood: Pizza 7x, Kebab3x
Nudelgerichte: Fleckerlspeise, Schinkenfleckerl, Nudeln, Lasagne 3x , div.
Nudelgerichte 6 x
Nie
2
0
92
Fleischgerichte: Schnitzel mit Pommes/Kartoffel und Reis 3x, Hühnerschnitzel mit
Reis, Putenschnitzel mit Nudeln – Schnitzelgerichte 5 x
Scheiterhaufen, Suppe, Äpfel, Bananen
Mädchen N-EH
Fastfood: Pizza 9 x, Fast Food 2x, Kebab 4 x, Pommes 3x
Nudelgerichte: Spagetti 3x, Lasagne, Fleckerlspeise,
Fleischgerichte: Schnitzel mit Reis und Kartoffel/ Pommes und Salat 4x,
Nutella, Chips, Baklava 2x
Salat 2x, Sushi,
Karottensuppe, Nudelsuppe, Gemüsesuppe,
Chinesisches Essen
Bei den angeführten Lieblingsspeisen der Jugendlichen fällt der hohe Anteil an
Fastfood auf. Die Essvorlieben der befragten Jugendlichen decken sich damit aber
auch mit jenen der KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.5.4.2), die vor allem Fastfood wie
Pizza, Kebab und Burger als Lieblingsessen von Kindern ausweist.
3.5.16 Kochkenntnisse
EH
Palatschinken
Kuchen
Tomatensoße
Milchreis
Auflauf
Eierspeise
Schnitzel
Nicht-EH
Palatschinken
Kuchen
Tomatensoße
Milchreis
Auflauf
Eierspeise
Schnitzel
Burschen
Ja
10
7
9
8
7
12
11
Burschen
Ja
13
7
7
5
4
15
11
Tabelle 22: Kochkenntnisse (22)
Burschen
Nein
2
6
4
5
5
1
2
Burschen
Nein
3
7
8
10
12
1
4
Keine
Angabe
1
0
0
0
1
0
0
Keine
Angabe
0
2
1
1
0
0
1
Mädchen
Ja
13
13
10
2
8
17
11
Mädchen
Ja
19
15
12
15
8
21
17
Mädchen
Nein
5
5
8
16
10
1
7
Mädchen
Nein
3
7
10
7
14
1
5
93
Durchschnittlich 70 % der Burschen der Kontrollgruppe EH und 58,73 % der
Mädchen der Kontrollgruppe EH trauen sich zu die angeführten Speisen
zuzubereiten.
Erstaunlicherweise verfügen die Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH über
ähnlich gute Kochkenntnisse wie die Jugendlichen der Kontrollgruppe EH. So
glauben 69,48 % der Mädchen der Kontrollgruppe N-EH und 55,36 % der
Burschen der Kontrollgruppe N-EH die angeführten Speisen kochen zu können.
Beide Gruppen übertrumpfen mit ihren Kochkenntnissen allerdings die Teilnehmer
an der EsKiMo-Studie (vgl. Kapitel 2.6.5)
3.5.17 Schulausspeisung
Jeden
Schultag
1
2
3
EH
Burschen
Mädchen
Gesamt
Oft
Manchmal
Selten
Nie
0
0
0
4
5
9
3
4
7
5
7
12
Nicht-EH
Jeden
Schultag
Oft
Manchmal Selten
Nie
k. A.
Burschen
Mädchen
Gesamt
0
0
0
7
4
11
4
3
7
5
13
18
1
0
1
0
1
1
Tabelle 23: Schulausspeisung (23)
Obwohl
in
vielen
Schulen
ein
warmes
Mittagessen
in
Form
einer
Schulausspeisung angeboten wird, nehmen diese Möglichkeit auf eine warme
Mahlzeit nur sehr wenige Schüler/innen in Anspruch. Mehr als ein Viertel der
Befragten Jugendlichen (26,09 % ) gibt an nie in der Schule zu Mittag zu essen.
Lediglich
3
der
befragten
Schüler/innen
gehen
jeden
Schultag
zur
Schulausspeisung. Laut EsKiMo- Studie (vgl. Kapitel 2.6.3) essen in Deutschland
zumindest 19 % der Buben und 13 % der Mädchen regelmäßig in der Schule zu
Mittag.
3.5.18 Essrituale
EH
Burschen
Welche Aussagen treffen zu
Esse immer auf
Esse nebenbei
Schlinge Essen hinunter
Esse gerne Süßes
Esse gerne herzhaft
Ja
7
4
6
5
4
Teilweise
4
5
5
4
7
Mädchen
nein
2
4
2
4
2
Ja
1
7
2
5
6
Teilweise
13
6
5
12
8
nein
4
5
11
1
4
94
Esse oft aus Langeweile
Esse bei Ärger und Frust
Esse bei Stress
Nasche zwischendurch oder
am Abend
Kaue gründlich
Lasse mir Zeit
4
3
1
5
2
3
3
5
7
7
9
4
2
2
3
6
4
4
3
10
12
12
13
1
3
7
6
5
5
2
9
13
7
3
1
1
Tabelle 24: Essrituale Kontrollgruppe EH (24)
Lobenswert ist, dass sich der Großteil der Jugendlichen der Kontrollgruppe EH,
insbesondere die Mädchen ausreichend Zeit beim Essen lässt und ihr Essen nicht
hinunterschlingen. Mehr Mädchen als Burschen scheinen gelegentlich Lust auf
Süßes zu verspüren und zwischendurch oder am Abend zu naschen. Erfreulich
ist, dass weder bei den Burschen noch bei den Mädchen „Frustessen“ bzw Essen
aus Langeweile ein Thema ist.
Nicht-EH
Burschen
Mädchen
Welche Aussagen treffen zu
Esse immer auf
Esse nebenbei
Schlinge Essen hinunter
Esse gerne Süßes
Esse gerne herzhaft
Esse oft aus Langeweile
Esse bei Ärger und Frust
Esse bei Stress
Nasche zwischendurch oder
am Abend
Kaue gründlich
Lasse mir Zeit
Ja
6
8
3
8
11
3
1
1
9
Teilweise
8
3
3
7
5
2
2
1
5
nein
2
5
10
1
0
11
13
14
2
Ja
8
11
5
18
5
7
6
5
13
Teilweise
12
6
10
4
11
6
4
4
7
nein
2
2
7
0
6
9
12
17
2
4
7
7
6
5
3
7
8
10
11
5
3
Tabelle 25: Essrituale Kontrollgruppe N-EH (25)
Essen aus Ärger oder Langeweile scheint auch bei den Jugendlichen der
Kontrollgruppe N-EH kein Thema zu sein. Die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH
scheinen allerdings hastiger zu essen als die Mädchen der Kontrollgruppe EH.
Besonders auffällig ist bei den Mädchen der Kontrollgruppe EH die Vorliebe für
Süßes, die in dieser Gruppe bei weitem höher ist als in den übrigen Gruppen und
schon bei den Verzehrhäufigkeiten auffiel. Auch die Burschen der Kontrollgruppe
N-EH essen gerne Süßes, die Vorliebe für Herzhaftes überwiegt jedoch. Ein
weiterer Unterschied zur Kontrollgruppe EH zeigt sich im Naschverhalten
zwischendurch, welches sowohl bei den Burschen als auch bei den Mädchen der
Kontrollgruppe N-EH sehr ausgeprägt ist. Ein großer Teil der Mädchen N-EH gibt
auch an oft nebenbei zu essen.
95
3.5.19 Ernährungswissen
Insgesamt 15 Fragen des Fragebogens waren dem Ernährungswissen der
Jugendlichen
gewidmet.
Die
in
dieser
Studie
gestellten
Fragen
zum
Ernährungswissen stellen eine Auswahl unterschiedlichster Ernährungsthemen
dar, ohne Kenntnis darüber, welche dieser Themen von den Jugendlichen der
Kontrollgruppe EH im Unterrichtsfach Ernährung und Haushalt tatsächlich
behandelt wurden.
Nachfolgend die Ergebnisse der Befragung im Überblick: (Der Fragebogen
inklusive genauer Auswertungstabelle ist im Anhang ersichtlich)
Frage 1: Durchschnittlicher Kalorienverbrauch pro Tag
Mehr als die Hälfte der Burschen EH, der Burschen N-EH und Mädchen N-EH und
genau die Hälfte der Mädchen EH haben diese Frage richtig beantwortet.
Frage 2: Einteilung von Nahrungsmittel nach deren Hauptnährstoffen
Mehr als 50 % der Burschen EH wussten die Hauptnährstoffe von Vollkornbrot,
Butter und Fisch, mehr als 75 % die von Salatgurke und Apfel.
Bei den Mädchen EH wussten mehr als 50 % die Hauptnährstoffe von Apfel und
Butter.
Lediglich einer der Burschen N-EH wusste, dass es sich bei Zucker um ein
Kohlenhydrat handelt.
Bei den Burschen N-EH wussten mehr als 50 % die Hauptnährstoffe von
Vollkornbrot und mehr als 75 % die Hauptnährstoffe von Salatgurke und Apfel,
Bei den Mädchen N-EH hatten mehr als 50 % die Hauptnährstoffe von Salatgurke
und Fisch richtig und mehr als 75 % Hauptnährstoffe von Apfel und Butter.
Frage 3: Speisenauswahl nach Kalorien
Mehr als 50 % richtige Antworten bei den Burschen N-EH und Mädchen EH, mehr
als 75 % bei den Burschen EH und Mädchen N-EH
Frage 4 und 5: Schätzen Kaloriengehalt Naschereien
Am besten schätzten mit 50 % richtiger Antworten die Burschen der
Kontrollgruppe EH.
96
Frage 6: Welches Spurenelement wird Kochsalz zugesetzt
73 % der Mädchen N-EH konnte diese Frage beantworten. Bei allen übrigen
Gruppen wussten weniger als 50 % die richtige Antwort.
Frage 7: Woraus wird Margarine hergestellt?
Sowohl mehr als 50 % der Mädchen EH und Mädchen N-EH hatte diese Frage
richtig.
Frage 8: Wasserlösliche Vitamine
Mehr als die Hälfte der Mädchen N-EH konnte diese Frage beantworten.
Frage 9: Was ist Liebstöckel?
Mehr als 50 % richtige Antworten bei den Burschen EH und Mädchen N-EH.
Frage 10: Wie kann man Eisenmangel vorbeugen?
68,75 % der Burschen N-EH hatte diese Frage richtig.
Frage 11: Was ist Ascorbinsäure?
Bei dieser Frage gab es lediglich 3 richtige Antworten – alle aus der Gruppe
Mädchen EH. In allen anderen Gruppe wussten die Jugendlichen nicht, was unter
Ascorbinsäure zu verstehen ist.
Frage 12: Trinkmenge
In allen vier Gruppen waren mehr als die Hälfte der Antworten richtig.
Frage 13: Fermentation
Mit dem Begriff Fermentation konnten die meisten Jugendlichen nichts anfangen.
Lediglich ein Viertel der Gruppe EH und 18,42 % der Gruppe N-EH konnte diese
Frage richtig beantworten.
Frage 14: Erntezeit Erdbeeren
Wann in Österreich Erdbeeren geerntet werden, wussten jedoch in allen Gruppen
mehr als drei Viertel der Jugendlichen.
97
Frage 15: Wofür braucht der Körper Calcium?
Diese Frage konnten mehr als die Hälfte der Mädchen EH und mehr als drei
Viertel der übrigen Gruppen beantworten.
Fazit:
Das Ernährungswissen ist in beiden Kontrollgruppen verbesserungswürdig. Die
Jugendlichen der Kontrollgruppe EH konnten sich mit 49,78 % richtigen
Antworten nicht von den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH abheben, die
immerhin auch 49,38 % der Fragen richtig beantworteten.
98
4 Gesamtzusammenfassung
Ungünstiges Ernährungsverhalten, wie zu fett- und zuckerreiche Ernährung sowie
zu wenig körperliche Bewegung führen heute oft schon im Kindesalter zu
Übergewicht und Adipositas. (vgl. Kapitel 2.5.1), was oft ernsthafte Erkrankungen
im Erwachsenenalter nach sich zieht. Nachdem Ernährungsgewohnheiten vielfach
schon in der Kindheit festgelegt werden und dann im Erwachsenenalter
weitgehend stabil bleiben, ist es von besonderer Bedeutung, das jugendliche
Ernährungsverhalten
durch
entsprechende
Präventions-
und
Aufklärungs-
maßnahmen in eine positive Richtung zu leiten (vgl. Kapitel 2.6).
4.1 Ergebnisse der Bachelor-Studie
Ob die Schule als Bildungseinrichtung ihrem Auftrag bei Kindern und Jugendlichen
gesundheitsbewusstes Verhalten
zu
erwirken
entgegenkommt,
soll
diese
Vergleichsstudie, die das Ernährungsverhalten von Schüler/innen mit bzw. ohne
Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt untersucht, aufzeigen.
4.1.1 Bewegungsverhalten und Gesundheitsbewusstsein
Die Burschen der Kontrollgruppe EH widmen sportlichen Aktivitäten mehr Zeit als
die restlichen Jugendlichen. Bei den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH sind
keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bewegungsverhalten erkennbar.
Auffällig ist, dass es ebenfalls die Burschen der Kontrollgruppe EH sind, die als
einzige den Gesundheitswert einer Mahlzeit an die erste Stelle der Wichtigkeit
reihen.
4.1.2 Ernährungsverhalten
Frühstück und Jause
Laut KiGGS-Studie (vgl. Kapitel 2.2.2) essen deutsche Jugendliche zu viel
Weißbrot. Auch die Jugendlichen beider Kontrollgruppen dieser Bachelorstudie
bevorzugen zum Frühstück Weißmehlprodukte gegenüber Vollkornbrot.
99
In beiden Gruppen sind Wurst- oder Käsesemmeln die bevorzugte Jause.
Trinkverhalten
In beiden Gruppen ist Wasser ein beliebtes Getränk, ebenso Frucht- und
Verdünnungssaft. Allerdings fällt auf, dass in der Kontrollgruppe Nicht-EH mehr
Limonaden- und Colagetränke konsumiert werden als in der Kontrollgruppe EH.
Obst und Gemüse
Die Mädchen der Kontrollgruppe EH verzehren deutlich mehr Obst und Gemüse
als die anderen befragten Jugendlichen. Die Burschen der Kontrollgruppe EH
essen mehr Gemüse als die Burschen und Mädchen der Kontrollgruppe N-EH. Bei
den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH konnten keine gravierenden
geschlechtsspezifischen
Unterschiede
festgestellt
werden.
Mädchen
der
Kontrollgruppe N-EH essen geringfügig mehr Obst und Gemüse als die Burschen
dieser Gruppe.
Fastfood
Laut KiGGS-Studie ergab sich bei Burschen ein höherer Fastfood-Konsum. In der
Bachelorstudie zeigte sich allerdings gerade bei Mädchen eine sehr hohe
Tendenz zu Fastfood. Besonders die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH
konsumieren mit 13,64 % täglich, weitaus mehr Fastfood als die restlichen
Jugendlichen, von denen 5,8 % täglich Fastfood zu sich nehmen. Wobei aber
auch dieser Wert noch einen Prozentpunkt über dem Vergleichswert der HBSCStudie liegt.
Fleisch
Der Fleischkonsum ist besonders bei den Burschen zu hoch.
Süßigkeiten und süße Getränke
Nicht nur beim Fastfood-Konsum sind die Mädchen der Kontrollgruppe N-EH
Spitzenreiter, auch bei den Süßigkeiten zeigt sich, dass dreimal so häufig
Schokolade und ähnliches verzehrt werden als von den Mädchen der
Kontrollgruppe
EH.
Beim
Trinken
von
süßen
Getränken
liegen
die
Durchschnittswerte bei den Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH deutlich über
denen der HBSC-Studie, bei den Jugendlichen der Kontrollgruppe EH allerdings
100
deutlich
darunter.
In
beiden
geschlechtsspezifischen
Kontrollgruppen
Unterschiede
bezüglich
konnten
des
allerdings
Konsums
an
keine
süßen
Getränken festgestellt werden.
Essrituale
Die Jugendlichen der Kontrollgruppe N-EH naschen auffällig öfter zwischendurch
oder am Abend. Besonders die Mädchen N-EH neigen dazu nebenbei zu essen
und häufig zu Süßigkeiten zu greifen. Essen aus Frust oder Langeweile ist
allerdings in beiden Kontrollgruppen kein Thema.
Fazit:
Das Ernährungsverhalten ist in beiden Kontrollgruppen verbesserungswürdig. So
wäre die Einnahme eines regelmäßigen Frühstücks empfehlenswert, ebenso die
Reduktion von Weißmehlprodukten und Fleischwaren.
Im Vergleich der beiden Gruppen fällt auf, dass besonders die Mädchen der
Kontrollgruppe EH mehr Obst und Gemüse verzehren als die anderen Gruppen.
Der Konsum von Limonaden und Colagetränken ist in der Kontrollgruppe Nicht-EH
bedeutend höher als in der Kontrollgruppe EH. Besonders die Mädchen der
Kontrollgruppe N-EH konsumieren besonders häufig Fastfood und Süßigkeiten.
4.1.3 Ernährungswissen und Kochkenntnisse
66 % der Burschen und 85 % der Mädchen beider Kontrollgruppen kochen
manchmal zu Hause, was zeigt wie groß das Interesse der Jugendlichen am
Thema Essenszubereitung ist. Interessanterweise verfügen auch die Jugendlichen
ohne
Unterricht
im
Fach
Ernährung
und
Haushalt
über
ähnlich
gute
Kochkenntnisse wie die Vergleichsgruppe mit Kochunterricht.
Ebenso wie bei den Kochkenntnissen zeigte sich auch bei der Überprüfung des
Ernährungswissens kein Unterschied zwischen den Jugendlichen, die bereits
Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten und denjenigen die diesen
Unterricht nicht hatten. In der Kontrollgruppe EH wurden insgesamt 49,78 % der
Fragen zum Ernährungswissen richtig beantwortet, in der Kontrollgruppe N-EH
war das Ergebnis mit 49,38 % nahezu ident.
101
Fazit:
Was die Forschungsfrage und die daraus abgeleiteten Hypothesen betrifft, hat
sich eher die Hypothese H0 bewahrheitet.
„Welchen
Einfluss
hat
das
Fach
Ernährung
und
Haushalt
auf
das
Ernährungsverhalten der Jugendlichen?“
H1
Es wird vermutet, dass Jugendliche, die im Fach Ernährung und Haushalt
unterrichtet wurden, sich gesundheitsbewusster ernähren.
H0
Das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen von Jugendlichen, die
Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt hatten, unterscheidet sich nicht von
jenen die diesen Unterricht nicht hatten.
Es zeigt sich zwar, dass sich die Jugendlichen der Kontrollgruppe EH etwas
gesundheitsbewusster ernähren, als die der Kontrollgruppe N-EH. Der Verzehr
von Obst und Gemüse ist in der Gruppe EH größer, der Konsum an Fastfood und
süßen Getränken geringer. Allerdings konnte weder bezüglich der Kochkenntnisse
noch bezüglich des Ernährungswissens ein Unterschied zwischen den beiden
Kontrollgruppen festgestellt werden.
Was bedeutet das für den Unterricht in Ernährung und Haushalt?
Im Kapitel 2.6.4 wurde zwar ausgeführt, dass das Ernährungswissen nur
bedingten Einfluss auf das Ernährungsverhalten hat. Wie bereits erwähnt,
erbrachten die Jugendlichen mit EH Unterricht keine besseren Ergebnisse bei der
im Rahmen dieser Studie durchgeführten Befragung zum Ernährungswissen.
Nachträglich betrachtet war die Auswahl der Fragen aber eher ungeeignet um für
diese Studie von Bedeutung zu sein. Ob Schüler/innen etwas mit dem Begriff
Fermentation anfangen können oder wissen, dass es sich bei Ascorbinsäure um
Vitamin C handelt bzw. die Erntezeit von Erdbeeren benennen können, sagt
absolut nichts darüber aus, ob ihr Ernährungswissen ihre Ernährung beeinflusst.
Um das herauszufinden, hätten die Fragen eher so gestellt werden müssen, dass
man daraus auf das Gesundheitswissen der Schüler/innen hätte schließen
können. Z. B. Welche Brotsorte ist ernährungsphysiologisch empfehlenswerter:
Vollkornbrot oder Weißbrot? Wären die Fragen nach diesen Gesichtspunkten
ausgewählt worden, hätte man Rückschlüsse über das Gesundheitsbewusstsein
102
der Schüler/innen ziehen können. Man hätte dann gesehen, ob die Jugendlichen
zwar wissen, dass sie Vollkornbrot bevorzugen sollten aber trotz dieses Wissens
lieber zu Weißmehlprodukten greifen.
Die Ergebnisse der empirischen Studie regen jedenfalls zum Nachdenken an und
dienen für mich als Impuls, mir Gedanken über die Wichtigkeit von Lehrpersonen
als Wissensvermittler zu machen. Es soll jedoch an dieser Stelle auch
festgehalten werden, dass der Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt in
vielen Schulen auf das Mindestmaß gekürzt wurde und es kaum möglich ist in der
beschränkten zur Verfügung stehenden Zeit den Kindern sowohl ausreichende
Ernährungs- als auch Kochkenntnisse zu vermitteln.
Gerade auch im Hinblick auf meine berufliche Zukunft als Lehrerin für Ernährung
und Haushalt ist mir das Thema Ernährungsverhalten sehr wichtig. Meines
Erachtens hat man als Lehrkraft für Ernährung und Haushalt eine gewisse
Verantwortung,
Kinder
abwechslungsreiche
und
Ernährung
Jugendliche
aufzuklären
über
und
eine
auch
gesunde
Themen
wie
und
die
Übergewichtsproblematik und damit assoziierte Krankheiten zu besprechen.
Dass sich die Jugendlichen der Kontrollgruppe EH in gewisser Weise doch etwas
gesundheitsbewusster ernähren als diejenigen der Vergleichsgruppe Nicht-EH,
weist daraufhin, dass der Unterricht im Fach Ernährung und Haushalt nicht
gänzlich ohne Wirkung auf die Jugendlichen verstreicht. Gerade aus diesem
Grund wäre eine Ausweitung der Unterrichtsstunden im Fach Ernährung und
Haushalt absolut wünschens- und empfehlenswert.
103
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[vgl.www.springerlink.com/content/24l5p02777q740l8/] abgerufen 28.10.2012
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ev.pdf] abgerufen 18.03.2013
(23) bm:ukk – Hauptschulen HS Lehrplan
[www.bmukk.gv.at/medienpool/876/lp_hs_ernaehrung_876.pdf] abgerufen
13.02.2013
107
5.1 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Soll-Ist-Ernährung Jugendliche Europa
14
(1) Eigene Darstellung
Abbildung 2: Ernährung deutscher Jugendlicher
20
(2) [www.welt.de/img/deutschland/origs101735747/7869722533w900-h600/lebensmittel-gesamtzufuhr-DW-Politik-Berlin.jpg]
abgerufen 20.11.2012
Abbildung 3:
Gesundheitsverhalten Jugendlicher in Österreich
21
(3) [images.derstandard.at/t/12/2012/08/13/1343790266890.jpg]
abgerufen 13.02.2012
Abbildung 4: DGE- Ernährungskreis
28
(4) [www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage
&pid=15]) abgerufen 28.12.2012
Abbildung 5: Der Anteil der einzelnen Segmente an der Gesamtlebensmittelmenge ohne Getränke in Gewichtsprozent
29
(5) [www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=413]
abgerufen 28.12.2012
Abbildung 6: Österreichische Ernährungspyramide für Erwachsene
30
(6) [www.ages.at/ages/ernaehrungssicherheit/themaernaehrung/nationaler-aktionsplan-ernaehrung-nape/dieoesterreichische-ernaehrungspyramide/] abgerufen 17.10.2012
Abbildung 7: Österreichische Ernährungspyramide für Kinder
32
(7) [www.sgkk.at/portal27/portal/sgkkportal/channel_content/cms
Window?p_tabid=3&p_menuid=6198&action=2] abgerufen
30.11.2012
Abbildung 8: Drei Regeln der Optimierten Mischkost
34
(8) [www.kita-gesundheit.de/pages/ernaehrungsfragen/grundlagen
-fuer-eine-gesunde-ernaehrung.php] abgerufen 21.08.2012
Abbildung 9: Planungshilfe für eine gesunde Mittagsmahlzeit
34
(9) [www.fke-do.de/temp/explorer/files/grafiken/pyramide.png]
abgerufen 13.02.2013
Abbildung 10: Das "Optimix - Frühstück"
35
(10)
[www.ernaehrungsberatung.rlp.de/Internet/global/themen.
nsf/0/a58f8e45ae642c1fc125707a0047df12?OpenDocument]
abgerufen 17.07.2012
Abbildung 11: Das "Optimix - Pausenfrühstück"
36
(11)
[www.ernaehrungsberatung.rlp.de/Internet/global/themen.
nsf/0/a58f8e45ae642c1fc125707a0047df12?OpenDocument]
108
abgerufen 17.07.2012
Abbildung 12: Vergleich Österreich/Deutschland/Europa
42
(12) Eigene Darstellung
Abbildung 13: Vergleich Österreich 2007/2012
42
(13) Eigene Darstellung
Abbildung 14: Die Bewegungspyramide für Erwachsene
47
(14) [www.alle-achtung.at/uploads/pics/PyramideS3.gif]
abgerufen 27.02.2013
Abbildung 15: Graphische Darstellung BMI
68
(15) Eigene Darstellung
Abbildung 16: Übergewicht Vergleich HBSC/ÖENB/Bachelorforschung
69
(16) Eigene Darstellung
Abbildung 17: Stunden an sportlicher wöchentlicher Aktivität
70
(17) Eigene Darstellung
Abbildung 18: Körperbewusstsein Kontrollgruppe EH
72
(18) Eigene Darstellung
Abbildung 19: Körperbewusstsein Kontrollgruppe N-EH
72
(19) Eigene Darstellung
Abbildung 20: Soziale Aspekte beim Thema Essen
73
(20) Eigene Darstellung
Abbildung 21: Täglicher Obst- und Gemüsekonsum
87
(21) Eigene Darstellung
Abbildung 22: Konsum von Fastfood und Fertiggerichten
88
(22) Eigene Darstellung
Abbildung 23: Konsum von Süßigkeiten und süßen Getränken
89
(23) Eigene Darstellung
Abbildung 24: Fleisch- und Fischkonsum
(24) Eigene Darstellung
90
109
5.2 Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
BMI-Tabelle für Kinder der WHO
39
(1) [vgl.www.who.int/growthref/growthref_who_bull.pdf]
abgerufen 13.08.2012
Tabelle 2:
BMI Tabelle nach Kromeyer-Hauschild
39
(2) Kromeyer-Hauschild K, Kunze D, Wabitsch M, et al. (2001)
Perzentile für den Body-Mass-Index für das Kindes- und Jugendalter
unter Heranziehung verschiedener deutscher Stichproben.
Monatsschr. Kinderheilkd 149: 807–818, Springer Gesundheitsund Pharmazieverlag; Heidelberg 2001
Tabelle 3:
Faktoren für das Ernährungsverhalten von Jugendlichen
51
(3) [vgl. METHFESSEL, 1999, zit. nach give.or.at/fileadmin/.../
Give_infoseiten_ Essen_GS2012.pdf ] abgerufen 20.01.2013
Tabelle 4:
Kochkenntnisse deutscher Jugendlicher
56
(4) MENSINK G., HESEKER H., et al : RKI: Forschungsbericht:
EsKiMo-Studie – Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EsKiMo)]
abgerufen 03.08.2012
Tabelle 5:
Auswertung BMI
68
(5) Eigene Darstellung
Tabelle 6:
Vergleich mit Österreichischem Ernährungsbericht 2012
69
und HBSC- Studie
(6) Eigene Darstellung
Tabelle 7:
Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen EH
74
(7) Eigene Darstellung
Tabelle 8:
Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Burschen N-EH
75
(8) Eigene Darstellung
Tabelle 9:
Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen EH
76
(9) Eigene Darstellung
Tabelle 10: Häufigkeit der Mahlzeiteneinnahme Mädchen N-EH
77
(10) Eigene Darstellung
Tabelle 11: Essenseinnahme mit der Familie
79
(11) Eigene Darstellung
Tabelle 12: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe EH
(12) Eigene Darstellung
79
110
Tabelle 13: Frühstücksgewohnheiten Kontrollgruppe N-EH
81
(13) Eigene Darstellung
Tabelle 14: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe EH
82
(14) Eigene Darstellung
Tabelle 15: Jausengewohnheiten Kontrollgruppe N-EH
83
(15) Eigene Darstellung
Tabelle 16: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Burschen EH
84
(16) Eigene Darstellung
Tabelle 17: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Mädchen EH
85
(17) Eigene Darstellung
Tabelle 18: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Burschen N-EH
85
(18) Eigene Darstellung
Tabelle 19: Verzehrhäufigkeit von Lebensmittel Mädchen N-EH
86
(19) Eigene Darstellung
Tabelle 20: Zuständigkeit Kochen
91
(20) Eigene Darstellung
Tabelle 21: Kochhäufigkeit
91
(21) Eigene Darstellung
Tabelle 22: Kochkenntnisse
92
(22) Eigene Darstellung
Tabelle 23: Schulausspeisung
93
(23) Eigene Darstellung
Tabelle 24: Essrituale EH
93
(24) Eigene Darstellung
Tabelle 25: Essrituale N-EH
(25) Eigene Darstellung
94
111
6 Anhang
6.1 Auswertungstabellen zum Fragebogen
Ernährungsverhalten
Tabelle zu Frage 3: BMI
Kontroll
gruppe
EH
starkes
Untergewicht
BMI < 14
Untergewicht
BMI
>14<17
Normalgewicht
BMI
>17<22
Übergewicht
BMI
>22<27
Adipositas
BMI >27
keine
Angabe
männlich
weiblich
gesamt
0
1 (5,55 %)
1 (3,23 %)
3 (23,07 %)
4 (22,22 %)
7 (22,58 %)
6 (46,15 %)
9 (50 %)
15 (48,39 %)
1 (7,69 %)
3 (16,67 %)
4 (12,90 %)
2 (15,38 %)
0
2 (6,45 %)
1 (7,69 %)
1 (5,55 %)
2 (6,45 %)
Kontroll
gruppe
N-EH
starkes
Untergewicht
BMI < 14
Untergewicht
BMI
>14<17
Normalgewicht
BMI
>17<22
Übergewicht
BMI
>22<27
Adipositas
BMI >27
keine
Angabe
männlich
weiblich
gesamt
0
0
0
2 (12,5%)
6 (27,27 %)
8 (21,05 %)
7 (43,75 %)
9 (40,91 %)
16 (42,11 %)
7 (43,75 %)
4 (18,18 %)
11 (28,95 %)
0
2 (9,09 %)
2 (5,26 %)
0
1 (4,55 %)
1 (2,63%)
Tabelle zu Frage 4: Das Thema Ernährung ist mir
Kontroll
gruppe
EH
männlich
weiblich
gesamt
Kontroll
gruppe
N-EH
männlich
weiblich
gesamt
sehr wichtig
wichtig
nicht so
wichtig
gar nicht
wichtig
Keine
Angabe
2
3
5
sehr wichtig
8
11
19
wichtig
2
4
6
nicht so
wichtig
0
0
0
gar nicht
wichtig
1
0
1
Keine
Angabe
1
3
4
13
14
27
2
5
7
0
0
0
0
0
0
Tabelle zu Frage 5: Sport treibe ich
Kontrollgruppe
EH
männlich
Nie
1-2mal
/Monat
0
1
1-2
mal
/W.
1
3-5
mal/W.
täglich
Stunden pro
Woche
7
4
20/12-15/3/34/11/11/12/5,5/
112
weiblich
1
3
6
6
2
gesamt
Kontrollgruppe
Nicht-EH
männlich
1
nie
4
1-2mal
/Monat
13
3-5
mal/W.
6
täglich
0
2
7
1-2
mal
/W.
1
5
8
weiblich
0
2
8
7
5
gesamt
0
4
9
12
13
5-6/13/20 D =
11h
4/0,5/1/3/0/1/1
0/6/5/6/5/5/5/23/7/2/5/4 D=4
h
D = 7,5 h
Stunden pro
Woche
30/1/3-4/2/1/23/10/15/45/14-16/56/7/3-4/6/2/5
D=7 h
5/5/5/1215/5/4/810/6/4,5/3/5/10
/3/3/7/1/15/7/7/
5/2-3/7 D=6,3
h
D = 6,7 h
Tabelle zu Frage 6: Findest du, dass du
Kontroll
gruppe
EH
männlich
weiblich
gesamt
Kontroll
gruppe
N-EH
männlich
weiblich
gesamt
Viel zu
dünn
Ein wenig
zu dünn
Genau
richtig
Ein wenig
zu dick
Viel zu
dick
0
1(5 %)
1(3 %)
Viel zu
dünn
1(7,7 %)
2 (10 %)
3 (9 %)
Ein wenig
zu dünn
5 (38,5 %)
8 ((40 %)
13 (39,4 %)
Genau
richtig
6 (46,2 %)
8 (40 %)
14 (42,4 %)
Ein wenig
zu dick
1(7,7 %)
1 (5 %)
2 (6 %)
Viel zu
dick
0
0
0
1 (5,6 %)
3 (14,3 %)
4 (10,25
%)
6 (33,33 %)
7 (33,33 %)
13 (33,33
%)
8 (44,44 %)
9 (42,9 %)
17 (43,6 %)
3 (16,7 %)
2 (9,5 %)
5 (12,8 %)
Tabelle zu Frage 7: Wichtigkeit Thema Essen
Wichtig beim
Essen
Kontrollgruppe EH
Satt machen
Mit Familie
Auswertung
männlich
Trifft zu
5
7
Trifft
teilweise
zu
8
2
Trifft
nicht zu
0
4
Trifft zu 2
P.
Trifft tw.
zu 1 P
Trifft n. zu
0 P.
18
16
Auswertung
weiblich
Trifft zu
13
9
Trifft
teilweise
zu
5
8
Trifft
nicht zu
0
1
Trifft zu 2
P.
Trifft tw.
zu 1 P
Trifft n. zu
0 P.
31
26
113
zusammen
Gesund
Mit Freunden
zusammen
Zeit lassen
Preiswert
Schön
angerichtet
Wichtig beim
Essen
Kontrollgruppe
N-EH
8
3
2
19
8
10
0
26
2
7
4
11
7
7
4
21
7
4
5
9
1
0
19
17
13
5
4
8
1
5
30
18
1
8
4
10
3
11
3
17
Auswertung
männlich
Trifft zu
Trifft
teilweise
zu
Trifft
nicht zu
Trifft zu 2
P.
Trifft tw.
zu 1 P
Trifft n. zu
0 P.
Auswertung
weiblich
Trifft zu
Trifft
teilweise
zu
Trifft
nicht zu
Trifft zu 2
P.
Trifft tw.
zu 1 P
Trifft n. zu
0 P.
Satt machen
Mit Familie
zusammen
Gesund
Mit Freunden
zusammen
Zeit lassen
Preiswert
Schön
angerichtet
12
4
0
28
18
2
2
38
9
6
1
24
8
14
0
30
1
15
0
17
7
14
1
28
3
11
2
17
4
10
8
18
9
3
5
10
2
3
23
16
14
2
8
13
7
36
17
3
9
4
15
6
8
7
20
Burschen EH
Mädchen EH
Burschen N-EH
Mädchen N-EH
Gesund (19)
Satt machen (31)
Satt machen (28)
Satt machen (38)
Zeit lassen (19)
Zeit lassen (30)
Zeit lassen (36)
Satt machen (18)
Mit Familie
zusammen (26)
Gesund (26)
Mit Familie
zusammen (24)
Zeit lassen (23)
Preiswert (17)
Mit Familie
zusammen (16)
Mit Freunden
zusammen (11)
Schön
angerichtet (10)
Gesund (17)
Mit Freunden
zusammen (21)
Preiswert (18)
Mit Freunden
zusammen (17)
Preiswert (16)
Schön angerichtet
(17)
Schön angerichtet
(15)
Mit Familie
zusammen (30)
Gesund (28)
Schön angerichtet
(20)
Mit Freunden
zusammen (18)
Preiswert (17)
114
6.2 Fragebogen
Datum des Ausfüllens:_________________________
Befragung zum Ernährungsverhalten
und Ernährungswissen Jugendlicher
Hallo,
ich freue mich, dass du bereit bist, meinen Fragebogen auszufüllen.
Ich möchte gerne von dir wissen, wie du dich ernährst und wie viel du über
das Thema Ernährung weißt.
Warum? Weil ich eine Vergleichsstudie zu diesem Thema durchführe.
 Lies bitte jede Frage durch.
 Bitte beantworte alle Fragen vollständig und lasse keine Frage aus.
 Kreuze die Antwort an, die am besten auf dich zutrifft.
 Bei einigen Fragen sind mehrere Antworten möglich.
 Sollte dir etwas unklar sein, frage bitte.
Bildquelle: www.mfkjks.nrw.de
Vielen Dank für Deine Mitarbeit!
115
Fragebogen zum Ernährungsverhalten
✍ Kreuze bitte das zutreffende Kästchen an!
männlich weiblich
1.
Bist du
2.
Welche Schule besuchst du?
Hauptschule


NMS
3.

Wie groß und wie schwer bist du?
_______ Zentimeter (cm)________ Kilogramm (kg)
4.
Das Thema Ernährung ist mir
sehr wichtig
5.
BMI
wichtig
nicht so wichtig gar nicht wichtig
Wie oft bist du in deiner Freizeit körperlich aktiv (z. B. Sport,
Radfahren, etc.) so dass du richtig ins Schwitzen kommst?
nie  1-2mal/Monat  1-2mal/Woche  3-5mal/Woche
täglich
Wie viele Stunden sind das ca. in der Woche __________ Stunden
6.
Findest du, dass du
a.
b.
c.
d.
e.
... viel zu dünn bist?
... ein wenig zu dünn bist?
... genau das richtige Gewicht hast?
... ein wenig zu dick bist?
... viel zu dick bist?
116
7.
Was findest du beim Essen wichtig?
trifft zu
teilweise zu
nicht zu

 


 
 
Dass man sich beim Essen Zeit lässt


 
 
Essen muss preiswert sei

 
Das Essen muss schön angerichtet sein

 
Essen muss in erster Linie satt machen
Dass man beim Essen mit der Familie
zusammen ist
Essen muss gesund sein
Dass man beim Essen mit Freunden
zusammen ist
8.
Wie oft isst du folgende Mahlzeiten?
immer







Frühstück

Jause




Mittagessen (warme Mahlzeit)
Zwischenmahlzeit am Nachmittag
Abendessen (warm)
Abendessen (kalt)
Snack nach dem Abendessen
9.
oft
manchmal selten





















nie







Wie oft isst du mit der Familie zusammen?
mehrmals täglich einmal täglich mehrmals/Woche seltener
10.
Was isst du am liebsten zum Frühstück? Mehrfachantworten möglich
falls du nicht frühstückst, weiter mit Frage 12
Hausbrot
Butter
Vollkornbrot 
Honig Nutella
Cornflakes 
Müsli 
Semmeln
Topfenaufstrich



anderer süßer Brotaufstrich
 Käse Obst Gemüse 
JoghurtHaferflocken


 Margarine  Streichkäse 
Marmelade
Wurst
Toastbrot
Ei
süße Frühstücksflocken

117
11. Was trinkst du zum Frühstück? Mehrfachantworten möglich
Milch
Kakao Tee Fruchtsaft Verdünnungssaft 
Wasser
Limonade Cola Kaffee nichts
12. Was isst du normalerweise in der Pause? Mehrfachantworten möglich
Wurst- oder Käsesemmel

Wurst- oder
Käsebrot
Vollkornweckerl/brot mit Salatblatt, Wurst oder Käse
Nutellasemmel

Marmelade/Honigsemmel
Frucht-Joghurt
Fruchtzwerg
Obst

Mehlspeisen


Müsliriegel
Pudding 
Milchschnitte Knabbergebäck wie z. B. Chips
Süßigkeiten



Kekse
 Gemüse Nüsse
 nichts
Anderes wie z. B ………………………………………………………………………………….
13. Welche Getränke nimmst du während des Schultages zu dir?
Milch
Kakao Tee Fruchtsaft Verdünnungssaft 
Wasser
Limonade Cola Kaffee nichts
Anderes wie z. B. ……………………………………………………………………………….
14. Fast Food (Burger, Kebab, Chicken Nuggets, Pommes etc.) esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
15. Fertiggerichte (Fertigpizza, Dosengulasch, Fischstäbchen etc.) esse
ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
16. Fleisch bzw. Fleischgerichte esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie

118
17. Fisch esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
18. Nudelgerichte/Reisgerichte/Kartoffelgerichte esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
19. Mehlspeisen/Süßspeisen (z. B. Palatschinken, Reisauflauf etc.) esse
ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
20. Salzgebäck (Chips, Soletti, Nachos, Flips, Erdnüsse……) esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
21. Gemüse und Salat esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
22. Obst esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
23. Süßigkeiten esse ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
24. Süße Getränke (Limonaden, Cola, Eistee, etc.) trinke ich
täglichmehrmals/Wochemehrmals/Monat 
seltennie
25. Wer ist bei euch zu Hause für das Kochen zuständig?
Vater
Mutter
Oma
OpaGeschwister

26. Kochst du manchmal selbst?
ja manchmal
ja regelmäßig
nein nie 
Ich
119
27. Was ist dein Lieblingsessen?......................................................................
28. Kannst du folgende Speisen zubereiten?
Ja
nein

Kuchen (z. B. Becherkuchen)

Tomatensoße für Nudelgericht (kein Fertigprodukt) 
Milchreis

Auflauf (vegetarisch oder mit Fleisch)

Eierspeise (oder Spiegeleier)

Schnitzel       
Palatschinken







29. Wie oft isst du in deiner Schule zu Mittag? (Schulausspeisung)
 jeden Schultag
 oft
 manchmal
30. Welche der folgenden Aussagen
treffen auf dich zu?
Ich esse immer alles auf.
Ich esse oft nebenbei (beim Fernsehen,
Computerspielen, lernen, etc.)
Ich schlinge das Essen meistens schnell herunter.
Ich esse gerne Süßes.
Ich esse gerne herzhaft (vorwiegend Fleisch,
Fleischgerichte, Wurst, Käse).
Ich esse oft aus Langeweile.
Ich esse oft, wenn ich Ärger oder Frust habe.
Ich esse oft, wenn ich gestresst bin.
Ich nasche gern zwischendurch oder am Abend.
Ich kaue meistens gründlich.
Ich lasse mir meistens Zeit beim Essen (> 15 min
pro Mahlzeit).
 selten
ja
nie
teilweise
nein
120
Dein Wissen über Ernährung
✍ Kreuze bitte an!
1. Was meinst du: Wie viele Kalorien braucht eine erwachsene Frau oder ein
erwachsener Mann im Durchschnitt pro Tag?
A weniger als 500
B 500 bis 1000 Kalorien
C 1000 bis 1500 Kalorien
D 1500 bis 2000 Kalorien
E 2000 bis 2500 Kalorien
F 2500 bis 3000 Kalorien
G mehr als 3000 Kalorien
2. In manchen Lebensmitteln ist sehr viel und in anderen sehr wenig an
wichtigen Nährstoffen enthalten. Was meinst du, welche Nährstoffe in den
folgenden Lebensmitteln besonders stark enthalten sind?
Mehrfachnennungen möglich (Kreuze bitte an!)
Eiweiß
Fett
Kohlenhydrate Vitamine
Ballaststoffe
Vollkornbrot
Salatgurke
Zucker
Äpfel
Rindfleisch
Butter
Fisch
3. Welche der spaltenweise angeführten Speisen hat die wenigsten
Kalorien?
Rindsgulasch
Forelle
Wiener Schnitzel
Nockerl
Reis
Pommes
Apfelstrudel
Eisbecher
Sachertorte
4. Wie viele Butterkekse darf man für 100 Kalorien naschen?
1
2
5
10
5. Wie viele Paprikachips darf man für 100 Kalorien naschen?
 2
8
12
20
121
6. Welches Spurenelement muss in Österreich verpflichtend dem Kochsalz
zugesetzt werden?
A Calcium
B Jod
C Magnesium
D Eisen
7. Woraus wird Margarine hergestellt?
A Milchfett
B Butterblume
C Pflanzenöl
D Schweinefett
8. Welches der angegebenen Vitamine ist wasserlöslich?
A Vitamin A
B Vitamin D
C Vitamin E
D Vitamin C
9. Was ist Liebstöckel?
A Eine Blume
B Eine Obstart
C Eine Gemüseart
D Eine Gewürzpflanze
10. Wie kann man Eisenmangel vorbeugen?
A
B
C
D
Erhöhter Konsum von Fleisch und Vitamin C
Viel Sport treiben und Gemüse essen
Ballaststoffreiche Ernährung
Eisenhältige Töpfe zum Kochen verwenden
11. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Ascorbinsäure?
A Essig
B Vitamin C
C Zuckerersatzstoff
D Roter Farbstoff
12. Trinken ist wichtig. Wie viel sollten wir täglich trinken?
A 0,2 – 0,5 Liter
B 0,5 – 1 Liter
C 1,5 – 2,5 Liter
D 3 – 4 Liter
13. Wie nennt man den Vorgang, bei dem Bakterien die Milch zu Joghurt
umwandeln?
A Fermentation
B Extraktion
C Zentrifugation
D Regeneration
14. Wann ist in Österreich die Haupterntezeit von Erdbeeren?
A Juni
B September
C Februar
D August
15. Wofür braucht der Körper Calcium?
A regt die Verdauung an
B für die Blutbildung
C damit die Haare besser wachsen
D für stabile Knochen und Zähne
122
6.3 Lösung zum Fragebogen Ernährungswissen
Frage 1
Frage 2
D
siehe Tabelle
Eiweiß
Fett
Kohlenhydrate Vitamine
Ballaststoffe
Vollkornbrot 8
2
43
0,25
9
Salatgurke
1
0
2
8
1
Zucker
0
0
100
0
0
Äpfel
0
0
12
12
2
20
8
0
0
0
Butter
1
83
0
0
0
Fisch
10-20
1-18
0
1
0
Rindfleisch
Frage 3
Frage 4
Frage 5
Frage 6
Frage 7
Frage 8
Frage 9
Frage 10
Frage 11
Frage 12
Frage 13
Frage 14
Frage 15
Forelle
2
8
B
C
D
D
A
B
C
A
A
D
Reis
Apfelstrudel
123
6.3.1 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe EH
13 Burschen EH
RICHTIG
FALSCH
Frage 1
Frage 2
Vollkornbrot
Salatgurke
Zucker
Apfel
Rindfleisch
Butter
Fisch
Frage 3
Spalte 1
Spalte 2
Spalte 3
Frage 4
Frage 5
Frage 6
Frage 7
Frage 8
Frage 9
Frage 10
Frage 11
Frage 12
Frage 13
Frage 14
Frage 15
gesamt
8
4
Keine
Angabe
1
7
10
4
11
6
7
8
4
0
7
0
6
5
4
2
3
2
2
1
1
1
8
11
6
6
7
4
4
6
7
6
0
9
3
11
10
159
0
1
0
7
6
8
9
6
4
7
11
4
9
2
2
106
5
1
7
0
0
1
0
1
2
0
2
0
1
0
1
34
299
53,17 %
35,45 %
11,37 %
mehr als 50 % richtige Antworten
mehr als 75 % richtige Antworten
124
18 Mädchen EH
RICHTIG
FALSCH
Frage 1
Frage 2
Vollkornbrot
Salatgurke
Zucker
Apfel
Rindfleisch
Butter
Fisch
Frage 3
Spalte 1
Spalte 2
Spalte 3
Frage 4
Frage 5
Frage 6
Frage 7
Frage 8
Frage 9
Frage 10
Frage 11
Frage 12
Frage 13
Frage 14
Frage 15
gesamt
9
7
Keine
Angabe
2
6
8
3
13
6
10
7
11
7
12
2
10
6
9
1
3
3
3
2
2
2
6
14
5
8
9
5
13
7
8
7
3
12
5
16
12
192
1
0
1
9
8
11
3
8
8
9
10
4
8
0
2
146
11
4
12
1
1
2
2
3
2
2
5
2
5
2
4
76
414
46,38 %
35,26 %
18,36 %
mehr als 50 % richtige Antworten
mehr als 75 % richtige Antworten
Kontrollgruppe EH insgesamt: 49,78 % richtige Antworten
125
6.3.2 Auswertung Ernährungswissen Kontrollgruppe N-EH
16 Burschen NEH
Frage 1
Frage 2
Vollkornbrot
Salatgurke
Zucker
Apfel
Rindfleisch
Butter
Fisch
Frage 3
Spalte 1
Spalte 2
Spalte 3
Frage 4
Frage 5
Frage 6
Frage 7
Frage 8
Frage 9
Frage 10
Frage 11
Frage 12
Frage 13
Frage 14
Frage 15
gesamt
RICHTIG
FALSCH
10
6
Keine
Angabe
0
9
12
1
13
5
8
7
7
4
14
3
11
8
9
0
0
1
0
0
0
0
8
11
5
4
3
3
3
6
9
11
0
10
2
15
14
169
0
2
1
11
12
13
13
7
7
5
16
6
13
1
2
171
8
3
10
1
1
0
0
3
0
0
0
0
1
0
0
28
368
45,92 %
46,47 %
7,6 %
mehr als 50 % richtige Antworten
mehr als 75 % richtige Antworten
126
22 Mädchen NEH
Frage 1
Frage 2
Vollkornbrot
Salatgurke
Zucker
Apfel
Rindfleisch
Butter
Fisch
Frage 3
Spalte 1
Spalte 2
Spalte 3
Frage 4
Frage 5
Frage 6
Frage 7
Frage 8
Frage 9
Frage 10
Frage 11
Frage 12
Frage 13
Frage 14
Frage 15
gesamt
RICHTIG
FALSCH
12
10
Keine
Angabe
0
8
12
5
20
8
17
12
14
9
17
2
13
5
10
0
1
0
0
1
0
0
11
18
5
9
10
16
13
12
14
10
0
15
5
21
17
270
2
5
0
13
12
6
9
10
8
12
21
7
17
1
5
208
9
4
17
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
33
511
52,84 %
40,70 %
6,46 %
mehr als 50 % richtige Antworten
mehr als 75 % richtige Antworten
Kontrollgruppe N-EH insgesamt: 49,38 % richtige Antworten
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