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UNI BERN BWL
Zusammenfassung
Mikroökonomie
HS 2012 bei Dr. Prof. Gunter Stephan
Marc Brunner
Zusammenfassung der Vorlesungen und Übungsstunden vertieft mit Ergänzungen aus dem Buch.
Zusammenfassung enthält wahrscheinlich noch Typos. Zudem wird für die Korrektheit des Inhaltes
nicht garantiert.
Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
4.
5.
Grundlagen .................................................................................................................................4
1.1
Die Themen der Mikroökonomie .........................................................................................4
1.2
Preise und Märkte ...............................................................................................................4
1.3
Theorien und Modelle .........................................................................................................4
1.4
Positive und normative Analyse ...........................................................................................5
1.5
Zentrales Werturteil ............................................................................................................5
1.6
Pareto Kriterium ..................................................................................................................5
1.7
Der Hicks-Kaldor ..................................................................................................................6
1.8
Die Wahl..............................................................................................................................6
1.9
Was bestimmt eine Volkswirtschaft? ...................................................................................6
1.10
Reale und nominale Preise ..................................................................................................6
Was ist ein Markt ........................................................................................................................7
2.1
Nachfrage ............................................................................................................................7
2.2
Angebot ..............................................................................................................................9
2.3
Gleichgewicht ......................................................................................................................9
2.4
Nachfrageelastizität ........................................................................................................... 11
Grundlagen der Wirtschaftspolitik ............................................................................................. 12
3.1
Produzentenrente ............................................................................................................. 12
3.2
Konsumentenrente............................................................................................................ 13
3.3
Gleichgewicht und Renten ................................................................................................. 13
3.4
Analysemethoden.............................................................................................................. 14
3.5
Anwendung 1: Rationierung .............................................................................................. 14
3.6
Anwendung 2: Aussenhandel............................................................................................. 15
3.7
Anwendung 3: Protektion .................................................................................................. 15
Homo Ökonomikus.................................................................................................................... 16
4.1
Grundlagen........................................................................................................................ 16
4.2
Budgetgerade .................................................................................................................... 18
4.3
Nutzenfunktion ................................................................................................................. 18
Nachfrage nach Konsum............................................................................................................ 20
5.1
Grundlagen........................................................................................................................ 20
5.2
Haushaltsoptimum ............................................................................................................ 20
5.3
Quasi-Konkavität ............................................................................................................... 21
5.4
Substitution ....................................................................................................................... 21
5.5
Grenznutzen des Konsums ................................................................................................. 21
HS 2012
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Zusammenfassung Mikroökonomie
5.6
6.
7.
Grenzraten der Substitution .............................................................................................. 22
Anreize und die Rolle von Preisen ............................................................................................. 23
6.1
Die Rolle von Preisen ......................................................................................................... 23
6.2
Die Wirkung von Preisen.................................................................................................... 23
6.3
Nachfrage .......................................................................................................................... 23
6.4
Der Einkommenseffekt ...................................................................................................... 25
6.5
Der Preiseffekt................................................................................................................... 25
Marktversagen, öffentliche Güter und externe Effekte .............................................................. 26
7.1
das Allmende Problem ....................................................................................................... 27
7.2
Common Pool Güter .......................................................................................................... 27
7.2.1
Internalisierung I Command and Control .................................................................... 29
7.2.2
Internalisierung II Abgaben ........................................................................................ 29
7.2.3
Internalisierung III Schaffung von Eigentumsrechten .................................................. 29
7.3
8.
Marc Brunner
öffentliche Güter ............................................................................................................... 29
Produktion ................................................................................................................................ 30
8.1
Grundsätze ........................................................................................................................ 30
8.2
Fragen ............................................................................................................................... 31
8.3
Gewinnfunktion................................................................................................................. 31
8.4
Produktionsfunktion .......................................................................................................... 31
8.4.1
8.5
Cobb-Douglas Produktionsfunktion ............................................................................ 31
Produktionsentscheidung .................................................................................................. 32
8.5.1
Isoquanten................................................................................................................. 32
8.5.2
Grenzrate der technischen Substitution ..................................................................... 33
8.5.3
Die Isokostengerade .................................................................................................. 33
8.5.4
Kostenminimierung.................................................................................................... 33
8.5.5
Skalenerträge............................................................................................................. 34
8.6
Monopol............................................................................................................................ 34
8.6.1
HS 2012
Das Entscheidungsproblems eines Monopols ............................................................. 34
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Zusammenfassung Mikroökonomie
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1. Grundlagen
Die Volkswirtschaftslehre wird in zwei Hauptgebiete unterteilt:
Mikroökonomie
Sie beschäftigt sich mit dem Verhalten einzelner wirtschaftlicher Einheiten. Zu diesen Einheiten
gehören Konsumenten, Arbeitnehmer, Investoren, Grundbesitzer und gewerbliche Unternehmen. Es
wird erklärt, wie und warum diese Einheiten wirtschaftliche Entscheidungen treffen. Ein weiteres Ziel
der Mikroökonomie liegt darin, zu erklären, wie wirtschaftliche Einheiten zur Bildung von grösseren
Einheiten – Märkte und Brachen – interagieren.
Makroökonomie
Sie befasst sich mit gesamtwirtschaftlichen Mengen, wie z.B. dem Niveau der Wachstumsrate des
Sozialproduktes, den Zinssätzen, der Arbeitslosigkeit und der Inflation. Sie beinhaltet auch die
Analyse von Märkten, beispielsweise der gesamtwirtschaftlichen Märkte für Güter und
Dienstleistungen, für Arbeit und Industrieschuldverschiebung.
1.1 Die Themen der Mikroökonomie
Es geht vor allem darum, wie man das meiste aus den begrenzten Ressourcen machen kann. Genauer
gesagt geht es dabei um die Verwendung von knappen Mitteln. Sei das nun die Knappheit an Gütern
und Dienstleistungen oder an Wissen, Informationen und Verarbeitungskapazitäten.
Die Mikroökonomie beschreibt die Tradeoffs, mit den Konsumenten, Arbeitnehmer und
Unternehmer konfrontiert werden, und zeigt, wie zwischen diesen alternative Wahlmöglichkeiten
bestehen.
Konsument: sie verfügen über begrenztes Einkommen, welches für eine Vielzahl von Gütern und
Dienstleistungen ausgegeben oder für die Zukunft gespart werden kann.
Arbeitnehmer: bei ihnen stellt sich die Frage, ob und wann sie auf den Arbeitsmarkt treten (sofort
nach der Schule oder erste höher Ausbildung?) und wie sie das Verhältnis von Arbeit (Lohn) und
Freizeit einteilen wollen.
Unternehmer: auch sie sind Begrenzungen ausgesetzt, bezogen auf die Produktarten, die sie
produzieren können, sowie die dafür verfügbaren Ressourcen.
1.2 Preise und Märkte
Ein zweites wichtiges Thema der Mikroökonomie ist die Rolle des Preises. Sämtliche der oben
beschrieben Abwägungen beruhen auf Preisen, mit denen Konsumenten, Arbeitnehmer und
Unternehmer konfrontiert werden. Die Interaktion findet auf Märkten statt – Ansammlung von
Käufern und Verkäufern, die gemeinsam den Preis einer Ware bestimmen.
1.3 Theorien und Modelle
Die Wissenschaft der Mikroökonomie dient unter anderem dazu das Unbekannte zu entschlüsseln
und zur Lösung von Problemen beizutragen. Ökonomen
nutzen Gedankenexperimente um:
1. Den Ist-Zustand einer Ökonomie zu ermitteln
2. Daraus Wirkungszusammenhänge zu erkennen
3. Allgemeingültige Gesetzmässigkeiten (falls
vorhanden) zu entschlüsseln
4. Prognosen zu ermöglichen
Früher wurde dazu die Methode der Reflexion genützt, heute arbeitet man vorwiegend mit
statistische-analytische Methoden, Computer-Simulationen und experimentelle Spiele.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
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1.4 Positive und normative Analyse
Positive Fragen und Aussagen setzten sich mit Erklärung und Prognose auseinander (sie sind faktisch
und können überprüft werden), normative Fragen und Aussagen dagegen mit dem was sein sollte
(sie sind transportierte Werturteile).
Positiv Analyse: Sie trifft Aussagen zur Beschreibung von Ursache und Wirkung.
Normative Analyse: was ist das Beste?
1.5 Zentrales Werturteil
Die zentrale Annahme lautet:
- Wirtschaftssubjekte sind souverän
Diese Annahme basiert auf einer individualistischen Gesellschaftsaufassung und macht Einzelne zum
Mass aller Dinge. Zudem ist sie die methodische Grundlagen des ist methodische Grundlage des
zentralen Bewertungskriteriums der ökonomischen Theorie, des Pareto-Kriteriums.
1.6 Pareto Kriterium
Pareto-besser:
Eine Allokation (Verwendung von Gütern zur Produktion oder zum Konsum)A ist
Pareto-besser als B, wenn in A die Wohlfahrt jedes einzelnen mindestens so hoch
ist wie in B und für wenigstens ein Individuum höher.
Pareto-Effizient: Eine Allokation ist Pareto-effizient, wenn es keine alternative Allokation gibt, so
dass ein Individuum besser gestellt werden kann oder aber kein anderes
schlechter gestellt werden muss (Pareto-besser).
Pareto-Ineffizienz: Knappheit ist nicht optimal gemanagt.
Indifferent heisst, dass in dieser
Fläche Veränderungen
vorgenommen werden können, die
zwar ein Subjekt besser stellen, aber
das Andere schlechter.
Aussagen dazu:
- Jede beliebige Zuteilung einer zusätzlichen Gütereinheit ist ParetoVerbessernd
- Pareto-Effizienz muss nicht gerecht sein
- Ein verschwenderischer Umgang mit Ressourcen ist Pareto-ineffizient
Die technische Effizient ist definiert als Allokation, mit welcher es möglich ist mit demselben Input
mehr Output herzustellen, bzw. für dasselbe Output weniger Input zu benötigen. Daher ist dies
Pareto-ineffizient, da ja mit dem verbrauchten Input jemand besser gestellt werden könnte.
 Das Ziel des Wirtschaftens ist Pareto-Effizienz. Dies weil die Pareto-Effizienz garantiert, dass mit
den knappen Ressourcen effizient gewirtschaftet wird und die Bedürfnisse der Einzelnen bestmöglich
befriedigt werden.
Das Pareto Kriterium hat aber gewisse Nachteile, vor allem für die Politik. Es ist blind gegenüber der
Verteilung von Kosten und Nutzen, denn Allokationen werden ausschliesslich aus der Sicht der
Individuen bewertet und interpersoneller Wohlfahrtvergleich ist nicht möglich.
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1.7 Der Hicks-Kaldor
Aufgrund der Probleme die für die Politik nach Pareto entstehen, bzw. als klar wurde das Politik nicht
nur nach Pareto handeln kann, wurde der Hicks-Kaldor entwickelt. Er besagt, dass es (zumindest
theoretisch) möglich sein muss, potenzielle Verlierer zu kompensieren.
Mit ihm eng verbunden ist auch die Kosten-Nutzen-Analyse, der aggregierte Nutzen muss einer
Massnahme muss deren aggregierte Kosten überschreiten. Im sozialen Optimum wird der
aggregierte Nettonutzen maximiert, also die Differenz aus Gesamtnutzen und Gesamtkosten. Dies
führt aber auch zu Problemen, denn es ist schwierig die Kosten und Nutzen zu bestimmen und die
Umsetzung ist auf Basis der Freiwilligkeit ebenfalls erschwert. Aufgrund des letzten Problems braucht
es einen Rechtsstaat welche die Konflikte friedlich löst und das Konzept der Individuellen
Souveränität umsetzt.
 Mehrheitswahl = Umsetzung von Hicks-Kaldor
1.8 Die Wahl
Die Wahl ist grundsätzlich wie ein Markt zu betrachten bzw. der Markt als Wahl. Denn jeder der ein
Produkt einer Firma kauft, gibt ihr eine Stimme bzw. wählt sie und nicht eine konkurrenzierende
Firma.
Steht einer Pareto-Effiziente und eine alternative Allokation zur Abstimmung, wird die ParetoEffiziente einstimmig gewählt. In anderen Fällen (wenn Pareto-Effizienz nicht möglich ist) wird nach
dem Hick-Kaldor abgestimmt. In einem Rechtstaat kann eine Allokation auch ohne Kompensation
geändert werden, wenn eine demokratische Legitimation vorliegt.
Weil Märkte nicht zwischen den verschiedenen Pareto-Optimal entscheiden ist eine Wahl nötig.
1.9 Was bestimmt eine Volkswirtschaft?
-
Ressourcenausstattung
Arbeits-, Kapitalausstattung, natürliche Ressourcen
-
Technologie
Technisches Know-how, Organisatorisches Wissen, Humankapital
-
Entscheidungsverhalten
Individuelles, kollektives Entscheiden, Präferenzen
-
Institutionen, Rechtsform
Rechtsstaat, Markt, Demokratie
1.10
Reale und nominale Preise
Oft soll der heutige Preis eines Gutes mit dessen Preis in der Vergangenheit bzw. einem
wahrscheinlichen zukünftigen Preis verglichen werden. Um einen aussagekräftigen Vergleich
anstellen zu können, muss man die Preise im Vergleich mit dem Gesamtpreisniveau messen.
Beim nominalen Preis eines Gutes handelt es sich um dessen absoluten, nicht inflationsbereinigten
Preis. Der reale Preis eines Gutes wird aufgrund der Gesamtmasse der Preise bestimmt, er ist
inflationsbereinigt. Das Mass für das Gesamtmass der Preise ist der Verbraucherpreisindex CPI, er
zeichnet auf wie sich die Preise eines durchschnittlichen Warenkorbs über die Jahre verändert. Die
prozentuale Änderung des CPI gibt die Inflationsrate eines Landes wieder.
Wenn man sein Augenmerk lieber auf Rohstoffe und sonstige Produkte (Zwischenprodukte oder
Grosshandelserzeugnisse), welche von Unternehmen gekauft werden, richten möchte, benutzt man
den Produzentenpreisindex PPI.
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Berechnung:
Realer Preis für ein Produkt im Jahre X =
CPIdes Referenzjahres
CPIdes Jahres X
X nominaler Preis des Jahres X
2. Was ist ein Markt
Ein Markt ist eine Ansammlung von Käufern und Verkäufern (häufig treten Subjekte als beides auf),
die durch tatsächliche und potenzielle Interaktionen den Preis eines Produktes oder eine
Produktsortimentes bestimmen. Dies geschieht mittels Tausch, welcher der Pareto-Verbesserung
und der individuellen Bedürfnisbefriedigung dient. Zentral bei Marktransaktionen ist nicht der Tausch
des betreffenden Gutes, sondern der Tausch von Eigentumsrechten. Damit ein Markt aber betrachtet
werden kann, muss man ihn zuerst genau definieren (Marktdefinition). Dabei werden die Käufer und
Verkäufer sowie die Produktpalette (grundsätzlich immer nur ein Produkt), die in einem bestimmten
Markt angegeben werden soll, definiert. Aber auch die Reichweite des Marktes wird berücksichtigt,
darunter versteht man die Grenzen eines Marktes, sowohl in geografisch als auch im Hinblick auf die
innerhalb des Marktes produzierte und verkaufte Produktpalette.
Bei deutlichen Preisunterschieden innerhalb eines Marktes ergibt sich die Möglichkeit einer
Arbitrage, dem Kauf einer Ware zu einem niedrigen Preis an einem Standort und den Verkauf der
gleichen Ware zu einem höheren Preis an einem anderen Standort (Bsp. Goldmarkt).
Desweiteren gibt es einen vollkommenen Wettbewerbsmarkt, in welchem es so viele Käufer und
Verkäufer gibt, dass kein einzelner Käufer oder Verkäufer über bedeutenden Einfluss auch den Preis
verfügt. Solche Märkte sind kompetitiv und es hängt nicht zwingend davon ab wie viele Anbieter
vorhanden sind, sondern auch wie der Konkurrenzkampf untereinander ist. Auf diesem
vollkommenen Wettbewerbsmarkt gibt es einen herrschenden Marktpreis welcher genau den
Grenzkosten für ein Produkt entspricht. Wirtschafssubjekte sind auf einem solchen Markt
Preisnehmer und Mengenanpasser (Preis fix, Menge wird angepasst).
Drei zentrale Annahmen (nicht beweisbar):
- Wirtschafssubjekte sind rational, das heisst sie können sich entscheiden und handeln
konsistent
- Wirtschaftssubjekte entscheiden souverän und unabhängig
- Preise enthalten die für die Entscheidung relevante Informationen
2.1 Nachfrage
Die Nachfrage(kurve) ist der systematische Zusammenhang zwischen Preisen und nachgefragter
Menge. Sie gibt an, welche Mengen eines Gutes die Konsumenten bei Änderungen des Preises pro
Einheit kaufen wollen. Diese Beziehung kann wie folgt formuliert werden: p  x(p) (x=Preis)
Die Funktion ist in der Realität selten linear
sondern macht einen konkaven Bogen. Sie ist
negativ geneigt, da die Konsumenten bereit
sind mehr zu kaufen, wenn der Preis tiefer
ist. Daraus ergibt sich das Law of Demand:
Die Nachfrage nach einem Gut steigt nicht,
wenn dessen Preis steigt.
Ausnahme: Luxusgüter, Giffengüter (bei
Krisen und Hungersnöten).
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Aus der Nachfragefunktion entsteh, durch das Invers, also x  p(x), die Zahlungsbereitschaft. Sie
gibt, abhängig von der Menge, an, wie viel ein Wirtschaftssubjekt für eine zusätzliche Einheit eine
Gutes zu zahlen bereit ist. Dahinter steckt eine Opportunitätsüberlegung, man entscheidet sich für
die Alternative mit den geringsten Opportunitätskosten. Die Preise signalisieren daher das relative
Bedürfnis bzw. die relative Fähigkeit eines Gutes, Bedürfnisse zu befriedigen. Somit enthalten sie
auch alle relevanten Informationen über die Bedürfnisse des Haushalts.
Marknachfrage nur von Jack abhängig
Marknachfrage aus Summe von Jack
und Ann
Die Nachfrage ist aber nicht nur abhängig vom
Preis, sondern auch von Einkommen,
Bewusstsein, Bedürfnissen und Alternativen.
Daraus ergeben sich Verschiebungen der
Nachfragekurve, wenn nun das Einkommen
steigt, ist man eher bereit für ein Gut mehr
auszugeben  die Nachfragekurve verschiebt
sich nach rechts, die Nachfrage steigt. (Zum
gleichen Preis werden mehr Güter gekauft).
Das Gegenteil geschieht, wenn das Einkommen
sinkt, man will weniger ausgeben für ein Gut  Die Nachfragekurve verschiebt sich nach links, die
Nachfrage sinkt. (Zum gleichen Preis werden weniger Güter gekauft).
Aber auch andere Einflüsse könne die Nachfragekurve verschieben. Änderungen der Preise ähnlicher
Güter (Substitutionsgüter = sind gegenseitig austauschbar) können die Nachfrage ebenfalls
beeinflussen. Steigt der Preis von Produkt A, nimmt die Nachfrage nach Produkt B, welches nun
relativ zu A günstiger ist, zu.
Aber auch bei eine Veränderung des Preises eines Gutes, welches eng mit einem anderen Gut
verknüpft ist (Komplementärgüter = sind abhängig voneinander) kann die Nachfrage nach dem
anderen Gut erhöhen. Wenn beispielsweise das Benzin günstiger wird, nimmt die Nachfrage nach
Autos zu, da es nun günstiger ist Auto zu fahren.
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2.2 Angebot
Die Angebots(kurve) stellt die Menge eines Gutes, die Produzenten zu einem bestimmten Preis
verkaufen wollen, dar, wobei alle anderen Faktoren, die die angebotene Menge beeinflussen
könnten, konstant gehalten werden. Diese Beziehung kann wie folgt formuliert werden: p  y(p)
(y=Preis).
Die Funktion ist in der Realität selten linear
sondern macht einen konvexen Bogen. Sie ist
positiv geneigt, da ein Unternehmer eher bereit
ist mehr zu produzieren wenn der Preis hoch ist.
Daraus ergibt sich das Law of Supply:
Das Angebot fällt mit steigenden Preisen nicht.
Ein Unternehmen bietet also eine zusätzliche
Einheit an, wenn der erzielte Ertragszuwachs die
zusätzlichen Kosten deckt.
Δ(Ertrag) – Δ(Kosten) ≥ 0  das Ziel ist es aber
das ≥ durch ein = zu ersetzten, denn somit läuft die Produktion maximal und der Markt wird
ausgeschöpft.
Die Summe der beiden entspricht dem
Markt (1+2=3), je mehr Anbieter umso
flacher wird die Kurve.
Auf einem vollkommenen Markt wird nun ein Anbieter nur so lange produzieren bis der Marktpreis
genau den Grenzkosten entspricht, produziert er mehr, macht er Verluste, produziert er weniger,
kann er seinen Gewinn noch verbessern. Daraus ergibt sich, dass die Marktpreise die relative
Knappheit – ausgedrückt in Grenzkosten – wiedergeben.
Das Angebot ist aber auch von anderen Faktoren, wie Lohn oder Rohstoffpreisen abhängig. Sinkt der
Rohstoffpreis für ein Gut, kann man mehr produzieren und zum gleichen Preis verkaufen ohne
Verlust zu machen  Angebotskurve verschiebt sich nach rechts. Wenn aber die Preise für Rohstoffe
steigen, kann zum gleichen Preis weniger produziert werden  Angebotskurve verschiebt sich nach
links.
2.3 Gleichgewicht
Übertragt man nun die Angebotskurve und die
Nachfragekurve ins selbe Koordinatensystem, werden
sie sich in genau einem Punkt schneiden. Dieser Punkt
ist der Gleichgewichts- oder markträumender Preis. Da
es an diesem Punkt kein Angebots- oder
Nachfrageüberschuss gibt, verschiebt er sich von selber
nicht.
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Bei positivem Preis gilt im Gleichgewicht, dass das
Angebot gleich Nachfrage ist. Bei einem Preis gleich
Null gilt, dass das Angebot grösser ist als die
Nachfrage  öffentliches Gut.
Definition des Marktgleichgewichts:
Ein Marktgleichgewicht (p*,x*,y*) ist ein System aus Preis p*, der angebotenen y*(p*) bzw.
nachgefragten Menge x*(p*), so dass:
(x* - y*) ≤ 0
 Angebot deckt Nachfrage (Angebotsüberschuss)
p*(x* - y*) = 0  entweder x* - y* = 0, oder p* = 0
Nun ist aber klar, dass dieser Punkt nicht sofort gefunden wird, sondern sich einpendeln muss.
Normalerweise gilt:
- Nachfrageüberschuss [x(p) > y(p)] führt einer Preiserhöhung, da das Unternehmen noch
mehr aus dem Markt herausholen kann.  x = nachgefragte Menge, y= angebotene Menge
- Angebotsüberschuss [x(p) < y(p)] führt zu einer Preissenkung, da die Unternehmen nicht alle
produzierten Produkte los werden.
Die Funktion des Einpendelns wird auch unsichtbare Hand oder Walras Auktionator genannt. Dieser
hat keine Interessen, ruft den Preis aus und variiert die Preise, bis Nachfrage und Angebot
übereinstimmen. Dies erreicht er in dem er immer abwechselnd bei den Anbietern und Nachfragern
nach der gewünschten Menge nachfragt. Mathematisch ausgedrückt:
Variationsregel
pn+1 = pn +[x(pn) - y(pn)]
pn=alter Preis, pn+1 = neuer Preis
Herrscht nun ein Nachfrageüberschuss (ist also die Klammer positiv) wird der Preis steigen. Umkehrt
gilt, herrscht ein Angebotsüberschuss (ist also die Klammer negativ) wird der Preis sinken.
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2.4 Nachfrageelastizität
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Buch S. 179 - 184
Die Elastizität misst die Empfindlichkeit einer Variablen im Hinblick auf eine andere. Insbesondere
handelt es sich dabei um eine Zahl, die die prozentuale Änderung angibt, die an einer Variable als
Reaktion auf eine Veränderung einer anderen Variablen um ein Prozent auftritt.
Grafisch heisst dies, entlang des Koordinatensystems eine Einheit nach unten und schauen wo die
Kurve nun geschnitten wird  Steigung der Tangente ergibt Änderung Preis/Nachfrage.
Die Preiselastizität gibt die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes infolge einer
prozentualen Preiserhöhung an.
Wenn die Preiselastizität betragsmässig (sie ist meistens
negativ) grösser als eins ist, bezeichnet man die
Nachfrage als preiselastisch, da der prozentuale Rückgang
der nachgefragten Menge grösser als der prozentuale
Anstieg des Preises ist.  Nachfrage reagiert stark auf
Preis
Ein Nachfrage ist dann unendlich elastisch, wenn die
Konsumenten so viel wie möglich von einem Gut kaufen,
allerdings nur zu einem einzigen Preis. Wenn der Preis ansteigt, fällt die nachgefragte Menge auf null,
während zu jedem niedrigeren Preis die nachgefragte Menge unbegrenzt ansteigt.
Wenn die Preiselastizität grössenmässig weniger als eins
beträgt, bezeichnet man die Nachfrage als
preisunelastisch, da der prozentuale Rückgang der
nachgefragten Menge kleiner als der prozentuale Anstieg
des Preises ist.  Nachfrage reagiert kaum auf Preis
Eine Nachfrage ist dann unendlich unelastisch, wenn die
Konsumenten eine unveränderliche Menge eines Gutes
unabhängig von dessen Preis kaufen.
Eine Elastizität von -2 sagt beispielsweise aus, dass sich bei einer Preissteigerung von 10% die
Nachfrage um 20% reduziert.
Bei einer isoelastischen Nachfrage ist die Elastizität
in jedem Punkt gleich, bei einer linearen Nachfrage
ändert sich die Elastizität in jedem Punkt.
Wichtig zu beachten bei der Elastizität ist, dass die kurzfristige Elastizität meist deutlich anders ist als
die Langfristige, da sich dann die Konsumenten auf die Änderung einstellen können.
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3. Grundlagen der Wirtschaftspolitik
Zu Beginn eine Behauptung: Der Markt ist als Allokationsmechanismus allen Alternativen gegenüber
überlegen. Also ist so viel wie möglich dem Markt (wenn er funktioniert) zu überlassen.
Diese Aussage lässt sich empirisch mit dem Zusammenbruch der Kommunistischen Staaten
begründen und theoretisch mit dem ersten Hauptsatz der Wohlfahrtstehorie:
- Sind die Haushalte nicht sättigungsfähig, ist jedes Marktgleichgewicht Pareto-effizient
Die Begründung dazu folgt, wenn man einen Markt mit einem Produzenten und einem Konsumenten
betrachtet. Im Gleichgewicht sind simultan der Nutzen des Konsumenten und der Gewinn der
Unternehmung maximiert  Änderung würde zu Pareto-Ineffizienz führen!
Somit ist die Produzentenrente = Konsumentenrente.
Die Bedeutungen für die Wirtschaftspolitik sind die folgenden:
- Funktionieren Märkte in idealer Weise, wird das Knappheitsproblem automatisch durch die
unsichtbare Hand gelöst
- Hat individuelle Souveränität gesellschaftspolitisch einen hohen Wert, sollte
Wirtschaftspolitik darauf abzielen, Märkte funktionsfähig zu machen, aber nicht mehr.
3.1 Produzentenrente
Buch S. 383 - 413
Aus Opportunitätskostenüberlegungen folgt, dass bei vollkommener Konkurrenz der Preis eines
Gutes gleich seinen Grenzkosten ist. Dies ist begründet durch die Tatsache, dass wenn der Produzent
mehr Produkte produzieren würde, so dass der Preis die Grenzkosten nicht mehr deckt, er Verlust
machen würde.
Oder anders Ausgedrückt: ist der Preis gegeben, wird gerade soviel Angeboten, dass der Preis den
Kosten einer zusätzlichen Einheit Output entspricht.
Beispiel: bei P 4 wird M 2 produziert
Letzte Einheit rentiert bereits nicht mehr Gewinn = 0,
vorher aber schon, Balken unter Achse = Verlust
Die Produzentenrente ist also nicht anderes als der
Gewinn, welcher ein Unternehmen auf dem Markt
erzielt. Sie ergibt sich aus der Summe des Grenzgewinns
oder Ertrag – Summe der Grenzosten und Entspricht
dem Dreieck über der Angebotskurve.
Im Gleichgewicht ist sie maximiert, denn die
Unternehmen könnten durch ausdehnen der
Produktionsmenge nur mehr verdienen, wenn sie den
Preis erhöhen würden, was wiederum Pareto-ineffizient
wäre.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
3.2 Konsumentenrente
Marc Brunner
Buch S. 185 - 189
Die Nachfragefunktion ist die Inverse der individuellen Zahlungsbereitschaft. Diese gibt an wie viel
der Haushalt, anhand seiner Präferenzen, bereit ist für eine weiter Einheit zu bezahlen 
Wertschätzung der Güter durch die Konsumenten. Sie ist aber auch Niveau abhängig, denn je mehr
man von einem Gut hat, umso weniger will man.
Aus Opportunitätskostenüberlegungen (Nutzensgewinn muss mit Preis übereinstimmen) folgt, dass
bei vollkommener Konkurrenz der Preis gleich der marginalen Zahlungsbereitschaft für eine weitere
Einheit ist.
Beispiel: bei P 6 wird M 3 gekauft
Nettonutzen = Grenznutzen – Grenzkosten
Nettonutzen = Zahlungsbereitschaft - Preis
Die Konsumentenrente ist also nicht anderes, als der
Nutzen der ein Konsument auf dem Markt erzielt. Also
die Differenz aus dem Nutzen, den ein Gut stiftet, minus
Kosten für seine Beschaffung. Sie entspricht dem
grünen Rechteck über den Ausgaben.
Das rote Rechteck entspricht den Kosten des Konsums,
nämlich P x M.
Ist der Preis niedriger als die Zahlungsbereitschaft
erzielen die Konsumenten einen „Gewinn“.
3.3 Gleichgewicht und Renten
Angebot
Nachfrage
Produzentenrente = Gewinn = Menge x Preis
Konsumentenrente = Fläche & Preis = Integral
über Nutzen x Preis
Mit niedrigerem Preis mehr kaufen 
Vergrösserung der Konsumentenrente 
Verkleinerung der Produzentenrente
Somit folgt die Aussage dass, auf einem Markt (nur ein Gut, alle sind Preisnehmern, langfristige
Gleichgewichte werden betrachtet) ein Gleichgewicht simultan die Produzenten- und
Konsumentenrente maximiert.  Liefert Berechnungsanweisung für Gleichgewichte.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
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3.4 Analysemethoden
Ziel ökonomischer Analysen ist es unter anderem herauszufinden, wie Wirtschafts-, Sozial- und
Umweltpolitik wirken. Mit der komparativen Statistik werden die Auswirkungen von Eingriffen in die
Wirtschaft analysiert. Es werden Gleichgewichte vor und nach einer wirtschaftspolitischen
Intervention betrachtet:
Es gilt dabei:
- Übergang wird nicht betrachtet
- Anpassungszeit ist als ausreichend angenommen
- klare Trennung zwischen exogenen und endogenen Grössen
Endogen: Gleichgewichtspreis (werden auf dem Markt bestimmt, sind nicht beeinflussbar)
Exogen: Nachfrage-, Angebotsfunktion (werden nicht auf dem Markt bestimmt, sind
beeinflussbar)
3.5 Anwendung 1: Rationierung
Buch S. 409 - 413
Mengenbeschränkung ist Politik mit dem Ziel, gewisse Gruppen zu schützen.

-
Grün = Nachfrage, Blau = Angebot
Rot = Gleichgewichtspreis vor Intervention
Gelb = Mengenbeschränkung = neue Angebotskurve
Konsumentenrente sinkt, Produzentenrente steigt aber!
Die Auswirkungen hängen vom Verlauf der Angebots- bzw. Nachfragefunktion ab
Entscheidend ist, wie flexibel Angebot und Nachfrage auf Preisänderungen reagieren
Bei iso-ealstischen Nachfragekurven ist der Effekt stärker als bei Lineare, da die Nachfrage
konstant ist.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
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3.6 Anwendung 2: Aussenhandel
Die Behauptung lautet das der Handel die Wohlfahrt steigert. Man betrachtet eine kleine
Volkswirtschaft, welche den Weltmarktpreis nicht beeinflussen kann und im Ausland werden
identische Güter, wie im eigenen Land, zu einem günstigeren Preis angeboten.
Konsumentenrente alt
Produzentenrente alt
Konsumentenrente neu
Produzentenrente neu
Bis zum SP sind die CH-Preise
günstiger (das können die CHProduzenten noch verkaufen)




Keine Im- und Exporte  Preis
hoch, Menge klein
Im- und Exporte  Preis tief,
Menge hoch
Wohlfahrt (Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente) ist insgesamt gestiegen
Konsumenten gewinnen, die Produzenten verlieren (es findet eine Umverteilung statt)
Importe verdrängen einen Teil der inländischen Produktion und vernichtet Arbeitsplätzte
Politscher Effekt: Produzenten wollen flankierende Massnahmen (Importbeschränkungen,
Zölle, etc.)
3.7 Anwendung 3: Protektion
Bei der Import-Restriktion dürfen weniger Mengen importieren werden, der Gleichgewichtspunkt
verschiebt sich nach links.




Wohlfahrt nimmt ab und es kommt zu Verteilungseffekten
Die Konsumentenrente wird verkleinert, die Produzentenrente steigt
Anbieter erzielen eine Knappheitsrente
Kleiner Menge zu grösseren Preisen
HS 2012
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Bei einem Import-Zoll werden automatisch weniger Mengen importiert, da diese teurer werden. Es
kommt zu einer Kluft zwischen Konsumenten- und Produzentenpreisen. Die Konsumenten müssen
nun den Kaufpreis plus den Zoll bezahlen, die Produzenten erhalten aber nur den Kaufpreis.





 neuer Konsumentenpreis = p+T
 Angebotskurve wird durch SP
(neuer Preis) verschoben, somit
entsteht eine zweite
Angebotskurve.
 Differenz zwischen
Konsumenten- und
Produzentenpreis ist das
Steueraufkommen
 Wohlfahrtsverlust, da kleines
Dreieck (links von gelber Linie)
nicht mehr in den Renten ist.
Die Lenkungswirkung ist identisch mit Restriktion
Konsumenten verlieren (unmittelbar) einen Teil der eigentlich realisierbaren Rente
Anbieter verlieren einen Teil ihrer Produzentenrente
Es entsteht aber ein im Inland verwendbares Steueraufkommen
Langfristig kann Volkswirtschaft gefördert werden
Abschliessend ist zu sagen, dass alle der Eingriffe zu einer Umverteilung führen, um diese
umzusetzen müssen folgende Punkte beachtet werden:
- Es gibt immer Gewinner und Verlierer und die Verlierer werden sich wehren
- Wie stark steigt/sinkt die Konsumentenrente?
- Wie stark sinkt/steigt die Produzentenrente?
- Sind Arbeitsplätze bedroht oder werden neu geschaffen?
- Ist eine Kombination mit Steuern möglich um den Effekt abzuschwächen?
4. Homo Ökonomikus
4.1 Grundlagen
Ziel ökonomischer Analysen ist es wirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen, Regel- bzw.
Gesetzmässigkeiten des ökonomischen Handels zu entschlüsseln und darauf aufbauend Prognosen zu
ermöglichen. Dabei steht man aber vor dem Problem, dass zwar die Ausgangsdaten (Inputs) und die
Resultate (Outputs) sichtbar sind, die Entscheidungsfindung und die Entscheidung dazwischen aber
nicht ersichtlich sind. Deshalb wird versucht mittels Modellen einen Zusammenhang zwischen Input
und Output herzustellen, welches dem Entscheidungsprozess in der Realität entspricht.
 Der Homo Ökonomikus ist so ein Modell
Ziel im Folgenden ist es logisch zu erklären, wie Individuen als Konsumenten handeln. Das heisst ein
Modell des Entscheiden zu entwickeln, das übereinstimmt mit dem empirisch beobachteten
Nachfragverhalten.
Diese Modelle sollen vier Prinzipien erfüllen:
- In sich schlüssig sein (logisch konsistent)
- Das beobachtete Verhalten erklären
- Empirisch überprüfbar sein (Falsifizierbarkeit)
- Prognosen ermöglichen
HS 2012
04.10.2012
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Wichtig ist es aber auch zu beachten, dass sich die Individuen nicht zwangsläufig wie im Modell
verhalten, ihr Verhalten aber zu denselben Ereignissen führt, wie wenn sie sich nach dem Modell
verhalten würden.
Das Modell des Homo Ökonomikus basiert auf zwei Annahmen:
Annahme 1 (Rationalität Annahme)
Wirtschaftssubjekte handeln rational; insbesondere werden Informationen vollständig und
zielgerichtet verarbeitet.  wenn sich die Informationen nicht ändern, ändert sich auch die
Entscheidung nicht.
Annahme 2
Informationsbeschaffung und –verarbeitung sind kostenlos und vollständig (keine
Transaktionskosten)  ist in der Realität nie so
Zentrale Tätigkeit eines Haushaltes ist es Güter zur Bedürfnisbefriedigung nachzufragen, und zur
Finanzierung des Konsums Güter(Arbeit) anzubieten. (Im Folgenden wird nur der erste Teil
betrachtet)
Vereinfachungen
• A priori ist klar, welche Güter konsumiert werden
• Nur die Güternachfrage wird betrachtet
Wichtig ist auch zu verstehen, dass Konsumentenentscheide eine Form von
Informationsverarbeitungen sind. Konsumieren heisst also, aus der Menge möglicher
Konsumgüterbündel dasjenige auszuwählen, welches „am besten“ die Bedürfnisse befriedigt. Daraus
folgt sofort, dass man Informationen über seine Bedürfnisse braucht und auch Informationen
braucht aus welchen Güterbündeln man auswählen kann um die Bedürfnisse zu befriedigen.
Die Fläche entspricht der Menge an zulässigen
Konsumgüterbündeln (Warenkorb)  ein Punkt darauf kann
gewählt werden.
Die Lupe stellt die Nutzenfunktion dar, also ein
Bewertungschema über die Befriedigung der Bedürfnisse.
Dieses Modell verfügt über exogene (hier kann Wirtschaftspolitik ansetzten über Preis und Eigentum)
und endogene Faktoren:
- Exogen: Zulässige Konsummöglichkeiten
- Exogen: Bedürfnisse (bereits bei Geburt gegeben und bleiben fix), bzw. Präferenzen und
Nutzenfunktion
-
Endogen: Entscheidungen (Deckung zwischen Bedürfnissen und Güterbündeln), also die
Nachfrage der Bedürfnisbefriedigung
Ökonomisch zulässig ist die Menge derjenigen
Güterbündeln die auf Grund ihrer physischen
Eigenschaften prinzipiell konsumierbar sind und der
Haushalt kann diese Güterbündel bei gegebenen
Preisen mit seinem Einkommen finanzieren. Die
Güterbündel sind Vektoren. Vektor mal jeweiliger
Preis muss dem Einkommen des Haushalts entsprechen. Durch Manipulation des
Haushalteinkommens wird der Vektorraum verändert.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
4.2 Budgetgerade
Marc Brunner
Buch S. 124 -128
Aus den oberen Bedingungen folgt die Budgetgerade.
Wenn bei der Gleichung das ≤ durch ein = ersetzt wird,
heisst dies das der Haushalt sein ganzes Einkommen
ausgibt. (Ist im Normalfall so)
Einige graffische Beispiele:
10 = 1*x1 + 2x2
Brot wird teurer  Steigung der
Kurve ändert sich
Einkommen kleiner  Steigung bleibt
gleich wie rot, aber es kommt zu
einer Parallelverschiebung
-
Alle Bündel unter einer Linie kann sich der Haushalt kaufen ohne sein Einkommen ganz
aufzubrauchen.
Unerwünschte Allokationen (also Güterkombinationen) können durch Einschränkung des
Vektorraum ausgeschalteten werden.
Die Steigung der Geraden ist gleich dem negativen Wert des Verhältnisses der Preise der
beiden Güter.
4.3 Nutzenfunktion
Buch S. 119
Definition der Nutzenmaximierung früher:
- Nutzenmaximierung ist das Streben, Qual zu meiden und Freude zu suchen (Bentham)
und heute:
- Nutzenmaximierung ist der Versuch, eine möglichst hohe Bedürfnisbefriedigung (bei
gegebenen Ressourcen) zu erreichen.
Individuen können Konsumgüterbündel danach ordnen, wie gut diese ihre individuellen Bedürfnisse
befriedigen. Die Definition der Nutzenfunktion ist somit: eine Funktion zur Abbildung dieser
Fähigkeit, Güterbündel zu ordnen oder auch:
Eine Nutzenfunktion U: R2R ist eine Abbildung vom Raum der Güterbündel in die reellen Zahlen so
dass U(x) > U(y) (je besser die Befriedigung umso höher die jeweilige Zahl) genau dann, wenn Bündel
x die individuellen Bedürfnisse besser als Bündel y befriedigt.
Die Nutzenfunktionen ordnen somit Güterbündeln Zahlen nach deren Fähigkeit zu, Bedürfnisse zu
befriedigen. Sie ist keine absolute Bewertung, sondern eine relative Einordnung: Konsumgüterbündel
x wird y gegenüber vorgezogen (x ≻ y), wenn x einen höheren Nutzen als y stiftet.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Typische Nutzenfunktionen sind unteranderem:
x1 ist das Gut, welches die
Sucht befriedigt. Der
Süchtige will also nur Gut x1.
Buch S. 210
Es werden immer beide Güter zu
Bedürfnisbefriedigung benötigt, eines allein
wird nie nachgefragt. Daraus entsteht eine
iso-elastische Nutzenfunktion.
Die Nutzenfunktionen erlauben es, Güterbündel relativ zu jedem anderen in eine von drei Kategorien
einzuteilen. (Gleich, besser, schlechter)
- Indifferenzmenge, Menge derjenigen Güterbündel, die
denselben Nutzen stiften. Sie sind nötig für den Tausch,
denn sonst würde es nur genau dann einen Tausch
geben wenn jemand auf jemanden trifft mit etwas was
er für besser hält umgekehrt.
I(x) = {y/U(y) = U(x)}
 Rote Kurve ist Indifferenzfunktion und alle Mengen
auf der Kurve bilden die Indifferenzmenge
-
Bessermenge, Menge an Güterbündel, die einen höhere
Nutzen stiften als ein gegebenes x0
B(x0) = {y/U(y) > U(x0)}
-
Schlechtermenge, Menge an Güterbündel, die einen geringeren Nutzen stiften als ein
gegebenes x0
B(x0) = {y/U(y) < U(x0)}
Bessermenge
Schlechtermenge
Tausch findet
nur statt, wenn
das neue Gut in
diesem Bereich
ist
Buch S. 108
Indifferenzkurve
Nichtsättigung heisst, wenn Güterbündel, die von einem Gut mehr, vom anderen mindestens so viel
enthalten wie x0 (Mehr ist besser). Sie liegen in der Bessermenge von B(x0), wenn man nicht
sättigungsfähig ist.
 etwas mehr bekommen, ohne vom Anderen etwas abzugeben!
- Aus x ≥ y folgt U(x) > U(y)
- Nichtsättigung impliziert, Indifferenzkurven
haben keine positive Steigung
- wäre die Kurve positiv geneigt würde ein Warenkorb mehr enthalten
als ein anderer  Wiederspruch zu Nichtsättigung
HS 2012
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Transitivität bedeutet gemäss Definition: Seien x, y, z Güterbündel. Befriedigt x die Bedürfnisse eines
Individuums besser als y, und y besser als z, dann befriedigt sie x auch besser als z. (Beruht auf
Annahme, dass wirtschaftliche Subjekte rational sind und ihre Meinung beibehalten)
Formal ausgedrückt:
- aus U(x) ≥ U(y) und U(y) ≥ U(z) folgt U(x) ≥ U(z)
daraus folgt:
- Bei Nichtsättigung und Transitivität schneiden sich die Indifferenzkurven nicht
Beweis: Wiederspruch
Y und z müssen den gleichen Nutzen
spenden, da sie auf Indivifferenzkurve
mit x liegen. Nun ist aber in der Grafik
der Nutzen von z höher als y 
Wiederspruch und Beweis!
-
-
Transitivität garantiert, dass die Bedingung erfüllt ist, dass Individuen sich entscheiden
können
Transitivität gilt nicht bei Mehrheitsentscheiden, denn dort kommt es auf die Reihenfolge der
Vergleiche an. Einzelne Individuen haben zwar Transitivität aber Mehrheitsentscheid hat
keine mehr (bsp. Manipulation von Wahlen mittels Reihenfolge) Condorcet-Paradox
Nach mehreren Entscheidungen (im Verlauf des Lebens) wird Transitivität verinnerlicht
Transitivität führt zu definitiven Entscheidungen, nicht-transitivität zu Wiederholungen der
Entscheide  Transitivität ist effizient!
5. Nachfrage nach Konsum
5.1 Grundlagen
Die Konsumnachfrage ist
Informationsverarbeitung. Relevant dafür sind der
Spielraum (Budgetgerade) und die Bedürfnisse
(Indifferenzkurve). Daraus ergibt sich, dass das
Haushaltsoptimum, erreicht ist, wenn die beiden
Graphen genau einen Schnittpunkt haben.
Formal: Haushaltsentscheidung ist die Maximierung des Nutzens unter Budgetrestriktionen.
 Maxx{U(x1,x2) / p1x1 +p2x2 ≤ R}  Beispiel und mehr siehe S. 22
5.2 Haushaltsoptimum
Die Eigenschaften des Haushaltsoptimums sind:
- Sind die Haushalte nicht sättigungsfähig, schöpfen sie ihr Einkommen vollständig aus
- Ist die Nutzenfunktion streng monoton, liegt das Haushaltsoptimum auf derBudgetgerade
- Eindeutigkeit
o Nimmt die Grenzrate der Substitution mit zunehmender Menge ab, gibt es nur ein
Haushaltsoptimum (bei gegebenen Preisen und Einkommen)
 Kurve steil zu flach, hat man viel Brot, will man sehr viel Brot für Wein,siehe unten
o Ist die Nutzenfunktion strikt quasi-konkav, ist das Haushaltsoptimum eindeutig
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Zusammenfassung Mikroökonomie
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5.3 Quasi-Konkavität
Definition:
Man nehme 2 Punkte und bilde die
lineare Verbindung, jeder Punkt kann
nun durch z+y darauf dargestellt
werden.
-
Ist die Nutzenfunktion U strikt quasi-konkav, ist das Haushaltsoptimum eindeutig.
Beweis durch Widerspruch
Annahme, es gäbe zwei Optima, y, z
U(½z + ½y) > U(z) = U(y)
 müssten gleichen Nutzen spenden
und auf gleiche Indifferenzmenge
liegen
5.4 Substitution
Buch S. 115
Eine durchgezogene Indifferenzkurve impliziert, dass Güter beliebig teilbar sind und die Güter
Substitute sind. Substitute sind Güter welche ein anderes Gut mit ihrer Funktion ersetzten können.
Komplementär Güter sind Güter welche sich nicht ersetzten können, sie ergänzen sich.
Beispiele: Substitute sind Bleistift / Kugelschreiber, Komplementär Güter Füllfederhalter / Tinte.
Bei komplementär Güter ist die Indifferenzkurve
rechteckig, da es keinen Sinn macht 100 Kugelschreiber
zu haben aber keine oder nur wenig Tinte oder man hat
viel Tinte aber nur einen oder keinen Kugelschreiber 
Der Nutzen steigt nicht an.
Bei vollkommener Substitution wäre die Kurve linear
fallend, da jedes Gut exakt denselben Nutzen spendet.
Aufgrund dieser Eigenschaft wirken wirtschaftspolitische Massnahmen bei komplementär Güter
nicht. Bei Substituten ist aber eine Nachfrage bzw. Nutzensteuerung mittels Preisveränderungen
möglich (ein Gut hat dann weniger Nutzen als das Andere wenn es teurer wird).
5.5 Grenznutzen des Konsums
Der Grenznutzen des Konsums ist die (marginale) Nutzenänderung, die aus einer (marginalen)
Steigerung des Konsums eines Gutes folgt. Formal misst die partielle Ableitung (ein Gut ist konstant,
nach dem anderen wird Abgeleitet) ∂U/∂xN den Grenznutzen von Gut N = 1,2.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Gesetz von Weber-Fechner
Mit zunehmender Verfügbarkeit eins Gutes nimmt der Nutzenzuwachs ab, den eine zusätzliche
Einheit auslöst also nimmt der Grenznutzen ∂U/∂xN des Konsums eines Gutes N mit steigender
Menge xN ab.  Die Steigung der Tangente wird kleiner
5.6 Grenzraten der Substitution
Buch S. 113
Die Steigung der Indifferenzkurve misst die marginale Substitutionsbereitschaft. Sie gibt an, wie viel
ein Haushalt von Gut 2 fordert, um freiwillig auf eine Einheit von Gut 1 zu verzichten (oder
umgekehrt).  gibt Tauschbereitschaft eines Haushaltes wieder  1. Ableitung der Indifferenzkurve
Da die Indifferenzkurve nicht linear ist, ist die Substitutionsrate
niveauabhängig.
Daraus folgt das Gesetz der abnehmenden Grenzrate der
Substitution: Je weniger (mehr) von Gut 1 im Warenkorb, desto
mehr (weniger) muss an Gut 2 zur Substitution aufgewendet
werden.
Mathematisch und grafisch:
U(x1, x2) ist eine konstante und fällt daher bei der Ableitung weg.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
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6. Anreize und die Rolle von Preisen
6.1 Die Rolle von Preisen
Im Zentrum steht die Aussage: Preise beeinflussen Verhalten und steuern so die Volkswirtschaft.
Diese Aussage kann wie folgt erklärt werden:
- Prinzipiell gibt es zwei Beweggründe zu handeln
o Aus innerer Überzeugung (intrinsisch motiviert = eigene Werte, biologische
Motivation) z.B. Essen, schlafen, Atmen
o Durch äusserer Anreize (extrinsisch motiviert = Beeinflusst von aussen)
z.B. Gebote, Verbote, Belohnung, Straffe, Preise
Die ökonomische Theorie ist im Wesentlichen eine Theorie der extrinsischen Motivation, wobei dem
Preis die Rolle des Anreizes zukommt. Denn Verbote schränken die Entscheidungsfreiheit ein,
monetäre Massnahmen (Bussen) aber nicht. Bsp. Busse für zu schnelles Fahren, man kann sich
immer entscheiden ob man zu schnell fahren will und dafür bereit ist eine Busse zu bezahlen oder
eben nicht  Wahlfreiheit ist nicht eingeschränkt.
Das Ziel für die Ökonomie in dieser Hinsicht ist es zu verstehen, wie Preise als Anreiz- und
Streuungsmechanismen funktionieren. Die Relevanz solcher Analysen ist es, zu beantworten, wie
Konsumenten auf Änderung von Preisen und/oder Einkommen reagieren um damit
wirtschaftspolitische Massnahmen zu planen.
6.2 Die Wirkung von Preisen
Veränderung des Budget führt zu
einer parallel Verschiebung
(Änderung des Y-SP)
Veränderung des Einkommens
führt zu Änderung der Steigung
Preise beeinflussen die Handlungsoptionen der
Haushalte, da sie die
Konsumentenentscheidungen einseitig (über die
finanzierbaren Wahlmöglichkeiten – ausgedrückt
in Budgetrestriktionen) ändern können. Auf die
intrinsisch motivierte Nutzenfunktion haben sie
aber keinen Einfluss.
 Die Wahlmöglichkeiten sind also
individuell bestimmt und ändern sich mit Preisen
und/oder Einkommen.
Dies zeigt sich auf in der Budgetgerade bzw. in der Budgetmenge:
nach x2 aufgelöst:
 Der gelbe Teil beinhaltet das Einkommen R, der rote Teil das Preisverhältnis, beide Teile
beruhen auf extrinsischer Motivation
6.3 Nachfrage
Schon gezeigt wurde:
- Ist der Grenznutzen des Konsums abnehmend (strikte Quasi-Konkavität), ist das
Haushaltsoptimum eindeutig
- Rationale Haushalte ordnen dann gegebenen Preisen und Einkommen genau ein nutzenmaximierendes Güterbündel zu
- So bestimmt sich deren Nachfrage
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Formal heisst das:
- Zu jedem Trippel (p1,p2,R) gibt es genau eine Lösung (x1,x2) des Optimierungsproblems
Hiermit gilt auch:
- Jedem Trippel (p1,p2,R) kann ein Güterbündel x(p1,p2,R) zugeordnet werden, das * löst
Diese Zuordnung heisst Nachfragefunktion:
Die Nachfrage Gn nach einem Gut n = 1,2, ist eine Funktion von Preisen p1, p2 und Einkommen R.
Steigung von Budgetfunktion bekannt
 Punkt auf Indifferenzkurve finden
mit gleicher Steigung
Mathematisch  1. Ableitung
Nachfrage – ein Beispiel (Cobb-Douglas-Funktion)
Buch S. 210
Man gibt sein gesamtes Einkommen für
zwei Güter aus.
Man braucht beide Güter, denn wenn x1=0
dann Ln  -∞
Vor x2 fehlt immer ln!!!
α ist Anteil am Einkommen den man für
ein Gut ausgibt, α-1 der andere Teil.
Diese Funktion ist strikt quasi konkav und
empirisch beleg- /anpassbar
α ist aus Statistiken bekannt
FOC heisst First Order Conditions  eine Seite (links) maximieren / zweite Seite (rechts)
Haushaltseinkommen nicht überschreiten, nichts anderes als Ableitung nach x1 und x2 zweiseitige
Entscheidungsproblem  maximieren Nutzen, aber wenn du den Raum der zulässigen Güterbündel
verlässt muss der Preis bezahlt werden.
FOC nach p1,2 auflösen und in
Budgetrestriktion einsetzten  der Preis
von  hängt von Reichtum ab  je grösser
Reichtum umso kleiner  hat man viel
Einkommen, will man nicht noch mehr
zahlen für eine kleine Veränderung, hat man
wenig Einkommen ist man bereit für  zu
zahlen um das Einkommen zu erhöhen.
Wenn p=1 ergibt sich α*R aus  α hängt
direkt von Einkommen ab!
Aus all diesen Angaben folgt, dass die Nachfrage der Haushalte entscheidend von der Budgetgerade
abhängt. Diese ist wiederum durch die Parameter Steigung (Preisverhältniss) und den
Achsschnittpunkt (Einkommen) bestimmt.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
6.4 Der Einkommenseffekt
Buch S. 170 - 174
Der Einkommenseffekt beruht auf der Annahme, dass
das verfügbare Einkommen R steige, die Preise p1, p2
aber konstant bleiben. Somit hat man mehr Geld für
die gewünschten Güter zur Verfügung  die
Budgetgerade verschiebt sich nach rechts. Aufgrund
der Rationalität der Wirtschaftssubjekte ändert sich
die Präferenzen für ein Gut nicht (das Verhältnis
zwischen den Gütern bleibt gleich, es wird nur mehr
gekauft). Es gilt das Law of Demand, die Nachfrage
geht nicht zurück, dies hat politoökonomische Folgen:
Senkung von Einkommenssteuern kann die Nachfrage nach Güter anregen (im Inland wie aber auch
im Ausland).
Einkommens-Konsum-Pfad: Ein Pfad, mit dem die nutzenmaximierenden Kombinationen zweier
Güter bei einer Änderung des Einkommens des Konsumenten nachgezeichnet werden. 
Optimumpunkte zu verbinden.
Buch S. 165 - 167
Enkelkurve: Kurve in der die Menge eines konsumierten Gutes in Beziehung mit dem Einkommen
gesetzt wird. Bei normalen Gütern verläuft sie mehr oder weniger steigende von links nach rechts,
wird aber ein teures Gut (Steak), bei steigendem Einkommen einem Günstigeren (Hamburger)
vorgezogen, ist die Engelkurve des Hamburgers zuerst steigend, macht aber dann einen Bogen nach
links, d.h. die Menge an konsumierten Hamburgern nimmt mit steigendem Einkommen plötzlich ab,
da ja nun mehr Steaks konsumiert werden.
6.5 Der Preiseffekt
Der Preiseffekt beruht auf der Annahme, dass der Preis p1
steigt, während p2 und R konstant bleiben. Somit findet zum
einen eine Substitution (das eine Gut wird teurer, das andere
„gewinnt“ an Attraktivität) statt, zum anderen aber auch ein
Einkommenseffekt, denn die Haushalte können sich nun mit
ihrem R weniger leisten (Handlungsspielraum wird kleiner).
Den reinen Substitutionseffekt kann man nur betrachten,
wenn man den Haushalten mehr Einkommen zur Verfügung
stellt und somit den Einkommenseffekt ausblendet. Somit wird
sichtbar, dass die Haushalte versuchen, dass teurere Gut durch
das Günstigere zu ersetzten. Zusammenfassend gilt: Die
Kombination von Einkommens- und Substitutionseffekt führt (in
diesem Beispiel) zu einer Verminderung der Nachfrage nach Gut
1.
Aus den oben genannten Tatsachen folgt der Crowding
out Effekt, welcher besagt, dass der Einkommenseffekt
einen Teil des Substitutionseffekts zerstört (da weniger
Geld ausgegeben werden kann).
Leute akzeptieren Substitutionseffekt, aber nicht
Einkommenseffekt.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Einschub Giffengüter:
Giffengüter sind Güter bei denen das Law of
Demand nicht gilt (Luxusgüter,
Grundnahrungsmittel). Sie werden immer
Nachgefragt, auch wenn sie teurer werden bzw.
gerade weil sie teurer werden.
7. Marktversagen, öffentliche Güter und externe Effekte
Buch S. 794; 836- 844,
872 - 876
Externe Effekte sind Wirkungen, welche auf Andere Einfluss haben, die aber nicht monetär
kompensiert werden. Bsp. Rauchen, der daneben atmet Rauch auch ein, wird aber nicht entschädigt,
öffentliche Sicherheit, Bildung, Umwelt, Gesundheitswesen.
Man unterscheidet zwischen positiven externen Effekten (Freundlichkeit und Höflichkeit, freiwilliges
Engagement) und negativen externen Effekten (Lärmbelästigung, Umweltbelastung wie
Klimawandel, Luftverschmutzung und radioaktiver Abfall). Sie können nicht im Preis berücksichtigt
werden und führen daher zu Inneffizienz.
Externe Kosten (Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung, etc.) entstehen bei der Produktion und
beim Konsum von Gütern, werden aber im, vom Nutzer bezahlten Preis, nicht berücksichtigt und
liegen damit ausserhalb des Markts. Durch die Benützung öffentlicher Umweltgüter können
Unternehmen eigene Kosten auf die Allgemeinheit und die Umwelt abwälzen – bzw. Kosten
externalisieren. Durch die zu tiefen Preise werden öffentliche Umweltgüter zu stark genutzt.
Diese externen Effekten führen zu Marktversagen. Diese Aussage ist mit folgenden Punkten zu
belegen:
- Der 1. Hauptsatz der Wohlfahrtstheorie gilt nicht mehr (auf perfekten Märkten werden die
Konsumenten- und Produzentenrenten maximiert  Pareto-effizient)
- Bei externen Effekten ist ein Marktgleichgewicht nicht mehr notwendigerweise Paretoeffizient.
- Preise erfüllen das Verursacherprinzip nicht, insbesondere sind die Koordinations- und die
Kompensationsfunktion nicht mehr erfüllt.
Externe Güter klassifiziert man am besten anhand der
Merkmale Rivalität (Konkurrenz im Konsum, wenn eine
Person das Gut hat, kann es eine andere nicht mehr
nutzen, Nichtrivalität wenn die Grenzkosten für
Produktion nicht mehr steigen) und Rechte, andere vom
Konsum auszuschliessen (Eigentumsrechte, der eine will
das Gut, der andere kann in
aber davon abhalten durch
seine Rechte).
Bei den Common pool Güter (Allmende Güter) hat die Gesellschaft noch keinen Ausschluss
manifestiert.
HS 2012
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
7.1 das Allmende Problem
Gün = alte Nachfrage nach Plätzen
Rot = neue Nachfrage nach Plätzen
Hockeystick-form
Umweltgüter stehen meist allen zur
Verfügung, niemand kann von ihrer
Nutzung ausgeschlossen werden.
Umweltgüter wie die frische Luft, das
saubere Wasser oder die intakte
Landschaft sind öffentliche Güter. Weil sich
niemand für ihre Pflege und ihren Erhalt
verantwortlich fühlt, werden sie übernutzt
und verschwendet. Dabei spricht man vom
sogenannten Allmend-Problem.
Auf die oben genannte Klassifizierung der
Güter spricht man auch von öffentlichem
Gut zum Common Pool, es herrscht also
Rivalität aber kein Ausschluss, dies führt
logischerweise zu Übernutzung.
7.2 Common Pool Güter
Common Pool Güter sind charakterisiert durch:
- Fehlende Eigentumsrechte, jeder kann sie nutzen
- Rivalität in der Nutzung, aufgrund zu intensiver Nutzung
Im Falle von Knappheit löst dies externe Effekte aus, dann kommt es zum einen zum Versagen des
Preismechanismus und zum Versagen des ersten Hauptsatzes der Wohlfahrtstheorie.
Obwohl Common Pools knapp sind und Rivalität im Konsum besteht, ist deren Marktpreis Null. Dies
hat folgende Gründe:
- wegen fehlender Eigentumsrechte zahlt niemand (freiwillig) einen positiven Preis, obwohl
Bedürfnisse für Common Pool positiv sind.
- Private haben keinen Anreiz Common Pools bereitzustellen, wenn dies Kosten verursacht.
- Private haben keinen Anreiz, einen Common Pool nicht zu nutzen, um dessen Bestand zu
sichern, bzw. andere in der Nutzung nicht zu behindern.
- Preis 0 signalisiert, dass man das Gut nutzen kann ohne jemandem zu schaden.
Common Pools führten zu einem Prisoner’s Dilemma:
Das Gefangenendilemma ist ein zentraler Bestandteil der Spieltheorie. Es ist nicht zu verwechseln mit dem
Gefangenenparadoxon über bedingte Wahrscheinlichkeiten. Bei dem Dilemma handelt es sich um ein Spiel mit zwei
Spielern.
Die Spieler haben die Möglichkeit zusammenzuarbeiten, um eine hohe Auszahlung zu erzielen, oder können sich für eine
geringere Auszahlung gegenseitig verraten. Beide Spieler müssen ihre Strategie ohne Kenntnis der Wahl des jeweils
anderen Spielers festlegen (dies geschieht automatisch, wenn sie es gleichzeitig tun). Es ist daher möglich, dass ein Spieler
das Gegenteil des andern macht. In diesem Fall profitiert nur der Spieler, der den anderen verrät, aber er profitiert
besonders hoch.
Da für beide Spieler damit identische Bedingungen vorliegen, ist das Gefangenendilemma ein symmetrisches Spiel. Des
Weiteren kennen beide Spieler die eigenen Strategiemöglichkeiten und die des anderen Spielers und die jeweils
dazugehörigen Auszahlungen für beide Spieler. Das Spiel kann damit in Normalform dargestellt werden.
Das Gefangenendilemma taucht bei einer Vielzahl soziologischer und ökonomischer Fragestellungen auf. In den
Wirtschaftswissenschaften wird das Gefangenendilemma als Teil der Spieltheorie auch den entscheidungsorientierten
Organisationstheorien zugeordnet.  Der Handel ist dann nicht mehr Parteo effizient
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Nun stellt sich die Frage, wie man dieses offensichtliche Marktversagen beseitigen kann.
- bei wenigen Teilnehmern bzw. niedrigen Transaktionskosten durch Verhandlungen
- bei vielen Teilnehmern bzw. hohen Transaktionskosten durch Einführung einer PIGOU –
Steuer
In jedem Fall muss nach einer Marktlösung gesucht werden.
Ein Beispiel dazu wäre:
Grenznutzen
Neue Kurve
nach Bedingung
unten
A
A hat positiven
Grenznutzen bei
Musik
B hat negativen
Grenznutzen bei
Musik daher <0
B
Wenn A Musik hört, muss B zuhören. In unregulierter Ökonomie hört A solang Musik bis sein
Grenznutzen gleich 0 ist, das ist aber pareto-ineffizient, da B gestört wird.
Rot = Nutzensumme (beide addiert, damit nicht nur ein Nutzen, sondern beide maximiert werden)
Grün = Budgetrestriktion nur für privates Gut, M ist ja gratis  ganzes R für x
 Ableitung bilden und gleichsetzen
 Musikhören hat nun einen positiven Preis, da es einen positiven Grenznutzen hat. Raum ist knapp
und es herrscht eine positive Zahlungsbereitschaft für Musikhören und Ruhe.
Bei einer unregulierten Marktlösung ist der Preis für das Common Pool gleich Null, nur das private
Gut hat einen Preis.
Beide Haushalte würden nun, unabhängig voneinander, die folgende Gleichung lösen:
 es wird nur das private Gut finanziert
notwendige Bedingungen:
Somit ist die Budgetgerade von Musik hören ein Punkt, nämlich
der Punkt wo der Preis für das private Gut die Indifferenzkurve
schneidet. Daraus ergibt sich auch der maximale Nutzen von M.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
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7.2.1 Internalisierung I Command and Control
Unter Command and Control versteht man einen direkten
Eingriff durch einen Regulator, welcher die Nutzung des
Raumes regelt, und der Vorgabe der optimalen
Musikmenge Meffizient.
Aber Verbote und Gebote sind nicht marktkonform, da
Entscheidungssouveränität der Individuen direkt
beschnitten wird und der Preismechanismus nicht zur
Allokation des Common Pools genutzt wird.
7.2.2 Internalisierung II Abgaben
Der Regulator erhebt eine Abgabe t (einen Preis) für Musikhören, der Preis für das private Gut ist p.
Haushalt A (der Musikhörer) löst jetzt, unabhängig von B:
 Das Einkommen muss nun für das private Gut und das Common Pool aufgewendet werden
Notwendige Bedingungen:
, es existiert nun für beide Güter ein Grenznutzen
 Wer erhält das Abgabenaufkommen?
Es existiert nun also eine Budgetgerade für A,
welche das Verhältnis von p zu t darstellt.
7.2.3 Internalisierung III Schaffung von Eigentumsrechten
Es werden Eigentumsrechte im Umfang von Meff ausgewiesen und an B zugeteilt. Will A Musik hören,
muss er entsprechende Rechte von B kaufen. Ist t der Marktpreis für ein Zertifikat, ergibt sich
dieselbe Lösung wie im Fall von Abgaben.
Vorsicht: Der Erlös aus dem Verkauf von Rechten fliesst B zu. Die Zuteilung von Eigentumsrechten
beeinflusst die Einkommensverteilung.
Ordnungsrecht kommt nur bei einer unmittelbaren
Bedrohung von Anderen zum Zug. Es werden dabei
Handlungsspielräume eingeschränkt, bei den
Abgaben kann das Individuum aber immer noch
entscheiden.
7.3 öffentliche Güter
Öffentliche Güter sind charakterisiert durch keine Rivalität im Konsum besteht und das keine
Eigentumsrechte spezifiziert bzw. verteilt sind. Der Unterschied zum Common Pool besteht darin,
dass bei den öffentlichen Güter jemand Verluste trägt.
Beispiele sind der Klimaschutz, Grundwissen, öffentliche Sicherheit: Kosten der Bereitstellung tragen
einzelne, aber alle könne davon profitieren  Trittbrettfahrerproblem und negative Effekte
Daraus ergibt sich auch das Problem der öffentlichen Güter: weil die Kosten privat, der Nutzen
öffentlich ist, kommt es zu einer Unterversorgung  man profitiert am meisten, wenn man es
Andere machen bzw. zahlen lässt = dominante Strategie der Individuen.
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Zusammenfassung Mikroökonomie
Marc Brunner
Bei einem privaten Gut werden, bei
mehreren Akteuren, die Nachfragen
addiert. Bei einem öffentlichen Gut werden
die Preise addiert (gestrichelte Linie).
Zahlt Hans nun den Preis (SP Angebot und
seine Nachfrage), kann Anna das Angebot
gratis mitnutzen.
Die effiziente Lösung ergibt sich durch den
SP2 der aggregierten Preisfunktion mit dem
Angebot, den genau dort ist Anna bereit
noch soviel zum Preis von Hand zu zahlen
damit sie beide auf den SP2 kommen. Die effiziente Allokation entsteht also durch Preisteilung.
Ausgabe für öffentliches Gut
Die Individuen teilen sich die Kosten, die addierten
Grenzraten beider entsprechen dem Preis.
Daraus ergeben sich folgende polit-ökonomische Folgerungen:
 Für ein privates Gut zahlen alle pro Einheit denselben Preis
 Nachgefragt wird soviel, dass der Grenznutzen dem Preis einspricht
 von einem öffentlichen Gut konsumieren alle gleich viel
 Was die einzelnen zur Finanzierung (pro Einheit) beitragen, entspricht ihrer
Zahlungsbereitschaft
Verbesserungen der Versorgung mit öffentlichen Gütern können durch
- Staatliche Bereitstellung
- Durch freiwillige Kooperation (man kann nicht gezwungen werden Geld dafür auszugeben,
man fragt jeden wie viel er bereit ist für den neuen Nutzen auszugeben (spenden)).
8. Produktion
Buch S. 264
8.1 Grundsätze
-
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Volkswirtschaftslehre stellt die Organisation oder den Ablauf von Produktion nicht ins
Zentrum
Produktion wird quasi aus der Vogelperspektive betrachtet
Produktion ist die kontrollierte Umwandlung von Materie und Energie
Ziel produktiver Tätigkeit ist, Voraussetzungen für Pareto-effiziente Allokationen zu schaffen
Warum gibt es Unternehmungen?
Warum überlässt man die Koordination der Produktion nicht der unsichtbaren Hand?
Zusammenarbeit in Unternehmungen ist eine bewusste Institutionalisierung (Hierarchie) mit
dem Ziel, Transaktionskosten zu senken  Teile des Marktes werden zu einem Unternehmen
zusammengefasst (Verkauf, Produktion  könnten ja auch getrennt sein)
Damit wird Kosteneffizienz , eine Voraussetzung für Pareto-Effizienz, sichergestellt
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8.2 Fragen
Woher wissen die Unternehmen, was volkswirtschaftlich richtiges Produzieren ist?
- In einer Planwirtschaft kann dies vorgegeben werden
- In einer Marktwirtschaf werden Entscheidungen dezentral gefällt und über die Märkte zum
Wohl des Ganzen koordiniert  Koordinationskraft
Wie sieht also die Struktur der dezentrale, der individuellen Produktionsproblematik aus?
Informationsverarbeitung
- Ziele des unternehmerischen Handelns, ausgedrückt durch die Gewinnfunktion
- technischen Möglichkeiten der Produktion, ausgedrückt durch Produktionsfunktionen
- Kostenbeschränkungen, es müssen die Kosten für Arbeit, Kapital und die Inputs
berücksichtigt werden.
Das unternehmerische Entscheidungsproblem entspricht in der Grundstruktur dem
Haushaltsproblem: aus den bekannten Produktionsmöglichkeiten diejenigen wählen, die die
Unternehmensziele bestmöglich erfüllen.
Produktionsverfahren
Produktion ist ein komplexer Prozess, in dem Güter, wie Rohstoffe, Arbeit, Kapital und Energie,
eingesetzt werden, um andere Güter zu erzeugen.
Produktionsverfahren sind Input-Output Zuordnungen, die beim Stand der Technik prinzipiell
durchführbar sind.
Normalerweise gibt es technisch mehr als eine Möglichkeit, einen gewünschten Output zu
produzieren. Die Menge aller Verfahren nennt man Technologie.
8.3 Gewinnfunktion
Buch S. 366
Verhalten sich Unternehmungen als Preisnehmer und sind (p1,..pN) die Güterpreise, so gilt für jedes
Produktionsverfahren [x,y] ∈ T:
= Gewinn Outputs – Kosten Inputs
Das Entscheidungsproblem einer Unternehmung lässt sich in einer einzigen Zeile darstellen:
 Gewinn maximieren mit der gegebenen Technologie
8.4 Produktionsfunktion
Buch S. 266
Statt die Menge aller Produktionsverfahren explizit aufzulisten, legt man fest, unter welchen
Bedingungen ein Produktionsverfahren [x,y] technisch durchführbar ist:
Definition
Eine Technologie T ist durch eine Produktionsfunktion F: RN  RN beschreiben, falls für alle [x,y] ∈ T
gilt: y = F(x)  Output als Funktion des Inputs (X = Inputs (Arbeit, Rohstoffe, Kapital), Y = Output)
Sie gibt an, wie viel ein Produzent, mit den gegebenen Inputs, maximal produzieren kann. Sie
beschreibt also, was technisch machbar ist, wenn das Unternehmen effizient produziert, dies immer
auf nur eine Technologie bezogen (z.B. Arbeitsintensiv oder Kapitalintensiv).
8.4.1 Cobb-Douglas Produktionsfunktion
Cobb und Douglas versuchten herauszufinden wie Veränderungen an Arbeit, Kapital und Land
Einfluss auf den Output haben. Sie zeigten, dass die in der US-Weizenproduktion gegebenen
Zusammenhänge empirisch mit einer Produktionsfunktion umschrieben sind:
Y = AKαL1-α
Y = Output, K=Kapital, L = Arbeit
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A ist der Effizienzparameter, α die Outputelastizität von Arbeit, denn
α = Wie viel verändert sich der Output % bei einer
Veränderung des Kapitals um 1%.
Schwarze Linie zeigt wie sich das Output verändert, wenn das Kapital
fix bleibt sich aber die Arbeit zunimmt.
Sichtbar ist ebenfalls das Gesetz abnehmende Grenznutzen: am
Anfang steigt die schwarze Linie stark an, gegen Schluss steigt sie
kaum noch. Eine weitere Erhöhung der Arbeit bewirkt also kaum noch
etwas beim Output.
Allgemein ausgedrückt: wenn sich der Einsatz eines Inputs in
gleichmässigen Zuwächsen erhöht (wobei andere Inputs fix sind), wird ein Punkt erreicht, in dem sich
die daraus resultierenden Zuwächse verringern. Durch technologischen Fortschritt, kann sich aber
der Grenzertrag wieder verbessern.
8.5 Produktionsentscheidung
Ein Unternehmen ist immer auf drei Märkten tätig: Gütermarkt Y, Arbeitsmarkt L und Kapitalmarkt K.
Auf den beiden letzteren tritt es als Nachfrager auf, beim Ersten als Anbieter.
Die Produktentscheidung kann in folgender Formel dargestellt werden (ähnlich des
Haushaltsoptimums):
Ein-Produkt-Unternehmung, Kapital K und Arbeit L als Inputs
Max{pY – (rK + wL) ¦ Y ≤ F (K, L)} Erträge, Kosten, Technologie,
p: Güterpreis, w: Reallohn, r: Kapitalmarktzins
Wenn man nun darauf die erste Bedingung des Lagrange-Ansatz anwendet ergibt sich:
Zielfunktion, Restriktion
Formt man die erste Formel nach p
um und setzt sie in die letzte ein,
ergibt sich:
Grenzproduktivität = Reallohn.
Ableitung nach y
Ableitung nach K
Ableitung nach L
Für eine Cobb-Douglas Produktionsfunktion Y = AKαL1-α:
Grenzproduktivität = Kapitalzinssatz
Grenzproduktivität = Reallohnsatz
Das Verhältnis der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital hängt
von Verhältnis Lohnsatz zu Zinssatz ab.
8.5.1 Isoquanten
Buch S. 279
Die Isoquante entspricht in etwa der Indifferenzkurve beim Haushaltsproblem. Sie stellt die Menge
aller Inputkombinationen dar, die denselben Output bereitstellen
I(Y) = {(K,L)|Y=f(K,L)}
Sie zeigt auch, wie stark ein Input durch ein Anderes substituiert
werden kann.  Inputflexibilität
Beispiel Europa: die Löhne sind in Europa kontinuierlich gestiegen,
dies war nur möglich, in dem die Unternehmen die Arbeiter mittels
Kapital substituiert haben.  Arbeitsintensität ist gesunken, während die Kapitalintensivität stark
gestiegen ist. Europa ist nur in Branchen wettbewerbsfähig, wo Kapitalintensivität gefragt ist.
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8.5.2
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Grenzrate der technischen Substitution
Buch S. 282
Sie gibt an, wie der Einsatz eines Faktors
(Kapital) bei einer Verringerung des
Anderen (Arbeit) erhöht werden muss, um
denselben Output zu produzieren. Um sie
zu berechnen muss, wie beim
Haushaltoptimum, die Formel Output =
Kosten + Arbeit abgeleitet werden.
Auch hier möglich: perfekte Substitute und Komplemente
8.5.3 Die Isokostengerade Buch S. 317
Eine Isokostengerade stellt alle möglichen Kombinationen von Arbeit und Kapital dar, die zu
bestimmen Gesamtkosten erworben werden können. (entspricht der Budgetrestriktion)
C = wL + rK
C=Gesamtkosten, wL: Summe der Personalkosten, rK: Summe der Kapitalkosten
Umformung nach K ergibt:
K = C/r –(w/r)L  Die Steigung entspricht dem Verhältnis Nominallohn / Kapitalzinssatz.
8.5.4 Kostenminimierung
Buch S. 319
Eine Unternehmung maximiert ihre Gewinne nur, wenn sie die Kosten minimiert. Das
Entscheidungsproblem besteht darin, für eine gegebenen Output Y und Preis w, r die
kostenminimierende Inputkombination zu finden.
Der Unterschied zum normalen Lagrange Ansatz ist das Minus,
dies macht aber Sinn da ein Unternehmen, welches seine
Kosten minimiert, nicht bestraft wird sondern belohnt.
Rechnet man mit diesen Gleichungen weiter (nach w/r
auflösen), erhält man die Tatsache, dass die Steigung des
Isoquanten mit dem real Preis übereinstimmt.
Das optimale Resultat erhält man in dem man die Grenzproduktion von Arbeit durch die
Grenzproduktion des Kapitals (beides aus Isoquante  1. Ableitung) mit der Steigung der
Isokostengerade –w/r gleichsetzt.
GPL/GPK = w/r  GPL/w = GPK/r
Wie beim Haushaltsproblem kann nun auch bei der Kostenminimierung eine Preissteuerung
betrieben werden, denn eine Erhöhung des Reallohns (w/r) führt zu einer Substitution von Arbeit
durch Kapital.
Löhne gestiegen oder Zinsen gefallen oder beides  Arbeit ist relativ zu Kapital teurer geworden.
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Buch S. 288
8.5.5 Skalenerträge
Skalenerträge bestimmen, wie der Produktionsoutput auf eine proportionale Vervielfachung des
Inputs reagiert.
Konstante Skalenerträge
Output verändert sich gleich wie Input. Setzt man also das Doppelte an Input ein, erhält man das
Doppelte an Output, die Isoquanten verschieben sich parallel um einen konstanten Betrag.
Abnehmende Skalenerträge
Dies ist der Fall wenn der Output weniger ansteigt, als die Inputs erhöht wurden. Werden also die
Inputs verdoppelt, steigt der Output vielleicht nur um das Eineinhalbfache an. Der Abstand der
Isoquanten nimmt stetig zu.
Zunehmende Skalenerträge
Vergrössert sich der Output stärker als die Inputs erhöht wurden, spricht man von zunehmenden
Skalenerträgen. Der Abstand der Isoquanten nimmt ab.
8.6 Monopol
Unter vollkommenem Wettbewerb verhalten sich Unternehmer als Preisnehmer. Wenn dies nicht
mehr gilt, also es auf einem Gütermarkt nur einen Anbieter und unendlich viele Nachfrager gibt,
herrscht eine Monopolstellung des Anbieters. Haushalte können den Preis nachwievor nicht
beeinflussen und nehmen ihn als Datum.
Solche Situationen zeichnen sich durch kleine Mengen und grossen Preisen aus. Dies schädigt die
Wohlfahrt und ist keine paretto-optimal Allokation. Zudem wird der Anbieter die Produktion
ausdehnen und den Gewinn dazu nutzen Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.
Das Monopol hat Marktmacht und kann durch strategisches Verhalten den Preis beeinflussen, das
heisst aber nicht, dass es die Preise willkürlich setzen kann, es nutzt viel mehr die maximale
Zahlungsbereitschaft der Haushalte. In der Haushaltstheorie lernen wir das Konzept der
Zahlungsbereitschaft kennen. Aggregiert ergibt dies die Preis-Absatzfunktion(kurve) P(Y).
8.6.1 Das Entscheidungsproblems eines Monopols
Die gewinnmaximierende Produktionsmenge ist wie üblich:
Maxy{P(Y)Y – C(Y)}
C(Y) ist die Kostenfunktion, P(Y) ist die Preis-Absatzfunktion
Das ganze entspricht einfacher ausgedrückt: maximieren die Differenz zwischen Verkaufsmenge mal
Verkaufspreis minus die Kosten für die Produktion.
Bedingungen für das Gewinnmaximum sind:
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